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Nckl 72mmbr..mw Zl.M.2000,s.auSW. M.3Ko.«U»^nd«ani.m.valuiaauiscvI. Bei Wiederd.Nachlatz. Plag. «vonnemeni Annahme, auch nimmt tede» Postamt Bestellungen an. u Datenvorsch unverdindl Erfüll.-OriLeipzig. PosischrckikLeip;.3OO1. Da» ««1v»t««r raaablatt -xtbiUt ««tttch« «<,a««t»»»«n»O<« da»«ha4a» ck»r »tackt «ata»««, »a» Va»t,«ivrSN»t«>a» cka» »atasta. »a«at« varschtrdeaer auderer «ahckrd-a »r 142 einrslnummsr soo KHarK vlauslLg, 6sa 19. -uol 1923 ^srn-^usssds 117.1«r»g. Vie Gefahr der Ueberfremdung I». Leipzig, 18. Juni. Bevor Oesterreich so weit war, daß seine Sanierung erfolgversprechend in Angriff genom men werden konnte, mußten die wirtschaftlichen Machtverhältnifse so umgruppiert werden daß darin nicht mehr die Stimme Oesterreichs, son dern die des Auslandes ausschlagebend war. Die Überleitung der Wirtschaft» macht aus österreichischen in ausländische Hände vollzog sich insofern verhältnismäßig leicht, als jene Macht sich in den Wiener Groß banken konzentrierte. Waren diese in auslän dische Hände übergegangen, so war damit die ge- samte Wirtschaft Oesterreichs dem Auslände aus- geliefert. Es scheint, als ob Deutschland den glei chen Weg gehen müsse. Hier allerdings liegen die wirtschaftlichen Verhältnisse anders. Die Banken beherrschen das deutsche Wirtschaftsleben durchaus nicht so, daß ein Einbruch in diese Bankenmacht dein Auslande die Macht über das deutsche Wirt schaftsleben geben würde. Vielmehr ist das Ab- hängigkeitsverhältnis zwischen Banken einerseits, Industrie und Handel andererseits ein durchaus gegenseitiges. Manche behaupten sogar, dah die Industrie, soweit wenigstens die großen Konzerne in Frage kommen, ein gewisses Uebergewicht über die Banken haben, und mögen damit wohl recht haben. Das heißt aber, daß bei uns dar Ein - bruch de» ausländischen Kapitals weniger über die Banken als Uber Industrie und Handel, und zumal über die großen Industrie- Konzerne zu erwarten sein wird. Daß dieser Einbruch durch die heute allgemein eingeührten Veberfremdungsschutzaktien erschwert wird, ist, wie hier nebenbei erwähnt sei, nicht an zunehmen. Diese Art Aktien mögen gegen Ver- suche einzelner Ausländer, sich in einem Unter nehmen ^estzusetzen^ einen Schutz bieten, aber einem machtvollen wirtschaftlichen Geschehen wer- den sie kein unüberwindliches Hindernis in den Weg legen können. Wir haben dies schon ge sehen, als sich vor etwa 2 Jahren die Heber- fremdung der deutschen Oelindustrie vollzog. Die Oelfabcik Groß-Gerau war genommen, bevor sie noch daran gedacht hatte, Schutzaktien zu schaffen, bei den Bremer-Besigheimer Oelfabriken mißland die Schaffung von Schutzaktien, weil schon ein zu großer Teil des Kapitals in holländischen Händen war. In der Generalversammlung von Bremen- BBesigheim, die die Schaffung von Schutzäktien ablehnie, wurde erklärt, der Verein deutscher. Oel fabriken werde dafür sorgen,' daß er nicht auch holländisch werde. Er schuf sich Schutzaktien und trotzdem war nach kurzer Zeit auch in holländi- scheu Händen. Die Ueberfremdung der deutschen Oelindustrie ist aber nur als Einzelfall zu werten. Der Ein- bruch des Äuslandskapitals in die deutsche Wirt- schaff wird kaum besonderen Staub aufwirbeln. Ja man wird vielleicht, — wie in Oesterreich — d esen Einbruch für wünschenswert halten, mit dcr Begründung, daß er den Zusammenbruch der