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, krellsg, üea 2. 1923 117. jsakrgrmg ousw. Jnirrent. «.27».-. Gondervretse: AamUicnan,. v.'priv. die »m Zetir M. 30.-, velegenhctlk »n«^en <prtv. Naiui> und Stellenangebote, di» ww-Ze,l« M. 75-, Ltcllcngeiuwc dteium-Zette s». »>0--,amtt. Bekanntmachungen, Doppel-mw-Zcilc M. ,1^ aullw.M.'»««.—.ReName72mw orett, dtcma>-LeiIeM.7i^)-,tilran4 . wSruge . Äuslandqanzeiacn mit Valuta-.'lulschiag. Be»< Wtedewolnng Nacpiatz. Platz- und Darenvorschrisien ovnc Per- — —, .en «ezleoer nuui zue «nrznug de- BezugLprri,«» oder zum Ampruw aus i bindlichketl. EriülluagSokt Leipzig. — 2m 8allc PSveree Hlrwall erlischt jede Aerpfitchiung aul Erfüllung der An tigen .ieferung der Zeitung. Dchrlftleitung und Gefchlltttzstelle: Leipzig, gotzanni-gasse 8. Fernsprecher I7iM-170r>2. An,eigen auNrüge und Leistung von T daüencrsatz. — «ostscheckkouio Leipzig 3001. 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Anzeigen Da« »Ipzi—r Ta«e»l«tt »ntgillt nmUich« «akanntuiach»«««« de« »nte« »er Stadt »en VolizeinrSfrdiumS Lewst«, »en «»tck«»eicht« Lewzi«. s-mi« »erschiedener ««derer »«»Srd-«. Ilr. S2 Line Krise des Zionismus lve«»«k«re«G»«der»ericht«rtt«tte«> Ierusalevi, Mitte Februar Palästina befindet sich im Zustand der Un- eutschiedenheit — was nicht viel heißen müßte, da heute die halbe Welt in diesem Zustand lebt: aber in diesem Lande ist es ganz besonders der Fall. Es ist ein ungesegnetes Land, und auf seiner sichtbaren (Seite ein Land der unbehag lichen Konflikte, die wie feiner Staub in die Lunge eindringen und den Atem austrocknen. Die Erwartungen der Zionisten, hochgespannt kn der Richtung eines jüdischen Freistaates, .jüdisch wie England englisch und Amerika amerikanisch", haben durch die allmähliche (Gestaltung der Verhältnisse eine bedeutende Dämpfung erfahren. Es herrscht eine tiefe Unsicherheit, man ist irgendwie gekränkt — hier ist man immer gekränkt —, erwartet Hilfe von irgendeiner Seite, Kapitalien, die — wenn sie kämen — das Bild ganz anders gestalten könnten. Da man ja nun einmal mit der Unter stützung der übrigen Welt hatte beginnen müssen, anä) der Schwerpunkt (und natürlich auch die Verantwortung) alles dessen, was im jüdischen Palästina geschieht, auf di« Außenwelt geschoben. Ich glaube, daß in dieser (sich immer rächenden) Urunoral alles Krankhafte der zionistischen Poli- tS seinen Ausdruck findet, eben das, was sich al» „unbehaglicher" und atembe klemmender Konflikt offenbart. Und gerade diese imaginäre Selbstvsrkettung mit außerpalästinenfischeu, west lichen Gewalten ist eines der Hauptmomente, die die arabische Gegenbewegunq in Palästina anfachen; durch diese Selbstverrettung ist dkr Zionismus eine Bunde am Körper des Rahen Atens. ! Bor dem Kriege, unter türkischer Berwal- kung, gab es keine Spannung zwischen dem jüdischen und dem arabischen Element in Palästina. Die jüdische Einwanderung war gering und nur nach den sichtbaren Zielen einer wirtschaftlichen Festsetzung im Lande orientiert. Bas nicht dazu gehörte, war von religiösen Momenten beherrscht und ließ sowohl das wirt schaftliche als auch das politische vollkommen unbeachtet. Dem türkischen Gouverneur ' in Jerusalem (arabische Gouverneure gab es nur i« der Provinz) stand ein dreigliedriger Rat mit gewissen Exekutivvollmachten zur Seite, der