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- soaarLg, Nea 1. suU l-eipriger ^sgLblLlt uaä ULuäelsreltuag Was heute modern ist Die Dame, die ganz nach der neuesten Mode ge kleidet sein will, muß mindest ein Kleid und ein Cape haben, das ganz oder wenigstens teilweise plissiert oder oder mit plissierten Volants garniert ist. Auch plissierte Capes sind reizend. Die große Mode diktiert die Anwendung des Bandes. Es flattert und schlingt sich überall ein, wo die Mode kommt. Cs umgibt in den lebhaftesten Farben den kleinen schwarzen oder grünen Filzhut, der, tief in die Stirne gedrückt, originell und apart ist. Als Dor- Der Witwer > S2j Roman von ffrisckyl M«rr»nlek »Nachdruck verboten.) Der Norddeutsche sträubte sich ein we nig gegen die unbefangene Art der Frem- den. Aber schließlich war es töricht, sich cinzukapseln. Wenn man in eine leichte Unterhaltung kam, so war es vielleicht ganz erfreulich. Es dauerte auch gar nicht lange, da glaubte Stromberg die Lebensgeschichte der Fremden genau zu kennen. Sie machte ja auch gar kein Geheimnis aus ihrer Vergangen heit. Warum auch? Sie war Kriegerswitwe. In den ersten Jahren war sie so verzweifelt ge- wesen, ihr Mann hatte sie verwöhnt, schrecklich verwöhnt, ja und gleich beim ersten Angriff war er gefallen. Dieser krasse Wechsel, entsetzlich habe sie darunter gelitten. Nun, das sei ja nun bald sieben Jahre her, man würde ruhiger, man suche sich zusammen, was einem übrig geblieben wäre, und schließlich müsse man zugeben, daß es doch noch Freuden gäbe, um die es sich lohne zu leben. Und wenn sie so um sich blicke, da müsse sie sich fragen: Wem könnte es nicht, besser gehen und wem nicht schlechter? Ob es nicht hübsch sei, daß der Zufall sie zusammengeführt habe, ach ja,, sie sei ein offener Mensch, und das üblicl)e Theater, das die Frauen den Männern aus reiner Berechnung vorspielen, sei ihr verhaßt. Warum nicht ehrlich bekennen, wie es einem ums Herz sei? Also sie freue sich aufrichtig. Hier legte die schöne Frau ihre sehr gepflegte und wundervoll schlanke Hand auf Strombergs Arm, ja, sie sage es offen, es sei ihr wie ein elektrischer Schlag durch den Körper gegangen, als sie ihn gesehen habe. Es sei natürlich sehr unklug, daß sie ihm das eingestehe, aber sie empfinde dieses (Geständnis als etwas durchaus Selbstverständ- liches. Und nun sah sie Stromberg mit ihren lockenden Augen an. Der Blick zündete. Aden- Neuerliche Gedanken und Wünsche stiegen steil in ihm auf. Dies wundervolle, in handfester, un- verstellter Sinlichkeit blühende Weib an siM reißen, ihre urwüchsige, gesunde Lebendwkeit bis zur Ermattung auskosten. . . . Ganz nahe sah stoß auf Regenschirmen, Lntouscas oder Sonnen schirmen ist das Band alltäglich. Wunderschön ist eine Dandgarnitur, die als Franse aus einem Stickereimotiv hervorgehend, den Borderteil eines einfarbigen Crepe de Chine-Kleides ziert. Von all den Krawatten aus schottischen oder gestreiften, mit Picots versehenen Bändern, abgesehen die großen und kleinen Linonkragen der Blusen und Kleider so vorteilhaft, ergänzt, glänzt auch das Atlasband in vielfachen Variationen auf Hut und Kleid. Das er ihren Mund, er spürte ihren Atem, der an den Duft frisch gemähten Heus erinnerte, ein zarter Flaum lag auf ihren Lippen, lächelnd sah sie den Mann an, dann sagte sie mit einer groß- artigen Offenheit: „Ich werde mich dir schenken! Ich habe vielleicht nur für diesen Tag gelebt." Stromberg war nicht mehr Herr seiner Sinne, die zurückgedrängte Leidenschaft schlug wie eine Sturzwelle über ihm zusammen; er ergriff die Hand der Fremden und grub mit einem stöhnen- den Laut feine Zähne in das weiße Fleisch. Vielleicht wäre er etwas nachdenklich ge- worden, wenn er die Sicherheit gemerkt hätte, mit der die schöne Fremde ihm nun Vorschläge machte. Aber er merkte nichts, gar nichts. Er fühlte nur sein Blut, und er wollte auch gar