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Lrlprlger ttL»6e1»reitLllg kreilsg, 6« S. LLr» Sie M« im sch« mch«l«i »nd haben immer noch nicht da« richtig« Mitt« dagegen gefunden. Wir raien Ihnen, aut KO Gramm echtem Faaosot-Gsirakt durch Auflwchen mit »/«Pfd. Zucker und v« l Wasser ein« vreitwerte, prompt wirkend« Hustenmedizin selbst herzustellen. Schier Fagosot-Extrokt ist sicher erhtilklich: xöula-Saloma- Apatheke, Grimm >Str.L7, Engel-Rpoih« Ke, Markt ir. Staatsgerichtshof Erste Sitzung -es süddeutschen Senats Leipzig, S. März. Die rrste Sitzung des süddeutschen Senats des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik fand am 8. Vlärtz statt. Der Vorsitzende, Senatspräsident Dr. Schmidt, vereidigte zunächst einige neue süd deutsche Mitglieder de» Gerichtshofes, darunter Oberiandesgerichtspräsidrnt a. D. Geheimrat Klemm, Oberbürgermeister Geheimrat Wächter, Bürgermeister Adelung. Angeklagt sind die Studenten Manfred Bacherer und Hans Gruhl aus Heidelberg vom Korps der Schwaben, die am 9. Juni 1922 in Donau eschingen von einer Kirche schwarzrotgoldene Fahnen, die zum Empfang des Erzbischofs ausgesteckt waren, herabgerissen und verbrannt haben. Die Vernehmung des Angeklagten Bacherer er gibt, daß es sich um einen außerordentlich un überlegten Etudcntenstreich handelt. Das Korps hatte einen Ausflug nach Donaueschingen gemacht, 14 Studenten* hatten dort reichlich Bowle und S4 Liter Etarkbier getrunken. Gruhl war dann mit Bacherer auf die Straße gegangen, und Gruhl hatte von der Kirche eine schwarzrotgoldene Fahne herab- gerissen, die Bacherer dann im Kneipzimmer ver- vrannt hatte. Bacherer erklärt, daß ihm politische . Motive ferngelegen hätten. Er hat sich später bei dem Pfarrer der Gemeinde schriftlich entschuldigt und sich zum Ersatz des Schadens bereit erklärt. Bacherer gibt an, sinnlos betrunken gewesen zu sein, so daß cs ihm dann schlecht geworden sei. Der Angeklagte Gruhl macht nur ganz un bestimmte Angaben. Er gibt zu, die Fahne herunter, gerissen zu haben, aber politische Grunde seien nicht maßgebend gewesen, obwohl er die schwarzweißrote Fahne lieber habe als die neuen Farben. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft, Staats anwalt Detter, erklärt, daß gegen Bacherer bereits ein Verfahren geschwebt habe, weil er in Heidelberg im September 1922 auf offener Straße gerufen habe: „So eine Iudenqesellschaft, so eine Lumpcnfahne hat unser Vaterland!" Dies Verfahren sei nieder- geschlagen worden, weil Bacherer sinnlos be trunken war. Der Zeuge Oberstleutnant Hennig hat an der Äneipe teilgenommen; er gibt an, daß die jüngeren Semester, weil sie stark betrunken gewesen, zu Bett geschickt worden, daß aber Gruhl und Bacherer zu rückgekehrt seien, und plötzlich sei ein Fahnentuch in Flammen aufgegangen. Die übrigen Kneiptcilnehmer hätten die Tat mißbilligt. Die Vernehmung von drei weiteren Zeugen gibt keine neuen Gesichtspunkte. Staatsanwalt Vetter betont, daß von einer sinnlosen Betrunkenheit keine Rede sein könne. Die Tat sei begangen vor dem Erlaß des Gesetzes zum Schutze der Republik. Die Fahne sei aber kein Autoritätszeichen gewesen, sondern habe nur dem festlichen Empfang gedient. Die Ancignungsabsicht falle auch weg. Er bittet, nach 8 303 StGB, wegen Sachbeschädigung zu bestrafen, und beantragt für Bacherer 30 000 und für Gruhl 20 000 Geldstrafe. Der Gerichtshof schloß sich den Ausführungen des Anklagevertreters an und verurteilte beide zu je 100 000 Mark Geldstrafe bzw. 1 Jahr Gefängnis. Die zweite Verhandlung richtete sich gegen den Kaufmann Karl Ehrenpfort und den Bäcker Andreas Stadler, beide aus Füssen; der Haupt angeklagte Archivar Karl Laun, der gegen eine Kaution von 3000 .ll auf freiem Fuß