von je einem Juden, Christen und Mohammedaner gebildet war und dem infolge der grossen mohammedanischen Mehrheit noch zwei arabische Berater angeschlossen waren. Dieser Gleich, gewichtszustand dauerte bis zu dem Augenblick,- wo die Türkei aktiv in den Krieg eingriff. Es ist für den jungen arabischen Nationalist mus bezeichnend, daß er vor allem auf Unab- hängigkeit und nicht so sehr auf Machtsteigerung durch Einigung gerichtet ist; wie wohl auch überall im Orient eine nationale Bewegung — im Gegensatz zu Europa — niemals reaktionär und immer freiheitlich ist, und intolerant nur aus Verzweiflung. Der Aaraber ist das heiterste und ungalligste Wesen, das sich henken läßt, er wird von starken, animalischen Instinkten ge führt — und daher kommt es auch, daß die arabische Politik (z. B. hier in Palästina) eine so hohe Intensität und Gemessenheit besitzt, wie inan sie einem politisch so ungeschulten Volke niemals hätte zutrauen können. Man bekommt es so ost zu hören: die Araber seien ungeistig. Wenn aber, wie wir glauben, Geistigkeit mit tiefer Selbstbesinnung und einem Handeln, „das wie der Atem ist", identifiziert werden kann, dann sind die Araber, maßlos dem Segen, värtigen ergeben, viel mehr des Geistes, als etwa europäische Bauern oder Kleinbürger relativ höherer Kulturstufe. Denn diese haben die Selbstbesinnung in sich längst erdrückt — während die Araber leichtfertig sind, im Bewußt- sein ihrer schlummernden Kraft, und von sich selber forteilen dürfen: aber immer in Spannung und immer bereit, in sich zurückzuschnellen. Um e» zu wissen, muß man die Menschen sehen: wie zwei Männer in der Eisenbahn, barfuß und zerlumpt, in unglaublicher Zartheit und Vor- nehmheit voneinander Abschied nehmen; oder wie sie breit und klar lachen oder mit einer Königsgebärde ihren Mantel um die Schulter werfen; oder wie in den Straßen Lastträger ihr Leben lang unter gewaltigen Lasten — ,auah!" rufend — keuchen, und dabei heitere und gute Menschen bleiben. — Es ist die Eindeutigkeit, die den Geist erkennen läßt. Der Haß der palästinensischen Araber gegen die Juden hat in den Pogromen des 2. Novem- der 1921, am Jahrestag -er .Palfoiir^ytflarastrm, Gefährliche Spannung im Ruhrgebiet Oie Veichsregienmg an -ie Neutralen Verl in» 1. März. (Drahtbericht unserer Berliner Lchrift- keitnng.) Die Aeichsregierunq hat die an der Ruhrbesetzung nicht beteiligten Mächte anf den Ernst der Lage aufmerksam gemacht, der durch daö brutale Vorgehen der BesatzungStruppen, Vie täglichen Mlle von Plünderung und Ltratzenraub, die Vusineisung und Einkerkerung der Beamte« und die stündige Drangsalierung gan zer Städte entstande« ist. Die Meichbregierung hat diesen Schritt für notwendig ge halte«, um der Welt ein znsammenfassende« Bild von dem französischen Vorgehe« z« Hebe« und auf die Gefährlichkeit der dadurch entstandenen Lage hinznweisen. Verschärfter velagerungrzustand über vochum «i-»«er»r«»t»rrt»tde«rei»sk,erTa««»:ai«e» Gelsenttrcheu, 1. März. In Dochum hat sich die Lage erneut zugespitzt. Die Erregung über die unerhört rücksichtslosen Maßnahmen innerhalb der Stadt ist so groß, daß man jeden Augenblick auf Explosionen rechnen kann. Heute morgen hat der französische Kommandant in Bachum bekantgemacht, daß die Stadt von heute nachmittag S Uhr ab unter drin verschärften Be- logvrnngszustand