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WL«tte 1v He. LS LEiprlAer ^»grdleßt «s6 HL«äe!»reltvag 8oru»«deaä, 6ev 10. kedruLr Leipziger HochsthulblätteeM Mr die Sache ist verloren, Sie man aofglbt. Lessing. Vie neue Verfassung der Leipziger Studentenschaft .Di« Studentenschaft der Universität Leipzig seht sich das Ziel, dem Gemeinschaftsgedanken innerhalb der Studentenschaft durch die Arbeit der Selbstver. valtung zu dienen". Mit diesen Eingangsworten spricht die neue Satzung klar und deutlich aus, daß die gerade in Leipzig schon seit jeher geleistete wert- volle studentische Arbeit nunmehr auch rechtlich in allgemeinstudentischen Fragen den Platz erhalten soll, den man ihnen tatsächlich bereits zugesprochen hat. Die Arbeit tritt vor die Politik. Dtkstr Grund» fatz findet seinen folgerichtigen Ausdruck in der Au- ftunmensetzung de» allgemeinen Studentenausschusses. Der Asta besteht fortan a) au» der Kammer (IS durch die Studentenschaft in allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlen nach dem Verhältnis. Wahlrecht gewählte Mitglieder); b) aus dem Fach, schoftsausschuß (den Vorsitzenden der einzelnen Fach schaften): e) dem Wirtschaftsausschuß (den Vertretern der studentischen Wirtschaftsämter). Dieser gesamte Apparat ist aber zu groß und zu schwerfällig, um wirksame Arbeit leisten zu können. Er bildet daher au» sich heraus einen Vorstand, der in allen die Studentenschaft berührenden An gelegenheiten beschließt, die allgemeine Verwaltung ftthrt und die Studentenschaft nach innen und außen «rtritt. Die Arbeit, die bisher der 28küpfige Asta m» erleb gen hatte, wird also jetzt einem Sköpfigen Ausschuß überwiesen. Die Abkehr vom Parlament«» rischen System, das sich al, ungeeignet für die Durch, führung der Aiele der studentischen Selbstversorgung erwiesen hat, ist damit klar ausgesprochen. Daß es sich aber bei dieser Derfaflungsanderung wesentlichen um einen Wechsel in der Arbeit». Methode, und nicht, wie von einer gewissen Seit« befürchtet wird, um eine Durchsetzung einer verändrr- ten Anschauung über Zweck und Ziel der studentischen Selbstverwaltung handelt, beweist die Regelung der Zugehörig! eitsfrage und des Aufgaben gebiete». Erstere ist glatt aus der alten Ver fassung übernommen. Die Aufgaben der Leipziger Studentenschaft find: Vertretung der Gesamtheit der Studierenden; b) Wahrnehmung der studentischen Selbstverwaltung, vor allem auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge für di« Studentenschaft; c) Teilnahme an der Verwaltung der Hochschule in studentischen Angelegenheiten; ä) Wahrnehmung der studentischen Belange bei der Gestaltung des Prüfungv-, Studien, und Gebühren wesens; e) Einigung der Studentenschaft zur Mit arbeit am kulturellen rmd wirtschaftlichen Aufbau Deutschland»; k) Pflege de» geistigen und geselligen Leben» zur Förderung der kulturellen und wirt, schaftlichen Gemeinschaft aller Hochschulangehörigen; Pflege der Leibesübungen. Bekonder» betont wftp, daß parteipolitische und konfessionelle Zwecke «wgeschlosien sind. Der den .hochschulpolitischen" Zank und Streit der letzten Jahre kennt und entsprechend bewertet, der wird zugeben müßen, daß die neu« Leipziger Verfassung einen Markstein in der Entwicklung der Deutschen Studentenschaft bedeutet. Sie soll eine bewußt« Abkehr von der dauernden Hervorhebung de» Gegensätzlichen und eine Hinkehr zu der alle Kreise der Studentenschaft zusammenfassenden Idee der Arbeit in der Gemeinschaft für di« Gemeinschaft sein So»»l»r, rer. pol. Masttzung Die Sitzung am k. Februar 1S23 darf auf lange ZUt hinaus al» eine der wichtigsten gelten, die der Leipziger Studentenausschuß abhielt. Auf ihrer Tagesordnung standen die Schlußberatungen der Entwürfe einer neuen Satzung und einer Ehren- ordnung. Bei der Besprechung des Satzunqsentwurfes zeigte sich ganz deutlich, daß sich eine kleine Opposition ge- bildet hat, deren angebliche» Ziel die Einigung der Deutschen Studentenschaft auf dem Boden der Würz burger Satzung ist, hinter der aber in Wirklichkeit Kreise mit ganz «inseitig politischen Zielen stehen. In namentlicher Abstimmung wurde der Entwurf mit 23 gegen die S Stimmen der nationalsozialifti- fchen Opposition als Verfassung der Leipziger Stu- dentrnschaft angenommen. Bei der Durchberatung der neuen Ehrenordnung wurde nochmal» von freistudentischcr Seite betont, daß besonders gegen die Formulierung einiger grundlegender Sätze Einspruch erhoben werden müsse. Erwähnt zu werden verdient, daß aus Kreisen der Verbindungsstudenten geäußert wurde, es bestehe ein deutlicher Unterschied zwischen persönlicher und stu. dentifcher Ehre. Die Mehrheit nahm den Entwurf in letzter Lesung an. Außerordentlich interessante Tatsachen erfuhr man, al» gegen End« der Sitzung der kommende Kreistag besprochen wurde. E» verdient seftgehalten zu werden, daß di« hinter der schon oben erwähnten Opposition stehenden Kreise sich als eine rein politisch und rechtsradikal eingestellte Eliqu« entpuppten, deren Stützen auswLrt» zu suchen sind. In namentlicher Abstimmung wurde mit 16 gegen S Stimmen eine Entschließung folgenden Wortlaut» angenommen: .Der Asta hält an der bisherigen Stellung in allen hochschulpolitischen Fragen fest und beauftragt seine Vertreter, sich iu diesem Sinne an den Verhandlungen des Kreistages zu beteiligen." E. S. Oer -errtsche J-ealirmu» Dke Reihe d«r akademischen Vorträ-r über .Das Wesen der deutschen Kultur' nahm mit einem Dortrag von Dr. Letfegana über den deutschen Idealismus ihren Fortgang. Bon dem Gvonderl^nl» de» Idealisten auSgrhond, der alt .Wanderer zwischen zwei Welten' nach einer rlch- tmvsgedewden Bestimmung seine» TmvS sucht, di« au» «tner anderen Welt kommt al» der irdisch bedingten, schildert« der Redner an der Gedankenwelt Platon» die Formen Idealistischen Denken- überhaupt, «m dann auf b°e Stellung und besondere Artung de- Idealis mus in der Entwicklung de» deutschen Denken» ein- zregechen. Schon bet Luther, in der Tiefe and Inner lichkeit seine» Glauben», ebenso im deutschen Piettt- mu» fkm^en sich di« Grundformen de» deutschen Idealismus, der dann in Kant, Fichte, Schilling und Hegel ssne Höhepunkt« erreicht. Der wesentliche Grundzoo gerade de» deutschen Idealismus im Vergleich etwa zu Platon oder Plolin ist, daß sein letzte» Ziel nicht dl« .vit» eontamplativ»', da» beschauliche, sondern da» tätige, schaffend« Leden ist. Im Sinne eine» Fichte ist jede Philosophie ein« Tal; in seiner Ethik ist do» Moment der fekbstschöpfe- rischen Persönlichkeit die größt« Bedeutung. Äu» der Grundlage einer solchen Weltanschauung konnten «ach seine .Reben an die deutsche Ration' erstehen. HochschubLiteratur Akademien». Leipziger Hochschulhörer. HeronS- gegeden von Dr. A. Köhler. 4. Aufl. Dezember 1922. (Vrrlag A. Lorentz, Leipzig.) Der zum vier ten Male erscheinende Hochschulführer will Weg weiser durch da» akademisch« Studium sein. WaS man von ihm za verlangen hat, ist leicht gesagt: Be antwortung aller da- Studium betreffenden Fragen, Orientierung in der Füll« von Behörden. Darlegung der Sladienverhültnisse (Angabe vorhandener Stu- dienmittel, aber auch Orientierung über die Wirt- schaftöorganisatton der Hochschule, Beruf»- w'e RodenberufSaurstchten vsw ). In dem allen Uber Klarheit, lledersichtlichkeit! Wle schwierig die» ist, zeigt di« Umordnung und Lückenhaftigkeit manchen HochfchvlkalenderS. Der .Akademie«-' aber hebt sich hiervon vorteilhaft ab. Vorwerk» könnte man ibm höchsten», daß er zuviel gibt. Der nanz e'qen- artig«, vorzüglich« Beruf-beratung-teil ist vielleicht doch lang gerate», die Bearbeitung der VrrhLlt- nisfe an den übrigen sächsischen Hochschulen viel leicht unnötig, da» AdressenverzeichnlS der Korpo rationen heute nicht mehr wichtig genug. Der ge sparte Platz wurde für einen Mdruck deS Personal verzeichnisse» der Universität und Handelshochschule Leipzig auSreichen. Doch sollen diese Vorschläge «n» nicht hindern, den ganz ausgezeichneten Führer allen Studierenden, vor allem den jüngeren, -ringend zu empfehlen. «. Jag»» und Fr. Matt-aefiu«, Geschichte. (Dünnhaupt» Studien- und Derusvführer, Bd. 1. L. Dünnhaupt, Verlag Dessau, 1922.) In knapper, aber ziemlich erschöpfender Weise werden dem jungen Studenten die Aussichten gezeigt, di« ihm da« Studium der Geschichtswissenschaft für sein spä- tere» Leben bietet. Praktische Wink«, die von großem Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kommilitonen zeugen, leiten zu einer guten Aus- Nutzung der akademischen Lehrzeit an; unnötig, weil dauernd im Fluß, erscheinen die Angaben wirt schaftlicher Art. Eine trefflich« Bibliographie bietet auch älteren Studenten willkommenen Ersah für manche unerschwinglichen Hilfsmittel. Einige Wert urteile sind allerdings mit Vorsicht aufzunehmen; auch hätte da» Mittelalter stärker berücksichtigt wer- den können. Im ganzen aber ist der vorliegende Studienführer sicherlich der beste seiner Art. Schwarzer vrett K»lt«ra«t. Montag, 12. Februar, abend« Sllhr, Hürsaal 40. Geheimrat Goetz: Der deutsche Goztatiktische Gtudeuteu-rnppe. Montag, l2 Fe bruar, abend» 8 Uhr, Schießers Restaurant, Kromerstr :t. GeschäftSiührer W. Wtttig: Wirt- schaktSzerrüttung und Aapitalkonzentration Gäste willkommen. Anläßlich des 50jährigen Jubiläum» der deutschen Geld- und S lberscheideanslalt vorm. Rößler >n Frankfurt a, M. wurden die Herren Dr. phii. Heinrich Rößler zum Dr.-Ing. h, c. -er Berg akademie Freiberg i. Sa., Dr. phll. Fritz Rößler zum Dr. rer. et phLl. h. e. der StaalS- wissenschastl jchen Fakultät der Universität Frank furt a. M., Dr phil. Georg Dubois zum Dr. phil. nat. der naturwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Frankfurt a. M. ernannt. Verzeichnis der Neuerwerbungen ber Universitätsbibliothek die vom 12. di« 17. Febr. im Lescsaal anSgcsftllt sind (ErschetnungSlahr, wo ni<dt angegeben, 1922.) »ode, W von: So Jahre MuseumSardeit. — «Ülo», «. ZV. von: Die KrtsiS. Die Grundlinie« b. dtplvm. verhandk. dei Kriegsausbruch. 3. Zlntl. — sturnitz, L. S.: The Position ol Ide ladorer m a lvstem »t nalionaliSm. Boston und New York ISSN. — GooS. R.: Da» Diener Kabinett und die VMstthung »e, «elttriege« 2. «tust. 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Sr arbeitet »h«e künstliche Hilfsmittel und ohne Spritz« praktisch, bequem und un übertrefflich, ohne Kohle, ohne Holz, ohne Da»! Er spart Zeit, Geld und Rervenkraft. Sie bekommen ihn durch die -«-»'M «Ml lUnNil L kttr wttrwberLer Sir. 84.