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Soweit sich die Lage bis jetzt übersehen lätzt, verfolgen die Franzosen mit ihrem Vorgehen gegen Dortmund den Zweck, auf dem Bahnhof Sohlen und (kisenbahnmaterial zu beschlagnahmen. Mit der Besetzung des Hauptbahnhofes Dortmund ist der wich tigste Eisenbahnknotenpunkt, der für den Verkehr von und nach dem unbesetzten Deutschland in Frage kommt, stillgelegt worden. Ferner haben sie die Dortmunder Poli zei entwafsnet, aufgelöst und entführt, wie dies bereits in Bochum, Esten, Gelsenkirchen nnp den übrigen Orte« des RührbezirkS geschehe« ist. Die Franzosen kamen mit grotzen militärischen Kräften von Weste« und ^tzordwesten ein- vefetzung von Hamm? Eigener Drahtberichtde« Leipziger Tageblattes Esten, 8. März. Die Stationen Weitmar, Langendreer und Lehr, die von den Franzosen gestern besetzt wurden, sind heute wieder freigegeben worden. Bei der Besetzung des Hauptbahnhofes Esten sind den Franzosen in die Hände gefallen: 44 Lokomotiven, mehrere Packwagen, 4 O-Züge, etwa 1200 Personen wagen, 47 Wagen mit Koks, 283 Wagen mit Kohlen, darunter 05 für Italien, 38 Wagen mit Holz, 70 Wagen mit Eisenschrot und Roheisen, 20 Wagen mit Erzen und Eisenplatten, 16 Wagen mit Form» eisen, 0 Kalkwagen, 9 Kettenwagen, ein Gerate wagen und 68 Leerwagen. Obwohl die Franzosen den Dcchnhof Kren nur kurze Zeit besetzt hatten, haben sie dort große Verwüstungen angerichtet. Wie verlautet, sollen die Franzosen beabsichtigen, auch den Bahnhof Hamm zu besetzen. poinarse fährt nach Brüssel Sto ener Drahtbericht d es LetprigerTnaeblatteS Paris, 8. Mürz. Poincarv wird, laut amtlicher Mitteilung, am Montag die längst angekündigte Reise nach Brüssel unternehmen, um dort die französisch-belgischen De» marschiert, besetzte« die Hauptgebäude, öffentlichen Anstalten und namentlich die kasernements der Schutzpolizei. AUe Schutzpolizeibeamten mutzten antreten. Es wurde ihnen erklärt, datz sie abtrans« portiert werden sollten. Man hat ihnen aber gestattet, ihr persönliches Gepäck mitzunehmen. Autzerdem wurde den Offizieren der Säbel gelassen. Alle Schusswaffen und Munition mutzten aber abgeliesert werden. Die Beamten sind in Lastautos abtransportiert worden. Da» Ziel ist vorläufig noch unbekannt. * Bel den Verhandlungen mit dem Bürgermeister erklärten die französischen Offiziere, daß der Ein marsch in Dortmund nur der Entwaffnung und Verhaftung der Schutzpolizeibeamten gelte. Die Franzosen suchen im Stadthaus einen bcstimmlen Schutzpolizeibeamten, der sich angeblich dort versteckt hat. Im Bureau der Polizeiverwaltung im Stadt haus durchsuchten die Franzosen die Akten. Zurzeit findet eine Sitzung der Bürgermeister mir den Fraktionsführern des Stadtverordnetenkollegiums statt. Vor dem Stadthaus steht ein Panzerwagen, und an der nächsten Straßenecke find mehrere Ma schinengewehre ausgestellt. sprechungen über weitere Maßnahmen in der De- setzungssrage von Rheinland und Ruhrgebiet fort zusetzen. Wie der Petit Parisien schreibt, hält man es in Paris sowohl als auch in Brüssel sür wünschenswert, dem General Degoutte Leiter für die Zivil angelegenheiten beizugeben. Diese Frage scheine nach einem Bericht Dcgouttes über den Ver lauf der ersten Märzwoche aktuell geworden zu sein. Weiter würde man in Brüste! versuchen, ein Pro gramm aufzustcllen, auf das sich Frankreich und Belgien zur Wiederaufnahme normaler Beziehungen mit Deutschland einigen konnten. Vosecilvrns Nachfolger EisenerDrahiberichtveSLeipztgerTaaeblatteS London, 8. März. Die Niederlage des Desundheitsministers Boe- cawen bei den Ersatzwahlen zum Unterhaus hat nach den Gepflogenheiten des englischen Kabinetts zum Rücktritt dieses Rcgierungsmitgliedes geführt. Der bisherige Postminister Neville Chamber lain wurde an Stelle Boscawens