Neunzehnter Gesang. i. Wer recht ihn liebe, kann der nicht erfahren, Der auf dem Glücksrad sitzet, frei van Harm; Denn falsche Freund' umstehn ihn, wie die wahren, Und jeder scheint von gleicher Treue wann. Doch wandelt dann da« Glück sich in Gefahren, So wendet sich gar bald der Schmeichler Schwarm. Nur wer von Herzen liebt, wird nimmer weichen Und liebt noch seinen Herrn nach dem Erbleichen. . 2. Wenn man das Herz, wie das Gesicht, erschaute, Oft würd' am Hofe dann das Loos gewandt Deß, der sein Glück auf Druck der Andern baute, Deß, der bei'm Herrn in wenig Gnade stand. Dann würde bald der Niedre der Betraute, Der Große sank' herab zum tiefsten Stand. Doch zum Medor, der, standhaft und ergeben, Den Herrn geliebt im Tode- wie im Leben !