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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192303113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230311
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230311
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-03
- Tag 1923-03-11
-
Monat
1923-03
-
Jahr
1923
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Neuer Sttlbstofflieferungr-Viktat Parin» IE Mär» (Eig«««r DrahtLericht^ Di« R«paratton»Lowmifstm, veröffentlicht üb« dis stkstrig« Sitzung folgend« Bericht: Mit drei Stim men bei einer Stimmenthaltung wurde -«schlossen, daß während «tner Uibergangnperlod«, die am 'M. AprU zu Ende geht, Deutschland em Frankreich 2000 Tonnen Stickstoff in Farm von 10000 Tonn« Stickstoff in Form von 6000 Tonnen Ammoniak- sulphat und an Belgien 1000 Tonnen Stickstoff in Form von 8000 Tonnen Ammoniaksuphat. Di« Lie ferungen gehen über Mengen hinaus, di« auf Grund de» Protokoll» vom 24. Februar 1922 an Frankreich zu liefern sindt. Mit drei gegen eine Stimm« «urd« ferner Le schlossen, für die Zelt vom 1. Mai 1928 Li» zum 30. April 1924 SO 000 Tonnen Stickstoff, abgesehen »ander Menge, die dl« französisch« Regierung von d«r deutschen Regierung angefordert hat, zu be stellen. Die neuen Bestellungen für den genannten Zeitraum sollen der deutschen Negierung erst noti- fiziert werden. l,e!prfger ^agedlstt vack HLorlelgvelluag in irgendeiner europäischen Stadt au, am liebst.'« in Konstantinopel. Im übrigen sind klein« Ab, Minderungen in wirtschaftliche« Fragen Vor« erschlagen, di« bereit» al» geregelt gelten. Sollten di, Sruadzüg« der türkischen Geaen«rfchlä« für annehmbar «rechtet werden, so ist «in« sofort g« tnigung wahrscheinlich. Borauostchtlich wird es gu einem Notenaustausch kowmen, so daß ein« Konfereng dann lediglich zur Unterzeichnung d«» Vertrag«, «tu- beruf« werden müßte. Au» einer Anfrage im englischen Unterhaus gebt hervor, daß seit dem Waffenstillstand 400 im Rhein land stationierte englische Soldaten deut sch« Frauen gehetratet haben. ru«ine politische Nachrichten Am 18. Marz findet da» Revisionsverfahren im Lar»«n-Vro,«ß vor de» Reichsgericht statt. Di« Revision wurde q»n der Staatsanwalt schaft und von Harden selbst beantragt. D« Der- fahren spielt vor dem zweiten Strafsenat. An Stell» de» verstarb»«« Abgeordneten Pot- schafter Dr. Mayer tritt der Münchner Stadttor Han« Rauch (Bayr. Vn.) in den Reichstag ein. Die Interalliierte Rhrinlandkommlssion hat ihr geg-n die Ernennung Hönisch» zum Re- aierungspräsidenten in Wiesbaden eingelegt« vorläufiges Veto in «in endgültiges 8oaa1«S, üeo 11. LSr» verwandelt. In der betreffenden Verfügung heißt es, dieses Beto bezieh« sich auf alle Aufträge, die Herrn Hönisch im besetzten Gebiet übertragen werden konnten. * Z« einer Rede, die Senator Johnson, der Führer der sogenannt« Unversöhnlichen, m New Hör! nor feiner Abreise nach Europa hielt, wandte er sich heftig gegen di, Botschaft de» Präsident« Har ding, di« den Beitritt Amerikas zu« Inter- nationale» Gerichtshof befürwortet. John« son ist Kandidat für die Präsidentschaft gegen Harding und seine Opposition gegen den Gerichtshof wird auch als Zeichen dafür aufgefaßt, daß d<r Völkerbund bei den nächsten amerikanischen Prä- stdentschaft»wahlen wieder eine Rolle spielt« wird. Nie Wahrheit über bas Dezember-Angebot Richtigstellungen von Bergmann, Sinnes, Klöckner, Silveröerg und Rosenberg Kohlenförderung mit polnischer Hilf« Esse». 