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hat, ein weites Anwendungsgebiet als Wollersatz zu »erschaffen. Es hat sich gezeigt, daß Wolle trotz de« hohen Papiermarkpreises, den sie heute kostet, der Stapelfaser bei weitem vorzuziehen ist, da sie ihr in jeder Hinsicbt weit überlegen ist. Auch macht die Verarbeitung der «Stapelfaser, die bekanntlich durch Zerschneiden der Kunstseidenfaser in einzelne Stücke von bestimmter Länge (Stapeln) und Verspinnen dieser Stapeln nach Art der Schappeseide gewonnen wird, nicht unbeträchtliche Schwierigkeiten, da es in Deutschland wenig Schappespinnereien gibt, die rin derartiges Verfahren ausführen können. Diese be finden sich meist in der Schweiz. Die Kunstfaser wird als Spinnfaser zusammen mit einer anderen Naturfaser am vorteilhaftesten verarbeitet werden können. Sehr geeignet wäre beispielsweise hierfür die Kunstwolle, die bekanntlich aus kurzendigcn Wollfascrn besteht und, mit der langstapeligen Kunstfaser zusammen versponnen, ein höherwertiges Produkt ergibt, als wenn diese einzeln verarbeitet wird. Wegen ihres relativ hohen Preises wird Kunstseide immer nur die noch teuere reale Seide, nicht aber die Wolle ersetze» können. Bedeutsam sind auch die Ergebnisse auf dem Ge biete der S e i d e n f o r s ch u n g. Man nahm bisher an, daß die Seide ein sehr kompliziert zusammen gesetzter Eiweißkörper wäre und daher synthetisch nicht darstellbar sein könnte. Die Forschungen des Instituts haben jedoch gezeigt, daß die Seidenfaser ebenso alle anderen Fasern, die die Natur bildet, von einer einheitlichen Struktur ist und die Analyse hat eine wesentlich einfachere Zusammensetzung er geben, ols man bisher annahm. Es sind damit die Grundlagen geschaffen, um theoretische Arbeiten zur Gewinnung eines Seidenerfatzes mit den wertvollen Eigenschaften der realen Seide zu ermög- lichen. Freilich ist der Weg zur Erreichung solcher weitgestcckten Ziele lang und arbeitsreich. Die Praxis erwartet meist unmittelbare, greifbare, sofort realisierbare Ergebnisse. Demgegenüber ist die wissenschaftliche Forschungsarbeit stets auf weite Sicht, auf vorsichtiges Vorwärtsschreiten, auf ruhiges Durchdenken der bisher erzielten Erfolge eingestellt. Indessen wissen einsichtige Industrielle den unschätz baren Wert einer solchen Pionierarbeit für den technischen Fortschritt wohl zu schätzen. Leider ist die Zahl derer, die die Bedeutung dieser in Stille und Zurückgezogenheit geleisteten Arbeit in ihrer vollen Bedeutung zu erkennen vermögen, noch recht klein. Professor Herzog bedauerte dies um so mehr, als das Institut fast ausschließlich au« freiwilligen Mitteln non feiten der Textilindustrie unterhalten wird. Bei dem ziemlich umfangreichen technischen und personellen Apparat werden zum Be trieb des Instituts monatlich Millionenbeträge ge braucht. Das Reich selbst kann angesichts seiner finanziellen Notlage nicht helfend einfpringen und beschränkt sich auf einen verhältnismäßig ganz minimalen Beitrag. Während die gleichartigen Forschungsinstitute in anderen Industriezweigen durch Umlagebeträge, die von den Spitzcnvcrbänden aufgebracht werden, unterhalten werden, hat sich das bisher bei dem Institut der Faserstofforschung nicht erzielen lassen. Eine befriedigende Lösung der finanziellen Frage ist aber eine dringende Not- wendigkeit für ein dauerndes erfolgreiches Arbeiten dieser ernsten Farschungsstätte, der einzigen ihrer Art, die cs in der Knlturwelt gibt. Montes Nonkurrent Der Werdegang des Wettkonzrrninhabers KSHn Gegen den bei einigen 80 000 Menschen in nicht gerade angenehmer Erinnerung stehenden Wett konzerninhaber Karl