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Durch die Polt inncrüai- Deutschland» »r«i ins HauS geue'ei,: monatUwM.2E'.— und Beslellg>.bUdr. ÄuswLclS durch Trager zuacsteal M . 3100—- AuslandSversand: monatlich M. 7100.- «inich'.tekUch Druck- fachen. Porto. Das Lripziger Tageblatt rrichein« täglich morgens, anner nach Sonn- und Feieriagen -tichterscheinrn eiinelner Nummern tnlolge HSverer Gewalt. Lirctk. «a«^ ipcrrung. UetricdsUürungcn berechtigt den Brzieber niw, ,ur «ltr,ung des Be,ugSpretles oder rum Anivrucb au» . vrirrung der ZctMng. Cchriftleitung und «elchänsstelle li'eipitg. I"dannieaasse ft ^rrniprecher 170^0-170»«n,eigen- u. Adonnemems-Annavme in der Gelchältsstellc Leipjig, Johanni giz« s. allen giitalcn, sowie in Berlin, Ullltrinvaus. Anzeigenpreis: 7"'.n?p^ M M au»w. In, rem. M.r7i».—. Sonderpreis«: Fam,iiei.an«.V.Pr>p. dte wm-Let « M. 30. -. chelegeuheiis-Ltn,eigen ipriv.Naiur) und U UW W MW W M W W M W MW Ltellenangcboie, die mm ZeNe 7V-. SiellengeUlche die m-n ^;e!l'! U^ »UM R M M «I U ^MMz M. 60-.am«U Vekannnnacbui'a n. Deppel-mni .ieilc M.3M-. «UI M aurw.M.rso .Reklaine72mmvrcit.diemm-LeileLr.750-.i «raus- wär,ge . 2)).-. AuSlandSanzeiaen m , Valuta-Pn,Ich! g. Bei Wiederholui g Nachtatz. Platz- und Taienvorschriktrn oi.>.< Ver- oindlichkctt SrkitklunaSon LetpUg. - Im gall» h luercr Bcwall e.lischt jede Perpslichtuiig aui Srtülluna der An,eig«n- auNrägc nnd LctNuna von S dadenersatz. — Paftschccktonlo Leiptig 3^iO4 Dru<k und Verlag Leipziger BerlngS- drulkcrrt <v.m. tz.H . Leipzig. Berliner SchriNlrttung: Im Ullstrindau». Irrusprech-Anschlutz: DSnliosr 3600—3tz8» Da» Leipziger Tageblatt enthSlt a«ttich« t elanotmachana«» de» States »er Stabt Leipzig, »e» V-itseiprSiidl««» Lelpsig. »e» Amt»«eriHt» Leipzig, »amte «erschiederrer anderer BehSrden. I^r. S1 vaouersksg, 6en 1. ASrr 1923 117. )adrgLog Vertreibung der Schupo Oie Schupo in Essen, Recklinghausen, Herne und Bochum entwaffnet - und verschleppt Gelsenkirchen. 28. Februar. <l?iaener Drafttbericht desLeip- riqer Tageblattes.) Die Vertreib».»« vcr Schupo im Rnhrqebiet scheint jetzt vo»r ven Franzosen mit aller Gewalt versucht zu werben. Nachvem General Degoutte die Auflösung der Schupo tu Essen durch eine Verfügung angeordnet bat, sind die französischen Truppen auch in Recklinghausen, Herne und Bochum dazu übergegan- gen, die dortigen Tchupobeamten zu verhaften. ZnEssen sind bereits gestern nach mittag ÜN Polizeibeamte verhaftet worden, obwohl sie schon seit längerer Zeit keinen Dienst mehr taten und Zlvilkleider trugen. Zn Recklinghausen erschienen nun in der vergangenen Nacht grohe Truppenausgebote mit Tank» und Kavallerie. Nm 5 L Uhr wurde der Kommandeur der Neckl nghausener Schupo aus dem Bett geholt und gezwungen, die Nnterkunftsräume der Schupo zu zeigen. Darauf wurden die Tchupobeamtcn entwaffnet, verhaftet und mit drei Lastautos nach einem unbekann ten Ziele abgeführt. Der Polizeimaior und der Polizeileutnant wurden gleichfalls mitgenommen. Dasselbe geschah in Recklinghausen-Süd. Gegen S Uhr heute früh wurde s» Herne die gesamte Schupo von französischen Truppen entwaffnet und ver haftet. Zn Bochum drangen ebenfalls französische Truppen in die NnterkunftS- r-ume der Hchutzmannschaft ein. Sie verhafteten zunächst den Kommandeur nnd drei Lffizlere und gingen dann daran, die Loyale der Tchuhmannschaft anS*nräumen. Die gesamte Bochumer Schutzmannschaft wurde in Lastautos abgeführt. Es handelt sich in Bochum um