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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192304081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230408
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230408
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-04
- Tag 1923-04-08
-
Monat
1923-04
-
Jahr
1923
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l.e!p-1ger Tngedlntt uaü »kmäelsrettung 8oau1«g, üea 8. LorU 8ette S Nr. 83 7,8-84 8 8 7 7 6 6 5^ 5 3 2 S S auf 8d5 dolle wird 0z4—«4 »6—65 8»5Xd7 8K7—«5 67—66 7»8-o8 k7X«6 7c8—«8 8e6—s5 «7—«6 8,8—k6 Ick8-d4 O68-»5 empfiehlt O«4Xd7 «e7—s6 »7-n5 e7—c5 «5x64 8d8-c6 0 V 12. V63 Vsäs 5. 6. 7. 2. R.: Verdi — Rose»b»sch — Aladar S. s' " " ' _ _ 8dS-c71- «68—67 8c7X«8 " ' ' I,kl-»2 I,k4—-3 d2XeS I.eS-62 V61X»1 Schwarz Damenkausch an Der Sächsische Schachkongreß ist zu Ende. Nach achttägigen erbitterten Kämpfen ist nun auch als be deutendste Veranstaltung dieser Tagung das Mittel deutsche M e i st e r t u r n i e r, das Turnier des Leipziger Tageblatter zu Ende gegangen. Zum Schluß wuchs die Span- nung inuner mehr, denn in der letzten Runde hatten die vier ersten Preisträger miteinander zu spielen. Die Hängepartien des vorhergehenden Tages nahmen den erwarteten Verlauf. Dordank gewann gegen Dr. Michalitschke, Blüm ich gegen Bauer. In der letzten Runde kämpfte Dr. W. Müller wieder ein- mol in einer wilden Partie gegen Bordank mit seiner Geschicklichkeit, anscheinend ungünstige Stellungen zu halten. Noch vor der Mittagspause mußte Vordank aufgcbcn. Damit hatte sich Dr. W. Müller den zweiten Preis gesichert und seine versuchsweise Zu lassung zum Turnier glänzend gerechtfertigt. De- stiikmungsgemäß erhält er die Würde eines säch sischen Mei st er s. Becker verlor gegen Bauer, die Partie Woog-Schaffartzik wurde unentschieden. Der Ausgang der letzten Partie zwischen Blümich und dem Plauener Meister Blechschmidt, die über den ersten Preis entschied, schien lange fraglich, bis es dem Leipziger cndlicn gelang, sein geringes Stellunge- Übergewicht zum Siege auszuniitzen. Den ersten Preis und damit den Titel eines Meister» von Mitteldeutschland für 1928 erstritt dadurch M. Blümich-Leipzig mit 7 Punkten aus neun Partien, das sind 77 Prozent der möglichen Zähler. Er spielte im Anfang un- usw. Weitz fürchtet den Verlust de» c-Bauern durch 7,4, 7c4 und läßt sich in die Verteidigung drängen. 32. . . . 33. ««i-ki 7t»7—d2 »2—»3 7d2—s2 Die letzten schahen im Blthtempo. Jetzt ist die Zeitnot vor über, Weitz hat einen » mehr, Schwarz aber den Angriff. 37. «kl—s2 s5—«4 38. K2-K4 «»6-k5 39. «62 — 62 7c3-k3 40. «62—«2 «k5-84 41.7a2—»168 - 6442.7a 1 —kl (7dl 7a3 43. 7b5 7e3 44. K5 «k2: nebst v4—«3 und gewinnt). 8k6Xe4 Vn5-15i 8v4Xo3 I,b4Xc3s I,e3Xal I)kk>—«5 bietet den well nach 15. v«5: 8o5: 16. 