zum Gesundheits minister ernannt. Zum Nachfolger Chamberlains wurde Ioynson Hick» ernannt. Ahsatzkrlse und Ausfuhrhandel Leipzig, 8. März. Der Beginn der Leipziger Frühjahrsmesse steht unter dem sehr bedenklichen Zeichen, daß die Kaufkraft des inneren Marktes stagniert. Lin Gang durch die Warengeschäfte" und Waren- Häuser läßt eine unheimlich flaue Stimmung er kennen. Die landwirtschaftliche Bevölkerung hat die Erträgnisse der letzten Ernte in Waren an gelegt und hat sich auf Jahre hinaus Mit Stof fen, Kleidung, Möbel, Hausgeräte usw. ringe- deckt, und ein weitblickender Kaufmann wird deshalb vorläufig auf eine noch weitere Auf nahmefähigkeit der ländlichen Kundschaft, die bisher noch immer für einen flotten Umsatz ge» sorgt hat, nicht mehr groß rechnen. Der Städter aber wird, je eher infolge des Valutaversalls die Preise für die in- und ausländischen Lebens mittel steigen, um so weniger Barmittel für alle anderen Anschaffungen haben. Und so hängt das Schicksal der deutschen Industrie und die Entscheidung darüber, ob wir mit unserer in dustriellen Produktion durchhalten können oder weitere Einschränkungen und Entlassungen vor nehmen müssen, und ob die seit, langem befürch tete Katastrophe mit Stillstand und Arbeitslosig keit hereinbricht, davon ab, ob und in welchem Maße die deutschen Fabrikate auf dem Welt markt noch verkäuflich find. ' , Damit tritt in dringendem Maße ein Faktor, den man in der Zeit, altz der deutschen Industrie ihr»-Fabrikate förmlich aus den Händen gerissen wurden, zuweilen ganz vergessen hatte: der deutsche Handel, speziell der deutsche Großhandel wieder in Wirksamkeit. Ix mehr er fortan wieder der Vermittler des Verkaufs der deutschen Fa brikate wird, um so drückender empfindet er Vie bureaukratische Bevormundung, durch die er mit der Außenhandelskontrolle bc» lastet wird, diesem Rest einer Zwangswirtschaft, die heute jeden Sinn verloren hat und die zu einer leerlausenden Maschine geworden ist, die nur noch Selbstzweck ist und ihn überall einengt. Eher geht wahrhaftig ein Kamel durch ein Nadelöhr, ehe ein deutscher Kaufmann mit seiner Exportware das Netz eines sinnlosen Paragraph? awerkes passiert, um eine günstige Gelegenheit auszunutzen, deutsche Fabrikate im Ausland anzubringen. Nur eigentlich der deutsche Kaufmann selber weiß es, wie viele Chancen ihm und damit der heimischen Wirtschaft durch diese Außenhandels kontrolle entgehen, und wie oft er, wenn er glücklich den Segen des heiligen Bureaukxatius mit auf den Weg bekommt, zu spät kommt. Man erinnere sich, wie die Aufrechterhaltung großer Textilbetriebe und damit das Schicksal Tausen der von deutschen Arbeitern vor dem Kriege einzig und allein daran gehangen hat, daß eine Kalkulation mit Prozentteilen von Pfennigen den Transport der amerikanischen Rohbaum wolle über den Ozean und ihren Rücktransport in Form von Handschuhen, Strümpfen ufw. noch immer so lohnend machte, daß diese säch sischen Fabrikate immer noch billiger waren als die in Amerika aus der heimischen Baumwolle direkt herqestellten Fabrikate. Dann begreift man, daß diese kaufmännische Feinarbeit doch eine Sache ist, die man nicht ebensogut auch durch abkommandierte Beamte bewirtschaften kann. Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Uhr eines schematischen Bureaukrattsmus grund sätzlich immer nach geht und daß nur die indt- visuelle Feinfühligkeit des erfahrenen und weitblickenden Kaufmanns das Medium ist, das auch unter schwierigen Verhältnissen Erfolge verbürgen kann. , Das, was Bismarck einst rückschauend über die Erfahrungen des Kulturkampfes gesagt hat, daß ihm die Undurchführbarkeil der Maigesetze in dem Bilde ehrlicher, aber ungeschickter Gen darmen klargeworden sei, die mit Sporen und Schleppsäbeln hinter gewandten und leicht- fiißigen