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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192305293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230529
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-05
- Tag 1923-05-29
-
Monat
1923-05
-
Jahr
1923
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Tagung der sächsischen Hausbesitzer «et».», «7. Mas. (Eig-LeH Die Tagung der sächsischen Hausdesttzer sn Meiern am Sonnabend und Sonntag stand untre dem Eindruck der überraschenden Annahme de» Ge- säe« über den Mieterschutz durch den Reichstag. Die Erbitterung über dir offenbar weitere Ver schärfung des Rotstandeo der Hausbesitzer statt der erhofften Anbahnung einer Entspannung der Lage kam besonders in der öffentlichen Sitzung de« Der- bandes »um Ausdruck, die am Sonntag vormittag in der Geipelburg abgehalten wurde. Der an gekündigte Referent Universität-Professor Dr. P r e d t - Marburg war leider am Erscheinen ver hindert. As» seiner Stell« behandelt, der 1. Ber- bvndsvorfitzende Baumeister Schül ich en-Dres den da» Gesetz und seine Entstehung. E» be zieht auch die bisher freien gewerblichen Räum, in die Zwangswirtschaft »in, läßt eine Woh nung» kündigung (auch für möblierte Zimmer nur auf Gerichtswegen zu und gibt gewissermaßen den Mietern ein erbliches Recht auf die Wohnung. Baumeister Schümichen beklaaie bitter di« Haltung der bürgerlichen Parteien im Reichstag, deren teilweise Hinneigung zu den boden reformerischen Ideen bi» Annahme de» Gesetze» ver- schuldet hat. An zweiter Stelle sprachen Baurat Acker« aun-Leivzig und Baumeister Groß mann-Dresden über di« Durchführung de» Retchsmietengesetze» in Sachse». Beide Dorträge beleuchteten di« Haltung der Gemeinde- behörden und Wohnungsämter in dieser Frag« und ihr« unheilvollen Folgen. Zur Frage einer Brand- »otversicherung sprach dann wieder Bau meister Echümichen-Dresdeu. Besonderen Ein- druck machten die durch ein reiche« Zahlenmaterial belegten Ausführungen de» Baurat« Paul-Dres den über die Vergeudung von Geldern bei der bis herigen Wohnungszwangswirtschaft, den Beamten- opparat und die Baukostenzuschläge, «in» Ver geudung, die jährlich Hunderte von Milliarden be- ttägt. Berechnungen ergeben, daß bet allmählicher Einführung der freien Wirtschaft zur Deckung de» Wohnungsbedürfnisses nur etwa die Hälfte dessen aufzubringen wäre, was die Zwangswirtschaft kostet. Die von Beifall unterbrochenen Vorträge fanden ihren Niederschlag in folgenden Ent schließungen: „1. Die SS 000 organisierten sächsischen Haus- besitzcr beharren in ihrem Widerstand gegen di« Einführung des Mieterschutzgesetzes und werden sich auch den schärfsten Abwehrmaßnahmen des Zentral verbandes deutscher Haus- und Grundbesitzerveretne anschließeiu — 2. Die bisherige Durchführung des Reichsmietengesetzes widerspricht dem Zweck dieses Gesetzes, weil die Gemeindebehörden die Zuschläge zur Grundmiete nicht nach den tatsächlichen wirt schaftlichen Verhältnissen festgesetzt baden. Di« säch- fischen Hausbesitzer erwarten und fordern, daß die sächsische Landesregierung gegeignete Abhilfe trifft Und die Einhaltung de» 8 3 des Retchsmietengesetze» durch die Gemeinden sicherstellt. Wird dieser Zu stand nicht gewährt, lehnen die sächsischen Haus- und Grundbesitzer alle Einzahlungen, soweit sie nicht durch die Mieten gedeckt sind, an alle öffentlichen Aasten einmütig ab. Sie fordern, daß alle Unter- häüungoarbeiten auf laufende Beträge genommen, iznd nur ausnahmsweise