8v7 »6 17. 8a8 d5 18 8d6. Der 8 immer noch sehr gefährdet ist und Schwarz schon zwei Bauern mehr hat. 15. 1,62—c3 0v5—,5 16. 0—0 d7—d6 1. s2—«4 2. 62-64 3. 8,1-k3 Nach «7—eö behielte Schwarz zwar einen k mehr, da 8e5: an Haas' scheitert, Weitz erhielte oder durch baldiges v2— cZ einen starben Angriff. 4. 8k3Xcl4 8. 8t>1—e3 5. 1^1—k4 7. 864-dS Der Bilguer 8o4: mit der Holge 8. 8c7s- «k8 9. 3a8: Vk6 10. vtS: 8e3: 11. 1,62 864 . 18. l^3 8a4f 14. e3 8d2: nach einer Partie Reggio-Torrasch. 8. -- - - S. 10. 11. 12. 13. 14. «,4—K5 42. ,3-,4 «K5 X,4 43. K4—K5 7IS- k7 44. K5—K6 7k7-k7 45. 7K1—tku4—14 46.7,1—,6 c5—e447.7,6 —»6 64—63s- 48.o2X63s- c4X63 49. «»2-62 7K7 —c7 50. 7a6Xa4 (Bester 7k6s) «k4-k3 51. 7»4— 64 («61 7K7 52. 7a6 «k2: usw.) 7e7 —e2s- 82. «62—«1 7c2-e2s- 83. «vl-61 7e2Xk2 54. K6—K7 7l2—K2 <«e3 würde noch verlieren 55. 7s4s-I ««4- 56. K8 v) 55. 762-67 «k3-e3 !W. «61 —ol «63-62 57. a3-a4 e4-«3 58. »4 —a5 7K2XK7! Aufge geben. Eine trotz einiger inZeitnotbegangenerFeh- ler in allen ihren Phasen hochinteressante Partie. itt gute Ware. Darum nehmen Lreffsr ms vreio S,e,iimSclbi1.chemiscb-Retntgrn von Mark» ncn, Spitzen. Deckchen und Kleidungsstücken aller Art nur Heitmanns Rekormia, Mcrle^n — - - Stern". Macht dlc garven frisch und Ilar, weich und gcschmcidia, Seide erhält neuen Glan;. 33. 29. 30. 31. 32. Bester war K2—K4—K5 84. 3>. 36. - Pari, . 1. St.: -eet« N — «osciutt — SslamUe L R.. Piave — Allegrador — Dancing 3. R.: Alruamiva — Flechoi» — Kibar 4. R.: SUver Jeu — Atz,, Bolen« — § 5. Stu vmiguon — Pantllö» — Highlaud Hport un6 Turnei» Leipziger Sonntagsfport Fußball: 10L0 Uhr: LBC—Fortuna. — 4 Uhr: Olympia—99, Epielvereinigung—Pfeil, TuB.—Ger- mania, Wacker-Eintracht. Hockey: 10/K) Uhr: LSE. Id—Magdeburger Hockey klub. — 3 Uhr: LEE.-Damen—Magdeburger Hockey- klub-Damen. — 5 Uhr: LST.—ALL. Schwimmen: 3 Uhr Larolabad: Hella-Magdeburg gegen Leipzig 05 (Waffcrball- und Staffelkämpfe). LST-NST Der Sonntag bringt einen Zweikampf der beiden ältesten Leipziger Hockey-Vereine, des Akademi schen Sport-Klubs und des Leipziger Sport-Klubs. Das Treffen, das um 5 Uhr auf dem neuen Plag des LSE. in L.-Schleußig statt findet, wird von der Leipziger Hockeygemeinde mit berechtigter Spannung erwartet. Die Mannschaften treten in folgender Aufstellung an: ASE.: Hesse — Martin, Dörsfeldt — Fuchs, Niedner, Schön« — Käps, Hornthal, Dr. Klaußen, Wilm, Weißkopf. Leipziger Sportklub: Drage, Blond, Dr. Hayens, Prost, Faber — Hülß, Buffe, Freyberg — Rohrmann, Dr. Gast — Brunner. Dor dem Spiel werden nachmittags 3 Uhr in Schleußig die Damen des LSE. gegen die des Magdeburger Hockey-Klubs spielen. Am Vormittag 5LI1 Uhr treffen sich, ebenfalls in Schleußig, die ersten Herren des Magdeburger