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ovo Hetzt zdal, ltoll« man« selb« ar« «la» ratens rtner »ab*» tätlich talqa» »rra» nha» ir. VLick« au» hntz § dem «asku» «II. rstratzs e er r Uhr: L. ^1««. idanU« rt. gun«. Uhr: wes. ll rlo roch tai i'rvr- tn» lao» «»». >>er. Idsr. l»« «V- >-vüro Lien. mm. i L-tcdt, < t Uvrru ! L«««n ' l ^prU - »» 6lo :! r 'kaae- Ä>rr^//?r7mmer i L nitrite vnuteeet «NHEkALUPkTtzW» die etnw 24mw vr mw»ZeileM ISO--.iuk au»w. Sn«?»»». vr.tz70^-. Sonderpretse: gamUtenan,. v. Prtv. d»e wa^Zeile R. 30.-. S«lea«nhettS-Än,eigen iprtv. Naiur) und LutzmianardM«,ln« wo, Zeel« «. 7S -. Stellengesuche d,r mw Zeile N.4V—amtl. BeVennimachungcn, Dopdel-wm-Zeile M. 300.-. für auMv. «.»40. -. M4N«ne 72 ouudrttt. die ww-Zeil« M.750—. «ür aus- wllrltge «t.izAl.-.UUslandtanzetgea mit Valuia-Lufschlag. Bei Wtedeeyolung N^chtah. Platz- ynk> Tatenvorschrtften ovnc ver- omoltStetr. SElluaglort Lew,tg. - 2« Salle HSvertr Gewalt «rlilcht letz« Beevmckniing «ul SrMllung der An,eigen- LultrLg« und Seiitung von Gldadenerlatz. — Bostiche«onto Setpeig M>01 Druck «u, Verla» keitztztarr Verla»», t M » ». H.. Leipzig. verUner «vetMettiur,: I« Ullltrindau» Fernspeech-Laschlllh: DSnnoff 3V00-Z«r Durch di« Posi in Deutschland monatlich «. iE.- und Beslellgedühr. Aus- land-versautz: monailtch «. einschltehltch Druck sachen-vono. Da« Lrttzztger Tageblatt erscheint täglich inorgeaF. autzer nach Soun- und Fc»erka»en . Ai pierlchetaen a»n»«lner Nummern tntol-e v»berer Gewalt. Duett. Lus- lverrun». Vetrtev«s»Vrunaen berechtigt den Beziever nicht zur Sürzung des Bezugspreise« oder ,nm DnwrnM aut Lieferung der Zeitung. Schristleitiing «ndGcschäitsslele: Leipzig. ^ehanntÄgaffe 8. Fernsprecher 17080—I7OS2. 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Dir haben keinen Hehl daraus gemacht, daß wir für eine Goldanleihe des Reiche» eine an» dere Form gewünscht hätten. Immerhin aber war es natürlich besser, eine Goldanleihe in der Form des Devisenkaufens aufzulegen, al» gar nicht» zu tun. Gar zu lange hatte man, die Hände im Schcß, ruhig zugesehen, wie die deutsche Währung mit Riesenschritten ihrem seligen Ende zueilte. Und nicht zuletzt war es Vie trostlose Lethargie, die den Dollar in immer h-here Höhen trieb. Daher auch der Unglauben, den man der Aktion der Peichsbank entgegen, brachte, den Dollarkurs von 50 000 auf 20 000 rtr senken. Zunächst suchte man nach auslän dischen Banken, die di« Aktion der Reichsbanr unterstützt haben könnten, war verblüfft, als sich schließlich herausstellte, daß die ganze Aktiv« doch ganz allein, wirklich ganz allein mit den Mitteln her Reichsbank durchgeführt worden war, und konnte sich dann lange nicht daran gewöhnen, zu glauben, daß es der Reichsbank möglich-sein werde, diesen Kursstand zu halten. Da erhielt dieser Glaube eine Stütze in dem ewiteren Schritt, daß das Reich an die inlän dischen Devisenbesitzer herantrat, um ihnen ihre Devisen zu günstigen Bedingungen abzukaufen. Diese Bedingungen waren so günstig, daß sich zahlreiche volkswirtschaftliche Stimmen gegen die Anleihe regten. Am 20. Februar hatten Besprechungen zwischen dem Rcichsfinanzminister und einem Dankenkonsortlum stattgefunden. Als Ergeb nis dies Besprechungen wurde verkündet: Das Konsortium übernimmt eine Hälfte der Anleihe fest, die andere Halste in Kommission. (Siehe Leipz. Tagebl. Nr. 44.) Nach späteren Mel- düngen verhandelte man auch mit der Industrie, ur. auch diese zu