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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192306085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230608
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-06
- Tag 1923-06-08
-
Monat
1923-06
-
Jahr
1923
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HM.» »IM Vie Dual der NuhrbevSIK««mg Zttllegung Gey«n,ch«, 7. Juni. (Eig. Tel.) »tt stark« Kräften besetzten die Franzosen heute vor. mittag die an der allen rheinische« Bah« ge legene Station Gelsenkirchen—Watten- scheid. Gegen Mittag gaben sie den Bahnhof wieder frei, nachdem sie die Anschlußgleise zu den Zechen .Zentrum" und .Holland", die von der Station au» dorthin führen, zerstört hatten, so daß die Zechen vom Verkehr adgefchnittea sind. Beiden Zechen wurde der Befehl belanntgegeben, daß ihre Haldenbestände an Kohlen und Koks beschlag, nahmt seien. Als Antwort auf den gewaltsamen Eingriff in den Betrieb trat die Belegschaft der Zeche .Holland" i» den Proteststreik ein. Kollere! Köln, 7. Juni. (E i g. Tel.) Der Kriminal- Polizei ist es gelungen, einen weiteren Spitzel zu verhaften, der in fremdem Solde stand, Angehöriger der Organisation l und anftver nationalistischer Vereinigungen war und u. a. den vom Düsseldorfer Kriegsgericht zu lebenslänglicher Zwangsarbeit ver. urteilten Sadowski in die Hande der Besatzung», behörde geliefert hat. Zm ganzen sind vier Spitzel in dieser Angelegenheit festgenommen worden. An- gehörige der Organisation l sollen nach der Der- Haftung Schlageters noch 700 000 von einer fremden Macht erhalten haben. Da di« Franzosen sich nach wie vor auf den Standpunkt stellen, daß der Obertngenieur Görkel der Badischen Anilin- und Eodafabrik an den Attentaten auf die Etsenbahnstrecke Landau— Weißenburg beteiligt sei, wurden neuerdings stimt- liche Beamte der landwirtschaftlichen Abteilungen der Anilinfabrik und der Leiter der Presseabteilung der Fabrik, Badendieck, ausgewiesen. Görkel soll während seiner Verhaftung und seiner Vernehmung so schweren Mißhandlungen ausgesetzt worden sein, daß er zwei Selbstmordversuche gemacht hat. Erschießungen Erschossen wurde in der Nacht zum Sonntag von einem französischen Posten auf dem Bahnkörper hinter Trier der Ortsfremde Anton Eilen», der den Anruf nicht beachtet hatte. Die Franzosen be. schlagnahmten die Leiche und gaben sie nach der Untersuchung wieder frei. Zn der Nacht zum 5. Juni wurde in Greven- broich ein junger Arbeiter, der in der Nähe der Eisenbahn wohnte, von einem belgischen Posten an geschossen. Er erlag kurz darauf seinen Verletzungen Der Sonderbündler Reuter gibt, wie die Kölnische Zeitung aus Trier meldet, zu, den Schuß geta« zu haben, dem in der Fronleichnams- nacht der Gartner Dietz -um Opfer fiel. Er will aber ia Notwehr gehandelt haben, was durch Zeuge« widerlegt wird. Die Franzose» lasse» die Be rhaf tu »g nicht zu. Ver deutsche Geist im Saargebiet Frankfurt a. M, 7. Juni. (Eig. Tel.) Die freie Bauernschaft de» Kreise» Saarbrücken hat be- schloffen, bei den bevorstehenden Kommunalwahleu nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, die Liste der sogenannten Grund- und Hausbesitzerpartei, deren nationale Gesinnung angezweifelt wird, sondern die- jenige des Zentrums und der liberalen Dolkspartei zu wählen. Dieser Beschluß bedeutet eine endgültige Entscheidung für da» Deutschtum. Vie