Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192307082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230708
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-08
-
Monat
1923-07
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8e!1e 4 Ur. 160 Vie erste Radioakademie der wett Kuba im Aether voran In Kuba hat man sich wohl noch niemals ein gebildet, daß man auf irgendeinem Gebiet der Technik eine.führende Rolle spiele. Die Einwohner bauten ihr Zuckerrohr und überließen den Ehrgeiz, die Welt mit technischen Neuerungen zu beglücken, j neidlos den verschiedenen anderen Nationen. Aber in einer Hinsicht ist Kuba jetzt doch bahnbrechend vorangegangen — es hat die erste „Radio-Aka demie" der Welt gegründet, die dem Zweck dienen soll, die Bewohner dieser glücklichen Insel in die Geheimnisse des drahtlosen Verkehrs elnzuführen und sic mit den dazu gehörigen Apparaten und Ein richtungen, insbesondere aber mit cjnen vertraut zu machen, die für Radioamateure jetzt in allen mög- liehen Ländern in so reicher Auswahl hergestellt wer den und allüberall bereits in vielen Millionen von Exemplaren im Gebrauch stehen. Außerdem aber verfolgt der Staat mit der Einrichtung dieser Radio- Akademie — die ein staatliches Institut ist — auch noch den Zweck, die Bildungsmöglichkeiten des Landes zu erhöhen, technisches Verständnis zu erwecken, und der Bevölkerung allerlei Nützliches und Untcrhaltliches zugängig zu machen. Der Begründer dieser Akademie ist Dr. Car- taya, Direktor des staatlichen Verkehrswesens von Kuba, der Herrn Enrique Lasanta zum Leiter des neuen Instituts ernannte. Es wurde in vorzüg lichster Weise ausgestnttet. Unter den Einrichtungen findet man Apparate der Marconi-Gesellschaft, der Wcsting-House-Gescllschaft, nach De Foresta. Leider scheinen deutsche Firmen nicht vertreten zu sein, was vielleicht dem Umstand zuzuschreiben ist, daß in Deutschland ein privater Verkehr bis jetzt nicht gr- stattet wurde, so daß man im Ausland nichts von den deutschen Fortschritten auf diesem jetzt so ge- waltig emporstrcbcndem Gebiete hört. Der Unterricht in der Akademie von Kuba zer fällt in drei Hauptteilc. Zunächst in einen Kursus für das Aufnehmen von Radiotclegrammen, ins besondere für Presse-Depeschen, in einen Kursus über die Theorie der Radioapparate, verbunden mit praktischen Ucbungen in der Werkstatt, und drittens in Hebungen mit den Apparaten selbst. Gleichzeitig mit der Einrichtung der Akademie wurde eine Regelung des Radiovcrkehrs vorgenom- mcn, wobei durch Gesetz bestimmte niedere Wellen längen für den allgemeinen privaten Verkehr frei- gegeben wurden. Das Gesetz teilt die nichtstaatlichcn Radio stationen in die fünf Klaffen Z, k, 0, O und I'- ein. Jeder Klaffe wurde eine bestimmte Wellenlänge zu gewiesen, über die sie nicht hinausgehen darf. Dann gibt es noch eine Reihe weiterer Vorschriften; so darf zum Beispiel der internationale Hilferuf der Schiffe: „80H" nicht in die Weite gesandt werden. Die Klasse ist ausschließlich dem Amateur betrieb Vorbehalten, die Klaffe 6 den Unterrichts anstalten, die Klaffe 6 den höheren Schulen, Klaffe O den staatlichen Instituten und Klaffe L den mete orologischen Stationen, die regelmäßig Wettcrbcreichte verbreiten werden, was für die Be stellung des Landes und die Bergung der Ernte sowie für den Schiffsverkehr von hoher Wichtigkeit ist. Die Wellenlängen dieser fünf Klaffen liegen zwischen 200 und 485 Metern, so daß also durch sie der Weltverkehr, der mit größeren Wellenlängen vor sich geht, nicht gestört wird. Leipziger Lagediett uuä RLLäeIrreltmig