belassen worden war, Hot sich nicht einacfunden und befindet sich nach Angabe des Vorsitzenden wahrscheinlich in Tirol. Au» der Vernehmung des Ehrenpf ort geht hervor, daß er als deutschnntionaler Diskussions redner in Füssen stark angegriffen worden sei und sich immer gegen die marxistischen Ideen gewandt habe. Eines Tnge^Aabe er in einer Versammlung auf- treten wollcMund sich für seine Rede vorbereitet, da habe ihm Laun ein Gedicht vorgelegt, das viel besser wirken solle als eine Rede. Das Gedicht richtet sich in den gemeinsten Worten gegen den Reichs Präsidenten Ebert. Vervielfältigt, ist das Gedicht dann von den beiden Angeklagten an verschiedenen Stellen nngeklebt worden. Beide Angeklagte geben an, in großer Erregung über kommunistische An- rempelungen gewesen zu sein. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Beiter, beantragt für beide eine Gefängnisstrafe von je fünf Wochen, die durch die erlittene Untersuchungs- haft als verbüßt gelten soll. Das Urteil lautet gegen beide Angeklagte wegen Beihilfe zu einem Vergehen nach 8 5, 3 der Ver ordnung vom 26. Juni 1922 a u f j e f ü n f W o ch c n Gekänanis, die durch die Untersuchungshaft ab- i gegolten sind. Tie Verkehrslage i« Sachse«. Im Februar f. -4var nach einer Mitteilung derRetchsbahndirektion Dresden die Betriebtzlage der Eisenbahn in Sachsen allgemein befriedigend. Störend waren die wechselnden Sperren für Sendungen nach dem Westen infolge des Einfalls ins Ruhrgebiet. In den Elbumschlagplätzen wurde der Betrieb nach Rückgang des Hochwassers nüch in der ersten Hälfte des Monats wieder voll ausgenommen. Besonders lebhaft war der Kohlenverkehr von Oberschlesien nach Badern. Eisenbahngüterwagen stehen in Sachsen in ausreichender Zahl zur Verfügung. Es empfiehlt sich, die verkehrsschwachere Zeit zu benutzen, um Vorräte zu beziehen. Ersatzbetrag für Postpakete. Die Postverwaltung hat am 1. Mär- ab den Ersatzbetrag für Pakete ohne Wertangabe auf 2000 Mark für jedes Pfund der ganzen Sendung und für eingeschriebene Seudungcn auf 8000 Mark erhöht. Ein Zweikampf wegen des Dialektes. Der Maler Otto Rockinger von Starnberg begegnete in Frei sing dem Steinmetzgehilfen Georg Aipstein, den er von früher her kannte. Rockinger lud den Ripstein in seine Wohnung ein, wo es bald zu einem Streit kam, weil Ripstein, der fick einig« Wochen in Norddeutsch- land aufgekalten hatte, al» Altbayer preußischen Dialekt sprach. Rockinger fordert« im Laufe der Aus einandersetzungen den Ripstein auf, mit ihm zum Awecke der Ausfechtung eme» Zweikampfe» auf die Straße zu gehen. Ripstein folgte der Ausformung. Auf der Straße kam es zu einer Rauferei, in deren Verlauf Rockinger dem Ripstein mit einem Schlag, ring wiederholt auf den Kopf schlug. Der Verletzt« s wurde in das Freisinger Krankenhaus gebracht, wo er an den Folgen einer durch die Schläge verursachten Gehirnhautverletzung starb. -Rockinger, der in der Verhandlung vor dem Münchner Schwurgercchr Rot- wehr geltend machte, wurd« wegen gefährllä'er Körperverletzung zu zwei Jahren Gefängnis ver urteilt. Di« wiedergefundenen Papier« der Diplomaten. Einigen italienischen Diplomaten wurde vor vierzehn Tagen auf der Reise von Berlin nach Rom ein« Reisetasche mit wichtigen politischen Dokumenten ge stohlen. Auf Wiederherbcischaffung der Papiere war eine Belohnung von zwei Millionen Mark ausgesetzt worden. Jetzt hat ein Leitungsinspektor der Tele- arapheninspektion Halle die Papiere unversehrt im freien Felde in der Nähe von Hohenturm auf- gefunden. Vas ttinö des Somnambulen? Vor dem London-r Gerichtshof spielt jetzt ein Ehebruchprozeß, bessert Einzelheiten so uuglaub- lieh sind, daß man ihnen in einem Roman nur mit Kopfschütteln begegnen würde Kläger