Teuerung Sozialdemokratische Interpellation im Reichstag Berit», 7. Juni. (Eig. Tel.) Die sozial demokratische Interpellation über die Maßnahmen, die die Regierung angesicht» der Markentwertung in wirtschaftlicher und steuerlicher Richtung vorzunehmen gedenke, kam heut« im Reichstag zur Besprechung. Da« Hau» war stark besucht: am Regierungstisch hatten vor Beginn der Aussprache Finanzminifter Dr. Herme», Arbeitsminister Dr. Braun» und Wirtschaftsmiaister Dr. Becker Platz genommen. Abg. AufhLuser (Eoz.) begründete die Inter pellation in ausführlicher Rede mit lebhaftem Tem perament, wobei er die sachlichen Gesichtspunkte über der scharfen Polemik nicht vergaß. Das Haus folgte ihm mit großer Aufmerksamkeit, die sich auf der Rechten in häufigen, namentlich von dem Abg. Dr. Helfferich kommenden Zurufen bekundete, wah rend sich dir äußerste Linke zunächst zurückhielt. Ausgehend von der vernichtenden Dir- kung der Ruhraktion auf die Lage Deutsch land», erklärte der sozialdemokratische Redner, daß Frankreich mit dieser Gewalttat da» deutsche Doll nicht nur der schwersten wirtschaftlichen Not über liefert, sonder» es auch den Kreisen ausgeliefert hab«, die au» der Markentwertung Provit ziehen wollen. Die Abrechnung dürfte daher nicht allein de« Franzosen gelten, sondern sie müsse auch mit den Kreisen geschehen, die sich au» der Not der eigenen Volksgenossen bereichern. Da» man jetzt an Putschen erlebe, entspringe nicht der Lust zu Unruhe« und Tumulten, e» sei vielmehr der Rrrrdruch ber Verzweiflung stßtzr den nicht »ehr erträglich« wirtschaftlich« Druck, der Erbitterung gegen di«, die die Notlage ««»nützen, «nd de« Zorne» über die Passivität der verantwortlich« Stellen gegenüber der Raffgier wetter Kapitalistenkreise. Der Zusammenbruch der bürgerlich« kapitalistischen Wirtschaft werde jetzt offenbar. (Die Debatte dauert ford) » Neuordnung der Strafgerichte; Amnestie Der»«, «. Juni. (Eig. Tel.) Di« Mittwoch- sitzung de» Reichstage» aalt der ersten Beratuua de» GHetz« zur Ne»ord»u».g der Straf»«- riG?»» wobei « sich ftßöÄer» «» di« DewistmA Laip»rg«r ^agAdßaßt «ul Rmuleleueituog ^g« Straftammmrrtcile, Umgestaltuna der Schiften, aerichte «nd Schwurgerichte und damit zusammen- hängende Reform« handelt. Nachdem da« «»-»steuergesetz in erster Lesung ohne Aussprach« dem Steuerausschuß über, wiesen war, sprach al» erster Redner zu der Neu- reaelung der Strafgerichte Abg. Dr. Radbruch (So».), der an dem Entwurf scharfe Kritik übt«. Er warf dem Entwurf besonder» Mangel an System vor, da er fünf Verschiedene Arten von Strafgerichten erster Instanz schaffen wolle, in deren Besetzung er planlos zwischen Laienrichtern und Berufsrichtern und einer Mischung von beiden hin und Ker schwanke. Auch da» System der Auswahl von Schöffen und Ge- schworen« gebe zu ernsten Bedenken Anlaß. Als f«herer Iustizminister hielt es der Abgeordnete für gebot«, persönlich den Verdacht der Mitvaterschaft an dem Entwurf von sich zu weisen. Iustizminister Dr. Heinze verteidigte diesen Bedenken und Kritiken gegenüber den Entwurf. Er gebe zu, daß über Einzelheiten Meinungsverschieden heiten bestehen könnten, betonte aber, daß die Vor lage doch -roße bedeutsame Reformen bringe, nament- lich di«7verst«kte Heranziehung der Laienrichter und di« Berufung gegen Strafkammerurteile. Im übri- gen müsse er gegenüber dem Vorredner doch fest