Köhn ist nunmehr die An klage erhoben worden. Die Anklage benennt allein neben zahlreichen Sachverständigen nicht weniger als 119 Zeugen. Sie lautet auf Betrug, gewerbs mäßiges Glücksspiel und Konknrsvcrgehen und richtet sich außer gegen Köhn noch gegen vier Mit angeklagte. . Interessant ist der bisher wenig bekannt ge wordene Werdegang des Angeklagten Köhn: Er ist der Lohn eines Lehrers aus Danzig und hat das dortige Gymnasium besucht. Hintereinander war. er bann Delikatcsscnhändlrr, Zeitungsverleger, Buchdruckereibcsitzcr, Wurstsabrikant und betrieb dann einige Zeit das sehr einträgliche Gewerbe eines >W ahrsagers". Schon in seiner in Konkurs gegangenen Wurstfabrik Hatto er eine Art Divi- dendensystem eingefiihrt, indem er seinen Teil habern eine OOprozentige Verzinsung versprach. Nachdem er einige Zeit lang Herausgeber der Allgemeinen Roßfchlächer-Zcitung gewesen war, «r warb er ein in der Friedrichstraße gelegenes Sportburcau, aus welchem später der Wett- tonzern hervorging. Nebenbei beschäftigte er sich mit Philosophie, Religion, Sozialpolitik, Theosophie und Okkultismus. Wie die Anklage behauptet, hat Köhn von etwa 80.000 Personen in einem verhäl- uismäßig kurzen Zeitraum etwa 6 1 Millionen Einzahlungen erhalten, denen aber nur rrwa 3 4 Millionen Auszahlungen gegcniibcrstandkn. Ein besonders schwieriges Stück Arbeit für dir Staatsanwaltschaft war der Nachweis, wo Köhn die fehlende Summe gelassen hatte. Fest- gestellt werden konnte, daß er den Fedcrmannschen Rcnnstall für etwa 8 Millionen Mart und ferner die bekannte «Sportvilla" (in der Frcihcrr-vom- Stein-Straße) sowie mehrere Automobile gekauft hatte. In der Villa hauste er, obwohl er verheirate', war Md fünf Töchter hatte,, mit seiner Geliebten, der schon mehrfach angcklagten, aber aus Grund des si 51 sreigesvrochcnen Lotte Baßler zusammen, der er wertvolle Brillantschmncksachen, Pelze, seidene Wäsche, Dutzende von seidenen Strümpfen und andere kostbare Dinge schenkte. Seine Geliebte meldete er als seine „Stieftochter" polizeilich an. Nebenbei erwarb Köhn das Gut Neuhof und be teiligte sich an einem „Bankgeschäft". Die Anklage gibt auch zu, daß Köhn selbst nicht verschwenderisch gelebt hat, dafür aber desto mehr mit dem Gelbe der Einzahler seinen Bekannten und Verwandten gegenüber Mißwirtschaft getrieben hat. MlUj 8l.Ü7ttsM LL fi.Ü6kl. In einem Falle hatte er der Geliebten seines Ham burger Generalvertreters, die er diesem erst ab- spcnstig gemacht hatte, eine halbe Million Mark bar gegeben, damit diese wieder zu ihrem Bräuti gam zurückkchren sollte. Bezüglich der Forderun- gen der Einleger hat Köhn den sog. Spier- einwand erhoben und auf Grund von Recht-- ausführunqen in einem bereits anhängig gewesenen Zivilprozcß auch ein zu seinen Gunsten lautendes Urteil erstritten. In der Rolle des „Film - Generaldirektors*. In den Kreisen der Filmindustrie wurde in der letzten Zeit von der beabsichtigten Gründung einer neuen Aktiengesellschaft gesprochen, die von einem „General- dircktor" Bernhard Rosowsky unter dem Namen „Parfiimia - Aktiengesellschaft" ins Leben gerufen werden sollte und mit einem Kapital von 25 Mil lionen Mark Filme Herstellen wollte, zu denen ein französischer Filmstar verpflichtet war. In den Fach kreisen erschien die Angelegenheit von vornherein verdächtig. Vor der endgültigen Gründungs versammlung, bei der weitere Kapitalisten ihre Be- teilungsgcldcr einzahlcn sollten, wurde auf Ver anlassung von mehreren bereits durch die eigenartige Geschäftsführung des „Generaldirektors" Ge schädigten Rosowsky verhaftet und der Kriminal polizei Angeführt. Er hatte bereits