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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192305244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230524
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-05
- Tag 1923-05-24
-
Monat
1923-05
-
Jahr
1923
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voao< VoaoerstLg, ckea 24. 8ettE4 Xr. 121 l-elprlger 1'sgedlstt uo6 Hsaüel82ettuag i»> Leitung: Uni - Lin Hochofen geplatzt. Infolge de« plötzlich aus- gebrochenen Streiks auf der Dortmunder Union ist ein Hochofen geplatzt, da sich die Arbeiter weigerten, ibn abzustechcn. Der Materialschaden geht in di« Milliarden. Durch diesen Schaden entsteht der Ar beiterschaft selbst ein großer Nachteil, da dadurch legen den > einer Er- Index ent- >en die Beamten be- ver- sollte. Da» z da» Kon (Berlin) ei Beethoven« fontsHe ge Drehfutz m von Henn mehr dur« denn durt ziemlich u Unter feine titliren der Don Juan Symphonie den Dtrige rascht« da« nach Klang hochstehend« mit starkem In dem r von Tarolo Mutterspra dramansch« kraft. Die' gehend» fest Empfinden, nicht eintvo die Künstlei zu sagen S und wenta« ansatz acht meiden. — jubtläum» I Kögler r einem Kom! dort in sei viel Innig, Fuge für K Op. 69. D vier Lieder Gesänge sei Zhklu» „Bo diese mit st Komvositior von der hol diegenen K Künstler», d Beweise a nehmen dm der II. höl und durch ztger Ar Losse» oersi Rob. Schum gefüllten K° Oefsentltchke arbeitung, s Ausdruck tr lobenswert den Herren vermittelt. Vertreter d vor einige S Die «atfestspiele st, Plane« i. P. haben nun ihren Zweck, da» Interesse der Theatergemetnde der werdefreudigen Hauptstadt de» sächsischen Bogtlande» bt» -um Lnd« der Spielzeit wach, zuhalten, ein -wette» Mal erfüllt und sollen zur ständigen alljährlichen Einrichtung werden. Die Fähigkeiten und den Fleiß de» neuen Inten danten Dr. Victor Eckert lobt) da- schon im vorigen Jahre weit über die Winterfatson hinaus gespielt werden konnte «nd da» Theater Heuer, trotz der Zeitnöte, überhaupt nur während vier wöchiger Ferien geschlossen bleibt Im Gegen- satze zu den meisten sommerlichen Festspielauffüh. runae«, der modernen und modernistische« Kunst gewidmet, find di« Plauener Maifestsplele ihrem vorjährigen Prinzip, Standwerke de, großen Reparation In denselben schwerwiegenden Tagen, wo di« Noten Englands und Italiens in Berlin eintrafen, und wo die deutsche Regierung mehr denn je mit den Reparationen zu tun batte, scheiterte außer dem neuen Plan der Herren Rosenberg und Cuno noch ein Reparationsplan, der in der schwedischen Universt- tätsstadt Upsala geboren und begraben wurde. Dor einigen Tagen wurden zwei Studenten des Rechtes auf der Universität in Upsala, die Herren Nilston und Peterston, zum Landeshauptmann ge beten. Da sie annahmen, daß ihnen Dir freudige Mitteilung von einem Stipendium gemacht werde, warfen sich beide in Frack und erschienen pünktlich beim Landeshauptmann, dem ehemaligen schwedischen Ministerpräsidenten Herrn Hammerskjoeld, der sie äußerst ernst empfing. Von einem Stipendium war keine Rede. Dagegen erkundigte sich der Landes hauptmann sehr eingehend, wie die finanziellen Ver hältnisse der beiden angehenden Rechtsgelehrten stünden. Ob sie Schulden hätten. Gerührt durch diele weitgehende Gnadenbezeigung verrieten die beiden Herren dem Landeshauptmann, daß sie aller- dings einige Schulden hätten, da sie mit ihren Mo- notswcchseln nicht reichen könnten. Der Landes- Hauptmann fragte nun, ob die beiden Herren auch