stellen, daß die Grundlagen des Entwurfes aus der Ministerzeit Dr. Radbruchs herrührten. Auch der Sprecher der Deutschnationalen, Abg. Warmuth, hielt eine gründliche Durcharbeitung de» Entwurfes im Ausschuß für erforderlich. Abg. Dr. Düringer (D. Dp.) begrüßt den Entwurf, dem er einen besseren Empfang gewünscht hätte. Aba. Dr. Schücking (Dem.) steht dem Entwurf gleuhfalls sympathisch gegenüber. Die Vorlage wird dem Rechtsausschuß über- wiesen. Abg. Leutheusser (DDP.) erstattet den Be richt des Rechtsausschusses über die Erledigung der zum Iustizetat gestellt« Der Ausschuß hat den kommunistischen Antrag auf Amnestie abgelehnt. Er empfiehlt folgende Ent schließung: „Der Reichstag nimmt mit Genugtuung Kenntnis von der Erklärung der Retchsregierung, daß in dem Strafverfahren gegen die Eisenbahnbeamten und Eisenbahnarbeiter aus Anlaß des Eisenbahnerstreiks vom Jahre 1922 die zuständigen Landesregierungen im wesentlichen Umfange von dem Reckte der Be gnadigung Gebrauch gemacht haben. Der Reichstag spricht weiter die Erwartung aus, daß der vorzüg lichen Haltung der Eisenbahner im besetzten Gebiet und dem Einbruchsgebiet dadurch Rechnung ge tragen wird, daß auch in einem au» dem ähnlich« Anlaß eingeleiteten Disziplinarverfahren auf tun- lichste Milde und auf weitherzig« Ausübung de» Be- gnadigungsrechtes hingewirkt wird." Rach Ablehnung der sozialdemokratische« und kommunistisch« Anträge wird di« Entschließung de» Rechtsausschusse» angenommen. Vie mißglückte Markstützung Deutschland» Devisenbedarf BerN», 7. Juni. (Ekg. Tel.) Der Anter- suchungsausschuß de« Reichstaae» über den Zu- sammenbruch der Stützungsaktion kam heute noch mal» auf die Kreditgewährung der Reichsbank zurück. Der vollsparteiliche Ab geordnete Daub, ein Hamburger Exportkaufmann, glaubt feststen« zu können, daß der Wirtschaft Lurch ihre Kredite bei der Reichsbank bei der Entwertung der Mark keine Vorteile zugefallen seien, da nach der Erklärung des Reichsbankpräsidenten die Privat wirtschaft per Saldo bei der Reichsbank mehr Geld zu steh« habe, al» die Reichsbank an die Privat- wirtschaft ausgeliehen habe. Präsident Haven, stein kündigt bei dieser Gelegenheit an, daß eine Statistik darüber veröffentlicht werde, auf wie lange Zeit im einzelnen die Kredite der Reichsbank au die Privatwirtschaft laufen. Daraus wird die Frage erörtert, wie groß der Devisenbestand der deutsch« Wirtschaft ist. Aba. Daub glaubt, daß der deutsche Importhandel jährlich für IZj Milliarden Goldmark Devisen brauche, woraus er folgert, daß der von Havenstein auf höchsten» 2 Milliarden geschätzte Devisenbestand der deutschen Wirtschaft eher zu klein sei. Havenstein entgegnet, daß dem Export ja auch ein beträchtlicher Import an Devisen aegegnüberstehe — da» passive Saldo der deutschen Reichsbilanz betrug im letzt« Jahre nicht 6, sondern 2,2 Milliarden —, und daß die 40 Prozent der an die Reicksbank abzuliefernden Exportdevisen zum größten Teil dem Export wieder zur Verfügung gestellt werd«. Abg. Dernburg (Dem.) bemerkt, daß der Devisenbestand dadurch größer geworden ist, daß sich diejenigen, di« wirklich Devisen für ihre Geschäft« brauchen, sie sich aus zweiter Hand beschaffen. Ministerialdirektor Dal- berg macht gegen die Ausführungen Daub» darauf aufmerksam, daß zwar die Devisenverordnung die Fakturierung der fremden Valuten beschränke, daß aber diese Bestimmung« praktisch