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Xr. 70 Donnerstag, «tea 22. LLrr 1922 117. /adrgang Dr. Zeigner Ministerpräsident ;n» W« IL»0»<!. <5sk^, Fen» I«« retu rv >r0Nb»U5 lorlet t. - ktraüe. Amtlich wirb gemeldet, daß die Zahl der unter- stützten Arbeitelasen tnDeutschösterreich in, Februar die außersrdrntlieh beunruhigend« Zahl von 1KV252 erreicht hat. Li« betrug im Januar 152 S7ö, im Dezember 118(00, im November 83 000, ft» Oktober S8 000, ft» September 38000. Dresden, 21. MLrz. (Drahtbericht unserer Dresdner Schrift« leitung.) Der sächstsche Landtag wählte heute mittag mit 4V von V5 abgegebenen Stimmen den bisherigen sozialdemokrat sschen Austizminister Dr. Aeigner »um Viinisterpräsidenten. sfiir ihn stimmten die Sozialdemokraten und die Kommu nisten. Die Volksparteiler hatten ihren AraktionSvorslhepderr Dr. Kaiser ausgestellt, für den auch die Deutschnaiioualen trimmten. Gr erhielt 38 Stim men. Die Demokraten stimmten für ihre-r Vorsitzenden Dr. Teqsert und begrün deten diese Haltung mit einer längeren Erklärung. Dr. Sehkert erhielt acht Stimmen. Einweisung des neuen Ministerpräsidenten Draht»eri«t »aferer U r»dn«r «DrNtleUun, Dreade». 21. März. Dsr bisherige Ministerpräsident Buck hat sich Mittwoch nachmittag, kurz nach der Dahl des neuen Ministerpräsidenten von den Beamten und Angestell ten der ihm unmittelbar unterstehenden Behörden, der Staatskanzlei und des Ministeriums für Aus wärtige Angelegenheiten, verabschiedet. Er stattete allen seinen Dank ab für die treue Mitarbeit und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sie da» ihm gegen über bewiesene große Vertrauen auch seinem Amts nachfolger beweisen möchten. Für die Angestellten und Beamten sprach Ministerialdirektor Dr. Schultz dem scheidenden Chef den aufrichtigen Dank für da«» Vertrauen und Wohlwollen au», do» er jederzeit allen seinen Mitarbeitern bewiesen habe und bat den neuen Ministerpräsidenten, im Sinne seines Amts- Vorgängers ebenfalls ein gerechter Vorgesetzter zu sein. Ministerpräsident Dr. Eigner sprach in seiner Antwort seinen Dank sür di« Begrüßung und im Anschluß die Hoffnung au», daß das bisherige ver trauensvolle Miteinande,rarbeiten zum Wohle der gemeinsamen Arbeit andauern und daß ihm beim Abschied dieselben Worte de» Dankes zuteil werden möchten, die heute seinem scheidenden Amtenorgäng-r gewidmet worden seien. Vas neue Kabinett Die neu« sächsische Regieruug setzt sich solgeudermatzen zusamme«: Dr. Zetg- uer, Miuisterpräsident; Liebmann- Leipzig, Anneumintster; Amtsgerichtsrat Neu-Leipzig, Austizmiuister; syleitzuer, KultrrSmiyisterr Hslvt, Tinauzminister; Graupe, VrbettSminlster. Di« Köln-Düsseldorfer Dampfschiss. fahrts-iSesellschaft hat den Dienst rhernaus. und -abwärts aufg-nommen, und dadurch ein« direkte Verbindung mit Köln hergestellt. Die Schiffe halten in Bieärich, von wo au« Wie», baden mit elektrischen Straßenbahnen leicht zu er reichen ist. dagegen Einspruch im Namen de» Teiles unsere» Volke», der fest auf dem Boden der Verfassung steht. Wir bedauern, daß dem kommunistischen Ansturm der Teil der Sozialdemokratie erlegen ist, der, wie auch unsere Partei es fordert, eine Ver ständigung der verfassungstreuen Republikaner er strebt hat. Wir bekämpfen die getroffen« Verein- barung al» «ine innere Unwahrhaftig- keit die darin liegt, daß unüberbrückbare Geg?n- sähe verkleistert worden sind. Wir wollen noch ein mal vor aller Oeffentlichkeit bezeugen, daß es uns höchster Ernst gewesen ist, mit unserem Bemühe» um eine Verständigung, und daß wir unser Ziel nicht au» den Augen verlierrn werden. Mit den beiden Rechtsparteien wissen wir uns einig m der Besorgnis, daß der unglückselige Entschluß der Der. einigten Sozialdemokratie dem Lande und Volke zum täglich schwerer werdenden Verhängnis ge- reichen muß. Dir wissen uns mit ihnen einig in der Pflicht, diesem Verhängnis enigegenzuwirken. Wir glauben aber dieser Politik am besten ge nügen zu können, wenn wir uns trotz unserer ge ringen Zahl selbständig und unabhängig von anderen Parteien halten.