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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192304241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230424
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-04
- Tag 1923-04-24
-
Monat
1923-04
-
Jahr
1923
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8ekr« 4 -lr. 96 « > <> > >>»i. ver Ausbau der deutschen Zliegerei Der deutsche Fluazeuabau wird durch die Bestimmungen de» Versailler Vertrage», di» nach Drulichland» restloser Abrüstung nur wenig an Härte etngebiiht haben, so eingeengt, daß an sein Aufkommen unter diesen Um» ständen nicht zu denken ist. Um die deutsche Fliegerei trotzdem zur Blüte zu bringen, schlägt dir Mitteldeutsche Fluggenossenschast folgenden Weg vor: Die Eröffnung des Mockauer Flugplatzes bei Leipzig, die gelegentlich der Anwesenheit des Reichspräsidenten Ebert zur Frühjahrsmesse er folgte, hat das Interesse weiter Kreise auf die Bedeutung dieses Fluggeländes hingelenkt, da» einstmalS zu einer Weltflugstation ausgebant werden soll. E» ist bekannt, daß auch von anderen Städten beabsichtigt ist, solche Lan dungsstätten einzurichten. Erst kürzlich ist in Berlin der Plan eines Zentralflughafens aus gearbeitet worden. Leider hat sich nun bei diesen an sich hocherfreulichen Bestrebungen ein Streit zwischen der RetchShauptstadt und Leipzig darüber entwickelt, welcher von beiden Flugstattonen der Vorrang gebührt. Im Interesse des gesamten Flugverkehrs liegt es aber, derartige lokale Be trachtungen nicht in den Vordergrund prinzipieller Erörterungen zu stellen. Grundsatz aller deutschen ädreise, die es angeht, must vielmehr sein, sich zu, sammenzuschließen, um mit ihren einzelnen lokalen Einrichtungen dem Weltflugvcrkehr zu dienen. Wenn erst einmal ein deutscher Flugverkehr das ganze Jahr hindurch im Gange ist, bleibt immer noch Zeit für Auseinandersetzungen, um die Be deutung der einzelnen Flugstationen abzuwägen. Im Augenblick heißt cs also, erst einen regel rechten Jahresslugverkehr zu schassen. Doch wie erreichen wir dies Ziel? Bekannt lich leidet der deutsche Flugverkehr maßlos unter den strengen Flugzeugbauvorschristen des Versailler Vertrages. Man sollte deshalb meinen, daß die an der Entwickelung des Flugverkehrs interessierten Kreise sich das Beispiel der Schiisahrt einmal vor Augen führen und ihr Verhalten danach ein stellen. Tie Entwickelung unserer Schiffahrt, die ja auch durch Vorschriften aus dem Versailler Vertrag eingeengt ist, geschieht vollkommen unter Ausschluß von Meinungsverschiedenheiten. Die Leffentltchkeit spürt fast nichts davon und erfährt nur eines Tages, daß wieder ein großes Handels schiff unter deutscher Leitung entstanden ist. Wenn auch diese Schiffe im Auftrage ausländischer Regierungen und Handelskreise gebaut werden, so stellen sic doch immerhin deutsche Leistungen dar Ihr vorbildlicher Ausbau ist das beste Werbe- mitel, die Welt wieder auf die vorzügliche Qua lität deutscher Waren und auf die Schaffenskraft des deutschen GeistcS zu lenken. Tie Verhältnisse in der internationalen Luft fahrt liegen nicht anders. Die deutsche Flugzeug industrie wäre in der Lage, hier frisches Leben hincinzubriugen, und sie sollte sich deshalb an die Schweiz, an Holland und Dänemark wenden, um in einer Interessengemeinschaft mit diesen Staaten den Bau von Weltflugzeugen zu betreiben. Es wird daun nur noch, ähnlich wie bei der Schiff fahrt, eine Frage der.Zeit sein, ob diese Flugzeuge dauernd in deren Besitz bleiben oder von Deutsch land zurückgckauft werden. Beschreitet man diesen Weg, der eine freiere Entwickelung unter Ausschluß der einengendcn und für das rein