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Zelte H Xr. 82 SouusdeuS, üen 7. Lprv Lelprlger l'sgedlstt mrck HeaÄelLreltuag jener erste Kaiser der vorletzten Kaisrrdynastie, also der letzten reinchinesischen, seit 1398 ruht. Line Allee von grauen Riesensteinlöwen- und Lle- fnnten- und vier Paar Lteia-Niandarinen sü.,rt darauf zu. Bemerkenswert waren für uns auch noch die großen Dogelschwärme, die offenbar in Nanking über winterten. Zirka 1500 große, schwarze, rabenartige Dögel setzten sich jeden Morgen, Schlag V Uhr, auf drei sehr hohe Bäume in unseren Garten, schaukelten ihr Gefieder und flogen dann weiter. Nach ihnen kam, ebenfalls jeden Tag, ein besinnlicher Falke, der wenigsten» 20 Minuten auf dem leeren Baume saß und seinen, sicher durch da» schwarze Vogrlvo'.k ge- störten, Morgenschlaf zu Ende schlief. Wir verließen Nanking am 30. Januar auf einem schönen Flußschiff. Nanking liegt nämlich am Iangtsekiang, aber das Zentrum der Stadt ist fänf englische Meilen von diesem entfernt, und fuhren nun zuerst nach Hankau. Wie es uns dort erging, da» nächste Mal. beute ein Komplex von Ländereien und Gräber» (jeder Chines« kann sich irgendwo im freien Felde begraben lassen; den Platz bestimmt et« .Weiser*), Dörfern, Kleinstädten, Teichen und Kanälen darstcllt, umgeben von der 56 Kilometer langen Mauer, leider nicht mehr mit dem berühmten Porzellanturm, der 1856 beim Taiving-Aufstanü zerstört wurde, wirkt» zuerst nur verwirrend auf mich. Nach und nach .kam ich aber dahinter* und schließlich erhandelte ich mir manches sogar ohne Dolmetscher und konnte den Rickschahkuli» selbst den Weg durch die engen, »st mit Neisstrohmatten überdachten Gassen angeben. Bcson- der» stolz war ich, al» ich einmal einen Bogel in einem urchinesische« Teehau», da» auch al» Bogelmarkt diente, erhandelt hatte. Nanking hat eine künstlerisch sehr entwickelte Goldbrokat-Hauvweberei und viele kleine Silberschmieden. Hinter Nankings Mauer ragt in großen Linien der „Turple Mountain* auf. „Turple*, weil er tat sächlich immer rotviolett aussieht. An seinem Fuß liegt da» große, hügelartige Ming-Grab, in de« Gefotzte „perlen" Als diebisches Dienstmädchen entlarvt wurde eine .Dame*, die unter dem Namen .Thea von Naven* in einem vornehmen Hotel in der Gegend de» Potsdamer Bahnhofes wohnte. Der Gast siel auf, al» er sich bemühte, vom Hotel au» allerlei Schmucksachen zu verkaufen. Man sah sich die Dame genauer an und stellte fest, daß sie in Wirklichkeit eine 22 Jahre alte Lydia Wulf ist, die in Düsseldorf bei einer Herrschaft in Stellung war. Eie hatte keine Lust zur Arbeit gehabt und war mit Kleidungsstücken und Schmucksachen im Gerte von 15 Millionen Mark verschwunden. Der Bestohlene kam nach Berlin und erkannte in »Thea von Naven* sein ehemaliges Dienstmädchen wieder. Bei der Berliner Polizei meldete sich ein Dienst. Mädchen Anna Kryczaka mit der Selbstbezicht'gung, daß es an einem großen Diebstahl bei seiner Herr schaft in der Eisenacher Straß? beteiligt gewesen sei. Die Polizei war erstaunt über das Gest ndnis und traute der Sache nicht recht. Sie blieb aber dabei, daß sie auf Veranlassung eines Karl Nicht-r. den sie auf einem Rummelplatz kenncngelernt habe, die Stellung angenommen habe, nm mit ihm die Herr schaft zu bestehlen. Erbeutet waren für nicht weniger als 200 Millionen Ma-k Wertsachen aller Art. Anna Krnczaka behauptete, sie habe