solche al» große Instand setzungen bezeichnet werden, die das Gesetz zwingend vorschreibt. Eie lehnen die Aufnahme von Hypo- thcken für große Instandsetzungen ab, wenn sie nicht kurzfristig getilgt werden und für die Besitzer in be stimmter Frist verschwinden oder dem Friedenswert angepaßt werden. — 3. Bei der fortschreitenden Ver teuerung der Baukosten fordern die Hausbesitzer Sachsens von der Regierung und Brandversichc- rungskammer unbedinA sofortige Anpassung der Schädenregulierung an die wirklichen Baukosten — 4. Die Hausbesitzer Sachsen« fordern von der Reichs und Landesregierung, daß unverzüglich mit der Vorbereitung zum Abbau der Wohnungszwangs wirtschaft begonnen werde, damit die freie Wirt schaft hevunungslos wieder einsetzen kann. Sie fordern die« um so mehr, al* damit das Wohyungs- elend, die Arbeitslosigkeit und die NotverkSufe an das Auvlayd beseitigt werden. Al» Gäste konnte der Berbandstag u. a. die Arren Geheimrat von Polenz vom Ministerium des Innere Obrrlandesgerichtsrat Dr. .Zieger Seele Don S»l« Kondor, der bestbekannte Preistreiber der Haupt stadt, der über hervorragende Beziehungen verfügte, saß in der Ecke des Kaffeehauses und ruhte sich aus, al» sich der Fremde an seinen Tisch setzte. »Gestatten Sie?" „Bitte." Kondor fühlte sofort, daß ein Geschäft in Aus- sicht ist, er sagte aber nichts, er wartete, daß der andere beginnen soll. Nachdem er einige Minuten gewartet hatte, neigte sich der schwarze Unbekannte näher zu Kondor: »Ich bin der Teufel Beelzebub." „Sehr erfreut. Kondor." Der Fremde spähte umher. Verdächtig schielte er zu den Gästen des Nebenttsches hinüber. „Sie können ganz ruhig sprechen," sagte Kondor, „was haben Sie zu verkaufen?" „Kausen möchte ich," entgegnete der Unbekannte. „Kausen? Geht auch. Vielleicht Reichsmark?" „Nein." „Tschechenkronen?" „Nein." „Schweizer Frank, Dollar?" „Kein Geld." » „Holz, Kohle, Kartoffeln. Leder?" Der Teufel dämpfte noch mehr seine Srimme. „Herr Kondaf, Ihre Seele möchte ich kaufen." „Die können Sie haben," erwiderte Kondor, sein Staunen verbergend, „über da» Geschäft läßt sich reden." „Wir Teufel beschäftigen uns nämlich mit nicht» anderem." „Wozu dos viele Gerede? Ich habe Ihnen schon gesagt, daß sie zu haben ist. Es ist nur die Frage, was Sie dafür geben." Der Teufel kratzte seine Hörner, wa» bei ihm soviel hieß, daß er überlegte. „Sehen sie mal, Kondor, al» ich da» letztemal ein solche» Geschäft machte, zahlte ich für «ine arme Holzhackerseele zehn Gulden, für Ihre gebe ich zehn- tausend Kronen." „Mein lieber Beelzebub," sagte Kondor lachend, „mit Ihnen.kann man kein ernste» Geschäft machen. Spreche« wir von etwa« anderem. Die stehen btt Ihnen Reichsmark?" vom Justizministerium und mehrere Landtags- adgrordnete begrüßen. Dr. Zieger äußert« sich 5«- sonder» über die in Vorbereitung befindliche Au»- füHrung-veeordyung zu» Reichsmietengesetz. Da» Ministerium habe mit den in Frage kommenden Verbänden in dieser Angelegenheit verhandelt und in fast allen Beziehungen ein Einverständnis er zielt. Die Ausführungsverordnung soll durch aus- reichende Zuschläge die Erhaltung der Häuser sichern. Bon den Abgeordneten sprach Röllig-Letpzig über Grundsteuer und Gewerbesteuer, die beide, un- gerecht und drückend, nicht einmal die Kosten der Erhebung decken. Hervorgehoben seien noch die Au»führung«n des Iustizrate» L i m m e r - Chemnitz, der Hoffnungen aussprach hinsichtlich der lieber- nähme der Mietvngelrgenheiten durch