deutsche Flugzeugbauwesen ge troffenen Bestimmungen bietet, dann wird cs möglich sein, die Herstellung von Flugzeugen in Deutschland in großem Ausmaß zu betreiben. Leipzigs zentrale Lage prädestiniert es besonders dazu, derartige Verhandlungen einzuleiten. Selbstverständlich dürfen die hiesigen Vertreter des Auslandes, die Konsuln, dabet nicht über gangen werden. Im Gegenteil, ihre Mitwirkung Deipriger 'ksgedlstt würde die Sache wesentlich begünstigen. Sind erst einmal derartige Vorbereitungen getroffen, so wird das deutsche Großkapital nicht lange auf sich warten lassen. Wenn wir so genügend und moderne Flugzeuge zur Verfügung haben und di« geeigneten Landungsplätze bestimmt sind, dann wird es auch nicht an Fluggästen fehlen. Post- und Geschäftswelt werden sich dieser Einrichtungen bedienen und so ihrerseits dazu beitragen, den Luftverkehr umfassender zu gestalten Es wäre sehr wünschenswert, wenn sich gerade die aus ländischen Vertreter, die in unserer Stadt weilen, zu diesem Projekt äußern würden. Aus ihre Unter stützung kommt e» viel an, um zu vermeiden, daß da» Ausland hinter diesen Plänen eine neue deutsche Gefahr wittert. Wir 'wollen dem fried lichen Wettbewerb dienen und damit das deutsche Flugwesen fördern. Luftpost nach England. Vom 20. April an wird die englische Luftpost Köln —London zur Beförderung gewöhnlicher und eingeschrie bener Brtefsendungen jeder Art nach Eng land und überseeischen Ländern über England benutzt Die Luftpost bietet gegenüber der ge wöhnlichen Beförderung nach England große Vor teile. Die Luftpostsendungen sind mit dem Ver merk „Mit Luftpost" zu versehen. Neben den gc- wöhnlichen AuSlandsgebühreu wird ein beson derer Flugzuschlag erhoben. — Die Luftpost Königsberg (Pr.)— Smolensk —Moskau wird voraussi?tlich am 1. Mai wieder eröffnet werden. Der UohLendeller als Reichsbanksafe 250 Millionen Mark au» der Dortmunder Reichsbanlstelle gestohlen Am Sonnabend, den 14. April, lieferte die Duchdruckcrei Friedrich W. Ruhfus in Dort mund für die Reichsbank 250 Millionen Mark in eben fertiggestelltcn öOOO-Markfcheinen bei der Reichsbanknebenstclle Dortmund ab. Da die Liefe rung kurz vor Bankfchluß erfolgte, konnten die neuen Scheine am 14. April nicht mehr mit Kon trollnummern versehen werden. Der Sicherheit halber wurden die Scheine dann im Kohlen keller des Reichsbankgebäudes untergebracht. Al» man Montag früh die Scheine im Kohlen keller wieder holen wollte, stellte sich heraus, daß dieser erbrochen und die Scheine gestohlen worden waren. Schon am darauffolgend?» Mitt woch erschienen die ersten gestohlenen Scheine im öffentlichen Verkehr an den öffentlichen Kassen usw. Eie waren inzwischen von den Dieben mit fal schen Kontrollnummern versehen worden. Die falschen Kontrollnummern sind größer und blässer als die richtigen und sind verwischbar. Es handelt sich um eine ganze Serie, die rechts den Buchstaben U und links die Buchstaben von Aa bis Zz trägt. lieber den Diebstahl bewahrten die zuständigen Stellen Stillschweigen. Durch das Dortmunder städtische Nachrichtenamt aber wurde das Publikum vor der Annahme der falschen Scheine gewarnt. SchaLeuanmelduugc» von Oberschwestern. Der größte Teil der schwergeschädigten Oberschlcsier, die jetzt im Reiche wohnen, hat seinen Verdrängungs schaden noch nicht angemcldct und wird daher von einem unersetzlichen Verluste betroffen. Die Ver einigten Verbände heimattreuer Oberschlesier als staatlich anerkannte Interessenvertretung der ober- schlcsischen Flüchtlinge und Verdrängten fordern da her alle geschädigten Oberschlesier auf, unverzüglich die entstandenen Schäden crnzumeldrn. Die Frist läuft endgültig am 