bewegen, einen Teil der An- leihe fest zu übernehmen. Doch hörte man hier von schließlich nichts mehr. So ganz klug ist man über die Frage der Goldanleihe denn über» Haupt nicht geworden. Jedenfalls durste min aber doch wohl hoffen, daß die Banken, die 100 Millionen Goldmark fest übernommen hatten, schon dafür sorgen würden, auch die kommissionsweise übernommenen 100 Millionen Goldmark an den Mann zu bringen. Inwzischen ist die Zeichnung für die Dollar schatzanweisungen geschlossen worden. Trotzdem dir Zeichnungsfrist schon am vergangenen Sonn abend abgelaufen war, hat man über das Zeich- nungsergebnks lange nichts Positives gehört. Man hat lediglich schon allmählich die Oefsent- lichkeit darauf vorbereitet, daß der aufgelegte Deirag doch nicht ganz voll gezeichnet worden ist. Ar der Höhe des Betrages, der gezeichnet worden ist, ging man h erber allmählich her- unter. Erst „schätzte man in informierten Bank- kreisen, daß etwa 75 Proz., also 150 Millionen G.'ldmark, gezeichnet worden seien. Run meldet das DIB., daß bei dec Zeichnung nicht einmal 100 Millionen Goldmark erreicht worden sind. Eine unangenehme Sache. Die Franzosen stehen t« Ruhrgebiet, und der Wille zur Ab wehr der Machtgelüste unserer westlichen Rach- barn «acht vor dem Geldbeutel, in dem dre Valuten, vielleicht gerade die Banknoten dieses Londes, versteckt sind, halt. Jetzt, nachdem die Zeichnungfrist langst ver- strichen ist, spricht man auch von der Beteiligung der Banken an der Anleihe ander» al» vordem. Sagte man früher: die Banken h^ben die eme Hälfte der Anleihe fest, die andere zum kam- missionswetsen Vertrieb übernommen, so heißt es jetzt: die Banken haben bei Auflegung der Anleche nicht 50 Proz. des Gesamtbetrages der Anleihe für sich übernommen, sondern nur Zeich- zygrgrp dieser Höhe garantiert. Den« di« Abweisende Haltung Frankreichs Vie Bedingung -er „unmittelbaren Vorschläge* ' Pari», 2S. März. «»»euerDrsHtbertchttze» re»»»l»e» Ta»«»l«tte» Am Quai d'Orsay wurde heute abend -u den Er- klärunge» des Ministers von Rosenberg bemerkt, Deutschland schein« alle nur erdenklichen Lösungs möglichkeiten in Aussicht genommen zu haben mit Ausnahme der einzigen, die für Frankreich in Frag« kommen könnte: der direkten Ueberreichung offizieller Vorschlag«. Der Temps saßte sein Urteil über di« Erklärungen im Leitartikel i.. dem Satz zusammen, Herr von Rosenberg lege Wert darauf, alle Drücken abzubrechen, über die eine loyale Verhandlung hatte geschehen könne«. Den italienischen Unterhandlungen wird am Quai d Orsay nach wie vor jede Bedeutung abgebrochen. Man versichert, daß jede Aenüerung in der Haltung Englands, Italiens oder Belgiens ausgeschlossen sei. PoincarLü gestrige Erklärung im Finanzausschuß der Kammer werd« falsch ausgelegt, wenn man daraus schließe, daß Poincarä irgendeine Vermittlung zu fürchten habe. Poincar» habe lediglich aufs neu« betont, daß Frankreich keinen Anlaß habe, mit der Möglichkeit einer Vermittlung zu rechne«. ver Schrecken der Surweisrrngen Et»r»e«Dr»»ttzertch«tze» tz,»p,t,«rrs,e»l«tie» A«uEs»t «. 