Dadurch hätte Kuba seinen Einwohnern da» drahtlose Gebiet zu privatem Gebrauch erschlaffen, und zwar in einer Weise, die al» vorbildlich be zeichnet werden muß. Wo aber bleibt Deutschland Steigen der Druckpreise. Da» Zentralschlichtung«- amt der deutschen Buchdrucker in Berlin hat einen Schiedsspruch gefällt, der eine Erhöhung der jetzigen Löhne für. die Woche ab gestrigen Sonnabend um 50 Prozent, für die folgende Woche um 75 Prozent auf die gegenwärtigen Löhne festsetzt. Diese Ver teuerung bedingt in Verbindung mit der weiteren Materialpreiscrhöhung von heute ab ein Steigen der Druckpreise von 70 Prozent. * Republikanisch« Schülerzeitschrift. Nach dem Muster Thüringens plant die sächsische Regierung die Herausgabe einer Jugendzeitschrift zur Förde rung staatsbürgerlicher Aufklärung und Bildung der Jugend. Die Zeitschrift soll in einer Auflage von 5000 Exemplaren an Lehrer, Schüler und Schüle rinnen der höheren Lehranstalten verteilt werden. * Die neuen BergarbeiterlShne. Zur Regelung der Löhne für den Kohlenbergbau in den unbesetzten Gebieten ist am Donnerstag im Reichsarbeits- ministcrium auf Wunsch der Arbeitgeber- und -nehmerverbände ein Schlichtungsausschuß zusammen- getreten, der vom 9. Juli ab eine Lohnerhöhung von 50 v. H. festgesetzt hat. Die Lohnerhöhung beträgt danach im Durchschnitt einschließlich einer Erhöhung des Hausstands, und Kindergeldes für den ober schlesischen Steinkohlenbergbau 30800 Mark, für den mitteldeutschen Braunkohlenbergbau (Krrnreviere) 24 000 Mark je Schicht. Die Verhandlungen für den Bergbau der besetzten und Einbruchsgctnete werden in den Revieren selbst geführt. Vater» Devisen. Der l8jährige Kaufmann Max Mann aus der Turmstraße in Berlin stahl mit einem gleichaltrigen Spießgesellen seinem Vater während einer abendlichen Abwesenheit beider Eltern eine Kassette, die Devisen, Gold- und Silber münzen im Werte von 30 Millionen Mark enthielt. Da die beiden die Kassette nicht allein öffnen konnten, zogen sie noch einige andere Helfer ins Vertrauen, und so wurde die Kassette in der Iungfernhcids gesprengt. Während der Sohn des bestohlenen Kaufmanns und sein Kollege sich die Devisen aneigneten, wurden die andern mit den Gold- und Silbermünzen entlohnt. Mit den Devisen fuhren sie nach Hamburg, wechselten sie dort ein und besuchten mit den Millionen in der Tasche das Derby. Die Kriminalpolizei sand bald ihre Spur in Ham burg und veranlaßte die Festnahme der jugendlichen Ausreißer. Den größten Teil de» Geldes hatten sie bereit» durchgebracht. Ruhrkinder in Holland. Der erste Kindertrans port aus de mRuhrgebiet nach Holland, der aus etwa 400 Kindern au» Bochum, Gelsenkirchen und Esten besteht, wurde vom Leydener Kinderhilfskomitee in Bentheim kürzlich in Empfang genommen. Die Bentheimer Schulen hatten für diesen Tag schulfrei. Die Kinder wurden durch Eonderzüge weitergeleitrt und auf 55 verschiedene Orte Hollands verteilt. Wa, e^uuden «erde» ««h. Da» englische Patent amt hat unter dem Titel „Was erfunden werden muß" ein Buch eingerichtet, in dem die wichtigsten Erfindungen, die noch gemacht werden müßten, auf- gezeichnet werden sollen. An alle Erfinder ist die Aufforderung gerichtet, solche Gedanken mitzuteilen, deren Lösung der Menschheit zu Heil und Segen ge reichen wird. Der erste, der für dieses Werk einen Beitrag lieferte, war der englische Abgeordnete Sir William Dull. Unter desi Erfindungen, die er für die notwendigsten hält, sind folgende: Glas, das sich biegen läßt. — Eine glatte Fläche, die bei nassem Wetter nicht schlüpfrig wird. — Ein Verfahren, um Flanell so