30. September 1923 ab. Die Geschädigten, Verdrängten und Flüchtlinge müssen deshalb ihren Schaden sofort entweder bei der zu ständigen Vorprüfungsstelle der Vereinigten Ver bände heimattrcuer Oberschlcsier oder — wenn ihnen diese unbekannt ist — bei der Zcntralleitung der Vereinigten Verbände heimattrcuer Oberschlcsier, Breslau, Neue Taschenstraße 10, oder bei der nächsten Ortsgruppe der Vereinigten Verbände oder im Notfälle sogar bei der nächsten Regierungs- oder Polizeibehörde anmelden. uvä ttLnüelsreituvg Amtliche Fälschung österreichischer Zeldpostmarken ?luS Wien schreibt man uns: In österreichischen und ausländischen Phila telistenkreisen erregt gegenwärtig ein Vorfall peinlichste» Aufsehen, der in der Geschickte der Briesmarkenkunde wokl einzig dasteht. Die öster reichische Regierung hat die bedeutenden Reste ihrer Feldpostmarken au- dem Weltkriege der Briefmarkenabtetlung des Wiener Versteigerungs amtes „Dorotheum" zur Veräußerung im Auktkdns- wege übergeben. Während alle übrigen Serien dieser Feldpostmarken völlig einwandfrei waren, kann man die- von einer Serie, die auf den Markt gebracht werden sollte, in keiner Weise gellen lassen. Unter den amtlichen Reirbeständen raucht nämlich auch eine sogenannte Buchdruck- ausgabe für die k. u k. Feldpost in Rumänien auf Eine solche Markenserie ist aber niemals tatsächlich ausgegeben worden. Es ist auch nicht etwa, wie das öfter vorkommt, eine Ausgabe, Vie zur Verwendung vorbereitet und bestimmt und nur aus äußeren Umständen nicht mehr in Kurs gekommen war. Es muß vielmehr heule bereits als feststehend und als erwiesen an gesehen werden, daß diese Ausgabe erst im Jahre 1922, also vier Jahre nach Beendigung des Weltkrieges, widerrechtlich von dec öster reichischen Slaatsdruckerci durch Ucberdrucken der echten, sogenannten 4. Feldpostausgabe mit der Wertb-'sichnung „Boni" hergestcllt worden sind. L k das gekommen ist, ist zurzeit noch Gegen stand emer amtlichen Untersuchung. Die Rest bestände der k. u. k. Feldpostmarken haben mehrere Jahre hindurch in Wien gelagert, da sich nach dem Umsturz zuerst zwischen Oesterreich und den anderen Nachfolgestaaten der alten Doppel monarchie und später zwischen den einzelnen Behörden Besitzstreitigkeiten erhoben. Als die Organe des Finanzministeriums endlich an eine Durchsicht der ihnen übergebenen Marken bestände gingen, entdeckten sie unter anderen mehrere Kisten der so überaus seltenen 4. Fsld- postausgabe. Es ist das die Ausgabe mit Kaiser Karl im Lorbeerkranz in Buchdruckausführung. Noch in den letzten Kricgsmonaten, im Juni l91L, war vom k. k. Armeeoberkommando an die Staats druckerei in Wien der Auftrag ergangen, anstelle der bisher kursierenden kostspieligen Kupserdruck- marken solche im billigeren Buchdruck herzustellen. Von dieser Ausgabe, welche die weitaus seltenste aller k und k. Feldvostausgaben ist, sind nur wenige Sätze tatsächlich zur Ausgabe gelangt. Man schätzt die vorhandenen Sätze auf nur 850 Stück. Infolgedessen erzielte diese Serie bei den Sammlern einen sehr hohen Preis, der bis auf 1'/, Millionen Kronen pro Satz gestiegen war. Die mit „Bani" überdruckten Marken dieser Buchdruckausgabe sind jedoch erwiesenermaßen erst im Jahre 1922 fabriziert worden. Wer dazu den Auftrag gegeben hat, ist heute noch in ein mysteriöses Dunkel gehüllt. Man vermutet, daß es Philatelisten waren, die irgendwie an der so überaus seltenen 4. Feldpostausgabe interessiert, verhüten wollten, daß diese durch das nachträg liche Austauchen großer Restbestände im Preise stark herabgedrückl werde Darum haben sie dann diese Restbestände unschädlich gemacht, indem sie dieselben philatelistisch tu