29. März. Am SL März belief sich bi« Zahl der von den Franzosen aus dem Mainzer Bezirk ausgewiesen-n Personen aus 1SS1. In diese Zahl sind die mitaus- geroiefenen Familienmitglieder nicht eingerechnet. Nunmehr droht «M «mH dm» Ssmdmise«» dis Au*w«isil«g am, wenn sie die Befehle auf Requisition d« Besatzungbehörden nicht befolge«. Die Bevöl kerung wird dadurch immer schwerer belastet. Ls fühlt sich tatsächlich niemand im besetzten Gehiet mehr sicher. Da die Ausweisungen entgegen der ur- sprünglichea Ankündigung jetzt ohne Angabe von Gründen erfolgen, nimmt die Unsicherheit mit jede« Tage zu. Neuerdings sind wieder in» besetzten Gebiet ver- boten worden: die Berliner Morgenpost, die Ber liner Illustrierte Zeitung, die Neue Badische Landes zeitung und da» 8-Uhr-Abendblatt. Französische Prehkampagne gegen Deutschland Etgener »rshtdertchtve» »e»»z«,er rs»e»I«tie» Pari», 29. März. Der Petit Parisien veröffentlicht einen Artikel über angebliche Gespräche von Et inne» in Rom mit dem Vizepräsidenten des Derbandes der New Parker Bankier». Al» Kenth ihn über die Absichten Deutschland» befragte, hat Stinnes, bereit zu sprechen, ihn seinerseit» gefragt, ob er von Frankreich und Bel gien beauftragt sei, die Unterhandlungen zu beginnen. .Die negativ« Antwort Kenths — so schreibt Millet — scheint auf den Herrn mit dem schwarzen Bart eine direkte Enttäuschung gewesen zu sein. Nachdem er amerikanischerseit» keinen Erfolg hatte, scheint der Erfolg in Italien auch negativ gewesen zu fein. Tat sächlich hat Etinne» auch von Rom, wohin er mit vier Sekretären gekommen war, ohne greifbare» Lr- gebni, abreisen müssen. Sein Mißerfolg muß neben eine andere Tatsache gestellt werden, die ebenso neuen Datum» ist: man kann mit gutem Grunde annehmen, daß in der letzten Woche der deutsche Botschafter in London Sthamer sich in die Downing Street be- gab. Er wollte wieder einmal auf Donar La» eindringen, damit dieser sein« Vermittlung für eine Unterhandlung zur Verfügung stelle. Die Antwort, die Sthamer erhalten hat, soll ganz kategorisch ge wesen sein. Donar Law erklärte ihm nämlich, daß, wenn Deutschland zu sprechen wünsche, es sich nur unmittelbar an Frankreich und an Belgien zu wen den habe, wenn e» nicht vor-iehe, sich an die Reparo- tionokommission zu wende«. Im übrigen ist e» nicht überraschend, wenn man erfährt, daß in Washington Herr Hughes dem deutschen Botschafter gegenüber ? chn» ichMich» «Mckch» geführt hat. d. h-, die deutsche Regierung wtrV In den letztes Tagen erkannt habe« müssen, daß e» unmöglich ist, die Unterhandlungen auf Umwegen zu beginnen/ Ver Papft für -en weljfrie-en S»It«errrsht»ericht»e» reip-tgerrsIedlatie« Pars», gg. Marz. Da» Eablogramme behauptet, eine« der wich tigsten Ergebnisse der letzten Besprechungen in Rom dürfte ein Beschluß de» Papste, sein, zum Osterfest einen Hirtenbrief zu veröffentlichen. Der Heilige Vater wolle zur Pazifizierung der Welt beitragen. Lr sei überzeugt, daß eine Pazifizierung nicht mög lich sei, wenn sich di: Beziehungen zwischen Frank- reich und Deutschland nicht besserten. Er erkenn« an, wie berechtigt der Wunsch Frankreich» sei. Bürg», schäften für seine Sicherheit zu erhalten. Infolge dessen würde er beantragen, daß Frankreich und Deutschland einen Vertrag schlössen, sich gegenseitig nicht anzugreifen. Dieser Vertrag würde allen Völkern der Welt unterbreitet werben, die sich ver- pflichten müßten, für seine Durchführung zu bürgen, und sofort einzugreifen, fall» Deutschland oder ' Frankreich einander angrcifrn sollten. . . , . Deutsche Darlegungen an ttmerkka- GtIe«rr»ratzt»ertcht»e» »«t»tr»e«r«Ie»laiie» Londo», 29 März. Wie Reuter aus Washington meldet, hat der deutsch« Botschafter dem Staatssekretär Hughes eine deutsche Denkschrift über die Reparationsfrage übermittelt. Wie e» heißt, berührt die Denkschrift auch den amerikanischen