da» Justiz- Ministerium. Süchs. llunstgewerbetag in Dresden KL Dr « » den, 27. Mai. D. iesächsische Lande» st eile für Kunst gewerbe hatte die Reichs-, Staat», und Gemeinde- oehörden, di« Vertreter der Kirche, die Kunstgewerbe, und Wirtschaftsverbände, Industrie und Handwerk, sowie di« Werkbundmitglieder de» Landes zu einer gemeinsamen Beratung nach Dresden eingeladen, um sich über wichtige Fragen von Wirtschaft und Kunst, von Lehrlinaserziehung und Qualitätsarbeit zu unter- halten. Gleich der Empfangsabend im Heime des Landesmuseum« für sächsische Volkskunst gestaltete sich zu einem Auftakt schönster Geselligkeit und Harmo- nie. Der Schöpfer des Museum«, Geheimrat Prof. Dr Seyffert, machte den Hausherrn und gleich- zeitig den Erklärer und Ausdeuter feiner Schätze. Die ganze Veranstaltung atmete, von köstlichem Humor getragen, echt volkskunstliche Harmonie. Der nächste Tag diente dann der ernsthaften Arbeit. Professor Karl Groß, der Direktor der Akademie für Kunstgewerbe, eröffnete die Tagung mit einer Be- grüßung der Erschienenen, unter denen sich die Ver treter der sächsischen Ministerien, ferner Vertreter der Städte Leipzig, Chemnitz und Zwickau, Vertreter der kirchlichen Behörden, des Landeskonsistoriums, des Reichskunsiwarts und Abgeordnete von 33 handwerk lichen und industriellen Verbänden, Gewerkschaften und Schulen befanden. Prof. Groß betonte, daß die Zukunft nur mit dem Geiste und nicht mit Papiergeld und Devisen errungen werde. In diesem Sinne hoffe er viel von der gemeinsamen Aussprache. Daraufhin begrüßte Ministerialdirektor Karl Lien die Tagung namens der Regierung. Der Vertreter des Reichs wirtschaftsrates überbrachte die Wünsche der Reichs- regierung. Oberbürgermeister Blüh er begrüßte die Tagung im Namen der Stadt Dresden. Nachdem auch noch Landesbisckof Ihmels das Interesse der Kirche für diesen Kunstgewerbetag ausgesprochen Hatte ergriff Prof. Dr. Wäntig, der bekannte Berliner Volkswirtschaftler, das Wort zu dem offiziellen Vor trag „Angewandte Kunst im Banne der kapitalistischen Derkehrswirtschaft". Ausgehend von der Enttäu schung der letzten großen Werkausstellung in Köln 1014 zog er das Fazit der Kunstgewerbebewegung: ihr fehle jede Politik und gemeinsame Theorie. Bei der Kunstgewerbebewegung komme es auf drei Dinge an: die ästhetischen, technischen und ökonomischen Fak- toren. Jetzt müsse das Ökonomische rettend ein greifen. Die Kunst sei sklavisch vom Kapital ab hängig und hätte sich im Banne der kapitalistischen Derkehrswirtschaft befunden. Die große Frage: Was soll nun geschehen? beantwortet der Redner mit dem Grundsatz: die Erziehung »um Geschmack in jeder Form, sowohl in Schule, als auch im Leben müsse das Ziel sein. Nun wurde die Lehrlingsfrage im Handwerk und Industrie näher beleuchtet. Der Stadtverordnete Obermeister Kuntz sch fovderte vor allem die Ausbildung des Lehrlings für den Beruf zur fach lichen Tüchtigkeit, verlangte Arbeitsfreudigkeit und Pflichtbewusstsein und vor allem auch Gemeinstnn. Er ging dann ausführlich ein auf das zu erwartende Gesetz über die berufliche Ausbildung Jugendlicher als Teil de» Reichsgefetzes über die Berufsvertretung des Handwerks und Gewerbes, da» zum wesentlichen Teil auf Vorschlägen de« Reichsverbande» des deut- schen Handwerks aufgebaut sei. Die Lehrwerkstätten konnten die Meisterlehre nicht ersetzen. Gerade die Anforderungen für das Bestehen der Gesellenprü ¬ fung müssen systematisch erhöht werden. Der -weit« Referent beleuchtete da» Thema