* Einige Sozialdemokraten stießen bei den bit teren Wahrheiten Dr. Seyferts Hu-Hu-Rufe aus, und die Deutschnationalen machten höhnische Zwischenrufe. Dann kam der Kommunist Bött cher mit einer langen Erklärung. Sie gipfelte darin, daß seine Partei die Kandidatur Zeigner unterstützen werde, doch bedeute das kein Ver lassen des bekannten kommunistischen Stand. Punktes. Seine Partei erstrebe nach wie vor die Diktatur de» Proletariats, die erblicke in der Einigung der beiden Arbeiterparteien eine Nie derlage der Koalittonspolitik. Die Bildung einer neuen sozialdemokratischen Regierung habe unter tätiger Mitarbeit und Kontrolle der kommunisti schen Partei stattgesunden (Zwischenrufe: Kon- trolle!). Die neue Regierung müsse ohne Rück- sicht auf das Bürgertum und in unmittelbarer Zusammenarbeit mit den Arbeitern außerhalb des Parlaments regieren l.Hört Hört-Rufe und Heiterkeit rechts). Manches davon mag nur darauf berechnet sein, die ganz Radikalen im Lande zu beruhigen. Die Kommunisten sind aber doch bekannt genug dafür, daß sie der neuen Reoiernn» das Leben aenau so 'cknner machen werden wie der altn. Die Dahl hatte das oben mitgeteilte Ergebnis. Als es ver kündet worden wär, wollte Dr. Zeigner einige Worte svrechen. Die Deutschnationalen aber und die Dolksnarteiler verließen fluchtartig den Saal, und die Kommunisten begleiteten diesen Auszug mit Rau»-rau»-Rufen. Dr. Zeigner nahm die Dahl an und leistete den Eid aus die Periassung. Damit war die Sache zu Ende, und die Tribünen besucher machten recht lange Gesichter. Eie werden bald wieder ihr Theater haben. Da» Kabinett Zeigner wird zwar «Leblich rodi- Amtliche Feststellung französischer Gewaltakte r»»bt»«rlA« ans«««« «e,»t»er «ArtfUrt«»»» Berlin, 21. März. Der deutsche Geschäftsträger i» Pari» hat der französischen Regierung in einer Note eine Gamm- lur.g von Beispielen der Gewaltakte der französischen Truppen im Ruhrgebiet unter Protest übermittelt. Diese Materialsammluug stellt eine Ergänzung de» Materials dar, das am 2S. Februar mit einer Protest note überreicht wurde. Die in der neuen Note be- handelten Fälle sind die Bluttaten in Essen, Hörde, Bochum, Gelsenkirchen und Oberhausen, die Miß. Handlungen von Polizei-, Post- und Eisenbahnbeam- ten, die Räubereien französischer Soldaten und deren Sittlichkeitsvcrbrechcn. Weiter werden noch di« Ge- waltmaßnahmen, die von französischen Besatzung-;, truppen in Bochum verübt wurden, well di« Stadt die verlangte Geldbuße nicht bezahlte, darunter die Beraubung der Handelskammer, und schließlich die Plünderung von Bahnhöfe» fsstgestellt. Zuchthaus für einen deutschen Regkerungsrat FiSrnerDratztvertMtde» Leipziger La,«blatte» Effeo, 21. März. Rogleru»gerat Irmer, der seit 14 Tagen in seinem Dienstzimmer auf der Eisenbahudrrektion Essen von den Franzosen gefangen gehalten wird, weil da» ihm unterstellte Personal der Eisenbahn- Telephonzmttrsl« sich geweigert halbe, für die Fran zosen Telephonverbindungen herzu stellen. Ist gestern ebrransportiert und nach dem Zuchthaus in Derben gebracht worden. Auf die Beschwerde der Eisenbahndirektton über die Gefangcnhaltung Irmer», der während seiner Haft den größten Schikanen dec Bewachungsmannschaften ausgesetzt war, die ihm u. a. mehrfach «Inen Kolben auf die Zehen gestoßen hatten, hat