anzufertigen, daß er nicht im geringsten einläuft. — Ein alkoholfreies Getränk, das auch rauhen Trinkcrkehlen mundet. — Eine Pfeife, die leicht, schnell und gründlich gereinigt werden kann. — Ein Flugzeug, das von jedem Kinde gelenkt wer den kann. Spiel mit der deutsche» Rot. Wie gering der Wert der Mark nicht nur im Auslande, sondern auch bereits in Deutschland selbst eingeschätzt wird, beweist ein Vorfall, der sich in Berlin ereignet hat und in seiner Art wohl einzig dasteht. Auf der Straße Unter den Linden ließ gegen Abend, also zu einer Zeit, da der Verkehr äußerst stark ist, die Direk tion der Ulap, ein dem bekannten Lunapark ähn liches Vergnügungsunternehmen, für 20 Millionen Mark Hundertmarkscheine aus Autos unter das Publikum werfen. Die Scheine waren mit Re klamezetteln beklebt, die den Entfeflelungskünstler Breitbart, der demnächst im Vergnügungspark der Ulap auftreten soll, darstellten. Da« Publikum, das zuerst über diesen neuartigen Neklametrick ver blüfft war, beteiligte sich, als die Echtheit der Noten erkannt wurde, um so eifriger am Einsammeln dieses unverhofften Notenregens. Dir lebenden Bridgekarten. Schachpartien mit lebenden Figuren sind schon oft gespielt worden, jetzt aber hat man in Amerika auch lebende Spielkarten erfunden. Zu Hastings im Staate New Bor! wurde vor kurzem zugunsten eines bedürftigen Spitals eine große Bridgepartie folgendermaßen gespielt: Auf einer Wiese, vor vielen Zuschauern, saßen auf vier Pod'en die vier Spieler, und jeden umgaben im Halbkreis seine Karten — nämlich hübsche, junge Damen in phantastischer Tracht, die wie Sandwich, männer zwischen zwei großen Kartonblättern steckten, die bemalte Vorder- und die karierte Rückseite eine Dridgekarte darstellend. Natürlich standen die Damen so vor ihrem Gebieter, daß die anderen Spieler nur die Rückseiten sehen konnten. Wurde eine Karte aus- gespielt, dann begab sich die betreffende Dame in die von überallher sichtbare Mitte der Wiese. 8ouatLg, ckea 8. Ml Kasino Lichtspiele. .Der Wett er wart." N. H. Bartsch» Roman versehft auch aus der Leinwand, die die Welt bedeutet, seine Wirkung aus den Beschauer nichi. Die wechselvollen Geschehnisse sind von Fröhlichs Hand meisterhaft gestaltet und wirken nicht zuletzt durch die Darstellung interessant. Steinrück gibt dm Wetterwart, der in den Netzen einer Frau verstrickt wird und an sich selbst zu her,Weiseln droht. Hans Brausewettcr ver körpert den tungen Naturburschen, der zum ersten Male liebt und an der herben Enttäuschung zugrunde geht. Mody Christians spielt die verwöhnte Weltdame, die für die beiden Männer zum Schicksal wird. Tte tech nische Ausführung des Filmwerkes befriedigt unbedingt. Alberthalle. .Alkohol." Ein Film, der die Be achtung weiter Kreise verdient. Er verzichtet aus aus dringliche Tendenz, schildert in paffenden, wuchtigen Bil dern Wirklichkeit und Leben. Wir sehen die zersetzenden Kräfte VeS Alkohols, die Vernichtung wertvoller mensch licher Krast durch dieser Giss. Der'Fttm wird nicht zu Unrecht als .Film der unerhörten Sensationen" bezeich net. WaS er bietet, ist einzigartig. In bunter ab wechslungsreicher Folge werden Szenen aus der Gesell schaft, aus dem Barietelebm usw. gezeigt. Die Wieder gabe des ZirkuSbrandcS ist ein Meisterwerk der Film regie. Coloseum. Der GcsellschafaSlilm ist gerade in letzter Zeit in ein merkwürdig starres Schema gedrängt worden. Au vielen Werken dieser Richtung fanden wir ein gewisses klischeehaftes Arbeiten. Der Sittensilm -Die stärkere Macht" verzichtet auf alte, ausgetretene Wege, bemübt sich, originell zu