Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192303076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230307
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-03
- Tag 1923-03-07
-
Monat
1923-03
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ells »rat 1» 68V IisIIl tehen gie» atio» St. cn Körper öme. beseitigen, Sliig und klärnngs- > stehende ,erc Dar- lnerSaal, wer Vaal. !1t fret! a.-6. tr 2». ne. , Plaffen- on g Uhr hend. l noch kür vergeben. dir. S7 LUttivock. 6ea 7. «Srr 1922 117./slirgsog Dr.Cunosproiests-g-» neuen Gewalttaten Ker« Angebot, aber Verhandlungsbereitschaft bei Gleichberechtigung Ium Besuch des Reichspräsidenten Don Firn» Volzl Leipzig, 7. März Heute trifft das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches in unserer Stadt ein, um Deutschlands älteste und bedeutendste Messe zu besuchen. Es wird keinen Empfang geben mit Schaugepcänge und Wegdrängen des Volkes; Präsident Ebert hat seiner Lebtage hart und nüchtern gearbeitet, und darum kann er nicht in störender Absperrung auftreten an einein Ort, wo der Deutsche sich in seiner Stärke zeigt: in der Arbeit. Die meisten werden den Präsidenten kaum sehen; eben weil er in gar keiner Weise äbsticht von der gewaltigen Menschenmasse, in dec ein jeder seinen Weg geht in Emsigkeit und Zielsetzung. Soll man darap erinnern, wie Ebert ein beachteter Mann geworden ist gerade dadurch, daß ec ebensowenig Beachtung suchte wie er sich an Verachtung stieß? Wie ist ihm dieses Wunder» ! werk gelungen inmitten eines Volkes, das poli tische Dinge nur allzu gern nach dem großen Schein beurteilte; und in einer Zeit, die an äußerer und innerer Unnoertung Unerhörtes brachte? Die Antwort ist einfach und tröstend zugleich. Tröstend nicht nur in politischer, son dern vor allem in rein menschlicher Hinsicht: weil die Reinheit des Willens in diesem Manne wirkte, war es ihm'beschiedön, ein klares Leben zu führen. Das klingt bescheiden genüg und ist doch so viel! - Wer es vermag, der nimmt sich schon vor anderen aus; und an dieser Vor- nehniheit mußte alles Geplänkel gegen diesen in Echtheit starken Mann schließlich in sich zu- sämmenfallen. Waren die Deutschen gewohnt gewesen, in ihrem Staatsoberhaupt eine prächtige Ausn-Hme von ihrer eigenxn,. sxhr schalen AU- tagsmühsal zu sehen und sich von der Unromantik der unerbittlichen Lebensquälereien zu . erholen an jenem so anmutigen Kranz von Festen und Klängen, ohne die die auf ganz anderem Boden stehende Person staatlicher Repräsentation sich ihnen nie zeigte, so gewannen sie an den» neuen Oberhaupt einen Begriff dafür, daß die eigenen, rein völkischen Tugenden des Volks-Deutschen dort weiterführen, wo der bloße Glanz versagt. Es müßte ja auch schlimm um ein Volkstum neben, wenn es nicht aus sich selbst heraus die Kraft hervorzubriygen vermöchte, die seiner Rot gewachsen ist! Freilich — wer nach Sinn fälligem sucht, nach abgesperrter Würde und nach beglückender Gnade, der bleibt hier hungrig. Präsident Ebert repräsentiert nichts anderes als die Forderung des durch und durch unroman. tischen Alltags, dem „Stimmung" und „Pathos" Kinderspielzeug sind. Dem Deutschland von heute wäre ein Prunk-Repräsentant eine innere Verlogenheit. Durch sieben Mauern getrennt von all den Nöten, die das deutsche Volk jetzt durchmachen muß» wäre solch eine Blend erscheinung alles