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v A«,eIgei»preis:L' 7^"-^ Bezugspreis: LT «>O VH RWMB N? L.'^ A»Z°°L°-'.;."Ä,^ W!77AL°n.Ä,^. TaS Leipziger Tageblatt erlch lägt, morgens, aut,er Moniaas. Nummern N M W U M > I WW7 M M7 M M M N M U NM mm-Aeile M 75.-, SleLcnges die mmPetlc Nk. 6V-. omil. Bclannim Vte tnlolge höherer Gewalt Nichterscheinen, »verden nicht ersetz« —Lchrilt- Dovpel»mm-ZetleM.rÖO.—,sauSw.M.5«).-.R«N 72mmbr..d»e wm-Aeile lettung. GeschültSstellc nnd Druckerei: Letvzlg, JohanntSgass« 8 lNern- M.750.—.«.auSw.M.12ÜO.-.Aueland«an,.mvalutaaulIchl. BeiWiedcr- sprecher l70S0-170S2): rvenda und in allen gilt»!«» Lnzelae». und bol.Nachlak Plav-u Dalenv»rfch unverdtndltch.SrfallunaSor1 Leipzig. Abonnement-Annahme; auch nimmt jedes Postamt Bestellungen an. Postschrckk. Leipzig 3001. Druck u.Peri Leipz.VerlagSdr G m dH Leipzig La» ««ivAigar Tageblatt eatbSlt amUick»« «»ra««t»ack»a»a«» de» Male» dee Stabt «etsstg, b«S BoliseiprLKdt»«» L«ip»i«. d,S ««tSgertckzt» «eivsia, r»»i- »«rschiedenee aaderer »ebSrde^ ^r. 98 SSV Voanerslsg, äea 26. Lpril 1923 /SF»F» - ^«F»F»F»0 117. )Ldrg. Oie Nehrseite der Medaille I. s Leipzig, 25. April. Im Auswärtigen Amt wird, wie es scheint, großer Wert darauf gelegt, daß die von Curzon in seiner Rede vom 20. April gegebene Anregung nicht als „Vermittlungsangebot" aufzufassen sei. In einem Ton, der bedenklich an das weit mehr selbstgefällige als erfolgreiche Gebaren unserer Vorkriegsdiplomatie erinnert, wird diese in der Presse vertretene Auffassung als „töricht" be zeichnet. Schauen wir uns also nochmals den entschei denden Text an! Die Reparationsfrage, meinte der Redner, sei als ein internationales Problem zu betrachten, das nur durch gemeinsame Aktion und nicht durch vereinzeltes Abkommen zwischen irgendwelchen zwei Mächten oder kleinen Mächtegruppen gelöst werden könne. „Sowie der erste Zug gemacht ist", fuhr dann der Minister wörtlich fort, „wird u^s ereHilfe beiden Par teien zugewandt werden. Ich bin nicht ohne Hoffnung, daß diesen Richtlinien gemäß noch eine Lösung gefunden werden kann ... Ich be obachtete auf beiden Seiten Symptome, wenn nicye einer Annäherung, so doch einer Geneigt heit, die Bedingungen eines künftigen Abkom mens zu erwägen und ins Auge zu fassen. Wir werden fortsahren, unser Bestes zu tun, um diese Symptome zu ermutigen und zu ent wickeln. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß bald die Zeit kommen wird, wo unser Ein fluß und Ansehen — das, wie ich mit Befriedigung feststelle, unversehrt ist — zweck mäßig anfgeboten werden können, um die hauptsächlichen Gegner zusaunnenzuibringen und einen Plan abzuwickeln, der nicht auf eine augen blickliche Lösung, sondern auf die Erledigung öes Problems, das ein Welt- und Friedensproblem ist, in seiner Gesamtheit abzielen wird." Das ist, wenn Worte noch einen Sinn haben, der Aus druck des von tätiger Bemühung begleiteten Wunsches, fiir die Beendigung des Streites und die Herstellung des Friedens wirken zu können. Also ein Vermittlungsangebot, wenn auch in einein freieren und beweglicheren Sinne als es der zünftigen Terminologie entsprechen mag. So hoch aber auch die deutsche Öffentlichkeit den Schritt des britischen Staatsmannes ein- schäßt, so kann sie doch nicht darauf verzichten, auch die Kehrseite der Medaille zu be trachten, sich der Gefahren des Weges bewußt zu werden, den wir mit dem Eingehen auf die eng lische Anregung zu beschreiten haben. Unsere Erinnerung weiß von einem ersten Vermittlungs angebot, mit dem einer der Kriegsgegner an uns herantrat: es hat unter dem Namen