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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192307017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230701
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- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230701
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-01
-
Monat
1923-07
-
Jahr
1923
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l-elpriger Isgedlnlt uaä UsllüelsTeHuag Seite 6 Xr 1S4 Neue Entscheidungen des Reichsgerichts Sarantieverträge und Geldentwertung Die clsusula rebu» sic stnmibus studet keine An wendung auf bereit» voll erfüllt« Verträge. st Im Jahr« ISIS errichtete die Firma C. tu L. eine« «ckuvp«n. Da» Da chwurde von den X-VSerken eingedeckt, di« sttr seine Dichtigkeit eine zehnjührise Garantie übernahmen, Als sich später Undtchrig. ketten zeigten, erklärte sie sich nicht mehr sür ge bunden, da ihr wegen der inzwischen eingelretenrn Umwälzung der wtrtschastlichen Verhältnisse nicht zugemute« werden könne, ungeahnt häftere «osten auszuwenden, al» sie im Aettpunkt der Garantie stade veranschlagen können. Landgericht und vber- landrbaericht Hambura verurteilte« die X Werke »ur AuSfüyrung der notige« vrrbeffrrungen. Da« Reichsgericht wir» die Revision der beklagten Werke zurück. In den EntscheidungOgründen der höchsten In stanz heißt es: Da» Wesen der Garantieverträge würde geradezu verleugnet, wollte man zulasten, daß die Beklagte sich unter Berufung auf die wirtschaft- lich Umwälzung einseitig von der übernommenen Garantie lossagen wollte, mit der sie die Beseitigung der Mängel auf ihre Kosten übernommen hat. Höchstens konnte in Frage kommen, ob nicht die Be klagte mit Rücksicht auf die veränderte Wirtschafts lage und die Geldentwertung verlangen kann,, daß Klägerin zu den Kosten mit beitragen muß. Allerdings kommt in Betracht, daß die Be- klagte für da» mit der Garantie übernommene Risiko ein besonderes Entgelt in ihre Forderung für die gesamte Dacheindeckung eingerechnet hat. Allein darauf kann sie sich nicht berufen. Denn es stehen sich hier nicht etwa noch unausgeglichene beiderseitige Leistungen und Gegenleistungen gegen über, die Kraft der Einwirkung der veränderten Verhältnisse unter Umständen einer besonderen Be urteilung unterliegen könnten. Vielmehr hat die Klägerin nach Fertigstellung des Werkes der Beklag ten im Jahre 1913 alles, was diese zu fordern hatte, in dem damals noch geltenden Goldwerte des deutschen Geldes bezahlt, einschließlich des Betrages für das Risiko. In solchen Fällen, wo eine Ver tragspartei ihrerseits den Vertrag vollständig und vollwertig erfüllt hat, ist es aber der Gegenpartei regelmäßig verwehrt, sich auf die später eingetre ten vi Aenderungen der Wirtschaftslage zu berufen. Die Fälle, die das Reichsgericht bisher unter dem Gesichtspunkte der sogenannten clrkusula rebus sic stantibus beschäftigen, betrafen Verträge, bei denen die Leistung oder die Gegenleistung oder beide ganz oder zum Teil noch ausstanden. Hier aber handelt es sich um «inen beiderseits in der Hauptsache er füllten Vertrag, bei dem nur noch die Erfüllung einer Zusage des