andere als völkisch. Aber auch, in einer anderen Hinsicht ist Präsident Ebert der getreue Ausdruck unserer ringenden Zeit. Die Toren, die da von „Juden und Schiebern" schwätzen und von der „Juden- sahne", sehen gar nicht, daß gerade die veracht- lich? Masse derer, die sich an der allgemeinen Not mästen, vor den ernsten Mienen von Männern nach der Art Eberts die Augen niederschlagen muß. Wenn etwas den faulen Schlemmer in Wut bringen kann, so ist es die Gelassenheit, mit der der Mann der Arbeit auf niedrigen Genuß herabsieht. Der deutsche Staat befindet sich heute in einer Krise, die die immer mächtiger werdende und auf immer schärfere Konzentration zielende „Wirtschaft" ihm bereitet. Auch viele gute Kreise unserer Volkswirtschaft können sich heute noch immer nicht entschließen, dem Staate die Opfer zu bringen, ohne die er eine gerade von ihnen begehrte machtvolle Außenpolitik nie und nimmer treiben kann. Aber vielleicht hält mancher sorgenvolle Kaufmann, wenn er heute in den Straßen unserer Stadt dem Präsidenten Ebert begegnet, einmal einen Augenblick im Kalkulieren ein und fragt sich, was es eigentlich, und abgesehen von dem Stimmungsrausch, in dem man einen Zehntausend« für die Ruhr- Srende hinwirft, mit den Begriffen „Staat" und „Volk" auf sich hat? Dann wird er fühlen, daß ein Mensch, der nur für sich arbeitet — und sei er noch so fleißig und auch ehrbar! —, schließlich der Kleine ist gegenüber dem. besten Gedanken nur der Volksgemeinschaft gehören. In Ebert sehen wir den vornehmsten Vertreter solches echt völkischen Denkens und Wirkens. Der Reichspräsident ist unserer Stadt ein willkommener und geehrter Gasti Berlin, 6. März. Drahtbericht unserer Berliner Schrtstlettuug Die Stellung, mit der die große Öffentlichkeit die heutige Rede des Reichskanzlers erwartet, kam äußerlich in der starken Bewegung zum Ausdruck, die schon lange vor Beginn der Sitzung vor und im Nsichstagsgebäude herrschte. Vor dem Portal II, das die Abgeordneten und Regieruugsvertreter benutzen, hatte sich eine Stunde vor Sitzungsbeginn bereits eine große Menschenmenge angesammelt. Schutz. Polizei mußte dafür sorgen, daß die Fahrstraße frei blieb. Am Portal selbst wurde ungewöhnlich streng die Kontrolle geübt. Wer den Beamten nicht per. sönlich bekannt war, mußte sich durch Ausweis legi- timieren. Dieselbe Vorsicht wurde heute im Saale selbst in den Eingängen zu den Bänken der Regie- rung und der Vertreter der Freistaaten geübt, am genauestestn selbstverständlich an den Aufgängen zu den Tribünen, die schon eine halbe Stunde vor Sitzungsbeginn überfüllt waren, die Diplomatenloge nicht ausgenommen. !L6 Uhr beginnt die Glocke zu schrillen. Die Retchsmi'nster drängen sich zwischen den Mauern der Ministerialdirektoren und Geheimräte hindurch. Außenminister v. Rosenberg, Reichsfinanz- Minister Hermes, Reichswehrminister Geßler usw., sowie die Abgeordneten stürmen in den Saal. Stimmengewirr, das in.mer mehr anschwillt; fast unbemerkt erscheint der Reichskanzler, plauderr stehend mit dem Außenminister. Die Glocke des Präsidenten... die Unterhaltung reißt ab. Plötzliche Stille. Des Präsidenten Loebe Helle Stimme dringt durch den Saal. Die Formel der Sitzungseröffnung geht in eine Ansprache über, die ein Protest ist. Nach - dem ersten Satze schon hört man Pfuirufe, die sich gegen die Gewaltakte der französischen