deutschen Wirtschaf aufzuhalterr, vermöge. Einen Vorgeschmack eines derartigen Vorganges er- halten wir vielleicht, wenn wir das jüngste Ge- schehen bei der Alpinen Montangesell- schäft unter einem etwas anderen Gesichts- winkel betrachten, als es bis jetzt allgemein der Fall war. Die Niederösterreichische Eskompte- Gesellschaft ist bekanntlich die Geldgeberin der Alpinen Montan. Ein Aktienpaket der Alpinen ist nach Frankreich verkauft worden, angeblich nicht an Schneider - Ereuzot, und der Verkauf wird an sich überhaupt als belanglos bezeichnet. Wenige Tage später hat die Niederösterreichische Eskompte - Gesellschaft mit der von Schneider- Lreuzot beherrschten Union Europeenne Indu strielle eine Interessengemeinschaft zur Behänd- lung industrieller Geschälte abgeschlossen. Don diesem Abkommen wurde jedoch die Alpine Montan angeblich nicht mehr berührt. Man wird sich diesen Angaben gegenüber abwartend verhalten müssen, zumal man doch geneigt sein müßte, anzunchmen, daß bei der ganzen Transaktion die Kon troll st ation, die Schnetder-Erenzot vor kurzem in Prag er- richtet hat und die von einem Herrn namens Löperque geleitet wird, eine Nolle spielen sollte. Sicher scheint jedenfalls zu sein, daß die Fran-, zosen einen ziemlichen Einfluß auf di« Alpine gewonnen haben, so daß eine Verwaltung au» österreichischen, deutschen und französischen Mit- gliedern dPft Gesellschaft leitet oder doch bald Letten wird. Da mtt d« Alpinen auch deutsche Gruben in Interessengemeinschaft stehen, ist es somit das erste Mal, daß Franzosen mit Deut schen in einer Verwaltung sitzen und von hier aus langsam ihren Einfluß auf die wirtschaft, liche Neugestaltung Deutschlands ausüben kön- nen. Die Gefahr, die daraus für das deutsche Wirtschaftsleben erwachsen kann, ist nicht zu unterschätzen, da die österreichischen Banken zum größten Teile französiert oder anglosiert sind. Es ist nicht so schwer denkbar, daß die Franzosen, denen die Eseomptebank gehört, über die Alpine Montan, in deren Verwaltungsrat bekanntlich auch Stinnes sitzt, zu den deutschen Trustgebilden ihre Fühler hinüberstrecken und daß die deutschen Trusts über kurz oder lang eine „freundschaft liche" Verständigung mit ihnen suchen. Und wie heute die österreichischen Banken, zumal bel dem Verfalle der Reichsmark, sicher eher dazu neigen, den Standpunkt ihrer ausländischen Machthaber zu teilen, als sich von nationalen Interessen leiten zu lassen, so droht nunmehr nach Oesterreich auch Deutschland die Inter- Nationalisierung. Auch die gewaltigen Kredite, die von deutscher Seite in der letzten Zeit in Holland aus genommen wurden, sind ähnlich zu werten. Das charakteristische Merkmal ist auch hier, daß es nicht das Ausland ist, das an die deutsche Wirr- schäft herantritt, um sich gewaltsam Eintritt zu verschaffen, wie es noch bei der Ueberfremdung der Oelindustrie der Fall war, sondern daß di« deutsche Wirtschaft selber sich um geldliche oder sonstige Hilfe an das Ausland wendet. Und un merklich geht als Aequivalent für die Gewährung solcher Hilfe die Macht über die deutsche Wirt- schäft in die Hand des Auslandes über. Das scheint die Epoche zu sein, an deren Anfang wir j^t stehen. Noch ist es Zeit, in richtiger Gr- kenntnis der Lage so zu handeln, daß das un erwünschte Ergebnis nicht eintritt. Aber — es ist höchste Zeit. PotncarS erkennt die nene bulgarische Regierung an Sofia, 