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Denn einmal war jeder Prunk ein Hohn auf die Zeit, und dann mußten dadurch jene Kräfte angestachelt werden, die in einer Nivellierung des gesamten Gesell- schaftskomplexes, wie der Sowjet-Koitnnuuismus sie darstellt, den Ausweg zu sehen meinen. Damals ging es uns sehr schlecht, weil „alles zehnmal so teuer" geworden war wie vor dem Kriege. Einige Leute allerdings labten sich in einem umgekehrten Verhältnis: es floß ihnen zehnfach zu aus allen möglichen Quellen. Das Betrübliche aber war nicht nur diese ungerechte Verteilung des Volkseinkommens; ihren Ausdruck erhielt sie in der primitiven Art, in der die neuen Reichen die Expansionskraft ihrer Mittel wahrnahmen: in dem bequemen Wohlleben, in dem offensichtlichen Jagen nach Genüssen, in der rück- sichtslos zur Schau getragenen Sicherheit der Le- /benshaltung gegenüber der großen Masse der Volksgenossen, die kaum das Existenzminimum hatten oder immer mehr verarmten. Schon da mals gab es viel zerschlagene Fensterscheiben. Es gibt zwei Gründe, um derentwillen Man schen es den unschuldigen Fensterscheiber^.antun. Wer nicht viel mit dem Hirn zu arbeiten gewöhnt ist, so daß er auch — wenn sie kommen — Ge danken der Unlust erst einmal durch diesen höchst nützlichen Seier gehen lassen könnte, dem gehen diese Gedanken nur zu leicht in die weit mehr geübte Muskelkraft der Arme, die sie dann wie der — und zwar in Form von Steinen oder Marmortischen — in der Richtung der Fenster scheiben schleudert. Vornehmer im Anzug aber und zurückhalteu-' der in der Durchführung sind die Herrschaf ten, die in weichen Klubsesseln sitzen oder vor Denkinälern hinreißende Reden halten, mit denen sie einem ganzen Volke, das mühsam um den Wiederaufbau ringt, die kaum eingesetzten Fen sterscheiben einwerfen. Don Frankreich werden — genau wie vor vier Jahren — nun- mehr tagtäglich Steine in unser Haus geworfen, so daß es kein Wunder ist, wenn wir nicht weiter kommen. Dieser Stillstand aber bedeutet nach Innen Verlängerung, Vergrößerung der Misere und regt wiederum die Schwungkraft derjenigen an, denen die Schwäche der Popiermark jede Minute tn das immer blasser werdende Gesicht grinst. Nun ist aber der Grad der Zufriedenheit, den die Menschen beim Einschlagen von Scheiben haben, verschieden. Herr PoincarS, der nun ein mal glaubt, es könne Frankreich nur neben der Ruine Deutschland gut gehen, kann immerhin lachen. Wer aber die Fenster des Hauses ein schlägt, in dem er selber wohnen muß, der wird doch wohl bald zur Besinnung kommen. Es ist das Unglück Deutschlands, daß sehr bedeutende Massen seiner Bürger immer noch nicht einfehen wollen, daß es ihr eigenes Haus ist, auf das sie loswüsten. Die Radikalen auf beiden Seiten wett- eifern schier darum, wer die meisten Scheiben zer- schlagen könne. Und dabei meint noch jede Par- tei, sie tue dem deutschen Hause einen Gefallen, da sie ja nur Heilsbotschaften durch die geschlos senen Fenster werfen. Inzwischen wird es im deutschen Hause immer zugiger zmd unwohn- licher. Je verworrener die Verhältnisse werden, um so mehr fließen auch von links und rechts die Kreise ineinander, die die Scheiben ein- schlagen. , : Es ist aber nicht nur die große Politik, die solchem Treiben entgegentreten kann. Die es überhaupt eine grundfalsche Einstellung zu den politischen Dingen widerspiegelt, wenn der ein- zelne Bürger meint, die Regierung müsse alles allein machen, er selber brauch« sich nicht zu Le- mühen und auch nicht» anzuregen, so zeigt sich gerade bei solchen Gelegenheiten, daß sich weite Kreise noch viel zu wenig bewußt sind, daß aüch sie — jeder einzelne — Zell« im Ganzen sind. Hüte sich jede Einz«lzelle vor Fäulnis! In einer Gesellschaftsordnung, die auf dem Privateigen, tüm und der freien Verfügung beruht, bedarf es um so mehr des Verantwortungsgefühl». Der verantwortungsbewußte Bürger fÄrgt aber erst dort an, wo das Individuum