nicht durchgeführt werden können. Die Erörterungen de« Ausschusses gingen darauf, hin auf da» eigentliche Thema über. Abg. Daub fragte, wieweit eine private Devtsenabgabe währeud der Zeit der Stützungsaktion festzustellen war. Präsi dent Havenstein nimmt auf seine früheren Aus führungen Bezug, erklärt aber, daß diese Abgab« sehr umfangreich gewesen sein müssen. Geh. Rat Kaufsmann stellt für die letzte Zeit der Devisensteige rung fest, daß die Ablieferung von Lxportdevilen nicht zurückgegangen wäre, sondern daß sie im Gegen teil gestiegen s«i. Dr. Hertz (Soz.) richtet dann an di« Reichsbank di« Frage, ob ihr keine Fälle der Zurückhaltung von Pflichtdevls«, die erhebliche Summen betragen, de- könnt seien. Geh. Rat Kauffmann erklärte, daß der Reichsbank devartig« Fälle nicht bekannt seien. Di« Reichsbank habe einmal ein« sehr ein gehende Prüfung, und zwar in der chemischen In dustrie, vornehmen lassen. Dies« Prüfung war sehr schwierig, da die chemischen Gesellschaft« zu einer Intrreffenaemeinschost zusammengeschlossen sind. E» hat sich jedoch au« dieser Prüfung die sich über vier Monate erstreckte, ergeben, daß in der chemischen In dustrie mehr Devisen obgeliefert worden sind, al» pflichtgemäß notwendig war, und zwar mehr bi» zur -Sh« von Ist—1» v. H^ — Di« Sitzung wurde dann aufueorg« vertagt, - v>« neue deutsche Rote Vorli», 7. Zwtt. Ms--bElch wk» «tt^tetttt »ft bekmutt find der Neich«mgt«ru»g «ft ihre Note vom 2. Mai von d« alliierte» Regierung« verichftde»« A»us»rtt» zuOegonge». Um «ift» z» vermeid«, was die Fortsetzung de» Seftmkeuo»«. tausche» erschweren könnte, hat die Reich»regierung sich ia ihrer Rückäußerung auf di« Punkte beschränkt, die den Antworten der Alliiert« gemeinsam find. Demgemäß find heut« de» R«gier»»g«u tu London, Nom, Pari», Brüssel, Washington »nd Tokio zur Lösung und in Ergänzung der Note vom L Mal folgende» Memorandum über- «ittelt worden: 1. Die de»tsche Note hat nach sorgfältig« »nd gewiss«haft« Untersuchung ihre ehelich« Ansicht darüber zum Ausdruck gebracht, was Deutschlau- an Reparation« zu leist« fähig ist. Sie würde nicht aufrichtig handeln und das Problem seiner wirk lich« Löfung nicht näher bring«, »en» sie nur, um -ft politisch« Schwierigkeit« im Augenblick vorübergehend zu erreichte«, »ehr versprech« wollte, al» nach ihrer Ueberzeugung die deutsche Re gierung bei Anspaunnng aller seiner Kräfte zu halft» imstande ist. Die Frage der de»tsche» Leistungsfähigkeit ist jedoch eine Tatsachen- frage, über die verschiedene Meinung« möglich find. Deutschland verkennt nicht, daß es unter den augen blicklich« Verhältnisse» megeuwt» schwer ist, zu einer sicher« Gchätz»»g z» gelange». A»» diesem Grunde hat die deutsche Regierung sich erboft», »ft Sntschei- düng einer unparteiischen internationalen Instanz über Höhe und Art der Zahlungen a»z«nehmen. St» stärkerer Beweis für den Neparationrwllle» ist nicht möglich. Die deutsche Negierung ist bereit, alle Uuterlageu für eine zuverlässig« Beurftllrmg der deutsch« Leistungsfähigkeit beizubringe». Eft wird auf Er- sorde« »oll« Ei»»ltck tu »t« staatlich, Fi- »a»zgebahru»g -ewllhre» u»d alle gewüuschft» Auskünfte für die Hilfsquelle» der -«Ischen Volks wirtschaft erteile». tz. Die -rutsche Regftruug hatte -ft AusgaÄ größerer olyftfhen ju Aussicht geuomme», um -« reparatiousberechtigt« Mächte» baldmöglichst erhebliche