18. Juni. (Eig. Tel.) Der französische Ministerpräsident Poincars erkannte in einem Telegramm die friedliche Absicht der neuen Regierung an. Er gebe mit Vergnügen jeder Politik seine Unterstützung, die die Entwicklung Bul gariens mit entschieden friedlichen Zntensionen be- zwecke. Ein Beweis hierfür werde gegeben sein, wenn Bulgarien seine internationalen Verpflichtungen achte. Nach einer Radiomeldung aus Athen hat Oberst Gan ata erklärt, daß nach der Versicherung der neuen bulgarischen Regierung, die bulgarische Armee sei nicht mobilisiert worden, Gri«chenland und Ru mänien beschlossen hätten, die für Sofia bestimmte Note nicht zu überreichen. Die Leiche Stambolijskis ist bereits am Freitag mittag auf dem Friedhof im Dorfe Vetren begraben worden. * Nach einer Belgrader Meldung der Frankfurter Zeitung ist im Einvernehmen mit den Parteiführern beschlossen worden, daß der jugoslawische Außen- Minister Nintschitsch die Anfrage der Opposition über die bulgarischen Ereignisse noch in der Montags- Sitzung der Skupschtina beantworten soll. Griechenland wird ungeduldig Lausanne, 18. Juni. (Eig. Tel.) Da die Der- Handlungen über die Kuponfragc bis jttzt noch nicht zum Abschluß gekommen sind, hat Venizelos heute früh eine neue Note an die Entente-Dele- gationen gerichtet, in der er abermals auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam macht, die für Griechenland angesichts seiner mobilisierten Armee bestehe, rasch zum Frieden mit der Türkei zu kommen. Da die Ablehnung Frankreichs, auf eine Annäherung in der Kuponfrage einzugehen, sich nicht vermindert habe, so müsse Griechenland erneut den Abschluß eines Präliminarfriedens mit der Türkei in Erwägung ziehen. Vie gesetzesfelndlichen Lamelotr du Rot Pari», 18. Juni. (Eig. Tel.) Nach kecker Mar- satller Meldung des Petit Parisien kam es gestern nachmittag 2 Uhr in Marseille zu Zusammen- flößen zwischen den Verbänden der Freunde der Gesetzgebung und einzelnen Gruppen der Lame lots du Roi. Der erste Zusammenstoß erfolgte in der Nähe de» Lastelplatzes, der zweite einige hundert Meter davon auf der Avenue d« Prado, wobei etwa 10 mit Spazierstocken bewaffnete junge Leute unter dem Rufe „Es lebe der König" auf die Teilnehmer an dem Umzuge der Bereinigungen einschlugen. Hier bei kam es zu einem kurzen Handgemenge. Da» Petit Journal meldet, daß es auch inPari» gestern früh in der Nähe der Kirche St. Medard zu einem Zusammenstoß zwischen Kommunisten und Lamelol« du Roi kam, wobei Kommunisten so« der Polizei Verhastet Wprde» Heim LßLssW» Oer Zugverkehr nach -em Ruhrgebiet eingestellt Smreise nur noch mit Straßenbahnen möglich Berlin, 18. Juni. sEig. Tel.) Der Eisenbahnverkehr nach vem Ruhrgebiet istnnrnochbiszurGrenzedeS besetzten Gebietes möglich. Wegen der Besetzung der Bahnhöse von Dortmund, Hörde, Langendreer und Bochum ist ein Verkehr im Innern und in das Innere des Industriegebietes unmöglich geworden. Die Personen,Uge, die den «nschlutz an diev-Aüge von Hamm aus vermittel«, ver kehren nnr noch bis zur letzten Station vor der Kontrollstelle Scharnhorst, auf an deren Linien bis Wickede—Achelu und bis Oberraden. Von Münster aus verkeh ren die Züge auch nur bis Singen. Dagegen istderBerkehrnachSöl« über Unna- Schwerte-Hagen—Barmen - Elberfeld-vohwinckel weiter gesichert. Allerdings findet auf dieser Strecke in Vohwinkel «nd in Hengsteh eine Patzkontrolle durch Franzosen