ungefähr VVO Man«. Rechte und Linke in Frankreich Von unserem Pariser Mitarbeiter p. Paris, Ende Februar Es war durchaus ernst gemeint, als vor kurzem ein angesehenes Mitglied des dloc iis i'n«I vorschlug, die Novemberwahlen von 1923 auf ein späteres Datum zu verschieben. Zwar hüllte sich die Meh.hnt in Schweigen, aber die Taktik war doch allzu durchsichtig: Man wollte erfahren, wie eigentlich die öffentliche Meinung sich zu dieser Möglichkeit äußern würde. Die öffentliche Meinung antwortete in so unzweideutiger Weise, daß Herr Arago es vor- zog, den Antrag zu ignorieren. Der nationale Block wird also nicht umhin können, im kommen- den Herbst vor seinen Wählern Rechenschaft abzulegen. Der nationale Block weiß heute schon, daß er im November 1923 eine vernichtende Niederlage erleben wird. Es gibt gewisse Symptome, über deren Bedeutung ein Irrtum nicht möglich ist. Nach vierjähriger unum schränkter Herrschaft wird ein Gebilde zu Grabe getragen, das längst zu einer rein Parlamente ri'chen Koterie geworden, längst allen Halt in deren breiteren Schichten des Dolles verloren hat. Seine Zusammensetzung ist >, daß jede fruchtbringende Tätigkeit im Dienste der All gemeinheit unmöglich ist. In der Siegestrunken, h it des Jahres 1919 hatte man eben übersehen, daß die Liquidierung des Krieges und die Bor bereitung des Friedens gay,; neue Probleme ^nif einer ganz , neuen Grundlage aufwarfcn. Das vollständig unwissende Volk wußte sich nicht anders zu helfen, als daß es die alten Männer mit ihren alten Methoden ins Parlament sandte. WandluNgs- und aufnahmefähiger als sie sah es seinen Irrtum ein, als er unwiderruflich war. Es besitzt Resignation genug, bis zum Novem ber 1923 das Unabänderliche über sich ergehen zu lassen. Mit ariißter Wahrscheinlichkeit wird sich an diesem Wendepunkt der französischen Geschichte ein Geeinigter Block der Linken, der d e Radikalen mit allen Sozialisten umfaßt, der ratlosen Rechten gegenüberstellen und den Sieg erringen. Das Ergebnis sämtlicher Teil- und Ersatzwahlen seit nunmehr drei Jahren läßt künen Zweifel am Erfolg mehr zu. Besonders charakteristisch ist das Gah^re'ultat in dem Pariser Bezirk der «oknots rou^es gewesen, wo noch voriges Jahr Stimmengleichheit. zwischen rechts und links bestand: Mit einer Dreiviertel mehrheit wurde diesmal der sozialistisch-radikale Kandidat gegen den Blockmann Pichon gewählt, trotzdem die Kommunisten selbstverständlich ge trennt marschierten! Wir können also heute schon mit einer von der jetzigen durchaus verschiedenen innerpoli- tischen Lage, die sich in der nächsten Session ergeben wird, mit Bestimmtheit rechnen. Das .Kleinbürgertum schickt sich erneut an, die Zügel der Regierung, die es unmittelbar vor dem Kriege in so unverantwortlicher Weise fallen lüß. in die Hand zu nehmen. Nachdem es das größte und falgenschwe.str Verbrechen der Welt- gcschichte planmäßig oärbereitet und eisern kurchne üh t hat, tritt das französische Groß- bücgertum von der Szene ab, die Liquidation andern überlassend. Den Mut und das Talent von 1872 bringt es nicht mehr aus. Es ist steril geworden, destruktiv, zu jeder positiven Wieder- aufbauarbeit unfähig. Cs wird niemand der Versuchung wider stehen können, aus der Erwartung dieser inner politischen Evolution Schlüsse und Hoffnungen zu gewinnen für die zukünftige Gestaltung der französischen Außenpolitik. Es ist ohne weiteres gegeben, daß die große Masse viel we'i^er Vsrständ-is besitzt für diplomatische N 'nke, wirtschaftliche Machtproben und militä- risch imperial'stiscbe Experimente, wie sie jetzt das Kennzeichen der am Quai d'Orsay beliebten Methoden sind, als ein chauvinistisches Groß bürgertum, das, ganz in traditioneller Ideologie befangen, rein wirtschaftlichen und mehr noch den sozialen Problemen und Forderungen mi' auti' itärer Verachtung begegnet Das Bündnis mit Rußland war das Werk d»r sich einsam »ühl-ndcn französischen Demo- k aKe ist charakteristisch genug. d"ß das F a kreich von heute sS er"ent nach M wkau wendet nnd eine kontinentale Allianz zu schassen sucht, die ihm gestatten würde, die zur Last gewordenen englischen Ketten vollends zu NeueRaubzüge invochum «igearr DreycdertchtdrS Lrip»iger TagedtattrS . Bochum, 28. Februar - Nachdem die gesamte grüne Pclizei entwaffnet und von den Franzosen verhaftet worden war, be setzten die Franzosen. heute vormittag .10 Uhr den Hauptbahnhof. Einige Beamte wurden festgenommen und die Kasse beschlagnahmt. Gleichzeitig wurden auch die Hauptpolizet und das Hauptzollamt besetzt. Die innere Stadt ist fast völlig abgcsperrt; in den Straßen, in denen Polizeiwachen und öffent liche Institute sich befinden, ist die Besetzung be sonders stark. Man nimmt an, daß die Franzosen gerade am Monatsende die Kaffen der Eisenbahn und des Houptzollamtes besetzten, weil sie annahmen, heute die zur Gehaltszahlung bestimmten Gehälter beschlagnahmen zu können. Alle Läden sind schon seit Tagen geschloffen, die Hausfrauen wissen kaum, wo sic ihre Einkäufe machen sollen. In dem Verwaltungsgebäude der Maschinenbau- Aktiengesellschaft Balcke fand heute eine Konferenz von Delegierten der Ntaschineniudustrie des Dochumcr Bezirkes statt, um Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Betriebe und zur Sicherstellung der Arbeiter zu beraten. Plötzlich erschien ein großes französisches Truppenaufgebot und sperrte den Häuserblock ab. Eine Abteilung drang in da« Verwaltungsgebäude ein und verhaftete die zwölf an der Beratung teil nehmenden Herren. Darunter befinden sich u. a. auch Direktor Hans Balcke, Ingenieur Balcke, ferner Direktor Schuhmacher, Direktor und Ingenieur Klüwcr, Fabrikbesitzer Eickhorst und Fabrilbcsitzer und Direktor Dreyer. * Der Reichokommissar für die besetzten rh:inisclen Gebiete hat im Auftrage der Reichsregicrung der brechen. »Das Suchen nach Bündnissen," das jeder Leser französischer Zeitungen heute fest- stellen kann, ist weniger eine durch die gegen wärtige Notlage (Ruhebesetzung!) bedingte Poli tik, als vielmehr die natürliche Orientierung Frunk.eichs, wie sie neuartige innere Verhalt- nisse ergeben werden. Es ist für jeden Kenner dec tie'en französischen. Dolkssehnsucht klar, daß die Auseinandersetzung mit Dentschland noch kei es ^egs zum 2lb chluß gebracht worden ist- Eie ist es erst dann, wenn sich in irgendeiner Form eiie Zusammenarbeit ergeben hat. Hier liegt auch der Schlüssel dafür, warum das demokratische Frankreich sich dem Blockver brechen an der Ruhr gegenüber so passiv ver hält: es herrscht eben h'er der Glaube, daß es notwendig sei, die deutschen Industriellen auf die Knie zu zwingen, ehe ein Einverständnis zwischen den beiden Nationen möglich sei. E» liegt hier offenkundig ein Analoaieschluß vor: Wie tag Comits «'es korpes ei"e künstliche Dik- ta^ur U'er den nationalen Block und damit über Krankr 'ch onfoe'i^tet ha*, so setzt auch der fra -ösische Radikale eia Aehnliches in Deutsch- land voraus. Sein rein politische, Denken übersieht