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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192306296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230629
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230629
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-06
- Tag 1923-06-29
-
Monat
1923-06
-
Jahr
1923
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krMttig, Lea 29. /«ü ua^ S»»<i«!»»Ottaav 2VS HM» A ^Ltzesder»ck1 Flittergold »«M.N ^,«7-7««- wujt, sttr ,a. 1000 »»lila» BaezaV««, ja »erlauf««. So lese ich la »in«« Zsitung. „Tausend Mari zahlt dl» R«ich»bankhauvrstoüe in Pvrlin gegen dies» Banknote dem Einlteferer." So »s« ich auf den vom Reichabankdirettorium unterzeichneten Tausendmartschetnen. Ich wützt« gern, was mir di« Neichobankhaupt- stell» gegen das Stückchen Papier, das heute zu einer Straßenbahnsahrt ftenügt, zahlen würde, ««an ich -um Umtausch gegen Hartgeld aufgelegt wär». Um Kleingeld in Papier -u bekommen, brauch» ich da» Neich»bankdirektorium nicht: da» kann ich in jedem Zigarrengeschäft erhalten. Ich brauch« aber Gold. Oder Dollar». Die bekomme ich nicht. Also kann ich mir die Villa in Thüringen nicht kaufen, nicht einmal dann, wenn ich eia Sau« voll »Umtausch. berechtigter" Danknoten hätte, und auch dann nicht, wenn ich den Gegenwert von 1000 Dollar in hüb schem deutschen Papiergeld besäße. Sink wir noch ein »Deutsch«« Mich* mit eigener Währung? Der Villenbesttzer, der den Perkauf sein«» Hause» nur grgon amerikanische» G«ld betreiben will, scheint dies zu leugnen. Und wie er. d«nkt «in aroster Teil unserer Zeitgenossen. Wir naben kein Recht mehr, in Mark zu zahlen. Der Dollar regiert uns. Der Dollar ist unser« Währung. Wir beiden sitzen in einem sympathisch verdunkel ten Zimmer. Es ist «in« besonder« Kunst, bi« Bsleuch- tunq der Stimmung anzuvassen. Ab«r da wir nun wieder beim Tische sitzen, fällt ihr »in philosophisch» Anwandlungen zu bekommen. Und so stellt stv di« un möglichsten Fragen. Woher kommt die West? Welch n Zweck hat sie? Wie war der aller-, allererst» Anfang? Und ähnliches. Ich muß als Mann der Ueberlegene sein, also habe ich für alle» eine Antwort. Das sind pädagogische Grundsätze, di« nicht ignoriert werden dürfen. Au» Verzweiflung ist man dann gezwungen. Pes' simtst zu sein und einen ironischen Ton zu führen. Sie fragt also: „Welchen Zweck hat da« Jeden? (Und erwartet als Antwort', di« Liebe.) Ich sage aber: „Gar keinen/ Sie ist unangenehm überrascht, läßt sich aber nicht abschrecken, „Es muß doch etwas geben, das den Anfang der Welt geschaffen hat?" — „Warum?" sage ich in einem Tone, der be weist: diese Frage ist ganz blödsinnig; ich wüßte sine Antwort, aber habe keine Lust, sie zu sagen. „Wofür arbeiten wir?" — Ich: „Es ist ja eb«N alle« zwecklos!" — Da richten sich ihre Augen groß aus mich und ganz leise sagt sie^ „Mich friert bei so viek Klugheit . . ." Woraufhin ich gezwungen bin, di« Lampe wieder ganz hell leuchten zu lassen. Es ist doch nicht immer klug, klug zu sein . . . »»Aul» Stillegung der AutzradabaltNi« Leipzig-Gautzsch. Die Leipziger Außenbahn-Aktten-Gesellschaft steht sich infolge Zuspitzung der wirtschaftlichen Verhältnisse gezwu lgcn, den Betrieb auf der Linie nach Gautzsch mit Zustimmung der zuständigen Stellen vom 1. Juli 1923 an einzustcllcn. Knips- und Schülerkarten wer den in der