nichts merken. Ein Rausch wie gestern, gewiß, man spürte ihn als eine künstliche Steigerung des Lebensgefühls. Aber wenn es so stumpf ge worden war, mußte inan nicht für jeden Reiz dankbar sein, auf den es noch antwortete? Er batte sich genug zerfasert. Es war ein Glück, daß er endlich mal wieder auf der schwankenden Brücke stand, die eine holde Torheit immer wie- der zu dem Ufer des seligen Selbstvergessens zu schlagen sich bemüht. Jetzt müßten sie sich trennen, aber heute abend erwarte sie ihn vor den Kammerspielen. Zuerst wollten sie etwas für den Geist tun, ja, und dann käme der Gaumen an die Reihe, er solle nur rechtzeitig für einen hübschen Tiscb im Hotel Regina Sorge tragen , und dann, ja dann zeige sie ihm nach dem Abendessen ihre Wohnung. Und er stimmte allem bei. Ob er nicht jetzt gleich mit ihr gehen könne, fragte er, von seinen Wünschen gepeitscht. Nein, sie müsse erst das Mädchen aus dem Hause schicken, er begriffe doch, gewisse Rück- sichten könne man nicht außer acht lassen. Natür lich, daran hatte er nicht gedacht. Aber wie die Zeit bis dahin totschlaqen?. Wenn man so wunderhübsche Dinge vor sich habe, dann sei doch auch die Vorfreude etwas Herrliches. Und dann war . sie weg, ganz unvermittelt. Er sah nur noch, wie sie leichtfüßig uyi eine Weg biegung ging, hinter Gebüschen verschwand. Und er saß in der prallen Sonne und starrte ihr nach. So unwirklich erschien ihm das ganze Erlebnis. Atlasband frischt die matten Crepekleider auf, vice versa dämpft das matte Band den Glanz der Atlas- crepekleider. Die Zusammenstellungen wirken auf das vorteilhafteste und werden viel angewendct. Das Band ist der bevorzugteste Aufputz in der jetzigen Mode und gibt allen Toiletten einen jugendlichen und heiteren Charakter. Trotz aller Proteste ist auch in diesem Jahr die Mode des Schneiderkleides für den Vormittag vor herrschend. Mit einer Hemdbluse aus fremdartigen Wie still es auf einmal um ihn war. Da hatten es die Gedanken leicht, wieder auf ihn ein- zustürmen; es brauste ihm ordentlich im Kopfe vor lauter Eregung und gespannter Erwartung. Nicht denken, endlich einmal zupacken mit fester Hand, Vergangenheiten auslöschen, sonst war man hoffnungslos verloren. Dem Leben eilte andere Richtung zu geben, weil man auf einem toten Geleise festsaß. Sonst ging man zugrunde, bei Gott — man ging zugrunde. Welch ein Zu fall, daß er diese Frau getroffen hatte, gerade einen Tag, bevor er nach Berlin zurückreiste. Wenn er nun Hannelore begegnete, würde er ruhig sein, er selbst türmte eine Wand auf. Und als er daran dachte, da ließ die Spannung nach. Es war wohl alles gut so, wie es gekommen war. Wenn man nicht stark oder stolz genug mar, einen Wunsch beiseite zu stellen wie ein Buch, das man ausgelesen hat, so half man sich eben mit einer betrunkenen Torheit. Das letzte Er- lebnis des Herzens und der Sinne durfte nicht das Allerletzte bleiben. Man mußte es verdrän gen, durch neue, bunte Ereignisse. Aber es ging ihm wie einem Maler, der ein altes Bild über tüncht, das immer wieder durchschlägt und mit seinen mächtigen Umrissen und starken Farben sich nicht restlos zerstören läßt. Die Gedanken an Hannelore änderten seine Stimmung. Rich tig, er mußte ja zu der Fremden gehen und er wußte nicht einmal, wie sie hieß. Merkwürdig, wie sie an Reiz verlor, wenn er an Hannelore dachte. Das aber durfte nicht sein. Er sehnte sich nach Vergessen, der Wunsch saß in ihm wie ein Stachel. Alles erhoffte er sich von seiner Er- füllung. Und so zwang er sich und dachte an die Fremde und malte sich den Abend aus. Es würde gewiß sehr hübsch werden im Theater und im Hotel und schließlich sogar in ihrer Wohnung. Sie hatte ihr Mädchen weggeschickt. Das kam ihm auf einmal lächerlich vor. Sie wollte sich ihm schenken. Was war daran? Ach, es war nichts weiter zu erreichen, als man auf Augen- blicke den Jammer vergaß. Ein Quietio