Plan, ein internationales Komitee einzusetzen, um die Zahlungsfähigkeit Deutsch, land« festzustellen. Die Denkschrift lege die Haltung Deutschland» etwa in derselben Weise dar wie der Minister de« Aeußeren von Rosenberg kürzlich im Reichstag «ausschuß. jetzige Version über die Beteiligung der Banken an der Anleihe richtig ist, so liegt in der frü heren Meldung eine Irreführung der Oeffent- lichkeit, deren Absicht sehr durchsichtig ist. Lind man sollte es in diesem Falle für eine heilige Pflicht der beteiligten Reichsstellen halten, die Ordentlichkeit über den Widerspruch, der zwischen diesen beiden Variationen liegt, auf- zuklären und festzustellen, durch wessen Schuld die erst«, irreführende Meldung in die Presse gekovonen ist. - Darüber hinaus wäre »och ein anderes zu tun. Daß das Resultat der Zeichnung nicht befriedigend, sondern da» ganze Gegenteil davon ist, braucht nicht besonder» heroorgrhoben zu werden. Da wäre es denn sehr erwünscht, wenn man eine kleine Ueberücht über die -Opfer freudigkeit der Devisenbesttz« gewtnnen könnt«. Ls wäre also von dem Anleihenehmer, d. i. der in seinem Abwehrkampfe gegen die Besetzung des Ruhrgebietes und in seinem Kampfe um die eigene Existenz von seinen Devise» besitzen- de? Staatsbürgern schmählich im Stiche gelrffrM Stqgt, eine Statistik über die Zeichnung der An leihe herauszugrben. Man brauchte in einer solchen Statistik gar keine Namen zu nennen, es genügte, zu wissen, wie viele Anleihezeichner Dollarschatzanweisungen über einen Dollar, wre viele über fünf Dollar usw. zeichneten. Würde man noch hinzufügen, wieviel von Einzelper- sonen und wieviel von juristischen Personen gezeichnet worden ist, so würde man vielleicht nur noch gerne wissen, wieviel denn die Banken «zeich«t haben. Daß man die Danken in »Her Statistik als besondere Gruppe vermerken sollte, dafür lassen sich verschiedene Gründe an- ficksen.' Der Hauptgrund liegt zwischen den Zeile» in folgenden Sätzen verborgen, die Georg Bernhard im Plutu» vom 1. März schrieb: .Außerdem würde «» wohl an der Zeit sein, endlich sich einmal auch um die Devisengeschäfte und di< Devisenbestand« der Banken zu küm mern, und diese unter eine strenge Kontrolle zu stellen. Was schon seit langem in der Tschecho slowakei möglich ist, sollte meines Erachten» guch f» Deutschland möglich sein.* Reparationen oder Sicherungen? w», »»feie» Pertser Mitsr»e»ie» 1 ?. Pari«, 27. März. Trotz der mit alle« Nachdruck von den staarlichen Finanztnstituten unternommenen Stützungsaktion folgte die Kurve des französischen Franken genau der Wahrscheinlichkeit einer deutsch-französischen Ver ständigung, die vor etwa einer Woche ziemlich grog war, seitdem durch die unoersphnlrche Haltung ge wisser französischer Politiker — und, fügen wir ruhig hinzu, die übertriebenen Forderungen der Wirt schaftsimperialisten — wieder um sehr viel geringer geworben ist. Am 30. Januar, unmittelbar vor der .technischen Abschnürung" des Ruhrgebiets, erreich.