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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192305231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230523
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-05
- Tag 1923-05-23
-
Monat
1923-05
-
Jahr
1923
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2UHv«xd, ÜDL 22. ü^s! 8port uncl lurnen Eisenach-Leipzig Der d« zweiten Pflngstfelertaa vorbehaltene Groß« Land«-Pret»,der auf den ausgezeich neten thüringisch-sächsischen Landstraßen zum Aus trag kam, bot allen Radsportjüngern etwas, mochten diese erst mitten im zweiten Jahrzehnt ihre, Lebens stehen oder mochten die «Jünger* alte Herren in den Vierzigern und Fünfzigern sein. Für die in der Pollkraft der Jahre befindlichen Rennfahrer und für die alten Kämpen führte di« Strecke von Eisenach bis Leipzig über 205Z Kilometer mit getrennter Wertung. Die Ehrenkranzfahrer konkurrier ten aus der Streck« Jena — Leipzia (S7 Kilo- meter) um einfache Ehrenkränze. Die Jugend end lich, die Fahrer bis 15 Jahre und über 15 Jahre, maß ihre Kräfte auf den Strecken Markenn st ä d t—L eipzig (20L Kilometer) und Weißen- fels—Leipzig (48L Kilometer). Da sich unter den Genannten die besten deutschen Namen befanden, war da« Interesse der Radsport freunde, ganz besonder, der Leipziger, di« vor den Sportskameraden an der Strecke den Vorteil vor aus hatten, daß sie dem Endkampfe beiwohnen konn ten, ganz besonder, groß gewesen. Die« bekundete sich in besonder» großem Maße an dem starken Andrange, der schon lange vor NI Uhr, der mutmaßlichen geit der Ankunft de« Siegers, am Ziel bei der Pferderennbahn herrschte. Mit Spannung sah man dem Moment des End- kampfes entgegen. War die Hoffnung auch nicht groß, daß es angesichts der starken auswärtigen Beteiligung einem Leipziger ge lingen werde, siegreich das Zielband zu kreuzen, so wurden doch die Chancen der einzelnen Fahrer lebhaft erörtert. Die Ankunft des ersten Alterspreisfahrer», der. wie schon erwartet worden war, in der Person des alten unverwüstlichen Orle - wicz einlief, machte den Diskussionen zunächst ein Ende, zumal nun auch schon sichere Nachrichten über die Situation auf der Strecke einliefen. Endlich nahte allein der Sieger der Fernfahrt Eisenach —Leipzig nm den großen Landepreis. E« war der Erfurter Concorde Werner, der, durch das Wetter begünstigt, in der guten Zeit von 7:08:50 die Rennstrecke durchmessen hatte. Sein Sieg wurde von den zahllosen Zuschauern am Ziel mit lebhaf- testem Beifall ausgenommen. Heber 5 Minuten spa ter erst ging der Zweite, gleichfalls ein Erfurter, nämlich Hilpert (Dicma-Erfurt) durchs Ziel, dem der Chemnitzer Berthold (Diana) wiederum von einem Erfurter, dem Concorden König, folgte. Mit dem nur in der mäßigen geit von 7:20:40 Nebe (Tor. nado) erreichte der erste Leipziger das Ziel, zusam- men mit seinem Klubgenosftn Hundertmark, der schon in Berlin—Leipzig nicht sonderlich gefallen hatte. Nun liefen in rascher Folge Junioren und Altersfahrer gemischt am Ziele ein, jeder von seinen. Anhängern freudig begrüßt. Die Sieger von Jena—Leipzig (97 Kilometer) war Ziemer (Argo-Kemberg) vor Hermann (Leipzig), die beiden Iugendfabren Wetßenfel s—L etpzig (48,2 Kilometer) und Markranstädt—Leipzig (26F Kilometer) gewannen Gottschalk» (Diana) bzw. Schmidt (Germania), die Zweiten 1:26:15 und 54:30 sind als recht gut zu bezeichnen. Die genauen Resultate der einzelnen Wett- bewerbe sind: Eisenach-Leipzig 205,8 Kilometer 1. Wer ner. Concordia-Erfurt 7:Ü8:3O. 2. Hilpert, Diana-Erfurt 7:13:5S. 3 Berthold Diana-Chemnitz 7:14:45. 4. König, Concordia-Erfurt 7:15:56. 5. Nebe, Tornado-Leipzig 7:21:40. 6. Hundertmark Tornado-Leiprig 7:20:40,2, 7. Votgtumnn. Diana-Chrmnth, 7:23:5«. 8. Wetzandt, Turner-Leipzig. 7:28:37 S. Naumann, Union-Dessau, 7:29:18, 10. Dost, Tornado-Leipzig. 7:29:38, 11 Henning, LRV. 20-Leipzig, 7:31:23, 12. Kraft, Concordia-Erfurt, 7:31:23.4. 13. Müller, SturmvogelDiett. 7:31:24, 14. Söll- ner, Sport-Gera, 7:31:24,2, 15. Holzhauer. Concordia- Letpztg, 7:34:37. AlterSprets« errangen: 1. Orlcwicz. Ber lin, 7:17:30. 2. Kauperl, Brandenburg, 7:27:49, 3. Klemm, Thum i. Erz.. 7:38 01. 4. WSdermann LNB. 20-Leipzig, 7:38:01, 5. Langmaar. Kiel, 7:50:26, 6. Unger, LRB. 1920, 7:53:59, 7. Betz. Pfersee, 8 00:40. 8. Lipecli. Frankfurt, 8:20:56, 9. Dchottstedi. Berlin. 8:N:37.2, 10. Lage, Leip zig. 8:25:33,4. Je n a—L e ip z t g, 97 Kilometer, für Ehren kranzfahrer: 1. Ziemer, Argo-Kemberg. 3:16:30, 2. Hermann, Leipzig. 3:23:58,2, 3. Maragras, WcitzenselS, 3:25:41, 4. Kunze. Kemberg. 3:28:23,2, 5. Rätz. Kem berg. 3:28:23.4, 6. Schäfer, Weißenfels 3:28:23 6 7. Rich ter, Teutonia. Leipzia, 3:29:29.2 8. Müller, Weißenfels. 3:29:29.4, 9. Otto, Concordia-Leipzig, 3-31:50,2, 10. Prietzsch, Naumburg. 3:33 00.2 Weitzenfel S—L et p z t g (48.2 Kilometer) f ü r Aabr « r bis 18. Iahre: 1. Gottsehald, Diana, 1:29,15. 2. Fischer, Chemnitz, 1:34:36, 3. DahmS. Berlin, 1:34:36,2, 4. Hempel, Meuselwitz, 1:34:36 4, 5. Einsiedel. Alten, bürg 1:34:3«,6, 6. Ärunert, Leipzig. LR«.. 1:34:36,8, 7, Weidensee, Sonder-Hausen. 1:36^7.2. 8. Danzglock, Apolda. 1:36:37,4, 9. Müller, Teutonia-Leipzig. 1:36 54,2. Markranstäd t^-L « tp ,« g (26.3 Kilometer) für Fahrer bis ig Jahr«: 1. Schmidt Ger mania. 54:30. 2. Müller, SN«. 1920, 51:30, 3. Rebberg, Berlin. 54:45. 4. Schrader, Hall«, 5644. 5. Mäder- mann, LR«. 20, 1E44. Le Tremblay 23. Mat 1. Nu Lauiteuse — Fortuny — Marnac ll 2. R.: Gallica» — Selenit« — Iueca 3. N.: Lom«te — Llocc.na — Patte Blanche 4. R.: Montmorency ll — Feuillage — Lhanteple 5. R.: Pellini — Rhyl — Lhatelains tt. R.: Hector II — Le Florentin — Boyo Der Große Preis von Indianapolis Amerika» bedeutendste» Automobilrennen weist 32 Nennungen auf, und zwar sind 24 amerikanische, fünf französische und drei deutsche Wagen ge meldet worden. Die Steuerung der drei Mercedes wagen übernehmen Lautenschläger, Seiler und Werner. Diesen werden sich am 30. Mai folgende Konkurrenten entgegenstellen: 3 Packardt (Ralph de Palma, Joe Boyer, Dario Resta), sieben Du rant (Harry Hartz, Cliff Durant, Jimmy Murphy, Eddie Hearne, Earl Cooper, L. Duran), 4 Frontenac (D. Lewis, H. Scheel, Ira Beil, P. Raust), 5 Bugatti (O. de Discay, Prinz Lystria, R. Riganti, L. de Alzaya, Fürst Iborowj ) 1 Spezial (Frank Plidt), 1 F. H. W. (F. H. Wells), 3 Miller (bisher Tommy Milton und Pennet Hill), 3 Duesenberg (bisher Wonderlich), 1 Berber-Warneck und 1 Clements (Fahrer noch nicht bestimmt). Spalla schlägt van der veer In dem in Mailand stattgefundenen Box match Ermino Spalla gegen den holländischen Meister van der De«r wurde Spalla nach der 20. Runde nach Punkten zum Sieger erklärt. Der Ausscheidungskampf um di« europäische Meister schaft, der mit einem glänzenden italienischen Sieg geendet hat, hielt die ungeheure Menschenmenge in größter Spannung und gab M stürmischen Freuden kundgebungen Anlaß. Grunewald-Tennisturnier Die Pfingstveranstaltung de» Lawn-Tenni»- Turnier-Tlubs konnte während der Feiertage so aut gefördert werden, daß die Schluhkiimpfe de- vorstehen. In der Preußenmeisterschaft hat sicl> Landmann über Kupsch S:S, 6:1, der den spiel starken Lüdtke 8:6, 7:5 schlug, zur Schlußrunde durchgerungen, während der Ungar v. Keyrlinq den Berliner Moldenhauer erst in drei Sätzen 6:2. 2:6, 6:3 bezwana und Rabe mit 6:0, 6:8 über den Spanier Noolom siegreich blieb, der den Kampf gegen den Altmeister Heim (Pseudonym) 8:6, 2:6, 3:2 zurückgez. gewinnen konnte. Auch in der Ber liner Meisterschaft verzichtete Heim auf das Weiler spiel, da er noch nicht genügend trainiert ist. v. Kehr- ling hat weiterhin einen wieg über H. Kleinschroth 2:6, 6:3, 7:5 zu verzeichnen und dürfte nochmals auf Moldenhauer treffen, falls dieser sein Spiel gegen Lanümann gewinnt. In der Damenmeister schaft von Berlin stehen Frau Nepoach nach ihrem Sieg überFrau Müller-Teplitz 6 : 3, 6 :1, und die ungarische Meisterin Frl. Parady nach ihrem kampflosen Sieg über Frau Köber in der Schluß- runde. Im Herrendoppelspiel schlugen Demasius —Land mann wider Erwarten Rabe—H. Klein- schroth 6 :8, 4 :6, 6 :1 und sind damit in die Schluß, runde gelangt. Sport auf der Dresdner Iahrerschau Im Rahmen der Dresdner Iahrcsschau »Spiel und Sport" fand zu Pfingsten neben dem Herren- Handball kämpf Berlin—Dresden, der bekanntlich mit dem sensationellen Ergebnis 10:10 ent'*-, auch ein Landballspiel zwischen den Damenir,^ ! chatten der beiden Städte statt, das Berlin 1:0 gewann. — Ein Mannschaftslaufen über «ine deutsche Meile im Stadion gewann die au» Hoy, Icnuwein und Gilsch bestehende Mannschaft de» Turn vereins 60-München in 25 Min. 6^1 Sek. mit 13 Punkten vor Marathon-Leipzig mit 15 und dcm Berliner Athletik-Club mit 17 Punkten, der über den ersten Teil des Weges geführt hatte. Der Schweizer Imbach in Budapest Der Schweizer Meisterläufer Imbach traf an den Pfingstfeiertatzen in Budapest bei den dortigen internationalen Kämpfen mit den besten ungarischen Kurzstreckenläufern zusammen. Er siegte über 200 Meter in 22,6 Sekunden, mußte aber über 100 Meter wegen Sehnenzerrung aufgeben. Dieses Rennen gewann Gerö in 10L Sekunden. Leipziger Hockey Heute Mittwoch 6 Uhr treffen sich die ersten Mannschaften de» Leipziger Sport-Clubs und de» ATuGP.-Gohlis 48 im fälligen Pflichtfpirl auf dem LEC--Feld in Schleußig. Englische Zußballgäste Die beiden Endkämpfer de» englischen Cuv. Bolton Wanderer» und Westham United, ab- solvieren eine Reihe von Spielen auf dem Konti nent. Sie zeigen dabei beide guten Sport, aber von der erwarteten bedeutenden Ueberlegenheit ist keine Spur zu finden. Muß schon das 1:1 von Wefiham gegen den Vierten der Wiener Meisterschaft, Hakoah, und der knappe 3:2-Sieg in Budapest als gelinde Enttäuschung gebucht werden, so hat der Lupsieger BoltonWanderer» nicht besser abgeschnittea. Er muß sich in Genf gegen Servette mit einem 2:2 begytigen und gewann in Bern gegen dloung Boys nur 2:0. — Im Länderspiel gegen Schweden behielten die Engländer in Stockholm mit 4:8 die Oberhand. Lebenrroman 42) Von Noa» Rotte» »Nachdruck verboten.) Mit Schwarz, meinem ginrmerknochen, ging ich in das verräucherte Kaffeehaus, Tarock spielen, und wurde alltäglich von Erfahrener»» ein wenig abaelaust. Des Abends besuchten wir die Blass „Moraoia", wo ich — als seltener Gast — den kürbisköpfigen Kremsierer Primus wiederfand, als Senior den Spartaner Fiedler, und in min deren Würden einige Hradischer Markomannen, die mich süßsauer begrüßten. Die Kneipe en- dete nach stundenlangem Geschrei damit, daß ich jene Treppe bespie, die von der Wäbringer nach der Porzellangasse führt, dann auf den also ge- ölten Stufen ausglitt und bis ans Ende lang- schlitterte. Das Korps Austria gemeinsam mit den Zeugen Konrad Kampels hatte zu Recht erkannt, daß wir uns auf Säbel zu schlagen hätten, mit Binden und Bandagen, aber ohne Metselschutz — Hieb ohne Strich bis zur Kampfunfähigkeit. Acht Tage Zeit zum Einpauken gab man mir — dann traten wir an. Mein Gegner sei ein Neuling im Fechten wie ich, erfuhr ich mit Vergnügen. In dem leergeräumten Ztmmerchen einer Waschfrau trafen wir uns. Die Austern banda- gierten mich, flüsterten mir noch mancherlei guten Nat ins Ohr. Zwei Mediziner hielten in ge- sprungenen Waschbecken Karbolwasser bereit. Schwämme, Nadeln und nebenan übelriechende Wickel zum Verbinden. Es war unheimlich. Der Fechtwart der Austria war Kampfleiter Er machte den gewohnten Versöhnungsversuch, auf den zu antworten man mir verboten hatte, weil es höchst unhonorig wäre — dann hieß es: Los! Im ersten Gang kriegte ich eine leichte Schmarre an der Stirn. Im dritten spaltete ich Kampeln quer die Nase. Er hatte bet der gelben Burschenschaft Li berias Waffen belegt, und die Liberten hatten ihn offenbar fest in der Hand: er gab nicht nach. Nieste immerfort Blut, sah nichts und gab nicht nach. „So machen Sie doch endlich Schluß mit ihm!" knirschten mir die Austern zu. Ich konnte nicht. Das viele Blut Kampels, das ihm Uber Mund und Brust auf den Boden spritzte — es lähmte mir die Kräfte. Er verwundete mich noch ein wenig an der Backe, abermals am Kopf — endlich, im drei zehnten Gang, „machte ich ein Ende", indem ich ihm mit einem Quart tüchtig die Schulter zerhieb. Sie vernähten mich, pflasterten mich, schlänge^ mir Mull um den Schädel, und ich ging . . . ... in den Friedensverein, wo heute große, förmliche Tafel war. Auf den Ehrensesseln: die Suttner — ihr Gatte Baron Gundakkar — Fürst Wrede — und Balduin Groller. Die Rede auf Balduin Grollern hatte ich zu halten und tat es — mit verbundenem Kopf. Mit meinen sechzig Gulden war ich zu Ende, lange vor der Zeit. Ich wäre in Wien auch sonst nicht geblieben . . . Schwarz stundete mir gütig den Mietbettug, eine Tante legte das Geld aus für Bücher, die ich brauchte: Instituttonen des römischen Rechtes, Obligattonen, Deutsche Reichs- und RechtZ- gejchichte. . . Damit werde ich zurück nach der Pußta gehen und büffeln. Wie Caesar wollte ich lieber im elenden Dorf der erste sein, als in Rom der zweite. Und war ich denn hier der zweite? Ein paar städtische Abenteuer nahm ich geschwind noch mit: Eins mit einer hübschen Kravattennäherin — dazu mußte ich Schwarz, meinen gimmerknochen in den Schrank sperren, wo er sich geduldig hielt. Eine brünette Kamilla eroberte ich verwun- derlich leicht. Sie heischte dann fünf Gulden von mir — ich hatte soviel nicht. Da wurde sie rauh, wollte meinen Hut pfänden und hieß mich einen böhmischen Schwindler. Eine Zeit darauf war ich wieder in Wien: um meine Staatsprüfung abzulegen. An Ort und Stelle erfuhr ich, daß ich auch Kirchenrecht hätte lernen sollen; ich war ein reiner Tor darin. Sie fragten mich um die Bulle des Papstes Johannes des Zweiundzwanzigsten. Bulle — darunter hatte ich immer einen Etter verstanden, was sich jetzt bitt« rächchte. Ich fiel durch. Vollends beleidigt kehrte ich Wien den Rücken — mit dem Gefühl eines Protzenbauern, der von den Stadtfräcken verlacht worden und nun heim ILr. 120 Sette 6 »narb den Gefilden fährt, wo er in aller Augen wieder der Klügste sein wird und der Beste. XXVI Die Preußen. Jener Graf Esaky, dem Mi und Olga den 5ut zerschossen hatten, war yar kein so harmloser Herr gewesen . . . Oh, beileibe! Einen gecis. seneren Schwindler wird man nicht leicht finden. Mit Vorbedacht hatte er sich den Namen Esaky beigelegt. Denn dieser Grafen gibt es wie Sana ani Strande — mehr als im Norden der Bülow und Below. Ein Hochstapler, der sich für einen Esaky ausgibt, kann sich dreist einem echten Esaky vorstcllen, ohne entlarvt zu werden. Die österreichischen und ungarischen Adeligen ungefähr gleichen Ranges duzen einander vom ersten Händedruck an: sie sind eine große Familie. Mer Esaky und Iastremskt so vertraulich reden hörte, mußte auch den letzten Zweifel lassen. Doch Zweifel tauchten ja nicht auf. Erst als der Gauner sich von seiner Eitelkeit in den Sattel locken ließ, sagte mein Vater: „So schlecht habe ich einen Grafen noch nie mals reiten sehen." Denn Edelleute haben, es ist merkwürdig, einen natürlich guten Sitz. Und Mi sprach: „Sr kutscht auch zum Erbarmen." Doch da war es schon zu spät, das Geschäft vereinbart: Esaky und ein ebenso dunkler Baron Horn hatten sich als „Direktoren" einer belgischen Gesellschaft auf dem Waldgut Pakratz festgesetzt. Ritt Ianremski aber war ein Vertrag geschlossen, der unfern Gutsherrn so gut wie enteignete: tn Orahovitza gebot ein gewisser Lehmann über die Forste und bald auch die Distritte. Lehmann war durchaus ehrlich, verstand cunh was vom Fach; ein hochgewachsener, knochiger Pommer in weißem Haar, der sich zu unserm Er- götzen „Herr Leutnant" nennen ließ; in Ungarn redet man niemand als Neservecharge an — so alte Herren am wenigsten. Auch von Lsaky und Horn läßt sich Schlimmes nicht behaupten: sie wirtschafteten auf Pakratz, als wären sie geborene Landleute. Erst als Csaky durch einen Unfall umkam, mußte Horn flüchten: denn nun kümmerte sich die Familie — vielleicht weil sie den Verstorbenen zu beerben hoffte — um Abkunft und Papiere, und der Schwindel kam auf. (Fortsetzung folgt.) Eingegangene Bücher Schöne Literatur. M. H. Riehl: Geschichten und Novellen. (Gesamt ausgabe in 7 Bünden.) I. G. Cottasche Buchyanvtturg Stachs., Stuttgart. — WellS: Gcheunkcuumern des HerzcnL. Kurt-Wolss-Verlag, München. — Zola-» Deine Exzellenz Eugen Rougon. tt-urt-Wolfs Bertaa» > München. — Zola: Der Bauch von Paris. Kuri- Wolss-Berlag, München. — Knui Hamsu»; Gesammelt« Werke, Band III. Veriag Albert Langen, München. — Luise Westktrch: König Hatz. Union. Deutsche iSerlagSgejellschast, Stuttgart. — Otga Pü hl- mann: Niklas Meissel. Union, Deutsche VerlagSgesellr schäft. Stuttgart. — Rudolf K r a utz: Düücksalstage deub- fcher Dichter. C. H. Becksche Verlagsbuchhandlung. OSkar Beck, München. — Um Vach und Beethoven. Novellen von Karl Dohle, Matthaus Geister, Molk Stern, Richard Wagner und Wilhelm Schäker. Strecker L Schröder, Stuttgart. — Kurt M ün; er: Mamuscl^a. Walter Heinrich. Freiburg. Baden. — Alfred Brust: Httmnelsstrahen. Kurt-Wolfs-Verlaa, München. — Hein- rich Eduard Jacob: Tas Flöienkonzert der Vernunft. Ernst Rowohlt, «erlag, Berlin. — Max Grube: Am Hose der Kunst, «erlag Grethlein » Co., G. m. b. H.. Leipzig. — Max Grube: Jugenderinnerungen eines Glückskindes, «erlag Grcthlein L Lo., G. in. b. H., Leipzig. — Leopold von Schlözer: Dorothea von Tchlozer. Deutsche BerlagS-Anftalt, Stuttgart. — Bur- nett: Das Land der blauen Blume. PH. Reclam inn^ Leipzig. — s: DerKüntgsroman. «erlag Gustav Kiepenheuer, Potsdam. — k: Das Testament des «ater«. Gustav Kiepenheuer, Potsdam. — Eli Elkana: Sonette. Verlag Martin Dalzmann, Dessau. — Paul Schreckenvach. Glibne! «erlag L. Siaack- mann, Leipzig. — Erich G r t s a r: Morgcnrus. Verlag Reinhold Nuschtr, Leipzig. — Alfred Wolfenstein: Mörder und Träumer. Verlag Tie Schmiede, G. m. b. H^ Berlin. — Jostne A. S i in o n S - M e c s: Sankt Elisa beth. Theodor Weicher, Verl»,:, Leipzig. — Leo Tol stoi: Tagebuch Vaud l und ll. Eugen TiederichS Verlag, Jena. Jugrndbücher. HanS Deebach: Rotkäppchen und dle Her? Rikola- Berlag, Wien. — Karl Schlotzleitner: Wie Hans von München nach Venedig flog. Rikola-Verlag, Wien — I. F. Cooper: Der role Freibeuter. Rikola Verlag, Wien. — I. F. Cooper: Die Wassernixe. Rikola- Verlag, Wien. — Erwin T t n t n e r: Das Puppenkocch- buch. Nikola-Verlag, Wien. — Erwin T i n t n e r: Bäcke reien und L«ckerei<n für den Puppentisch. Rikola-Vev- lag. — Frida Schanz: Ta- Märchen vom Zitter gras. Nikola-Verlag. — Frida Schanz: Das Hifthorn. Rtkola-Berlag. — Frida Sedan,: Tie zauberhaften Kugeln. Rikola-Verlag. — Frida Schanz: Die Wiesen stadt. Nikola-Verlag. — Frida Schanz: Knnr. der Geiger, Rikola-Verlag. — Frida Schanz; Die GltickS- erbse. Nikola-Verlag. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Chefredak teur Dr. Kurt Schmid«: für Anzeigen: Heinrich Balser; lnid« tn Leipzig. — Berliner Dienst Chefredakteur »r. Erich Everih. Berlin, Dönhoff 3600-3663. Dresd ner Dienst: Heinrich Zerkauten, Dresden. GabelSbcrger- strotze 24. Fernsprecher 34 793. — Druck und «erlag: Lechz. VerlagSdruckerri, G. m. b. H„ Leipzig, ZobauniSg. 8. Unverlangte Beiträge ohne Rückporto werden nicht znrück- ge sankst. Dle vorliegende Ausgabe umfaßt 12 Seiten k2OSSl NÖlSSk' VSI'IOtDt x-tlRr. v vsrllr^ pklrtE^rl 1SL2 «rdigung MUiwoch nachm >l,3 Uhr Aot Leipzig. GeNords«: rapezierermeister Julius Bufch. 63 I. Leipzig, «eftstrotze «2. Beerdig. da» Itartaefunden. — Seder- Händler Alder» Kirchner, 75 Jahre. Beerd. Mittwoch vorm. >i»11 Uhr Lin- denauer Friedhof. - Jakov Kitz. 74 I , L.-Ltndenau, TrrilindenNran« 25. III. Beerd.Mittwoch vorm. »Vl2 Uvr Ltn- denauer Friedhof. — Schuhmacher, metlier Hermann Müller, 67 Jadre, Leipzig. FrtedNchi,,. 43. Beeid, bat siattaetundrn. — »elcher Otto Peisch, 42 I, »ieh«. >«ch»t,. Bitterfeld.— Äii»a der«. Hartendorf verw oew. Lindner aebor «oiä», 60 I L.-Lin- denau. Splttaftr. 18. Beerdig. Mltt- Er. Nowoi'«»»»»« 1. Svorx Lrüelmtzr koiobastr. 83—35 amvrilc. ckaurnal« 7-16 Knlcinnvn fcopIvrdUvyor Nrtolumncdllch«, lstlrop»ol«r» «dr prauerort. . Mittwoch nachm. 2 Uhr. — Auguste per«. Scballer gebor. Werner. 64 I., Leipzig, Kochstr. 16. Beerdig. Don- nerstatz nachm. 3 U. gohannttzfried- hok. — Jenny Leikevetn ad. Liebscher, Bohlitz-Ehrenberg. Beerd. Mtstwocv »,3 U «undorser Friedhof. - Post- ftkretär a. D. Wilhelm Ebner». 54 I., L -Stötteritz, wafserturmstrafte 32. — Rauchwarenscherer JMiutz Morgen- schwettz. 66 Jahre. L-Reustadt. «iss- mannstr 26. l. Beerdig. Donnersiaa nachm. >/-2 U. Schönefelder yrtedhos. — Carl Rlef«, »rüder Gastwln, 58 I.. L.-Siötterttz. Schönbachstr 87, Part. Beer». Mittwoch nachm. 3 Uhr Süd- 3n vierzehn Lage« find Sie Nichtraucher, wenn SW täglich dreimal 1—2 Tadlettrn nehmen Zum mindesten sollten St» in diesen teuren Zetten da« Rauchen wrsent- ttch etnlchränken. Zu einer Sln- schränkungskur genüg» eine, zu einer «d- gewöhnung-kur 3 Schachteln. Mlt den bisher bekannten und wirkungslosen Ab- gewötznungsmttteln Hoden Putsch-Ta bletten nicht« zu tnn, da« Rauchbedürf- nl« hör» mit Vmsch-Tadlenen vollständig au». In alle« rrichhalttgei, Drogerien Must. Urbanftratz« 31. ltser Friedhof. Lefs»»- Berlodt: Iren, Hutmacher, So«witz. mit w«lt«e Banse, Süthen. — Geborenr vr- Decker» und Frau, ^ULttL« w«I»I»pror »II«r -dr verir. oook billig ksIlWISck 4—6 Morgen arost, mit oder ohne Aufbaukeit, jedenfalls mit Bahnanschluß, in Leipzig z« Kausen gesucht. 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