Priestern durch Hintertüren und Schlaf- zimmer nachsetzfen, trifft auch für den Mechanis mus der Außenhandelskontrolle zu. Als es galt, der Gefahr eines Ausverkaufs Deutschlands zu begegnen und eine Verschleuderung deutschen Gutes zu verhindern, mochte dieser schwerfällige Apparat zu ertragen gewesen sein. Heute ist er derart hinderlich und schädlich, daß er nur noch den Export erschwert, der unsere Industrie bei einem Ausfall des inneren Marktes allein am Lcbn: erhalten kann. Auch der deutsche Exporthandel bezeichnet es als selbstverständlich, daß eine Ausfuhr von Produkten, die für die Ernährung unseres Volkes lebensnotwendig sind, wie Getreide, Fleisch usw., verboten bleiben muß, und daß die anderer, von drnen wir, wie von Zucker, Kali usw., einen Ueberschuß erzeugen, erst dann erlaubt sein darf, wenn der inländische Bedarf gedeckt ist. Mit einer solchen M e n g e n kontrolle ist auch der deutsche Handel - durchaus einverstanden, nur eine Preiskontrolle lehnt er durchaus ab. Denn die Erfahrung hat, wie gesagt, gezeigt, daß die Uhr in den Amtsstuben grundsätzlich nach geht. Und was das bedeutet, beweist die sehr ernste Tatsache, daß unserer Export - Industrie gerade wegen der bureaukcatischen Preis» oestimmung oft aanze Gebiete des Weltmarktes an die ausländische Konkurrenz verlorengehen. Das Vordringen des französischen Gebrauchs- vorzellans auf dem holländischen Markte, der bisher eine Domäne der deutschen Porzellan- Industrie gewesen war, ist dafür ein bedenkliches Beispiel. Nun hat man durch ein nickt ungeschicktes taktisches Manöver für die Erhaltung dieses un- nlltzen und nur noch störenden bureaukcatischen Apparates unlängst eine Art Lebensversicherung zu schaffen gesucht, und aus demselben Geist« stammen die Versuche, die öffentliche Meinung für die Idee zu gewinnen, die Außenhandels kontrolle durch eine gesetzliche Festlegung zu dogmatisieren. Das hieße den Bock zum Gärtner setzen; und es muß demgegenüber mit aller Ent» sch edenhrit betont we.den, daß der einzige Weg, der uns mit dem Export unserer Fabrikate unter Umständen die Möglichkeit bringen kannj uns wirtschaftlich am Leben zu erhalten, von allen Drahtverhauen und Hindernissen freigemacht werden muß. Der Faktor, der einst den Waren „Aaäe ia Oormsov" den Weltmarkt geöffnet hat. muß sich unter den schwierigen Verhältnissen, die sich jetzt überall mit dem Nachlassen der Kaufkraft des inneren Marktes bemerkbar machen- wieder frei betätigen können. Biel Zeit ist freilich nicht mehr zu verlieren, soll der Entschluß nicht zu spät kommen, einem deutschen Güterverkehr dadurch wieder einen sreien Lauf zu sichern, daß man die zahllosen Handbremsen, von denen jede anders und jede hemmend wirkt, durch einen automatischen Regu lator c»letzt, der sich nur bei Gefährdung von Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volkes automatisch einschaltet. Man hat früher einmal gesagt, dankrottaestceikte Unternehmen ließen sich nicht mehr sozialisieren, aber ein Exporthandel, der, am behärdlicken Gängelband« gehalten, immer häufiger zusehen muß, wie er im Wett» bewerb mit anderen zurückbleibt, kann auch in Momenten der Krise nicht mehr die Elastizität entwickeln, die uns dum allein noch retten könnte. Und es wetterleuchtet bereits am ganzen HorizouU Vas Ausland zur Uanzlerrede Enttäuschung in Paris EiaenerDrnhtberichldes Ltipriser Tageblattes Paris, 8. März. Der bisherige Verlauf der außerordentlichen Tagung des Reichstages hat in politischen Kreisen Frankreichs enttäuscht. Man hatte hier gehofft, daß die Lage durch eine Berliner Initiative irgend wie geändert werde. Die Extremnutionalisten wünschten, wie schon berichtet, den Abbruch der diplo matischen Beziehungen durch die Reichsregierung herbei, während die gemäßigten Kreise