ist der 25;ährige John Hugn Russell, ältester Sohn und Erbe des Lord Amphttll. Beklagte ist Ehriftabel Hulme Russell geb. Hart, 27 Jahre alt, wegen Ehebruchs, begangen mit Edgar Jacquard Mayer und mit einem Manne, dessen Name nicht begannt ist. (Vorhergegangen war schon ein Prozeß, in welchem Christabel Rüssel des Ehebruchs mit einem früheren Offizier und einem unbekannten Manne beschuldigt, jedoch freigesprochen worden war). Rus ell führt den Prozeß vor allem deshalb, weil er die Vaterschaft an Mrs. Russells Kmd bestreitet Nutsell war Marineoffizier. Er lernte Ende 1915, damals U-Bootos izier in Harwich, d e ein wenig ältere Christ bel Hart, die Tochter einer Witwe, kennen Es kam zu einer Verlobung, die aber zu seiner Verzweiflung von ihrer Seile gelöst wurde, Ein Nebenbuhler war da, ein Kamerad Russells, den Miß Hart auch heiraten wollte. Die Mutter war aber nicht einverstanden, und im Oktober 1918 erhielt Russell einen Brief, in dem bas Mädchen ihm mitteilte, daß sie ibn heirate, wenn er sie noch nehmen wolle. Die Trauung fand noch im selben Monat statt Die Braut hatte sich für die erste Zeit der Ehe Kinderlosigkeit auöbedungen, der Bräutigam hatte zugestinimt. Am 15. Oktober 1921 brachte MrS. Russell ein Kind zur Welt. Rüssel be hauptet, das Kiud könne nicht von ihm sein; sie waren in der kritischen Zeit so böse auseinander, daß sie sich nicht einmal küßten, die Frau ging Nacht für Nacht tanzen (er selbst ist ein schlechter Tänzer) Tie Frau behauptet nun, daß ihr Gatte das Kind in einem somnambulen Zustand, in welchem er im Schlafzimmer auch „Hunnenszenen" aufsührte, gezeugt habe. Ter Prozeß, über den die LondonerBlätterspaltenlaug berichten, dürfte einige Tage in Anspruch nehmen.' Ein Nebeustück zum Morvilius-Prozeß. Die- selbe Berliner Strafkammer, die den Prozeß Rober- Morvilius führte, beschäftigte sich am Dienstag mit der Verhandlung gegen die Schwester der Frau Nöber, Frau Anna Förster, die ebenfalls einer großen Anzahl von Ladendiebstählen beschuldigt wird. Obgleich die Ansichten der Sachverständigen über die Zurechnungsfähigkeit der Frau Förster nuseinandcrgchen, wurde sie zu drei Jahren Ge fängnis verurteilt. Feuergefecht im Theater. Im Kattowitzer Stadtthcater kam es während einer Aufführung zu einer Schießerei zwischen Polizisten und zwei wiedererkannten Raubmördern, in deren Ver lauf ein Polizist getötet und ein anderer schwer verletzt wurde. Mit Hilfe der Theaterbesucher gelang es, nach hartem Kampf die Raubmörder zu überwältigen und zu verhaften. Die Vor stellung mußte abgebrochen werden. Elektrisierung »er schweizerische« Bundes bahnen. Auf der Strecke Zürich — Zug wurde der elektrische Betrieb ausgenommen, wodurch die elektrische Verbindung Zürich» an die schon seit längerer Zett elektrisch betriebene Gotthard- Linie hergestellt wird. Die bisher erfolgte Elektrisierung der Bundesbahnen hat bereits zu einer sehr erheblichen Verbilligung des Eisen bahnbetriebes geführt. Huugernrcik der Schwester des Bürgermeisters von Cork. Miß Mary Mac Swineh, die Schwester des verstorbenen Bürgermeisters von Cork, die bereits 20 Tage gehungert hat, hat den Papst pcbeten, zugunsten ihrer Schwester Annie zu intervenieren, die im Gefängnis von Kilmainham den Hungerstreik vornimmt, und der man die hl. Sakramente verweigert hat. Miß Annie hungert bereits zehn Tage. Tds Ideal der Französin. Tie französische Frauenzeitschrift Eoe hatte ihren Leserinnen zwei Fragen gestellt: „Aus welcher Nation möchten Sie den Gatten am liebsten wählen'?" und "Welchem Berufe soll Ihr künftiger Gatte ange hören?" und veröffentlicht jetzt die Resultate. Weitaus die meisten Abonnenten der Eve wünschen amerikanische Gatten. Hiernach kommen England und