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Vor dem Schöffengericht, da» der Angeklagte leitete, war gegen mehrere Dauern eine Strafsache wegen Nicht- anmeldung von Heeresgut anhängig. Der Angeklagte hat nun vor der Sitzung mit einem Teil der an diesem verfahren Beteiligten eine Abrede getroffen, die auf di« Leitung de« Verfahren» von Einfluß war. Di« au» Len Gründen de« wegen Rechtsbeugung gegen den Richter ergangenen Urteils des Reichs- gerichts hervoracht, hat er den Angeklagten dabei nahegclegt, sie sollten sich damit entschuldigen, sie hätten geglaubt, das Heercsgut sei bereits durch den Dolksrat angrmeldet worden, ein Entschuldigungs grund, an den die Angeklagten selbst nicht glaubten. Gr hat dann in der öffentlichen Verhandlung einen Zeugen durch suggcsiive Fragen veranlaßt, die Mög lichkeit diese» Gntschuldigungsorunde» zu bestätigen. Auf Grund der so geleiteten öffentlichen Verhandlung hat dann da» Schöffengericht die angeklagten Bauern freigesprochen und die ihnen erwachsenen notwendigen Auslagen der Staatskasse auferlegt. Diesen Sachverhalt hat das Landgericht Gießen in dem Verfahren wegen Rechtsbeugung feslgcstellt. Es hat trotzdem Len Angeklagten fre.gesprochen, weil es aus inneren Gründen die Feststellbarkeit de» Tat bestandes einer Rechtsbeugung verneinte. Das Reichsgericht hat aber diese Entscheidung aufgehoben und die Sache an die Strafkammer zurückverwresen. Eine Rechtsbeugung lüge schon dann vor, wenn der Richter bei der Leitung des Verfahren« da» Recht in dem Bewußtsein verletzt, daß dadurch -ie Recht», stellung der Partei verbessert oder verschlechtert wird. Hierbei isi es belanglos, ob der Täter das mit De- wußtsein oder in der Absicht tut. «ine nach seiner Meinung richtige oder unrichtige Entscheidung herbei. Zufuhren, und ob durch die bei der Leitung begangene Rechtsbeugung tatsächlich eine richtige oder" falsche Endentscheidung verursacht wird. Wenn also selbst der Richter, wie die Strafkammer angenommen hat, «in unklare» Gefühl von der Unschuld der angeklagten Bauern gehabt habe, so könne das den Tatbestand der Rechtsbeugung nicht ans der Welt schaffen. vücherdiebftähle in der leipziger medizinischen Minik Wie jetzt festgestellt wurde, sind seit August 1922 aus d.-m Archiv der Medizinischen Klinik in Leipzig eine größere Anzahl, rund 200 Bande, Zeit- schriftcn (geschloffene Serien) gestohlen worden. Es handelt sich dabei um die ersten 60 Bände .Neu rologisches Zentralblatt" (gebunden, Lederrücken, Goldtitel), die ersten Bande (etwa 20) .Archiv für klinische Medizin", teilweise ungebim» den, und um SO Bände (vom Band 20 an) .Zeit, schrift für klinische Medizin" in schwärz, sichern Pappband mit grünem Schild, die lebten ungebunden mit rotbr^unlichem Umschlag. Außer, dem fehlt eine ungefähr 50 Zentimeter lange Kas. stete. Wiederaufstubuug de» gestohlene« Merrzelbllde». Die Mcnzelstudie, über deren Diebstahl wir de- richteten, ist von der Kriminalpolizei in Berlin bei einem Privatmann beschlagnahmt worden. Dieser hatte sie auf einer Kunstauktion in der Friedrich, straße von einem unbekannten Manne erworben. Es handelt sich vermutlich um einen gewerbsmäßigen Museuursdieb. Ei« raffinierter