statt, während in OhligS bei Eintritt in den Brückenkopf Köln Passkontrolle durch Engländer ausge führt wird. Die Einreise in das Innere des Industriegebietes ist nur mög lich durch Stratzenbahnen, die aber von den Zugsendstationen aus über die Kontrollstelle verkehren und autzerdem noch von der Linie Köln-Hamm aus. To kann z. B. von Elberfeld aus über Werde« oder Steele nach Esse» gefahren werden, wo man den Anschlntz nach Bochum—Gelsenkirchen—Mühlheim erreicht. Am gestrigen Sonntag besetzten die Franzosen den Bahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid, der nach der Besetzung der Strecke nach Bochum für den Per- kehr nur noch lokale Bedeutung hatte. Der einzige Weg nach dem unbesetzten Gebiet führte darnach nur noch vom Bahnhof Gelsenkirchen-Bismarck aus über Dorsten nach Münster. Auch diese Strecke ist heute vormittag dadurch stillgelegt worden, daß die Fran- zosen den Schienenweg zwischen Gelsenkirchen- Bismarck und Buer aufgerissen haben. Die Besetzung dieser letzteren Strecke hat dadurch besondere politische Bedeutung, daß von Dorsten aus die zwischen Deutschland und Holland verein- barten vertragsregulären Kohlenzüge gefahren wurden, so daß an eine Durchführung dieser vertraglichen Verpflichtung durch Deutschland nicht mehr zu denken ist. Die einzige noch in deut- schem Betrieb befindliche. Strecke innerhalb des Ruhrgebietes ist die nur 15 Kilometer lange Sttrxcke zwischen Stoppenberg bis nach Gelsenkirchen - Bis marck, deren Lahmlegung man jedoch stündlich er- wartet. Die Folgen der Erdrosselung des Eisenbahnver kehrs find nicht nur für die unbedingt nötigen Reisen der Bevölkerung von erdrückender Härte, sondern üben auch eine nicht abzusehende Wirkung auf die Lebensmittelversorgung au». So ist heute morgen bereits in Gelsenkirchen die Milch ausgeblieben, die mit großer Verzögerung schließlich auf Wagen herangeschafft werden konnte. Die Franzosen führen gleichzeitig die Paßkontrolle auf den Straßenbahnen, besonders an den Uebergangsstellen, mit besonderer Schärfe durch. Line NNLlion Tonnen HalöenbestSnde Essen, 18. Juni.. (Eig. Tel.) Die franzo- fischen Angaben über den gegenwärtigen Kohlen- und Koksabtransport aus dem Ruhr gebiet entsprechen nicht ganz den Tatsachen. Es werden nicht, wie von Havas gemeldet wurde, 25 (XX) Tonnen täglich verladen, sondern etwa. 18 bis 20 000 Tonnen, d. h. diese Ziffer hält sich etwa auf gleicher Höhe mit der Durchschnittsziffer be» Monats Mai. Die gesamten Haldenbestände, die den Franzosen zur Verfügung stehen, belaufen sich auf nicht ganz eine Million Tonnen. Die Koks produktion ist vollständig für den Bedarf der Gas- anstalten eingeschränkt, di» 80 Prozent-Gewinnung ist eingestellt. Bei dem neuen Eingriff in den Bahnverkehr haben die Franzosen fast sämtliche Gleisanschlüsse der unbesetzten Zechen und Hüttenwerke aufgeriffen. Dadurch wird die Eisenproduktion wiederum aufs schwerste bedroht, wie auch die mei sten Zechen, da sie keine Kohle mehr hsreinbe- kommen. verschärfte Ruswelsungrbefttmmungen Essen, 18. Juni. (Ltg, Tel.) Die Au». Weisungen der Eisenbahner de» Ruhrgebiete» gehen in verschärftem Tempo vor sich. Die Frist, die zwischen Ausweisungsbefehl und Abtrans, port der Eisenbahner mit ihren Familien liegt, ist üon vier auf zwei Tage abgekürzt worden. Nachdem am Sonnabend 126 Eisenbahnerfamilien au» Essen ausgewiesen worden find, find gestern