Wechsel ausgestellt hätten. Auch diese Frage wurde bejaht. Der Landeshauptmann ist nunmehr strenger geworden und macht« den beiden jungen Herren ernst« Dorwürfe, daß sie Wechsel unterschrieben hätten, deren Betrag weit über ihre Verhältnisse hinausgehe. Die beiden Studenten verteidigten sich hartnäckig und erklärten, niemals einen höheren Wechsel, al« iiber 200 Kronen unterzeichnet zu haben. Auf diese Erklärung hin ariff aber der Landeshauptmann in seine Tasche, holte «inen Wechsel hervor und zeigte ihn den beiden Herren mit den Wortenr »Kennen die Herren diesen Wechsel?* Die beiden Herren erblaßten. Gl« kannten den Wechsel. Lr war ein regelrecht ausgestellter, von den Herren Nilstoa und Peterston unterzeichneter Wechsel. Er lautete auf 132 Milliarden Goldmark. Der Landeshauptmann lächelte, al» er die Verwirrung der beiden Studenten sah, und die beiden Delinquen ten beichteten. Sie hätten einige Wochen vorher bei einem geselligen Beisammensein miz anderen Herren die Arbeit einzelner Betriebsabteilungen gelt aufgehalten wird. ^Lin Bauknotrnfälscher verhaftet. In Zittatt wurde «in Techniker verhaftet, der die einseitig be druckten 600-Mark-Echeine anfertigte. Ob die ge fälschten Banknoten bereits in den Verkehr gebracht worden sind, ist noch nicht festgestellt. Liu tobsüchtiger Gchtifskapitön. Aus Saßnitz wird berichtet: Ein tobsüchtig gewordener holläu- bischer Kapitän verursachte im Saßnitzer Hafen einen aufregenden Zwischenfall. Da» kleine holländische Schiff .Vorwärts* mit dem Kapitän Hoover au» Groningen, das eine Eisenladuna führte, lag neben dem Lübecker Zweimastschoner .Dorothea*. Als die beiden Schiff, ausfahrten wollten, erschollen von der Besatzung des holländischen Schiffes Hilferufe, «eil sie der Kapitän zu erschießen drohte. Der erste Matrose warf sich auf den tobenden Kapitän, und trotzdem er durch einen wuchtigen Schlag mit dem Revolver schwer am Kopfe verletzt wurde, gelang es ibm, seinem Gegner die Waffe abzunehmen. Hier- bei siel der Kapitan über Bord. Der Kapitän der .Dorothea* zog ihn wieder au» dem Wasser und brachte ihn an Bord des .Vorwärts* zurück. Durch den Lärm wurde der 20jährige Koch der .Dorothea* veranlaßt, aus der Luke seiner Kajüte zu sehr», wor auf er im selben Augenblick von dem holländischen Kapitän zwei Schüsse in den Kopf erhielt, so daß er Bei ei«e« Ltubruch« erschosst«. In Ebersbach versuchte ein' Hkb brr einem Kaufmann einzu brechen. Etn' Häuvüeioohner eilte auf da» ent- standene Geräusch herbes und schoß den Dieb, als dieser mit ettiem Knüppel gegen ihn vorging, mit dem Revolver nieder. vor eine» BankbUMtenstreik i» Wstu? W Unnachgievigkeit.der Banjenverbände gegenüber Forderungen der Beamtenschaft nach Höhung der Gehälter auf einer dem sprechenden Grundlage hab, schloffen, zunaMt die Arbettsüberstunden zu weigern, und fall» dieses Mittel nicht genügen in oen allgemeinen Streik zu treten. Da« Geheimni« de« Grenzflüsse«. Reuter meldet j aus Mexiko, aus dem Rio Grande wären bei ! Laredo 32 Leichen gelandet worden. Man glaubt, daß es sich um Italiener und andere Aus- länder handelt, die bei dem Versuch, insgeheim nach Amerika zu gelangen, ermordet und beraubt worden wären. Der Zug zur Stadt tu de« Bereinigten Staate«, i Nach einem Bericht de» Ackerbaudepartement» hat ! sich im Jahre 1922 die landwirtschaftliche Bevölke- ! rung in den Vereinigten Staaten um rund 460 000 j Personen vermindert; diese Zahl schließt sowohl ! Männer als Frauen und Kinder ein und entspricht , einer Verminderung der landwirtschaftlichen Be völkerung (die der Zensus von 1920 auf 31369 02) Personen bezifferte) um rund 1F Prozent. Bon den Farmen nach den Städten sind im letzten Jahre rund 2 Millionen Personen abgewandert, denen eine Rück- Wanderung.von 880 000 Personen nach den Farmen gegenübersteht; durch den Geburtenüberschuß auf den Farmen während des letzten Jahres in Höhe von 660 000 verminderte sich der Nettoverlust an land wirtschaftlicher Bevölkerung auf 460 000. Die stärkste Abwanderung war in den Gebirgsstaatcn zu be obachten gewesen; es folgen der Reihe nach die Neu england-, die Pazifik-, die mittleren Atlantik-, die nordöstlichen Zentral- und die südlichen Atlantik staaten, die alle über dem Durchschnitt der Ab wanderung bleiben; darunter bleiben die südwest lichen und nordwestlichen Zentralstaaten und die süd- östlichen Atlantikstaaten. Besonder» vermerkt wird die im Laufe de» Jahre» 1922 erfolgte Abwanderung von allein 32 000 schwarzen Landarbeitern au» dem Staat Georgia nach dem Norden, was volle 13 Pro- zent der ganzen landwirtschaftlichen Arbeiter dieses Staates auomacht. Klassiker in möglichst vollendeter Weise zu bieten, treu geblieben. Du» Schauspiel brachte: Othello, Minna von Barnhelm und Wallenstein. In der Oper beschränkte man sich auf eine ge schlossene Darbietung de» „Ring» de» Nibe lungen". Der festlichen Höhe der Aufführungen entsprach der äußere Erfolg. —n— Sine deutsche Bibliothek «ach Japan verkauft. Au» Berlin wird uns gemeldet: Durch Vermittlung der Spezialbuchhandlung für Medizin, Otto Enslin- Derlin, ist die medizinische Bibliothek von Geheimrat Schwalbe an die medizinische Hochschule in Keijo (Japan) verkauft worden. Die Bibliothek soll auf Anordnung de» Direktors der Hochschule und des Negierungshospital« Professor Shiga in Chosen bei der medizinischen Akademie errichtet werden, die ebenda unter dem Namen ihres bisherigen Besitzes für Unterrichtszweckc aufgestellt wird. Literarisch« Notiz. Gustav Frenssen hatte im vorigen Jahre auf Einladung des Lernral Relief Committee in New Pork eine fünfmonatige Bor- tragsreise zum Besten der Kinderhilfe durch die Vereinigten Staaten gemacht. Seine Erlebnisse und Beobachtungen über Land und Leute werden nun in einem demnächst bei G. Grote in Berlin erschei- nrnden Buche .Briefe aus Amerika* ver- öffentlich: werden. Reue Preise für Klassikerürrstausgabe«. In Frankfurt a. M. wurde die Bibliothek des ver storbenen Berliner Regierungsrat» Ernst Maa- nur durch die Firmen Josef Baer L Co. und I. Kaufimann versteigert. Dieser Verkauf war nach mehr denn einer Richtung hin ein bibliophile« Ereig nis ersten Ranges. Käufer waren fast nur Deutsche. Der Desamterlös betrug über 380 Millionen Mark. Im einzelnen wurden bezahlt: für Arnim« »Tröst, einsamkelt* 2 Millionen Mark, Vrentano« ge- sammelt« Schriften 1600 000 Mark, Geßner« .Oonte» marsu»' (1773—1777) 1800 000 Mark. Don den ersten Ausgab«« Goethe« sind folgend« Preise bemerkenswert: die erste Gesamtausgabe (Biel (1776) 2400 000 Mark, die Himburgsch« Ausgabe (1779) 1800000 Mark. Göschen-Ausoabe (1787 bi» 1790) 2 000 000 Mark, die neuen Schriften bei Ungeb (1792 bi« 1800) 6 Millionen Mark, große Weimarer Gesamtausgabe »X Millionen Mark, Die Gesamt- Eine höhere Schule ohne Zuerkennung der Hoch- ukreise ist in Deutschland nicht denkbar. Ls bedeutet aber geradezu eine Vergewaltigung der Idee, das Bildungsproaramm einer höheren Schule ganz ausschließlich auf die Anforderungen der