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An«eige«preis:K - Dur«dir PoN in Teutkchland monatliw M. 460N -M, M --M M ch» M M M Ä?i? ä" v>'?' ^?lra,nl^nsa»»^^.!,^ ^a,'ur^""A.^drtv ^die ww- DaS^tV„gcrrat>kbln'i er,« MA AH 11 ^"vä.^ "««N^^br'd'? '^!ue wtt«d«r l70^-17W2^ -ü.nda und' in allc7tz?U^"n Nn"c.g?n^7n^ L°.'i.?^b Ma^aun^ Avonnement-Annahme; auch nimmr jedes Postamt Brsicllungrn an. D»stt«v«tt LeipztgSVV1.Dru<ku.v«rl Letp,.y«rlag»dr 6 m dH Leipzig. »«» Veivetaer raaedtatt «ntdätt ««tttche «eka«n»»ach»nae« de« »«1«» d«r Stadt ««ko»»«. d«L ««»»»1«. de» «uetdaerttdt» Eaipela. »»wie o-rs«»»«d«»«r audever «ehiirde» ^/F»^S/»«FK»«N»K» SSLZ DonaerslLA, <lea 19 ÄprU 1923 117. /akrg. Nr. 92 Friedliche Reden - Unsriedliche Taten 1» E. Leipzig, 17. April Wenn man den Eindruck, den die Rede unseres Außenministers im Zn- und Ausland hervorgcbracht hat, auf eine einheitliche Formel bringen will, so wird man sich an die genügsame Feststellung halten müssen, daß auf jeden Fall nichts verdorben worden ist. So entspricht es wohl auch am ehesten der Persön lichkeit des Redners. Aus der Berufsdiplomatie des alten Regimes hervorgegangen, ohne durch solche Herkunft allzu schwer belastet zu sein, hat sich Herr v. Rosenberg auf allen Posten, auf die ihn die Republik gestellt hat, zuletzt als Gesandter in Wien und Kopenhagen, als ein ernster und gewissenhafter Beamter erwiesen, ahne durch sonderliche Neuheit der Ideen auf- zufallen. Auch als Minister des Aeußern konnte er daher kaum die Hoffnung erwecken, daß er in den seit Jahr und Tag etwas schläfrigen Betrieb in der Willjelmsiraße — wo sich, neben» vei bemerkt, der von Herrn Hoetzsch mißbilligte Andrang der Außenseiter bis jetzt noch keines wegs durch ein Plus an Rührigkeit kundgegeben hat — besonders reges Leben bringen werde. Auch ist cs ja unter den gegenwärtigen Um» 'landen ohne Zweifel schon ein Vorteil, die Füh rung der auswärtigen Angelegenheiten des Reiches in der Hand eines Mannes zu wissen, der offenbar einen ruhigen und nüchternen Sinn an die Vorgänge hecanbringt, die in» höchsten Maße geeignet sind, das vaterländische Gefühl zu unüberlegten Entschließungen aufzureizen. Bei allem Vorzug der Nüchternheit wäre es keilich, wie uns düntt, kein Schaden gewesen, wenn dec deutsche Außenminister ein weniges von der Rechnung gesprochen hätte, die wir der europäischen Welt zu präsentieren haben, und mit der mir unseren Anspruch auf eine zmn mindesten gerechte Behandlung auf das triftigste begründen können: Von dem Großen und gewaltig Fortschrittlichen, das für Europa in der bloßen Tatsache der in der großen Mehr heit ihrer Bürgerschaft mir auf friedliche Arbeit bedachten deutschen Republik gegeben ist. Ans scheint, daß dieser Ton in der ersten großen Ansprache, die Herr o. Rosenberg an Europa hielt, um so weniger hätte fehlen dürfen, als wir nur allzu häufig noch das europäische Echo jener gemeingefährlichen Spielereien hören müssen, die der Pariser Propaganda den will kommenen Vorwand liefern, die französische Läbelherrfchaft mit der Vorspiegelung eines an geblich noch überlebenden deutschen Militarismus vor der Welt zu verschleiern. Immerhin: insofern Rosenbergs Ausfüh rungen den Weg der Verständigung nicht ver tranten, waren sie ein angemessenes Seitemtück ' zu der Dünkirchener Rede Poincar^s, der man nach Abzug des rein Rhetorischen (das man ja bei französischen, wie überhaupt romanischen Reden immer in Mzug bringen muß) die gleiä)e Tendenz zugestehen konnte und, wenn wir nicht irren, auch in den Kreisen der Reichs- regierung zugestanden hat. Im Sinne der aus