die französische llnterkommission mitgetcilt, daß Irmer wegen eines schweren Vergehen» gegen den französischen Telegraphrndienst verhaftet worden sei und daß gegen ihn noch ein regelrechte» Verfahren eingeleitet werde. Zn Herne hat der kommandierende General scharfe Derkehrselnschränkungen befohlen. Alle Lokale müssen von 9 Uhr ab geschlossen sein. Mehr als zwei Personen dürfen nicht zusammen sein. Niemand darf auf der Straße stehen bleiben. Die Posten sind angewiesen, bei Nichtbeachtung dieser Verordnung sofort zu schießen. Die Reoisionsverhandlung gegen da« Kriegsaerichtsurtell gegen den Bürgerme'ster HDaser (Essen) findet am 28. März ln Reckling- hansen statt. Vie Sozialisten ver Grotzmachte gegen Annexionen »t»e««r Draptberichtde« Le«v-i»erra»e»lati«D Pari», 21. Marz. Die Delegierten der sozialistische» Arbeiter- Parteien England«, Italiens und Frankreich», di» auf Veranlassung der englischen Arbeiterpartei gestern hier in Paris zusammengetreten waren, hielten im Kar,^»rgebäude gestern vormittag und auch am Nachmittag «ine Reihe von Sitzungen ab. Diesen Sitzungen wohnten n. a. bei: Arthur Hen derson, Namsay Macdonold, Buxton und Tomshow für England, für Italien der Abg. Modigliani, für Belgien Dandervelde, Huye rn an, sür Frankreich Leon Blum, Paul Bancour, Krumbach und Renauld usw. Die Konferenz nahm in den späten Abendstunden eine Resolution an, die folgendes erklärte: 1. Daß eine Lösung der Reparationsfrage und der internationalen Sicherheit für die friedlich« Wiederherstellung Europa unentbehrlich ist, daß ober diese Lösung keinerlei politische Hinterged.n- ken verbergen darf, z. B auch eine Gebietsanneron oder auch die künstliche Schaffung von Puffer staaten ausschließen muß: ; 2. daß die unglückliche Politik der Besetzung de» Ruhrgebiet«» keine Lösung für diese» Problem bildet und daß sie, wenn sie bi« zur unvermetd- liehen Krisi, fortgesetzt wird, die wirtschaftliche» und politischen Gefahren vergrößern wird, dlc augenblicklich auf den europäischen Nationen lasten-, L daß dl« Eigenliebe aller Regierungen «in Hindernis für diese Verhandlungen bildet. Aus diesem Grunde ernennt die Konferenz eine Dele gation von vier Mitgliedern, um mit de« deutschen sozialistischen Parteien in Verbindung zu trete» und mit ihnen ein« Anpassung de« Reparation», plane» an die augenblichlichen Nottbendigkettrn sowie die Bedingungen zu besprechen, unter d»nen bi« internationale Sicherheit erlangt werden kann. Die Konferenz vertagt sich aus den 29. März, um inzwischen einen Berich« dieser Delegation entgegen nehm»« zu könne». »er«,«preis: I fachen-Porto. Das Leipziger Tageblatt enchemr »Sgucv W*/ morgen», nutzer nach Sonn- und Feiertagen Nlchterlchemen ein,einer Nummern tnlolge döorrer Gewalt. Sireft, AaS- sperrung. VetrtevrstSningen berechtigt den Be,iever ntwi ,ur Kürumg de; Bezuaspreiter oder ,um Lmpruch au« < A'vitg. Jodanniegasse 8. Fernspreeber 17OZ0-l7lN-'. An,eigen- Aboimemruts-Anuahme in brr EkIchSttSstcllc sechzig. IodanniSgasse 8. allen Filialen, «owle tn Berlin. MMttNvau». Ln» Leipziger Tageblatt entbLlt anetlicbe L-l««r»imach»»gen de» Rate» der «tndt A«lo»ia- b<» W»li»ei»rLstdl»»» Lat»,»«. de» «netSgorlch«» L»t»»t«. r»»te »orlchind«»»» ander«« V«»i»rdn«. Oer neue Kurs in Sachsen Dra-tdericht »»lerer Dresdner rchrtktlettun, e. ißs. Dre s d en, 21. März. Wir haben wieder einen Ministerpräsidenten, und zwar leinen rekonstruierten, sondern einen neuen, und werden von morgen ab auch ein neues Kabinett haben, wenigstens em renoviertes. Ueber acht Wochen hat die Regierungskrise gedauert und die Stimmung der ausschlaggebenden Frak tion, der Sozialdemokraten, schwankte hin und her. Jene