Kartenhaupiverkauf-stellk, Zeitzer Straft» 12, Erdgeschoß, Und in der Petriebstnsvektion am Hauptbahnhof bi« einschließlich 7. Juli 1623 -urückgsnommcn. Vergleich« auch die Anzeige in der vorliegenden Nummer unser«» Blatte«. Massenerkraakuagen in Miltitz. In Miltitz bei Leipzig erkrankten nach dem Genuss von Kuhslestch etwa 7V bis 86 Person«». Dia Erkrankungen sind glücklicherweise nicht schwer. Das Fleisch stammt« von einer Kuy, die der Flkisckermetster Labemann in Miltitz vom Rittergut Witz scher sh aus en bei Dürrenberg gikauft hatte. Di« Kuh war not- geschlachtet, da« Fleisch aber vorschriftsmäßig unter sucht und als bankwürdig befunden worden. Di« eigentliche Ursache der Vergiftunasersrdeinungkn muß erst durch die amtliche Untersuchung s«stg«st«llt werden. Mantz «Mu GyMu—i. In du vaumwoll- spüuwrB —a -Nchtu in « achl»nd «ra b«t »ran- ktttbera brach nacht» im Erdgeschoß de» fünfstöckig«« Fabrikgebäudes ein Großfeuer aus, das sich bald durch die Holzdecke in das erst« Stockwerk verbreitete. Graß« VaumwvllMuät« wurden hier «in Raub du Flalnmsn. Farchttar» Tut ei»«« Vater«. Du SSiäLria, Schlosser Willy SchLn«rst»dt in Erkurt-Nord, du mit sein,« Frau In Unfrieden l«dt und bereit» im vutß«n Jahr« einen - S«lLstmordv«rsuch beging, durchschnitt mi einem Rasiermesser siinen beiden Kindern im Alt« von IX und SX Jahren di« Kehlen, so daß der Tod sofort eintrat. Dann brachte er sich selbst «tn«n l«b»n»g«fährltch»n Hals- schnitt bei. Aus einem hinterlassenen Schreiben Schönerstedt», der al« ruhig« und arbeitsamer Mensch gilt, geht hervor, daß der Grund zu der grausigen Lat in einem Zerwürfnis mit setnrr Frau zu such«» ist. Höhere Preise für Zonderzüge I- Wogen der Erhöhung der Fahrpreis« ad 1. Juli hat der Re'.chsverkehriminifter «»geordnet, daß auch Karten für die Fsricnsondar- ztige tzu «rhähtin Preis«» abgegeben wer- den, sowsit der Vorverkauf für diese Karten nicht schon begonnen hat. Obwohl die sächsische Eisenbahn- direktton das Neichsverkehramintsterium sofort darauf htnaerotesen hat, baß in dieser Anordnung etwa« Willkürliches liege, ist es ihr nicht g«- lunaen, da« Reichsverkehr«ministerium von der ge troffenen Anordnung abzubringen. Infolgedessen liegen die Verhältnisse im Augenblick so, daß in Berlin, Erfurt und Breslau der Vorverkauf schon begonnen hat, und daher Karten von dort zu alten Preisen »««gegeben werden, während in den Eisenbahndirektionobezirken Magdeburg, Halle und Dresden der Vorverkauf noch nicht begonnen hat, und hier di« Karten zu «1n«m erhöhten Preis« v«r- kauft werden dürsten. Sleenge Polizeistunde i« Preuße». In Pr«u- ßen sind jetzt dssondsre Au»führungsb«stimmungen zum Rotgesetz über die Polizeistunde in Kraft ge treten. Darnach mache» sich bet Uebertretung der Zwölsuhrpvlizetstunde nicht nur die Wirte, sondern auch di« Gäste strafbar. Auch für Klubs, die «in eigen«« Hau» hab«n, gilt von jetzt ab die Polizeistunde. Baaeaunglüet. In Freiburg an d«r Unterelb« kenterte ein zum Hamburger Bergungofahrzeug „Hille" gehörige» Segelboot, in d«m sich vt«r Mann brr Be» sthung befanden. Alle vier sind ertrunken. 