Unternehmer« für einen nicht er warteten Fall aussteht. Hat er sich zu dieser Zusage entschlossen, so ist er auch verpflichtet, an ihr fest- zuhalten, selbst wenn ihm ihre Verwirklichung nicht -vorhergesehene (Schwierigkeiten bereitet, denn diese ,Gefahr hat er übernommen. Die Erwägungen, die das Reichsgericht bestimmt haben, den Grundsatz von der Wahrung der Verträge einzuschränken, treffen hier nicht zu, wo lediglich die Ausführung von Nachbesterungsarbeiten an einem längst fertig gestellten Werke in Frage steht. lA,-Z. VII 102/22.) * ,fob" keine bloße Spesenklausel D«r Kaufmann 0. in Göteborg tn Schweden statte von der Firma W. tn Hamburg IVO «an Alumtntumgeschtrr gekausr und zum grössten Teil im vorau» bezahlt. Berkaus« war sob (frei an Bord) Hamburg. Die Absendung verzögerte sich au» verschiedenen Gründen erheblich. Während die Ware »et einem Hamburger Spediteur lagerte, wurde sie »t» auf einen geringen Rest gestohlen. .«»User verkangie im stlagrwege Schadensersatz. Landgericht Hamburg und Hanseatisches Ober- lande«gericht «ade« der «läge statt. Da» Reichs gericht wie» die ««Vision der Beklag,en zurück. Das Reichsgericht ging von folgenden Gründen aus: Zur Frage, welche der Parteien der Verlust trifft, hat der Dorderrichter ausqeführt, die Beklagte habe Ausfuhr- und Lieferschein zugtzftellt und sie meine damit, ihrer Lieferpflicht fob Hamburg genügt zu haben, sofern sie sich bereit erkläre, die Kosten bis zum Schiff zu ersetzen. Das sei unrichtig. Die Fob- Klausel sei nicht nur Spesenklausel und verpflichte den Verkäufer nicht nur zur Tragung von Kosten, sondern auch zur Vornahm« der Verladung. Wenn hier der Dorderrichter von einer langjährigen stän digen Rechtsprechung des Hanseatischen Oberlandes- gerichts abgeht, kann ihm darin nur -ugestimmt werden. Allerdings geht beim Dersendungskauf nach 8 447 DGB. die Gefahr auf den Käufer über, sobald der Verkäufer die Sache dem Spediteur usw. an geliefert hat und nach A 269, H, BGB., ist der Um stand allein, daß der Verkäufer die Kosten der Ver sendung übernommen hat, nicht ausreichend anzu nehmen, daß der Bestimmungsort der Leistungsort sein soll. Aber die ffob-Klausel ist eben mehr als eine solche Spesenklausel. Darüber besteht gar kein Streit, daß ihr zufolge der Verkäufer verpflichtet ist, die Ware an da» Schiff zu bringen. Diese Beförde- rung zum Schiff ist ein Stück der ihm obliegenden vertraglichen Leistung. Im vorliegenden Fall wohnte der Verkäufer zugleich an dem Platze, wo die Ab- ladung stattfinden sollte. Aber auch wo er anders liegt, ist die Beförderung der Ware aus dem Binnenland« nach dem Hafenplatze bei der Fob- Klausel vertragliche Obliegenheit des Verkäufers, die er nicht schon damit erfüllt hat, daß er die Ware einem Spediteur oder Frachtführer im Binnenlande ausliefert. Es ist kein Fall des 8 447, BGB. Ist dem aber so, liegt diese Beförderung noch im Rah men der Leistung des Verkäufers, so ist nichts natür licher, als daß ihm auch so lange noch die Gefahr der Sache trifft. Wie denn auch nichts natürlicher ist, als daß er es ist, der für Transportversicherung zu sorgen, überhaupt darüber zu entscheiden hat, ob