Karl Richter, ihrem Geliebten, die Beute in der Grunevaldstraße über geben und er sei damit verschwunden, ohne ihr wieder ein Lebenszeichen zu geben. Die Polizei ermittelte jedoch, daß das scheinbar reuevolle Mädchen taffäch- lich eine ganz durcht"iebene Diebin war. Nicht «in gewisser Karl Richter, der mit der Bnste ver schwunden sein sollte, sondern ihr wirklicher Geliebter, ein Paul Nndue aus Schöneberg, hatte sie zu d-m Diebstahl nnyeftistet, und sie hatte alle» zu ibm in seine Wohnung gebracht. Mit ihrer Selbst bezichtigung wollte die Diebin der Krimin^lnoli ei ein Schnippchen schlagen. Sie war b-reit, fü- den Geliebten ine Gefängnis zu gehen, um ihm die Beute zu sichern. Noch nicht ermittelt ist eine falsche Perle, die sich Klein, Specht, Pohl, Anna Schmidt, auch bloß mit dem Vornamen Adele nennt und erst kürzlich 250 000 Mark an Schmucksachen erbeutet batte, Jetzt hatte sie bei einem Bankier Stellung gefunden und stahl diesem, als die Herrschaft am Karfreitag für kurze Zeit auogegangen war, für 36 Millionen Mark Scbmncksachen, darunter ein besonder» wertvolle» Stück türkischer Arbeit. Bei einer Gesandtschaft am Kurfürstendamm nahm ein Diener unter dem Namen Hans Pohle Stellung, erbrach nach kurzer Zeit den Schreibtisch und ver schwand mit IN Millionen. Die Polizei stellte fest, daß der falsche Diener ein stellungsloser Ludwig Haur ist, der den richtigen Han» Pohle nach ein-m Kassee gelockt h"tte unter der Vorspiegelung, ihm eine Stelle beschaffen zu wollen. Die Uebermacht de» .schöneren Geschlechtes*. Der Frauenüberschuß Europas beträgt gegenwärtig acht zehn Millionen, darunter vier Millionen in Ruß land, zweieinhalb in Deutschland, je zwei Millicn^n in England und Frankreich, eine in Italien, eine halbe Million in Oesterreich. Schwedisch« Sivderspeisung. Nach einer Mittei lung des Roten Kreuzes ist in Berlin die Spei sung für 800 Kinder eröffnet worden, für welche di« Mittel vom Schwedischen Noten Kreuz ausge bracht worden sind. Gle'chzeitig erhalten auch n, Köln 300 und in Nürnberg und Saarbrücken ue 200 Kinder täglich solches Mitt'gseflen. An die Städte Essen und Bochum hat das deutsche Note Kreuz bis setzt je 500 schwedische Lebeusmittelpa'cte verteilen können. Sie Uebte „Nebenverdienst" Durch einen raffinierten Trick hatte die Geflügel verkäuferin Frau Keibel in Berlin zahlreiche Per sonen betrogen. Sie hatte einen Stand in der Zentralmarkthalle, in dem sie Gänse verkaufte. Eines Tage» machten Konkurrenten der Händlerin einen Beamten der Schutzpolizei darauf aufmerksam, daß Frau Keibel, um einen »Nebenverdienst* Hernus- zuholen, ihre Wage auf falsches Gewicht eingestellt habe. Der Beamte verbarg sich in der Nähe des Stande» und stellte sehr bald fest, daß auf dem Grunde der trichterförmig geformten Wage ein Gänsekopf im Gewicht von 125 Gramm lag. Um dieses Gewicht wurden die Kunden beim Kauf be trogen, und die Händlerin verdiente an jeder Gan» im Durchschnitt 1500 bis 1800 Mark mehr, als sie be rechnen durfte. Vor Gericht verteidigte sich die An geklagte damit, sie hätte nicht gewußt, daß in der Wage der Gänsekopf gelegen habe, doch beantragte der Amtsanwalt sechs Monate Gefängnis gegen sie. Das Gericht erkannte auf drei Wochen Gefängnis und billigte ihr Bewährungsfrist gegen eine Buße von 200000 Mark zu. Llebestragödie. Zn Graslitz in Böhmen hat ein 65 Jahre alter Dillenbesitzer aus Eger seine