160 666 Mark Lag«lob» der Hamburger Hak»»' arbeite,. Nach den Verhandlungen vor dem Ächlichtung«ausschuß wurde «in« Einigung zwischen den Parteien dahin erzielt, daß di« Hafenarbeiter von Groß-Hamburg ab 1. Juli »in« täglich« Zulage von 46 000 Mark erhalten. Durch dteseN Spruch, der von den im Transportarbeittrvtrband orgam- sitrttn Vertrauensleuten angenommen wurde, erhöht sich der Lohn für die im Hamburger Hafen beschäf tigten Arbeiter auf täglich 100 000 Mark. Unglück bei de, fübamerikanischen Junckers- Expedition. Wie uns di« Iuncker» werke (Ver- lin) Mitteilen, ist ihnen eins kurze telegraphische Nachricht zug^anqen, daß ihr« in Südamerika befindlich« Expedition ein schwere» Unglück getroffen hat. Werner Juncker», der älteste Sohn Bros. Junckers, der als Flugzeugmonteur der Expedition angehörte. Und Flugzeugführer Müller, einer der bewährtest«» Piloten der Iunckerewerke, sind dem Unglück zum Opf«e gefallen. Ob «» sich um den Un fall ,in«« Flugzeuge» oder um «tn«n Unfall in der Werkstatt handelt, ist noch nicht aufgeklärt. Ei» Vrüderdaell in Spanien. In dem kleinen spanischen Städtchen Lapdesasso hat sich kürzlich ein« entsetzlich« Familientragödit abgespielt. Di» dort lebenden Prüder SebaMno und Paolo Adenizza waren über di« Srbschaststeilung in Uneinigkeit ge raten. Da alle Mittel der Derstündiaunn erschöpft waren, beschlossen ste, di, Sache durch die Massen zum Anstrag zu bringen, und zwar in Form eine» amerikanischen Duells, bei dem im dunklen Zimmer Adolf v. Strümpell« 70. Geburtstag Die Feier t« der Medizinischen Klinik. — Enthüllung der Strümpell-Büst». „Gas Veste. was der Mensch tun rann, be steht darin, dag er gern von dem Guten, wat er hat, den anderen aLgtvt,« v. Strümpell, in seinem Schlußwort anläßlich der «»buritMgSseter. Lange vor Beginn der Fei« zu Ehren de» siebzig- ü brigen großen Leipziger Internisten, war der Hör- saal der Medizinischen Klinik Überfüllt. Viele, viele waren gekommen, di« »inst zu Füßen ihre» berithm« ten Lehrer» gesessen — und neben ihnen di« jüng sten Semester der Leipziger Mobtjinerschaft, denen cs vergömlt ist, den Worten d<» -roßen Meisters täglich zu lauswen. Sie all« kamen und mit ihnen die Dozenten sämtlicher Dsziplinen der Medizini» schen Fakultät, mit ihnen auch der engste Kreis der Angehörigen und Freund« des Jubilars, — den großen Wissenschaftler, Dozenten, Arzt und Menschen Strümpell zu beglückwünschen. Wahrlich, selten nur wird e« irgend «tn»m vergönnt sein, auf eine so segensreich«, so Überaus fruchtbringende Tätigkeit zurückblick,n -u können, wie Strümpell! Erin Leven, sein Schaffen »alt der «llgemeinchrit de» körp«r. ttch und seelisch Kranken war «r immerdar ein Väter» sicher Berater. Doll unsagbaren Danke» waren di« Mort« derer, die den Siebzigjährigen in kurzen Reden feiern durften. Außerstande, all bi« großen Verdienst« Strümpell» aus dem Gedirte der medi-inischen Wissenschaft M beleuchten, mußtkst st« sich begnügen, gelobten, den Leist etne» Strümpell sich allzeit zu» Vorbild zu nehmerr. Nachdem di» Vertreter d«r «h«nmlig,n und setzt, aen Schüler des Leipziger Klinikers, di« Vertreter der Dozentenschaft, d«r Uu»landsdautsch«n, dm Assist,ntenscha st, dec Medtginalpraktt kanten, d«r Stadt (Oberbürgermeister Dr. Rothe) und noch s» manch«, di« Vater Strümpell", «i« er so ost und gern genannt wird, beglückwünscht hatten, ergriff dieser selbst da» Wort: .Ich stehe al» Jubelgreis vor Ihnen, und muß D«» Schutz vor Zatellekulelle» uad der Völker- bund. Auf d«m Kongreß d« Völkerbundlige» wurde der Bericht der Kommission Über di« Zusammen- arbeit de« J»t«ll«ktu«ll,n in d«n v»rschl«b«n»n Ländern verlesen