Versicherung genommen werden soll. Dem Käufer liegen die Vorkommnisse bis zum Verbringen der Ware an das Schiff ganz fern. Nur unter befände- ren Umständen oder zufällig wird er wissen, woher die Sachen kommen, und wann sie auf den Weg zum Seehafen gebracht werden. An die Versicherung des Dinnentransportes auch nur zu denken, liegt für ihn fern, und oft genug würde es ihm an den nötigen Daten'fehlen, um sie überhaupt oder rechtzeitig zu nehmen, während von dem Verkäufer in jeder Be ziehung das Gegenteil gilt. Es ist denn auch verständlich und fällt weiter erheblich in das Gewicht, daß die beteiligte Kauf mannschaft ganz überwiegend die Fob-Klausel so versteht. (Aktenzeichen: H, 129/22.) Oie Rechtsgüliigkeit -er säch sischen Höchstpreis-Verordnung Endgültige Entscheidung des sächsischen Oberlandesgerichts NL. Dresden, 25. Juni. Die vielerörterte Frage, ob das sächsische Wirt schaftsministerium berechtigt ist, in einer Zeit, in der die Zwangswirtschaft für Fleisch und andere Lebens mittel längst beseifigt ist, vo» sich aus Höchstpreise für Milch und MilcherzeugniM festzusctzen, ist jetzt endgültig vom Obcrlandcsgericht entschieden worden. Oer Tatbestand der dieser prinzipiellen Entscheidung zugrunde liegt, ist folgender: Das sächsische WtrlschastSministerium batte am 27. No vember 1922 eine Verordnung über Höchstpreise sür Butter. Milch und Quark erlassen, in der die einzelnen Bezirksvcrbäud« ermächtigt wurden, unter Berücksichti gung der örtlichen Verhältnisse HandclShöchslpreise für die genannten Erzeugnisse fcstzusctzcn. Gegen diese Ver ordnung hatte die Laudwirtsehesrau Hochsicin in Harten stein bei Zwickau «nsosern verstossen, als sie insgesamt 200 Liter Vollmilch zum Preise von IVO Mark sür daS Liter und So Pfund Butter zum Preise von 1100 Mark sür das Psund verkauft hatte, während zu jener Zett der Höchstpreis für Vollmilch 80 50 Mark und für Butter 700 Mark betrug, Der Verkäuferin waren die festgesetzten Höchstpreise bekannt: sie überschritt sie jedoch aus dem Grunde, weil nach allgemeiner Auffassung und auf Grund der Kalkulationen der landwirtschaftlichen Ge- nosfenschasten und des sächsischen Landeskulturrates diese Höchstpreise nicht einmal die Ge stehungskosten deckten. Die Angeklagte wurde vom Schöffengericht zu Hartenstein wegen Uebcrschreitung der Höchprcise für Milch und Molkereicrzeugnisse zu einer Gesamtstrafe in Höh« von 100 000 Mark verurteilt. Ihr Einwand, daß das sächsische WirtschaftSministerium bzw. die sächsische Regierung nickt berechtigt sei, Höchstpreise für Milch und Butter fcstzusctzcn, weil durch «tn solches Vorgehen einer einzelnen Landesbehörde die Produktions tätigkeit gehemmt iverde, wurde vom Gericht als nicht stichhaltig zurückgewtesen. Auch in zweiter Instanz konnte die Angeklagte die von ihr angestrcbte Freisprechung nickt, wohl aber eine Herabsetzung der von dcr ersten Instanz erkannten Geldstrafe auf 50 000 Mark erreichen. Auch das Land gericht Zwickau war der Rechtsaussassung, daß die ein zelnen Landeszentralbchördcn von sich aus berechtigt seien, Höchstpreise für einzelne Warcngattungen festzu setzen. falls ein Notstandein solckxS