sich gewisser Rechte, die ihm nach der wirtschaftlichen und gesellschaft lichen Struktur zweifellos zustehen, freiwillig be gibt. Ein „Recht" im Sinne des Herkommens war während des Krieges auch das Offizierskasino. Trotzdem sagen gute Beobachter, wir hätten den Krieg zum Teil mit durch da» Kasino verloren. Der Besitz eines Automobils ist unbestreitbar ein „Recht". Wir wissen ja allerdings nicht, ob es den Geuß des Kaffeetrinkens erhöht, wenn man vor dem Vestibül 250 Millionen auf Gummi- reifen seiner harren weiß. Die Deutschen rühmen heute noch die Königin Luise, die in der Not des Vaterlandes nur ein Kornblumen-Diadem trug. Die Not ist heute auch da. Wo aber sieht man heute je Kornblumen als Schmuck der Be scheidenheit? Es heißt nicht, die üblen Subjekte, die die Scheiben einschlugen, verteidigen, wenn wir alle uns.ein wenig darauf besinnen, was wir sel - der zu tun, zu unterlassen haben, damit üble Lust kerne Anstachelung erfasse. Nein proletarischer Sicherheitsdienst Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, hat di- Leitung der LeipzigemMüizei Grund zu der Be fürchtung, daß bei weit-Rn Wiederholungen von Demonstrationen es den Führern der Arbeitslosen nicht mehr gelingen wird, die Menge im Schach zu halten, da nachweislich „eine große Menge lichtscheuer Elemente", dre mit den Erwerbslosen nichts zu tun haben, sich den Umzügen anschließt. Au» diesem Grunde erwägt die Polizei, mit schärferen Mitteln vorzugehen und eventuell Saupttädelsfübrer sest- zunehmtn. Welche passive Rolle den Polizeibeamten zugemutet wird, ergibt der amtliche Bericht, der nachträglich noch über die Vorgänge am Montag abend beim Präsidium herausgegeben werden ist. DarM heißt es: „Die Dcrnonstrarrlert Hütte« schsn in den Abendstunden die fordern«« aeftettt, die Polizei solle sich zrrrückzietzen. An der 1V. Stunde sprach eine aus den Kommn- nisten Tenscher, Heute und Schubert be stehende Kommission bei dem Polizei präsidenten vor und verlangte erstens, dast die Polizei sosort von der Straste zurück- gezogen werden solle, weil sie die Arbetter- schast reize; zweitens solle der prole tarische Sicherheitsdienst aus- gerusen «ud ihm die Wahrung der öffentlichen Ordnung übertrage« werden. Zu diesem Zwecke solle der Polizei präsident sosort eine gemeinschaft liche AnSsPrache mit dem Gewerk- schaftSkartell und den Parteileitungen der BSPD. und der KPD. herbeisühren. Die Forderungen der Kommunisten wurden von dem Polizeipräsidenten mit der Erklärung abgelehnt, dast «» Aus gabe der Polizei sei, die öffentliche Sicher heit zu gewährleisten und dast die Polizei mit allen Kräften dieses Ziel zu erreichen suchen werde. ES könne keine Siede davon sein, dast die Polizei provoziere. Die Kom munisten wurden ausgesordert, ihren Ein slust aus die Erwerbslosen geltend zu machen, damit diese die Strasten räumten. Der faschistischen Gefahr, von der die Kommission sprach, würde die Polizei selbst Herr werden. DaS Polizeipräsidium must eS aus daS lebhasteste bedauern, dast ihr die Arbeit durch die zahllosen Neugierigen aus allen Teilen der Bevölkerung so austerordentlich schwer gemacht wird. ES hat sich am Mon tag gezeigt, dast das Publikum allen Er mahnungen unzugänglich war. Am In teresse des Publikums selbst liegt eS, seine Neugierde zu zügel« Und sich dadurch vor unliebsamen Weiterungen zu bewahren." Vie Gewerkschaften gegen einen Sympathiestreik Da verschiedentlich der Verdacht aufgetaucht ist, daß die Plünderung de» Kaffeehause» Felsch« von d«n Erwerbslosen organisiert worden sei, und daß am Mittwoch der Generalstreik proklamiert w«rd«, hat sich Unser vr-Mitarbeiter mit den hiesigen Ge werkschaften in Verbindung gesetzt, um ihr« Meinung hierüber zu hören. Von dem Vertreter der christ lichen Gewerkschaft wurde ihm u. a. erklärt: „Di, christlich-gewerkschaftlich yrgantsirrten Ar beiter sind der Meinung, daß ein Stillegen de» Ver kehr» und de« Wirtschaftsleben» «ine zu