wußten nämlich nicht genau, sollte man sich erneut der kommunistischen Herrschaft unterwerfen, oder sollte man versuchen, mit den Demokraten ein Kabinett der ruhigen Arbeit zu bilden, das, gestützt nur von der Volkspartei, der Kommunisten Wünsche nicht befriedigte. Die sozialdemokratische Fraktion wollte in ihrer Mehrheit diesen zweiten Weg gehen und auch der Parteivorstand riet dazu, läsnte sogar jede Zusammenarbeit mit der kommunistischen Partei ab. ^te Angst aber vor der kommunistischen Agitation veranlaßte die sächsischen Sozialdemo kraten, ihren Parteitag zu befragen, und der entschied mit Dreiviertelmehrheit für weitere Verhandlungen mit den Kommunisten. Hätten die Kommunisten auf ihren ersten Richtlinien: Vorlegung der Gesetzentwürfe an die Betriebs räte und Hinzuziehung der Arbeiterschaft, be- standen, wäre es zu keiner Einigung gekommen; sy aber gaben sie xtwas nach, verschleierten die Bedingungen und verstanden si-si schließlich, als die Sozialdemokraten im nun mehr Zugeständnisse machten, zu der Unterstützung einer sozialdemo kratischen Minderheitsregterung, nur sollte Buck nicht wieder das Kabinett führen, denn er hatte sich für eine Koalition mit den Demokraten aus gesprochen. Buck hätte auch ohne diese kommu- nistische Forderung das Amt nicht wieder über- nommen, da er von den kommunistischen Be- schinzvjungen und der Unzuverlässigkeit dieser Partei genug hatte und auch für die Zukunft eine Besserung sich nicht verspricht, worin er Recht bcdalten wird. Zunächst dachte man an Kultusminister Fleißner, aber dessen Reputation reichte wohl 'elbst für die bescheiden gewordenen Ansprüche der Sozialdemokraten nicht aus für das Amt des Ministerpräsidente.r. So kam man auf den Iu- stizminister Dr. Zeigner, mit dessen Ausstel lung die Kommunisten einverstanden waren. Heute fand die Wahl statt. Das sächsische Volk oder doch das Dresdner hatte sich einen großen Tag versprochen. Wie es dazu kam, ist nicht recht erklärlich, denn nach allem, was bekannt geworden war, war mit einem glatten Verlauf der heutigen Sitzung zu rechnen. Wir haben aber in dem letzten Vierteljahr so viele Minister präsidentenwahlen gehabt und sie gingen unter sehr lustigem Spektakel so oft ergebnislos aus, daß man es dem Volke nicht verdenken kann, wenn es heute ein neues Schauspiel erhoffte. Dazu kam es jedoch nicht: die Sache verlief glatt. Lange vor Beginn der Sitzung, die um 12 >4 Uhr anberaumt war, drängten sich die Menschenmen- gsn in das Landtagsgebäude. Karten hatten die wenigstens, aber das genierte die Freiheits schwärmer nicht. Sie besetzten Korridore und Treppen und begehrten Einlaß. Es mußte Schutz. Polizei aufgeboten werden, die keine leichte Arbeit hatte. Als aber die Sitzung eröffnet wurde, waren die Tribünen brechend voll. Die Abgeordneten waren bis auf den erkrankten Dr. Hermann erschienen; von den alten Ministern sah man nur Dr. Zeigner. Zunächst gab es noch geschäftliche Mitteilun gen, Bekanntgabe der Tagesordnung der nächsten Sitzung und Mitteilung des Landtagspräsidenten, daß am Dienstag, den io. April, der neue Ministerpräsident seine Regierungser klärung abgeben wird. Am Donnerstag dar- auf soll die Aussprache beginnen und damit gleich »ine große Anzahl Anfragen, meist recht kühne der Kommunisten, verbandelt werden. Dann ging es los: Die Dmtspartei stellte ihren Parieivorsitzenden Dr. Kaiser als Kandidaten auk. di» Deutschnationalen erklärten, für ihn stimmen zu wollen. Wirth von den Sozialdemo, traten nannte als Kandidaten Dr. Zeigner. Für die Demokraten gab Dr. Seyfert folgende Er- klärunq ab: ^Dle Sozialdemokratie hat sich mit der Kam- munistischen Partei qeeinigt: d. h. die