Vorgehen recht- fertige. Ein derartiger Notstand habe aber für Sachsen Vorgelegen. Nunmehr batte fick in letzter Instanz da» sächsische Oberlandesgertcht zu Dresden mit dcr interessanten An gelegenheit zu befassen, mid auch vor dem obersten Ge richtshof bestritt di« Angesckuldigte die RecktSgülligkett der sächsischen Milchhöckstpretsvcrordnung. Sie begrün dete ihren Einwand hier damit, das, die HöchsiprciSvcr- ordnung geeignet sei. die Bestrebungen auf Steigerung der Milch und Molkereierz«ugnifse zu verhindern denn die sächsische HöMtpreiSverordnung zwinge die Produ zenten. die Produktion zum mindesten einzusckränken. weil die festgesetzten Höchstpreise die Gestehungskosten nicht deckten. Oie Entfchei-urrgsgrün-e Das Oberlandesocricht konnte der Auffassung der Antragstellerin nicht beitretcn und erkannte auf kostenpflichtige Verwerfung der Re'oision. Das Obcrlnndesgericht trat in allen Punkten den Anschauungen der Vorinstanzen bei und stellte sich außerdem auf den Standpunkt, daß die Reichs oerordnung vom 30. April 1921 über die Rege lung des Verkehrs mit Milch und Milcherzeugnissen keineswegs den L a n d e s z e n t r a l b e h ö r- den das Recht nehme, selbständig Höchst- preise für Milch und Butter fe st zusetzen. Ein solches Recht habe der Reichscrnährungsminister aus drücklich den Landeszentralbehördcn zuerkannt. Im vorliegenden Falle sei diese» Recht noch besonders damit zu begründen, weil in Sachsen hinsichtlich der Milchversorgung ein Notstand bestehe, bzw. bestanden habe. Dieser Notstand sei die Veranlassung zur Fest- setzung von Höchstpreisen für Milch- und Molkerei erzeugnisse gewesen. Zudem sei zu betonen, daß die Zwangswirtschaft für Milch noch nicht in vollem Umfange ausgehobcn sei. Verban-stagung -er lan-wirt« fchaftlichen Genossenschaften Die sächsischen landwirtschaftlichen Genossen schaften hielten in Dresden ihren 33. Verbandstag ab, an dem als Vertreter de» Landeskulturrates Geheimrat Steiger teilnahm. Der Derbandsdirektor Hofrat Dr. Schöne er öffnete die Versammlung und erstattete den Jahres bericht. . Der gewaltige Rückgang des Markwertes bedeute einen vollständigen Umschwung im Wirt schaftsgebiete. Am Ende dieser Entwicklung werde Not und Elend stehen. Die Frage, ob die Einrich tungen der Genossenschaften noch ausreichend genug seien, stehe im Mittelpunkte des jetzigen Verbands- tage». Die Genossenschaften können aber allein die Wirtschaft nicht umstellen. Zwar seien sie heute noch die gegebene Form der landwirtschaftlichen Ver einigungen, nur müssen sie sich besser den Zeitver- hältnissen anpassen. Eine schwache Seite der Orga- nisationen sei, daß sie zu wenig mit eigenem Ka pital arbeiteten. Augenblicklich sei die Form der Aktiengesellschaften die unstreitig geeignetste, wes- halb auch neben der Genossenschaftskasse eine Aktiengesellschaft gegründet worden sei. Im übrigen seien in den vergangenen Geschäftsjahren nur wenig Neugründungen erfolgt. Pis jetzt gehörten dem DerLande insgesamt 618 Genossenschaften an. Nach wie vor lege der Verband das Hauptgewicht auf den inneren Ausbau. Im letzten Jahre habe die Umlage noch große Schwierigkeiten bereitet und nur