10. Marz. (Gig. D r a h t b e r t ch t.) Rach alaubwürdiaen Meldungen beabsichtigen die Franzosen angeblich, mit Hilfe polnischer Arbeiter am Id. März in einzeln« guhen einzudringen, um di« Kohlenförderung in eigene Hände zu nehmen. Gestern wurden in Gelsenkirchen unter Benutzung von L2 Lastkraftwagen dis Zugänge zur Zeche Konsolidation von französischen Truppen besetzt. Im übrigen haben die Franzosen ihre Aktion zur Beschlagnahme von Kohlenzügen i« der Nähe von Dortmund fortgesetzt. So wurden di« Stationen Recklinghausen-Sud, Castrop, Rauxel, di« Blockstellen Julia und Braubau von den Franzosen besetzt. Bei Lüttringhausen wurd« der Eisenbahn- kramte Bölling von einem französische» Poste« erschoss««. Der französisch, Komma«, dant Kat sein Bedauern ausgedrückt. In Dortmund wurde der Direktor der Straßen buhn, Baurat Schmidt, von den Franzosen ver duftet. weil er sich geweigert hatte, 100 Straßenbahn- frrikarten an di« Angehörigen der Desatzunaetruppen auszulissern. Bri der Verhaftung nahmen di« Fran zosen au» dem Derwaltungsgeböud« vier Schreib maschinen mit. Die drei verhafteten Dortmunder Schupo-Offizier« sollen vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Sie wer den beschuldigt, Patronen vergraben zu haben. Dem Roten Kreuz inBochumist di« vor wenigen Tagen erteilte Genehmigung, die in d«r Oderreal- schule gefangenen Deutschen zu verpflegen» wieder ent- zogen worden. Dl« Verpflegung dieser Gefangenen durch di« Franzosen war unzulänglich. In St«rkrod« wurde gestern dos Rathaus von belgischen Truppen besetzt. Di« Beamten der Schupo wurden festgcnommen, auf Lastastutomokilen verladen und in das unbesetzte Gebiet gebracht. * Die au» Ess« gemeldet wird, habe» di« Fran- zoska ihr« Aktion zur Beschlagnahm« von Kohlen zügen in der Näh« von Dortmund fortgesetzt. H-ut« vormittag wurden dis Station«« Recklinghausen Süd, Castrop, Rauxel, di« Blockstelle Julia und di« Block stell« Braudau von den Franzosen besetzt. Di« gest«rn gemeldet« Besetzung Eronenfeld» im Bergischen Land« Hot sich, wi« erwartet, al» Maßnahme zur Kontrolle der Straß« Solingen-Elberfeld heraus- gestellt. Seit gestern nachmittag haben die Fran zosen dort eine scharfe Zollkontrolle eingerichtet. Gemädl-te türkische Ge genvorschlüse G»,«»«, D»»L»»«rtcht»«»rel»z», «er»,«vlattr« London, S. März. Reuter weidet au» Konstantinopel: «Dr Kurier «u» Angora ist hier «ingettosfen und hat den alli ierten Oberkommissarrn «in« Not« überreicht, dis die Erklärung der Angora-Regierung sowie «inen Anhang umfaßt, in dem di« Gegenvorschläge »um Lausanner Vertrage nlcderyclcgt worden sind. Die Rote ist in einem sehr gemäßigten Ton ob- gefaßt und regt di« Wiederaufnahme der Konferenz Berlin, 10. März Die französische Presse der letzten Tage verdäch tigt in Auswertung des französischen Gelb buches über die Paris«! und Londonrr Konferenz das deutsche Verhalten vor der Londoner und Pariser Konferenz t, folgenden Punkten: 1. Tie Teiltswe Rescerunq »ab« keinen fettauSgr- arvclt.krn >n sttt die Parlier Konferenz deiessen. Herr Bergmann Ict nur ,u mündtt^en »uttürrunmn »ereit Siwesen. «Gclobum S. 75 Havas v. 7. 3. Der Aufforderung, den deutsvrcn Plan schriftlich vorzuleaen. dai'« er nicht entsprochen lTablogramm« vom 7. S. 1923). t. Die draOchen yndupr!«Le». dtt di« tatsächliche ReMeruna v^uiscdlanLs dargellten schöldduch S. SP — in dem »Mch« Kusammenhana werden an anderer Mell, dle Herren Klöckner. Lttnns« und SUverhera er nannt fchclvduch ch. 59. 