Einsicht hat sich der Gewalt, die Führerschaft hat sich der Mass« »ebeuat: die Sozialdemokratie hat sich der Kom munistischen Partei unterworfen. Das veröffent lichte Programm ist ein verkapptes kommunistische« Diktat. Durcki diese« wird die Reichs- und Londe»- »arfosiun» aus da» schwerste verletzt. Vir erheb« kaler sein als -das Kabinett Buck, dafür wird schon der Ministerpräsident sorgen. Er steht auf dem linken Flügel der Partei und will sich als Innenminister den Gesinnungsgenossen Lieb- mann aus Leipzig holen. Buck und Lipinski verschwinden in der Versenkung. Wer hätte dieses Ende unseres einmal so radikalen Lipinski oorauszusagen gewagt! So sehr aber Dr. Zeig- ner auch aus eigenem Antrieb radikale Politik wird machen wollen, und so sehr er es tun wird, um die kommunistische Unterstützung ru behalten, er wird die Moskauer nie zufrieden stellen, denn selbst seinem Witten find Schranken gesetzt in der Reichs, und Landesverfassung. Die neuen Richtlinien, die zwischen Kommunisten und So zialdemokraten als Grundlage der Regierungs politik bekanntgegeben würden, versprechen zwar eine Verletzung der Verfassungen, aber der Jurist Dr. Zeigner wird wissen, daß er diese Verletzungen nicht wird vornehmen können, auch wenn der Lid ihn nicht daran hinderte, und so wird er in einigen Monaten am Ende sein. Bis dahin freilich wird in Sachsen eine sozialistische Klassenpolitik von Regierungsseite getrieben werden, gegen die das Klassenparlament der alten Regierung eine Versöhnung-Politik dar stellt. Die Unterstützung des kommunistischen Vorstoßes durch die nichtsozialistischen Par- teien hat uns also eine üble Bescherung gebracht. Die Kommunisten sind die einzige Partei, die zu frieden sein kann; sie haben einen vollen Erfolg errungen und sie allein werden bestimmend sein für die Politik, die in Sachsen in der nächsten Zeit betrieben werden wird. Der als parlamen tarischer Eloron verlachte Kommunist Böttcher wuchs heute durch die Decke des Landtagsgebäu- des: man sah ordentlich, wie er in seiner De- beuiunn in die Höhe kletterte. Es ist dies das beste Bild, um die sächsische Politik zu kenn- zeichnen. * Dr. Erich Zeigner stebt im 38. Lebens'ahre. Er bat an der Universität Leipzig Volkswirtschaft und Jurisprudenz studiert. Er war später Staitsanwalt und bis znm 31. Juli 1921 Landgerichtsrot in Leipzig. Dm 1. August 1921 wurde er zum Justiz minister ernannt. Londtagsabgevrdneter ist er seit dem S. November 1922. Anzeigenpreis: . a,»w.Jus««»».« ^70--» Lond«rpretfe:Famillenan».V.Vr«v. dte aus ZeNe M. SO.-. «eie-endeNll-AnitHcn <pr>v. Raiur) und M MU W M UM rktlltnLngcbore. dir wm 3»u-M. 7!».-. Siellengcluwe die wM-ZtUe UMMUMUU N. 60—.am«. Pekann,macvuns.n. Doppel-ww Zeile «. 300.-. Nu k M au»l».M >40 - Reklame72wworelt.dtemw-ZeUe»r.7S0.-,«ürauS. wS, ^re i2N.-,rlu«land4anzelge« mi« Äalu'a-Au»«wlas. Lei Slederpolun« NaNNatz. Platz- und DakenvirlchrtNen olme Ber- omvltedktU. S!«lllung;on Letvna - Im Falle »Sherer Gewalt eelUüdt jede PervluLtung «u» Srttilluna der «n,rt»eu- amiräge und Setnuna »ou ESadrnerigtz. — Postlcheckkonto SetvUs 3'X>t Druit an» »erla» Lelsstser verlast»- druckrre« «. o». Leipzig. Verltner TLrtMeUi»,: I« UllNrtndaa». Ferasprew-Laschuitz: D»lld««f SSOO-3KN -u. cher. vetzler, imae, end,in, erlher I «art» Nuvser, den >»»!««, bdiu, . «Neri >. i' nast l Gatt» N. Otto Mttchul H.«»nk Kalten ann- -lberer «nton Pübne« Unott Malier «Itlchul K. Hulh h ^pan, j. Wenk . Anion dlageier Merther tlll» Ferna» »ndu» >rl tznth ptzleu» , Aberer «» Net« Ferna» oloWenr -nttum chen Kallen en Kold, Küpser ttlcn» ». Anton grStzere ionszene». ch l« Uhr tt. «orst.. ttschajtr« izieka. — n.-Dorst. Dir De»