vom Standpuntte der Industrie aus. Direktor Feigel (Sachsenwerk) be tonte, die Gewerbeordnung gebe die rechte Grundlage für eine Ausbildung, die die Industrie seit Jahren schon fordere. Wichtig sei die Errichtung der Beruf«- beratungsstelle, die Eignungsprüfung in Verbindung mit der Abteilung für Psycho-Technik. Zum Thema „Lebrlingsiüchterei" sprach dann der 3. Referent, Gewerkschaftssekretär Fischer. Er führte an, datz in Dresden sich ein Industriebetrieb befinde, mit einem Facharbeiter und 60 Lehrlingen. Der Redner erklärt sich für Werksa)ulen und Lehrwerkstätten. Die Berufsberatungsstellen sollten zudem die Berufe nicht Übervölkern. Gegen 70 Prozent aller Lernenden woll ten heute z. B. Elektromonteur werden. Da» müsse naturgemäß zu einer Ueberftlllung derartiger Berufe für dre nächsten Jahre führen. Es folgte nun ein Rundgang durch die mit der Tagung verbundene Ausstellung gewerblicher Schulen Sachsens in der Akademie für Kunstgewerbe. Sowohl di» städtische Gewerbeschule von Leipzig, al» auch von Dresden hatten alle» mögliche eingestellt, war als Qualitätsarbeit zu erwarten ist. So sah man die verschiedensten Arten von Stoffen, Kleidern, Hüten, Wäsche, Decken, ferner kunstgewerbliche Zeichnungen und Entwürfe von der einfachsten bis zur ausgesuch testen Form. Auch die Werkschulen der staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen zeigten in den Ent- würfen und Zeichnungen zur Porzellanmalerei er staunlich Reifes. Ferner bildete einen besonderen Anziehungspunkt die Ausstellung der staatlichen Spitzenklöppelmusterschule der Texilindustrie in Schoneberg, sowie di« vogtländische Spitzenstickerei, fachschule. Am Nachmittag referierte Prof. Karl Groß noch einmal bei den Verbänden über die Frage der Quali tätsförderung. Die Tagung schloß mit einer Aus sprache über die Lehrlingsfragt. Der allgemeine Eindruck bei allen Beteiligten dürfte nach der arbeits reichen Tagung wohl der sein, daß sich bei häufigeren Kongressen dieser Art wohl eine gemeinsame Linie finden lasse, auf der das deutsche Kunstgewerbe einer erfreulichen Zukunft auf dem Weltmarkt entgegen- streben könne. Die fünftägige Woche. In der Sowjetpresse wird gegenwärtig das Problem der fünftägigen Woche leb- haft diskutiert. Es wird dafür angesthrt, daß er- sahrungsgemäß die beiden letzten Arbeitstage der siebentägigen Woche geringere Leistungen und eine größere Zahl von Betriebsunfällen aufweifen. Anders wäre dies bei der fünftägigen Woche: die Zahl der Sonntage steige auf 73, die beiden letzten Tage mit geringeren Leistungen fallen somit fort und dre durchareifende Kalenderumgestaltung bringe die revo- lutionäre Umwälzung den werktätigen Mafien deut lich zum Bewußtsein. Amtlicher Bericht über die in der städtischen Markt halle zu Leipzig am 26. Mal 1023 im Klein, handel verlangten Preise (Zuerst wird der höchste Preis, dann der niedrigste und in Klammern der häutigste genannt: die Preise verstehen sich, wenn nichts anderes bemerkt, pro H Kilo oder pro Stück.) Fleisch, frisches: Rindsleisch mit Knochen 7600, 6000 (6800), Kochsletsch (Brust. Bauch usw.): 6800. 6200 (6600), Zunge 8000, 6000 (7000), RurdStalg, roh 6800, 6200 (6500), RindStalg, ausgelassen 7000, 6000 (6800), Kalbsleisch mit Knochen 7000. 6000 (6800). Kochsletsch (Brust. Bauch usw.) 6800, 5600 (6000), Schwcinsleltch mit Knochen 7800. 6800 (7400). Speck 8200, 8000 (8000). Schmer 8200, 8000 (8000), Schöpsenfleisch mit Knochen 7400. 6200 (6S00), Ziegenfleisch 5000. 