- da» Pfund in Paris seinen Höchststand von 77 Franken. Eine Woche später tauchen di? Dermittlungsgerüchte auf, die nicht auf rein l - tastischer Grundlage beruhen: Das Pfund senil ii auf 73 und geht i n nach dem Fahlschlag gewinn sehr bestimmter Hoffnungen auf 78 hinaus, aus welcher Höhe es sich unter geringfügigen Schwan- kungen zu erhalten vermag, bi, nach der Konferenz in Brüssel die Berhandlungsmöqlichleiten in schier greifbare Nähe gerückt nd: die Banque de France benützt geschickt den günstigen Augenblick, die Schwer industrie unterstützt ihre Bemühungen, die großen Börsenplätze London und New Pork zeigen sich weniger zurückhaltend, so daß gegen den 20. März der Franken seinen Stand vom V. Januar wieder er- reicht und mit OS notiert. Durch Vorgänge hinter deee Kulissen, di- beute n'och n )t recht erkennbar sind, wurden in der vergangenen Woche die Hofi-^ nüngeer auf Versiänviaung Mieder geringer, so daß .rotz der fvrtg^tfien Stützultgsaktion das Pfund, un aufhaltsam »ui 74 stieg und sogar di« Reichsmark in Paris eine Hoherbewcrtung'erfuhr.... . Zu diesen inneren-Bedenklichkeiten gesellen sich äußere. Seit Wochen schon gilt die Haltung Bel -. giens als im höchsten Grade unsicher.. Man hatte in Frankreich gehofft, daß gerade in Belgien die Aufrollung der Sicherhssitsfrqge mit Begeisterung begrüßt würde, da ja dessen Flanke strategisch viel ungeschügter ist als die französische. Es zeigt sich, daß der Frauzose in verhängnisvoller Weise irrt, wenn er die belgische Neutralität nach seiner eigenen beurteitt. Im Durchschnittsbelgier lebt der alte Koyftnannsgeist, der das kleine Land schon einmal H der Geschichte zu einer unglaublich hohen Blüte brachte. 'Er denkt nicht politisch oder gar militärisch, sondern wirtschaftlich: An dem Ruhrobenteuer nahm er teil, weil es einen sicheren Gewinn abzuwerfe« schien: als dieser ausblicb, erkaltete fein Eifer. Heute wünscht er nichts sehnlicher, als die Beendi gung eines Zustandes, dessen Bilanz mit jedem Tage sich verschlechtert.- In Brüssel sowohl als auch vor einigen Tagen in Bonn gaben seine Pertreter dieser Auffassung unverhohlen Ausdruck: Dix Rcisx Ickspar« nach Rom dient trotz aller offiziösen Ab- leugnungsversuche keinem andern Zwecke, als durch eine belgisch.italienische Verständi- gung auf Frankreich in der Ruhrangelcgenhcit einen fühlbareren Druck auszuüben, als es da« un- beteiligte England vermag. Es mag nicht uninteressant erscheinen, zu Horen, was die wirtschaftlich interessierten Kreise in Frank reich in finanzieller Hinsicht von einem vor läufigen Abkommen zwischen Deutschland und Frank reich erwarten, das für« erste den Rückzug der Truppe und damit die Ueberwindung der akuten Krise im Gefolge hätte. Von einer Persönlichkeit, die durch ihr« Stellung sowohl mit schwerindustriel- len Kreisen .auch mit den großen Geschädigten vereinigungen de« Norden» in engster Fühlung steht, werden mir darüber folgende Angaben ge macht, die schon deshalb bemerkenswert sinh, weil sie die «cht französische Scheu vor Zahlen meine» Dissen» zum erstenmal seit der Ruhrbesetzvvg übcr- wtrtden: ' „Nehmen wir die Schatzungen unserer Kom- ' Missionen zur Grundlage, so finden wir eine Gesamt- summe von rund 86 Milliarden Franken, die in zehn Departement» a» die Geschädigten auszuzahlen ist. Der Norden ist dabei mit 2tz,7 Milliarden, die Aisne mit 1SH Milliarden, der Pa» - d« - Calais mit 13sik Milliarde» Franken in Rechnung gestellr. Am 81. Dezember 1922 waren in bar oder fit Ratmallen ausbezahlt rund 41 Milliarden, die zu» größten Teil ür dem Budget „äes ätvevse» rv«Nlvr»tt«^ ihren Platz gefunden haben, da sie Frankreich so betrachtet, al» habe «» sie Deutschland vorgeschossen. E« bleiben also noch zu zahlen rund 4ä Milliarden Franken, wobei auch die Renten miteinbegriffen sind. Auf dieser Summe muß Frankreich als auf eine« Minimum bestehen, und zwar muß deren Zechlrnrß sobald wie möglich erfolge», da unsere