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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192307189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230718
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230718
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-18
-
Monat
1923-07
-
Jahr
1923
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. Hrri*4..«r. L«rr HW^. MttßM04d« a«t u. M nicht allzu großen Ziegelerfpani» doch zumeist einen verhältnismäßig schwierigen Verband, derfich wieder in erhöhter Arbsitylristzuw l»»drü<jste>?Gkst neuer- dings haben >ttstk »4UZeo««chVmfuchbzA7 sehen kommen, di^Hb^NWhe^Oe^t»ft»ch»ige- und ckMh' Ersparnisse von etwa SO Prozent Ziegeln und ebenso eine gewisse Ersparnis an- SkAN-tnWsi tzDSÄHt haben. Unter richtiger Ausnutzung de, Gebotenen find wir sehr wohl in der Lage, zu bedeutende« Verein- 'achungen igr Bauwesen und zu wirtschaftlich wesen,» lich verbesserten Baumethodea zu kommen. Dor allem wird es möglich sein, in mancher Hinsicht auf diesem Gebiete geradezu umstürzend zu wirken, wen« erst wieder gesunde Verhältnisse in Deutschland ein- gezogen siyb und da» Bauwesen in neuyr Blüte steht. Aber dies ist nicht möglich durch eine überstürzte Entwicklung von heute aus morgen, nicht möglich durch e'ue geschäftstüchtige Propaganda beteiligter Kreise, sondern nur durch ein« sachgemäße Kört» führung, wirtschaftlich und technisch genau durch- gepriiAer Gedanken. Vie ttonferenz der Europäischen ätudentenhilfe Auf Einladung des Landesverbandes der unga rischen Studentenschaft hielt die Europäisch« Sta- dentenhilfe ihre diesjährige Konferenz in dem unga rischen Badeort ParLd ab. Hundertdretundzwanzig Delegierte aus 32 Ländern waren -usammengetretcn, um die nicht - politischen Grundlagen zu prüfen, auf denen heute eine zweckmäßige Hilfsaktion für die not leidenden Studentenschaften in Mittel- und Ost europa anfgebaut sein muß, und um für die nächste Zukunft dieser Htlfstätigkeit die Richtung zu geben. Berichte der Vertreter der bedürftigen Länder und der Flüchtlingsstudenteu aus den Sowjetstaaten und Lirinasicn, — Statistiken, graphische Darstellungen, 'Filme und Photographien vermittelten ein Bild über den Stand der Notlage der Studenten und die Art und Weise, wie ihr bisher begegnet wurde. IN reger Kommissionsarbeft wurde über dis Weiterführung und Ausbau der bisherigen Unter» j.'ützungstätigkeit beraten. Der Gedanke der Europäischen Studentenhilfe bc» richt nun nicht darauf, haß planlos den notleidenden Studenten soundso viele Franken oder Dollar» ge- grben werden, nach deren Verbrauch sie wieder da stehen wie vorher. Die Gelder der Europäischen Stu- dentenhilfe — bisher über 8 Millionen Schweizer Granden — werden gewissermaßen produktiv angelegt, indem damit in erster Linie den bestehenden Selbst- hllscorganisationen der Studenten unter die Arme gegriffen wird, oder indem solch« gegründet und von der L. 8. kl. finanziert werden. E» ist ja vor allem Deutschland, das mit seinen SelbstLilieorganisationen vorangegangen ist. In ihren Wirtschaftskörpern baden sich die Studenten zu gemeinsamer Wirtschafts, i.nd