ansehnliche Summen von Leichtgläubigen eingenommen. Die Kriminalpolizei sucht jetzt festzustellen, wer eigent lich dieser sogenannte Generaldirektor ist und welche Personen hinter seiner Gründung stehen. Ein neue« Wasserkraftwerk in Bade». Die Ab flüsse des Rohrhardberges im südlichen Schwarzwald sollen nach einem Bericht des Industrieblattes durch ein neues Wasserkraftwerk, das sogenannte Elzwerk, ausgenutzt werden. Der Inhalt des Staubeckens beträgt 3,2 Millionen Kubikmeter, und durch eine 9,5 «Kilometer lange Drucksiollcnleitung wird ein Gefalle von etwa 600 .Meter für Araflzwecke nutz bar gemacht. Ein weiterer Ausbau, bei dem der Gutachbach benutzt werden könnte, würde die Er zeugung von 78 bis 88 Millionen Kilowattstunden ermöglichen. Das Elzwerk soll mit den Werken am Rhein zusammen arbeiten und diese hauptsächlich in den Wintermonaten, wo der Rhein wenig Wasser führt, unterstützen. * Famtlieutragödi« in Magdeburg. Auf der Straße tötete der Maschinenmeister Gürth seine von ihm getrennt lebende Frau durch 5 Revolverschusse. Straßenpassanten und Schutzpolizisten verfolgten den Mörder, der in die Wohnung seines Vaters flüchtete. Als er sah, daß ein Entrinnen unmöglich war, stürzte er sich aus dem 4. Stockwerk in den Hof und trug so schwere Verletzungen davon, daß er auf dem Trans port nach dem Krankenhaus verstarb. Er hinterläßt zwei kleine Kinder. Gemäldediebstahl i» eiver Villa. In einer Villa in Tharandt, die wegen ihrer wertvollen Bilder bekannt ist, wurden u. a. die Gemälde „Sintflut", die „Zerstörung von Jerusalem", und „Thusnelda im Triumphzug des Germanicus" gestohlen. Der Dieb schnitt die Leinwand aus dem Rahmen und scheint sich nach Dresden begeben zu haben. Schiffszusammcnstöß« bei Hamburg. Durch den schweren Nebel, der mit umlaufendem Winde von Ost nach West sich eingestellt hatte, haben sich in der unteren Elbemiindung und auf der unteren Elbe mehrere Schiffszusammenstöße von großer Tragweite ereignet. Der ausfahrende deutsche Dampfer „Artus- Hof" kollidierte oberhalb Brunsbüttel mit d^m see wärts stehenden belgischen Dampfer „Adolphe Deppe". Der „Artushof" erlitt schwere Schäden und bat seine Reise aufgeben müssen. Der deutsche Dampfer „Heddersheim" ist auf der Ausfahrt auf der Elbe mit einem unbekannt gebliebenen Dampfer zu- sammengestoßen, scheint schwer beschädigt worde zu sein und soll einer Hamburger Werft zugeführt wer den. Außerdem sind kollidiert der Hamburger Dampfer „Trave" bei Cuxhaven mit einem unbekannt gebliebenen Dampfer. lieber die Schäden dieser bei- den Dampfer ist noch nichts bekannt. Zusammen- gestoßen sind auch der norwegische Dampfer „Louber" und der englische Dampfer „Leominster" bemi zweiten Feuerschiff. Der Engländer hat oberhalb der Wasser- linie Schaden erlitten und ist im Hamburger Hafen eingetroffen. Räuber und Einbrecher mit dem Revolver. In Auerbach i. Hessen sind in eine Fabrik zwei Dieae eingebrochen; sie wurden aber von der Frau des Hausmanns überrascht. Einer packte die Frau und verletzte sie durch einen Schuß an der Stirn. Die Diebe hatten sich bereits Waren im Werte von zwei Millionen Mark zum Mitnehmcn zurechtgelegt. Sie sind der Angestellte des Geschäftshauses Ernst Knnll und sein Freund, der Oberrealschüler Johann Dorsch aus Ellefeld. Letzterer hat den Schuß auf die Frau abgegeben. In einem Raume, den sie beide gemietet hatten, sand man eine gewaltige Menge Diebesgut. Die Burschen waren im Besitz von Motorrädern »nd sieben Fahrrädern. Der „Segen" de» Alkoholverbots. Wer jemals im Zweifel darüber war, daß das Alkoholverbot nur das heimliche Trinken und dadurch in höherem Grade die Trunksucht fördere, der mag die Zahlen vergleichen, die der Polizeibericht der Städte Stock holm und Christiania ausweist, wobei er wähnt sei, daß Stockholm nur Alkoholeinschränkung, Christiania ober ein vollendetes Verbot kennt. Wegen Trunksucht wurden auf die Polizeiwache gebracht während des Jahres 1922 in Stockholm 7485 Leute, in dem bedeutend weniger stark bevölkerten Christin- nia 18195 (gegenüber 13 750 im Jahre 1921!). Noch schlimmr steht es in Finnland; dort wurden in drei Vierteljahren 30 455 Trunkene wegen Völlerei unter Anklage gestellt. Bemerkenswert ist, daß in Finnland das Alkoholverbot noch strenger gehandhabt wird ols in Norwegen. Lehrreich sind auch die Ziffern für Trunkenheit in den drei Ländern zusammengerechnet; im dritten Vierteljahr wurden in ganz Schweden auf die Wache gebracht 7830, in Norwegen 11 499, in Finnland 13 072; dabei ist Schweden volksreicher als die beiden anderen Staaten. SO Jahre InvalidenSank Am 1 April dlicki der Invaliden dank für Dacktleu ans etn SOtabrigeS Bestehen zurück. Hervorgegangeu als Kweigveretn des Jnvalidcndanks Berlin, mach» er stck> bald selbständig mit seinem Ditz in Dresden und er richtet« «n Leipzig und Chemnitz Hauptzwetgstellen. Da der Jnvaltdendank bet seiner Griindung keinerlei vermögen vcsatz, batte er zu Beginn seines Bestehen« mit groben Schwierigkeiten ru kampien. Alle Mittel, deren er zum Unterhalt und zur Erfüllung feiner wohl tätigen Zwecke und Ziele bedurfte. mutzt« «r durch die Arbeit seiner Seschüstszwctge ausbrtngen. Kn erster Linie wurde seine Annoncenerpedition, die deute Anzeigen sür sämtliche Zeitungen. Zeitschriften und Fachzeitschriften der ganzen Welt vermittelt. auSgebaut. «der auch andere Geschäftszweige kamen hinzu. Bald wurde etn« Theater- karten-VorverkaufSstellc eingerichtet, dann eine Lotterie- Kollektion der Michs. LandeSlotierie und später kam noch die Einrichtung und der Haupwertrieb von Privatlottr rien hinzu. So ist jetzt der Jnvaltdendank für Dachsen, an dessen Spitze ein vrrwaltungSrat stehl, der in selbstloser Weise daS Unternehmen mit Rar und Tat fördert, wett über die Grenze des deutschen Vaterlandes bekannt und er freut fich in weitesten Sreisen allgemeiner Wertschätzung. Sroßfeuer im Berliner Opelhaws. Im Dachgeschoß der Berliner Niederlassung der Automobilfabrik Opel brach Feuer aus. Das riesige Lager von Motor- und Fahrrädern und Zubehörteilen wurde vollkommen vernichtet. Monte Carlo in Tirol. Der Innsbrucker Ge- meinderat hat dem Brünner Unternehmer Moritz Teiber die Bewilligung zur Errichtung einer Spiel- bank während der heurigen Fremdensaison in Inns bruck erteilt. Teiber verpflichtet sich, dem Innsbrucker Wohnbaufonds eine halbe Milliarde Kronen zu spen den. Einheimischen wird das Betreten des Spiel kasinos verboten sein. Auch in Kißbühel in Tirol besteht schon eins Spielbank, zu der die Ortsansässige« ebenfalls keinen Zutritt haben. Lin armloser Billardkünstler. In London er regt ein Mann Aufsehen, der im Kriege beide Arme verloren hat und sich trotzdem zu einem Meister des Billard- und Golfspiels entwickeln konnte. Mit Hilfe kunstvoll ausgeführter Prothesen hat es der Unglückliche fertig bekommen, sich eine große Ge schicklichkeit anzueignen und manche Gegner zu schlagen, die im Vollbesitz ihrer „ärmlichen" Kräfte sind. Der Mann heißt Edwards. Vulkanischer Ausbruch bei Baku. Wie der Helsing- forser Korrespondent der Stockholmer Tiding meldet, ist auf der Insel Los bei Baku ein Vulkan in Tätig- leit getreten. Eine von der russischen Räteregierung ausgesandte Expedition stellte fest, daß 20 Krater tätig waren. (Es handelt sich hier wohl um eine neue Tätigkeit von sogen. Solfatarcn.) Der Aprilprei« des Leipziger Tageblatte» beträgt für Postbezieher 4600 Mark. für üre kernsuÜage Vorstöße gegen psincare Eigener Drah«vert<ht des Leipziger Lageblatte» Paris, 30. März. In der gestern nachmittag unerwartet angesetzten Nachtsitzung der französischen Kammer, in deren Verlauf der Gesetzentwurf über die beiden Budget zwölftel für April und Mai sowie das provisorische Budgetzwöftel für den Wiederaufbau angenommen wurden, kam es durch die Initiative des sozialistischen Mg. Lebos zu einer Aussprache über die Ruhrfrage. Lebas, dessen Ausführungen verschiedentlich von der Rechten und der Mitte, zum Teil unter lärmen den Auftritten, unterbrochen wurden, wandte sich vor allem gegen die von der Mehrheit der Fran zosen geteilte Meinung, daß alles mit Gewalt er reicht werden könne. Er verwies darauf, daß die Ruhrbesetzung noch viel weniger eingebracht habe, als die ebenfalls mangelhafte Politik der letzten Jahre. Rohmaterialien einschließlich Kohle und Koks sowie Lebensmittel seien in Frankreich im Preise stark gestiegen. Der Redner erinnerte schließlich an das Beispiel Oesterreichs, das heute von den Alliierten unterstützt werden müsse, um zu fragen, ob sie nicht eines Tages gezwungen sein werden, für Deutschland das gleiche zu tun. Hcriot verlangte von Poincars eine Aeuße- rung dorübcr, ob Frankreich im Ruhrgebiet poli- tische Zwecke zu erreichen suche, bzw. auf Annexionen ausgehe, und ferner eine Erklärung daß Frank- reich mit Gerechtigkeit jeden ernsten Vorschlag prü fen werde, den Deutschland Frankreich oder der Gesamtheit der Alliierten machen werde. Poincars bezeichnete es als gefährlich, Frankreich annexionistische Pläne zu unterschieben. Die fron- zösische Regierung habe keineswegs die Absicht, sich auch nur eine einzige Parzelle deutschen Bodens an zueignen; die Pfänder sollen aber nur gegen Reali täten aufgegebcn werden, und Frankreich werde sich nur im Verhältnis der erlangten Zahlungen zurück- ziehen. Ernsthafte Vorschläge Deutschlands an Frankreich oder die Gesamtheit der Aliiertcn sollen in eine Geiste der Lozalität geprüft rdgovcniatdgov in einem Geiste der Gerechtgkcit und Loyalität ge prüft werden. Der sozialistische Mg. Blum, wahrend dessen Rede es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen ihm, der Rechten und dem Kammerpräsidenten kani, betonte, es genüge nicht, zu erklären, daß Frank reich keine Annexionsgedanlen habe. Man müsse die Artikel einer gewissen Presse desavouieren, die bald von einer Neutralisierung des linken Rhein- ufers, bald von der Schaffung eines Pufferstaates sprechen. Die einzige Garantie Frankreichs gegen einen deutschen Angriff bestehe darin, in Deutsch land den Eindruck hervorzurufen, daß, wenn cs einen Krieg provoziere, cs auf seinen eigenen Ge bieten zusammenbrcchen werde. Nach der Genehmigung des Budgetzwölftels kam es anläßlich der Frage des Wiederzusammentritts der Kammer zu einem Zusammenstoß zwischen dem Abo. Marnegaray, der die Beratung seiner Inter- pellation über die Danque de Chine für heute, Frei tag, forderte. Die Kammer vertagte sich dann, ohne auf das Verlangen der Beratung der Inter- pellation Marnegaray einzugehcn, bis zum 8. Mai. Auch der französische Senat wird an diesem Tage seine Arbeit wieder aufnehmen. L/Frser /ee/S / Kaden vir nadnveisbar gescklossen gekauft, bestellend aus garantiert rein ivolltardigem äadmer Kammgarn mit 5eide, ISO cm breit, kervorragendrte Qualität, aparteste lauster, und verkaufen den selben. so lange Vorrat reickt — ldengenabgade vorbekalten — rum nie iviederkekrenden ?reise von