Rau-Überfall wurde inBerl in in einem Hause am Lützowuser verübt. Eine dort wohnende Familie war nachmittags ausgegangen. Nach einer Weile erschien ein Mann und meldete dem Dienstmädchen, die Tochter des Hauses sei von einem Automobil überfahren worden und werde bald mit einer Tragbahre heimgebracht werden; dar Mädchen solle sofort für die Ver unglückte dar Bett zurechtmachen. Plötzlich standen sodann statt eines Mannes drei im Schlafzimmer und sielen über die Ahnungslose her. Sie fesselten dem Mädchen Hände und Fü»e, steckten ihm einen Knebel in den Mund und banden es an die Bett stelle. Während die Ueberfallene wehrlos dalag, leerten die Verbrecher sämtliche Behältnisse, Oie vereitelte Novelle Don Rael Münror Nachdruck Verbote«.» Ts war .Lieschen Wupkens ihre Einsejnung", wie das ganze Hinterhaus wußte, und auch im Vorderhaus, wo die besseren Leute wohnten, hatte man hier und da durch Vermittlung der Dienstmädchen Notiz davon genommen. Lies, chen Wupke war in der ganzen Gegend da draußen in der Vorstadt Berlins bekannt, denn mit ihren sechzehn Jahren war sie ein feines und schönes Jungfräulein von zierlicher Gestalt und einem Ausdruck klarster Unschuld im schmalen Gesichtlein. Heut' ging sie nun in dem hrlblangen Tin- segnungskleid, das blonde Haar war an den Ohren zu Schnecken gedreht, ein rosiger Scheitel halbierte ihr Köpfchen, ihre Augen waren er- schrocken groß, denn sie dachte, nun müßten wohl die Türen des Lebens mit schrecklichem Knall vor ihr aufspringen. Sie hielt in zit. ternder Hand ihren Frllhlingsblumenstrauß mit langen weißen Bändern und wandelte zwischen den stolzen Eltern aus der Kirche stmmu und feierlich nach Hause. Ts gab dort ein pompöses Lffen au» Schweinsbraten, Klößen, Torte und zweierlei Bier, Weißbier und Schultheiß. Und für die Damen ein Fläschchen Himbeersaft, um damit die .Weiße" zur köstlichen Limonade um. zuwandeln. Es waren nur acht Gäste bei Tisch, Verwandte und Freunde; denn hätte man die Einladungen nur ein wenig weiter aus. gedehnt, so hätte man gleich rin große» Fest essen anmieten müssen. > .Und damit," sagte Mama Wupke, .woll'n 1 wir doch wa^rn bis zu Lieschen ihre Hochzeit."' L.eipriger rngeviutt vor! HanckelLLeitung Rr. 69 SGtte S packte» für SO Million« Mark Schmucksachen und Wertgegenstand« et«, stehe» da« Mädchen liege» und verschwand«» mit der veute. Erst «ach längerer Zett gelang «S dem Mädchen, sich Hau«, bewohnern bemerkbar zu maä« r. Bon den Räu bern war keine Spur mehr zu finde». Der Un- glückrfall der Tochter des Hauses erwie» sich natürlich al« Schwindel. Viedererlfftumg de» Berll»«» Za». Am Grün, donnersrag wird der Berliner .Zoo' «ach der lange« Winterruhe wieder eröffnet werden. Bei» Diebstahl von Snvser»r»tzt getötet- Als mehrere Arbeiter au« Hecklingen bet Hall« von der Ueberlandzentrale Kupferdraht stahlen, wöbet sw die Hände zur Handhabung der Säge m t Gummi umwickelt hatten, kam versehentlich et» LO.