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Platz- Abnahme"" auch °n7mn?l'"°tedeS Ämm. Bes.ellun^ u.r°,-nv°rsch.unverb.nd,.Srlall..Lr.L-.pz.g. P°s.sche«.Lelp,L001. Das Lewziger raaeblatt entbält «»tliche «ekaantMachnage« des Nate» »er «ladt S»i»»is. de» VotisetvrSfidim»» Lewste. de» N«t»«erichttz Lewst«, lo»ie verschiedener anderer Behörden Xr. 120 kinrvlnummsr 2S0 ivisrk AUttvock, ckea 23. 2Lni 1923 fSsN-^USKSde 117. Ibdrg. öalöwm Minifterpräflöent Sonar Laws Rücktritt . s Leipzig, 22. Mai. Der Zweifel, der den Staatsmännern so gern in die Krankenstube folgt, ist angesichts der Er krankung, mit der Bonar Laws Rücktritt de- gründet wird, offenbar nicht am Platze. Der bisherige Führer der Konservativen und Pre mierminister ist ohne Frage von einem schweren Leiden heimgesucht, das ihn zwingt, seine Aemter niederzulegen und für die nächste Zeit, vielleicht für immer, aus dem politischen Leben zu ver- schwinden. Man könnte nicht behaupten, daß daniit eine besonders glanzvolle Laufbahn ihr vorläufiges Ende erreichte. Außerhalb eines engen politischen Kreises waren seinerzeit selbst in England nur wenige mit dem Namen des Andrew Bonar Law vertraut, der vor zwölf Jahren zum Fiihrer der konservativen Oppo sition gewählt wurde, als Balfour von diesem Posten zurücktrat und die Partei sich auf keinen der beiden Unterführer Austen Chamberlain und Walter Long zu einigen vermochte. Die beherrschende Stellung, die der Liberalismus da mals in England einnahm, gab dem so unver hofft zur Führerschaft gelangten Outsider zu nächst wenig Aussicht auf die Ehren der Re gierung, und erst fünf Jahre später, als auch in England, wie in den meisten kriegführenden Ländern, eine Koalitionsregierung gebildet wurde, konnte Bonar Law als hauptsächlicher Vertreter der Konservativen in sie eintreten. Der Eisenhändler von Glasgow, der sich schon im Frieden als eifriger Schutzzöllner betätigt hatte, übte den gewichtigen Einfluß, den er nunmehr auf den Gang der weltgeschichtlichen Ereignisse gewonnen hatte, auch im Krieg durch aus im Sinne der ziemlich bornierten An schauung, die in dem deutschen Gegner lediglich den Konkurrenten auf dem Weltmarkt sah, dessen Vernichtung auf alle Weise anzustreben sei. Dieser Gedanke, der ihn bis zum Ende des Krieges und darüber hinaus zum treuen Mit arbeiter Lloyd Georges und verläßlichen Freund der Franzosen gemacht hat, er wies sich doch als gar zu primitiv und unfrucht- bar, als es sich darum handelte, den Krieg zu liquidieren und den Wiederaufbau der Welt wirtschaft in Angriff zu nehmen. Nicht gering ist Bonar Laws Anteil an der Verantwortung für die Friedensverträge, die den Krieg nicht sowohl zu beendigen als zu verewigen strebten, damit das infame Wort von den „zwanzig Millionen Deutschen zuviel" in die Tat umgesetzt werde. Kein Wunder denn auch, daß Frankreich jubelte, als im ver- gangenen Jahr das Ministerium Lloyd George, in Wahrheit von nichts anderem als dem Widerspruch zwischen der endlich dämmernden Erkenntnis und der allzulange geübten Praxis unterwühlt, förmlich in sich zusammenbrach und sich ^nun die Aussicht eröffnete, daß England unter Bonar Laws Führung wieder mit vollen Segeln in das Fahrwasser des ungeschwächten Kriegsgeistes einlenken werde. Doch so kläglich auch Lloyd George in der Anwendung der Prinzipien versagt hatte, die er heute unauf hörlich