sein. Er bringt eine neue Richtung des GesellschgstSfilmes auf. ist sogar bemüht psychologische Probleme zu lösen. Der Kamps der Sinnlichkeit mu der kühlen Vernunft: ein gewiss nicht undankbares Thema. SaS hier recht wirkungsvoll behandelt wurde. Maria Zelenka spielt die Hauptrolle des Filmes in der idr eigenen charmanten Weise. Dass hie Künstlerin aus Slar- manieren verzichtet, berührt sympathisch. Aftoria. .MaSkensest des Leben S". Ent stammt dieser Henny-Porten-Film aUch der älteren Pro duktion, so dars er doch schon seiner Hauptdarstellerin wegen des grossen PnblikumSersolgeS sicher sein. Zudem ist es sehr interessant, hier Vergleiche mit der neueren Entwicklung des LichtspielS anslcllcn zu können. Bemer kenswert ist, dass der Film — er ist gewiss eine der beiten Arbciteil Rudolf Bicbracbs — aus ausdringlicbe Senft- meutalitätm verzichtet. Im Beiprogramm läuft ein dochamüsautes Lustspiel -Der Meisterspringer von Nürnberg" dessen Biwer im Vergleich zu an deren Filmlustspielcn neuerer Produktion den Vorzug haben wirklich lustig zu sein. Hätten wir noch mehr solche Filme, wäre dem empfindlichen Mangel an guten Filmlustspielcn sicherlich bald geholfen. KSnigS-Pavillon. Mit zwei Filmwerken grundver schiedener Richtung wartet der neue Spwlplan auf. -S ch l o ss V o ge l ö d" ist ein mustergültiger Gesellschafts alm, der durch eine vorbildliche Manuskrnptbcarbcltung und eine noch bessere Inszenierung auffällt. Sechs wuck> tige Akte, deren packender Wirkung sich keiner unter den whlreichrn Besuchern zu entziehen vermag. Die Bilder folge ist blendend komponiert imd erinnert zuwctlen an die starke, ausgeprägte Bildhaftigkeit amerikau icher Filme. Eine Reihe der besten Darsteller des deutschen Filmes geben die Hauptrollen. Der amerikanische Film .Knickerbockers Irrfahrten" ist eine amülaute Angelegenheit. Niedlich geschmackvoll und von erhöhtem Interesse durch die Mitwirkung Douglas FairbankS. WaS er auS dieser au und für sich belanglosen Handlung I macht ist erstaunlich. Eine Chaplin Groteske vervoll- > ständigt das Programm. Wocheuspielpla» der Leipziger Theater. Die Ziffern bedeuten Anfang u. Schluss der Nussühr. 8. 7.-li.7. Sonntag Montag DienStas Mtttwoch Donnerstag Freitag Sonnabend Sonntag Neuer Theater - Alte," Theater N7. «. v. 8. F. «.da. n«. A.-v. r. F. Ein Maokendall 7-dss, Zar ü. Zimmermann ö.v. u. A.-v. s. d. Gew Bund d.Angest. 7-lö 118. A.-V. s. F. La Traviaia. 7-9»/« 11». A.-v. «. F. Rigoletto. 7-91, Tannhäuser. ö. P. u. A.-v. f. d. v«r.D«uische Bühne 7-»9'1« ,ro. A.-v. a. F. Der Freischütz. ir». A.-v. ». F. > Der fliegende Holländer. 7-9'» Ferien halber bi» einschliesslich rl. Juli geschloffen. operettea- Theater N. Die Bajadere. »-« Vorst, f d.Gewerkoer.tz.-D. ä. Madame Pompadour. 7>/,-l01» Die Bajadere. Vorst für den vrteorb.cbadelodrg. 71,-10'1, Mad. Pompadour. 71,-101, Di« Bajadere. Dorsi, für den Leip). Wirtsch-Verb. 71,—»0'1, Mad. Pompadour. 7'/»-l9'/, Die Basader«. Vorst, für den Leipz. MÄnnerchor u. Allg. tzauabes.-v. 7-1,-10-', ttatsa, die Tänzerin. Operette lu 3 Akten. Muslkvon J.Gtlbert 8. 7>., -10>,, kl. Die Bajadere. Borst, für d. Kreisverband der Schrebervereine. 8—«. ä. Katja, dir Tänzerin. 7 , Schau spielhaus rt. ,-c, »r..v. Der kühn« Schwimmer. «astsp.Gutdo Thielscher Der kühne Schwimmer. 7-s, 0. Guido Th irischer Der kühne Schwimmer. 7-1, a. Guido Thlelscher Der kühne Schwimmer. 71, O. Guido Thielscher Der kühn« Schwimmer. 7'!, O. Guido Thlelscher Der kühn« Schwimmer. 71, 0. Guido Thielscher Der kühne Schwimmer, 7>i, O. Guido Thielscher Der kühne Schwimmer. 