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8«tt« S «e 114 Lebensroman S7j Don Roa« Roa« t«a<ddruck verdote«) Erst lang danach ereilte den Schwager Juri sein Schicksal — in der Hütte eines Hirten an der Drau. Die Gendarmen waren dem Räuber auf der Spur, und die Spur führte zu der Hütte. Sie öffneten nicht erst. Der Leutnant spähte durch das Schlüsselloch, und als er darinnen Schwager Juri sah, wie er sich eben rasierte — legte der Leutnant am Schlüsselloch den Kara biner an und schoß den Räuber ins Herz. Bater atmete auf, als er davon hörte .... Denn ob er auch damals nur einen falschen Juri hatte verhaften helfen: die Rache des wirklichen war ihm geschworen. Uebrigens entkam der falsche; als die Gen darmen ihm ein Bajonett durch die Fesseln steckten, um die Fesseln zu radeln, da sprangen die Fesseln auf. Der Gequälte nahm die Gunst des Augenblickes wahr, stieß die Gendarmen zur Seite und flog davon. Man hat später den Nachlaß des Schwagers Zuri aufgefunden: ein sauber geführtes Tagebuch — gestohlene Amtspctschafte — und Pässe für Mensch und Bieh. die er sich selbst ausgestellt, der Beute und dem Weg entsprechend. Nun wußte man-auch, wo er sich aufgehalten hatte, wenn ihn die Gendarmen vergeblich suchten: in der Stadt, in vornehmen Gasthöfen. Auch die Dollar des Zi^eunerschulzen hat man gefunden — sechstausend, nicht mehr. — So viel mußten die Gendarmen dem alten Zigeuner grade abliefern. Der Ueberschuß hätte den Gen darmen gehören sollen, der Zigeuner hatte die Belohnung selbst ausgeboten . . . Allein ihm waren damals nur sechstausend gestohlen worden. 23. Das Murren. Es ging eine Welle durch das dreieinige Kö nigreich und spülte über die Drau weg. — Doch eh ich davon erzähle, muß ich unsrer Likaner ge denken. Die riesigen Güter Slawoniens brauchten Arbeitshände. Man schaffte Slowaken aus Ober ungarn heran, auf unfern Distrikt zum Beispiel gleich drei ganze Dörfer; zeigte ihnen weit draußen ein Stück Sumpfwald und sagte: „So, Kinder! Das gehört euch. Da habt ihr Werkzeug — nun rodet die Bäume, baut euch Hütten, ackert und säet — und von der Ernte wird die Hälfte euch gehören." Die Slowaken, arbeitsame Leute, schufteten eine Zeitlang. Doch als ihnen die Mühe so gar nicht fruchten wollte, die Felder nicht gediehen, begannen die Slowaken zu trinken und verkamen im Elend. Ihre ersten Nachkommen schon — Leipziger ?«gedlLtt unä H«n<1el»reltll»g ohne Pfarrer, ohne Schule — lebten wie die Tiere; die schmutzigen Dörfer eiterten als Schwä ren auf dem reichen Lande. Im Frühling kamen regelmäßig die Likaner, Militärgrenzer aus den Bergen Kroatiens. Ihr Kassator, Führer, war Rade Koruga. Hundertzwanzig Mann, stramm wie eine Garoekompanie; kaum einer maß weniger als sechs Fuß. Grobe Leinenhemden trugen sie und Leinenhosen, Westen von Schaffell, spannbreite, schwere Ledcrgürtel, Bundschuhe; ob der Frost das Cis sprengte, ob der Boden vor Hitze barst: die Likaner trugen ihre zottigen Westen; und auf den Köpfen handgroße rote Käppchen wie Kardinäle oder Korpsstudenten. Hundertzwanzig Mann taten täglich harte Arbeit von der Dämmerung bis in die Nacht — im Walde und an den Dreschmaschinen. Einer kochte, der Schwächste oder Kranke. Sie aßen nichts als Klößchen von Maismehl mit etwas Fett und Salz, tranken nichts als sauren Not- wein. Nur zu Ostern, Pfingsten und Martini schlachteten sie einen Ziegenbock. Spät abends rückten sie ein. Wenn sie ihr karges Mahl verzehrt hatten, stellten sie sich um das Feuer und tanzten: ohne Musik, ohne