und einstimmig ein Antrag an all bi« Leiden und Freuden über mich ergehen lassen. Wghl überwieg«» die letzteren, doch auch de» Leide« sei gvdacht. Nicht die Tatsache, daß dis Feier de» siebzigjährigen Geburtstage» für einen Dozenten ein „Prodromalstadium" für da» Lude seiner akade- Mischin Laufbahn ist, kann mich in dieser Stund« traurig stimmen", so fährt Ltrllmvell fort, „ich denk« zu nüchtern, um nicht di« Notwendigkeit zu erkennen, daß wir Alten den jungen Kräften zur rechten Zett Platz machen müssen. Ein« Frag« aber beseelt und bedrückt mich am heutigen Tage: Habe ich alle« da» getan, wa« mein Beruf von Mir verlavgt, bin ich würdig de» Dankes, der mir von so vielen Setten entgegengrdracht wirb? Ersparen Sie mir di« Ant- «ort auf diese Frag« und lassen Sie mich Dank all den«, ausspr«chen, di« berechtigten Anteil haben an dem Glück und den Freuden dies«» Tages." In erster Linie gedenkt Strümpell seine« Vaterhauses, in dem e« ihm, dem Knaben, vergönnt gewesen, Geist und Sinn für alle» Schön«, Hohe und Erhaben« zu er« fassen. Dank in zweiter Linie seinen Lehrern Wag' ner, Thierfch, His, Eohnheim und manchem anderen, die ibm al« leuchtendes Vorbild gedient. Da« höchste Glück für ihn, sei seine Derufung an unser« Alma Mater gewesen, an der er »inst al« Student, Assistent und junger Dozent tätig war, und an di« er nach 28 Jahren al» Ordinärst«» für innere Medizin zurück- gekehrt sei. Sein Dirken galt vor allem der Er- ziebung der medizinischen Jugend zu Aerzten, die e» verstehen sollt»», den Menschen und sein« Leiben zu erkennen. Strümpell schloß fein» Neve mit den Noe» t«n, »i, wir sie oben al» Motto verzeichnet haben. Neben dem gefeierten Wissenschaftler steht, in Marmor gehauen, o«n reichem Blumenschmuck nm» geben, seine Vüst«, kommenden Generationen zu» Gedenken an den aroßen Arzt und Dozenten Dr. Adolf von Strümpell. Vf. B. * Vor der Feier in der Medizinischen Klinik brachte di« Sängerschaft St. Paulu» threm Ehrenmitglied «in Ständchen. so lange Schüsse gewechselt werden sollten, bis einer der Kämpfer getötet war. Durch das Krachen der Schüsse war die kftiährige Mutter der Brüder herbei- gtrufen worden, di«, al» st« kaum bi« Schwell« über schritten hott», durch «ine KUgkt- Nitdergcstreckt wurde. Ein Nachbar, der ebenfalls herbeicilte, und der in der Dunkelheit die kämpfenden Brüder zu trennen suchte, wurde ebenfalls tödlich getroffen. Dann nahmen die beiden, vor Ueberraschunacn sicher, vie Schießerei wieder auf, bis der eine nach zwanzig Schüssen tot liegen blieb. TvlrbdlstÜrm« in Nordamerika Nach einer Nadiomeldung aus New Pork werden große Teile der Vereinigten Staaten von Wirbel stürmen heimgcsucht, besonders dir Staaten Minne- sota, Nord-Dakotah und Wisconsin. Ein Wirbelsturm hat besonders den Norden von Nord- Dakotah zerstört. Di« Stürme haben zahlreiche Opfer gefordert. Ganze Häuser wurden umgriffen, Tele phon- und Tclcgraphenlinien vollkommen zerstört. Anch zahlreiche Eisenbaijnnnfälle werden gemeldei Es liegen nur wenige Einzelheiten vor, aber man nimmt an, baß die Zahl der BerwMidcien 1.10 Über- schreitet und daß Nicht wringe? a!