dabei, daß er, zim die beiden Länder Interalliierkcn Nheinlandkommission ?ine Protest: nots übergTben, in der er auf tüt Folg n hinweist, die die Beschlagnahme rollenden Materials durch die französischen Besatzungstrupprn, die Verhaftung vcn Eisenbatznbeamten und aller sonstigen Eingrisst in den Eisenbahnbetrieb für das gesamte Wirtschafts leben der betroffenen Bezirke hat. Vie Grga'iisatkon der Nheinbähnen Eigener Draht»erl«dt de« vripziserLagrdlattrs Pari», 28. Fcbruar Das Echo de Paris macht heute nähere Angaben über die französisch-belg scheu Verhandlungen bezug- lich der Organisation der Verwaltung der rheinisch n Eisenbahnen. An die Spitze des rheinischen Eis iv bahnnches werde ein französischer Direktor gestellt, wahrscheinlich der Unterstaatssckrrtär der Staats eisenbahnen Brreaud. Ihm zur Seite werden zwei technsschr Berater stehen, von denen der eine ein Belgier, der andere ein Franzose sein werde. General Payot behält die Leitung der Transporte für die Rhcinarmce in der Hand. Die oberste Instanz für die kaufmännische Ausbeutung. des Eisenbahnnetzes im Rheinland und im Ruhrgebiet wird der n ue Generaldirektor der interalliierten Eis:nbahno:r- waliung sein. Am 1. März wird nach der Entscheidung der inter- alliierten Eiscnbahnkommission die Ausgabe von französischen Personenfahrkarten in dem von der Mainzer llnterkommissicn verwalteten Eisenbahnnetz ausgenommen. Die Fahrscheine sollen nur für begrenzte Streckcck ousgegrben werden; am Ende der Strecke müssen die Reisenden eine neue Karte lösen. Das Netz ist eingeteilt in die Strecken Bingerbrück—Münster, Mainz—Wiesbaden, Mainz— Worms, Mainz—Oberlahnstein, Mainz—Koblenz, Mainz—Großgerau. in Parallele bringen zu können, vor allem die durchaus politische Struktur Frankreichs in die durchaus wirtschaftliche Struktur Deutschlands übersetzen muß. Er will, indem er das Ruhr abenteuer seiner Imperialisten stillschweigend billigt, den politischen Willen der deutschen Schwerindustr e brechen, vergißt aber dabei, daß ein solcher Dille par nicht in der von »hm vorausgesetzten Wrise eristiert. Daher er denn auch dem Phänomen fassungslos gegenübersteht, daß an der Ruhr wie in ganz Deutschland In- dustrielle u"d Arbeiter in der Abwehr einig sind! Imperialisten und Demokraten in Frank- reich suchen gegenwärtig nach neuen Bündnissen. Tie Idee des »kontinentalen Blocks" wird leb- ha»t besprochen. Ital en und Rußland werden Gleichermaßen umworben. Damit wäre der Ring, up, Deutschland geschlossen. Frankreich soll dadurch freie Hand bekommen, die deutsche Ration »u vernichten: so meint es der nationale Block: Deutschland soll dadurch gezwungen wer den. sich in das wirtschaftliche und politische Erstem ssrankreickw einzuordnen: so meinen es die Radikalen. Bei dem einen ist es der Irrtum des Berbrecher», bei den anderen das Vorurteil des Unwissenden. — . Vorschlag Sonar Lawr zum Ruhrkonflikt ««»rurrDrahtdrrtqtdes Leipziger Ta ged litte» Lemdou, 28. Februar.. Ministerpräsident Donar Law erklärte gestern im Unterhause auf eine Anfrage Lord Simons', daß Frankreich das Ruhrgebiet besetzt halte, um diejenigen Zahlungen zu erhalten, die es für nötig halte. Ob wohl man sich in England sehr klar darüber sei, daß Deutschland auf diese Weise nichts bezahlen könne, und daß die Ruhraktion völlig unnötig sei, beunruhige man sich doch sehr über den Ausgang dieser Aktion. Deutschland erkläre natürlich, daß das Vor gehen Frankreichs falsch wäre und daß cs sich dadurch