Sang, ohne Laut, ohne Mädel — im Reigen tanzten sie, je dreißig Mann — tanzten, vom Feuer un- gewiß umflackert, daß der Boden dröhnte. Und gingen schlafen: in das Lattenwerk der Maisdarre, wo der Wind durch die Harfen strich. Unterhalb d-s Lattenwerks war es gemauert — da schliefen die Krainischen Mäher mit Weib und Töchtern. Es ging eine Welle der Unruhe durch das Land. Aus den mannigfachsten örtlichen Ursachen zuckte es bald hier, bald dort: traf be stechliche Schulzen, hartherzige Pächter — es ging um strittige Weidercchte, Jagden oder Kirchen zehnte alle Unzufriedenheit wollte sich ent- laden. In einem Jahr hat das Gericht in unserm Komitat, dem einundsiebzigsten Teil Ungarns, hundertneunzehn Todesurteile gefällt. In der oberen Grenze fing der Aufruhr an. Die Bauern konnten nicht die Militärherrschaft von dazumal vergessen, wo sie keine Steuern ge zahlt hatten denn mit Blut, und lehnten sich gegen die Zivilbeamten auf. Ein Wirrkopf stif- tete eine Perschwörung an: drei, vier Dörfer hatten vor, nach Agram zu ziehen und den „stu dierten" Danus zu fangen; wie ehedem sollte auch jetzt ein General ihr Bonus sein, Offiziere die Bezirke leiten. — Man erstickte den Aufruhr im Keim. Ein andermal rührte es sich in Marintzi, einem syrmischen Nest. Die Dauern verschanzten sich und riefen die kaiserliche Republik aus. Kein Richter, kein Gendarm sollte ihr Dorf betreten dürfen; wer dennoch käme, würde erschlagen. Sport un«i turnen Le Tremblay 1«. Mai , 1. R.: Jacob«» — Lobär — Inovatenr. 2. R.: ?>«uie — Berltnette — Resaboura. 3. R.: Forscti — Lombray — Royal Lyut. 4. R.: St. Ambatielo» — Masketting — Berte FeuUle. 5. R.: Lo'ymbe — Avelin — Larania. 6. R.: Syllabaire — Varaville — Banity. Deutsche Netter in Schweden siegreich Line Expedition deutscher Turnierställe hat bei dem Internationalen Reitturnier in Malmö be merkenswerte Erfolge erzielt. Im Hauptjaadspringen eroberte sich Freiherr v. Langen mit Goliath und Henko die beiden ersten Plätze, GoliMh blieb außer dem noch Sieger in der Dressurprüfung der mitt leren Klasse. In einem zweiten Jagdspringen siegte Freiherr v. Langen auf Herrn Oppenheimers Vom- pom und konnte sich nicht weniger als zehn silberne Ehrenpreise nach Hause nehmen. Im Damenspringen verlor Frau Oppenheimer auf Seidenspinner um eine Sekunde! Die Gesamtausbeute der neun deut schen Pferde beträgt 5 erste und etliche Platzpreise. Ken einziges Pferd blieb unplaciert. * Neue Preiserhöhungen — auch im Rennsport. Die Oberste Rcnnbehörde hat in ihrer letzten Sitzung der erneuten Aenderung der Wirtschaftslage durch Er höhung des Teuerungsfaktors von 700 auf 1000 Rech nung getragen. Dieser Teuerungsfaktor braucht bei Rennen, die bis zum 22. Mai einschl. schließen, nicht angewandt zu werden. — Um die Lasten der Renn stallbesitzer weiterhin zu ermäßigen, wird den Renn vereinen nahegelegt, die Nenngelder möglichst niedrig zu halten. — Ferner war es notwendig, die Reit gelder zu erhöhen und eine Regelung zu finden, die die Reitgelder fortlaufend der Wirtschaftslage an- paßt. Diese werden für Jockeis fortan 30 Mark in Flach- und 40 Mark in Hindernisrennen, multipli ziert mit dem jeweiligen Teuerungsschlüffel. be tragen. — Dem Antrag des Berliner Rennvereins, die Annahme von Wetten auf das Pferd Credo bis auf werteres zu verbieten, wurde von der Obersten Behörde entsprochen. Stuttgarter Nickers in Leipzig Heute nachmittag 6 Uhr hat der DfB. in seinem Stadion in Probstheida abermals eine Mann- schäft von hohem taktischen und