4500 (4b()0). Leber- wurst 8000, 7000 (8000). Blutwurst 9000, 7000 (800v). — Fletsch, geräuchertes und gesalze nes: RindSzung«, im ganzen 8000, 6500 (7000), Lachsschinken, im ganzen 10 000. 9500 (10 000), Schinken, roher, im ganzen 9500. 8500 (9000), Schinken, roher, aus geschnitten 12 000, 10 000 (11000), Schinken, gekochter, ausgeschnitten 11000, 9500 (10 000), Pökelsleisch 7500. 7000 (7Ä0), Kamm 7500, 700g (7200), Rippen,Peer 9000, 8000 (8600), Schweinsknochen, 5000, 3500 (4000). Schwarz- fleisch 9600, 9000 (9200). Speck 9600, 8800 (9200). Zer- velatwuttt, Winterware 12 000, 10 000 (11 000), Salami wurst 12 000, 10 000 (11000), Mettwurst 9200. 8400 (8800). Knackwurst 8800, 7600 (8800). Polnische 9200. 8400 (8800). Leherwurst 8400. 6000 (8000). Blutwurst 8400, 6000 (8000). Preßkopf 8000. 7200 (8000). Sülzen- Wurst 7600. 6000 (7000). Wurstfett 8800. 7000 (7000). Schweinefett 9200. 8400 (8400). AuSlandSspeck 8000. 7600 (8000). — WtldundGeflügel. Zahmes Geflügel, lebendes: Gänse, junge. Stück 10 000, 6000 (10 000), Enien 5000. 4000 (5000). Hühner, junge Kücken 2000, 1000 (1500). Hühner, alte 15 000, 8000 (12 000), Lauben 3000, 2000 (2500). — Wild und Geflügel, geschlachtetes: Gänse, Psund 9000. 7000 (8500). Hühner, junge 6500. 3000 (4000). Hühner, alte 6500. 3000 (4000), Tauben. i „Schauen Sie, ich gebe Ihnen zwanzigtausend für Ihre Seele." „St- kostet mich selbst mehr." „Dreißigtausend. Aber nur, weil Sie eine für mich sehr geeignete Seele besitzen." „Uno für eine solche Seele bieten Sie mir dreißigtausend Kronen? Gestern wollte man mir schon zweimalhunderttausend Kronen dafür geben." „Hat bei Ihnen vielleicht schon ein Kollege vor gesprochen?" fragte der Teufel erschrocken. „Ja, gestern," log Kondor ruhig. „Also, ich gebe Ihnen zweimalhunderttausend," sprach der Teufel mit einem tiefen Seufzer. Da leuchteten Kondor» Augen auf. Kondors Augen pflegen nur selten aufzuleuchten, und das be- deutet immer viel Geld. „Schauen Sie, lieber Beelzebub, ich gebe mich mit solch kleinen Geschäften nicht gerne ab, was würden Sie dazu sagen, wenn..." „Menn?" fragte der Teufel unruhig. „Wenn ich Ihnen «ine größere Quantität, sagen wir zwei Waggon» Seelen liefern würde. Pro Stück hunderttausend Kronen, franko Budapest, zahlbar bei Üebernahme." Da» Geschäft wurde abgeschlossen, und Kondor kaufte auf der Winkelbörse im Kaffeehaus die Seelen einer ganzen Schar von Vermittlern und Preis treibern zusammen. Die Leute gaben sie anfangs sehr billig, sie waren froh, sie loszuwerden. Doch später kam ihnen die Sache nicht ganz geheuer vor: wozu kaufte dieser Kondor soviel Seelen? Und die gewiegtesten Preistreiber verkauften dem Agenten de» Teufel« ihre Seelen jetzt nur mehr für teures Geld. Und nach wenigen Tagen stand di« Seele, die mit einem Kurs« von 800 bi« 1000 Kronen begonnen hatte, bereits auf 93 800 bi» 94 000. Kondor übergab zum festgesetzten Termin die Ware. Der Teufel fuhr nach Hause. Die seelenlosen Preistreiber aber blieben zurück. (Hlutvristerte lKderlehung von Maurus Mezei.) Rene» Operettentheater („Die 8 le der ma u»"). Der endgültige Abschied von den Brettern, die ma nchmal die Welt bedeuten, wurde Herrn Walter Grave al« Eisenstein in der Strausischen Metsteroverette recht schwer gemacht. Sowohl vor» den Kollege« (zum Leu von de« an deren gakultütett, die flch am Einlagen km zweiten Mt zur Verfügung stellten) als auch vom Publi- kum, da» keine Gelegeuheit vorübergehen ließ, den beliebten Operettentenor