ähriger Arbeiter mit der bloßen Hand an den D aht Er wurde sofort getötet. Holzarbeiter sanden ihn am Morgen tot mit einem Gurt am Mast hängen, die Säge hatte er noch in der Hand. Stuventenkrrawalle in Budapest Zn den letzte« Tagen ist e» in Bukarest wiederholt zu Zusammenstößen -wischen Studenten und Pol», -isten gekommen, — -um erstenmal, al» eine Rotte .Erwachender Magyaren", bei der sich auch zahlreich« Studenten befanden, den Versuch machte, da» Ge- däude der Zeitung Az Est zu stürmen. Die Au», schreitungcn wiederholten sich, wobei mehrere Stu denten verletzt wurden. Nachdem der Minister de» Innern sich erst ge- weigert hatte, die Studenten zu empfangen, erklärte er jetzt nach einer Rücksprache mit dem Reichvver- wescr Horthy einer Deputation der Studentenschaft, daß er die strengste Untersuchung darüber einleiten werde, ob von feite« der Polizei eia Verstoß vor- gekommen sei. Werrn ibn die Polizei durch eine .entstellte Schilderung" der Vorgänge irregeführt habe, werd« er die Schuldigen erbarmungslos au» dem Dienste entlassen. Während -er Minister so vor den Studenten kapl. tülierte, wendet sich die Polizeidirektion in einer ge- harnischten Erklärung an die Oesfentlichkeit, in der festgcstellt wird, daß «gesicht» der Angriffe auf da» Zeitungsgebäude und auf di« Polizei selbst, die letz, tere sogar da» Recht gehabt hätte, auf die Demon- stranten, unter denen sich eben zahlreiche Studenten befanden, zu schießen. Die Erklärung warnt vor den Exzessen und Gefahren de» Nationawoffchrwivmu». Slagrstellter Dtttschafts-etrieb. Die di« Hotel- Verwaltung von Königswinter bekanntgibt, ist der Wirtschaft»betrieb im Hotel auf dem Drachenfels ei«, gestellt. Streik i» de» Dresdner Lichtspielhäuser». Die Dresdner Lichtspieltheater sind seit Sonntag wegen Lohnstreitigkeiten -wische« Angestellten und Direk- tionen geschloffen. Die Verhandlungen brachten bi», her noch keine Einigung. UutzlLcksfall auf der Kieler Früb ebrrweff«. Bei der Eröffnung der Kieler Frühjahrsmesse ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Al« morgen» Besucher auf dtznr Platz« vor der Hauptpost die i» Freien auf- gestellten landwirtschaftlichen Maschinen betrachteten, stürzte plötzlich eine hohe Kornwendmaschine zu sammen. Da» mauerhohe Gerüst brach mitten durch nnd begrub unteansich vier Meßbesucher. Einer von ihnen war sofort tot. - Vierzehn Millionen »ernntrent. Bei einer Bücher, revision in der Küche der amerikanischen Kinder, speisung de» polnisch. amerikanischen Komitee» in KönigshLtte wurden Veruntreuungen von vierzehn Millionen Mark sestgestellt. Ferner fehlen sechs Zentner Speck, zwei Zentner Schmalz Md zehn Kisten kondensiert« Milch. End« de» Münchener Kiudl. Keller». Die zahl- reiche andere Gaststätten ist jetzt auch der Münchener Kindl-Keller ein Opfer der Zeit geworden. Mit dem NUinchener Kindl - Keller verschwindet der größte Drauereisaal München», ein Stück München» über, hairot, und der Schauplatz einer lebensvollen Stadt- geschichte. DaS En-e eine« Lie-eSdrawa« -et -er Teannng. In einer Kirche tn Lindau hat bet der Trauung ein Liebe-drama seinen Abschluß gefunden. Der Geistlich« fragte die Braut dem gesetzlichen Brauche gemäß, ob sie gewillt sei, den Bräutigam zum Manne zu nehmen, worauf sie rief: „Nein, ich lieb« einen anderen, und meine Eltern wissen «S. Gerichtstag am Wiesenhaus Lokaltermin im Mor-pro-eß Röhn Earlsfeld, 20. März. (Eigener Draht bericht.) Ueber die