>, 50 Tote zu ver- zeichnen sind. Ein Diarnantenumzug. Ein Umzug von einer Prachtcntsaltung, wie or bisher in dieser Art noch nicht gesehen worben ist, wird von der Ant werpener Diamanten in du siele vor bereitet. Bierzehn große Wagen, dazu eine be deutende Anzahl kleinerer Gefährte, bilden den Glanzpunkt dieses Zuges, an dem 2000 Personen teil nehmen werden. Die Wagen sollen die verschiedenen DimnantrninVnstrien versinnbildlichen, die afrikanische, australische, die Diamanten des Kongo. Auf anderen Wagen wird die Erfindung des Diamantenschliffs bargestkllt. Auf einem Wagen werden Damen zu sehen sein, di« in ihren Kostümen jeden bekannten Edelstein darstellen. Mozart» Iugendflöte gestohlen. Im Brüsseler Museum für Musik ist die Flöte gestohlen worden, auf der Mozart in seiner Jugend gespielt hatte. Ss ist ein einfache« Hausinstrument mit einem Mundstück aus Elfenbein. Llnejugenvttchck Mndesm8r-«rtn Vor der si. Strafkammer des Dresdner Land- geeicht» kam dieser Tage eine entsetzliche Kindes- tötung zur Verhandlung. Die 1604 in Meißen ge- boren« Elsa Margarethe Thoma» war nach er- folgtet Entlassung au» der Schule beim Möbel- Händler Sturz in Meißen in Dienst getreten. Im Februar lüßl befand sich dort vier einziae vier jährige Tochter seines Düsseldorfer Geschäftsfreundes Bergner zu Besuch. Am 24. gleichen Monat» war die Thomas von dem Kinde bet Mer Nascherei er tappt worden. Wie klein« Kinder nun einmal sind, so hatte die Bergner gesagt, sie wolle das der Mutter erzählen. Daraufhin hatte die Thomas da« Kind verdroschen, und als es weiter dabei blieb, alle» der Mutter zu sagen, bann im Garten in di« bis zum Rande gefüllte Abortschlote gesteckt. Die kleine Bergner weinte nun erst recht Da sie in der Abortschlote tüchtig strampelte und zappelte, so preßte die Thomas den kleinen Körper noch tiefer und fester hinein, di» sich kein Glied mehr regte. Am Nachmittag hatten bann Arbeiter da» Kind aufgefunden, nur die Füße mit den Schuhen ragten über den Abortsitz heraus. Zwei Mann waren nötig, um den Körper herauszuziehkn. Anfänglich ließ sich diese» Ver brechen nicht aufklären, erst im jetzigen Frühjahr, nachdem Über zwei Jahre vergangen, ge lang e», Klarheit zu schassen und die inzwischen nach Bautzen verzogene Mörderin zu überführen. In der jetzigen Verhandlung kamen entsetzliche Einzelheiten zur Sprache, grauenvoll Und bestialisch muß die Tat ausgeführt worden sein. Nach umfnngreichcr Ve- roeisausnahmc wurde die jugendliche Angeklagte wegen vorsätzlicher Tötung nach st 2l2 in Verbindung Mit st 87 oes Reichostrafgcsktzbuche« als Minder jährige zu sechs Jahren Gefängnis ver urteilt. genommen, in dem verlangt wird, daß die Intel- lektuellen aller Staaten sich gegenseitig Hilfe leisten, bessere Verbindungen Herstellen, die öffentlichen Bibliotheken unterstützen, für materielle Hilfe in jenen Ländern sorgen, wo soi^t eine geistige Mehr produktion behindert wäre. Der Schutz der Intel lektuellen soll als ständige Institution dem Völker bund angegltedert werden. Kulturworphologikche Tagung in München. In den Tagen vom 29. Juni an findet in München die erst« kulturmotphologische Tagung statt. E« werden ein« Reih« auswärtige Forscher erwartet, die zu sammen mit den Kräften de» Münchner Instituts unter Leitung von Geheimrat Frobentus in öffent lichen und geschlossenen Fachsitzungen sich mit der von Frobentus geschaffenen kulturwissenschaftlichen Forschung»m«thod, ausetnandcrsetzen werden. Ravt» Ver-Üttai» zum Litauerin«. Für das unter diesem Titel erlassene Aueschreiben ist jetzt der Preis von 10 000 „et auf 100 Dollar erhöbt worden. Die