steht. . . v Gtftern abend wärden in Buer S Frauen, die in EMs und in ihren Wohnungen zu Franzosen; Pezichungen unterhielte», von der Schutzpolizei verhaftet und adgefühtt. Darauf' erschien ' heute morgen bei der Polizeiwache «in französischer Offizier und befreite gewaltsam die fünf verhafteten Frauen mit Hinweis darauf, daß die Damen unter den Schutz der französischen Besatzungsbehörden ge stellt seien. Daraufhin wurden die „Damen" von de« Offizier im Auto abgefahren. * Die Franzosen haben heute Morgen unter Zu ziehung von farbigen Truppen den Bahnbof Ehrenbreiten st ein besetzt und die Bahnhofs- kaffe beschlagnahmt. England und Deutschland D«,»»erD»«««»eriMi»»« »et»»i-«r r«, »«»lalle» L»ndo», 1. Mörz. Aus Deutschland treffen immer zahlreicher die Aufträge auf Lieferung von Kohle ein. In allen Bergwerken Schottlands und Wales sind die Borräte vollständig erschöpft und die Förderungen de« Monats bereits im Voraus verkauft.. Die Preise steigen andauernd. Der bisherige Durchschnittspreis erhöht sich um etwa 25 Prozent. Die Frachtpreise haben eine ähnliche Erhöhung erfahren. Die deut schen Großindustriellen zahlen entweder in bar oder geben ihre Bezahlung durch Depots in großen Lon doner Banken. Die Lag« an der Ruhr war Gegenstand mehrerer Anfragen im englischen Unterhaus«. Ein Abgeord- seineu Höhepunkt erreichte Ueberfällc auf Juden in den Kolonien und auf großen Landstraßen waren an der Tagesordnung, hier und da ant worteten die Juden mit Repressalien. Erst als im Sommer vorigen Jahres das englische Plan- dat vom Völkerbund bestätigt und damit der Autorität der englischen Verwaltung freie Hand gegeben wurde, erließ der High Commissioner außerordentlich strenge Verfügungen, die jede politische Hetzarbeit mit schweren Strafen be- legten und tatsächlich Erfolg hatten. Gleich- zeitig kam eine Neine, kaum merklick»e Schwen - kung der englischen Politik — die übrigens niemals araberfeindlich war von den Zionisten weg und zu den Arabern hin; und zwar, indem man der arabischen Opposition toleranter begegnete und die Ansprüche den (zum großen Teil ausbleibenden) zionistischen Leistungen gegenüber erhöhte: „Wo sind die Kapitalien, die eure Volksgenossen für eine jüdische Heimstätte aufzubringen versprachen? Run, dann wird die jüdische Einwanderung bis auf ein Minimum gesperrt, denn wir wollen keine Massen hereinbekommen, für die keine Arbeit im Lande vorhanden ist." Die Kapitalien bleiben aus irgendeinem Mißtrauen gegen die zionistische Politik aus. und angesichts der er wähnten «mgsische« Stellungnahme steigt dies neter fragte die Regierung, vb ihr die zahlreichen Ausweisungen der deutschen Beamten mit ihren Familien bekannt seien. Mc Neill erklärte, daß diese Maßnahmen von den franzäsisch-bclgischrn Militär behörden und nicht von der interalliierten Kommis- siän ergriffen seien. Auf «ine weitere Frage er- widerte der Staatssekretär Mc Neill dem Abgeord neten, daß die deutschen Zollbeamten ihre Poften nicht verlassen hätten. * Man mAdet äus Southampton, daß der Ver treter des Ueberscedevartements beim Board of Trabe Hir William Johnson Hicks gestern eine Rede ge- halten hat, in der er erklärte, daß Deutschland nicht das arme Land sei, als das man es sich allgemein in'der Welt vorstelle. Was z. B. die Frage de» Schiffsraumes onbelange, so habe der Friede