Schuldfrage in» Mordprozetz Köhn, der tn "wickau verhandelt wird, gehe» die Meinungen «eit auseinander. Der Angeklagte hat e» m Verein mit seiner Verteidigung zweifellos verstanden, sämtliche Verdachtsmomente Md be lastende Dorkommniffße in eia durchau» harmlose« Gewand zu Neiden. Er hat den Mord nicht begangen, sich vielmehr angeblich unter den schon genannten Umständen am 24. Mürz von der Müller getrennt, nachdem sie ihm die Ohrringe gegeben und geäußert hatte, .Du siehst mich nicht wieder". Auch die Zeugenaussagen, so belastend sie teil- Mise sind, vermögen ihn nicht zum Wweichen von seinen früheren Aussagen zu bringen. Dun Gericht ist es zwar gelungen, die Anklage durch Zusammen, tragung aller belastenden Zeugenaussagen und durch Kombinierung de» Tatverlaufe» zu fundamentieren, so daß allseitig da» Gefühl obwaltet, e» könne at->- mand außer Köhn gewesen sein. Di« Entscheidung aber für den Wahtspru-^ der Geschworenen, di« Be weise, fehlen, so daß die tatsächlichen Vorkommnisse de» 24. März 1022 wohl niemals an das Tageslicht kommen werden. Sollte der Angeklagte tatsächlich unschuldig sein, so sind doch merkwürdige Schlüsse auf sein Dioral zu ziehen, die e» -uließ, nach dem spur, kosen Verschwinden der Müller ohne Nachforschung nach ihrem Verbleib anzusiellen, sämtliche der Ber- schwundcnen gehörenden Sachen zu veräußern und den besorgten Angehörigen jede Auskunft zu ver. weigern, obwohl er wußte, baß seine ^»stol« fehlte und die Verschwundene geäußert hatte, er sähe sie nie wieder. Ak» Unschuldiger hätte er auf jeden Fall versuchen muffen, Licht in diese Angelegenheit zu -ringen. Seine vollständige Skrupellosigkeit bewies Köhn beim heutigen Lokaltermin zwischen .Neue« Wiesen- Haus" und Earsfeld inmitten einer tiefen Schonung. Die Geschworenen und die Verteidigung war voll- -ählig zur Stelle, ebenso eine nach Hunderten zäh- lende Zuschauermcnge. Auf der Hinfahrt von Zwickau suchte der Angeklagte, der gefesselt trän», portiert wurde, einem Fahrgast den Unterschied der verschiedensten Weinsorten klar zu machen. Am Tat- ort« selbst, der nur äußerst schwierig erreichbar ist und inmitten wildesten Tannendickicht» liegt, der vollkommen bis Meter Höhe mit altem Schnee angefüllt ist, der bei jedem Schritt nachgabt, ver- harrt« ber Angeklagte in seinem Gleichmut. Die Sachverständigen halten einen Mord durch aus nicht für ausgeschlossen, wenn auch di« Ber. teidigung da» neue Problem aufwarf, daß da» Schmelzen de» Schnees, aus dem die Leich« lag, di« Lageder Leiche verändert haben kkönae, vielleicht so- gar auf jrdrn Fall verändert habe. Die» Zeugnis stellte auch der Forster Puttritz au». Der Sach- verständige, der von der Verteidigung au» Berlin hinzugezogen wurde, gibt an, daß ein Selbstmord sehr wohl zutreffend sein könne» da di« Fundstelle der Patronen aus einen Selbstmord deuteten. Di« Stelle, an der der Spazierstock nebst Patronenhülsen des Angeklagten gefunden wurde, ist durchaus un. geeignet, um auf die Person der Müller am Tatort zielsichere Schüsse abgeben zu können, wie da» vom Staatsanwalt verschiedentlich behauptet wurde. Der Angeklagte selbst bleibt bei diesen Fest stellungen und Untersuchungen total