Frist läuft bis 1. Januar lÜ21. Die Arbeiten sind beim Drtan der philosophischen Fa kultät der litauischen Universität in Kaunas ein- zureichrn.. LüdaMertkaretk, der Wiener Philharmoniker. Die Wiener Philharmoniker treten kommenden Dienstag, den 26. Juni, ihre diesjährige Konzert- reis« nach Amerika an, an Weicker 94 Mitglieder, darunter die Konzertmeister Pritt, Stwcrtka. Prof. Bugdaum und Prof. Ltieglkr teilnehmen. Die Leitung der 46 kontraktlichen und drei Benefiz, konzerte wird bis 1. August Dk. Richard Strauß und für den Rest der Konzert» der italienische Dirk- gcnt Ma tue et übernehmen. Di« Rückkehr der Philharmoniker ist für den 30. September in Au»- sicht genommen. Vi« dahin wirb sich die Wiener Staatsoper Mit einem Ersatzorchester begnügen müssen. 7i Jahr« St»u»»«lp»t«r. Die Ärzteschaft von Frankfurt a. M. Kat zur Erinnerung an drn Frank» furter Arzt Dr. Heinrich Hofmann, den Dichter de» „Struwwelpeter", einen Etruwwelpetcrbrunnen ge stiftet, den der Bildhauer Bclz entworfen hat. Dos D-nkmal soll in diesem Sommer, anläßlich der 7öjährtg«n Wiederkehr de» Erscheinen« des über die ganze Welt verbreiteten Buches, eingeweiht werden. werbungrkosten der Kriegsbeschädigten In unserer Ausgabe vom Mittwoch veröffent- lichten wir die neuen Ermäßigungen für den Steuer abzug vom Arbeitslohn. Auf Grund zahlreicher An fragen geben wir nunmehr auch die Berechnung der Wcrvungskosten für Kriegsbeschädigte bekannt, wie sie ab 1. Juni d. I. zu «rfolgin hat. Anordnunasgewäß soll der Arbeitgeber die neuen Kriea»beschädtgten-Werbungokosten bei den kommen- den Lohnzahlungen ausgleichen. Bisher wurde beim Wvchenlohn oder Gehalt eine» Krtegsbefchädiaten zur allgemeinen Steuerermäßigung der fünfzigste oder zwölfte Teil des seit 1. Marz 1623 auf das Vierfache gestiegenen besonderen Werbungskostensatze» hinzlmeschlagen und der so ermittelte Gesamtbetrag der Steuerermäßigung vom lOprozentigen Lohn- betrage abgesrtzt. Der einfache — im Januar und Februar 1923 — gegoltene besonder» W»rbung». ksstcnsah betrug in der Regel 2400 oder 4600 oder 7200 oder 9600 -tt. Vereinzelt wurden zwischen diesen Zahlen liegende Beträge zugebilligt. Diese alten Sätze wurden ab 1. März 1923 — wie oben erwähnt — oerviersacht, so daß von La ab 9000 .tt ober 10 260 oder 28 800 oder 38460 al^ Iahresbetrag galten. Mit Wirkung vom 1. Juni 1023 gilt ein« wesent lich vereinfachte Berechnung der be sonderen Werbilnaakosten füe Krieg»btschädiatr, und zwar sind jetzt soviel Prozente von den allgemeinen — jeweilig geltenden — Wer bung s r o ft e n al» Kriegsbeschädigten Werbungs kosten anzusehen. al» der betreffende Krtegsbc- schiidigte prozentual ekwsrb»b «.schränkt ist. Auf diese Art kommen jetzt wsssnttich höhere Beträge in Betracht. Die sich daraus ergebenden Untetschirbsbeträg« für die Zeit nach dem 31. Mai 1023 sind bet der nun folgenden Lohnzahlung an- zt'rechnen, also auszttgleichen. An Hand des nachfolgenden Bei spiele» kann entnommen werden, wie diese Au»- glkichung zu erfolgen hat. Wochenlöhner mit 4800 bejovderrr Äerbungskosten: 4800 .4t wurden ab 1. März 1023 vervierfacht, mithin auf 19200 .A erhöht. Al» fünfzigster Teil waren » « o „4t zu der allgemeinen Steuerermäßigung hinzu,uschlagen, 4600 .4t wurden deshalb auf dem Steuckbuche vom Finanzamt« vermerkt, weil der Wochenlöhner SO Prozent eriorrbsbe schränkt war. Diese 60 