dec „vier zehn Punkte" bittersten Nachgeschmack hinter lassen. Unser Gedächtnis verwahrt ferner jenes kair plsz', das uns in der oberschlesischen Streitfrage just aus englischem Munde zugesaqt war und nicht verhindert hat, daß der Prozeß in kraß parteiischer Weise gegen uns entschieden wurde. Der jüngsten Vergangenheit gehört die Beseitigung des rheinländischen Neichskommissa- riates an, eine rechtswidrige und böswillige Tat, die nicht ohne Englands Einwilligung geschehen konnte. Und endlich wissen wir, daß eine ganze Reihe von durchaus egoistischen Erwägungen in dein Ministerium Bonar Law, das sich gerade in Curzons Rede von neuem auf das Bündnis mit Frankreich sestgelegt hat, den Wunsch erwecken kann, den Verbündeten aus der Sackgasse des Nuhrunternehmens zu befreien, — vielleicht ähn- lich wie einst der Deutsche Emin Pascha ziemlich wider seinen Willen von dem Engländer Stanley aus den Gefahren des Kongo „befreit" wurde. Je offenkundiger es ist, daß wir uns über die Umstände und Beweggründe der englischen An- regung keiner Illussion hingeben können und also den uns anempfohlenen Schritt ohne hilfreiche Selbsttäuschung tun müssen, desto Heller wird sich unser Angebot, unser Opfer zur Herstellung des Weltfriedens, welches Schicksal ihm auch beschie- den sei, von dem trüben Hintergrund der Ge walttaten und Machenschaften abheben.- Und je- klarer unser Volk selber das Risiko erkennt, das uns mit Curzons Aufforderung zugeschoben - wird, desto geringer ist die Gefahr, daß der Widerstand gegen das Fausirecht, der gerade in Voraussicht von Verhandlungen am notwendig- sten ist, vor der Zeit erlahmen könnte. Zeste Summe oder Bereitschaft? In Erwartung de» drruschen Angebot» El »enerDrahtdcriAt de» Leipziger Ta>«blatte« London, 26. April. Die Berliner Berichterstatter der Londoner Blätter melden übereinstimmend, daß die deutsche Regierung die Absicht habe, entweder an Frankreich oder die Reparationskommission oder an die Alliier- ten gemeinsam eine Note über die Reparationsfroge zu richten. In Berlin sei man noch nicht darüber klar, ob in dem Angebot eine Zahl genannt werden müsse, oder ob es genüge, die deutsche Zahlungs bereitschaft und den Umfang der angebotenen Garan tien mitzuteilen. Der diplomatische Berichterstatter des Daily Tele graph deutet an, daß man in englischen Kreisen ge teilter Meinung sei, ob es notwendig sei, eine Zahl in dem deutschen Angebot zu nennen. Man spreche auf Grund einer Fühlungnahme in französische«« Kreisen — so fährt der ausgezeichnete Journalist fort und bezeichnet es als seine persönliche Auf fassung —, daß cs einpfehlenswert sei, zur Ein wirkung auf den vernünftigen Teil der öffentlichen Meinung Frankreichs ein« Zahl zu nennen. Halb amtlich wird «rochmals darauf hingewiesen, daß in der kürzlich in Gang gekommenen Aussprache zwischen Berlin und London von englischer Seite über üte Nennung einer bestimmten Zahl in dem neuen deut schen Angebot kein Rat erteilt worden sei. * In Beantwortung einer Anfrage im Unterhaus teilte der Schatzkanzler mit, daß die englische Re- gierung im abgelaufenen Finanzjahr 8Z Milliarden an Reparationen von Deutschland erhalten habe. Im März d. I. habe die englische Kohlenausfuhr rund 2 Millionen Tonnen gegenüber im Vormona« des Jahres zugenommen. Bon dieser Zunahme en»- fallen 1,4 Millionen auf Deutschland, der Rest auf Frankreich und Belgien. * In einer öffentlichen Versammlung in Halle be- zeichnete der Führer der deutschen demokratischen Reichstagsfraktion, Senator Petersen, die Politik Cunos als die Fortsetzung der Wirthschen Erfüllungs- Politik. Nachdem