sei es mit Blumen oder sonstigen Zuwürfen ostentativ zu feiern. Nach dem glänzenden Finale de» zweiten Aktes mit den Ueberraschungen durch da» Ballett sowie die Herren Lißmann (Arie au» der „Weißen Dame") und Wellner (Stücke aus dem „Bajazzo" und den „Drei Pinto»") war er noch zu gerührt, um mehr als einen Satz sagen zu können. Am Schlüsse des Abends folgte dann eine etwa» längere Ansprache. Inzwischen hatten auch Fernerstehende durch Inter medien de» Films erfahren, daß Herr Grave von künstlerischen Vertretungen zu geschäftlichen über- gegangen ist. Wenn er auch da mit gleicher Sicher heit und Gewandtheit Vvrgeht, wird es an Erfolg nicht fehlen. Die außerordentlich animiert und flott verlaufene Abschiedsvorstellung kann Herrn Grave eine der angenehmsten Erinnerungen bleiben. — Nernst» Nachfolger. Amtlich wird die Ernennung des o. Professors Dr. Max Boden st ein von der Technischen Hochschule in Hannover zum ordent- lichen Professor der physikalischen Chemie an der Universität Berlin als Nachfolger de» Geh. Rats Prof. W. Nernst bestätigt. Zum Rektor der deutschen Universität i« Prag für das nächste Studienjahr wurde, wie un» gedrahtet wird, der Professor der Dermatologie Dr. Karl Areibich einstimmig gewählt. Im Jahre 1917 er hielt Kreibich einen Ruf an die Berliner Univer- sität. Der Gelehrte ist auch literarisch tätig. Drei seiner Lustspiele fanden bei ihrer Aufführung in Prag starken Beifall. Akademie für internationale» Recht. Au» dem Haag wird gemeldet: Am 16. Juli wird die Aka- dem» für internationales Recht, die ihren Sitz im Friedenspalast hat, ihre Tätigkeit aufnehmen. Eine Anzahl hervorragender Richter au« allen Teilen der Welt hat sich bereiterklärt, im Juli und im Auaust Vorlesungen zu halten. Don deutscher Seite sind die Professoren Schücking und Triepel, von öster reichischer Seiie Professor Strilower eingelaoen, ferner u. a. Rechtsgelehrte au» Amerika, England, Frankreich, Italien, Griechenland, Lbile and Holland. Vorsitzender de» Benoaltungsrat» der Akademie ist der Minister de» Aeußern van KarnebeL - I sche> 17. verk 1. r Am Gel, funt Lani Luft den SeN des die daß dur oben des ' an d haup sönli tung in d< sters 3. Ii Konz stattf Besici und < auch D Stac» Gren lange i- D Li Darre: so b Wüns Für 25 N« deutst des l komm Dresd Chemi Fahre Heilm Etami sind v Jroisch Leip Heuer, kampf ier nc fahren Mal f Mitgli Da Massoi wonne 47 Mi Vleoslrtg, Lea 29. Stück 4500, 1500 (S500). -Fische und Tchalti er a» ledendc «atze 15000, U0W (15 000), Krebst, gro-e.10 St. 25 000, 15 000 (15 000), Nein« S50Ü (L50Ü). — Fische und Schall ter«. m Eispackung: Weserlachs 21 000, 18000 (18 000), Steinbutt 20 000 (20 000), Heilbutt 16 000 (14 000), Rotzunge, grob MOch 5000 (5000), Scholle, -rotz 5500 (5500), Schellfisch, ohne Kops, klein 2200.Ä00 (20g0), Kabeljau, obne Kops, groß 2200,1600(2000), Seelachs, ohne Kopf 2200 (1800). — Fische und Schaltier«, a«, räucherte: Rbc-inlachL-Ersatz 7200. 6000 (7200), Seelachs 3600, 3000 (3600). «al« 18 000, 10 000 (16 00Ü), Rochen- slei(ct) 2600, 2400 (2400), »tstrnbücklinge, Psund 2800,2000 (2600). — Ftsch« und Schaltie re, gesalzen«: He ring« 1600, 1400 (1500), Heringe, neue (MaljeS) 40()0, 3600 (3600). Heringe (Schotten) 2500, 2300 (25Ü0). — Butter. Tafelbutter (2 Stück —) 10600, 10 000 (10 400) Landbutter 2 Stück —) iS 000, 9600 (9800), «unstbutler (Ltargarine) 7800, 6300 (6500). — Eier Landtier, Stück 520, 49Ü (500). — Käse. Bauernkäse, Stück 230, 200 (200). Harzer »äse 3200, 2200 (28gO). «ttenburaer Ziegenkäse 2400. 