von Versailles diesen auf 400 000 Tonnen beschränkt, jetzt besitze Deutschland bereit» einen solchen von 2 500 000 Tonnen und es sei wahrscheinlich, daß Ende des Jahres 3000 000 Tonnen erreicht sein werden. Bald werde Deutschland für den englischen Handel wieder eine neue ernste Konkurrenz werden. Drakonische Strafmatznahmen -er Rheinlandkommifsion El»e«erD ratzt »«richt des Leipziger Ta,«»laue» Pari«, 1. März Die Nheinlandkommission veröffentlicht zwei neue Strafoerordnungen gegen Verletzungen ihrer Verfügungen. In bestimmten Fällen sind di« Geldstrafen auf dos OOOfache, in anderen auf fünf Millionen Mark erhöht worden, neben denen auf fünf Jahre Gefängnis erkannt werden kann. Sabo tageakte an Eisenbahnen und Arbeitseinstellungen, durch die tödliche Unfälle hervorgerufen werden können, sollen mit dem Tode, in weniger schweren Fällen mit Zwangsarbeit oder mit Gefängnis van wenigsten» zehn Jahren bestraft werden. Eisen- bahner, die den Dienstbetrieb Hintern, und höhere Beamte, die sich Nachlässigkeiten zuschulden kommen lassen, sollen mit fünf Jahren Gefängnis und fünf Millionen Mark Geldstrafe belegt werden. Mißtrauen, besonders in Amerika. Der (Held mangel ist sehr groß, die Lehrer, Anstaltsärzte und Beamten, soweit sie nicht in Diensten der Regierung stehen, erhalten seit Monaten Gut scheine anstatt Gehalt, man hilft sich mit Krediten durch. Die bedeutende medizinische Organisation „Hadchsah", die mit amerikanischem Geld« be- gründet war und im ganzen Lande Spitäler, Kliniken und Aerzte in musterhafter Weise unterhielt, löst sich auf oder vielmehr beschränkt sich auf ein einziges Spital in Jerusalem. Es erweist sich, daß ein Bettelstaat nicht auf die Dauer als selbständiger Staat existieren kann. Wie sich die Lage in der nächsten Zeit gestalten wird, ist ungewiß. Die Forderungen der palästinensischen Araber gehen auf ein unab- hängiges Palästina hinaus,' in dem jede Rasse und jede Religion völlige Gleichberechtigung findet. Die jüdische Einwanderung soll nicht gehemmt werden, sofern sie nicht mit den wirt- schafflichen Interessen des Landes kollidiert. Doch soll von einem nach den wirklichen Bevöl- kerunqszahlen zusammengesetzten Rat die Zu- lassung oder Nichtzulassung eine« jeden Ein- Wanderers zum palästinensischen Bürgerrecht ausgesprochen werden. Können die Zionisten auf solch« kdNMdlMN heute noch eingehen? Garantien und Reparationen Sranzöfischer verhan-lungswille? vt»e»erDr«tzt»erichidrs Le«pzi»erragcdlat'r4 Pari», 1. März. . Dan Echo de Paris teilt mit, in den beteiligte» französischen Kreisen werde gegenwärtig zin Plan für die Bereinbarnugen mit Deutschland, zu denen die Rustraktion rühren solle, ausgearociret. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Schaffung von Garantien, daß die Gruben und Fabriken des Ruhrreviers in erster Linie für die Repara tionsleistungen arbeiten, ferner um di: Sicherung der Durchführunng der Artikel 42, 43 und 44 des Versailler Vertrages über die Entmili tarisierung des linksrheinischen Gebietes und die 50-Kilomcter-Zone des rechten Rhrinufcrs. Hierzu erfahren wir von unserer Berliner Schriftleitung: , > Zn diplomatischen Kreisen wird der heutige i Leitartikel des Echo de Paris über die Grund gedanken Frankreich» bei etwaigen Berhand« langen start beachtet. Man glaubt in diesen Kreisen;, daß