Universitäten einjustellen. Es mag hier unerörtert bleiben, ob die Ansprüche der Universitäten an sich berechtigt sind oder nicht, ich habe mich an anderer Stelle dazu ge äußert (vergl. Päd. Blätter 1922, Deutsche Oberschule und Hochschulreife, sowie die im Anschluß daran a. d. O. veröffentlichten .Stimmen* dazu von zehn Päda gogen und Hochschullehrern). Daß aber in den Er örterungen eine Tatsache von ausschlaggebender Wich tigkeit ganz beiseite aeschoben worden rst, soll wenig stens angedeutet werden. Die höheren Schulen, na- mcntlich das humanistische Gymnasium, haben früher den ausgesprochenen und fast ausschließlichen Zweck gehabt, auf das Universitätsstudium vorzubereiten. Hierin hat sich aber im Laufe des letzten Halbjahr hunderts eine entscheidende Wendung vollzogen, und gegenwärtig liegen nach Ausweis der amtlichen preu ßischen Statistik die Verhältnisse so, daß noch nicht der dritte Teil der Reiflinge die Universität bezieht, fast die Hälfte überhaupt nicht studiert. Selbst von de>, Gymnasien, deren Lehrplan noch heute ganz über wiegend auf die Universitatsvorbereitung zugeschnit ten ist, gehen nur zwei Fünftel der Reiflinge zur Uni- versität. Berücksichtigt man weiter, das wenig mehr als ein vom Hundert eine» Jahrgangs der Bevölke rung das Reifezeugnis einer höheren Schule gewinnt, daß, wie eben erwähnt, von diesem geringen Bruch teil nur ein knappes Drittel, also kaum drei vom Tausend, sich gelehrten Studien auf der Universität zu wendet, so erhebt sich doch die Frage, ob zwingende Gründe dafür vorliegen und ob es einem demokrati schen Staatswesen angemessen ist, das gesamte höhere Schulwesen und jede neuaufstrebende Form desselben ganz ausschließlich und einseitig nach den Ansprüchen der Universitäten einzurichten. Der Einspruch der Universitäten hat zunächst im Reichsschulausschuß zersplitternd gewirkt. Geschäftsverkehr Der «araoenNaedau der K»afweNe-e»g«feasch«tt „Frei staat Gochsen". Die Betriebsleitung Leipzig der Krasl- verleürrgesellschast .Freistaat Sachsen* m. o. H., DreLde«, bezieht Anfang Juni den von wr errichtete« Garagen- NeubauamPlSSner Weg Nr. St, uebeu dem Postbahnhof (Rohrtetchstratze). Die Anlage ist in ihr« Art in Deutschland einzig dastehend; «» könne» dort «iw« " 80 Kraftwagen (Personen-, Lieferung»- und Lastautos eingestellt werden. Elektrische Beleuchtung, Dampfheizung, j eine grobe Benzinstation (nahezu LoOOy Liter Betrieb»- j stoff fassend), vorzügliche Reparaturwerkstatt«. Fahrer- , UbernachtSraum«, Wagenwaschpla-, beste Beaufsichtigung, Bereitschaft-Wagen zum «bschleppen von defekten Auto- < mobilen, kurz alle», was der Auiobefltzer oft denöttgt, ist vorhanden, wägen ihrer zentralen Lage i« nächster Nähe de» Hauptbahnhof» eignet sich die Garagenanlag« autzerordenntch günstig zum Einst eilen von Kraftwagen auf längere oder kürzere Zeit. Die Mietpreise sind in Anbetracht de» Gebotenen Luderst mLtzig; die Miet bedingungen sind bei der Gesellschaft — zur,eit noch Hallische Straße 148 — Fernsprecher Nr. 80 7W und 80 239 zu erhallen. Einschneidende Fahrplanänderunge« brachten schon di« letzten Monate, denen durch die NotkurSbücher nur teil weise Rechnung getragen werd«» konnte. Der Sommer fahrplan steht wiederum neue Verschiebungen vor. S» kann daher nur dringend empfohlen werden, ab 1. Juni stet» mit einem zuverlässigen Kur-buch zu reisen. Wie wir erfahren, werden di« Storm scheu Kurs- bücher, die seit Jahrzehnten al» praktisch, zuverlässig und handlich bekannt sind, schon in den letzten Mailagen überall zu haben sein. Der .Storm* mit seinen Teil« ausgavrn bedarf Wohl keiner wetteren Smpfchlung. Wir Mächten jedoch gleichzeitig auf Hendschel» Telegraph und da» .Llohd-Aur»buch der Schnellzüge* Hinweisen, die beide für den internationalen, europäischen Verkehr (mit Ueberseeverbindung) wohl ohne Konkurrenz dastehen. Studiosi politisiert und dabei natürlich auch von den deutschen Reparationen gesprochen. Da sie bereits eine größere Menge Schwedenpunsch hinter sich hatten, beschlossen sie, den armen Deutschen und ganz Europa behilflich zu sein und die deutschen Re parationen -u bezahlen. Sie stellten den Wechsel über die 132 Milliarden Goldmark aus, unter- schtieben ihn, versahen ihn mit den vorschriftsmäßi gen schwedischen Stempelmarken und schickten ihn in einem eingeschriebenen Brief an den englischen Mi- nisterprästdenten Bonar Law. Am andern Morgen schliefen sie sich aus, und vergaßen die ganze Sache. Der Brief nahm aber feinen Lauf und mit ihm das Verhängnis. Der Brief kam nach London und wurde von Bonar Law gelesen. Ein Blick auf den Post stempel verriet ihm freilich den Ursprung der ganzen Loche, Upsala... Der englische Premier dachte wohl an seine eigenen Studentenzeiten. . . Allein, die beiden schwedischen Studenten trieben hier Ulk mit der Regierung seiner britischen Majestät, und die» konnte freilich nicht geduldet werden. Der Brief wurde mit dem Wechsel dem schwedischen De- sastdten übermittelt, der ihn nach Stockholm an seine Regierung weitergab. Der schwedische Minister des Aeußern gab seinerseits den Wechsel weiter an den Landeshauptmann von Upsala, mit der Weisung, die beiden Studenten nck »uckieaZum vvrdum zu zitieren und ihnen einen Verweis zu erteilen, daß sie sich nicht in die Angelegenheiten der Weltpolitik mischen mögen. Dies geschah denn auch. L. P». ausgabe Schiller» (1812 bis 1815) erreichte 1800 000 Mark. Für die Volksmärchen von Ti eck wurden 6 300 000 Mark bezahlt. Die b«de«viche Unterschrift. Friedrich Wil- Helm IV. wurde bei feiner letzten Krankheit außer von seinem Leibarzt, dem berühmten Schönlein, auch von dem Sanitätsrat Weiß behandelt. Als nun di« Königin noch die Zuziehung de« Dr. Ri; aus München wünschte, widersprach dem Schönlein mit großer Heftigkeit und erklärte, nach dem Grunde befragt, es sei für ihn doch sehr peinlich, wenn die Krankenberichte unterzeichnet würden: „Schönlein, Weiß, Nix*. Sine Frau oh«e Mage«. Einem irischen Arzte, Dr. William Wheeler, ist eine sehr kühne Operation gelungen. Wie er in einem Bericht an die irische Royal Academy of Medicine mitteilt, entfernte er bei einer 60jährigen Patientin, die an einem großen Magengeschwür litt, dieses Organ durch einen opera- tiven Eingriff völlig. Die Genesung der Kranken nahm den besten Verlauf, und sie gibt heute bereit» fester Nahrung vor flüssiger den Vorzug. Da» Molkauer Sammertheater ist mit seinen Künst lern, Dekorationen und Kostümen am Dienstag, den 22. Mas atzend» von München in Leipzig «tngetroffen und beginnt am hiesigen Schauspielhaus« am Donners tag. den 24. Mat, da» russische Gastspiel mtt der Erst- auffiihrung von .Prinzessin Brambilla-, Pantomime mit Worten nach der S. T. -. Hofsmannschen Erzäh- lung. Die Musik ist von dem funarufftsche» Komponisten H. yorter. Für da» Publikum stehe« Inhaltsangaben der veartzeitung des Moskauer KammertyeaterS in de« Programmheften zur Verfügung. — Kunft-Au-stel- luna Beyer t Sohn, Dtttrtchrlng. Das Moskauer Kammertheater, da» vom 24. viS 27. Mat tm SchauspteldanS gastiert, stellt für die Zeit seine« Lier- sein« im Kunftsaton veprr t Sohn Skizzen. Figurinen und elektrisch erleuchtete Modelle au«, die einen genauen und vollständigen Utbertzlick über dje btldkünstlerisch« Sette der vom MoSkguer Kammertbrater htSher ge- letfltten Arbeit «rmägticl^n. «s wird nachdrücklichst daran» hing «wirsen daß dses« Ausstellung nur »äheend der Lage de« Gastsviel» stattfindrt. Die Eröffnung der Ausstellung stndel Donnerstag, den 24. Mai, um 12 Uh, mittag« statt. Nu» den ryealerhurran«. (Neue» Lheater.) ES wird besonder« daraus btngewtesen. daß sich in dieser Woche noch Im Neuen rheater folgende Serienumstellung notwendig mach»: Freitag, den 28 Mat. 88, «nrecht«- vorftellnna (1. Foto« grün) ^Judith-, nnh Sonnabend, den 2«. Mai, 84. Anrecht-Vorstellung (6. Sol« -erb) ,Di« Zanbrrflöte*. Währung und Gemeindefragen Tagung des Vereins fül^ Kommunal wirtschaft und Kommunalpolitik Der Verein für Kommunalwirtschaft und Kom munalpolitik hielt, unter Vorsitz des Oberbürger meisters Dr. Lueken lKicl), in Dresden nu Neuen Rathause, seine diesjährige Hauptversamm lung ab. Aus dem Geschäftsbericht ging hervor, daß der Verein 1066 Mitglieder zählt. Don besonderer Bedeutung wurden die Beziehungen zu den aus ländischen Städteverbünde si. Es galt «n vielen Fällen, einen gegenseitigen Erfahrungsaus tausch und die Vorbereitung literarischer Veröffent lichungen zu sichern^ Das Thema der Tagung hieß: „Wührungsentwicklung und Gemer»de- sinanzen." Drei Redner waren dafür bestimmt: ie ein Vertreter Deutschlands, der Tschechoslowakei und Deutschösterreichs. Als erster Redner sprach Stadtkämmerer Kar- ding (Berlin). Er meinte, daß die große Gemeinde- wirtschaftsnot zumeist durch die Aufnahme von Auf- gaben entstanden sei, die im Kriege liegcnzeblieben seien. Es liege heute eine Verschiebung in kommu nalmoralischer Hinsicht vor: die Gemeinde sei die glücklichste, die früher am verschwenderischsten qelebt habe. Sie habe z. B. darauflosgebaut, als das Bauen billig war, und Schulden gemacht; jetzt seien nun die Neubauten vorhanden, die jetzt das Viel fache gegen damals kosten würden, und die Schulden seien nichts gegen diese Werte. Redner betonte dann die Möglichkeit, Geld zu beschaffen durch wert beständige Anleihen (Kohlen, Roggen Holz, selbst Butter und Leim gebe es). Auch heute sei der Versuch gangbar, die Ausgabe von Markanleihen mtt hohem Zmssuß zu fördern. Die Spekulation liege in der Markanleihe genau so wie bei Roggen- »sw. Wert. Die Geldentwertung habe sich verdreißizfacht, Die Preiserhöhungen bet Gas, Wasser, Elektrizität, höheren Schulen usw, sei nicht in dem Maße ge stiegen, wie es nötig sei, und die kleinen Steuern (Hunde-, Lustbarkeit«-, Beherberungssteuer) seien von geringem Nutzen. Die Steuern seien die wert vollsten für eine Stadt, die prozentual in die Höh« gehen. Jetzt bringe in Berlin die Beherbergungs steuer mehr als z. B. die Gewerbesteuer. Der Einfluß der Desoldungszuscbüss« sei von überragendem Einfluß. In ihm könne man nichts anderes sehen als einen Anteil an der Notenpresse. Daß die Gemeinden darauf angewiesen seien, könne gefährlich werden, wenn wir nicht zu gesünderen steuerlichen Verhältnissen zurück kehren. Darauf sprach der Geschäftsführer des Verbandes derveutschenSelbstverwaltungskörper brr Tschechoslowakischen Republik Dr. Seifert. Er betonte zunächst den Einfluß der Währungsverhältniffe auf die Kommunalverkältniff«. Rebi-er entrollte ein Bild, wie sich die Deryaltniff« in feinem Land in bezug auf Währung und Finanz- wirtschaft gestaltet haben, nachdem die Banknoten der Oesterceichsch Ungarischen Dank abgestempelt und zu Staatsnoten erklärt wurden. Eine Erhöhung der Kaufkraft der Noten habe sich dadurch nicht ver- wirklicht. Schließlich ergriff namens des deutschöster reichischen Stadtebundes dessen Geschäfts führer Stadtrat Breitner das Wort und ent warf in nahezu zweistündiger Rede ein Bild der österreichischen Finanzverhältniffe von der Kriegs zeit bi» heute, also des Zerfalls bis zu dem Auf schwung, der sich jetzt allmählich anbahnt. Die Wiener Verwaltung habe unter den schwierigsten Verhält nissen Wege gesucht, um nicht völlig zusammenzu brechen. E« wurden eifrig Sparmaßnahmen ver- hängt. Nichte wurde ohne Deckung eingeführt. Di« Steuern, und an denen sei kein Mangel, würden mit Härte eingezogen. Besonder» ertragreich seien die Abgaben dort, wo die Vergnügungssucht mitsprrche. Die Nachtlokalsteuer habe z. B. in einem Monat 238 Millionen Kronen gebracht. Den Vorträgen folgte ein langer Meinung»- austausch. tz - Preußen Hot sich für die Einführung von zwei vflichtmäßigen Fremdsprachen entschieden, auch Baden yat sich für diese Form erklärt. Sachsen hat die deutsche Oberschule in 'zwei Formen eingeführt, mit einer und mit zwei Fremdsprachen. Bayern ver hält sich gegen diesen peuen Schultyp überhaupt ab lehnend. Eine andere Gruppe von Ländern: Württemberg, Thüringen, Hessen und zehn Kleinstaaten, unter ihnen auch Hamburg, sind oem ursprünglichen Plan« treu geblieben und haben sich entschlossen, die deutsche Oberschule mit einer vflichtmäßigen Fremdsprache unter allen Umständen, d. h. auch dann durchzuführen, wenn ihren Reife- zeugntffen zunächst eine allgemeine Hochschulberechti gung für da» ganze Deutsche Reich nicht zuerkannt wird. Für ihre eigenen Hochschulen werden diese Länder der deutschen Oberschule mit einer Fremd- spräche die Studienberechtigung verleihen und haben auch unter sich die Freizügigkeit der auf dieser Grund lage Studierenden vereinbart. Nachdem in Sachsen, wo zunächst nur dem Typus mit zwei Fremdsprachen die Hochschulberechtigung zuerkannt werden sollte, kürzlich auf Antrag der demokratischen Fraktion der Landtag beschlossen hat, die Anerkennung auch ans den Typ mit einer Fremdsprache auszudehnen, stehen den Reifeschlllern dieses Typs fünf Universitäten und vier technische Hochschulen zur Verfügung. Die bisherige Entwicklung der Angelegenheit zeigt, daß die deutsche Oberschule, ebenso wie die realistischen Bildungsaustalten, Realgymnasium und Oberreal, schule nur nach jahrzehntelangen mühsamen Kämpfen sich die volle wissenschaftliche Anerkennung haben er- ringen können, einen harten Daseinskampf zu führen haben wird. Daß sie schließlich in diesem Kampfe siegen möge, ist die Hoffnung aller, die auf die Ge- sundheit und Kraft des zugrunde liegenden Dildungs- gcdankens vertrauen. . ' auf er im selben Augenblick Kapitän zwei Schüsse in den Kopf erhielt, so daß er sofort tot zu Boden sank. Hierauf hißte der Mörder alle Segel und fuhr auf die See hinaus. Die Hafen polizei setzte ihm nach, und nach einviertelstündtger Jagd hatte die Pinasse den Holländer erreicht. Hoover wurde gefangenaenommen und gefesselt ins Gefängnis gebracht. Seme Mannschaft schildert ihn als sehr jähzornig. Di« Einnah»»« von eise» Pfiagftrennen ge- stöhle«. Bisher noch unbekannte Diebe brachen in die Kanzlei des Prager Iockeiklubs ein und stahlen die ganzen Einnahmen von den Rennen an den beiden Pfingsttagen in Höhe von etwa 120 000 Kr. Lokaltermin in der Eiswüste. Bis fast zum Nordpol streckt die Polizei jetzt ihre Fangarme au». Im Jahre 1921 hatte ein Eskimo mit dem schönen Namen Alakoomiak sich in der Liswüste nahe dem Pol eines Doppelmorde« schuldig gemacht. Nachdem die Nachricht von der Mordtat nach Ablauf eines Jahres bis -um zuständigen Polizeirevier vorge drungen war, machte sich ein Polizist auf die Reise, um den Eskimomörder einzufangen. In einem mit sechs Hunden bespannten Schlitten legte er eine Strecke von etwa 1200 Kilometer durch die Polar gegenden zurück, bis es ihm glückte, Herrn Ala- koomtak zu verhaften und auf oemselben Wege mit dem Verbrecher zurückzukehren. Jetzt begab sich das erforderliche Gerichtspersonal aus Edmonton gleichfalls in die Eiswuste, um am Tatort einen Lokaltermin mit anschließender Gerichtsverhand lung zu veranstalten. Die Beamten berechnen, daß ihre Reise sechs Monate in Anspruch nehmen wird. , Lehrgang umfaßt sechs Jahre. Tine vollständige Lini- gung ist freilich nicht erzielt worden: Bayer« hat sich der Vereinbarung nicht angeschlossen. * i Eine noch erheblich aeringere Uebereinstimmung hat sich über das Bildungsprogramm der deutschen Oberschule erreichen lassen. Es war die Frage des fremdsprachlichen Bestandteiles der höheren Bildung, die die Geister sowohl im Reichsschulaus- schuß als auch in den Sachverständiaen-Beratungen schied. Als die Idee der deutschen Oberschule auf tauchte, bestand kein Zweifel darüber, daß die Eigen art des neuen Bildungstyps gerade in einer ganz wcsentlichcn Einschränkung des fremdsprachlichen Elements bestehen solle; war doch die in weiten Kreisen des Volkes al» Mangel empfundene Ueber- fremdung der deutschen höheren Bildung der Aus gangspunkt der ganzen Bewegung und ihre stärkste Triebfeder. So bildete sich zunächst unter allseitiger Zustimmung der Plan einer höheren Schule aus, die lediglich eine fremde Sprache als Pflichtfach betreiben sollte. Die Möglichkeit, in den oberen Jahrgängen noch anderen fremdsprachlichen Unterricht als wahl frei zuzulassen, wurde offenaehalten, da niemand daran dachte, der Kenntnis mehrerer Fremdsprachen den praktischen Wert abzustreiten. Aber in der Unter- schcidung von Dildungsziel und Nutzziel der Fremd- sprachen fanden die Bestrebungen zur Einschränkung auf eine Fremdsprache gerade eine wertvolle Stütze. Diese Form der deutschen Oberschule hatte die Zu stimmung der Reichsschulkonferenz erhalten, und auch d-r Reichsschulausschuß hatte zuerst auf dieser Grund- lege über sie verhandelt. Da erstand dem Plan ein gefährlicher Gegnerin den Universi täten. Der „Verband deutscher Hochschulen* er klärte auf das bestimmteste, daß einer Schule mit nur einer Fremdsprache auf keinen Fall die Berechtigung -um Hochschulbesuch verliehen werden könne, unerläß liche Voraussetzung dafür seien „mindestens* zwei fremde Sprachen. In dem daraufhin eänsetzenden Kumpfe haben die Universitäten eine« Rückhalt an vielen Vertretern des höheren Lehrerstandes erhalten, und selbst die ursprünglich eifrigsten Verfechter der Idee in der Gesellschaft für deutsche Bildung sind ihr untreu geworden. Denn tatsächlich bedeutet es ein <' Anfgcben der Idee der deutschen Oberschule, wenn sie mit zwei pjlichtmäßigen Fremdsprachen belastet wird. Zudem gleicht eine deutsche Oberschule mit solchem Schulplan der Oberrealschule wie ein Ei dem andern.
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