gezeichneten Bemerkung, die Herr v. Rosenberg über den welthistorischen Widerstreit Deutsch, land—Frankreich gemacht hat, muß es daher auf jeden „guten Europäer" um so peinlicher wirken, wenn jetzt die Rheinlandkommission dem R e i ch s k o m m i s s a r für das besetzte rheinische Gebiet den Stuhl vor die Tür gesetzt hat. Me persönliche Betätigung des Fürsten r». Hatzfeld, der im Juni 1921 das Amt antrat und im September des gleichen Jahres non der Vot^hafterkonferenz bestätigt wurde, hat der Kommission, soviel man weiß, keines Anlaß zur Klage gegeben und kann ihr daher auch nicht di« llr'ache ihres jetzigen Vorgehens geliefert haben. Vielmehr denkt man sogleich an die neulichen frnttzöstsch'bekgischen Besprechun gen in Paris und die „Maßregeln", die dort laut der amtlichen Mitteilung zur Erzwingung deutscher Konzessionen in der Ruhrfroge be schlossen wurden. Offenbar ist in der Beseiti- anng des Reichskommissars die erste dieser Maß- regeln zu sehen, und es ist deshalb doppelt be achtenswert, daß in der Rheinlandkommission vertragsgemäß nicht nur Frankreich und Del- gien, sondern auch England und die Vereinigten Staaten vertreten sind. Die Mitglieder der Kommission, die ihre Befehle aus Paris und Brüssel empfangen, setzen mit der neuesten Gr- «alttal nur die Reihe der mit dem Einfall in das Rubrgebiet begonnenen feindlichen Hand- lungen fort. Die andern aber können dem Vor wurf der Gewissenlosigkeit, der Anklage eines groben Verstoßes gegen die nach endlichem Frie- den verlangende europäische Welt nicht ent- gehen, wenn sie einem Beschluß zustimmten, der das Mißtrauen des deutschen Volkes gegen di« französischen Absichten im Rheinland aufs höchste steigern und damit den Bemühungen um eine Verständigung schweren Abbruch tun muß. Ein Schritt zur grohen UoaNtton? Sozialdemokratische An»Lher»»g a» Stresemao«. «tgenrr D»»V<drr»<Vt dkr Lri»»lser r<rs«dl«ite» Breslau, 18. April. Aus der letzten Reichstagerede Dr. Stresemanns zieht die dem Reichstagspräsiden- tcn Loebe nahestehend« Dreslauer Volksmacht be merkenswerte innerpolitische Konsequenzen. Das führende sozialdemokratische Platt gehörte bisher zu den ausgesprochenen Gegnern der großen Koalition im Reich innerhalb der Sozialdemokratischen Partei rmd hat darum auch bis zuletzt mit der Haltung der schlesischen sozialdemokratischen Abgeordneten de» preußischen Landtags übereingcstimmt. Die außer politische Stellungnahme der volksparteilichen Führer in der letzten Zeit veranlaßt die Volkswncht aber zu einer Revision ihrer bisherigen Stellungnahme, zu deren ausdrücklicher Kundgabe Etresemanns Reichs- tagsrede jetzt den Anlaß gibt. Es wird festgestellt, daß Stresemanns Ausführungen non den Präposi tionen des Außenministers v. Rosenberg abweichen und mit den wesentlichen Forderungen Hermann Müllers übereinstimmen. „Hinter dieser Uedereinstimmnng van Dolksparteilern und Sozialdemokraten", schreibt dann die Volks- wacht, „steht dasjenige Maß an Interessensolidarität vor» industriellen Unternehmern und Arbeitern an der nackten Existenz der Industrie, da« auch vorn Klassenkampsstandpuukt au« für Zeiten nicht ge leugnet weichen kann, in denen die Vernichtung der Betriebe droht, die Konstmktur aber eine rasche So zialisierung schlechterdings ausschließt." Es wird begrüßt, daß diese Znteressensolidarität im Unternehmertum in der Richtung aus vernünftige Außenpolitik wirke, rmd dann unter Angriffen gegen den Reichskanzler und Reichsaußenminister vor- sichtig umschrieben, unter welchen Bedingungen sich diese Interessengemeinschaft in eine Aenderung der > parteipolitischen