Einleitung. Die vierzehn Reden Licero's, welche in eine Sammlung vereinigt und nach der Reihenfolge der Zeit geordnet, unter dem Namen der Philippinen aus uns gekommen sind, verdienen schon im Allge meinen unsere Aufmerksamkeit als die letzten Produkte Ciccroniani- scher Beredsamkeit, als ein schönes Denkmal der geistigen Kraft eines Mannes, der seine politischen Grundsätze mit seinem Tode besiegelt hat, zu welchem diese Reden die nächste Veranlassung gegeben haben. Aber auch abgesehen von der Person des Redners, des größesten Red ners der römischen Welt, verdienen sie insbesondere unsere volle Be achtung durch ihren Gegenstand und Inhalt, welcher auf die denk würdigste Periode des römischen Staatslebens sich bezieht, und zu nächst auf diejenigen Ereignisse gerichtet ist, welche, nach dem durch Cäsar's Ermordung unterbrochenen Versuch, doch zuletzt den Ueber- gang des römischen Staats aus republikanischen Formen in eine mi litärische Diktatur, in eine Alleinherrschaft, vermittelt haben; für die nähere Kenntniß dieser wichtigen Ereignisse bilden diese Re den allerdings eine Quelle, wie sie kaum aus irgend einer andern noch erhaltenen Schrift des Alterthums sich gewinnen läßt. Eben dieser Umstand macht es aber nothwendig, aus dem ge schichtlichen Gang der Ereignisse, in welche diese Reden unmittelbar eingreisen, dasjenige hervorzuheben und vorauszuschicken, was uns in dieselben einführt und zur richtigen Auffassung und Würdigung derselben dienen kann. Als nächsten Ausgangspunkt dieser Darstel-