Besatzungs- 'truppen richten. Anschließend ein Nachruf für den verstorbenen Abgeordneten Dr. Mayer, den bis herigen deutschen Botschafter in Paris. Er wird stehend angehört. Eintritt in die Tagesordnung: „Das Wort hat der Herr Reichskanzler." Vie Rede des Reichskanzlers Der Reichskanzler Dr. Tuns spricht wie immer von seinem Platz. Er führt aus: In den Ntorgen- stunden des 3., März haben ohne jedwede Ankündi gung französische Truppen den Rhein überschritten, das Hafengebiet, Zoll- und Werftanlagen von Mannheim beseht, die Herrschaft über den Hafen von Karlsruhe ergriffen, sowie die Eisenbahn werkstätten und das Elektrizitätswerk der hessischen Landeshauptstadt Darmstadt besetzt. Würde dos irgendwo sonst unter zivilisierten Staaten geschehen, so würde die Welt voll der Entrüstung über solchen Friedensbruch sein. (Sehr wahr.) Da es an Deutsch land geschieht, gilt s als kleine Epoche der Ruhr aktion, keines besonderen Aufhebens wert. (Hört, hört!) Und Frankreich selbst bemüht sich kaum, den Schein des Zusammenhanges des Unrechts mit dem Unrecht an der Ruhr herzustellen. Nach Vollziehen der Gewalt erst hat es uns folgende Note gesandt: „Der Rhein-Herne-Kanal, dessen Schleusen in- folge von Sabotage gesperrt und durch die französischen und die belgischen Behörden wieder ist von neuem durch absichtliche Versenkung von Kähnen gesperrt worden. Die französische Regierung hat beschlossen, als Vergeltungsmaßnahme (Ge lächter), die Häfen von Mannheim und Karlsruhe und die Eisenbahnwerkstätten von Darmstadt zu be- setz-st." Also, weil im Rhein-Herne-Kanal, mitten im deutschen Binnenland«, Kähne versenkt sein sollen — eine Behauptung zunächst, der keine Feststellung irgendeines Zusammenhanges mit den Maßnahmen der deutschen Regierung vorausging —, wird neues Gebiet besetzt. Dieser Rechtsbruch reiht sich an den Einbruch an, den Frankreich mit der Besetzung der Städte Offenburg und Appenweier mit der leeren Begründung beging, daß dies die Strafe für den Ausfall einiger Schnellzüge und einiger Verfehlungen sei. Er reiht sich an den im Nieder- rhein begangenen Rechtsbruch der Besetzung der Städte Emmerich und Wesel und den jüngsten Ern- bruch am Mittelrhein, wo Frankreich di« Städte Königswinter, Eaub und Lerchenhausen ohne Rechts- gründe, ja sogar ohne irgendeinen Rechtsvorwand (Sehr richtig!) besetzte. Aus keiner anderen Ur- fache also, als »eil ihm die im Friedensvertrag vorgesehene Begrenzung der Brückenköpfe nicht mehr gefiel — ein Vorgehen, das gestern im englischen Unterhaus« der Rcgierungsvertreter als „Vertrags- mäßiger Grundlage entbehrend" erklärte. (Hört, hört!) Wenige Tage vor dem Einbruch hat Frank reich die berüchtigte Verordnung Nr. 147 erwirkt. Jeder, der Lurch freiwillige Handlungen oder Ent haltung einen Eisenbahntransport gefährdet, wird, wenn ein tödlicher Unfall verursacht worden ist oder hätte verursacht werden können, mit dem Tode be- droht; jede andere Gefährdung eines Eisenbahn transportes, die eine Unterbrechung des Eisenbahn verkehrs zur Folge hat oder hätte haben können, mit Zuchthaus oder Gefängnis nicht unter 10 Jahren und jede fahrlässige Gefährdung mit Gefängnis oder Geldstrafen. Dieser Strafbedrohung ist außer dem Täter in gleicher Weise der Leiter des Dienstes unterworfen, innerhalb dessen die Transportgefähr dungen vocgekommen sind. (Hört, härt.) Würde cs dem