eine andere Ausgabe umgewandelt haben. Nachdem nun der Schw ndcl entdeckt worden ist, haben die österreichischen Philatelisten den schärfsten Boykott üoer diese söge annte Buchsruckausgabe der „k und k. Feldpost in Rumänien" verhängt. Jeder Händler, der sie kaufen oder verkaufen würde, würde aus den Händleroereinen ausgeschlossen werden. Nun dürsten die Marken unverkäuflich sein, und dem Staate ist ein in die Hunderte von Millionen gehen der Schaden erwachsen 0r. SrlM«1isn. Fern Audra heiratet. Die Filmdiva Fern Andre, wird sich in den nächsten Tagen mit dem Bormeister Kurt Prcnzel verheiraten. Die Trauung findet in der Kirche zu Wolga st statt. Der größte Guterbahnhof Norddeutschlands. In diesen Tagen wird zwischen Harburg und Meckelfeld der größte GLterbahnhof Nord deutschlands vollendet. Von hier aus wird die für Hamburgs Verkchrsfragen so wichtige Güter- umgchungsbahn beginnen. Den andern Endpunkt muS hinneigt und dem Verständnis größere Schwierigkeit bereitet Betanntere Wege beschreitet Kornauth in seiner viersätzigen, modern gemäßigt gehaltenen, gut gearbeiteten A-Dur-Sonate. Herr Earli, mit reichem Beifall bedacht, verfügt über jene Technik und das Einfühlungsvermögen, die erforderlich sind, um derartige Werke auf erfolg reiche Weise zur Darstellung zu bringen — Das Frühjahrskonzert des Männergesangvereins Con cordia war in der Wahl der Chöre und erfreu licherweise auch der Sololieder vorwiegend auf den Frühling eingestellt Abermals zeigte sich, daß Herr Arno Piltzing die gut disziplinierte, s auliche Sängerschaar straff und fest in der Hand hat. Willig wurden seine künstlerischen Absichten hinsichtlich kleiner Tempoverschiebungen und wirk samer Herausarbeitung der dynamischen Zeichen in klangreincm Zusammengehen in die Tat um gesetzt. Frau Fengler-Winter mutete ihrer Hellen Sopransnmmc diesmal an Kraft etwas zu viel zu, sang aber alles mit innigem Gefühl Tartinis G-Moll-Violinsonate und drei kleine Stücke von Bach wurden durch Herrn Tavtssons Kunst auf eindringliche Weise vermittelt. — In geschmack voller Auslese hatten Fräulein Lena Met sch (Gesang) und Herr Fritz Reiff (gesprochene Dich tungen) nach dem Leitmotiv „Liede und Frühling" ein einheitliches Programm zusammengestellt, in dessen Rahmen nur Beethoven» Waldsteinsonate, von Herrn Verbeek mit zu starker Betonung des rein Technischen auf Kosten des musikalischen Gehaltes vorgetragen, nicht Pässen wollte. Fräu lein Metsch» etwas spröde Stimme klingt, wie sich die» bei Wiedergabe der hübschen Lieder von Weis mann zeigte, in der Mittellage und Tiefe am besten, während die Töne der nur mühsam er reichten Höhe nicht genügend frei gebildet werden. Einen ungetrübten Genuß bereitete Herrn Reiffs Stimmuna und seelischen Gehalt der Dichtungen doll aussiy»pf»nPeW tief verinnerlicht« LortraaS- kunst. A. Einladung der Dresdner Staatsoper nach Zürich. Aus Dresden schreibt unser Vertreter: Die Inter nationale Fcstspielgcscllschast in Zürich hat die gesamte Dresdner Staatsoper unter Leitimg ihres Generalmusikdirektors Fritz Pusch eingeladen, ge legentlich der Züricher Festspiele dort ihre neue Oper Dienstag, üea 24. Lprll bildet der große Güterbahnhos Eidelstedt. Der neue Bahghof MeckSlfeld dient vor allem zur Unter- stützung de» Wilhelmsburger Bahnhofes, der bri weitem nicht mehr ausreicht, um den immer stärker gewordenen Güterverkehr aus dem Rhein- und Ruhrgebiet aufnehmen zu können. OE iMLNL' M /MVO Film und Technik. Di« Tatsache erkennend, dak He rab« aus dem Getztele der Technik noch viel wenvolle BcletzrungSarbett -riricbcn werde» mutz, veranslaltcte der Vortraosredncr Dlpt.