Konstellation im Reich auowirken könne. „Als Wunsch noch Teilurrg der Verantwortlichkeit mit den bei Demonstrationen immer zu früh und in der Politik zu spät kommenden Zauderer Cuno und Rosenberg wird man die Herstellung dieser neuen außenpolitischen Mindestforderungslinie zwischen Dolksparteileru und Sozialdemokraten jedenfalls trotz der Höflichkeitsbezeugungen aller Fraktions redner vor dem Amt des Außenministers nicht miß deuten dürfen. Man würde ihre Grundlagen in der öffentlichen Meinung des Aitslonde« sonst sofort er schüttern, die Herrn Euno nnd Rosenberg kein Kredit konto mehr offen hält." Englischer Widerhall der Reichstagsaursprache EigenerDratztder«»«de» Leipziger La,e»»«t«e» London, 18. April. Di« Times, die in Kommentaren die Reichs» tagsrede Dr. Stresemanns sehr ausführlich wiedergibt, stellt in ihrem Leitartikel fest, daß die in der englischen Öffentlichen Meinung vorhandenen Bedenken nnd Besorgnisse wegen der französischen Ruhraktion nicht, wie Polncarö in Dünkirchen be hauptet hatte, sich gelegt halten, sondern unverändert fortbestanden. Dos Blatt stellt ferner fest, daß eine Regelung der Reparationsfrage ohne eine engere Zusammenarbeit zwischen England un- FrankreUy nicht möglich sei. Der Daily Telegraph bezeichnet es al» be sonders ungeschickt, daß von Rosenberg in seiner Etatsrede daran erinnert habe, daß Deutschland in Versailles im Jahre 1919 bereit war, 100 Milliarden Goldmark zu zahlen, während die Alliierten damals mehr forderten. Dies sei ein Argument, das man als unpolitisch bezeichnen müsse, da es auch gegen Deutsch land, das jetzt so wenig biete, ausgeschlachtet werden könne. Das Blatt »acht bei dieser Gelegenheit die interessante Mitteilung, daß Bonar Law seinerzeit in Versailles der einzige alliierte Staatsmann war, der dafür eintrat, Deutschland« Zahlungsplan «»zu- Nehmen. Die Morntngpost Hal an eine Reihe führen- der Persönlichkeiten de« öffentlichen Lebens Eng- land* einen Fragebogen geschickt, der folgende drei Erogen enthält: 1. Wieviel müßt« Deutschland zahle«? 2. Wieviel kann Deutschland zahle»? 8. Wieviel Hot Deutschland bereit» gezahlt? Da» Ergebnis dieser Rundfrage wird von dem Blatt An- fang nächster Woche veröffentlicht werden. Ein liberaler Abgeordneter, der soeben da« Ruhr gebiet besucht hat, unterstreicht in einer Unterredung mit einem Redaktion»mitglied der Westminster Neuer Oollarsprung Zeitweilig bis Dravtvericht unserer Berliner «chrlftletln«, Berlin, 18. April. Der plötzliche Umschwung, der auf dem Berliner Devisenmarkt seit gestern nachmittag eingetreten ist, und der den Dollarkur« bis in bi« -weite Rachmit- tagsstunde de» heutigen Tages unter einem äußerst lebhaften Geschäft bis SO OVO emporgetrieben hat, wurde in den Wandelgängen des Reichstage» heute eingehend besprochen. Der allgemeine Eindruck geht dahin, daß die Stützungsaktion derReichs- regierung, die durch die Reichsbank zur Stabi lisierung des Markkurses eingeleitet wurde, nun mehr ihr Ende gefunden hat, und zwar ein Ende, da» man nicht gerade rühmlich nennen kann. Wie wir erfahren, ist es in der Hauptsache auf die dringenden Vorstellungen der Industrie zurückzufüh- ren, daß die Reichsbank die Stabilisierungsaktion eingestellt hat,, wenn auch, wie versichert wird, nur vorläufig. Aus industriellen Kreisen wurde in letzter Zeit immer wieder verlangt, den Dollarkurs um W bis 4V Prozent des bisherigen Kursniveaus heraufzusetzen, um dadurch der deutschen Industrie wiederum die Möglichkeit zu geben, Artikel aus- zuführrn und sie im Ausland« mit Gewinn abzusetzen zu können. Ferner wurde daraus