Wohlfahrtsarbeit, in genossenschaftlichem Einnr, zusammengefunden. Einkaufsgenossenschaften, Mir» ragstische, Arbeitsvermittlung, Studentenheime und gemeinsame Arbeitsräume, mit drm nötige« wissen schaftlichen Studienmaterial, suchen die Lebenskoslen zu verbilligen. Studentisch« Seibphtlfebttrie-e, wie Druckereien, 'Buchbindereien, Vervielfältigung,- und Ueberschau- nngpWreau», ja sogar Arifeurgefchäfte ermöglichen, da^ivstspielige Studium durch solche Erwerbsquellen - zu decken, während durch die Arbeitsvermittlung Taufend« von Studenten in Fabriken, Bergwerken, landwirtschaftlichen Betrieben oder Bureau» unter gebracht werden. Ueberall ist der Typus de» Werk studenten entstanden, dessen Eltern, auch heute noch meist schlecht bezahlte Akademiker und Beamte, dem Sohn da» teure Studium nicht mehr bezahle« können, und der daher sich diesen Ausfall durch Nebenerwerb zu Lecken sucht. Dieser studentischen Selbsthilfe, die durch eine niedergehende Dolkswirt- scl-aft und labile politische Verhältnisse schwer g»- sährdet ist, will nun die L.8. kl. al» Reserve bei springen, um später unabhängig von fremder Unter stützung ihre großen Aufgaben durchzuführen. Diese» , Ziel ist heute zum großen Teil in Oesterreich und der Tschechoslowakei verwirklicht, und diese Länder be- - nötigen eigentlich nur noch Naturalgabe«, wir» Kleider und Bücher, oder Förderung des Wohnung»- - baue». Aber Deutschland, mit seiner groß aus gebauten WirtschaftshUfe der Studenten, und Polen Ünd^heute glktz. mästen gefährd-? nod wenn da dao Usbkonb nicht , Mchttzjtltiß beffprichzt, so werden auch llichtMzWß» Mr Ochftrantz von innen heraus wieder verkümmern. Grohs SrSnde Infolge böswilliger Brandstiftung brach in einer Autohall« in der Homburger Landstraß« in Frank furt ein Bvand au», der in kurzer Zeit neun iir dem Gebäude zur Reparatur ausgestellte Lastkraftwagen bi» auf die Eisentstl« zerstörte. Die Liga-Werke in Frankfurt wurden i« den früheste« Morgenstunden durch eine Riesen-Feuers brunst eingräschert. Dbr Brand brach unter dem Dach des sechsstöckigen Gebäudes aas und dehnre sich, da er an den Gummivorräten reichlich« Nah- rung fand, in wenkgen Sekunden auf die oberen drei Stockwerke auch die völlig ««»brannten. Etwa 700 Arbeiter find brotlos geworden. In Herzberg im Har- äscherte «ist Großfeuer vi«r nebeneinander liegende Gebäuv« nebst Stal lungen ein; vier «eitere Häuser wurden übel zu- gerichtrt. An de« Löscharbeiten beteiligten sich acht Feuerwehren. D«r Schaden beläuft sich auf viele Milliarden. Dir Lack- und Schmterölfabrik Kani» in Frei- berg (Sachsen) ist mit großen Warenvorräten voll ständig «iedergebran«t. Auch da» danebenliegende Wohnhaus wurde eingeäschert. Der Schaden ist gkötz. ' r ' . In Hagenau im Elsaß geriet Vas Sägewerk Slbbert in Brand. Außer der Feuerwehr griffen auch Truppen ein. Der Schaden beläuft sich auf eine Million Franken. i Seit dr«i Tagen steht da» Egelsel-Moor b«i Aurich in der Provinz Hannover, eine Fläch« vost etwa 300 Hektar, in Flammen. Man vermutet Brandstiftung. Ban der Universität Köln. Die Universität Köln wählte für das am 1v. Oktober beginnende