78/7») — batten versucht, mit der «ranzüftlchen gndustrit. dt» »m V>kgrnsae »u den brunchen Industriell«» ^zre, Regierung gegenliver loyal sei, an- zicknUps«. um ein« allgemein« ivirtschastllch, verstitndt- -ung mit wöitrren pontischen Zielen Uvischrn Deutsch« 78/?» Ä) d«rdri,umhr«n. stzctbduch D. öS. 8. Ti« Verdunklung« d«, durch txn votsch ster Dr. May.-r angenikbeten Lndustttenen Klbcknn Sttn» ne« und Lilverbrra diitten bau, sichren sollen, strank- reich zu einer wittschastltchen und polinseben verflaiedi- gung mit Teutschiand dinier dem Rücken seiner ÄLüerten zu verleit« cvrlbvum v. 59 und kv>. Im tivrigen bvtten die beuisch« Industriell« bi« vieteruna von Kohl« und Kok« nur gegen Bezahlung anvinen tollen, wöbrend di« ebne Bezahlung aus Ncvarationsronlo lausenden Kohlenvrogrennm« nicht Weir«, «»Sy,führt werde« sollten (Hava- v. 7. S.) Zu 1 erklärt Staatssekretär a. D. Bergmann: .Die deutsch« Regierung hat am 31. Drzenwer 1922, also kurz vor Zusammentritt der Pariser Konferenz, offiziell durch ihre Missionen in London, Paris, Rom und Brüssel di« alliiirten Regierungen davon benachrichtigt, daß ich beauftragt sei, der Konferenz in Paris auf Wunsch den deutschen Repara* tion»plan .zu untrrbrritenund münd lich zu «trläutirn*. An sich geht für seden Unvoreingenommenen schon aus dieser Gegenüber stellung der »Unterbreitung* des Plane» und dessen mündlicher Erläuterung ohne weitere» hervor, daß «in schriftlich fixierter Plan vorlag. Ich «ar aber außerdem auch ausdrücklich angewiesen, wenn die Gegrnseit« e» wünscht«, den Plan ledig, lich in schriftlkckwr Form vorzukogen. Ich Hobe aber, obwohl ich «ährond meines Pariser Aufenthalts mit einzelnen Mitgliedern brr Reparationskom- Mission ständig in Fübk'mg war^ keinerlei Mittei lung von irgendeiner alliierten Seite erhalten, daß mein Auftreten vor der Konferenz erwünscht sei, oder daß der Plan schriftlich vorgrlegt werden solle. Infolardessen war ich gar nicht in der Lage, mich den alliierten Regierungen oder dec Konse- renz gegenüber irgendwie zu äußern; ich hak« viel mehr bl» »um Abbruch der Konferenz vergeblich auf ein« Mitteilung gewartet und k^K- ein« Tag nach Abbruch der Konferenz Paris verlassen.* Au v erklären die Herren Klöckner, SN« verberg und Stinnesr «Au der verdächtigenden Gegenüberstellung der angeblich illoyalen deutschen Industrie gegenüber der ihrer Regierung loyal ergebenen französischen Industrie bemerken wir: Wir haben uns auf Wunsch der Deutschen Regierung schon im Bommer 1922 zuletzt Anfang Dezember 1922 zur Führung von Verhandlungen mit der Gegenseite bereit er klärt. Biese Verhandlungen sollten sich auf Liefe rung von Bcennsioff beziehen, insbesondere von Kokö, der der französischen Eisenindustrie auf Grund langfristiger Verträge während des Deutschland zu gewährenden Morato iums sichergestellt Weeden sollt«. Ma» hoffte damit für eine allgemein« Wirtschaft-Verständigung eine Grundlage onbaknen zu können. Gegebenensan» sollte auch über die Schwierigkeiten in den Holz lieserungen gesprochen werden. Die Behauptung de» Herrn Potncars, daß die Herren Klöckner. Silverberg und Sttnne» zusammen oder verein zelt mit der französischen Regierung oder mit der französischen Industrie Verhandlungen geführt oder geplant haben, um politisch« Abmachungen zwischen Frankreich und Deutschland ohne Kennt