Ge- liebte, die 25jährige Tochter eines Zustizbeamten, er schossen und hierauf Selbstmord begangen. Wiederverheiratuug der Lady Northclisie. Die Witwe des kürzlich verstorbenen englischen Zeitungs königs Northcliffe hat sich mit dem Leiter des Wahl bureaus Sir Robert Hudson in London verheiratet. Durch diese Wiederverheiratuug verliert Lady North- eliffe den größten Teil ihrer Erbansprüche aus dem merkwürdigen Testament ihres ersten Manne«. Auch der letzt« Tropfe» verböte». Das Schatzamt hat die New Yorker Hafenbehörde angewiesen, nicht länger zu gestatten, daß die an Land gehenden Schiffs passagiere je einen Liter Alkohol zu »medizinischen Zwecken* mit sich führen dürfen, da die» eine Ver letzung de» Alkoholverbot» und oer Aollgesetze sei. Der S200 KUo«eter.Flug einer Taube. Bel NewYork wurde dieser Tage eine völlig erschöpfte Taube gefimden, die eine Botschaft de» Naturwissen schaftler» Edmund Heller trug, der sich auf einer Studienreise im Yellowstone-Park befindet. Heller teilte mit, daß er sich in den Hoodoo-Dergen verirrt habe und bat um Hilfe. Die Nachricht war für einen Kollegen bestimmt, mit dem zusammen Heller di« Taube gezüchtet hatte. Die Entfernung vom Yellow- stone-Park nach New York beträgt 3200 Kilometer. Die Taube brauchte zu dieser Strecke fünf Tage, legte also durchschnittlich täglich 640 Kilometer zurück. ver Okkultismus vor Gericht Ehreuck-Aohl«- über seine Experimenk» Bor dem Am -geeicht in München kam eine Beleidigungsklage zum AaStraa, bei ver e» ! sich um eine ger:cht!iche Feststellung über die von B ofessor v. Schrenck-Notzing und seinen Anhängern als wahr unterstellten okkulten Phä nomene ver Materialisation und psychisch Physis- ! logischer Fernwirkung handelt. Der Änttspiritist Leo Erichson hat in seinen Borträgen und Schriften diese Phänomene aus Grund eigener photographischer Aufnahmen als Sinnestäuschung und Autosuggestion der Sitzungsteilnehmer be zeichnet. Gegen dieser Auflassung wurde er von den Natnrheilkunbigen und Spiritisten Ram bo ch er Lügner und Erzschwindler beschimpft Erichson hatte auch die Klage erhoben, um ge richtlich seststellen zu lassen, daß er tatsächlich durch Momentaufnahmen den angeblich übersinn lichen Charakter der Phänomene widerlegt habe. Du dem Prozeß hatten sich zahlreiche führende Anhänger und Gegner Notzing- al- Sachver ständige und Zuhörer eingefunden. Nach BerhaadiungSbeginn gab kaut Berliner Tageblatt der Privatkläger Erichson die Erklärung ab, daß er nie behauptet habe, die enthüllende Photographie selbst ausgenommen zu haben. Er habe in feinen Borträgen nur darauf htngewiesrn, daß eine solche Ausnahme in Hamburg existiere. Dieser Darstellung trat der Zeuge v Czebutz ent gegen. Danach hat Erichson seinerzeit bei einem Vortrage in Graz ausdrücklich versichert, er selbst habe in ct.ler spiritistischen Sitzung den angeblich „freischwebenden Lisch" photographiert, und die Photographie zeige, daß der Tisch über- hauvt nicyt sä webte, sondern unverrückt aus dem Fußboden s and Der Zeuge erwähnte weiter die Mitteilung de- Sekretär» einer spiritistischen Ge- sel schalt an ihn, daß Erichson wegen zu hoher Geldforderungen nicht für eine spiritistische Bor- tcag-tournee gewonnen werden konnte Erichson bestreitct da» Dr. Ludwig bekundet, daß Erichson in seinen Vorträgen n cht alle Phänomen rundweg ab lehnte, sondern sie unerklärdar auf unerforschte, natürliche