gleichmütig. Auch al» Lchußversuche vorgenommen werden, u» die Schallstärke der Schüsse im Dolde zu probieren, zeigt er keine Veränderung in seinem Wesen. Ban einem Geschworenen wurde eine neue Frag« «lf» geworfen, die heftigen Widerspruch der Verteidigung hervorrief. Ein Geschworener stellte die Anfrage, ob es nckg- lich sei, daß vi« Müller an der Fundst-ll« de» Spazier- stecke» getötet oder angeschossen worden sei, dann von Köhn durch da» Dickicht an die Fundstelle geschleppt worden sei. Die Sachverständigen hatten ein« -er- artige Tat des Angeklagten für ausgeschlossen, da an der Fundstelle keinerlei Bruchstücke der Tannen ge- funden worden sind. Demgegenüber stehe« die Aus sagen einiger Forster, die bekunden, daß da» Tannen- dickicht total niedergetreten gewesen sei, schon allein durch die Suchabteilung der Schupo, daß fernerhin auch da» Kleid der Ermordeten Löcher aufgewicsen habe, die Wohl von einem Schleifen hrrrühren kön nen Di« Krtminalpommissare, di« die Leiche sanden und photographierten, stellten fest, daß «ine Berande- rung der Leiche durch den wegtauenden Schnee un möglich gewesen sei, da an den Mordtagen, wie auch die Berichte der Förster beweisen, kein Schnee «- fallen sei. Da« Gericht begab sich sodann an di« Stell«, an der zwei Eisenbahnarbeiter den Köhn nach dem Ber» schwinden der Müller gesehen haben. Sohn stellt es am Tatort so dar Md demonstriert es auch, indem « den Weg, wo er gesehen wurde, abgeht. Köhn erklärt dabei, daß er nach seiner Verabschiedung von der Müller drese später gesucht habe, an diesem Dege ihre Spuren gesehen und den Weg verfolgt habe, ^ter aber umgekehrt sei. Dabei hätten ihn di« Heiden Eisenbahner beobachtet. Mittwoch vormittag 5410 Uhr erstatten die Sach verständigen ihre Gutachten im Schwurgericht Zwickau. Ein Gnadengesuch für di« Zrarr Nebde Da» Urteil im Berliner Giftmordprozeß argen di« Frau Nebbe scheinen die Geschworenen do« al, « hart zu empfinden. Sie haben sich bereit erklärt, «l Gnadengesuch für Frau Nebbe einzureichen, um zu erwirken, daß sie den Rest ihrer Strafe im G-s 'ngm» statt im Zuchthau» verbüßen darf. ttähne »lagt Der Schloßbesitzer Karl von Kähne auf Petzow am Schwielowsee bei Berlin, der wegen seiner un vorsichtigen Schießereien aus Passanten schon mehr fach die Oesfentlichkeit Md die Gerichte -eschäftlat bat, har jetzt einen großen Teil der Berliner Press« wegen Beleidigung verklagt. Al» Zeugen werden der damal» die Untersuchunqen leitende, jedoch inzwischen au» Potsdam verletzte Staatsanwalt Serlach Md dee Pvt»damer Korrespondenzinhaber Mauracher geladen. Begnadigung et«» Mörder«. Der Bäckergeselle Schützhold, der im Dezember den Bäckermeister: Klunker im Walde bei Radeburg ermordet hatte und deshalb zum Tode verurteilt wurde, ist zu lebens länglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden. Ich WM Keder sterben, al» diese» Mann nehmend Mit diesen Worten ritz sie einen Revolver hervor und erschoß sich vor den Augen der entsetzten Zeugen. Die bestohlene Königin. Die in Neapel weilend« Königin von Schweden erstattete -ei der Polizei Diebstahlsanzeige. Ihr wurden sechs wertvolle Hüte mit kostbaren Federn gestohlen. Der Goldschatz Ohm Panl». Ein