nis der deutschen Regierung zu treffen, ent. behrt somit jeder Grundlage. Sie ist unwahr." Zu 3 erklärt der Reich-Minister der Auswär. tigen, Herr von Rosenberg: „Die Vertragstreue de« Herrn PoinearS gegenüber England haben wir keiner Belastung außsetze:» wollen. Di« deutschen Absichten, die ausgehend von der Nolwendigkei wirtschaft licher Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland eine weitgehend« Verständigung der beiden Länder zum Ziel hatten, waren der englischen Negierung bekannt und wurden von ihr in der Hoffnung auf ein« sich daraus entwickelnde allgemeine und wahre Befrie dung Europas begrüßt. In diesem Sinne und in Verfolg bereit« von der früheren Regierung eingeleiteter Besprechungen trat die gegenwärtige Regierung Anfang Dezember an dt« Herren Klöckner, Sttnnes und GUverherg heran, um durch unmittelbare Verhandlungen dieser Herren mit Herrn Potncars die Basis für eine wirt schaftlich« Verständigung festzulegen, die franzö sischen Notwendigkelten und deutschen Möglich keiten gerecht werden und im Einvernehmen mit den Alliierten Frankreichs angebahnt werden , sollte., Da dt« Herren sich bereit erklärten, wurde Botschaften Dr. Mayer am 2- D«z«mb«r beauf tragt, die Vermittlung einer Aussprache mit Herrn Potneart zu versuchen. D eser ließ darauf d«m Botschafter durch Herrn Perettt Mitteilen, daß er vor der Londoner Konserenz zu solchen Verhand lungen nicht bereit sei. Nach Abschluß der Lon doner Konferenz, nämlich am Li. Dezember, hat Herr voincors seine Ablehnung unter Hinweis auf die noch schwebenden Reparattonsverhand. lungen der Alliierten, dis nicht unterbrochen werben könnten, schriftlich wiederholt. Der Vorwurf, wir seien für dies« Verhand lungen wohl zu Kohlenlieferungen gegen Bar. -ahlun-, aber nicht zu Lieferungen auf Repara. non-konto bereit gewesen, ist nicht ernst zu neh men. War doch fett dem Herbst IVA aller Welt klar geworden, daß Deutschland, wenn es fein« Finanzen und damit seine Reparattonsfähigkeit wtederherstellen sollt«, ein vollständiges und mehr jährige« Moratorium für Barzahlungen und Sach lieferungen gewährt werden müsse. Dessen un geachtet hatte sich die deutsche Regierung in ihrem Moratoriumsantrag vom 14. Novem ber 1922 zu Cachlieserunpen für den Wieder- ausbau auch für die Zeit de» Mora toriums bereit erklärt. Wenn sie darüber hinaus auch noch den Notwendigkeiten der französischen Schwerindustrie gereckt werden und deren Koke« bedarf durch langsrtstige Verträge über Preis und Menge sichersten«» wollte, so kann diese Be reitwilligkeit doch wahrhaftig nicht in «ine Bos heit umgedeutet werden. Im Zusammenhang mit dem Moratoriumsplan konnte der Vorschlag in einer anderen als der gewählten Form nicht gemacht werden. Mit der Ablehnung des Besuchs der drei Herren brachte Herr Potncars auch dieses deutsche Angebot zu Fall." tteine neuen deutschen Vorschläge G»I«»«,Dr,-l»,richltze«re«»»»,«,ra»,»lattea Pari», 10. März. Der Berliner Berichterstatter de» Journal drahtet seinem Blatte, von maßgebenden diplomatischen Kreisen sei ihm mitgeteilt worden, daß die deutsche Regierung seit mehreren Tagen an der Fertigstellung eine» neuen R«parativn»programmes arbeite. Diese, Programm beruhe auf den Grund zügen der Vorschläge, die Bergmann in Pari« bei der letzten Konferenz vorkegen sollte, entfern« sich je- doch in mehreren bedeutsamen Punkten von diesem Plan, besonder« hinsichtlich der Sachlteserungen. Der neu« Plan