groß» Ge fahr für den Volk»körper bedeutet, und daß den Ar- beit»losen mit einer solchen Maßnahme wenig oder gar nicht gedient fein kann. Piel besser ist «», Oer neue Standpunkt -er Michsregierung Oie Garantiefrage Hauptsache—periodisch« Regelung der Zahl Berlin, 5. Juni. (Eig. Tel.) Die bisherigen Mitteilungen über Pie Grundzüge des neuen deutschen Angebotes bestätigen sich. Besonderes Gewicht wird die Reichsregierung aus die Beseitigung des Angriffspunktes legen, de« die erste Note besonders bei Franzosen und Belgiern gesunden hat: aus die Garantie- frage. Hier wird die Rote eingehend neue Borschläge bringen, wobei von dem Gedanke« ausgegangen werden dürste, dast die Festsetzung sowohl der Gesamt schuld als auch der Jahresraten durch von Zeit zu Zeit wiederholte Schätzungen durch ein möglichst paritätisch zusammengesetztes internationales Gremium, in dem Deutschland mit vertreten ist, die einzige praktische Möglichkeit zur Verhütung künftiger neuer Meinungsverschiedenheiten, neuer Zahlungsmöglichkelten und «euer Repressalien sei. Es dürfte also in der Tat auf die Nennung veränderter höherer Zahlen verzichtet und der Vorschlag zur Einsetzung ei nes Schätzungs komitees nochmals in den Vordergrund gestellt werden. Was die Garantiesrage anbelangt, so ist das Ergebnis der Verhand lungen mit den Berufsständen über ein freiwilliges Angebot nicht besonders er mutigend gewesen. Die Reichsregierung hat den einfacheren Weg gewählt, von sich aus die künftig den Berufsstände» aufzuerlegenden Verpflichtungen zu formu lieren. Natürlich ist das auch nicht ohne Einvernehmen mit den Beteiligten, vor allem mit den Parteien, vor sich gegangen. Vie Sozialdemokraten gegen Euno Breslau, 8. Juni. (Eig. Te I.) Das Angebot der Industrie und die andauernde Untätig keit d e r R e i ch s r e g i e r u n g hat in der schle sischen Arbeiterschaft eine lebhafte Beun ruhigung erregt. Die Massen, die sonst gerade in Breslau fest in der Hand der Organisationen sind, beginnen sich unter dem Eindruck der passiven Hal- tüng der sozialdemokratischen Politik zusehendq zu ändern. Unter dem Eindruck der Meldung, daß die Regierung Cund ihre jetzige Note wieder ohne post- tive Vorschläge machen will, hat daher die Breslauer Parteiorganisation nunmehr ihre bisherige Haltung geändert und eine Proklamation erlassen, die sie in ihrem Organ, der Breslauer Polkswacht, noch besonders lebhaft unterstreicht. Es heißt darin, daß sich die Sozialdemokratie nicht mehr damit be gnügen dürfe, die alleinige Verantwortung für die künftige Note der Reichsregierung dem Bürgertum zu überlassen, sondern daß sie jetzt vielmehr ihren Kampf gegen diese Regierung der vollstän digen Kraftlosigkeit gegenüber dem Aus lande und den inneren Stabilisierungsgeg nern durch eine Gegenaktion auf das äußerste verschärfen müsse. Die Sozialdemokratie habe bisher einen Sturz der Regierung vermeiden wollen, um aus außenpolitischen Gründen nicht eine Kapitulation herbeizuführen, die die Nachfolgeregierung hätte vor nehmen müssen. Wenn aber keine Aussicht bestehe, im gegenwärtigen Reichstag die notwendigen Opfer des Besitzes durch Erfassung der Sachwerte zu er zwingen, dann muß nunmehr die Partei zu dem äußersten politischen Mittel der Volksabstimmung über diese Frage schreiten. (Diese Ausführungen verdienen insofern besondere Beachtung, al» die Breslauer Polkswacht das Organ de» Reichspräsidenten Lobe ist. Die Red.) Eine internationale Reparations- Konferenz Englische Plane London, 6. Juni. (Eig. Tel.) Der diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph bestätigt heute morgen, daß Sir Robert Leeil, bevor er am Sonn tag die Reise nach Genf angetreten habe, sich mit den wesentlichen Bestimmungen des Sicherungspro jekt«» von General Spears einverstanden erklärt habe. Das sehr gut unterrichtete konservative Blatt meldet, daß die Vorschläge des englischen Generals dir wich- tigste Grundlage eines neuen englischen