das Pflichtbewußtsein der sächsischen Landwirte habe über die Schwierigkeiten hinweggeholfcn. Mit der Festsetzung von Preisen, die begreiflicherweise täglich schwanken müßten, schlüge man jedoch die Produktion tot. Es sei ein Glück, daß für das neue Wirtschaftsjahr die Umlage endlich beseitigt worden sei. Auch von den Lieferungsverträgen habe man endlich abgesehen. Die Düngemittellieferung sei immer noch ungenügend. Aber Sachsen sei Hinsicht' lich der ihm zustehenden Menge bisher nicht benach teiligt worden. Die Einführung eines Zwangs anbaues empfehle sich nach den Erfahrungen nicht. Die Landwirtschaft wisse heute, was sie der All gemeinheit schuldig ser. Im übrigen werde der Mangel an Stickstoff- und Phosphordüngemittel noch größer werden. Durch die Festsetzung von Höchstpreisen sei auch die Entwicklung der Mölleret- genoffenschaften wesentlich gehemmt worden. Es sei eine kurzsichtige Maßnahme de» Wirt schaftsministeriums gewesen, die den Verbrauchern noch sehr teuer zu stehen kommen werde. Im Gegen satz hierzu habe sich die landwirtschaftliche Ma schinen und Gerätestelle in ihrem ersten Jahre aus gezeichnet entwickelt. Sie werden auch noch schwierigeren Zeiten Stand halten können. Ls sei dringend erforderlich, daß die Verkaufspreise ver Geldentwertung angepaßt würden, besonders müßtendie Geschäftsanteile erhöht werden. Die Kreditgenossenschaften hätten sich gut entwickelt. Zwar sei in weiten Kreisen der Bevölkerung immer noch die Meinung verbreitet, daß es dem Landwirte sehr gut gehe. Tatsächlich aber verarme er m^hr und mehr. Die Söhne würden heute zu alt, ehe sie selbständig werden könnten. Ls sei hier Sache der Genossenschaften, die landwirtschaftlichen Vereine mit allen Mitteln zu unterstützen. Schwerer als die Krise in der Landwwirtschaft ist die Krise des Deut schen Reiches. Der passive Widerstand an Rhein und Ruhr müsse wie bisher durch die Lanvwirtschaft gestärkt werden. Nur wenn oie Grundlage de» Wiederaufbaues, nämlich die Landwirtschaft, gesund bliebe, wäre auch eine Gesundung Deutschlands möglich. Daraufhin gab Generalsekretär Dr. Kretzschmar den Bericht über die Rcvisionstätigkeit im Jahre 1922. Der Voranschlag für 1923 fand allgemein Genehmigung. Der Derbandsbeitrag wird in Zu kunft nach Roggen (Milch) -Werten erhoben, die ncfch dem Stande des Jahres 1914 unter ange messener Berücksichtigung der Weiterentwicklung der enossenschaften fcstgelcgt werden sollen. Am Schlüsse dcr Versammlung hielt der General sekretär des Rcichsverbandes der deutschen land wirtschaftlichen Genossenschaften, Brenning, einen Vortrag über die Ziele des landwirtschaft lichen Genossenschaftswesens und dessen organisato rischen Ausbaues. Daraufhin wurden zum Der bandsdirektor wiederum Hofrat Dr. Schöne wieder gewählt, ebenfalls die ausscheidenden Direktoren Hcldt-Iittau und Gutsbesitzer Gar-Großhähnchen. Der Kampf gegen die deutschen Schulen in der Tschechoslowakei. In der Beschlagnahme und Unter drückung deutscher Mittelschulen in der Tschecho- slowakei scheint jetzt wieder eine neue Aera zu be ginnen. Eines der zwei noch bestehenden deutschen Gymnasien in Prag soll aufgelöst und mit