umfasse folgend« Hauptgruppen: 1. Sachli«ferungen, 2. Barleistungen, 8. Garantien, 4. äußer« und innere Anleihen, ü. Sanierung der deutschen Finanzen. Ferner schreibt derselbe Korrespondent, Berlin hofft» auch auf di» Vermittlung einer drit. t«n Macht, mach« sich jedoch über di« verso» dieser Macht keine bestimmt«» Vorstellungen, -och werde der Name de» tschechischen Minister» de» Aeußeri, Dr. Benvfch immer häufiger genaniU, da er al» di« einzig« Persönlichkeit gelt«, die fran- zöflscherseit» kein« Ablehnung erfahren würdn Hierzu schreibt uns > ser« Berliner Schrift- leltung: Von der Fertigstellung eine» neuen deutschen Reparationsprogramme» kann nicht gesprochen «erden. Nach Erkundigungen an hiesiger zustän diger Stell« liegt nach wie vor nur der von Staat», selretär Bergmann im Januar nach Pari» über- bracht«, aber nicht abgegebene Reparationoplan vor, den die Meldung des Journal» zu umschreiben scheint. Natürlich wird diese» Programm mit der wachsenden Entwicklung der Reparationsfrag« in ' Uebereinsttmmung gehalten. Die Taktik des Jour nal» scheint darauf hinzuzielrn, daß diese ursprüng. sich für bi« Pariser Konferenz bestimmten Vorschläge nachträglich doch noch vorgelegt werden, wobei ein Umweg über Prag suggeriert werden soll. Rede auf die Babys Von tzä«rk DMKltt Skvalicn tm Nodem.ber 1S7Y t» LHtksgs der dem stestcssev. das dort von der Trnneftee. Lrme« »»:«« vbriNkommandttrendc» General Srant «c«»ben wurd«. Ll« fünszc-nu vfinicrk TifÄrcdr galt oem Lb«ms: .Vie Vavtz». m« »'N« in uniert« Kum mer s» viel rrvlt ivcndt». solle» nicht vir» «eg«» werde» »et unieren Yrcndenscstta.". Ich nehm« gern da» Wort. Wir haben nicht alle da» große Glück, al» Frauen auf die Welt gekommen zu fern. Wir sind nicht alle Generale, Dichter oder Staatsmänner, aber wenn es eine Tischrede auf die Baby» gilt, so stehen wir dock wohl ausnahmslos aus dem gleichen Voden. Es ist «in« Schmach und «in« Schande, daß an die tausend Jahr« bei keinem Bankett der Welt des Babys gedacht wvrd«n ist, ge rade al« ob e» nicht di« mindeste Bedeutung hätte. Denn Sie mir «in« Minute Gehör schenken und über meine Wort nachdenken wollen, — wenn Ei« sich stinszia od«r hundert Jahr« zurückversetzen in b.« Jugendzeit Ihrer Eh« und siH Ihr erste» Baby vor Augen halten, dann werden Sie sich daran «rinnrrn, daß «« sehr viel, ja mehr al» sehr vi«l -«deutet^ St« al» Soldat«» «erden sich daran erinnern, daß St« sich «tn«r gewissen Resignation fügen mußten, »l» der kleine Bursch« in Ihrem häuslichen -aupt- ouartier erschien, al» er sozusagen da» Oberkommando übernahm. Si« wurden sein Putzer, fei» Leibgardtst. Si« mußten allzeit m» ihn herum sein. Und er «ar kein Kommandeur, der auf Zeit, Entfernung, Wetter oder sonst etwa» Rücksicht nahm. Sie wußten fein«» Befehl au»führen, ob er Mögliche» »der Umn-gliche« »erlangt«. . ' Si« mögen manche» tödliche» Stur« dt, Stirn gedotea und Stich auf Stich und Hieb auf Hlkb zutückgraebeu haben, aber »»eu» er sich in Ihr«» Schnurrbart krallt«, 3h»«u da» Haar zaust« »do» Ihnen i» di« Nos« kuif^dana hab«« St« stilllhal*»» müsse». Ih».