-Jng. W. Dreyer, der dem Ucipjigcr PubUlum durch einen «rüderen Vortrag üvcr Schtssvvau und Sckilivvcrtctzr noch in bester Erinnerung sein dlirsie. am vergangenen Miiiwoa» im Großen «aale des Lemratlheaters einen weiteren Vortrag «T i e Macht der 8 lamme", der durch, dle voriUhrung elneS mehrteiligen Filmes und eine Reitze interessanter Experiment« wirkungsvoll untrrstüvt wurde. An der Hand äußerst instruktiver Bilder wurden die verschiede nen LlnwendungSsormen der FUrmme gezeigt. Die Ver anstaltung war sctzr stark besucht und fand bei den an wesenden Fachleuten sowohl, als auch bei den Laien groben Beisall. Die Reichhaltigkeit de» Gebotenen ge wann durch die leichte Verständlichkeit des Vorträge». Man mücht« bei dieser Geiegenhcir der Hoffnung Aas druck geben, dak dieser Veranstaltung weitere ähnliche bald folge» werben. Dak sie Erfolg haben, scheint durch den starren Zuspruch deS erwähnten Vortrages erneut bewiesen. * Aftori«. .A l t - H c i d e l L e r g." Metzer-Fö.s.' s bekamurs Schauspiel verseht! auch im Film seine Wi.'-- kung aus die Lvichauer nicht. Die Geiahr. dak dc»? Werk aus ttbertncvene sentimentale LSriuna ring stellt sei, bestand wohl, um so mehr müsse« wir den Mit arbeite.n des Filmes danken, dak sie alles da.e-, waL dein Ganzen den Anstrich einer albernen Backs>!ch geschickte geben konnte, mreden. Vollendet ist die Dar stellung. Werner Krantz spielt den Hüttner ertchütternd: eine prächtige Leistung Panl Hartmann a!S Karl Heinz und Eda May als Räthi vervollkommnen da» Ensemble, 'e.chrnc Bilder ans dem Studeurenteoen und eine v.-.-oe prächtiger Naturaufnahmen erhöhen die Wirkung deS Werken vedertteno. Kasino-Lichtspiele. .Der Mord an d«r klei nen L." Das ist so der SensaäonSfttm, wie man ihn wünschr. Er meidet vor allem jene Gezwungenheit, die man gerade im AuslandSUlm immer wieder sinder. Jegliche Geichehnisse entwickeln sich logisch uns unge zwungen. DaS Ganze wirkt dank der ausgezeichneten vtegicatbeik geschmackvoll und gewinnt durch Helga Mo- landcrs vornehm-dezentes Dptel an Interesse. Kammer-Lichtsptele. «Königin Karol ine von England." Dieser Rasse-Film ist mehr alS ein nach duyeudmätzigen Schema bearbeiteter und inszenierter historischer Film, ist eine glaubhafte und psychologisch interessante Schilderung all der Vorgänge, die siw an die Leidensgeschichte der.unglücklichen Königin Karoline knüpfen. Earla Nelsen -nett die Hauptrolle sicher und glauohaft. Die Technik 'des 8Urnes lätzr nichts zu Würstchen übrig. Lolofscuvi. «DaS verbrechen von Balti more." Et« starker S«Lstation-»siim mit dem me(r neuen Thema der feindlichen Brüder. Sin junger Che miker hat e»nen neuen Ltoff crfnnden. der oer »- schäft neue ganz gewaltige WirkungsmögliLtriten er schlicht. Der Bruder .des Erfinders will ihn um die Früchte seiner Arbeit bringen, lätzr ihn verschleppen und spielt sei,re Rolle. Sin Detektiv deckt den Beira« aus, will den Schurken keiner gerechten Strafe zuiühren. Ta richtet er sich selbst. TaS Ganze, ntch, ungeschickt ausgemacht, verfehlt sein« Wirkung aus das Publikum nicht. Königö-Pavillo«. Die Direktion dieses Lichtspiel hauses bereitet dem Leipziger Publikum insofern eine grobe Uebrrrajchung, als st« gleichzeitig in einem Pro gramm drei Film« mit den amerikanischen Groteske helden Fatitz. Ehaplln und Harold Ltovd bietet. Wer der Bessere ist, mdge das Publikum selbst entscheiden. Im weiteren Sptelplan rollt «in amerikanischer Film .Die T o de s p r t nz « s s i n", ein« »ich, uninteressante Arbeit, die von besonderem Wen deshalb ist, »veil die Hauptrollen von zwei amerikanischen Filmgrößen Wal lace Reid und Geraldine Frrrar verkörpert werden. Universum. .Der Prinz ohne Land." Der