ehemaliger Soldat in der Gegend von Pietersbura hat «inen Goldschatz gefunden, in dem man die sogenannten »Krüger-Mrllionen" vermutet, nämlich das Gold, da« ehemals der Burenrepnblik gehörte und da» auf der Flucht de» Präsidenten Krüger nach ber Küste ver- graben wurde. Es heißt, vatz eine große Anzahl Goldmünzen und Goldbarren ausgegrabü, worden seien. Don Iobannisburg ist eia, PoKzeiahteilang nach dem Fundort abgegangen, um die Sach« IN untersuchen. wildernd« Siefantenherd«. Nach offiziellen Tele grammen der Kongnrealerung ist in da» Gebiet «m den Leopoldse« ein Einfall starker Elefantenherdea er folgt, die die Kulturflache de» Gebiete» verwüst« und di« Ernährung der Bevölkerung gefährden. Di« Elefanten haben bei ihrem Masseneinfall zahlreich« Plantagen niedergetreten, ^unge Pflanzungen völlig vernichtet und die Bevölkerung in Angst uni Schrecken versetzt. Die Eingeborenen weigern sich, auf die Tiere Jagd zu machen, nnd verschieden« Dörfer sind von ihren Einwohnern bereit» verlass« worden. Dabei sah Lieschen still in» Weite und bekam einen allzu frühen schmerzlichen Zug um den Mund. Del Tisch saß unter den Handwerkern und ihren braven Frauen ein absonderlicher Herr, eine vielleicht schon sonst, aber stier ganz besonders pcemdartig anmutende Figur. Ein blasser, etwas korpulenter, sehr brünetter Herr mit einem Einglas im rechten Auge, in einem tadellosen schwarzen Anzug, ein klein wenig ver- legen in diesem Kreise. Er war vielleicht Mitte der Dreißig, konnte aber ebenso gut zehn Jahre älter oder lünger sein, denn er gehörte zu jenen, die überall unzuständig sind, im Lande, unter den Menschen, in der Zeit. Gr betrachtete mit seinen schwermütigen stumpfen Augen unser- wandt Lieschen Wupke, die ihrerseits gesenkten Auges tn dem Schweinebraten stocherte und dem Herrn nur bisweilen einen scheuen, von Liebe vollen Blick -uwarf, worauf hin er zu lächeln pflegte. Es muß, nicht ohne Teilnahme und mit Dis- kretion, gesagt werden, daß dieser interessante Herr Schriftsteller war. Er schrieb nicht, was ihn noch gerechtfertigt hätte, für Zeitungen und Journale, also für den Tag, um da» Publikum im Wissen und Urteil zu bereichern und zu fest,- aen, sondern der Unglückliche schrieb Romane. Romane, die wenig gelesen wurden, da sie ab- sonderliche Ideen und Erfindungen in kunstvoll kühler Sprache vorbrachten und «ine Ironie bevorzugten, durch die der Leser bisweilen sich selbst getroffen und beschämt fühlte. Er wohnte in dem alten Zinshaus draußen tu der Dorstadt, weil er diese arme, bevölkerte, naive- G««nd liebte. Hi« saß er an der Quelle de» Volkstum», tm lkzustand der Sitten, im Schoße de» Proletariat«, und trieb da Studien su einem Vuch, da» die naive Sittenlosigkeit des letzten Großstadtstandes behandeln sollte. Ihm war alsbald Lieschen Wupke» holde Mäd chenhaftigkeit aufgefallen, eine Beziehung zum Vater, der Tischler war, war schnell hergestellt, und eines Tages fügte es sich, daß Li«chen mit einer schwierigen «Schulaufgabe bei ihm vorsprach und seine Hilfe erbat. Seit diesem Tage kam das Kind oft und immer öfter, um bei dem ge. lehrten Herrn zu arbeiten, zu lesen oder ihm zu- zuhören. Und die Eltern hatten nicht» da