noch weniger bezahlt machen werde, als wenn es die Aktion nicht unternommen hätte. Das beste wäre also, fuhr Donar Law fort, wenn Deutschland end gültig erklären wollte, was es zu tun gedenke und die Summe nennen würde, die cs zu zahlen entschlossen i st. Es wäre sehr gut, wenn Frank reich, England und Deutschland jedes für sich einen Vorschlag machen würden, um auf diese Weis: ein« Lösung zu finden, die alle zufriedenstcllt und der Welt endlich den ersehnten Frieden geben würde. wachsende Sorgen in London London, 28. Febrrmr. Der Staatssekretär für auswärtige Angelegen heiten Lord Cuzon sprach gestern auf einem Klub- effen über dir auswärtige Politik. Er kam dabei auf die Ruhr zu sprechen, «o die Lagt sehr vtr« wickelt sei und zu Sorgen Anlaß gebe. Ueber die Forderung der Zurückziehung der britische« Truppen am Rhein sagte er, es müsse bei der Frage eines allzu eiligen Zurücknchmcns englischer Truppen auch die dadurch auf den Weltfrieden ausgeiibte Wir kung erwogen werden.- Es sei besser, ein wenig länger zu bleiben, als zu früh zu gehen. Die öfscnt- liche Meinung Englands sei mit der Negierung der Ansicht, daß der militärische Einmarsch in das Ruhrgebiet, ob recht oder unrecht, auf jeden Fall unklug gewesen sei, und daß die englische Regierung recht getan habe, nicht daran teil-unehmeir. Die Lösung der Wiederherstellungssrage sei nicht Frankreich, Großbritannien und Italien allein Vor behalten; sie sei eine internationale Frage, an der olle gleichmäßig interessiert seien. Ferner hielt gestern abend Lord Grey in Bristol eine bedeutsame Rede, in der er gleichfalls auf die Ruhrbesctzung zu sprechen kam. Da eine Intervention im gegenwärtigen Augenblick unmöglich sei, müsse die britische Regierung Frankreich gegenüber die Ansicht auedrücken, daß die Ntion Frankreichs das Problem nicht läsen werde. Die Sicherheit Englands sei mit der Frankreichs verknüpft. Wenn der kontinentale Block unter dem Ausschluß Englands zustande käme, würde die Lage für England gefährlich werden. Deutschland würde auf Revanche entweder innerhalb oder außerhalb der Gruppe hinarbeiten; es würde Krieg geben. Eine Gewaltaktion wie die augen blickliche werde kein Bargeld von Deutschland er langen. Der Erfolg einer solchen Politik werde schließlich sein, daß England gezwungen wäre, gemeinsame Sache mit Rußland zu machen. Limburg nicht besetzt Etsener Drahlder»a>t»eS LeipzigerTagepratte» Fraulfurt a. N. 28. Fcbruar. Nachdem die französische Besatzung bis unw.ittel- bar an Limburg herangczogen worden ist, ist der Eisenbahnverkehr zwischen Höchst und Limburg seit gestern unterbunden. Die Stadt Limburg selber ist nicht besetzt. Die Franzosen nehmen in Neustadt Leibes visitationen der ankommenden Reisenden vor. Dabei wird nicht nur nach verborgenen Waffen ge- fahndet und nach mitgeführten Waren, sondern auch vorgefundene Briefe werden einer genauen Durch sicht: unterzogen. Die Reisenden werden u. a. gefragt: »Haben Eie von der Regierung einen Gestellungs befehl erhalten?" Wenn die Frag« wahrheitsgemäß verneint wird, wird geantwortet: .Wir wissen genau, daß die deutsche Regierung militärisch« Gestellungs befehle versandt hat. Wir haben schon etliche in Händen." . Die Rhrinlandkommisston hat dem Führer der russischen Kommunisten Radek und seinen Beglei tern die Einreise in das besetzte Gebiet ver boten. Die Muhrsvende der Deutschen Ost« asien» hat bisher den Gesamtbetrag von rund 6000 Pfund Sterling (fast eine Milliarde Maik) erreicht.