Adenleu«rersilm «Die Frau mit den Millio nen" der schon in seinem erste« Teil .Der Schuß in der Pariser Oper" außerordentlich stark angcsprochen haste, findet in seinem 2. Teil «Der Prinz ohne Land" eine ausgezeichnete Fortsetzung. Di« Handlung, die sich aus so ausgezeichnete Kräfte wir Ellen Richter, Alerander, v. Winter st «in und Hu st er stützt, bleibt fortgesetzt außerordentlich spannend. Sie gewinn: ganz außerordentlich dadurch, daß sie ln den. schönsten Gegenden Europas spielt. Wir sehen herrliche Aus nahmen aus Paris, dem Balkan, von Budapest. Venedig, Portoros« und Konstantinopel, Gegenden, die uns die valuiamtscrr leider verschlietzt. Weitze Wand. .Die Rätsel Afrikas.' Man sage nichts über den amerikanischen Fstm. Er verzichte«, wohl in vielen Fällen auf dir vom Deutschen so viel gepriesen« Logik, aber er ist spannend und scsselt jeden, auch den verwöhntesten Beschauer. Di« Bilder gewinnen an Spannung durch dir Mitwirkung der nicht immer ungefährlichen Bierstitzler. Doris Godunow aufzuführen. Die Züricher Aus führung, die denselben szenischen Ausbau hat wie die Dresden», wird Professor Issay Dobroven leiten. Auch in Zürich Tantiemen für Richard Warner. Das Züricher Stadttheater hat den Beschluß gefaßt, von jeder Züricher Aufführung eines Musikstückes von Richard Wagner auch weiterhin Tantiemen nach Bayreuth abzuführen, um so, wie die Neue Züricher Zeitung schreibt, Frau Cosima Wagner der Sache Wagners den Dank und die Verehrung z« bezeigen, auf die sie ein Recht Hal. Arno Holz-Matinee im Kleine« Theater. Ge stützt auf Gustav Herrmann und Else Schulz- Dornburg veranstaltete das Kleine Theater dem 6ojährigen Arno Holz zu Ehren (auch zum Benefiz?) eine Arno Holz-Feier. Gustav Herr mann unterstrich in dem von ihm entworfenen Lebensbild des Nur-Poeten, daß Holz der erste Volksdichter, der erste dichtende Prole tarier nach Freiligrat gewesen sei. Seine Über ragende dichterische Bedeutung ist von den größten zeitgenössischen Autoren anerkannt worden, der öffentlichen Meinung indes ist der bisweilen schwer ringende Dichter mehr oder weniger ein Unbekannter geblieben. Nur sein mit Jerschke zusammen geschriebenes Drama „Traumlos", vielleicht auch beider Schauspiel „Büxl" haben zeitweilig die Aufmerksamkeit der Oefsentlichkeit stärker auf sich gelenkt. Doch wer kennt noch sein reifstes Äühnenwerk „Die Sozia l-Artsto- kraten"? — Auch seine beiden großen dich terischen Sammelwerke „PhantasuS" und „Die Blechschmtede" haben längst nicht die verdiente Beachtung gefunden. Etwas verbreiteter ist die Kenntnis seiner Freß-, Sauf- und BenuSlieder deS Schäfers DafntS." AuS allen drei Werken, die Holz als Satiriker, als Humoristen, aber auch als lyrischen Dichter von eminenten Qualitäten, als den Volk-dichter per Jahrhundert wende zeigen, trug Herrmann vor. Sein kultivierter und vrononcierter Vortrag erschöpfte die hohen Schönheiten Holzscher Dichtkunst. Else Schulz-Dornburg rundete mit vollendeter gesanglicher Wiedergabe einiger recht anmutig in Musik gesetzter PhanhasuS- und Tafnislieder i trefflich ab. vr. N. Musik Seit,!«»: UnWcrsiiätsmusttdir.Pros. Fried r.Brandes Leipziger Oper „Salome" — „La Tradiata" Mit ihrem zweiten Gastspiel, der Titelrolle von R Sträubens „Salome", gelang es Frau Kammersängerin Sanden, ihre Erfolge be- trächtlich zu steigern Man weiß von der Zeit ihrer stündigen Tätigkeit an unserer Oper her, daß die perverse Prinzessin von Judaea ihr ganz besonders gut liegt. Sie und Herr Vogl, der den HerodcS gab, werden in der Darstellung der vfychopathischen Grundzüge, auf Vie es in diesem scheußlich schönen, technisch und klangphantastisch genialen Werke in der Hauptsache