Studien jahr 1923/34 der. Geh. Neaierungsrat Professor Dr. phil. Karl Thieß zum Rektor. Al« De kane wurde aepählt: in der Wirtschaft»- und sozial wissenschaftlichen Fakultät Professor Dt. Kuske, in der rechtswissenschaftlichen Pro- fessor Dr. Ebers, in der medizinischen Pro- fessor Dr. Zintzer und in der philosophisches Fakultät Professor Dr. Darapsky. Di« Motorspritze i» der Alper. Del einem Groß feuer i» Wohlsdorf bei Hamburg setzte sich aut bis her noch nicht aufgeklärte Weise an der Brandstelle die Motorspritze der Feuerwehr plötzlich nach rück wärts in Bewegung, durchbrach das Brückengeländer und stürzte in die Alster. Eine am Brückengeländer stehende Frau wurde von der Motbrspritz» erfaßt und ins Wasser gestoßen, wo sie ertrank. Frech« Räubrr. Drei Männer beträte« das Kon tor der »Rheinischen Winzerstuben" in der Leipziger Straße 32 in Berlin. Sie warfen der allein an wesende« Kontoristin, die mit Zählen von Papies-, geld beschäftigt »ar, losen Pfeffer in die Augen und rafften insgesamt «twa 23 Millionen Mark zusam men. Sie ergriffen «1t ihr« Beute die Flucht und entkamen. ' Ermordete Goldwarenhändleri». In Stettin wurde die Witwe Thekla Schtek, Inhaberin ein« Doldwarengefchäft«, hinter dem Ladentisch ermordft aufgefunden. Die Leiche wie» zahlreiche Wunüon am Kopf auf. Da« geraubt wurde, konnte noch nicht fcstgestellt werden, doch fehlen anscheinend die wert vollsten Gegenstände, * 7V1 -ttzschläg« bei» Mttuhver Turnfest. Bei dem Lurnfestzug m«ßt« die Freiwillige Sanität»- kolonne in 2770 Fällen, darunter bei 641 Hiß schlägen, Hilfe leisten- auf dem Turnplatz in, 788 Fällen, darunter bei 180 Hitzfchlägen. — Auch in Wien herrschte am Montag tropisch« Hitz«. Eine Reihe von Personen wurden vom Hitzschlag betroffen. Di« Rettungsgesellschoft mußt« in mehr al» 30 Fällen Hilf« leiste». Laut Polizeibericht sind zwei Person«» auf der Straße tot zusammen gestürzt. , . > j Schadenersatzanspruch und 3ahlungroerzug Urteil st«» Nstchchferichts vom »0. L U- Im Dezember 1919 übergab di« Firma R. i» Friedrichshafen einen 28 Kisten mit Stickereien und Geweben enthaltenden Eisenbahnwagen in Friedrich» hafen der dortigen Etscbahnverwaltung zur Beförde rung an den Spediteur R. in Lüback. Die Beförde rung erfolgte auf Grund d«»s«lben Frachtbriefes, zu letzt durch die Lübeck—Büchener Eisenbahngesellsch.ift in Lübeck. Al» der Wagen in Lübeck eiritraf, fehlte« zwei Kisten. Der gemein« Handel»w«rk ihre» Inhalts, den die Gesellschaft Ende November 1921 bezahlt«, betrug am 12. S. 10 in Fri«d»haf«n 88 834 Mark, was damals 18 481 Franken Schweizer Währung entsprach. Mit der Behauptung, daß di« verlorengegangenen Waren in der Schweiz für 18 451 Kranken gekauft worden waren, »erlangte dt« Firm« N. klagend von der Lübeck—Büchener Lisenbahngesellscbaft Zahlung dieser Summe Schweizer Währung. Da» Land gericht Lübeck erkannt« demgemäß, während do» Hanseatische Ob«r lanbesge rtcht in Hamburg die Klägerin mit der Mehrforderung abwies. Das Reichsgericht bestätigte diese» Urteil. Die Gntscheibn«gsgrü«de her höchste« Iststa-rz. Das Obrrlanüesgericht geht mit Recht davon aus, daß die Klägerin den entstandenen Schaden «ur in deutscher Währung ersetzt verlangen könne, weil der Frachtvertrag -wischen Deutschen in Deutschland ab- geschlossen und auf deutschen Baharn zu erfüllen ge wesen sei. Die Revision sucht auszuführen, daß der Klägerin schon auf Grund de» Markbetcage» der De- klagten ein Anspruch auf Anspruch de» Markbetcage» zustehe, der zur Beschaffung von 18481 Franken am Zahlungstage erforderlich gewesen sei. Won« die Beklagte diesen Betrag am Ablt«ferimgstage bezahlt hätte, so hätte die Klägerin, da der Kur« damals fast unverändert gewesen lei, die in Verlust geratene Ware dafür wieder beschaffen können. Diese Möglich- keit -er Ersatzbeschaffung fti der gesetzgeberische Grund ve» g 457 HGB. (Zu ersetzen ist der gem.ine Handclswert.) Dadurch, daß die Beklagte in Verzug geraten sst und den Markbetrag erst spärer. nämlich zu einer Zeit bezahlt habe, al» er d«m Frankeupreiv nicht entfernt mehr gleichgekommen sei, sei ter Klägerin die Anschaffung von Ecsatzw«u.e unmögUch geworden, da diese in der S^weiz habe gekauft und mit Schweizer Franken habe bezahlt werden müssen. Dem kann nicht beigepflichtet iperden. Nach K 457 HGB., ß 88 EP., ist der gemeine Handelswert zu er setzen, den ein' Gegenstand derselben Art und Beschaffenheit am Ort der Absendung in dem Zeitpunkt« der Annahme -irr Be förderung hatte. ' Darau« ergibt sich, daß die angezogentn Vorschriften nicht den Zweck verfolgen, den. Absender zur Wiedcrbeschasfung der Ware in den Stand zu setzen. Der Schadenersatz soll nicht aach de» besonderen Interesse«, des einzelnen Beteiligten, sondern zum Schutz der Eisenbahn gegen übermäßige, ihrer Höh« nach nicht voraussehbare Ersatzansprüche auf Grund allgemeiner wirtschaft licher Gesichtspunkt« bestimmt werden. Der gemeine Ha«del»wert betrug zur fraglichen Zeit 85 834 Mark; mehr hat der Beklagte nicht zu zahlen, (ä.. 2. I 830/22.) .. ' Do komme» die Radetn hi»7 Was geschieht mit den Nadel-Milliarden, die jahraus, jahrein von von Fabriken der Welt erzeugt werden? Eine englische Zeitschrift gibt darauf di« überraschende Antwort, daß sie z»m großen Teil — verloren werden. Die Zahl der täglich hergestellten Nadeln ist ungeheuer groß. In England werden täglich etwa 54 Mil lionen Nadeln auf den Markt gäwvrse«. Greist bei weitem der größte Radelerzenger; die Zahl der täglich in Frankreich produzierten Nodeln wird mit 20 Millionen angegeben, die in Dentschland mit 10 Millionen. Das waren allein 84 Millionen Nadeln, die jeden Tag in den wichtigsten Ländern Europa» di« Fabriken verlassen. Würde man diese Nadeln eine» Tage» all« in einer Linie hinter- einanderlegen, so würden st« die Hälfte de» Wege» über den Atlantischen O)jean nach Amerika bedecken. Mit d«r Produktion weniger Wochen könnte man den ganzen Lrdkrei» mit elyem Baad von Nadeln um geben. Die Radeln wevden viel weniger durch Ah- Nutzung verbraucht al» durch Verlieren. Man schätzt, daß jeden Tag in Europa ebenso viel Radeln ver - l »r e wp weahen, wie di» -auptl-nder a» Rodeln HMsteLan. >nDnEM^ SilkRM», RiWvt man vte BaoäkkmtzeNg ^Mt^*2*G Mpltonen -an, so würde jeder Mensch jeden dritten Tag durchschnittlich LKiELiLP» Ilm diese. Bedlitrfwiss« der Nadel verlierend«« Mensch. HM zu befriedige«, omrbe» sie schneller hergestrllt, als ma« st« zählen kann. L» ist nur eine Sach« von wenigen Sekunden für die Maschinen, um -en Draht in die richtige LöSgr zu schneiden, de« Kopf her- zustell en, di« Nadel za spitzen, z«'polieren; auch das Sortieren und Aufftecken in Papier nimmt nur ganz gvrinqe Zeit in Anspruch. § Fstr , sud^thalb MWarde» M«ck Galdwaren wurde» durch die Kriminalpolizei in einem der viele» Gold- und Iuwelenankaussgeschäste in Ham- bürg beschlagnahmt infolge de« -ringenden Der- dacht», daß es sich um Helfierkiiuse gestohlener Ware handle. . ' ei Großftuer d»rch Heu - vzlbstentzüudung. In Bietigheim wurden drei Wohnhäuser mit den dazu- gehörigen Scheunen und Stallungen durch Großfeuer «ingeäschert. Bei den-Löscharveiten kam ein Feuer wehrmann um» Lebe». Vermutlich fft der Brand durch Selbstentzündung de» Heues entstanden. Wie«, 17. Juli. (Eia. Tel.). Ein Leichenfund, dem wahrscheinlich ein Licbesdrama zugrunde liegt, beschäftigt augenblicklich die Wiener Polizei. Die 42jährige Schwiegertochter de» ehemaligen österrei- chisch-ungarischep,Botschafter» beim Vatikan, Gräfin Anna Rev » rt« ra, und, der 29jährige frühere Rittmeister Dowrtil; der al» Untermieter bei dem Ehepaar ReverteÄ, wohnte Teilhaber der noch de« Latten bettanaten G. m. b. L. «ar, wurden in der Wohnung mitSchußwunden tot aufge- fund « n. Es ist noch nicht festgestellt, ob Doppel selbstmord oder Mord und Selbstmord vorliegt. Schwerer Autounfall. Ein schwerer Autounfall, der ein Todesopfer forderte, ereignete sich am Hol steiner Ufer tu Berlin Der 26 Jahre alte Chauffeur Gerbnnd au» der Wilhelmshavener Straße 12 fuhr mit seinem Wagen, der mit fünf Personen besetzt war, zwischen 22 und 1 Uhr nächt» ik rasender Gangart da» Ufer entlang. Plötzlich geriet da» Auto in» Schleuder» und sauste Mit voützr Wucht gegen die Bordschwelle. Zwei Her Insassen, die Näherin Rosa Pohl aus der Qnitzowstraße 110 und ihre Schwester, eine Frau Zakosteketka, wurden herausgeschleudert. Fräulein P»hl flog Mit dem Kopf gegen den Mast einer Straßenlaterne und blieb tot liegen. Eine »veitere Insassin die Schauspielerin Käthe George aus der Wilhelmshavener Straße 24, erlitt einen 9derveUchok.' Trotz der Nachtzeit sammelte sich eine größere Menschenmenge an, die den schuldigen Chauffeur zu lynchen versuchte. Polizclbeamte muhten ihn in Schutzhaft nehmen. Der Reichte« Stamtzalisski». Line Sonder- kommißsion. zufamnwnxbsotzt au» einem Unter suchungsrichter, einem Vertreter des Finanzmini- sterimns, einem Verwaktungsmitglied der Stadt Softa und de« Direktor -ar Sofier Filiale der Rationalbank, de» Inspektor und dem Kassierer derselben Bank hab« «in Verzeichnis der Geld beträge und Wertgegenstände aufgestellt, die an den verschiedenen Wohnorten de« verstorbenen Stambo- lijski gefunden worben find. Di« Barbeträge ssrch folge««!: Schweizer Franken 1341200, französische, Franken 187 OSO, tschechoslowakische Kronen 15 tM., Pfund, Sterling 0 630, Dollars SO, rumänische Lei 12 660, Mark 3 672, österreichische Kronen S8 000, ungarische Kronen 900, polnische Mark 340, Gold- Lei 2 002 067. Ferner Kat man Aktien und andere Wertpapiere gefunden. Bei einer Hausdurchsuchung beim Kriegmninifter des Kabinett» Stambolijski. Muravieff, fand man eine Million Schweizer Franken. rechzts«, rapMlatt LufSrwaüre«; «ltpapttr, kür da» MSb» kaum Pfennig« gegeben wurden, ist hcnie Tausend« Mark wert- Darum sollte jedermann Zeituna!» papter aüfvcwahren Ünp am End« ve» Monat» verkauscn. So verbilligt slw der «donuement-prei» unserer Zeitung ,um «tu guet» Drittel. — Wir verweisen unsere Leser a« da» Inserat »N d«r deutigen Ausgabe unsere» Blatte!, tu dem dt« Letpztg« «o-produttenchSudler ankündigen, »az fl« gelese« Aettungen unferoö Verlag- zu höchsten Lage-preisen aufkaufeu. -! > III"' -MMStWSSE-SMww Thüringer Land im Roman Don 0r Kustos der Stadtbibliothek, Leipzig. Auf den Schlachtfeldern von 1870, wo Deutsch lands Einheit im Kampfe gegen den Erbfeind er rungen wurde, kam Gustav Freytag die Idee zu seinen „Ahnen".^ Bereit» 1873 konnten die beiden ersten Stücke «Ingo und Zngraban" vereint erscheinen. „Dies Werk" — schrieb der Dichter im Geleitwort —, „soll eine Reihe frei erfundener Geschichten enthalten, in welchen die Schicksale «ine« einzelnen Geschlechte» erzählt werden. Es beginnt mit den Ahnen aus frül-er Zeit, und wird, wenn dem Verfasser die Rratt und die Freude an der Arbeit dauern, allmählich bis zu dem letzten Enkel fvrtgeführt werden. Das Buch will Poesie enthalten und gar nicht Kultur geschichte." An dieses unverbindliche Versprechen, vom Dichter binnen acht Jahren eingelöst, erinnert auch das Vorwort, do» Dr. Werner Scholl (A. Deichertsche Verlagsbuchhandlung Leipzig) al» Herauegeber der .Bilder aus Thüringens Vergangenheit" oorausschickt. Wollt» Freytag die Geschick« deutschen Laades und Volkes vom Ur ahnen bi» zum Urenkel in chpischrn Vertretern des selben Geschlechte» dichterisch erschauen lassen, so soll hier ein« einzeln« deutsche Landschaft, das Thüringer Land, in kulturgeschichtlichen Bildern gezeichnet werden. .Es soll auf Grund sorgfältiger historischer Forschung jedesmal «in« spannende Lrzählurm für sich geboten werden." I« Wesentlichen beabsichtigt der Verlag das gleiche wie Freytog, nur will er di« Verfasser nicht a» et« bestimmte» Geschlecht, sondern. an eine bestimmt« Land schäft binde«. Dt« ^Bilder aus Thüringen» Bergange«h«it" werden durch das Derk .»Sigfrid von Schwarzburg" düs Bibliothekar» der Leipziger Handelskammer Siegfrteb Molts« eröffnet. Mit dem schicksalsschweren Jahre 024 beginnt die Geschichte, di« sich um -,» jimgen Grafen von Echwavzburg und Fra» -ildegardi», di» Burgherrin der Thüringer Dal-feste rankt. DaS ^m-e Hslden- tum» Sigfrid» von Schwarz-«, er tritt uns al» Fünfzehnjähriger Rächst empor an d« Gestalt König Heinrich» au» dm« sächsischen Herrscher- Hause, von einer Sage der .Vogler" genannt. Durch Löwe» Ballade oder durch nüchternen Geschicht»- unterricht ist Heinrich bekannt. Seine Rede in Wagner» ^Lohengrtn" an die lieben Männer von Brabant ist in <d:im»er»ng. Sigfrid von Schwarzburß fällt im Jahre SSS für de» Reiches Ehr' i« Kampfe wider die Hunnen, einen Gruß flir Heinrich und die Heimat auf den Lippen. Mit seinem Tode findet die unerfüllbare und doch so innig erwiderte Liebe zu Gerberga, dem Königskind, ein heldenhafte« End». Die ich höre, bezieht der Verlag auch Renatus' bekan«t«n Noma« von .Rudolf von Bargula", de« , Schenken auf Saaleck, und di« .Burggrafen voN Kirchberg" in seine »Bilder an» Thüringen» Ver gangenheit" mit ein. Man ist geneigt zu fragen, warum ust» Moltke in dt« Geschichte Thüringens erst mit dem bedeutungsvollen Jahre 924 eioführt? — Hätte er einen bessere« Roman sich zu» Borbild nehmen können al« Freytag» ^ago und Ingraba«"? Hier beginnt die Geschichte mit den Jahren 357 und 724 und spielt sich vornehmlich in Thüringen ad. — Wohl keiner, der von Blankenburg au« bis Seyomrza aufwärts wanderte, versLumte e», di, .Ingokltppe" zu erklettern und hier der .Ahnen" zu gedenke«. Die Schwarzburg, wi« fi« sich heute nach dem Brande von 1726 drm Blicke darbiettt und wtb sie al» freundliche» Titelbild Albert Andreftvs -en MsNke- schcn Roman schmückt, ist ein Neubau. Zu« «Pen Male wird sie 11D urkundlich ermähnt. Die wir, au» dem von Moltkr beigrgrbenen Anhänge er- . fahren, ist eine Burganloge gewiß schon von dep Franken oder Thüringern im frühesten Mittrltzlt« . als Grtnzftste gegen bie Sorben angelegt MmGen. Don ihr au» spinnt Moltke die Schicksalsfäden < seiner Männer und Frauen, Hie In chren Hauptvet- tretern. dem Lchwatzbürger Grafengeschlecht »nd der Koniasfamili« historisch, in zahlreichen Neben figuren erfunden.find. .Mit dem Helden werben wer über die Thüringer Waldberge in die Pfalz Rüstig Heinrich» uad fttner frommen Gemahlin Mathilde, in dt« Drpgaue de» Reiche», schlleßkich aber t« kni- scheidmeden Kampfe gegen die Slawe» und Hutznen «mch in bi« Vstmark^MsEn geführt, ^bie MÄtke ebensa mir da» Fisthernest Äpp (das spätes Leip ¬ zig) in «fnem Romane ^lm die Mark Meißen" im Aufstieg zeigte. . ' l Um schließlich nochmal» Gustav Freytag« zu ge- , denken, sei au da» Sprachprovlem de» historifchetz Roma«« erinnert. Bekanntlich hat Freytag herbe Kritik über seine Sprache ergehen lasse» müssen, .in welcher ihm da» Ehrokterrstische der verschiedenen Zeiten lebendig, wurde". Naturgemäß mußte die Sprach«, meint Freytag, am fremdartigsten bei dem >.«« weitesten adliegenden Stoffe wirke«. .Sollte der Schaffende darauf verzichten, s» würde er ein für ihn sehr «vrtvolle» Mittel, die Zeit zu chareckteri- fieren, aufgeben müssen." Auch Moltke hat sich be müht, die .Wiedergabe der Klangfarbe" zu erreiche«. Sv «Miß ich an solche« Versuch .Aergerni» g^ nommen" habe, mich vielmehr bei Freytag» angeb lich .äffeknerter* Sprache zu höherem Genuss« der Dichtung befähigt gesehen habe, so sehr m»ß ich da» gleiche Bestreben bei Moltke als löblich anerkenstcy. Rur scheint mir zuweilen ein Zuviel des Guten ^er reicht zu sdin, ipdem er über die lebendige Reftc seiner Gestalten, über ßkwiss« lyrisch-dramattschie Höhepunkte her Erzählung hinaus auch dir not wendig nüchternen stellen tatsächlicher Bericht erstattung einbezog. Die» ergab streckenweise eit, »«ruhiges Pathos, da» den Leser allzu schroff voo- wärtstreibt, anderseits auch wieder den ruhige« Genuß der fesselnde« Lrzähkcyg hemmt, wenn tu* I Berfesser, durch den Lt»ff,^gezwungen, «Ls rhythmischen Schwung, brr Sprach« fallen «mßke. Gin DskzwiHs» — Ghrmchskto -mc lüestmickttäf FE«»st. H» Dem Ingenieur Fritz Kohl an»Lmpr -tzg mnrtn von der Umverfität Freiburg i. B. bis DLr-e «in«» Gr. meb, h. verlwyen. stahl belchostlaj sich seit Jahren mit der Ultraviolettstrahlev-Tkeravit uvb ber Konstvuktien »erschi^ever Licht, uelu« für uitrnnt»l,tte» Licht. Gm- -er »nftmchtttzt Leipzig. Der anß«wchens- lich« Professo» an dir Untve^lÜlt Leipzig» Du med. FeNtz Skutsch, wir» Mittwoch, de« D. Juli, i2 Mr mittogs, in »er Aula der Antterfität ft4n» öffenniche A«tritt»vorles»ng Uber da»' Thema: .Die Stellüna de« Arzte» z« Frage der Freigctbe dch Schwavßerschaft«ttttekv»echvWg" abhaltmu Di. M WA Bnchhnn^ wnrW-mjf stellung b»A AvtigUoriät« von G. A*ck in Leipzig zu kiffichö». Vlt Gesamtzahl dieser Dissertationen — ein- schließlich «rkademifchrr Abha«dlu»gen betrug im Jahre 1tz20^*1 26«, i» Jahre 1921—22 dagegen lÄßm Di» stürkste Ltnbuße Haven die medizinischen, staute». AAb voUsrotssenschaftltchen P»biikan»nen zu verzeichnen. Für da» Jahr 1-N--2S fehlt noch di« A»s»m««nstell«L dt« ei« der Teuerung entsprechen- ' «s HttsttUnt erwarte« Wb - - , , H. A. Lorentz 70 Iah« alt. Der berühmte hol- ländische Pbvükes Hendrck Aptoon Lorentz, Professor der Untv^sit« Lmden,.»olle,öet hgyte ftin 70. Le- benejahr. Lorentz, der als Nachfolger Albert Einsteins in die DölkeebvN-voutmiffto« .für intellektuelle Zu- sammenarbeit" gewählt wurde, steht seit Jahrzehnten unter den Physiker« Europa» an führender Stelle. Von ihm stammt jene berühmte Hypothese: .Alle Kör- per erfahre» bei der Bewegung gegen den Äether hin eine, Verkürzung"; so kam Lorentz zu feiner Theorie der Elektyo-Dynami^ dtr sogenannten Elektronen- Theorie. Lorentz hat den Begriff der Ortzeit ein- geführt und für den Ueberaang vom einen zum anderen Kootd'inaten-System ^ne Formel gefunden, die ikan Vie Lotentz-Transformation nennt. Auf seine Theorie Kant dann, wie Lorentz selbst in dem qon ihm bearbeiteten Abschnitt des Phy- sikverbendes der .Kultur der Gegenwart" ausge- ,sprachen. Hal, Einstein weiter. Die Hauvtfchriften des holländischen Gtiehtten, wie der .Versuch einer Theorie^ der elektrischen und optischen Erscheinungen in bewegten Körpern, werden immer zu den klafft- scheu Sch tiftrtz der neuen Naturwissenschaft gehören. Die deutsche Gelehrtenwelt hat zu -em großen For- scher stets die besten Beziehungen unterhalten; neuer- di»g» wähfttz khn die Berliner Akademie der Wissen- schäften zu thpfm Mitglktdi. R. R. .1 OvAi, Smqmmm f. An den Folge« einer Blut- vergifttrng starb in Amsterdam der neben Dan Ellden* bekanntest« holländisch, Nomanschriftsteller , L»ut» E»«»,,*». Erst «mc wenigen Wochen feiert« m unter der Teilnahme ganz Hollands seinen 09. Geburtstags In Deutschland wnrde er besonders durch seine literarischen, Neman« au» -er römischen Kcckftrzeit ^Sleegabal" »G dm» Gchausptelerroman '.Div KoochUiuntw»" b«ka««t.
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