Prozent sind jetzt maßgebend kür bi« Er- mittlung der Kriegobeschädintin-Werdungskosten. Da noch für Juni der wöchentliche -illaantkine Werbungskostcnsntz 2400 ^41 beträgt, s.st.ketsn fünfzig Prozent von diesem Betrage, also 1206 »A, an Lis Stelle der vorher hinzugekeckneten 606 „4t. Angenommen, der alte Betrag wär« im Juni bereits viermal zur Anwendung g«koMm»N, so müßten in diesen, Falle viermal 240 «4t, L. i. Lek Uiitersckicdsbetrag zwischen 1866 ^t neu und 9 6 0 -4t alt, zusammen also 066 «4t, zu dem ia der 6. Lohnwochc im Juni in Ansatz zu bringenden neuen Betrage — 120 ^4t —.zusammen also 21SO-41». zur allgemeinen Steuerermäßigung hinzugerechnet werkt',. In den späteren Wochen bleibt «» dei der An- rechnung der so Prozent vom jeweilig geltenden allgemeinen Werbunaskostensatz, der bekanntlich ab 1. Juli 1923 verfünffacht werben soll. Bei monatlicher Gekalt»zahluna kommt »Ur« Ausgleichung nur in denjenigen Fällen in Betracht, in denen die Gehaltszahlung im voraus erfolgt. WetteriwrauM ' für Freitag, w. 2«nt Wolkig, bisweilen Iiriter, langsam fortschreitend« Erwärmung, schwache Winde au» westlicher Richtung. sollGrsnrls vllrockruokar ist Konkurevnrlo» VvrkiMt«pr SSttttt'ck Seme-r/rg I-«ipr>S. Srimmsiaette Ltr.LL Die japanischen 11 Gebote der Braut. An ihrem Hochzeitstage erhält die Japanerin 11 Grbote, dt« ihr von ihrer Mutter feierlich eingeprägt werden und die sie unverbrüchlich befolgen muß, um eine glück- licht Ehe zu sichren. Diese Verhaltungsmaßregeln haben sich seit Jahrhunderten von Geschlecht zu Ge- schlecht vererbt und werden noch heute von allen japanischen Ehefrauen beherzigt, die der alten Ueberlieferung treu bleiben. Diese 11 Gebot« d«r Mutter an die Brant lauten: „In d«m Augenblick, wo du verheiratet bist» bist du nicht länger mein« Tochter. Deshalb mußt du nun deinen Schweie-r- eltern ebenso gehorchen, wie du bisher Vater und Mutter gehorcht hast. — Wenn du verheiratet bist, so wird dein Mann dein einziger Herr sein. Set gefügig und bescheiden gegen ihn, Gehorsam gegen den Gatten ist die edelste Tugend der Frau. — Denke stets daran, daß du zu deiner Schwieger mutter freundlich sein mußt. — Set niemals eifer' süchtig. Eifersucht wirb die Liebe deine» Mannes zu dir töten. — Werd« niemals zornig, selbst wenn dein Mann dir Unrecht tut. Höre dir geduldig seine Reden an, und »"in er sich beruhigt hat, sprich freundlich zu ihm. — Rede nicht viel. Sagt gic etwas Urble» von deinen Nachbarn. Lüge nie. — Befrage niemals Wahrsager. — Sei sparsam in deinem Haushalt Und verwende aus ihn di« größt» Sorgfalt. — Prahle niemals mit dem Rang oder dem Reichtum deines Mannes. Erwähne niemals deinen eigenen Reichtum in Gegenwart der Ver- wandten dein«« Manne«. -- Wähle dir deine Gesell schaft nicht unter zu jungen Menschen, auch wenn du selbst jung bist. — Sei stets sauber und bescheidm angezogen. Trag« niemals Gewänder in zu leuch tenden Farben." Brandes mit de« Paaltaer« i» Lhewaitz. In Neuen Stabttheater in Ehrmnttz wird Friedrich Brande» mit den Leipziger Pau lin ern am 1. Juli vormittag» »in Konzert zugunsten der dortigen ArMenhilse geben, Solisten: Paul Stic- ber-W»lt«r (Tenor) llbb Httbkrt Lharlier (Klavier). Mrm« r»«»<«,a»ttz. «alt«, K«ut!»I«, d»4 piULlei worden. Er tritt »m 30. 2»nt zum letzten Mal« im Kleinen Theater auf.
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