technischen Können zu Gast. Die Stuttgarter Kickers, die so eben eine Reise nach Dänemark mit großem Er folge abgeschlossen haben, werden auch an dieser Stelle versuchen, süddeutschen Klassefußball mit all seinen Feinheiten und Vorzügen zu demonstrieren. Der Leipziger Meister stellt den spielstarken Gästen folgende Elf gegenüber: Kuntz; Dr. Völker, Treuter; Schmöller, Hansi, Schlegel; Köhler, Lederer, Graul, Paulsen, Buchheim. Poseibon-Leipzig in Ilmenau Der I. L. S. C. Poseidon und der Damen- S. D. Poseidon weilen an den Pfingstfeiertagen in Ilmenau, um das durch den bekannten Bäder- (Fortsetzung folgt.) 2L1tt^ock,6eo 16. fachmann Pa atz (Poseidon-Leipzig) erbaute dortige Bad einzuweihen. Ein Iugendschwimmfest, sowie am 1. Feiertag nachmittag da» große Eröffnungs schwimmfest lassen die beiden Leipziger Vereine auf G. D. Gotha, S. V. Mühlhausen und S. V. Neptun-Ilmenau treffen. Der Vorsitzende des Deutschen Schwimm-Verbandes, Dr. Geisow- Frankfurt a. M., hat ebenfalls seine Teilnahme zu gesagt und wird vor allem einen „Mahnruf an die Jugend" richten. Deutsche Tenniserfolge in Göteborg Di, deutschen Tennisspieler haben weitere Erfolge erzielt. Frau Galvao-Rahe schlugen Fräulein Hanjson-Angell 6:4, 6:1 und Frau Dahl-Nilfen 13:15, 6:3, 6:3. Frau Neppach hatte mit Frau Lundberg (6:2, 6:1) und Frl. Toernsten (6:1, 6:1) wenig Mühe. Dagegen unterlag Bergmann dem ungarischen Meister v. Rehrling 1:6, 3:6, 4:6, kam dafür mit Rahe zu einem 6:0, 6:2, 6:0,Sieg über Angell- Zachrisson. Rahe fertigte Hellgesson 6:1, 6:2, 6:1 ab, mußte aber in der dritten Runde seinem Lands mann Moldenhauer einen Ueberraschungssieg (6:2, 6:3, 6:3) überlassen. Ferner behaupteten das Feld: Frau Galva o gegen Frau Hansson 6:1, 6:0, Galvao-Neppach gegen Fick-Magnussen 7:5, 3:6, 6:3; im gemischten Doppelspiel Frau Neppach- Demasius gegen Ekman-Langaard 6:0, 6:4, Frau Hagelin. Berg mann gegen Morville-Petersen 6:2, 6:1; Demasius gegen Olsen 7:5, 6:2, 6:1 und gegen Backe 6:2, 6:3, 3:6, 6:3. Di? Kämpfe am Montag waren im Herren-Einzel, spiel den Deutschen ungünstig. In der Vorschluß runde schlug v. Keh kling (Budapest) Demasius 6 :1, 6 :4, 0 :6, 6 : 3 und Rovsing war Molden hauer 4:6, 7:5, 6:2, 8:6 überlegen. Dagegen konnte in der Vorschlußrunde der Damen Frau Neppach mit 6:2, 6:3 über Frau Fick triumphieren. Auch im Damen-Doppel wurden in der Vorschlußrunde Hagelin—Rahe durch Eck- m a n n—S t r ö m b e r g 6:3, 6:3 ausgeschieden. Im Herren-Doppel waren die deutschen Spieler er folgreich. In der zweiten Runde schlugen Dema- s i u s—M o l d e n h a u e r 8:6, 7:5 die Ungarn v. Kehrling—Grencz, die aufgaben, und in der Vor schlußrunde siegten Bergman n—R ahe über Roo- sing- Bach« 9 :7, 7 : S, 7 :5, 7 :5. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Chefredak teur Dr. Kur« Schmidt; für Anzeigen: Heinrich Balser; beide in Leipzig. — Berliner Dienst: Chefredakteur Dr. lkrich Cverth, Berlin. Dönhofs 3600—3663. Dresd ner Dienst: Heinrich ZeNaulen. Dresden, Babelsberger- stratze 24. Fernsprecher 34 7S3. — Druck und Verlag: Leip». BcrlagSdruekerei. G.m.b.H., Leipzig, JohanniSg. 8. Unverlangte Beiträge ohne Rückporto werden nicht zurück gesandt. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 12 Seiten Gegen Sommersprossen müssen Sie schon jetzt etwa- tun. Wir raten 1 Stück Eitabol-Metchwachs zu kaufen und damit die be treffenden Stellen zu behandeln. Sicher erhältlich: König Salomo-Apotheke, Grimmaische Straße 17. 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