Hockey-Klubs und die spielstarke Ib-Mannschaft des LSC. Tarman fahrt Weltrekord« Der Amerikaner Clarence Car man befindet sich in glänzender Form. Auf der Pariser Winter- bahn erwies er sich selbst Leuten wie S(rös und Linart überlegen Und spielte mit den Rekorden Fangball. Nun setzt er seine rekordbrecherische Tätig keit auf den offenen französischen Bahnen fort. Im Weitz zieht und seht tm dritten Zuge mott (10 -j- 10) Nr. 156. Von I. Smutny. (London Times 1910.) Weitz: L,2 863 65 (3) Schwarz: «»4 7a1 «3 b>dt ei 8b8 t»5 L»2 «5 e2 °7 (11) Weitz zieht und seht im zweiten Zuge mail. Partie Nr. 73 (Urdruck). Gespielt im Metsterschaftsturnier des Sächsischen Schachdundes in Leipzig am 2. April 1923. Weitz: Helling. Schwarz: H. Niemann. Sizilianisch. »5—»4 7v4—öS 66-65 8^Züge ge- Stundenrmmea auf der Pariser Prinzen- parkbahn stellte er mit 74H Kilometer eine» neuen Etnndenweltrtkord für Rennen hinter 60-genttmeter-Rolle auf. Seine Gegner hiel ten sich übrigen» ausgezeichnet und endeten dicht hinter ihm. Das Fliegerrennen ergab einen be merkenswerten Sieg de» englischen Meisterfahrer» Bailey über den holländischen Weltmeister Moeskop». Die genauen Ergebnisse sind: Stunden rennen für Steher. 1. Clarence Earman (Amerika) 74H Kilometer (Rekord); L Grasstn 480 Meter; 8. L6on Danderstuyft 1 Runde und 800 Meter; 4. Parisot 2 Runden und 400 Meter. Buffalobahn: Fliegerrennen: 1. William Bailey (England); 2. Peter Moeskop» 10 Zentimeter; Degraeve K Länge; 4. Sergent. Auf der Pariser Buffalobahn gewann der Schweizer Paul Suter im 80-Kilometer- Rennen in 1:08 : 07 vor dem Franzosen Parisot 4 Runden und Gonay 7 Runden, sowie dem bel gischen Weltmeister Leon Danderstuyft 8 Runden. Larman hatte in diesem Rennen wegen Motor- defekte» aufgegeben. Unsere Voraussagen 8. April Xarlrhorst 1. St.: Gebalin» — Tristan — Reitz«» 2. R.: Slire N — Achill — Bolaca 3. R.: Herzog — Taktfest — Ltd 4. R.: Schwcreuöthcr — Wind — Wette 5. R.: WUlana — Welcame Blitz — Bei 6. Ru Ttppel — Royal Bin« — «Harley 7. R.: Solberg — Tanneufel» — Magel Hannover R^ Oper — Raloy — Eyrano^1 R.: Träumerin — Pan Robert — Salopp« R.: Famulu» — General — Dnost R.: Humboldt — Maraaquino — Lourbattaut R.: Puschkin — Endegut — Gest. Starpel R.: Eilfried — Alex — Landung. USln - > 1, R.: Lharlotta II —Stall S. Schmidt — Hrxenstnd 2. R.: Ottokar — Maferwitz — Tusthahn 5. R.: Domherr — Iugeadlteb« — Magyar« 4, R.: Stall G. Schuuot — Paokaräftu s. N.: Lyrako — Aumeu — Kritischer Lag 6, R.: Fokker — Rondo — Ieffy Blümich Mitteldeutscher Schachmeister Dr. W. Müller «tchfischer Meister günstig, erzielte aber dann aus den letzten sechs Par tien 5^ Punkte. W o o g-Leipzig, der etwas vom Pech verfolgt wurde, hat seine Freunde enttäuscht. Dr. M i ch a l i t s ch k e-Prag war die ersten Tage unpäßlich, hat aber dann noch einen Achtungserfolg errungen. Näheres ergibt sich aus der beigefügten Tabelle: Bearbeitet im Auftrage der Leipziger Schachgesell- schäft „Augustes" von R. KSUx MÜmlvU. Nachdruck nur mit Quellenangabe gestaltet. Nr. 148- Von Dr. W. Michalitschke in Prag. (Tepiitz Schönauer Anzeiger 1922, 3. Preis.) * Michl gespiell. Da« Ergebnis der Turniere ist für die ihr 78jähr. Jubiläum feiernde Augustea em schöner Erfolg. Im Meisterschaftsturnier, dem Turnier der Neuen Leipziger Zeitung errang einer der ihren, H. Riemann, den ersten Preis; im Mitteldeutschen Meisterturnier fielen sogar die beiden ersten Preise Mitgliedern zu. Auch der Sächsische Schachbund kann mit dem Er folge seiner Mitglieder zufrieden sein, denn nur den Thüringer Vertretern gelang es, sich zwischen die Sachsen einzuschieben. LSfnngea Nr. 148. («al Dkl 764 1,68 8d2 d4 o2 — «e3 Pc6 ,1 LK5 K6 K7 «4. — 8 von Erlln.) 1. 1,68 -c7 «64: 2. o3s- «e3 3. I.k4 ch; 2... «65 3. Vk7 ch; 1. . . . Ick2 2. 763ch e6 3. 063 ch; 1. . . . Lv8 (1,67) 2. 764 s" «64: 3. V68ck; 2. . . . «62 3. 7e>2ch; 1. . . . l.65 2. Ick4s- «64: 3. c3ch 1. . . . I,K2 2. I,d6: 3. 763 ch. ' Nr. 14S. («»8 Vg5 I,d1 K6 864 67 8a7 K2 — «c4 l,aö 8b7 t6 8d8 K4 63 g6. — 2 ch von Leibes.) 1. 864—13 I,K5 2. 8o5ch; 1. . . . 8K7 «» 2. 0e5 4; 1. .. 8k6" 2. V65; 1. ... 62 2. 862 ch. Zug- wechsel (vdite-to-pla^) mit Aenderung eines Äbsptels. Nlchttg gelSst vo»: N. Gast, E. Nost, G. Nöber, Bauer, P. Rudolph, H. Strtckermann, R Kurth, E. Winkler (alles). Sächsischer Schachkongretz Nachzutragen ist noch, daß in dem 5täzigen Haupt- turnier folgendes Ergebnis erzielt wurde: 1. und 2. geteilt Großner und Normann je 3A, 3. und 1. P. und 9t. Gast je LH, 5. Engert 2, 6. Fikentscher 1. — Am 2. April fand ein Blitzturnier mit 28 Teil- nehmern statt. Erster wurde Dalmar mit 6^ von 7 Partien, 2. Woog 5!4, 3. und 4. Blüpnch und Dr. Michalitschke je 5. Ein anderes Blitzturnier fand am 6. April statt. Den 1. Preis gewann Blümich mit 10^ Punkten von 12 Partien, 2. Dr. D. Müller 9, 3. Dalmar 8>L, 4. und 5. Enderlein und Ffifftt ie 7, 6. Anton 6>L, 7. Dauer 6. Die Seruturniere der Neue« Leip^g« Zeitung Grupp« 3 beginnt den Kampf an» 15. April mit folgenden Teilnehmern: 1. F. Günther, L T. Brandt, 3. W. Heilbach, sämtilch in Dingelstädt (Eichsfeld), 4. G. Schneider, Klhingen, 5. L. Normann-Leipztg, 6. P. Arenz, Schweinfurt. Für Gruppe 4 (nur für Spieler von mindestens Hauptturnierstärke) und für Gruppe 5 (für jeder mann) werden weitere Meldungen unter Ein- sendung des Einsatzes von 2000 auf das Post scheckkonto 55 273 Leipzig von M. Blümich erbeten. Au» der Schachwelt Am 8. Januar 1923 wurde in Böhlitz-Ehrenbcrg der Schachklub Mieses gegründet. Der Vorstand be steht aus den Herren Otto Berndt (1. Bors.), Richard Krüger (Schriftf.), Paul Schneider (Kassierer), A. Drcher (Turnierleiter), A. Schaaf und H. Kapp- hammal (Turnierleiter). — Spielabende: Dienstegs von 8—11 Uhr in der Obstweinschänke. Der junge, rührige Verein, der bereits 20 Mit- glieder zählt, ist dem Sächsischen Schachbund bei- getreten. Sein Turnierleiter A. Decher hat im Hcmptturnier II des eben beendeten Leipziger Schach- kor.greffe« den dritten Preis gewonnen. 17. 8a8-c7 I.o8-d7 18. I,e2-k3 Weitz kann den 8 nicht retten, denn folgt 864 l 18. . . . 19. 8e7Xs6 20. I,c3Xg7 21. I^7-K2 Sehr interessante Va rianten ergaben sich nach 8e6—64. Ob das Opfer zum Gewinn ausreicht, ist fraglich, z. B. 22. I,d7: 65 23. g3 8621- 24i «g2! («kl? VK5) I)k5 25. I>o1 8141- 26. «kl VK3 27. 1,65! (nicht 27. 7gl 7g6 28. vkl OK21-) 7g6 28. gk 7K6 29. VK41-. 22. I,k3Xb7 - - - 23 «2 -g3 24. Ub2-«3 25. I)»1-64 0-6-84 26. I.a3Xe5 d6Xo5 27. V64—K2 28. 7kl—dl Zn grötzker Zeitnol findet Schwarz noch die beste Verteidigung. 768 schei- tert an 29. vg?-)- ««8 30. 7d7 0»11- 81. «-2 Vo4-f 32. «KS Vk5 " «K4 VK2—d7-f 7K1XK71- 7K7XK7 7K7-K7 «am «n !> «!» I» 7!«!»p«! Punktzahl! Brei» , «wmich — » > o l l l 7 l r Müller — l 1 t o l i »'/, II » Blechschmidt o o — o l l > » t slll«. « Dordank o o — i l i l» ( lV » SchattartzU o > 'I, « i I l 5 V S Woog « - I * r 's. 7 Becker > o o o l — 0 l» « 8 Bauer o I o a » o i — l « » Michalitschke o » o o 1 'i, o 71. >0 Nithn o » o o» o >v 0",» — 3» Lebensroman 7) Von Nova Nori« »Aacbvruck verboten.) Plötzlich ruft jemand hinten — der gräfliche Kutscher winkt. Mein Pater springt aus dem Karren und eilt an den Kutschenschlag. „Habe ich mich also doch nicht gerirrt," sagt der Graf. „Eie sind es. Wie kommen Cie denn hier her?" Und ohne Antwort abzuwarten: „Fahren Eie gleich mit mir auf Schnepfen zu Lukawina. — Eie kennen Lukawina nicht? Macht doch nichts. Ihr Gepäck kann nachzotteln." Eie machten bei Lukawina den Echnepfenstrich mit, und nach acht Tagen kehrten sie in Oraho- witza ein. Mein Vater wohnte im Fremden zimmer bei Iastremski. Am Morgen ritten sie spazieren. Dann früh- stückten sie. Dann redeten sie von der Politik. Nachmittags schliefen sie, kutschierten im Kühlen ein Endchen auf die Höfe und Vorhöfe. -Am Abend redeten sie von vergangenen Zei- len: vom Krieg, von Galizien, der Walachei, von Kämpfen und der Tholera. Auch wie es ihm seither ergangen, erzählte der Graf mit Humor und Behagen. Wochenlang. Von allem, allem redeten sie — nur nicht von der Pachtung; die Pachtung näm lich, meines Vaters heiße Absicht und Zweck seiner Reise hierher — die Pachtung, an der nun sein Dasein hing — die hatte Iastremski völlig ver gessen und verschlafen. Einmal beim Abendessen wand sich da» ufer lose Geplauder endlich in Krümmungen dem Lcbenspfad meines Vaters zu; er faßte zu guter Stunde das Gespräch beim Echopf und ließ es nickt wieder los; berichtete dem Gönner und Gastfreund haarklein, wie er Strumpf und Schuh in Mähren gelassen . . . Iastremski war gerührt. Nippte ein wenig Wein und ward noch weicher. Sie tranken Brüderschaft. Aber begreifen, wo mein Vater hinauswollte — begreifen tat Iastremski noch immer nicht. Als nämlich mein Vater nach einem Jahr allerangestrengtester Tätigkeit seinem Gutsherrn den Pachtzins brachte, drei schwarze Hähne, da mußte er dazu eine lange, in vielen kummervollen Nächten wohlüberlegte Standpauke halten: „Herr, du wolltest mein Glück, und siehe: ich bin nefer verschuldet denn je. Erlöse mich von deiner Wohltat!" „Ach, lieber Poldi," antwortete der Graf, „wenn du nicht willst, so mußt du nicht. Schreib' halt deine Schulden auf mein Konto und wirt schafte für mich." Also wurde mein Vater Verwalter des Obern Distrikts von Orahowitza, mit dem Sitz Alagina Pußta. „Ali Agas Besitztum" ist der älteste Name; auf den Karten steht „Grad-Pußta", soviel wie: Stadtgut; das Volk benennt die Pußta nach Zdenct, dem nächsten Dorf — und Zdenci be deutet: die Brunnen. In Ungarn, an der mittleren Theiß — ja, da ist die Pußta wirkiich noch Einöde, Weideland — wie sie es ehemals war, als der Kaiser die menschenverlassenen Prärien und Allodien sei- nen Getreuen schenkte. Doch Überall sonst — auch in Slawonien, von dem ick) rede — ist die Pußta nichts als Acker, ein Gut, ein Hof — nur ausgedehnter und primi tiver als deutsche Güter und Höfe; der Boden fett, doch seicht durchpflügt — das Gebäu plan- los zerstoben, luftig und windschief — nur der Brunnen mit dem ragenden Schwingbaum ent spricht dem Bild, daß sich der Europäer von der Pußta macht. Ohne Plan, breit wie Ströme und uferlos er gießen sich die Wege über Land — im Sommer kniehoher Staub, im Herbst mannshoher Brei. Ein Ferkel, das im Sommer den Weg kreuzt, wirbelt Wolken hinter sich wie eine Schnellzugs lokomotive; ein Wagen, der im Winter führt, ver- sinkt bis zum Zylinder des Kutschers. Die Krume, wie ein gepeinigter Esel, gibt ihren letzten Atem her; sie zeugt ohne Dank und schenkt und wuchert und gebiert: Mais, Weizen, Da sprach mein Vater: „Wie ist es, gräfliche Gnaden? Möchten Sie mir nicht einen Hof in Pacht geben?" „Gern, Alterchen, gern. Such' aus, welchen du willst: Drjekowo, Wörösch-major, Ielas; oder Rawno, Kriwaja . . ." „Ich möchte die Alagina Pußta." „Sollst sie haben." „Wirklich? Sie machen Vertrag mit mir?" . . Vertrag? Wozu? Genügt es nicht, wenn ich dir's sage?" „O, gräfliche Gnaden, meiner Treu, Ihr Wort genügt. . „Na also?" „. . . Immerhin, die Bedingungen sollten schriftlich . . ." „Welche Bedingungen?" fragte Iastremski ehrlich. „Nun, der Zins, die