hingewiesen, daß di« Aufrechterhaltung des bisherigen Kursniveaus in vielen industriellen Kreisen zu Arbeitseinstel lungen mid Arbcitcrentlassungen führen mußt«. Nachdem nun die Nelchsbank sich veranlaßt ge sehen hat, ihre Hand von der DollarBremse herunter- -«nehmen, Hot sich die Spekulation sofort «jeder auf die Devisen geworfen. Die Steigerung de« Dollar kurses ist auf der heutiger! Berliner Börse mit großer Schnelligkeit und mit solchen Begleiterschei nungen vor sich gehangen, daß sowohl die Reichs- regiernng als auch di« Reichsbank gewisse Be sorgnisse geltend machen. Infolgedessen findet, wie wir aus bestinformiertrr Quelle erfahren, heute nachmittag eine dringende Besprechung des Reichs finanzministeriums mit dem Direktorium der Reich«, bank statt, an der auch der Reichsfinanzwinister Dr. Hermes und der Reichsbankpräsident Hauenstein teilneh»«« werden. Ls handelt sich dabei um gewisse Borkehrungen, die bereits im Laufe des morgigen Tages gegen die überhandnehm ende Devisenspekulation getroffsu wecdsn solle». * Die Nachricht von dem plSMicheu Steigen des Dollars, nachdem der Markkurs wochsnlang ans der Basis von 2V—21000 stehe «geblieben war, hat in den Kreisen der Konsumenten Beunruhigung her» vorgerufen. Aus telephonischen Anfragen, die an uns gelangten, war durchweg zu entnahm«», daß seitens der Verbraucher ein« Verteuerung der Waren des täglichen Bedarf« befürchtet wird. Um nun jedweder, müßiger Kombination vorzubeugen und unseren Lesern ein klare» Bild zu geben, habe» wir uns sofort mit den einschlägigen Kreisen des Handels und der Industrie in Verbindung gesetzt und durchweg di« Zusicherung erhalte«, daß vorerst an keine Erhöhung der Preise für Gegenständ« de« täglichen Bedarfs -u denken ist. Di« Lage ist doch so, daß der Einzel händler, als letzt« Station des Fabrikations prozesses, ehe die Ware in die Hände de» Konsu menten kommt, Vorläufig keine Ursache hat, eine Preisveränderung vorzunehmen. Zunächst muß doch einmal abgewartet werden, ob der zur Stunde über SV Ovo in Erscheinung getretene Marksturz von Dauer ist und welche Wirkung diese Entwicklung bei den Grossisten nach sich zieht. Der Lngroshandel selbst ist seinerseits wieder von der Fabrikation ab hängig, die selbstverständlich erst eine Herauf setzung vornehmen wird, sobald sie genötigt ist, auf Grund de« neueren ungünstigen Ularkstan- des sich einzudecken. Ausgenommen von dieser zeit lichen Wirkung sind lediglich die Branchen, die schon immer bei ihrem Rohstoffbezug aus das Ausland angewiesen waren und in dessen Währung zahlen mußten. Wir nennen hierfür al« Beispiel Samt«, Seide, Rohr usw. Im allgemeinen wird der En- grosmarkt erst von der Kursveränderung berührt, wenn sie mehrere Tage hintereinander anhält. Aber auch dann noch wird es einer geraumen Zeit bedür. fen, ehe die Fertigwaren mit erhöhten Preisen an den Markt kommen. Denn der Weg von der Fabrik zum Kaufmannsladen ist lang und erfordert oftmals Wochen. Ls ist also wohl keineswegs blinder Opti mismus, so wurde uns versichert, wenn man sagt, daß ein« nennenswerte Preisveränderung zuungun sten der Verbraucherschaft in den nächsten Tagen nicht zu erwarten ist. Die Berufsorganisationen werden erst anfangs nächster Woche Stellung zu der neuen Lage nehmen können. Wenn bis dahin die Situation am Geldmarkt so geklärt ist, daß wir mtt einem höheren Dollarkurs rechnen müssen, dann allerdings wird eine Revistion der gegenwärtigen Preise nicht zn umgehen sei». — — Mehr ettr SO GoldmMav-err Deutschland» bütherig, Leistung«. BeÄi«, 18. AprA. Dir Internationale Handelskammer hat anläßlich ihres 