Kräfte zurückgesührt habe. Wo sich die Photographie beiindet, weiß Erichson nicht anzu geben. Auch die Nach'orschungea der Gegen partei waren ergebniSlo» verlaufen. Sachverständiger Dr. med. Freiherr v. Schrenck« Notzing bejaht auf Grund seiner vierzig jährigen Erfahrung da- Phänomen der Tischele vation und schildert «in Experiment im Labora torium de» Ingenieurs Grünewald, wo sich da» Gesicht des Medium» auf der Wage um da» Ge sicht de» völlig sreischwebenden Lisch«» vermehrte. Auch Versuche mit einem polnischen Medium er gaben freies Emporschweben von Gegenständen. In der vergrößerten Photographie zeigten sich zwischen den Händen de» Mediums fluidale Fäoen. Auch eine überstülpte Glaskugel ver mehrte die verlangte Bewegung eine» bestimmten Gegenstandes. »Schrenck-Notzing berichtet weiter über seine Versuch« durch Fernwirkuna auf leblos« Gegenstände mit einem IS jährigen Zahntech niker. Die Halluzinationstkeorte sei nicht haltbar. Das beweisen neue Versuche, bet denen eine in einiger Entfernung vom Medium ausgestellte Schreibmaschine selbsttätig Buchstaben aufzeichner. An der Tatsache mediumistischer Fernwirkungen aus leblose Gegenstände ist nach Schrenck-Notzing trotz möglicher Fehlerquellen kein Zweifel. Die streng wissenschaftliche»» kontrolliert«!» Untersu chungen befänden sich noch heute im erste« Stadium. Er persönlich sei ein Gegner de» Spiriti»mu». An da» Gutachten de» Sachverständigen schlossen sich heftige Auseinandersetzungen zwilchen dem sehr temperamentvollen Angeklagten Rain bacher und dem Pcivatkläger Erichson, die der Vorsitzende, AmtSgertchtSrat Frank, aut Humor schlichtete. Die dunkle Großstadt. Ein Bild der groß- städtischen Niederungen gab eine Verhandlung vor der Strafkammer des Landgericht» l in Berlin. Auf der Anklagebank sah der Händler Wilhelm Eoarad, der sich wegen Zuhälterei zu verantworten hatte. Der Angeklagte hatte al» 17 jähriger Bursche das Unglück, in die Netze einer Frau zu geraten, die gewerbs mäßige Unzucht trieb. Als sich Eonrad dann von ihr trennen wollte, erstattete sie gegen ihn Anzeige wegen Zuhälterei, und Eonrad wurde im Jahre 1915 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe meldete er sich freiwillig zum Heer und machte den Krieg bi» 1918 mit, wobei er sich ein- wandfrei führte. Nach der Revolution geriet er wieder in die alten Kreise und gab sich mit einer Frau ab, die von ihrem Mann getrennt lebte und, wie seine erste Geliebte, ihren Lebensunterhalt ans der Straße verdiente. Zm Juli vorigen Jahres löste er die Beziehungen zu ihr, da er eine andere Frau fand, die ein Geschäft besaß, und er sich auch diesem Srwerbozweig zuwenden wollte. Au» Rache er stattete nun die Verlassene Anzeige, und Eonrad wurde vom Schöffengericht wegen Zuhälterei im Rückfalle zu drei Zähren Gefängm» verurteilt. Geg:n dieses Urteil hatten die Verteidiger Berufung ein gelegt. Sie führten mehrere Personen vor, die be stätigten, daß der Angeklagte zeitweilig -inen Handel betrieben habe. Ferner wurde unter Beweis gestellt, daß der Angeklagte und sein Vater die Frau wiederholt ermahnt hätten, ihren Lebenswandel zu ändern, daß sie aber stets geantwortet hätte, sie könne nicht ander». Das Gericht ermäßigte die Strafe auf zwei Jahre Gefängnis. Ver Müller-Konzern Die Reihe der großen Wettkonzernprozesse w'rd r.. diesen Tagen mit der Verhandlung gegen ten Müller-Konzern in