2OOo (2400), Limburger Käs«, echter 5400, 4800 (4800). Backsteinkäse 3200 (3200), Edamer 12 000 (12 000). — Obst, Garten, und Süd- fr achte (Aepfel, inländ. Lasel-, 850 (850), Stachel- beeren, unreife 850, 800 (850).Apfelstnen, Stück 1200, 600 (800), Zitronen 350, 200 (300). — Backobst. Misch- muS 900, 600 (600), Marmelade 880, 600 (650). — Honig. Kunstbonia 2500, 900 (900). — Gemüse. Spargel 4000, 1800 (200M, Rhabarber 300 (ZOO), Spinat, Pfund 450, 400 (450), Möhren 300 (300), Zwiebeln, aus ländische 1000 (1000), Porree-Zwiebeln 150, 100 (150), Petersilie, Pfund 600. 400 (400), Blatt-Salett. Kopf 20Ü, 250 (300). Radieschen, inländische 1000 (1000). Rettiche, Stück 500 (500), Salat-Gurken, Stück 8000, 5000 (7000), Sauerkraut, Psund 200. 18o (ISO), Kartoffeln 70 (70). — tt600? E (4000), Nelkenschwindling 2000, 1400 Verwaltung der städtischen Markthalle. Ubftlsiv 5IK7L5 unes SLlLI-HS V» bLII>2I0 Vater äea läackea 1. k^encr. 1 v. blvkt 4 (dlev»mt) 6«oer»l-Vertretlloe: „ rtorckäeut«ü>er I-lovä. örewea 59956 Lr.-KeL-Tovnea Im mluisnlÄs, trifttts M IiusriSesetlk üwsllllllwsilsr Oie döcbsten Leistungen von WissenzckLft, KapitLlIrrLtt unä Lrünäungrxeist ünäsn in äiesem Wunäersekill ikre Verkörperung. Onver- gjeicklieke Leguemlickkeiteir in allen Klasseo leg», nsck HISVf Vorlt »m 17. Zu» 1KLL ilnoa 7. Xugurt, 28. Xugurt usv., »Ile drei XVocden. XII« wildere äurcü <lis umeaetedsaäea Xäreereo keselmSsLige Verdinciung von kremen über Zoutkampton, Ekerbourg naek Hev Vork clureb clie pracktvollen ameriicaniscken kegierungsäampfer äer Oniteä Ltates Oines Osores IVardlogton .... 6. öuoi 11. ^ull prlleläsat kvosevslt .... 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Man schreibt uns aus München: Dieser Tage ist in München die größte Mineraliensammlung der Welt dem öffentlichen Besuch zugänglich gemacht worden. Sie befindet sich in den Räumen der bayrischen natur wissenschaftlichen Sammlungen und ist eine Echöp- funa von Geheimrat Prof. v. Groth. Au» der ehe- maligen Sammlung des Herzogs von Leuchtenberg hervorgegangen, umfaßt sie heute umfassendes Ma- terial aus allen fünf Erdteilen. Sie ist zugleich die bedeuiendste alpine Sammlung, enthält aber auch wertvolles Material aus England und Nordamerika. Gerade wegen ihre» Reichtums an Nordamerika- nischen Mineralien steht die Sammlung in Europa einzig da. Da» Autogramm. In dem soeben erschienenen Handbuch für Autographensammler von Prof. Dr. Eugen Wölbe (Berlin, Verlag Karl Richard Schmidt) lesen wir die Anekdoten: Eine Dame bat den fran zösischen Dichter MSry um ein paar Zeilen von seiner Hand und um eine Locke von seinem Haar. Der Dichter antwortete — ohne Unterschrift: „Der Sekre tär, der meine Autvgraphen zu schreiben pflegte, ist gestorben. Der Freund, der mir sein Haar zweck» Entnahme von Locken zur Verfügung stellte, ist in zwischen kakl geworden." — Roda Roda erzählt: Al» Björnstjern« Björnson zu Pari» gestorben war, erschien ein junger norwegischer Arzt im Trauer hanse und bat um die Auszeichnung, den großen Lrten einbalfamieren zu dürfen. Man schenkte dem Arzt, al» er fertig war — wa» denn nur geschwind? Nun, ein Bild Björnson». Björnson selbst hatte e« noch kurz vor seinem Tod« einem Dichter zugedacht, al» Gegengabe für ein Buch. Als der Arzt da» Bilb zu Hause besah, fand er auf der Rückseite «in» Inschrift von der Hand -W Totem „Herzlich«
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