nannte es der Philosoph. Und hinterdrein mar alles wie vorher und man ekelte sich. Denn man hatte vor seinem Leid doch einigen Respekt und setzte Seidengeweben in grünen und rostfarbenen Tönen und dein kleinen Fihchut ist man sehr gut angezogen. Der klassische Regenmantel wird durch einen kur- zen, fahlroten oder weißen Ledermantel ersetzt. Auch wenn man nicht Sport treibt, neigt die Mode für sportartigc Kleidungsstücke. Kleine Kragen und Ca pes aus dem gleichen Stoff vollenden das dünne Sommerkleid. Sic decken die Schultern und flattern wie Flügel, -'i ... ' / M»MM»WMW»WMMSM»M^MW«WWMWM cs nicht ungestraft aus den Augen. Wie aus gelöscht war plötzlich sein Verlangen nach dem Körper der Fremdelt. Und er wunderte sich nicht. Es war wirklich nicht so einfach, sich selbst untreu zu werden. Es war vergeblich dagegen anzukämpfen, und es war wohl auch ein unehr licher Handel, das Herz mit den Sinnen tot schlagen zu wollen. Es war wohl mit den Sinnen wie mit dem Hunger, zuerst quälend, kaum zu ertragen, aber dann stumpfte das Gefühl ab; man erlag beinahe schmerzlos. Der einzige Unterschied, der Hunger macht» einem vielleicht zwei Wochen zu schaffen, je nach der Körper- beschaffenheit, die Sinne quälten einen noch zehn oder zwanzig Jahre. Oh, er sah ganz klar, sein Blut würde ihin noch manch« peinliche Stunde bereiten — aber er wußte auch, daß ec sich immer wieder zurecht finden würde. Gefährliche Gc- ncssftn: Kummer und Einsamkeit! Das hatte er heute an sich erfahren. Doch so schwach sollte ihn keine Versuchung mehr finden. Natürlich würde er die Unbekannte nicht vergeblich auf sich warten lassen. Warum sollte er auch nicht mit ihr das Theater besuchen und gemeinsam zu Abend essen? Und wenn er mit ihr bei Tisch saß, konnte er ein verständiges Wort mit ihr sprechen. Er fand gewiß ein Weendung, die ihr für ihr Ver trauen dankte, ohne sie zu kränken. (Fortsetzung folgt.) Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Chefredak teur L. tUoldstctn: für Anzeigen: Oswald Müller, beide in Leipzig. — Berliner Dienst: Berlin. Noch- sttake 22. Fernsprecher 3600-366.1. Dresdner Dienst: Heinrich Aerkaulcn, Dresden Gabelsbergerstraße 24- Fernspreck»cr 34 793. — Druck und Verlag: Leipziger BcrlagSdrnckcrei, G. m. b. H.. Leipzig, FohanntSgafse 8. Unverlangte Beiträge ohne Rückporto werden nicht zurück. gesandt. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 2V Selten Der gute Ruf der Marke „Fuchskopf im Stern" bürg« lür erstklassige Beschaffenheit. Drum nehmen Sie zum Aussrischen und Aussärven von Lederwaren aller Art nur Heitmanns Renovator, Marke „^nckiSkovf im Stern". WM AA A MM lsltizeter ^uakukrunx. DI DD DDD-l>iii>,f«lli,ii«iniii,riiM, "MMM-miiiUf, kruMeili Iti. MM BrrkM Porzellanen us». > Salzgätzchen 1» Leipzig Aeitzer Straße 4S Eckhaus Markt, Laden gegenüb. Südbräu. Lav M M Wckk MI'l U N KMiWils i. -I!«! W W „Sio chirek Sa» nacd ieurrem , M WW Oedroueks eerlette kieaultat D MWW vderrooedt unct vercls Nirs U MWW Uailillweeik» mut Orsirw mit U WUW eutem Osvt«eo Vetter emp HM kedien.» ». ». Bmotooctsil, 10. U 3L» Lrüetosr llviedtwlr. 33—ZS »mortk. ^oornal« 7—16 Kolonnen Konlerdvodor Sriokonwvdilt»» Vüropooler» »ehr preleMert. I zk M WM I II. lluwiniiimMn. I I 3—4 mm »tarle, »dru^vdoo. Lllavsßs«bots u. I W 8r 7956 »n cki« XveixstsIIs cks» bvipr. Igtrl.» I I Cormevitr, psgauor 8tr»ö» 12». . I NM" Umsonst "HW prüfen wir Ihre alten Werte und kaufen kcillsnten, Ul. Gold- und Stlder-Scheide-Anfial«, Richard-Wagner-Stratze (Dauernde Gewerbe-Ausstellung), vl, ü-vi, Cafc) Rublaud, AM- am Hauptbahnhof. "WG Sernrnf: 1RN.1. Eiuaan«: „Braune vilboten." Auf Wunsch komme ins HauS. Vtablmatratz.Sindrrbtt.direkt an Private. «at^gLtr.EifenmabelfabrttSulilsTüür.) lN»Niickl«Nkt >ve"mn. «ermesstng, »er- MlllllUlltty »tnk» nfw.vonMaksenarttk. Ml. L.IPINNN. 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