« tz», Vomtwk dlst Schlachte» tu dt» vtzw« doöiN^ bau» haß« Si» Ihr Aatlitz dar fiklbNch« Vottni» z««»a»dt und st»d mu Kete» SSritt »«m» »» sei» schreck ¬ lich«« Kriegsgeheitterhob, bann rückten Sieau» und Uwe»» gsgWssch. «nn es ILne» gelang. Venn er »ach seine« beruhigtnden Siruptropsen schrie, haben Sie sich auch nur zu ein paar Randbemerkungen auszuschwingen gewagt, daß gewisse Dienstleistungen nicht mit der Shr« «in«, Offizier» zu vereinbaren wären? O nein! Si« sind hübsch ausgestanden und haben st« geholt. Denn «r sein« Brersiasck« befahl und sie ihm nicht warm genug war, haben Si« wider sprochen? v nein. Si« sind geduldig hingeaangen und haben sie anfgcwärmt. Eie haben sich in Ihrem häuslichen Dienst sogar so «eit rrnirdriat, daß Sic persönlich «inen Schluck von diesem lauwarmen, geschmacklosen Zeug probiert haben, um st» zu über- zeugen, daß cs auch richtig gekocht war: Drei Teile Wasser auf «inen Teil Milch; «in« Prise Zucker gegen Brechdurchfall und «inen Tropfen Pfefferminz, um d«m ewigen Schluckauf den Garaus zu machen. Ich lchmeck« diese, Zeug noch heut« auf meiner Zunge. Und was haben Es« nicht alles noch im Laufe der Zeit lernen müssen! Sentimental« jung« Leute pflegen noch immer da» alt«, schon« Dort ernst zu nehmen, da, da sagt: Wenn rin Baby im Schlaf lächelt, dann flüstert em Engel mit chm. Ein hübsche» Wort, aber leider wenig stichhaltig. Meine v«r«hrt«n Freund«, es ist nicht» weiter al» Wind iw Bauch. Wenn da» Babn, wi« üblich, nacht» um zwei Uhr b«n Vorschlag macht, spazier«« geführt zu »erden, sind St« vielleicht nicht im Nu oufgestandrn und haben Sie nicht noch dcnn di« stillschweigend« Erklärung abgegeben, wie Sie st« besser in keinem Katechismus hätten finken können, daß Si« gerade de« gleichen Vorschlag hätten machen wollen? Ach ja, «r hielt Si« in guter Disziplin. Und wenn Si« dann, nicht gerade in Galauniform, im Zimmer auf und nieder rannten, haben Si« nicht nur höchst unwürdig Babysprache g«sprach«», sondern sogar Ihr« militärisch« Stimme «um Etna«« mißbraucht. .Schlaf, Kindchen, scblak'" Welch Schauspiel, di« Tennessee-Arme, bet dieser Tätigkeit z« s«h«n! E» ist di« höchst« gelt, »ein« ich, daß «in Frst- r«bn«r di« wahr« V«d«utung der Baby» an«rk«nnt. vergess«» St« nicht, «a» un» bevorprht, wenn di« j«tzig< Saat lwifb Wenn wir in fünfzig Jahren wohl all» tot soft» ««den, wird unser« Fahrn (Kossen w r, daß st« d«* Laa «lebt!) üb« «i««r Republik flattern, di» »ach d«a Ber«chnung«n d«r Bevölkerungsstatistik «roeihundsrt Million« Seelen zähl« wird. Uns« Eivotstchifi wird dann einem ungeheuren Leviathan gleichen, und die Baby», hje heute noch i« der Wieg« liegen, werden dann auf H»ck sein. Wir wollen sie gut erziehen, denn wir haben ihren Händen etwa» Große» zu übergeben. Unter den drei bis »i«r Millionen Wiegen, dl« heute in unserem Land« geschaukelt werden, sind ne- wiß gar manche, die die ganze Nation als heilige Reliquien gern Jahrzehnte lang aufbewahren würde, wenn sie jetzt schon bezeichnet werden könnten. In , einer dieser Wiegen liegt zu dieser Stunde gewiß der zukünftige große Nelson und zahnt. Und stillen St« sich vor, wie er in sein« Schrei« eine ganz« Welt todernster, zwar noch unartikulierter, aber darum doch höchst berechtigter Unmrnschlichkeit hineinlegt. Und in einer anderen Wiege schaut d«r lammend«, berühmt« Astronom blinzelnd mit noch schwachem Interesse empor zu den Sternen der Milchstraße, und der arm« kleine Kerl fragt sich dabei neugierig, was wohl au« der anderen Milchstraße geworden »st. die man Amme nennt. Und noch in einer anderen Wiege liegt der groß« Historiker der Zukunft, der einst lügen und lügen wird, bi» daß sein« irdische Mission be endet ist, und wieder in einer ander«» Wieg« mag sich «in kommender Präsident