sämtliche Eisenbohner in Steele ausgewiese» worden. Wie bereit» gemeldet, hat General Denvigne» den Transport deutscher Lebensmittel auf den militarisierten Strecken zugelassen.. Al« Be- dtngung verlangen die Franzosen, wie jetzt bekannt wird, di« Bezahlung der Ft acht und einen zehn. diese Forderung natürlich nicht ein. Alle Lebens- mltteltransporte, die sich auf der zuletzt besetzten Strecke Langendreer—Dortmund befinden, werden aus diesem Grunde deutscherseits nicht abgenommen. Auf den neubesetzten Bahnhöfen liegen zahlreiche Waggons mit Fleisch und anderen Fettwarcn, die dem Verderben ausgesetzt sind. Zwangs-Requisitionen Gelsenkirchen, 18. Juni. (Eig. Tel.) Am gest- rtgen Sonntag erschien eine Abteilung Franzosen auf dem Pressewalzwerk Grille-Funk (Mannes- »am»), um die Aufträge, di« vor zwei Jahren von belgischen Firmen in Lharleroi auf Grund de» da maligen Rathenau-Abkommens an Grillo-Funk ver geben waren, aber wegen des Einbruchs nicht er- ledigt werden konnten, auszuführen. Die Fran- zosen hatten ein Arbeitskommmando au» dem Saar gebiet mitgebracht, das sofort an die Verladung der fertigen Stücke heranging. vKkdVins aktive Politik zur Rettung Deutschlands London, 18. Juni. (Eig. Tel.) Die politische Sensation des Ärnntag sbildete der stark ethisch ge- färbte Aufruf des Premierministers Baldwin auf dem Festessen der Rhode-Studenten in Oxford, in dem er, wie bereit» gemeldet, die Sätze aussprach: „Alle europäischen Länder blicken voll Erwartung auf England und Amerika, als die wichtig sten Helfer beim Wiederaufbau der Welt. Wenn Wiederaufbauarbeit geleistet werden muß, dann werden wir sie leisten. Wir Angelsachsen sind dazu befähigt durch unseren natürlichen Sinn für Gerechtigkeit." Alle Blätter unterstreichen, daß Baldwin seine Rede nicht als konservativer Parteiführer oder Lhef eines Parteikabinetts, sondern als Vertrauens- mann des gesamten Weltreiches in einer politisch äußerst bedeutsamen Lage gehalten hat. Die Daily News macht sogar den Versuch, nachzuweisen, daß die Grundeigenschaft der Angelsachsen eigentlich gar kein Gemeingut der Imperialisten, sondern die hervorragendste Grundlage eines wahren Liberalis mus sei. Die Westminster Gazette schreibt, es sei zu hoffen, daß England in der Außenpolitik am Ende seiner wohlwollenden Impotenz angelangt sei, und daß es im Laufe der Ent wicklung der augenblicklichen Krise klar würde, daß Großbritannien wieder eine feste Politik habe, deren Zweck jedermann verständlich sein werde. Vie wirtschaftlichen Verheerungen in Europa Loudon, 18. Juni. (Eig. Tel.) In einer be merkenswerten wirtschaftspolitischen Rede, die der Führer der englischen Liberalen Sir John Simon in Lrewbridge hielt, sagte er, daß die euro- päischen Länder zu wenig Verständnis dafür hätten, was für sie ein blühender Handel Englands bedeute. Die englisch« Baumwollindustrie arbeite, wenn sie voll beschäftigt sei, nur einen Monat im Jahre für die englische Wirtschaft Jetzt sei sie schon seit längerer Zeit zur Kurzarbeit verurteilt, weil der europäische Konti- nent, der kriegerische Orient und die wichtigsten Ge biete für di« Produktion der Rohstoff« ihren nor malen Dorkriegskonsum nicht wieder aufnehmcn können. Die Besetzung de» Ruhrgebiet«» habe die wirtschaftlichen Verheerungen in Europa auf das höchste gesteigert. Es sei Pflicht England», Frank- reich im Geiste de» Freundes und Bundesgenossen