französischen Gewalthabern nur darauf ange- kommen sein, den Eisenbahnverkehr im besetzten Ge biet gegen eine Gefährdung in gleicher Weise zu schützen, wie in anderen Ländern, so würde es dazu dieser Verordnung nicht bedurft haben. Was diese Verordnung bezweckt, ist Terror gegen die preußischen Eisen- bah ner. (Zuruf bei den Kommunisten: Wie Noske! Unruhe in der Mitte und rechts.) Durch Strafbestimmun gen ' von unerhörter Grausamkeit sollen sie gezwungen werden, sich im Widerspruch mit ihrem Diensteid, ihrer vaterländischen Pflicht und ihrem Gewißen an der rechtswidrigen Aktion Frankreichs und Belgiens gegen Deutschland zu beteiligen. Diese Diutverordnung, dazu der Einspruch von Mannheim, Karlsruhe und Darmstadt zeigen in ihrer Häufung, wie Frankreich nun jeden Borwand des Rechts ohne Scham preisgibt. (Sohr wahr!) So hat in der Tat seit dem Einmarsch in das Ruhrgebiet die französische Negierung der Kette ihrer Rcchtsbrüchc Tag für Tag ein neues Glied hinzu- gefügt. Sie hat in allen ihren wirtschaftlichen Be rechnungen Enttäuschungen erfahren, in allen politi- schon Kombinationen Fehlschläge erlitten. Aber sie ist in Verfolg des am 10. Januar betretenen Weges der Gewalt konsequent geblieben. Wohin hat diese Konsequenz geführt? Zwi- scheit den beiden Nachbarvölkern, die wahrlich aller Kräfte bedürfen, um Wunden zu heilen und ihre Wirtschaft zu ordnen, ein Verhältnis gegen seitiger Abkommen zu schaffen, ist ein Haß ent standen, den wieder abzutragen eine ungeheuer schwere Aufgabe wird. Ich halte es für erforderlich, die Dinge beim richtigen Namen zu nennen. (Sehr richtig!), weil weithin sichtbar ein Warnungs signal aufgesteckt werden muß. (Sehr richtig!) Die letzten sieben Wochen sind an unserem Volke nicht spurlos vorübergegangen. Es sind Wochen ge wesen, wie sie niemals einem Bulturvolk in Frie- denszeitcn zudemutet worden sind. Ein unter furcht barsten Opfern aufgezwnngener Frieden, dessen Er füllung unser Volk bis zur vollsten Verarmung ge bracht hat, wird von Frankreich mit Füßen ge treten, ohne daß einer der zahlreichen Garanten auch nur einen Finger rührt, um das gemeinsame Werk zu schützen. (Lebh. Zustimmung.) Proteste über Proteste gehen in die Welt; sie werden in Paris mit Hohn abgewiesen und von den anderen Hauptstädten mit Achselzucken hingenommen, als ginge dies alles der Welt nichts an. Und doch ist es die neue, von den Mächten für die Errichtung des deutschen Friedens geschaffene und verbriefte Rechts ordnung, gegen die sich der französische Vorstoß eben- so sehr richtet, wie gegen dos nächstbetroffene Deutsch land und seine neue demokratische Staatsordnung. Ist es zu verwundern, wenn in unserem Volke Ge fühle um sich greifen, die einer von dauernder Kränkung an Ehre und Recht vereinsamten Volksseele mit kaum erträglicher Spannung belasten? (Leb hafte Zustimmung.) Soll diese Spannung nicht zur Gefahr wachsen, soll Recht und Völkerrecht nicht zu Kinderspiel und Widersinn werden, dann haben wir heute die Pflicht, erneut da» Unrechtfest, zu stellen und unserem Volke wie allen Völkern der Erde zu zeigen, was an schwerstem Unrecht tag- lich unter ihren Augen und unter ihrer Duldung erneut geschieht, und unser eigenes Recht srstzustellen, so klar und deutlich es immer nur möglich ist, und die Welt zu erinnern, daß Unrecht Botschafter vr. Mayer -ß StgeirerDradtdericht