predigt, so hatte er doch die Abrüstung der Geister in England zu weit voran gebracht, ' als daß sich das Land einfach wieder auf den Standpunkt der hemmungslosen Deutschen- fresserei hätte zurückführen - lassen. Bonar Law mußte die französischen Hoffnungen enttäuschen; eine entschieden mißbilligende, wenn auch noch immer wohlwollende Neutralität war alles, was er den Franzosen zu ihrem Einbruch in das Ruhrgebiet beizusteuern vermochte. Und end- lich brachte die Logik der Tatsachen, stärker als die Unvernunft der Menschen, es mit sich, daß just der Außenminister des franzosenfreundlichcn Kabinetts Bonar Law es sein mußte, der ent- gegen den auf nackte Gewalt gerichteten Wün schen der Franzosen den Versuch einer fried- lichen Beilegung der Reparationsfrage unter nahm. Gewiß liegen die Dinge noch lange nicht so, daß wir, ohne uns selbst in die Irre zu führen, von einer uns geneigten, von den Franzosen aber abgewandten Stimmung des englischen Volkes redtn könnten. Vielmehr ist es sicher, daß eine im Prinzip auf der Freundschaft mit Schellig. Letter Tgbl. Bonar Laws R. S. 2 Frankreich fußende Regierung, wie sie durch das Ministerium Bonar Law dargestellt wurde, dem Stande der öffentlichen Meinung in Eng- land auch heute noch entspricht. Doch ist als ein bedeutender Fortschritt zu buchen, daß unter den mutmaßlichen Nachfolgern des erkrankten Premierministers nur Persönlichkeiten genannt werden, die das Einvernehmen mit Frankreich auf eine Weise gepflogen wissen wollen, die der englischen Politik eine aktive Rolle in den An gelegenheiten des Kontinents wiedergeben und j die englischen Wirtschaftsinteressen, insofern sie von der Wiederherstellung eines vernünftigen Zustandes der Weltwirtschaft abhängen, in zweckmäßer Auseinandersetzung mit den nicht durchaus bequemen Nachbarn jenseits des Ka nals wahcnehmen kann. In unserem Be- reich aber liegt es, manches zu tun, wodurch die unserer Sache förderlichen Tendenzen in der englischen Politik begünstigt werden können. In einem so wichtigen Augenblick, wie es der gegenwärtige für die Entwickelung der Dinge in England zweifellos ist, wäre bloßes passives Zuschauen die am wenigsten angebrachte Hal- tung, die von den Leitern unserer Außenpolitik beobachtet werden könnte. Baldwin Ministerpräsident London, LS. «ai. Der König hat den bisheriger» ^chatzkanzler Starrlev Baldwin zum Premierminister er nannt. * Wir geben in folgenden die zum Derständ- nis der Lage wichtigen Meldungen vor der Er- nennung Baldwins: London, 22. Mai. (Eig. Tel.) König Georg bat gestern seinen Priavtsekretär beauftragt, bei den Führern der konservativen Partei, die in erster Linie für das Amt des Premierministers in Frage kommt, vor allem bei Lord Balfour und Lord Salisbury Erkundigungen einzuziehen, wel- cher der beiden Kandidaten, Curzon oder Baldwin imstande sein werde, ein lebensfähigeres Kabinett zu bilden. Die gegenwärtige Lage ist für den König deshalb besonders schwierig, weil es für ihn nicht möglich ist, einen der beiden Stellvertreter des plötz-, lich zurückgetretenen Ministerpräsidenten um Rat zu fragen, da Lord Curzon und Baldwin die chancen reichsten Bewerber um Bonar Laws Nachfolge sind. Man erwartet, daß er heute abend einen der beiden Kandidaten zu sich bitten wird, um ihm die Kabi nettsbildung zu übertragen. Der betreffende Minister dürfte sich alsdann eine