ankommt (der Höhepunkt liegt in dem mit feinstem Verständnis angelegten und glänzend durcygeführtcn Tanz der sieben Schleier), kaum zu übertreffen sein, es sei denn vom Orchester, das Herr Szendret an diesem Abend ebenso stilsichcr und außer ordentlich charakteristisch gestaltend führte wie am nächsten, durchaus anders gearteten, in Verdis „Travia ta". Tiefe Neueinstudierung ist ein Treffer, der für längere Zeit Anziehungs kraft haben wird, aber auch ohne diefe an sich kn mehrfacher Hinsicht al» ein Ruhmesblatt unserer Bühne gebucht werden kann. P. Weiß leder bat die Nezitativtexte der alten Grün- hofschen Uederseynng, über die oft geklagt worden ist, revidiert, W. Tobra, die Szenenbilder von Grund aus neu gestaltet, sinngemäß und' auch äußerlich mit den einfachsten Mitteln so prächtig, daß mit dem Gesellschaireabend und dem Kostünr- seste der Kurtisanen vic Illusion deS Reichtums mit dem Landhaus der Violetta die behagliche Wohlhabenheit erreicht ist. Für die Tre>.e des Zeitstils ist mit neuen Kostümen Sorge ge tragen, auch die Bühnenmusik im ersten Akte zu ihrem Rechte gekommen. Zu den bereit» be kannten Solisten, Frau Hansen-Schultheß als Violetta, Herrn Lißmann al-Alfred, dessen italienisches Original mehr anfvrlcht als seine deutsche Uebertragung, trat als Vater Germont Herr Weltner mit einer fein durchgearbeiteten Leistung, bei der die musikalische Seite die ge sangliche überragte, wie überhaupt bei den meisten männlichen Partien dieser Aufführung. Rühmlichen Anteil am Gelangen hatte, abgesehen von Kleinigkeiten in den tiefen Streichern, das Leipziger Sinfonie-Orchester. Tie Zuschauer spendeten der Neueinstudierung des sechzig jährigen, noch immer jugcndsrischen Werkes leb haften Beifall. 8. Kus den Nonzertsalen Wenn drei solch im Kammcrmusikspiel erfahrene und bewährte Künstler wie die Herren Fritz von Bose (Klavier), Walther Davisson (Violine» und Prof Julius Klengel (Violoncello) einen Beetho ven-Trioabend veranstalten, kann man mit Bestimmtheit aus ein feines, zu Herzen dringendes Musizieren rechnen. Und dem war in der Tat so. In ausgezeichnetem, klangschönem Zusammen spiel, mit seinem Verständnis und lebendigem Empfinden wurden des Meisters Op. 70 Nr. 1 und 2 sowie las B-Dur-Trio Op 97 auf musika lisch se r geschmackvolle Weise vermittelt. — Pauline Dobert, von Herrn Dr. V. Ernst Wolff feinsinnig begleitet, hatte für ihren zweiten Liederabend ein vom Herkömmlichen erfreulich abweichendes interessantes Programm mit Ge sängen von Sinding, Kjerulf und Gricg aus gestellt. Aufs neue mußte man an der Künst lerin durch Wohllaut ausgezeichneten, in allen Lagen gut ausgeglichenen und feingebildelen Stimme, ausschließlich im Dienst ausdrucksreicher Vortragsweise verwendet, feine Helle Freude haben. — Zu den wenigen Pianisten, die sich um Vor führung der Werke zeitgenössischer Komponisten verdient machen, gehört auch Herr Georg Carli, der diesmal mit impressionistischen Klavterwerken zweier Leipziger Tondichter bekannt machte. Gleich dem „Orchideengarten" verrät auch Walter Nie manns fünfteiliger Zyklus „Japan" seines Schöpfers bedeutendes Können und sein-poetisches Empfinden sowie die Gabe, mit Hilfe charakteristisch erfun dener Themen in harmonisch und klanglich eigen artiger Einkleidung die gewünschte Stimmung und Wirkung sicher zu erreichen. Gleiches gilt von Karg- ElertS kurzer Impression „Nächtlicher Regen" und den Heidebildern (lO kleine Impressionen au» der Dahlener Heide), während seine schwierige Exotisch« Rhapsodie (Dschungel-Impressionen) voll leiden- I schajtlichen Empfindens mehr zum ExpressicntS-
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