auf irgend welche Eröffnungen des Reichskanzlers rechneten, durch die mindestens eine Presscdiskussion, vielleicht sogar ein Meinungsaustausch unte rgewissen Kanz leien ermöglicht worden wäre. Die Enttäuschung kommt denn auch in den spärlichen Kommentaren der Pariser Presse zu dem Berliner Reichstags bericht zu»N Ausdruck. Nrrr die Rede Stresemann» wird von einigen Blättern als beachtenswert be zeichnet. Das von Loucheur inspirierte Petit Journal glaubt versichern zu dürfen,, daß Strese- mann die Durchschniltsansichl des deutschen Volke» wiedergibt, wenn er eine Verständigung mit Frank reich als wünschenswert bezeichnet. HervS redet im Leitartikel der Victoire besonders den deutschen Sozialdemokraten ins Gewissen und erklärt, diese vor allem seien fift eine erputuelle Katastrophe DeStfch- lnnds verantwortlich, . falls sie nicht -die. Energie hätten, dem Treiben der deutschen Schwerindustrie ein Ende zu machen. Die Oeuvre beklagt im Leit- artikel, daß die Reparation?frage jetzt geradezu «in ,Prest!geprobIcm* geworden sei. Das Blatt sagt, Deutschland und Frankreich stritten darüber, wer den ersten Vorschlag zur Lösung zu macken habe, und mittlerweile häuften sich auf französischer Seite dis Opfer und aus deutscher Seite die Ruinen. Auf diese Weise gelange man nicht zu der internationalen An leihe, die allein die Reparailonsschwierigkeiten be seitigen könnte. — Die extrem-nationalisti schen Organe fordern die Regierung auf, die Frist, dir ihr angesichts der ablehnenden Haltung Deutschlands und der vorläufigen Zurückhaltung Englands noch gewährt sei, zu benutzen, um mir .großer Energie die französische Politik zu verwirk lichend Ceteilke 5lusncl»-ms in London LlscnerDrahlberichr des Leipziger Tageblattes London, 8. März Der Daily Telegraph bespricht die Rede Cunos und erklärt, diese habe keine der Erwartungen erfüllt, die m n sowohl in Deutschland als auch in Frankreich auf sie gesetzt habe. Cuno hab: wenig oder gar nichts gesagt, was außerhalb Deutschland» als interessant angesehen werden könne. Der Schluß, den man aus der ganzen Haltung Cunos ziehen müsse, sei der, daß das deutsche Nationalgefühl durch die neue Ausdehnung des Besetzungsgebirtes derartig er regt worden ist, daß die Berliner Regierung gezwun gen sei, ihre entschlossene Haltung brizubehalten, die sie, wie es schien, in der letzten Zeit abzuändern be reit war. Die Times ist über die letzte Entwicklung der Ruhrbesetzung außerordentlich beunruhigt, durch die Köln vollkommen von dem unbesetzten Deutschland abgeschnitten worden ist. Köln, so schreibt das Blatt, ist ein Symbol für die britischen Interessen in den europäischen Angelegenheiten geworden. Die Stel lung der englischen Garnison ist «in sehr ernstes Problem; ihre Lage wird ausschlaggebend sein für die-englische Politik in einer großen europäischen Krise. Die Regierung hat von Anfang an ihre Miß billigung über das Vorrücken in da» Ruhrgebikt zum Ausdruck gebracht und hat es in der Praxis für not wendig erachtet, sich selbst von allen Maßnahmen der Franzosen, wie ihrem Dorrücken, ftrnzuhalten. Günstiger LinLruck in Amerika Eigener Drshtsrrlchtde» Setpstger Tage b l«»t «s Frankfurt a. M., 8 März. Nach einem Funkspruch der Frankfurter Zeitung aus New Pork wird die Rede Dr. Cunos dorr günstig beurteilt. Die Blätter erkennen sie kon- ziliant an, fordern jedoch konkrete Vor schläge Deutschlands. Amtlich wird ge meldet, daß Amerika» Standpunkt unverändert sei, auch angesichts der Verluste durch die Ruhraktion. Der schweizerische Lewerkschaftsaussckuß hat be schlossen, eine Aktion einzuletten zur uebernahme von Kindern au» dem Ruhraebiet nach der Schweiz. Ferner Kat er beschlossen, ein dem deutschen Bergarbeiterverband im Jahre 1920 ge- währtes Darieh« von vöOO Frauke» abprstreichrn.