11. Kongresse» vom 18. bis zum 24. März 192.7 in Rom eine Denkschrift' „Reparationen und inter alliierte Schulden" veröffentlicht. Soweit darin dle deutschen Reparationsleistungen behandelt worden sind, ist sie einseitig aufgedaut auf dem Material der Reparativnskommisfion und enthält deutsche Angaben lediglich in Form einer französischen Zeitungs meldung, läßt ober sogar diese höchst unzuverlässige Quelle bei ihren Schlußfolgerungen und graphischen Darstellungen außer Betracht. Diese Denkschrift soll den weiteren Beratungen der Internationair« Handelskammer über da» Reparationsproblem als Grundlage dienen. Abgesehen davon, daß sie erheb liche Posten überhaupt unerwähnt läßt, über der«« Bewertung innerhalb der Reparationskommission selber noch keine Einigkeit erzielt werden konnte, be wertet sie die deutschen Leistungen so niedrig, daß sie von keinem unparteiischen Sachverständige» aner kannt werden kann. Der Deutsche Industrie, und Handelstag ver öffentlicht daher in der Deutschen Wirtschaftszeitung im Namen der deutschen Handelskammern, die be kanntlich zur Internationalen Handelskammer »ich', zugelaffen find, auf diese Denkschrift eine Entgegnung, die auch als Sonderdruck erscheinen wird. Sie stellt fest, daß die deutschen Lieferungen und Leistungen nicht, wie die Internationale Handelskammer angibt, vom 11. November 1918 bi» -um 31. Dezember 1922 8,49 Milliarden Goldmark zw. nach Abzug der Bc- fatzungskoften uad Kohlenvorschüsse 3K5 Milliarden Goltnnark betragen, sondern 42,78 Milliarden Goldmark, unter Berücksichtigung der gesamten deutschen Leistungen nach dem Versailler Vertrag bereits mehr al« 50 Milliarde» Goldmark. Cs ist zu hoffen, daß diese Denkschrift des Deutschen Industrie- nnd Hondelstages weiteste Verbreitung findet. Gazette die äußerst gefährliche Hochspannung ml besetzten deutschen Gebiet und die nervöse »nd ängst liche Haltung der französischen Soldaten, die geeignet sei, neue Zwischenfälle h»raufzubeschwören. * Load Curzon ist von feiner Reise nach Frank reich wieder in London eingetroffen. Ee wird am Freitag im Unterhaus in Beantwortung einer liberale» Interpellation «ln« Rede über die Rnhrpvlitlk und über di« deutsch«» Dorschläge halten. . Beilegung -er Von« Lnw Llttse Laudv«, IS. Apral Die Untonisttsche Pariei scheint mit Erfolg nach einem Wittel gesucht zu haben, nm di» schleichende Bonor-Law-Kris« zu lösen. Eine Anzahl Mitglie der der Regierungspartei wird deute nachmittag im Unterhaus« «irren Gesetzentwurf einbringen, der « den Ministern und Staatssekretäre, gestatte« zu sprechen, gleichviel welche» Hause sie als Mtt- glleder angehören. Durch dieses Gesetz würde es der Regierung ermöglicht, au» dem Oberhaus«, wo sie zurzeit im Verhältnis zier Geschäftslage zahlreich vertreten ist, Kabinettsmitglieder heranzuholen, insbesondere den Außenminister Curzon und den Kriegsmtnister Derby, um Bonar LaM im Unter- Hause «irffam unterstützen zu können. Di« gestrige Budgetdebatte nahm einen ruhige« und ereignislosen Verlauf. Sie war, wie bereit» angekündigt, einer Polemik zwischen Asquith und Sir Robert Harne gewidmet. Der liberale Führer machte drm damaligen Schatzkanzler den Vorwurf, daß er zu vlel Steuern erhoben habe in einer Zett, in der di« englisch« Wirtschaft eine schwer« Krista durchgemacht habe. Sir Robert Horn« legt« in einer ebenso langen Lntwortrede dar, daß er selbst nicht «««riet habe, so umfang, reiche Ersparnisse so rasch «nd wirksam durchführen zu könne«. Die übrigen Redner machten nur Vor schläge, wie man sich mit geringere» Summen für di« Schuldentilgung begnüge« könne.