Italien. Den: Berufe nach wünscht die Mehrzahl Industrielle zu ehelichen. Gelehrte stehe» weit zurück Bankiers werden von etwa 2000 ersehnt, Filmkünstler etwa von 1500. Advokaten sind gegen lOOOmal „gefragt", Literaten nur ^651 mal. Balutaporto. Das Stadtporto in New Jork kostet 2 c; aber wegen der Markentwertung kostet ein Brief von Berlin nach New Aork nur den Wert von '/« o in deutschen Briesmarken. Eine New Z)orker Handelsfirma ist nun auf den an sich nicht neuen Gedanken gekommen, von diesem Tarisunterschied zu profitieren. (An der tschechisch sächsischen Grenze wurde er vielfach schon tn die Tat unigesetzt) Die Firma ließ eine große Anzahl Zirkulare tn Berlin drucken, von wo sie diese ihren Kunden tn New Bork, mit einer deutschen 50 Mark-Briefmarke frankiert, die c gleichkommt, zuschicken ließ. Sie ersparte auf diese Weise der Portokosten, die für die Versendung der Zirku lare in New Jork selbst erforderlich gewesen wären. Tie amerikanische Postverwaltung beschäftigt sich jetzt damit, ein Mittel zu finden, eine Verbreitung dieses System» zu verhindern. Da» „ra«c»uch" Nr. 7 (Ernst-Nowohlt-Berla,, Ber lin, oei«Ue< von Btelaa c-rotzmann und Leopold Bchwar»- sedtld) «myill, u. a. folgend, Beiträge: »iMam Hard» Washington: Amerika ln der Zufchauerloge; Unterstaar»- sekretär Wichard von Moellendvrss: verfall dr» deutsche« «eiste»: Vtegfrled von der Lrrnck: Was kann da, Ddrater Vom Lichtspiel lernen; H L. Mrnckrn: «u» dem Buch« »Burlr«»«-; Clär« Heuser: Wenn »ch «chauspielert, wäre; rsdta» Outsider: vom ,«»erkannten Nutze» de» «eldentwerlruu,: etne» Aussatz de» Herausgeber» über die Devisenbonus der «eichSbaitt, Brief «der den Boykott Henny Ponens, vle Vertreibung Natha« de« »eisen au» München und andere» mehr. Meßmieten und Werbebeiirag Die Vereinigung der Leipziger Messe- Aussteller, e. V., hielt am Mittwoch in Ulrichs Bterpalast eine Vollversammlung ab. Neben organi satorische« Fragen befaßte sich dir Versammlung hauptsächlich' mU der Frag« der Meßmteten und de» Werbebettrage» des Meßamtes. Da» sächsisch« Wirtschaftsministerium war durch Regirrungsrat De. Hühnseld vertreten. ' Der Vorsitzende Ditter berichtete zunächst über die Verhandlungen, die von der Mietausgleichs- kommisston mit der Meßhüuser-G. m. b. H. wegen Festlegung zeitgemäßer Mietsütze geführt worden sind. Er betonte, daß man mit oer derzeitigen Regelung der Mieten keineswegs einverstanden fein könne, und daß man fordern müsse, daß auch die Mcßmieten durch da« Neichsmietengesetz geregelt würden, unter da» sie ohne Zweifel fielen, wenn cs auch die Meßkaufhausinhaber abzustceiten suchen. Dor Kündigung der Mietverträge seien die Aus steller durch die Mieterschutzverordnung geschützt, so daß sie in dieser Hinsicht getrost Kündigungs schreiben ihrer Vermieter entgegensetzen könnten. Die Versammlung nahm schließlich folgende Entschließung einstimmig an: Der vom Meßamt eingesetzten Mietausgleichs kommission wird die Berechtcgung a b gesprochen, über Vie Höhe der Meßmieten mit den Ver mietern zu beraten, oder gar Beschlüsse zu fassen. Die Ausstellervertreter dieser Kommission sind nicht etwa von der Ausstellerschaft gewählt, sondern vom Meßamt — dessen Technische Ab teilung heute die größte Mcßraum-Vermieterin Leipzig» ist — einfach ernannt. Es gehören dieser Kommission Ausstellervertreter an, die gar keine Aussteller sind. Ein anderer ist Aufstchtsrato- vorsitzender einer Meßraumvermieter-Gesellschcft. Hiergegen protestiert die Versammlung und verlangt von dem Dereinigungsvorstand, die Interessen der Ausstellerschaft auf Grund der Mieterschutzverordnung und des Reichsmreten- gesetze» nachdrücklichst zu vertreten. Die Entschließung ist allen zuständigen Be hörden bekanntzugeden. Ueber