mit dem tief«» Pro blem beschäftigen, welche» Unheil so früh sein Haar gebleicht hat, und in einer unendlichen Zahl weiterer Wiegen liegen jetzt einige sechzigtausend Arbeitslose der Zukunft, di« ihn einmal zwingen werden, da» gleich«, uralt« Problem wiederum zu bewältigen. Und in noch einer andern Wieg«, irgendwo unte» dem Sternenbanner, liegt der zukünftige Geyeralissi- mu» unserer Armee, noch so wenig bedrückt von kommenden Würden und Verantwortlichkeiten, daß er all sein strategische» Denken dazu verwendet, irgendeinen Weg zu finden, auf dem er di« groß« Zey« in den Mund bringen kann, — ein Heldenstück dem vor «tt»a secksimdsiinfzlg Jahren — ich will damit kein« Respektlosigkeit äußern — auch der hob« Gast diese» Abend» seine ganz« Aufmerksamkeit zu- wandt«. Und wenn «» wahr is^ daß sich im Kind« prophetisch d«r Mann kündet, dinn wird wohl kaum einer etwa» gegen den Rückschluß «ln»u«enkrn hat««, daß «» i?>m bemel, «rfokgre'ch g-glückt ist! Wt» nun ttn», »iss« B«itta» ttn«r AlLfAe». Iw« Mttch «t«iad»»f L»«ttra-,n«u Gamm- linq Atme vwainsAm VN««n un» «sfiltz«, bi« imw, »in «»l .Asli« »«swichto«» st« Verlas UsNtt», Vertin, ettchienrn Kn» i Auszug »er „«störte'. Die „Retorte" gibt heute in ihrem alten Heim in der P assendorfer Straße — „Eldorado" — die letzte Vorstellung. ! Wo ft» künftig ihre Zelte aufschlagen wird, steht noch nicht s«st. Zunächst tritt ein« Unterbrechung der Vorstellungen «in. Doch schweben bereits Verhandlungen. Hossentltch kommen sie aus dem Schwebezustand bald in ein sichere» Stadium, damit das literarische Kabarett Leipzigs ehestens wieder ein Dach über dem Kopse hat. Oxford und di« deutsch« Studentenschaft. Aus Berlin wird un» gedrahtet: Durch tue deutsche Presse ging letzthin die aus der französischen und eng- liscken Presse übernommene Meldung, daß der Oxforder Rektor sich in einer öffentlichen Rede in ' scharfen Worten gegen di« von der Oxforder Studentenschaft ausgehende Einladung deutscher Studenten nach Oxford gewandt habe. Hierzu ist festzustellen, daß es sich bei diesem Oxforder Rektor nicht etwa um den Rektor der Universität bandelt, sondern um den Pfarrer einer Oxforder Stabtktrche, der mit der Universität in keinerlei Verbindung steht »nd der lediglich in seiner Eigenschaft als ältester Geistlicher di« Bezeichnung Rektor führt. Die Stimmnim an der Universität Oxford ist dem ge planten Besuch durchaus günstig. Bei einer Ab stimmung in der Universität Union haben sich von 248 Vertretern 174 für die Einladung deutscher Studenten nach Oxford ausgesprochen. Trotzdem hält man, wi« wir vom Auslandsamt der deutschen Studentenschaft erfahren, deutscherseits di« g«it für einen englischen Besuch deutscher Studenten noch nicht für gekommen. Gin« Vnrg geseicht. Der Deutsck-Nattonals Iuaendbund, der im Oktober 1vl8 gegründet wurde, um seinen Mitgliedern die Schönheit Deutschland zu zeigen (nur das?), sucht irgendwo in Deuttchland eine Burg oder Ruine, die als Wahrzeichen w.hrhnsten Deutschtums dem Bunde ein Heim bieten iann. -Au» den vkesttrdurmns Mlltes r»«at«r). «,»n vk»H r«n 17. Var». a»t »er zweit« Teil ro» Gocch»« Äou» unter «wtn äronachirs Lelruua neu tnsienttri tzaua «viet, ,NoU>« «d»Uk. M«. vöisio zw<»lo EÄnbler v-s öelamt, Versonar tsi in mrser Vorittlluna ««'ckSttiat. Faun l r seil Ivog »Ichi mgr au? de« Lvtrlktan. »Lww find»« süße, Anrectt statt. Anfa«,
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