Lord Curzon erklärt habe, daß der Friede ein erträglicher sein müsse, müsse nunmehr von deutscher Seite ein Angebot gemacht werden. Sanden im Ruhrgebiet Eigener Drahtbericht des Leipziger Tageblatt«» . Essen, 2S. April. Das Bandenunwesen, das der Schrecken des Ruhr bezirkes zu werden beginnt, breitet sich immer mehr aus. Eine dieser wohlorganisierten Banden suchte gestern nacht --- wie bereits gemeldet — den Ort Katernberg heim. Die Bande, die 80 bis 100 Mann stark war, hat zuerst die Polizeiwache eines anderen Ortes gestürint und die Telegraphcnapparate ge stohlen. In Katernberg verteilten sie sich auf vcr- schieden«! Wege, wobei sie die Hauptstraßen mieden. Auf einem dieser Wege traf ein Teil dieser Banden mit einer Streife des Heimatschutzes zusammen. Die Mitglieder des Heimatschutzes, die unbewaffnet waren, riefen um Hilfe. Der Kaufmann Kämper und sein Sohn, die herbeieilten, wurden von der Bande mit Ncvolverschüffcn empfangen, wobei der junge Käinper sofort getötet und der Vater schwer verwundet wurde. Auch ein Mitglied der Bande wurde so schwer verletzt, daß cs im Laufe des Tages starb. -Die Bande, die nun Verstärkungen erhielt, stürmte die Polizeiwache und demolierte sie. Die Vertretung der Arbeitslosen erschien heute auf der Polizeiwache und erklärte, daß die Organ» sation der Arbeitslosen mit diesem Verbrechen absolut nichts zu tun habe und das Bandenunwesen auf das schärfste verurteilte. Die Opposition gegen polnearH E«genrrDrahtbrrt<h«dre Leipziger Tageblattes Paris, 26. April Poincarös Rede am Montag über seine Stel lung zu den interpolitischen Fragen wird vielfach kritisiert. Der erste Eindruck, daß diese Rede auf keiner Seite mit Befriedigung ausgenommen wurde, bestätigt sich. PoincarL hat sich durch diese Red« allem Anschein nach sehr geschadet. Del den republi kanischen Mittelparteien scheint dadurch die Ueber- zeugung bestärkt worden zu sein, daß PolnearL nicht der geeignete Mehrheiteführer für den Wahlkampf ist. Daraus darf aber nicht zugleich geschlossen werden, daß vor Abschluß der Ruhraktion ein Kabinettswechsel in Frankreich «intritt. An di« Möglichkeit einer derartigen Krise glaubt hier nie mand. Die Opposition hat sicher nicht die Absicht, sich dem Vorwurf auezusetzen, aus Parteigründrn in einem schwierigen Augenblick der äußeren Politik «in Kabinett zum Rücktritt gezwungen zu haben. Die Gegner Poincarss scheinen zum Teil auch ent schlossen, den erwarteten Abschluß der Ruhraktion in der sicheren Annahme, daß nicht alle französischen Hoffnungen dabei erfüllt werden, gegen Poincar< an»zub«ut«n. Tatsache ist und bleibt aber, daß do» Die Hitler-Garden München, 25. April. Am bayr. Landtag wurden hente die Anträge der Sorialdemokraten und der Demokraten, welche sofortige Auflösung der bewaff neten Ttohtrnpps verlangten, abgelestnt. Angenommen wurde dagegen der Antrag der Bayrischen BolkSpartei, der die Regierung auffordert, die Fiele der einzelnen Telbstschntzorganisationen noch zu prüfen, diejenigen aufzulüsen, die die Sicherheit nnd Ruhe des Staate- gefährden, und diejenigen dauernd zn überwachen, die nnr den Lelbstschntz in Versammlungen zum Zwecke haben. Antrag auf Auflösung abgelehnt Die Debatte über die Anträge hatte schon gestern begonnen. Der sozialdemokratische Redner er- klärte, daß es zum Bürgerkrieg kommen müßte, wenn es mit den Stoßtrupps in Bayern weitergehen würde wie bisher. Die Arbeiter würden jedoch da für sorgen, daß arrch Myern weiterhin den Weg Deutschlands mitgehe. Der demokratische Redner trat für die sofortige Auflösung der zum innere«« Kampfe