die Festsetzung der Werbebeiträge durch das Meßamt referierte Bösch (Hamburg). Er betonte, daß die Ausstellerschaft, die heute jähr- lich über 2H Milliarden für das Meßamt ausbringe, ein Kontrollrecht über die Ausgaben des Meßamtes haben müsse, und daß nicht ungeheure Summen für eine Propaganda, die die industriellen Verbände schon machten, hinausgeworsen werden dürften. In diesem Sinne sei er auch bei Wirtschaftsminister Feüisch vorstellig geworden, der ihm jede Unter stützung zugesagt habe. Al» Vertreter des Wirtschaftsministeriums er klärte Regierungsrat Dr. Huhnfeld, daß das Wirtschastsministerium die eingegangenen Beschwer- den prüfen werde, daß es dies aber nicht kurz vor der Messe habe tun können. Aufbau und Organi sation der Messe müssen der Zentralstelle überlassen bleiben, da das Ministerium darauf keinen Einfluß habe. Der Vorsitzende Ditter führte noch aus, daß dre Werbebeiträge entschieden zu hoch seien und forderte eine Trennung der Zentralstelle vom Meß amt. Di« Versammlung nahm darauf folgend« Entschließung einstimmig an: »Die Versammlung fordert, daß der Werbe beitrag für das Meßamt von diesem in gemein schaftlichen Beratungen mit de« zuständigen Interessenten-Derbänden in eine erträgliche Lobe umaestellt wird. Keinesfalls darf derselbe aus dre Leistung«- und Sonderleistungsbetrage der Meß- raumvermieter, sondern nur auf die reine Raum- miete erhoben werden. Das Meßamt darf nicht, wie die» jetzt der Fall ist, ein Interesse daran haben, daß Vie Ver mieter ihre Forderungen für Leistungen immer höher schrauben. Es liegt in der Natur der Sache, daß dadurch das Meßamt verleitet wird, sich für die Geschäfte der Meßraumvermieter zu verwenden. Die Aussteller erleiden so doppelten Schaden. Außerdem muß dieser Stcmdvun't, wenn er von einer Stelle angenommen wird, die sich als „Amt' bezeichnet, al» mnnoralifch ver worfen werden. Der Ausstellerschaft ist über die Veraus- gabung der von ihr aufzubringenden Summen vom Meßamt ein Kontrollrecht in kaufmännischem Sinne einzuräumen.' Die Versammlung gab schließlich dem Vorstand noch Vollmachten, mit dem Reichsverband Deutscher Messe-Interessenten in Verhandlungen wegen eines korporativen Anschlusses an de« Reichsverband zu treten. Vie Note der Nussteller aus dem besetzten Gebiet Von einer Firma, die schon 40 Jahre lang d'c Leipziger Messe besucht, wird uns «itgeteilt: Man kann sich im unbesetzten Deutschland, namentlich in weiterer Ferne vom Rheinland und Westfalen, kaum einen Begriff von der schwierigen Lage machen, tn der sich dort Handel und Gewerbe befinden. Was unsere Firma betrifft, so hat der Transport der Meßkoffer, der unter allerhand Vor sichtsmaßregeln erfolgen mußte, bis nach Leipzig einen Kostenaufwand von 141000 Mark erfordert. Das würde noch zu ertragen sein, wenn wir nur imstande wären, mit dem unbesetzten Gebiet, das doch unser Hauptabsatzgebiet ist, Geschäfte z« machen. Aber die Franzosen erheben einen Zoll von 10 Pro zent, und die Reichsregierung verbietet uns, ihn zu zahlen. Daher können wir Auftrage gar nicht ent gegennehmen. Wenigstens wissen wir nicht, wie wir aus dieser zwiespältigen Lage herauskommen sollen. Es droht daher Mangel an Arbeit, der sich letzten Endes durch Entlassung von Arbeitern auswirken wird. So ist denn für die Aussteller aus dem besetzten Gebiet wohl noch keine Messe so schlecht gewesen wie die Frühjahrsmesse 1923. -Aas 6U2S wie s/e seuL» soLk / Saktkek/endtttcks»», in all. Fürd., bunt Xunetseüi«, «ellwarr . mit Lunten Strei/en 7^"' Xunstasicke, in nen bunten paeden Helbstbinckoi'in ele ganten 25u»t«-n u. Ltrei/en, SS00.-2"".- T^iguL, u>eiF -PZ.» Ketee-^inAanA von L'euäellen in Sercken- «. Ä^ickbinllaen. ^seearuk nue pepen Ä'aaltnaä«»«.