7'1, N. S>/, V.-V. Der kühne Schwimmer, k. Gastsp. Guido Thieischer Der kühne Schwimmer. 71, Kleiner Theater Zapsensireich. » Dee Mustergatte. » Zapfcmslreich. 8 Zapfenstreich. » Zapfenstreich. » Der Mustergatte. 8 Die Kleine vom varieiö. 8. 8 Die Kleine vom variet«. 8 Sottenb.- Theater Di« klein« Sünderin. Di« Nein« Sünderin. Di« Nein« Sünderin. Die kleine Sünderin. Di« Nein« Sünderin. Di« Nein« Sünderin. Die kleine Sünderin. Die kleine Sünderin. V.vormittags. k».--Nachmittags, z. —Abends. o.—Gattspiel. 0.-UrauisUhrung. 8. - Erstausführung. o.V. - öffentliche Vorstellung. A.-v.-AnrcchtS-VorsteLung. NU.-. Neu «instudieri. v-v.— Vercinsvorsteilimg. Nv. - Halbe Preise. 8?. -- Ermässigte Preise. 8i>?. - Einheits-Preise. Ur. 1t . s Wern Wenn n Wärst d Deshalb Und ein Wenn a Narrst d > Einer r Und so Lrna x Hause. Er durch die Luftstrom, Angenehme geöffneten und knabei sie schön w sich ihr eb sie hoffte, aber es sch ihr Weg z und daß d Ihr Tw chcn verge! selbst erari auch heut« Blick voll am Marge vor die R und immei endlosen Z Glockenschl« zurechtsetzei war die T die Ecke gc wie alle T schönem P> gewartet, chen durch bemerkt, dc merksam u sonst, sie hc ihn ost zä ausgewiche als er ihr spieltheatel Dort hc seine Seite ihre Pulse Geschehnisse geachtet, sie nie endend schläfern l< glitten, un einem grc merkte niö sichtig ihr hineingleit sagen war Absage an sal", was l von „gebr. nicht die 1 das oblige Schema, n heiten gerv wir seine wesen war Die vorliegende Ausgabe umfaßt IS Setten wallen wollte Stromberg zu den beiden hin- gehen, dann besann er sich, zwang sich zur Rlche. Gerade der Ekel und der Schreck, der in ihm auf- stieg, als er mit einen» Blick alles erkannte, schärfte sich, versonnen sah er auf die Fußspuren im Schnee und mit einem unbegreiflichen Gefühl der Neugierde, verfolgte er jetzt diese Spuren. Vielleicht war Hannelore hier mit Hilpert ge- Lena a umnebelte; im Pelz o verabschied Straßen ei erreichen, ihre Angc wujnderbm bezahlten reichte gev slen Geho für ein g Bedürfnis) Pelz in v durch die in ihr sl Musik, der an ihr vr Takt dieser Schuhe ar täschchen o Brief, den Da u Viele Mn drängten schnellen t voraus au entschloss« blick späte ganze Mei sie Männe wurden it, und ein 9 sie zusamr plötzlich f> dem Arm wegte unk mit verzn schon der sah sie r Burschen Der StD schrillen i stand alle stand alle gehangen Ein w zurrst. S ihr das r und daß der nächst sal gerade der kotige wie ein g fühlte die Erzähle« Sie es doch oll pshren Freundinnen und Bekannten, dass Sie Idee Kleider, Blusru. Gardinen,Strümpfe usw nur mit den weltderühmken »B«tt»annS Marke „Fnebskook in, Dt««- selbst sarben. well diese die besten sind. Verantwort»!» für den redaktionellen Teil: Thefrcdak- teur L. Goldstein: für Anzeigen: Oswald Müller, beide in Leipzig. — Berliner Dienst: Berlin. «ock>- strafte 22. Fernsprecher 3600-3663. Dresdner Dienst: Heinrich Zerkauten, Dresden Gabelsbergerktrasse 24. Fernsprecher 34 703. — Druck und «erlag: Leipziger BrrlagSdruckerri. G. m. b. Leipzig. Jobannlsqasse st. Unverlangte Beiträge ohne Rückporto werden nicht zurück gesandt. Der Witwer 38j Roman von ^elarlal .Nachdruck verboten 1 Als Stronibcrg in seinem Abteil saß, freute er sich, diesem Zerrbild einer Winterlandschast entronnen zu sein. Und diese Freude steigerte sich zu andächtigem Schauen, je weiter der Zug sich von der Großstadt entfernte. Und als die Türme von Potsdam auftauchten, da geriet Stromberg in eine so freudige Erregung, als ob ihn ein großes Glück in der Stadt erwarte. Das war ein Genuß durch die stillen Straßen und Anlagen