Bedenkzeit ausbitten, um sich in einer Vollversammlung der konservativen Par tei zum Chef der Partei wählen zu lassen, wie dies auch Donar Law im Oktober vorigen Jahres ge tan hat. Die Argumente, die dem Vertrauensmann des Königs zugunsten der beiden Kandidaten mitgeteilt werden sind, lassen sich folgendermaßen zusammen fassen: Lord Curzon hat die längere Ersah- rung als Inhaber höherer Staatsämter. Es dürfte ihm leichter fallen als Baldwin, die Chamberlain- Gruppe wieder in das Kabinett einzubeziehen. Gegen den Außenminister wird seine geschwächte Gesundheit angeführt und seine Mitgliedschaft im Oberhaus. Für den Schatzkanzler Lord Baldwin wird geltend gemacht, daß die unionistische Partei dadurch wieder über einen jüngeren und lebensfähigeren Führer verfügen würde, der als Wi r t s ch a f t s p o l i ti k e r mehr Derständ- nis für die Nöte der Arbeiterbevölkerung und de» Mittelstandes habe, also für Kreise, die die unio- nistische Partei augenblicklich für sich zu gewinnen sucht. Ls wird ferner erklärt, daß der neue unio- nistische Premierminister im Unterhaus sitzen müsse, w'i' d'- - n,'ae Ovv^si^on sitzt von den Libe- raltn auf die Arbeiterpartei übergegangen sei. Wäh rend es den Ministerpräsidenten früherer Kabinette möglich war, mit den führenden Staatsmännern der liberalen Opposition zu debattieren, würde sich jetzt, da die Arbeiterpartei grundsätzlich kein Amt im Oberhaus annimmt, der merkwürdige Zustand er geben, daß der Ministerpräsident in seiner Kammer ohne jede Berührung mit der Opposition wäre. Diese Argumente hüben eine starke Strömung zugunsten von Baldwin hervorgerufrn, die aber nur in der Morgenpost journalistisch stark zum Ausdruck kommt. Di« Time« und der Daily Telegraph befür worten ein Kabinett Curzon, weil es bessere Möglichkeiten biete, die Chamberlain-Gruppe zu ver söhnen. Die liberalen Datier erwarten auch ein Kabinett Curzon. Das Platt der Arbeiterpartei, der Daily Herald, setzt seine Enthüllungen über Curzon heute unter dem Hinweis auf die Tatsache, daß morgen abend die Frist zur Erledi gung der englischen Forderungen, di« in Moskau gestellt wurde, abgelaufen sei, damit fort, daß es er klärt, Curzon habe seine Stellung als stellvertreten der Ministerpräsident dazu benutzen wollen, um zahlreiche Kriegsschiffe für den Dienst in russischen Gewässern in aller Eile auerüsten zu lassen. Ein Kabinett Curzon bedeute also nach Auffassung der Arbeiterpartei den versteckten Kriegszustand mit Rußland. Kurzer Aufschub der neuen Note Berlin, 22. Mai. (Eig. Tel.) Während der Pfingstfeiertage ist von den hier verbliebenen Mini- stern und den beteiligten Ressorts weiter an der Vorbereitung der neuen deutschen Note geacbeiter worden. Der durch den Rücktritt Donar Law« herbeigeführte Wechsel in der Leitung des englischen Kabinett« wird bedauerlicherweise wohl eine kurze Verzögerung in der Abgabe der deut schen Antwort nötig machen, da man hier vorher die Richtung kennenlernen will, in der sich nach der Ernennung des Nachfolgers gewisse neue Strömun gen zeigen könnten. Wirb die Position Lord Cur zons durch die Uebernahme des leitenden Posten» gestärkt, so dürfte da» zugleich für uns eine Verein- fachung bedeuten- da seine Anregungen dem deut schen Angebot und auch der neuen deutschen Note zugrunde liegen. Der Griff nach der deutschen Industrie London, 22. Mai. (Eig. Tel.) Der