dem einzigen noch verbleibendcnzusammengelegt wer den. Die Lehrerbildungsanstalt in Olmütz, das einzige derartige Institut für Ostmähren, darf heute nach mehr als hundertjährigem Bestehen keine Schüler mehr aufnehmen, wodurch das Aufhören der Anstalt ausgesprochen ist. Das deutsche Gymnasium in Mährisch.Schönberg, daß sehr besucht war, ist gleichfalls aufgelöst worden. Die Rollendorf-Kölonnaden abgelehnt. Das Schöneberger Bezirksamt hat sein Projekt der Be' bauung des Nollendorfplahes mit Kolon naden in letzter Stunde der Kunstgeputation des Bezirkes überwiesen. Diese hat die geplante Ver schandelung des Matzes einmütig abgelehnt. Wochenspiel plan der Leipziger» Theater. Die Ziffern bedeuten Anjana u. Schluß der Au,führ. > 7-».7. cho»»ta» M-ntna Dienvtan Mitt«»»ch DonnerSta» »raita« So»«äbe«rd ! Son»ta« N«U§ Theater vei aniaedobenem Anrecht Li« M«st,rsstig«r von Nürnberg. »—lass» ttb. A.-V. ». F. Nigoletto. 7-»1, ll». A.-v. 3. F. Cavalleria rustlcana Der Bajazzo. 7-H« ttS. A.-v. « F. Die Zauberflvte. 7-l» ll«. A.-V. «. y. Meister Guido. 7-lü>» Tannhäuser. 5. D. u. A.-v. k. d. Leipz.Wlrtsch -Derb. 7-W-i >Ui. A.-v. ». F. Ler Waffenschmied. 7-»1» U7. A.-v. 3. F. Aida. 7-l0>I. «Ües Theater Ferlen halber bi» einschliesslich 7l. Juli geschlossen. Iperettea- Theater st. Di« Bajader«. Vorst, für d. ««»mrkpereM L-West. »-A X. Mod. Pom»«d«ir. 7>i, Di« Bataver«. Vorst, für den V«retn Klopsholz. 7ss»—WZ, viad. Pompadour. 71,-101, Mad. Pompadour. 7',—lv>, Mad. Pompadour. 7 Die Bajadere. vorst.filr den Verein Gadelsbrg. L.-Stadt 71,-101, 1 Mad. Pompadour. 7',-lvss, 1 st. Die Bajadere. 3-s Vorst, f d.Sewerkver.H.-v. X. Madame vompabour. 7'k-lo-, Schau- latelhmu st.« chetderWibbel. V.-V. »' ä. «assip. Soldo Thttsicher Der kühn« Schwimm«». Iss, Ü. «»Wo Thtelscher Der kühn« Schwimmer. 71» 6. tvutdo Thtelscher Der kühne Schwimmer. 71, 0. «iftdo Thtelscher Der kühn« Schwimmer. 7', 0. «öutdo Thtelscher Der kühne Schwimmer. 71, 0. Guido Thtelscher Der kühn« Schwimmer, 71, 6. Guido Thtelscher Der kühne Schwimmer. 7«-» -- ft. 3>,,v.-v. ' - Der kühn« Schwimmer. X. «astsp. «uido Thieischer Ler kühn« Schwimmer. 71, «iriver Theater Zapfenstrchch. » Zapfenstreich. » Der Mustergatte. » Zapsenstrelch. » Zapfenstreich. » Zapfenstretch. Zapfenstreich. » Zapsenstrelch. » AMeaü.- Theater Maa auch di« Lied« »«iiwn. X. Di« klein« Sünderin. 0 VW Nein« Sünderin 0. Dl« Nein« Sünderin. 0. Dl« klein« Sünderin. 0. Di« klein« Sünderin. 0. Dl« Nein« Sünderin. 0. Dl« klelne Sünderin. 0 Di« Nein« Sünderin. 0. n. — Vormittag», st.-Nachmittags. X. —Abend». 0. — Gastspiel, v.—Uraüftühruna. « tnl. — Neu einsiudieri. v-v.— verrtnSvorsieNung. kl?. — Halbe i - Erstausführung, ö. V. — öffentlich« Vorstellung. A.-V — -reis«. 8?. — Ermässigte Preise. 8dk». — EinheftS-Preis«. llnrechiö-vorsiellung. üea 1. Jul! Pockengesahr in England. Der Minister für Gesundheitsfragen erklärte im Londoner Unterhaus, daß die Ausbreitung der kleinen Pocken einen solchen Umfang angenommen habe, daß eine ernste Gefahr für den Ausbruch einer Epidemie bestehe. Z)/^ /MVO Colosseum. Der Hageubcck-FUm »Eine Schrek- kenSnachr in der Menagerie' besitzt alle Vor züge, dem Publikum restlos zuzusagen. Dcr Film scsselt vor allem durch seine ausgezeichneten Raulnicrbilder, die Vier in seltener Vollkommenheit geboten werden. EL ist erstaunlich, welckst gewaltige Dreffurarbett hier geleistet wurd«. Und noch mehr erstaunlich ist es, wie harnronisch Tier und Mensch hi«r zusammenwirken. Elärt Lotto und ihr Gatte Earl de Bogt spielen die Hauptrollen des Fil mes interessant. — »Das Haus der Qualen' ist der Titel des zweiten Filmes. Er gibt Fritz Kortner reichliche Getcgcnhctr zur Entsaltung seines schauspiele rischen Könnens. Ressel Orla ist ihm eine ausgezeichnete Partnerin. U-T-LiKtspiele. »Das schöne Mädel'. Georg Hirschsclds Roman diente dem Versasser dieses Filmes alS Vorwurs. Die Handlung ist slott und lebendig und meid« dl- Gezwungenheit ähnlicher Werse. Hella Moja gibt die Hauptrolle des Filmes mir bewährter Routine. Wenn man ihre Leistungen besonders anerkennen must, so verdient sie es deshalb, weil sich die Künstlerin durch aus sret von Starmanieren gibt und daraus verzichtet, die anderen Mitwirkenden »an die Wand zu spielen', wie es iirchcr Ftlmspracke so hübsch heisst. Ter zweite Film des Spielplanes „Die Kartenlegerin' ijt cbensalls reckt spannend. Königs-Pavillon. „Ut Mine Stromtid." Fritz Reuters bekannte DialÄtdicktnng verfehlt auch im Film ihre Wirkung auf den Beschauer nicht. Hier ist das Dichte rische in mustergültiger Form au, die Leinwand gebannt worden, ohne dass man aber etwa den Eindruck einer Schemaverfilmung hätte. Von einer gewaltmässigen Ucbertragunq der Dichtung kann man keinesfalls sprechen. Alle Geschehnisse muten glaubhaft an und wirken nirgends ktnomässig gemacht. Daran bat zweifellos auch die gute Darstellung bedeutenden Anteil. Reinhold Schünzcl, Hedda Vernon und Eduard von Winterstctn seien von den Hauptdarstellern genannt. Im Beiprogramm rollen zwei amerikanische Grotesken „Er als Ehemann" und „Fattv als Bräutigam', die schallende Stürme dcr Heiterkeit auSlösen. Weisse Wand. .DerroteHandsckuh'- Auch der dritte Teil des amerikanischen Episodensilmes weist die bekannten Vorzüge dcr cmcrkanischcu Produkton auf. Da bei verzichtet das Werk durchaus auf eine strenge künst lerische Bewertung. Fehlt auck hier und da eine logische Entwicklung, so ist der Film doch spannend genug, um Las Publikum vom Anfang bis zum Ende zu fesseln. «ftorta. „Opfer der L « i d e n s ch a s 1.' Di- Stärke dieses Gcsellschastssilmcs liegt in dcr geschickt be arbeiteten Handlung, die klischeehafte Effekte durchaus meidet und sich bemüht, psychologisch zu sein. Dieser Vorzug ist Wohl vor allem auf das Konto des Regisseurs zu buchen. Aber auch die Darstellung bat daran nicht unwesentlichen Anteil. Maria Orska, Johannes Rie mann und Paul Bildt geben tue Hauptrollen, ^cr zwe-.t- Film des SpielplanrS beutelt sich „Bei rüg er des Volkes' und schildert die unsauberen Machenschaften eines WcttkonzerneS. Erreicht der Film auch die gute Wirkung des erste« nicht, so scheint er doch geeignet, das Publikum restlos zu interessieren. Universum. »Der Galeerensträfling.' Der 2. Teil des ausgezeichneten Wegener-Filmes steht dem ersten tn keiner Hinsicht nach. Auch hier wurde drama turgisch und regietechnisch vorbildliche Arbeit geleistet. Paul Wegener zeichnet sür das Manuskript. ES ist geradezu raffiniert bearbeitet und zeichnet sich namentlich durch seine brillanten Aktschlüsse auS. Ueber allem steht die GestaltungSkunst Paul WegenerS, der die Hauptrolle spielt. ES kann nicht ost genug gesagt »verdrn: Wenn dcr deutsche Film heute «ine künstlerische Angelegenheit geworden ist, so hat er das nicht zuletzt auch Paul Wege ner zu danke». Er ist einer der wenigen, die nach wie vor ihre eigenen Wege gehen und dankenswcrtcrweisr Konzessionen an den Geschmack der grossen Masse meiden. Apollo-Theater. »Maciste und di« chinesische Truhe.' In der Reihe der dcurschen und ausländischen FklmsensationShelden nimmt Mactste eine hervorragende Stellung ein, vor allem, weil er seinen Ausgaben stets neue interessante Seiten ab,«gewinnen weiss. SS ist er staunlich, über welche Bärenkräfte dieser Mann verfügt itnd in welcher geradezu beängstigenden Weile ex von ihnen Gebrauch macht. Dabei sind hier nicht nur wähl- und ziellos Sensationen anetnandergeretht, sie ergeben sich vielmehr aus dem Gang der Handlung von selbst. Ausser dem gibt Mactste nicht nur den Krafthclden. Er spielt gleichzeitig und imponiert nicht zuletzt auch durch seine Eleganz. Im Beiprogramm rollt ein mehrastigcS Lust spiel .DieverloreneTochter' mit Erika Glässner. Welt-Theater. Reich, beinahe überreich ist der neue Wockcnsvielplan dieses Lichtspielhauses. Im Mittelpunkt der umsangreiche» Darbietungen steht der nach dem Roman von 'Olga Wohlbrück bearbeitete GesellfchaftSsilm „Die neue Rasse'. Eine glaubhafte, interessante Schilderung, di« durch die Darstellungskunst Manja Tzatschewas gewinnt. „Die tolle Prinzess', ein amerikanisches AuSstattungSluftspiel, lässt uns erneut er kennen, welche eigenartigen Ejfekte der amerikanische Re- gtsseur immer wieder zu ersinnen Weitz, um seine Werke originell zu gestalten. Mabel Normand spielt die Haupt rolle graziös und keck. Nicht unerwähnt sei, dass in der ersten Nachmittagsvorstellung, di« um Uhr beginnt, ausserdem der Film „Das Liebesleben Lud wigs ll.' geboten wird. Alberihalle. Die Leitung dieses Lichtspielhauses lässt es sich angelegen sein, in die mitunter etwas trockene Folge der Filmsptelpläne eine angenehme Abwechselung zu bringen. So hat sie in dieser Woche zwei Filmkünstlcr von Rang, Rudi Bach und Ballt Vera, verpflichtet, die in einen, hochoriginellen Sketch „Nachtschatten" austreten. Im reichhaltigen Beiprogramm läuft äusser einem grotesken Lustspiel ein Sensationsfilm „Marc- cos schwerster Sieg", dessen Hauptrolle Marcco »spielt. Mit ihm ist den Scnsationsdarstellcrn des Films eine würdige Konkurrenz entstanden Jo« Stöckel, der den Marcco verkörpert, verzichtet darauf, nur seine Kräfte zu zeigen und den Film so zu einer Angelegenheit über legenen KraftmeiertumS zu machen. Er bietet vielmehr auch darstellerisch eine interessante Leistung. Mm >ll MIWll «Il«w Mietet»nk Mimen,eh Sruvöl. «ukgeh. 8«dr XrtlkUUeoch roo vodttueväer ^nrog. VoeI»riU«o 8t« nu» ,,«>r»»»o»»»1" la cker 1L
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