zu schlendern und die schneeweiße Fröhlichkeit der Bäume und Sträucher zu sehen. Der Neptun im Echloßteich sah heute Märchen- Hafter denn je aus, und die Amoretten auf der Brauttreppe in» Schloßhof lachten ordentlich ver schmitzt unter ihren Schnecsyauben. Es gab viel zu schauen und Strombergs wachen Augen ent ging nichts. Er war in aufnahmcbereiter Stim mung und empfand dankbar, daß er genießen tonnte. Aber in seinem Unterbewußtscin quälte ' doch die Erinnerung und ganz unvermittelt kam ihn» Schuberts Lied in den Sinn: „Ich such' im Schnee vergebens nach ihrer Tritte Spur...* Da war er also wieder bei Hannelore. Es half alles nichts, und wenn sie auch einem andern ge- I orte, er liebte sie immer noch. Es war müßig, diese Liebe wegzuleugnen. Stromberg sah mit banger, etwas verwunderter Sorge, wie üppig diese Liebe blühte; er hatte doch alles getan, sie i.bstcrbcn zu lassen. „Daß man seine Gefühle nicht in der Gewalt hat, ist eigentlich ein trauri- gcs Zeichen für unsere ost gepriesene Willens stärke," dachte Stromberg und sah nichts mehr von der stillen Schönheit Potsdams. Mechanisch schlug er den Weg nach der Glttticker Brücke ein, er wollte den Weg gehen, den er im Mai mit Hannelore gegangen war. In selbstquälerischer Absicht verfolgte er alte Spuren. Hier hatte sie dies und hier das gesagt. Gleich am Eingang in die Stadt an der Bittschriftenlinde hatte sie lachend gefragt: „Hat Er sein Memorial?" Und, anstatt auf izren Ton eknzugehen und keck zu antworten: „Majestät, geben Sie mir die Hanne lore " hatte er nur den Kopf geschüttelt und ge lächelt. Wenn man bloß die Erinnerungen los würde! An die Sagen vieler Völker mußte Stromberg denken, die von Vergeffenheitsträn- ken berichteten. So ein Trank blieb eine vergeb- liche Sehnsucht. Das war wohl das wesentliche alles Geschehens, daß es unabsehbar in die Ferne wirkte. Darum war er auch so fest an Hannelore gebunden und konnte nichts dazu tun, sich zu lösen. Hannelore hatte auf ihn gewirkt, und er konnte sich den« nicht entziehen. Unter solchen Betrachtungen war Stromberg zur Glienicker Brücke gekommen, nun bog er links den Weg ein, der an der Havel entlang führte. Enttäuscht stellte er fest, daß vor ihm schon Menschen dort gegangen waren. Ein Mann und eine Frau. Gleichmäßig liefen die Spuren im Schnee dahin. Die Abdrücke ließen schmale Füße erkennen. Wahrscheinlich ein Liebespärchen, das Einsamkeit suchte. Nun, einsam war es in dem alten Park; allmählich wurde Stromberg ruhiger, der Zauber dieser alles in sich aufsaugen den Stille nahm ihn gefangen. Funkengcgleiß auf Wiesen, Bäumen und Sträuchern. Im Mai, als er hier mit Hannelore gegangen war, da shatte auch alles gefunkelt und geglitzert. Ach, diese Gedanken, es war als ob jeder Herzschlag in dieselbe Kerbe haue. Woher hatte er eigent lich seine Hoffnungen qechöpst? Natürlich aus Hannelores Wesen. War er eitel? Nein, es konnte keine Täuschung gewesen sein, Hannelore hatte ihn manchmal mehr als freundschaftlich an gesehen Und man setzte Hoffnungen nicht un- gestraft in die Welt. Auch sie zählten zu den Mächten, die einmal aufgerufen, weiter wirkten, ob man es wollte oder nicht. „Schluß," sagte Stromberg plötzlich laut und stieß seinen Stock auf die Erde. Was sollte denn dies nutzlose In- die-Luft-kämpfen. Schließlich sah die Erfüllung auch immer anders aus als der Wunsch. Also weg mit diesen tausendmal gedachten, kraftlosen Gedanken. Dieser Hilpert, diese gut aussehende Mittelmäßigkeit, den liebte Hannelore! Ein SeifenblasenglUck würde es werden. „Das sagt dir deine Eifersucht," erkannte er deutlich, „es ist viel leichter einen Menschen gering zu schützen, als seinen Wert zu erkennen," setzte sein Ge- rechtigkeitsgefühl hinzu. Aber das bittere Ge- fühl wich nicht: man hatte ibn beraubt, etwas geraubt, was er kn Gedanken sein eigen genannt hatte. Der trotzige Zug um seinen Mund ver- Tage ordentlich quälen wolle, erklang plötzlich eine jubelnde Stimme: „Die geliebte Müllerin ist mein — ist mein." Wie erstarrt blieb Strom berg stehen, das war doch Hilperts Bariton. Und wieder sang er: „ist mein, ist mein." Dazwischen Pausen, er küßte wohl seine Müllerin. Herrgott, war das ein schneidender Schmerz, der Strom- berg jetzt durchbebte. Aber wie unter einem Zwang zog er den beiden nach. Sehen wollte er! Einzige Rettung schien ihm das. Die Vorsicht, mit der er wetterging, war überflüssig. Der Schnee dämpfte seine Schritte. Nichts war zu hören als die Stimme Hilperts. Jetzt vernahm Stromberg ganz deutlich, wie er sagte: „Mädeli, gib mal acht, ich hab' gestern einen Reim für dich geschmiedet, willst ihn hören?" Die Antwort Hannelores verstand Stromberg nicht. Und nun legte Hilpert los, und man fühlte die Freude an seinem Dersgeklingel: „Ich reiß' das sheiße Leben mit dir an meine Brust Und fühl' in Mittagshelle, was niemals ich ge- mußt! Der Schlüssel -u der Schöpfung geheimnisvollem Bau Liegt in den Ratselaugen von einer schönen Frau." Spöttisch verzog Stromberg den Mund. Aber die Hannelore schien ja außerordentlich begeistert zu sein, denn Hilpert betonte und fragte immer wieder: „Also es gefällt dir, wirklich?" Und jetzt, jetzt sah Stromberg die beiden. Vorläufig nur Hilpert, um den sich zwei Arme in seliger Hingabe geschlungen hatten. „Sieh es dir nur an, fest mußt du dir das Bild einprägen — fest." Starr blickte Stromberg auf die verschlungen Ge- statten. Nun wußte er: sein Traum war end- gültig ausgeträumt. Mit krächzenden» Laut flog ein Rabe auf, da fuhren die beiden erschrocken auseinander, und nun wurden Strombergs Augen hart und un- gläubig. Da stand ein ihm unbekanntes Mädchen neben Hilpert. Wie war denn das möglich? dieser Mensch, der Verlobte Hannelores küßte eine andere? Im ersten leidenschaftlichen Auf- gangen. Und als ob das Schicksal ihn an diesem - brachte ihn zu sich selber. Sonder Hast trat er den Rückweg an. Wenn er das Gefichl, das ihn beherrschte, auf eine Formel bringen wollte, dann war es mit zwei Worten getan: frohes Ent setzen. Es klang scheinbar widersinnig, aber in all dem Kummer, der Hannelore aus Hilperts Untreue erwuchs, fand Strombergs Hoffnung unbewußt neue Nahrung. Das stand für ihn fest: Heiraten durfte Hannelore diesen Mann nicht. Sie würde es auch gar nicht mehr wollen. Geradezu als Schicksalsfügung betrachtete Strom berg diese Begegnung, das war es also, was ihn heute mit unwiderstchlicher Gewalt nach Pots- dam getrieben hatte. Man sollte nicht hochmütig die Achseln zucken über geheimnisvolle Mächte. Eine halbe Stunde später saß Stromberg in» „Einsiedler" und speiste zu Mittag. Er hatte seinen Freund Appel telephonisch um eine Unter- redung gebeten, um fünf Uhr wurde er erwartet. Mit Hippel ließ sich am besten überlegen, wie man Hannelore unterrichtete. Sabine war Hanne- lores Freundin, die würde die schqnendste Art finden, der Betrogenen alles beizubringen. Wie der packte Stromberg wütender Schmerz, um so einen Kerl war es wahrhaftig nicht wert, d^ß Hannelore litt. Aber sag mal das einer verlieb ten Frau, ob er es wert ist oder nicht, der Schmerz bleibt darum doch der gleiche. (Fortsetzung folgt?)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)