de« Leipziger Tageblatt«» München, v. MSrz. Botschafter Tr. Mayer ist Yente nacht in München gestorben. Bei einen» Probe eingriff, Der vor wenigen Tagen vor» genommen worben ist, bestätigte sich die Diagnose einer bösartigen Renbilvung des Magens, deren folgen der Bot schafter Tr. Mayer nunmehr erlegen ist. Dr. Mayer galt als einer der besten Wirt schaftssachverständigen Deutschlands und hat sich namentlich in der Kaliinduslrie einen ausgezeich neten Namen gemacht. Ein von ihm eingebrachtci. Antrag auf Ueberwachung der Kartelle hat zuerst die Aufmerksamkeit weitester Kreise auf ihn ge lenkt. Im Reichstage, in den er im Jahre 1905 gewühlt worden ist,' war er ein sehr geschützter Mitarbeiter, namentlich hielt der alte Spahn große Stücke auf ihn. Eine Zeitlang galt er als der kommende Führer der Zentrumspartei in Bayern. Als sich nach dem Zusammenbruch dec bayrische Flügel von der Zentrumspartei abgelöst uyd als Bayrische Dolkspartei selbständig ge macht hatte, schloß sich Mayer dieser Partei an. wurde auch als einer ihrer Vertreter in den Reichstag gewählt, hielt sich aber politisch mehr zum Reichszentrum, besonders zur Politik Erz bergers. Persönlich war er in seinen Kreisen als außerordentlich liebenswürdiger Mann bekannt. Unter dem Eindruck der beginnenden Krankheit hatte er den Beschluß gefaßt, sich in dem schönen Hause, das er sich noch in Nymphenburg erbaut hatte, zur Ruhe zu setzen. ' auf Unrecht nicht höher als bis zur UntcrträZlichkcit gelangen kann. Das ist nicht mit einer diplomatischen Note abgetan und duldist, wie die Dinge liegen, keinen Aufschub auch nur um Tage. Deshalb, meine Damen und Herren, sind wir heute zusammengetreten und habe« vorzeitig die Pause beendet, die Sie in Ihre sachliche Arbeit cingeschobcn hatten, um mit den breitesten Volkskreiscn wicdr in enge Fühlung zu kommen. Darum habe ich in letzter Stunde die seit langem geplante Reise nach München und Stuttgart anf- ggeben, von der ich bei dem vollen Einverständnis, das mich mit den Regierungen von Bayern und Württemberg verbindet, förderliche politische Dir- kung erhoffen durfte. Lassen Eie mich mit voller Offenheit und Wahrheit zu Ihnen sprechen, wie üy es seither getan: .Unser Schild ist blank (Widerspruch bei den Kommunisten, Pfuirufe und große Unruhe bei den bürgerlichen Paretien). Wir haben nichts zu verheimlichen und brauche« uns nicht gegenüber dem Wunsche nach Rechnungs legung hinter verschlossene Türen und Vertagungen zucuckzuziehcn. * Der Kanzler beschäftigte sich dann mit der Frage, was Deutschland in der gegebenen Lage tun kann und tun will. Mit aller Entschieden heit verwahrte er sich dagegen, daß von deutscher Seite ein Verhandlungsangebor gemacht werde. Ein solches Angebot könnte in der jetzigen Läge eher schaden als nützen. Die Frage der Inter vention berührte er nicht, aber er wies darauf hin, wie eigenartig es in Deutschland berühren mußte, daß die ganze Welt dem ungeheuren Gewaltakte der Franzosen ruhig zugesehen habe, ohne irgendeine Hand zu rühren. Wenn später Interventionen von irgendeiner Seite erfolgen sollten, dann werde Deutschland sich solchen Anregungen nicht ver schließen, aber unter der selbstverständlichen und ausdrücklichen Voraussetzung, daß Deutschland bei den Verhandlungen als gleichberechtigter Faktor auftreten müsse. Mit einem Appell an das deutsche Volk schloß