nnd Zerstörung der öffentlichen Ordnung bestimmten Stoßtrupps und für wirksame Vorkehrungen gegen Neubildungen dieser Art ein und verurteilte das Treiben der Na tionalsozialisten mit scharfen, zum Teil gegen die Re gierung gerichteten Wendungen. Auch der Vertreter der Bauernbündler kenn- zeichnete das Treiben der Nationalsozialisten als eine große Gefahr für das Staatswesen, das durch die nationalsozialistische Bewegung an den Rand des Bürgerkrieges gebracht worden sei. Desgleichen verwarf der Redner der Bayrischen Dolkspartei die Methode der nationalsozialistischen Bewegung, die letzten Endes den revolutionären Umsturz bedeuten müßte. Der Redner der Bayri schen Mittelpartei lehnte die vorliegenden Anträge als unnötig ab, da im Reichstag bereits ein ent sprechender Antrag auf Ergänzung der Strafgesetz- gebung vorliege. Am Mittwoch ergriff dann Innernninifter Schweyer unter allgemeiner Spannung das Wort, aber er ver mochte wenig zu sagen, was die Sache in ein neues Licht gerückt hätte oder die Behauptungen zu entkräf ten geeignet gewesen wäre. Ihm ist der Kerngedankc der vaterländischen Bewegung als Ganzes ein gesun- der natürlicher, und darum begrüßenswert. Gewisse rechtsradikale Kreise aber hätten das eigentliche Ziel aus den Augen verloren und bekämpften die natio nale Regierung. Freilich sei das kein Massen-, «an dern ein Fübrerproblem. Vor der Verletzung zu Recht besiegender Gesetze, gemeint war die Repüblik- schutzgesetzgebung, müsse dringend gewarnt werden. Auch- gegen' den Grundsatz, oie Stellung der am Rhein und an der Ruhr Kämpfenden nicht durch innere Zwistigkeiten zu erschüttern, sei schwer ver stoßen worden, und zwar von rechts wie von links. Dec Minister tadelte in dieser Hinsicht aber be sonders die Linksstehenden und namentlich die Ber liner Presse, die mit Gier Sensationsnachrichten zu dem Zwecke, eine Hetze gegen Bayern zu inszenieren, verbreitet habe. Die Republik-Schutzgesetze hätten die Republik mit einem Wall umgebe««, wie ihn noch keine Monarchie gehabt habe. Zur.« eigentlichen Thema übergehend, beschäftigt: sich der Minister dann mit dem Programm der Nationalsozialisten, das er als unklar und in Hin sicht der Bayernbelange durchaus bedenklich be zeichnete. Auch seinen antisemitischen Inhalt lehne ei mit Rücksicht auf die Gebote der christlichen Moral ab. Die Roheit und Brutalität der national sozialistischen Sturmtrupps überschreite jedes Maß. Die Polizei habe diesbezüglich strenge Vorschriften, die nach aller Strenge des Gesetzes (Gelächter nnd Zurufe links) durchgeführt würden. Aber auch die Sozialisten hätten in der Be ziehung manches auf dem Kerbholz. Es sei darum begreiflich, daß aus allen Orten Versammlungsschutz v«rlangt würde. Von den vorliegenden Anträgen sei der der Sozialisten nicht voll berechtigt, auch der der Demokraten vermeide nur dessen formelle Mängel. Der Antrag der Bayrischen Volkspartei treffe das Richtige. Im übrigen ergebe sich derVcr- sammlungsfchutz schon aus dein Hausrecht der Ver anstalter einer Versammlung. Nachdem noch der Sozialist Dr. Sänger tref fend gegen die Ueberheblichkeit des Rechtsradika- lismus polemisiert und der Demokrat Dr. Dirr darauf hingewiesen hatte, die Staatsregierung ver- säume eine nationale Pflicht ersten Range», wenn sie nicht init aller Energie gegen Bestrebungen auf trete, die sich gegen die Erhaltung der Einheitsfront richten, wirrde zur Abstimmung geschritten, die das bereits gemeldete Ergebnis hotte. weger entwischt! Eigener Drah «bericht drS Leipziger Tageblatt es München, 25. April. Der Versuch, den Redaktenr Weger in Mies st a ch zu verhaften, ist mißlungen. Als in der Frühe um 5 Uhr vier Kriminalbeamte das Haus des Ge suchten besetzten, zeigte es sich, daß Weger nicht auf findbar war. Die Frau Wcgers verweigerte die Aus kunft über seinen augenblicklichen Aufenthalt. Ende der äußeren Spannung hier aus innerpoliti- scheu Gründen herbeigesehnt wird. Es ist anzu nehmen, daß die Kabinettsfrage ernstlich aufgewor fen wird, sobald eine Grundlage für Verhandlun gen mit Deutschland geschaffen ist. In politischen Kreisen kommentiert man beson- ders lebhaft die Stelle der Rede, an der Poincarö betonte, daß er im Gegensatz zu anderen nicht vor« einer Partei zur anderen überginge und die Tri kolore nicht mit der roten Fahne vertausch«. In amtlichen Kreisen nimmt man an, daß Poincarö damit hauptsächlich an Driand dachte, der zwar ii« seiner letzten Rede empfohlen hat, das Kabinett vertrauensvoll zu unterstützen, aber trotzdem cüs einer der gefährlichsten Gegner Poinraräs zu be- trachten ist und der in den Wandclgängen des Palais Bourbon gegen das Kabinett Stimmung machte. Ver gefährliche Nadek, die gefährlichen Eisenbahner Eigener Deal, «brrich« des Leipziger Tageblattes Frankfurt a. M., 25. April. 82 Eisenbahner mit ihren Familien, die in den Eiscnbahnkolonien Kaiserslautern wohnen, sind gezwungen worden, innerhalb 24 Stunden ihre Wohnungen zu räumen. Aus dem Eisenbahnbezirk Mainz wurden neuerdings 20 Eisenbahner mit ihren Familien aus gewiesen. Die Rheinlandkommission hat ange- ordnet, daß dem Kommunisten Radek und Bol- schewisten, die ihn etwa begleiten sollten, die Ein- reise oder der Auf nthalt im besetzten Gebiet nicht erlaubt ist und daß er sofort ausgewiesen wer- den soll. Gegen die Vevisen-Zrelbeuter Trat,«Herr»« unserer Berliner SchrtftleNung Berlin, 25. April Zu Len bevorstehenden Maßnahmen der Reichs- regierung ist mitzuteilen, daß vorgestern unter Vor sitz de» Staatssekretär» Trendelen bürg vom Reich»» Wirtschaftsministerium und unter Hinzuziehung Sachverständiger aus Bankkreisen eingehende Be ratungen über die geplanten Maßnahmen auf dem Dcvisengcbiete stattgefunden haben. Als solche Maß nahmen kommen vor allem in Betracht: Erweiterung der Anmeldcpslicht für Devisen, wcitausgcdchnte Bestandaufnahme des Deviscnbcsitzes, Verschärfung des Verbotes der Dcviscnbcleihung. Gestern und heute sind in der« beteiligte«« Res sorts, vor allem im Reichswirtschafts- und im Reichsfinanzministerium Beratungen erfolgt, die eine Ausarbeitung der einzelne«« Maßnahme«« zum Gegenstand hatten. Nach dem gegenwärtigen Stanoe läßt sich annehmen, daß noch im Laufe dieser Woche das Ergebnis in Form einer Verordnung der Reichs regierung bckanntgegeben wird. NeuEv Gesandter in Dänemark Eigener Drahtbcrich« des Leipziger Tageblattes Berlin, 25. April Der Gesandte z. D. von Mutius ist zum Ge sandten in Kopenhagen ernannt worden. Mutius war von 1918 bis 1920 Gesandter in Christiania, war dann als Vorsitzender der deutsche«« Friedens- delegation in Paris tätig und seit Sommer 1921 Leiter der Abteilung II (Westeuropa) des Auswär tigen Amtes. Mutius ist 51 Jahre alt. Er war früher Attachss in Paris und London. Kurz vor Ausbruch des Krieges wurde er als Botschaftsrat nach Petersburg versetzt. 1915 bis 1917 war er politischer Referent beim Deneral-Gouvernement Warschau und über nahm im Herbst 1VI7 eine Kompanie an der West front. Das sächsische Ministerin«» des In nern hat für den Fall des Scheiterns eines Reichs- dramtenvertretungsgcsetzes die zuständigen Stellen beauftragt, baldigst den Entwarf -a einem säch sischen Be«»mtenv»rchret»«»»G^<tz «vr^r.