Sicherheit . . ." Da legte Iastremski meinem Vater eine warme Hand auf die Schulter, blickte ihm offen in die Äugen und sprach: „Lieber Alter! Du wirst mir doch nicht Geld zahlen wollen??" Mein Vater biß sich auf die Lippen und murmelte: „Ich dachte dein Pächter zu werden . . ." „Ja. Pächter von Alagino." Und lächelnd» fügte der Graf hinzu: „Zins jährlich: drei schwarze Häh-e" VII. Die Pußta. Siegmund Habicht hatte uneigennützig ge trachtet, den Grafen mit einem guten Rat und einem kräftigen Kerl aus ewigen Verlegenheiten zu ziehen. Durch Iastremski« unendliche Güte war aus einem Willensstärken Vorhaben eine hübsche Gebärde der Gnade geworden. Das Schwert, gezückt, einen gordischen Knoten zu zer hauen, berührte nun ritterlich grüßend den Nacken eines neuen Lehensmannes. Gemach, Iastremski» Schicksal ruhte nicht, es plackte sich für zwei; und lenkte alles noch für zwei -um besten. Wein, Melonen, Kürbisse, Aepfel, Pflaumen, Kastanien, Eichel und Walnuß; die Krume mästet Menschen, Großvieh, Borstenvieh und Schaf. Nur eine Plage ist in diesem Paradies: die Fliegen; sie stören den Tag und die Nacht. Der Graf hatte keine Silbe von Gehalt ge- sprechen, und so setzte mein Vater so viel sssr sich in Rechnung, wie der Verwalter im Untern Distrikt bezog: vierhundert Gulden jährlich. Himmel, was waren mein Vater, meine Mutter froh! Denkt nur: vierhundert Gulden jährlich bar! So viel hatten sie bis dahin nie erübrigt. Die Eltern bewohnten ein Landhaus mit vier Zimmerchen; später baute man einen Flügel an. Hinten und vorn ein Garten mit Obst, Gemüse, Neben und Bienenstöcken. In den Stallungen vier Pferde, vier Kühe, sechzehn Schweine — Geflügel nach Gefallen. Freie Jagd, Holzung, frei Getreide, Petroleum und Salz für sich und die Kinder, für zwei Knechte und zwei Mägde. Don vierhundert Gulden jährlich und dem Erlös für die Schweine hat meine Mutter, o, nur sie und ihre Strebsamkeit, fünf Kinder er zogen. herangebildet und ausgesteuert: der Aelteste, Julius, sollte Rechtsanwalt werden — er mochte aber nicht weiter im Latein und wurde Aootheker; Schwester Gisela ist Aerztin; die jüngere und jüngste, Mi—Marie — und Olga trieben Literatur und Musik; und alle heirateten beizeiten und gut. (Fortsetzung folgt.) verantworMcd flir den rrdoktionrsscn Teil caufer Handel: Sdttredatteur Dr. au« «»mld»: Mr Hrwrky Balser: dewe in Leivtta — Berliner Dicnst: <rhcfr«dc:rtrnr Dr. yrtcy Ovcrtk Berlin Nlgtcind^"» — Dresdner Dicrsl: HelnttA Nee'anlen Dresden Mabel«- beraerst-abe 2». ysernlpr 317-5. — Drncf nnd verlaa: Leipziger BerkagSdrncerre« m m ». H-. L«W)ig. Aoban- nlrpaflc S. Unverlangte Beiträge obne dclporl» werden nickt zurück« gesandt. Die vorliegende Ausgabe amfatzt IS Seiten
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