wider, denn mit den scharfen Augen des Volkes für die ethische Qualität eine» Menschen hatten sie schnell erkannt, daß der Schriftsteller — trotz diesem! — ein ehrenwerter, moralischer und vertrauenswürdiger Mann war. Nun saß der Herr Doktor beim Einsegnung«, essen und wurde von der Tafelrunde sehr hofiert. Gr zwang sich zu Schweinebraten, Klöß^t und Schultheiß, was er sonst wirklich nicht gcut erte; nur bekam er den Ton seiner Ge. schäft nickt heraus — trotz aller Studien, die er gemacht hatte —und blieb ein recht stummer Gast. Im übrigen ging es lebhaft und laut zu, und Stille trat erst ein, als Vater Wupke eine Rede auf die Gäste schwang. Ihm antwortete ein Maurermeister, und dann sagte der Schrift, steiler etwas auf die Heldin de» Tages. Es war sehr hübsch-fein und poetisch, und wurde, da es nur unvollkommen verstanden worden war, äußerst beifällig ausgenommen. Mer Lieschen saß da, ganz in Glut und Glück, in Röte ge- taucht, mit klopfenden Pulsen. Kaum hatte man abgespeist und kamen schwere dunkle Zigarren auf den Tisch, so begann der Ernst de» Tages; denn nun sollte tn dem für Lieschen liebevoll besorgten Kreise abgestinnnt werden, was da» schulfreie Mädchen beginn«, sollt». Ti» vier Frauen, dk da waren, begannen ein furchtbare» Geschnatter, fed« hatte einen eigenen unerfüllten Ju^endtraum, den Neschen nun für ihren Teil erfüllen sollte. Die Männer sprachen dagegen und hatte so Ehre eigene Met- nung. Aber da- Resultat war, da- Lieschen irgendwo als Lehrmädchen eintreien sollte, in einem Warenhaus, in der Putz- oder Konfitür« abteilung. Bei allem saß Lieschen still und angstvoll dabei, denn jetzt kreischten ja die Niegel der To« und da» Leben dahinter enthüllte sich... Tb« da stand plötzlich der Schriftsteller auf, zog seinen Rock herunter und begann abermals eine große Rede. Lisa, sagte er — denn der bourgeoise Klang des Namens Lieschen war eine fürchter liche Disharmonie in seinen Ohren —, Lisa sei zu schade für eine solche dürftige Existenz. Sie sollte statt dessen noch ein Jahr lang eine Fort bildungsschule besuchen. Französisch und Eng lisch lernen, sich in feineren und ästhetisch«, Handfertigkeiten versuchen; dann würde man weitersehen. Und als der Vater einen Einspruch erhob, daß ja der Verdienst fortfiele, den Lces» chen schon jetzt haben könnte, und daß ihm im Gegenteil größere Unkosten als bisher entstehen würden, da kam die Ueberraschung. Der Schrift steller zog aus seiner Brusitasche ein Sparkassen buch über achthundert Mark, das auf Lisa Wupke» Namen ausgestellt war, sagt», daß da« i mit der Unterhalt de» Mädchens Mr ein Jahr sickeroestefft sei. Übergab es dem Vater und er- bot sich, alles Weitere für Lisa, Anmeldung in den diversen Schulen usw., zu besorgen. (Fortsetzung folgt.) veranIwsrMch für de« ndaMonell« r*N <cnrH« Sb.'freSaNtur W«. »nre für Sntttgen: »elfer: Sette tn Srttffa. — «erltnrr Dien ft: L»e»r«datt»i„ Dr. «rt» «vertt. VerN« UvtteinSa-i» — rretdner Dien«: Eü-n Del». Dresden <hadeiek>trger-- ftrshe »4. N-rnsvr Z4 7SS. — Dri«<r n. Verla«: Settzke« vena,Sdr»aeret. G. » kett«, notzannteessse 8. Unverl«W« Htttttzq« ittre lvett« Mttt «. rSSgefLnd«. Die vorliegend« Antzgade »«faßt ir Seite»