Berlin ihre Fortsctzurg finden. Der Hauptangeklagte, der Porträtnu.! r und Rennstallbesitzer Reinhold Müller, hat im Jahre 1921 mit seinem damals 22 Jahre alten Sohn Artur und einem als Buchmacher bekannten k us- mann Weber den Wettkonzern .Artur Müller L Co, G. m. b. H.' gegründet. Die Einzahlungen berrucun von Mai bis August 1921 über 13)4 Millionen Mart. Reinbold Müller kaufte aus einem Karlshorittr Händlerstall drei Rennpferde. Al» die Dividende nicht mehr gedeckt werden konnte, gewährte Ka l Köhn, der Gründer des „Echutzverbandes deuts'er Cportbank- und Wettkonzerne*, dem Müller-Konzern ein Darlehen von 6 Millionen Mark. Die Anklage gegen Müller lautet auf Betrug, gewerbsnwß g-s Glücksspiel und Konkursvergehen. Gegen Reinhold Müller wurde seinerzeit Haftbefehl erlassen, d"r je doch trotz aller Bemühungen der Staatsanwalts ast und der Kriminalpolizei bisher nicht vollstreckt werden konnte. Als Müller verhaftet werden so'lte, flüchtete er im Nachtgcwand über den Balkon scin r Wohnung und über mehrere Dächer, so daß er ent- kam. Sein Verteidiger hat jetzt unter Anbiev rg einer hohen Kaution einen Antrag auf freies Geleit gestellt. Schwere Strafen für Kokainschieber. Das gemein- gefährliche Treiben von Kokainschiebern wurde von der Strafkammer des Landgerichts III in Berlin mit schweren Strafen belegt. Die Kaufleute K tz und Withoest aus Hamburg hatten zusammen mst einem berüchtigten Kokainschieber Kroeger, der auch in politische Affären mehrfach verwickelt war und für den sich Vas Auswärtige Amt vielfach interessiert, einen Posten von vier Kilogramm Kokain aus d m Hamburger Freihafen heransgebracht und versucht, es weiter zu vertreiben. Kroeger ist geflohen und soll sich im Ausland befinden. Das Gericht erkannte gegen Katz auf drei Monate Gefängnis und eine Million Mark Geldstrafe: es bewilligte den An geklagten aber eine Aussetzung der Gefängnisstrafe gegen die Zahlung einer weiteren Buße von fünf Millionen Mark. Withoest erhielt zwei Wochen Ge- fängni» und 500000 Mark Geldstrafe. Wettervoraussage für Sonnabend, 7. April. Zeitweise stärkere Bewölkung, vereinzelt geringe Niederschlage, etwa» warmer. eudet »»enliml-wN /Lkvpsstov dsstvksn »ns vinsr?ulvermisekiiao «eiebo mit Llyrsria vsrmisekt ist. Visses vmbekriieke Olyrorin uncl dis 5lsia>itu>>« verisusrn di«Pasta nnm-.mvin. IVvnn Lisclis nnsssLaknbürsks ia vr. Lubr'sLutinpuIv«» „Xo. 22 eintaueken, so bereiten Liv sieb «-«Nist krisebv aromatiseks Xadnyasta. vsicks die LLbns blendend neiü erkält n. nur so tsusrist. Lian verlang« ausdniekiicii. ,X<». 22." Lu baden iv allen ^potdalcen u. vrogoiien - Lebensroman 6j Don Kcxtt» Kock» »«cnddruck verbot««.) Zastremski, dem es sehr schlecht ging, ward von den ersten schlauen Agenten überlaufen. Sie fädelten ihn ein, setzten herrliche Verträge auf — er aber konnte sich nicht ermannen, die Feder einzutunken, die Wiener Schlußbriefe zu unterschreiben — und überhaupt hatte Zast- remski keine Tinte auf seinem Landhaus zu Orahawitza und war zu träge, den Diener nach Tinte zu schicken . . . Die Agenten rannten sich die Beine ab, um Millionen: Zastremski war ausgeritten; oder auf der Hühnerjagd; oder zu Besuch bei Freunden. „Er hat ja,* schrien die Händler, „nix wie Schulden, er wird zugrunde gehen — man wird ihn pfänden, das schöne Holz gerichtlich feil- dietcn. Er soll doch freihändig verkaufen — jetzt, wo die Hochkonjunktur