Kapitalbeträge zuzusühre«. Solange sich -ft Ausgabe vo» Auleih« i» groß« Beträge» al« undurchführbar erweist, ist -ft deutsche Regierung auch damit ein verstand«, -aß ein System von Jahresleistungen au -ft Stelle -er Kapttalssumme tritt. S. Da die alliiert« Regftruug« Wert darauf lege», schou jetzt genauer« Angabe» über -k Auswahl «ad Ausgestaltung der von Deutschlaad tu, Auge ge faßt« Sicherheiten schlägt -ft deutsche NegftmuP folgende Garantie» für -ft D»rchfüh«vg ft» «-gültig« vor. ») Die Neich»bah» wird mit all« A»lag« und Einrichtungen und de» sonstigen Reichs vermögen losgelöst nub i» ei» Sonftrvermögeu mngewa»ftlt, das in «»»ahm« «»- Ausgaben von ftr allgrmeiuen Ft»a»zverwalt»«g «»abhängig ist «d mtter eigener Verwaltung steht. Die Reichs- bahn gibt GolLobligattoneu 1» Höhe von 10 MU- liarft» Goldmark au», -ft alsbald al» erststellig« Pfau-recht auf da» Gouftrvermäg« eingetragen werde», »nd vo» 1. Juli 1S27 ab mit 5 Proz. ver- zi»»lich find, als» eiue Zahreafttstuug u« S00 Mil- lioueu Soldmark sicherstelle». d) Um ei»e wettere Iahre»leistu»g »a» SOS Mil- lto»ea Soldmark vo» 1. 8»li 1927 ab ficherzustelle», wird -ft ftatfche Negierung alsbald -ft gesamte deutsche Wirtschaft, Zudustrft, Baukeu, Hau- del, Verkehr u»d Landwirtschaft z» einer Garantie herauzfth«, -ft al» erststellig« Pfaudmcht in Höhe mm 10 Milliarde» Soldmark für ft» gewerblich«, ft» städtisch« «ch ft» la»d- «d forstwirtschaftliche» G«»-besitz eingetragen wird. Die 800 Milli-»« Soldmark Jahresleistung« werft» «tweftr mittel- bar im Nahm« einer allgemeine», auch ft» übrig« Besitz erfasse»-« Steuer oder »»mittelbar vo« ft» belastet« Objekt aufgebracht. e) Außerdem werft» -ft Zölle auf Samßmttftl und Verbrauch-sftue« auf Tabak, Wei», Die» »»» Zucker sowie -ft Srtrift»isft ft» Bramttwetuum»». abgttft«, ft« sich i» DtwchfchgW -er stchft» Boe» ftftggßahre aus rund S00 «ill. -ck beließ ist zwar seitdem iuftög, ft» Willst« a» Amt- «W M» «- infolge ft» verminderte» Verbrauch« aus ei» Viertel zurückgegaug«. Mit -er Gesundung ftr Wirtschaft wird er jedoch automatisch wftftv sftigeu» ä» Zum Schluß glo^^ -ft deutsche tzftgftruttg foö» geufts ftton« zu müssen: 3» edier so groß« uud so verwickelte» Frage kö»oe» »ittzlich» Fortschritte nicht durch schriftlich« Darlegungen, sondern «rr durch mündlichen Gedankenaustausch am Berhaudlungattsch erzielt werd«. Deutschland« Zahlnngsmrmögen hängt »a» ftr Lüsuug ft» So- samtprobftms ab. Die Festsetzung ftr Garantie» tu ihr« Einzelheit« bedarf ftr Mitwirkung derjenige», den« die Garantie» dftu« solle». Zur Lösung all dieser Frag« si»d mü»-liche Verhand lung« nötig. Deutschland erkemtt seine Beruflich- tuug zu Reparatiou« an. Die deutsche Negierung wiederholt ihr Ersuch«, ein« K»»fere»z zur Prüfung und ft» beste» Weg zur Erfüllung dieser Verpflichtung« zu vereiubareu. Französische Manöver Die französisch-belgische» Verhand lungen über die Repavationsfvage schien« sich zunächst ziemlich schwierig zu gestalt«. Jur Hinter grund ftr wiederholte« Verzögerungen, die Poin- carLs Reise nach Brüssel erfuhr, läßt sich ein franzö sisch-englisches Seilziehen um den maßgebend« Ein- fluß auf den kleinsten,-och geographtsch-politisch und auch wirtschaftlich nicht zu unterschätzenden Ver bündeten wahrnehmm. Die Katastrophe, wo jeder ftr beiden Partner in Belgien selber seine Partei gänger hatte — England den Außenminister Iaspar, Frankreich den Ministerpräsidenten Thrunis — wurde, wie « sich im.heutig« Europa gehört, aus Deutsch!»»