Garantie angebotes an Frankreich bilden werden, das England wahrscheinlich im Laufe der nächsten Reparation»- Verhandlungen, wie der Ministerpräsident gestern an kündigte, zu machen beabsichtigt. Der diplomatisch« Berichterstatter der Daily News beschäftigt sich be reit» mit den Aussichten einer interalliiert«»» Reparationstonserenz und der Möglichkeit, diese unter Hinzuziehung Deutschland» zu einer internationalen Konferenz zu gestalten. Der Termin dürfte Ende Juni sein. Hierzu erhalten wir noch folgende Meldung, die das Vorhandensein derartiger Gedankengänge in London bestätigt: Da die hartnäckigen Gerüchte über Anwesenheit deutscher Emissäre in London den Anschein von eng» lisch-deutschen Verhandlungen erwecken könnten, hält es der Londoner Korrespondent der Frankfurter Zeitung für angebracht, aus drücklich festzustellen, daß entsprechende Berichte völlig unzutreffend seien. Zum Thema der Reparationsfrage selbst bemerkt der Korrespondent, London erstrebe eineneueBe- ratung des gesamten Komplexes durch eine all gemeine Konferenz. Die englische Regierung erwarte darum von der deutschen Note mindesten«, daß sie den Weg zu einer derartigen Konferenz öffne. Komme eine Konferenz tatsächlich zustande, so werde das Lon doner Kabinett unzweifelhaft den neuerdings vom Schatzamt revidierten Ianuarplan zur Grundlage der Verhandlungen zu machen suchen. Die an dem be zeichneten Plan vorgenommenen Aenderungen seien durch die Folgen der Ruhrinvasion und die Konver tierung der englischen Schulden bei den Vereinigten Staaten veranlaßt worden, zwei Momente, die laut Daily Telegraph eine leichte Herabsetzung der deut schen Reparationsschuld gestatten würden. Diese» Blatt betont auch, daß von der englischen Seite die Annuitäten des belgischen Planes als zu hoch be zeichnet würden. Nach einer Meldung der Frankfurter Zeitung aU» Rom wird ganz offiziös erklärt, Deutschland sei mit allen rückständige» Holzlieferungen an Italien nunmehr nachgekommen, doch mache der Transport Schwierigkeiten, da nach dem Vorgehen der Franzosen in Baden nur noch die Brennetlinie offen sei. - wenn die Arbeitenden di« Erwerbslosen durch Ab gabe «ine» Prozentsatzes vom Arbeitsverdienst unterstützen." In ähnlicher Weise äußerte sich auch das Ge werk s chof t»k a r t el l der sozialistisch organisierten Arbeiter. Es ist wie der Polizeipräsident der Ansicht, daß die Demonstration der Arbeitslosen und vor allem die damit verbun denen Ausschreitungen auf Aufreizungen rechts- und linksradikaler Kreise zurückzuführen seien, die feiten» der organisierten Arbeiter keine Unterstützung fin den. Weite? wurde un» gesagt: .Allerding» werden am Mittwoch abend Demonstrations züge stattfinben. Sie richten sich aber tn erster Linie gegen di« Ruhrbesetzung und da» unmögliche Angebot der Industrie. In zweiter Linie erst wer- den sich dfr Versammlungen, di« tn Schloß Drachen- fel«, im Deutschen -au», tn Metzschker» FeMälen, im Albertgarten und im Volkshau» abgehalten werden, auch mit den Forderungen der Erwerbslosen be schäftigen." Das Gewerkschaftskartell teilt ferner mit, daß der Führer der Vemonftration am Montag der frühere Schuhmachermeister Hel big gewesen sei. Er ist Mitglied der KPD. und hat schon während de» Kapp-Putsche» «ine ze- wisse, wenn auch nicht gerade ehrenvolle Rolle ge spielt. Wie uns versichert wurde, war er einer der ersten, der die aufgeputschten Genossen im Stich ließ, das Gewehr wegwarf und seine Haut ia einspi Kohlenkeller in Sicherheit brachte. „Eins steht fest," so sagte un« der Vertreter des Gewerkschaft»kartell», „die gewerkschaftlich organisier ten Arbeiter werden sich nicht aufputschen lassen." Die für Mittwoch angesetzmp Versammlungen und Demonstrationsumzüge, soweit sie gewrrkschost- lich organisiert sind, werden in aller Ruhr ver- laufen. Ein ganze» Heer von Funktionären wird aufgeboten, die Ordnung und Sicherheit aufrecht zu erhalten. Weit«,, Msldungsn sis-s G.