ist * Gewiß, das sollte er. Doch er tut es nicht. „Warum?" Er ist zu gleichgültig. Die Förster auf den Nachbarglltern fuhren schon in Biererzügen umher, die Oberförster hielten sich ihre eigenen Schauspielertruopen und Zigeunerkapellen. Zastremski kutschte feine alten Schimmel noch und trug geflickte Stiefel. Endlich hatte ein Mann, namens Habicht, Siegmund Habicht, den Blick für die Lage, den erlösenden Einfall: ein Schreibzeug mitzubrin- gen; und Zastremski unterschrieb auf dem Fleck. Da» Schicksal hatte wieder einmal schweiß triefend für ihn gearbeitet: gerade auf dem Gauri'ankar der Hochkonjunktur, im Zenith der HoUpreise schloß Zastremski ab, und niemand aor ihm, niemand nach ihm hat je solch schwirr- >elhalt hohe Summen für seinen Dald erlangt vie der polnische Zastremski von seinem drrtt- ^en Namensvetter Habicht. In den gerodeten Waldgrund, di« brett üppige Erde säte man Mats. O, man hat nicht viel geackert und gedüngt — der Mais wuchs von selbst wie Bambusdickicht — anderthalb Klafter hoch. Nicht zwei oder drei Zähre baute man Mais — nein, ein Menschenalter — ohne recht zu ackern, ohire Dünger. Man trieb Landwirtlchaft fast ohne ein Dach: es stand viele Jahre nur ein Häuschen mit vier Zimmern auf Alagina Pußta, dem größten von Iastremskis Höfen; keine einzige Scheune — das Stroh blieb im Freien; auch das Vieh im Freien, die Maschinen, die Geräte. Arbeiter, die des Sommers kamen, schliefen in den Maisdarren; die Knchte in dürftigen Hütten. Eine wohlfeile Wirtschaft also — doch sie trug auch nichts; der Meterzentner Mais kostete vier Gulden, ans Drauufer gestellt. Von Oraho- witza zur Drau aber waren drei deutsche Meilen tiefen Wegs. Zastremski steckte etwas von der errafften Beute in sein Gut, zahlte einige Gläubiger aus, die zudringlichsten, kaufte auch etliche noble Pferde und dann fuhr er nach Pest. Zn Pest führte ihm irgendein Klubgenosse, der sie wohl gern los sein wollte, zwei niedliche Dämchen zu, zwei Schwestern, zusammen dreißig Jahre alt: sie waren aber nicht Zwillinge. Sie kauften sich auf Iastremskis Kosten ein Wlqwam und richteten es hübsch ein. Die eine heiratete bald einen Ministerialrat, und Zastremski gab ihr die Mitgift. Die andre wurde ibm langwetliq in ihrer faden Dlondhelt. Er ließ sie schwarz färben und freute sich eine Zeitlang der Abwechslung — bis er eine» Tages im Klub erklärte, nun habe er sie über, nun kehre er ganz gewißlich heim auf seine Klitsche. Der gefällige Klubgenosse war bereit, Zastremski mit neuer Weiblichkeit zu versehen. „Nei . . . n," erwiderte Zastremski unendlich faul. „Eine neue? ... mit der müßte man wieder stundenlang Herumreden . . .* Gott kleidet die Lilie auf dem Felde und »ähret die Rabe«. — Er tn seinem unerforsch- lichen Ratschluß schuf Menschen, regsam und ge schäftig, daß sie ihren Einseneifer für sich allein nicht aufbrauchen können — sie müssen ihre Nase in des Nächsten Kohl stecken und seine Suppe rühren. So war Siegmund Habicht. „Herr Graf,* sagte er, „Ihre Schluderwirtschaft geht so nicht woiter, Sie werden von Ihre» Leuten aus Nachlässigkeit geschädigt, aus Geldgier bestohlen.* Zastremski nickte langsam dazu und lächelte. Ia ja; damit sagte man ihm nichts Neues. Aber was tun? 's nun man so der Lauf der Welt. Habicht, der rührige, verstand diesen Buddhis- mus nicht. „Aber Herr,* rief er, „da müssen Sie doch eingreifen, mit eisernem Besen auskehren, einen energischen Mann an die Spitze stellen .. .