der Artikel des französischen Blattes von amt lichen fraanzrf-schon Kreisen inspiriert sei und daß er nichts weniger bedeute, als eine Art Einladung an Deutschland. Perhondlnndcn mit Frankreich aufzuvehmen. Man glaubt ferner, daß Poincare, der eine Verständigung mit der Rnhrindusrrie zu erstreben scheint, jetzt darauf hiaarbertet, di; deutsche Regierung für den Abschluß eines Sonder vertrages zwischen Deutschland und Frankreich bei vollkommener Ausschaltung Englands zu gewinnen. Es''wird in den hiesigen-diplomatischen Kreisen be sonders hervorgehoben, daß noch den letztest Nach richten, die aus Paris 'kamen, Poincare ausdrücklich für. einen.. Sondarvsrtrag' Frankreichs und Belgien« mit Deutschland eintrrten soll. Man will wissen, daß PmncärS seine Handlungsfreiheit gegenüber den Engländern auch weiterhin bewahren will und daß er durch seinen Botschafter in London der eng-, lischcn Regierung sein« daraufbezügliche Absicht mitgeteilt hat. . Allerdings wird in den erwähnten Kreisen zuge<>. geben, daß gerade die letzten unerhörten Ausschrei tungen und Gewalttaten der Franzosen im Ruh-- gebiet jede Berhandlungsmöglichkeit zwischen Deutschland und Frankreich als vollkommen aus geschlossen erscheinen lassen. Die Hetze, die von. französischer Seite gegen die Schutzpolizei veran staltet wurde, die lange Kette von Beraubungen, Beschlagnahmungen, Verhaftungen und anderer Ge walttaten, die in den letzten Tagen von den Fran-, zoscn im Ruhrgebiet durchacjührt wurden, haben die Situation so weit zuflespitzt, daß die franzö- fische Regierung erst einen starken Druck auf ihn eigenen Truppen ausüben müßte, bevor fie darauf hoffen kann, daß ihre Anspielungen auf Verhand lungen in Berlin beachtet werden können. Lin französischer verdacht gegen deutsche Schwerindustrielle gi»r»er Drirh «de richt de» iveip,r»er ragebla «les Park», 1. März. In Pariser politischen Kreisen wird viel be sprochen, daß PoincarL nach dem gestern er schienenen Gelbbuch der Pariser Konferenzfitzung am 3. Januar mitgeteilt hat, der deutsche Botschafter Dr. Mayer habe ihn im Dezember vorigen Jahres ersucht, die deutschen Großindustriellen Stinnes und Silverberg zu empfangen. Mayer habe auf Poincares Frage, was diese beiden Herren Mitteilen wollten, geantwortet, sie wollten die Lieferung von Ruhrkoks gegen französische Erze Vorschlägen. Auf die weitere Frage Poincaräs, ob diese Kokslieferungen auf Reparationskonto ver rechnet werden sollten, habe Dr. Mayer nach einigem Zögern geantwortet, daß die Lieferung außerhalb der Reparationskonten erfolgen soll. Poincar»'- habe «» daraufhin abgelehnt, die beiden Industriellen zu empfangen und habe dem deutschen Botschafter zu gleich gesagt, daß er die verbündeten Ministerprchi- deuten von seine» Schritt unterrichten werde. Nach dem (pelbbuchbericht ist Poinearä km Laufe der Sitzung vom L Januar nochmals auf die Mitteilung Dr. Mayer» zurückgekommen, um zu betonen, datz Deutschland seine Verpflichtung zur Lieferung von Kohle« und Kok» nicht erfllllt habe, ober bereit sei, außerhalb de» Reparationskonto» solche Lieferung: n zu machen. Das beweise, daß Deutschland über aus reichend« Mengen verfüg«. In französischen politischen Kreise« wird zu dieser Stell« des Gelbbuch«» bemerkt, PoinearL habe bereit» in der Kammer erklärt, dass die dMjsch, Industrie -sich MWii