diplomatische Mitarbeiter des Daily Telegraph meldet, daß die nachdrücklichen Schritte der bel gischen Regierung in Pari« zugunsten einer gemeinschaftlichen Aussprache aller Alliierten über die bevorstehende deutsche Rote zu einer eingehenden Besprechung des belgischen Gesandten in London mit Lord Curzon geführt hätten. Im Verlaufe der Unterredung des englischen Außenministers mit dem belgischen Gesandten sei der belgische Reparationsplpan zur Sprache gekommen, den die Brüsseler Regierung als die Grundlage für eine solche Aussprache unter den Alliierten bereit halte. Der Plan, der dazu bestimmt ist, die eng lischen Bedenken gegen eine Beteiligung der Alliierten an deutschen Industrie- Unternehmungen zu überwinden, soll an der Stelle der von Frankreich geforderten in dustriellen Beteiligung die Ausgabe von Obli gationen durch die deutschen in dustriellen Unte rnehmen als Pfänder für die Alliierten vorsehen. Pfänder-Diebe Frankfurt a. M., 22. Mai. (Eig. Tel.) Nach den Höchster Farbwerken und der Badischen Anilrn- und Sodafabrik — holt man auch aus den übrigen großen chemischen Betrieben des besetzten Gebietes die Pfänder. Nachdem die chemischen Werke Kalle L Co. in Biebrich durch Gendarmerie besetz! und der Direktor Lißmann verhaftet worden war — der Besitzer ist vor einigen Wochen ausgewiesen wor den —, fuhren die Franzosen mit etwa zwanzig Eisenbahnwagen in das Werk ein, um die dort lagernden Chemikalien wegzuführen. Da« Ausladen besorgten französische Zivilarbeiter, die man in Uniform gesteckt hatte. Ludwigshafen, 22. Mai. In der Badischen Ani lin- und Sodafabrik sind die von den Franzosen ein gestellten Arbeiter ununterbrochen von morgens 4 bis abends 7 Uhr in verschiedenen Schichten damit beschäftigt, die beschlagnahmten Farbstoffe ab zuführen. Tatsächlich wird da« Alizerinlager stark abgebaut; obwohl nach dem DerfaiNer Vertrage den Franzosen nur da« Recht zu steht, 25 Proz. zu beanspruchen, ver- laden sic bedeutend größere Mengen. Die drei am Besetzungstag« als Geiseln frstgenom- menen Direktoren werden immer noch im Hauptgebäude der Firma festgehalten. Von Haur und Hof! Fraukfurt, 22. Mai. (Eig. Tel.)' Vis zum 1. Mat betrug die Zahl der au« der Pfalz au«, gewiesenen Personen 2107. Darunter be- fiiidsn stch14»7Frauen undKinder, di« nun , zeitweise ohne jeden Hau«rat irgendwo im unbesetzten Deutschland al» Flüchtlinge leben. Aber die Er oberung de« altbesetzten Gebiete« geht weiter. Go haben die Franzosen neuerdings 125 Eisen bahn e r f a m i l i e n, die in Kolonien in Ludwigs hafen wohnten, innerhalb 24 Stunden aus ihren Wohnungen vertrieben. Da» Mobiliar mußte zurück- gelassen werden.' Die nach der Pfalz beorderten französischen Eisenbahner dürfen sich also in die fertig möblierten Wohnungen der Vertriebenen setzen. Um es aber zu ermöglichen, daß auch die früher geleerten Wohnungen benutzt werden können, gehen die Fran- zosen in der letzten Zeit zur Beschlagnahme von neuem Mobiliar über, das sie wir in Ludwigshafen aus den Möbelhandlungen heraus holen. Der Wert dieses „beschlagnahmten" Haus- rates beträgt wenigstens 600 Millionen Mark. Die belgische Besatzungsbehörde hat im Landkreise Krefeld einschließlich der Vororte Krefelds und im Kreise Kempen jeglichen Straßenverkehr von 4 Uhr abends bis 5 Uhr morgens verboten. In der Stadt Krefeld ist in dieser Zeit der Verkehr mit