* Zastremski nickte lächelnd: Freilich, freilich. Habicht sah, dieser Graf war doch nicht willens, gebietend aufzutreten — darum wechselte er auf ein ander Geleis. „Noch besser" — und Habicht hob die Stimme — „Sie verpachten Grund und Boden einem entschlossenen, fleißi gen Landwirt, der mit der Faust regiert." Recht hat er eigentlich, dachte der Graf. Habicht ist seinem Tatendrang: „Wissen Sie denn niemand, der so recht mit Fluch und Donner dreinfahren kann?" „So einen wüßte ich schon," sorach Zastremski freundlich und träumerisch. Er dachte an jenen Menschen, den er am lächerlichsten batte fluchen hören: seinen ehemaligen Wachtmeister, meinen Vater. „Lassen Sie ihn doch kommen." „Raja. Gelegenheit." „Nein, Herr Graf! Richt gelegentlich — verzeihen Sie schon. Sofort. Depeschieren Sie ihm!" Das Gespräch fand Anno 1870 statt, wenn ich zutreffend unterrichtet bin, im Herbst. Zm Sommer 71 fraate Habicht: „Haben Sie Ihrem Polterer depeschiert, Herr Graf?" „W'rkltch, ich habe vergessen ... Ist e« so I dringend?" . Da schrieb Habicht selbst. Mein Vater hatte oben in Mähren eben nur die Möbel aus der Sintflut gerettet, die Pistolen «nd die Flinten. Gefällige Verwandte, die laut und eindringlich wünschten, es möchte zum letzten Male gewesen sein, streckten ein paar Gulden vor zur Reise nach Slawonien. Und mein Vater fuhr. VI. Der Pachtvertrag. Habicht hatte meinen Vater brieflich über die Sachlage unterrichtet: der Graf brauchte einen tüchtigen Pächter, einen Herkules, der den Augias stall reinigte und... dem Grundherrn einen an ständigen Zins böte. Dazu war mein Vater auch willens, als er nach so vielen Jahren wieder, aus diesem nicht alltäglichen Anlaß nach Orahowitza fuhr — hinaus aus dem Elend, einer Erwartung entgegen. Er wird Boden unter sich haben, ar- beiten können, wird allerdings ein paar Gulden Sicherheit zahlen müssen... Nun, Urgroßmutter, die Kürschnerin wohnt ja dort im Ort .... Mein Vater fuhr bis an die Drau mit der Eisenbahn und dann tagelang in Bauernwagen weiter bis Orahowitza. Als er sich dem Städtchen näherte, kam ihm auf der staubigsten aller Land- straßen eine Kutsche entgegen. Wer anders konnte es recht sein al» der Graf? Mein Vater grüßte ehrerbietig, der andere dankte. Die Gefährten fuhren aneinander vorüber. (Fortsetzung folgt.) verantwort«» für -en revakttoneücn Lett (auyer Handel: Shestrdattenr De. Ittir» Gchimid'. für An,einen: Heinrich vaste«: beide in Leidste — Berliner Dienst: Ubeiredatteur Dr. »eich stverlh. Bettln Ullsteindai » — Dresdner Di-nst: Heinrich Nert-ulen. Dresden. «iabelS- drraerftratze 24. flernipr, 31793. — Druck i»nd «erlnn: Lei»«»mr veria»«druckerei «u m ». Leip;«-. Johan- niSgasf» 8. Unversauqtt Vttttüae ohne Rstckvori, werden nichc zurück- arsand». Die vorllegende Ausgabe »mfatzt 12 Selle« Sonn- Di« Lei tätigtest, pieta, Berj ist, die Ac rntttel brai schützen, s einen »naj halten. Zn los schor» r Zn Sa< die ein öffe ziger L< Jahren au es wurde « der Meinn hat übrige! Lobt. Gab rettender! daß sie lei Genußsucht solche sich Endlich daß di» S machen « Leihhause gekommen, meint, den die Leihh« allen Diel oder ihr« stohlenem zwei Krik stationiert. Immer „Heiterkeit al» der d kalb sein Herren! ! deute auf waren näi eingebrochi genommen diesem Fo konnte. 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