-« Rück« ««getragen, und wie man « in ft» franzöfisch-englffch« Streitfragen gleichfalls gewohnt ist, wenigstens vorläufig von Frankreich gewonnen. In -er Tat, wenn die vom Temps veröffentlicht« Grundsatz, ft» Sinn des französisch-belgischen Uebereinkommen» wieder- geb«, so ist dieses geradezu al» Obstruktion gegen dk von England offenbar gewünschte Bereinigung ftr Reparationsfrage zu deuten. Die Ein - stellung des passiven Widerstande» al« Vorbedingung für Verhandlung«, die lediglich staffelweif« Räumung ft» Ruhrgebiet» »ach Maßgabe ftr deutsch« Ach» lungen, die Ablehnung jeder neue» Di»kussio» über di« deutsche gahlung»fLht>ko1t, «blich ft» Besteh« auf ftr französischen Dermal- tung ftr den Reparationszahlungen vorbehaltenen Einnahmequellen im besetzten Gebiet; da» all« find Forderungen, die ganz gewiß nicht auf ein« ernst lichen Derständtgungswillen schließen lassen. Viel- mehr muß man hier ein Manöver feststen«, das darauf abzielt, den Weg zu Verhandlung«, noch ehe er recht beschritten ist, durch unerfüllbare Fordern», g« zu verrammeln. Und « wird sich mm fragen, wie die englische Regierung sich gegenüber dieser offensichtlich« Durchkreuzung ft» von Curzon gekenn- zeichnet« Plan« ihr« europäischen Politik »er- halten wird, Münchner Hochverräter ML»che^< 7. Juni. (Eig. Tel.) Zu Beginn ftr heutigen Sitzung im Hochverratsprozeß Fuchs- Machhaus stellte ftr Vertreter Graf Pestalozza verschiedene Anfragen und Anträge, die die Glaub würdigkeit des Zeugen Major, Mayr im ungün stigen Lichte erscheinen lassen soll«. Da« Gericht lehnte die Beschlüsse und alle Fragestellungen ab und nahm von den angebot«« Zeugnissen nur ft» ft» Oberamtmann» Frick vvu» Polizeipräsi dium an. E» soll versucht werd« zu «reichen, daß Frick von sein« vorgesetzten Bchörft von ftr Schweigepflicht entbunden wird. Darauf wird Dr. Tafel, früh« Präsident ft« Bayerischen Ordnung»dlockes, bO Jahre alt, vernom- men. Er erklärt, « habe ft» Aageklagt« Fuchs überhaupt nicht gekannt und äußerte fick dann über die Person ft» Machhau», daß dies« al» ein ver worrener und unzuverlässig« Kopf gegolten habe und daß manche ihn sogar für ein« pathologischen Lügner gehalten hätten. Er hätte verschiedentlich versucht, sich eine Existenz zu schaff«, »ar auch eine Zeitlang Mitglied des Frekkorp» Oberland. Da» letztemal sah Tafel in sein« eigen« Wohnung den Machhau», ftr ihn besuchte, m» sich politisch« Au»- künfte zu hol«. Dabei war er aber so unsicher und rückte mit ftr Sprache nicht heran», so daß Tafel nicht wußte, wa» Machhau« eigentlich von ihm wollte. Damal» schien «, ftr sich sonst immer sehr hatte einschränk« müssen, üb« ziemlich« Geldmittel zu verfügen und war gut gekleidet. Er «klärte, « hätte Freunde und Verleg« in ftr Schweiz, di« ihn beschäftigt«. Die Frage de» Verteidiger» Pesta lozza an Tafel, ob er im Januar oftr Februar d. 3. in München etwa» von Putschabfichten aehört haft, beantwortet ftr Zeuge dahin, in Münch« schwirr- t« seit S Jahren jeden Monat Putschqerüchte »m. Er selber habe nie etwa» darauf gegeben. Neuerdings fftd in ftr Pfalz ck7 Eisen bahner mit ihr« Familien, darunter Hb Kin der, von den Franzos« au,gewiesen worftn. Den Beamte», di« ein Paßvis»m für eine
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