jedem Be förderungsmittel einschließlich der Straßenbahn ver boten. Als Grund wird angegeben, daß die De satzungsbehörde sich die Uebersicht über den Verkehr mit Transportmitteln ermöglichen müsse. Vas französische Attentat in Mannheim Mannheim, 22. Mai. (Eig. Te l.) Zu der wilden Schießerei an der Neckarbrücke in der Nacht zum Sonnabend ist festgestellt worden, daß die etwa 150 Schüsse aus einem Maschinengewehr und 10 Infanteriegewehren abgegeben worden sind. Der vollbesetzte Straßenbahnwagen wurde aus nächster Nähe beschossen, und nur dem Um- stände, daß die Passagiere sich bei den ersten Schüssen auf den Boden des Wagens warfen, ist es zu danken, daß nur 2 Insassen schwer verletzt wurden. Die Un- tersuchung, die deutscherseits über den Vorfall ange ordnet wurde, hat keine erkennbaren Gründe für das Schützenfeuer der Fran zosen erbracht. Bemerkenswert ist, daß die Schüsse nicht hinter einander abgegeben worden sind, sondern mit einer Pause von etwa 5 Minuten. Die meisten Schüsse fielen auf die Neckarbrücke, wo die Passanten hinter den eisernen Pfeilern Deckung fanden. Die Feiertage sind hier ruhig verlaufen. Vas unsichere Griechenland Lausanne, 22. Mai. (Eig. Tel.) Der Ernst des Konflikts zwischen Griechenland und der Türkei wird von autorisiertter türkischer Seite durchaus be stätigt. Es scheint, als ob Ueberraschungen durch die Militärpartei Pangalos nicht ausge schlossen seien, die die Reparationsfrage -um Vor wand nehmen könnte, um durch einen Sieg über die vermeintlich isolierte Türkei, die, vertrauend auf die englische Unterstützung, bereits abgerüstet habe, ihre innenpolitische Stellung zu stärken. Die Lage der Konferenz ist jedenfalls sehr kritisch, da von einer einheitlichen Haltung der Alliierten im Falle eines ernsten Konfliktes keine Red« ist. Trotz aller Beteuerungen und Dementis ist die allgemeine Unsicherheit durch die englische Krise noch mehr verstärkt worden. Warnung an Griechenland Pari«, 22. Mai. Nach einer Havasmeldung aus Athen hat der französische Gesandte gestern einen Schritt bei dem Ministerpräsidenten unter' nommen und diesem erklärt, die französische Regie rung rate von der Absendung eines Ultimatums an die Regierung von Angora sowie von jeder militä rischen Aktion entschieden ab, solange in Lausanne Verhandlungen über die griechisch-türkischen Mei- nungsverschiedenheiten fortgesetzt würden. Die Ver treter Englands und Italiens haben den tzleichen Schritt unternommen. Minister Gonates versicherte dem französischen Gesandten die friedlichen Absichten Griechenlands. Der vrotgetreidepreis vervierfacht Berlin, sr. Rai. (Gig. Tel.) Die ReichSgetreidestelle hat beschlossen, den Preis, zu dem sie das Brotgetreide ab- gibt, von LvttttÜVaus 8VVVV0 Mark zu erhöhen. Der Preis im sreien Handel beträgt 1 n Millionen «ar». Der bisherige Preis war schon Ansang Aannar festgesetzt worden. Trotzdem er nicht mehr erhöht wurde, hat sich der BrotpreiS seit dieser Zeit im Durchschnitt saft zwei Drittel gesteigert, da sich die TranSportunkosten und die Kosten der Vermahlung «nd die Backkosten vermehr ten. Der Anteil des Getreidepreises am Grundpreis macht durchschnittlich etwa drei Künstel a«S. Ma« erwartet dem nach, datz die Vervtersachung des Abgabe preises der Reichsgetreidestelle den Preis des Brote» Nicht auch aus das Viersache steigern, sonder« reichlich verdoppel« wird.