die Rede, die etwa dreiviertel Stunde dauerte. Die Interalliierte Rheinlandkommisston, die sich lä'.gst zum Büttel Frankreich» und Belgiens degra» ticrt hat, hat den demokratischen Reichstagsabgeord neten K e r e l l-Niederingelheim mit sofortiger Wir kung, seine Familie binnen vier Tagen aus dem be setzten Gebiet ausgewiesen. Es geschah dies ausdrücklich nicht wegen irgendwelcher angeblicher Vergehen gegen die widerrechtliche französtsch-belgische Sanktionsvecordnung, sondern wegen seiner Eigen schaft als Abgeordneter. Voten. d«iln «ult». .A.M.Willner s. Franz Lchur. re. loses «roh. to Findeyen. tka Felseggcr , Wirt E.Durll» a M. Arnold >o P. Her» r H.Engelmann M. Arnold A. Freude coni P. tzeelt ourt N. Eichler in K. Barbe lr W.Wermamr ppe Felvegger arm Nohrvokd arm Schröder ma Grondona, >nd 2. Akt. ide nach li Uhr Maskenrausch. ute. m n. OoppillS. 15. locker 8tr.7. ll. Narr, » 9.u.ll>^lürr> »rLlent lISNN süt l^iprie nLunr. IV. i-ttdlinx»»ovsk. ls. Lloöerne sjckLllsIß eb-^deack ll» 8t a I^obstiirme gost, .4den<ilc. Anzeigenpreis: ausw. ynierenr.M.270.—. Sonderprctse:ganttlicuan, b.Prtv. oie.wm Zctie M. 30.-. örelcgenhctlS»Anz:igen <priv. Nainr- und « MM 11 MM Stellenangebote, die mw.-Zcu-75.Stellengesuche d,.-uim->zeiic M M > M > M M W M. 60—.aniil. Bckannimachnng n. Doppch.:inn-Zeuc Äl. 300.-. sül f M anSw.M.5tO.-.Reklame72mmor<:il.diconn-AeileM.750.-,sürau4- war lge -t. 1230.—.AuSlandSanzcigeu mit Valuta-Ausschlag. Bei Wiederholung Nachlatz. Platz- und Dalenvorschrtsten ovne «er» luudlichketr. Erfüllungsort Leipzig. — Im Falle höherer. Eewait erttscht jede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen, aullräge und Leistung von Schadenersatz. — Postscheckkonto Leipzig 3004. Druck und Verlag Leipziger Verlags druckcrei G. m. b. H„ Leipzig. Berliner Tchriftleitung: Im UllstcinhauS. Fernsprech-Anschlutz: Dönhoff 3600-Z«tz3 Durch d,e Post »nnervaw Deutschlands 1 — » Ire, inS HauS geliefert: monatlich M. 2800.- lind Bestellgebühr. Auswärl« durch Tröger zugestelll M. 310L-. MM 1 MM^I fluSlandSvcrsand: monatlich M. 7100.— einschltetzitch Druck- M. M. fachen-Porto. Das Leipziger Tageblatt erjche»nt tüglrw morgens, autzer nach Sonn- und Feiertagen Nichterscheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt, Streik, Aus sperrung. Betriebsstörungen berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung de- Bezugspreises oder zum Änivruw aus , Lieferung der Zeitung. Schrlftlettung nnd «eschättöstelle: Leipzig. Johanntsgafle 8. Fernsprecher 17030-17092. Anzetgen- Ävonnen^nrs-Uimatzme m der «eschattSstclie Leipzig. JoyanniSgasse 8. allen Filialen, sowie In Berlin. Ullste»nhauL. ! - - Da» Leipziger Tagedlatt »»thSlt amtliche «eka»ntmach«»ge» de» RateS der «ladt Leipzig. d-S Volizeipräsidlum» Leipzig, des Amtsgericht» Leipzig, sowie oerschiede«cr «»derer V-Yitrde». ater eucht. Hause. ,ald Schindler «uaretin t> kten von Tont Mathern, bert Hltbner. utmllttqk. Hnttt l. Fr. Dalldorf Irr M. Kupfer und auch . E. Nberer chcnfeele . F. Reif, die stras- A. Schlageter Uh.schuld.Hetze hr hung- . H.Letzler endhelm. - ;en W. Walter oe nicht t A. del Sarto > spiel. Wendel W. Engst O. Berger A. Niklas M. Schippang H. Hübner F. Naumann R. Nendzia . Akt. ngef. 10'!, Uhr. !i. Metzspicl bei Geschwister — erstaq,«. Metz ln Hause: Lol-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite