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Dienstag. 24. veplemoer i»ir> Leipzig und Umgebung Sirrderloh« 8. Sn« «telumstrMeue Fruge ist der Findetoha. Don dem Augen- bti an, »» der Ftnde^etaeu-non ihm eabdeckten Gegenstand an sich g«. n >mmen hat, «noachM ihm folgende Pflichten: 1. Dem Verlierer »der dem <Agentümee «der etnem sonsügen Empfangsberechtigten unver- züglich Äuzetg, zn machen. 2. Nennt er keinen von diesen, dann nurh er unverzüglich der Polizei Anzeige von dem Funde und den Umstüaden, welch« sür die Ermittelung des Eigentümers erheblich sein können, machen. 3. Der Finder hat di« gefundene Sache zunächst zu verwahren. 4. Handelt eS sich um eine dem Verderben ausges.'h e Sache, so hat der Finder diese öffentlich versteigern zu lassen, zuvor aber die Polizei davon zu benachrichtigen und den VersteigerungL- erlös dann an dtes« abzuliesern. 5. Wer eine Sache in den Geschäfts räumen oder Verkehrsmitteln einer öffentlichen Behörde o'er einer dem öffentlichen Verkehre dienenden Verkehrsanstalt sPost usw) findet und an sich nimmt, hat die Sache an die Behörde oder Verkehrsanstalt oder einen ihrer Angestellten abzuliesern. Bei der Anzeige sind der Polizei die Umstände (Zeit, Ort) anzu geben; dies« ist aus Ersuchen des Finders verpflichtet, die Sache aus- zubewohren, was der Finder stets beantragen sollte, weil er dadurch seiner eigenen Verwahrungspflicht ledig wird. Eine öffentliche Ver steigerung erledigt sich ohne weiteres, wenn der Finder die Sache sofort an di« Polizei abliefert. 3m Falle 5 genügt nicht die Anzeige, sondern eS bedarf unbedingt der Ablieferung der Sache an die betreffende Ver kehrsanstalt. Gibt der Finder die Sache an den Verlierer, der nicht Immer der Eigentümer zu sein brauch!, heraus, so genügt das aach gegenüber dem etwa vorhandenen sonstigen Eigentümer. Große Unklarheit herrscht über die Art und Höhe des FindcrlohneS. -Der Finderlohn kann von dem Empfangsberech tigten falsa nicht immer von dem Verlierer) einen Findcrlonn ver langen. Dieser beträgt 5 vom Hundert, wenn der Wert der Sache !D0 M. nicht übersteigt; ist er höher, dann noch 1 Prozent für jcde weitere "-0 M. 'e.ch F>- e'n - r , 'e Rücksicht darauf, ob der Wert unter oder über 300 M beträgt), gibt es 1 Prozent des Werten. Hat die Sache nur für den Empfangsberechtigten einen Wert, fz. B. ein Dcl'tord plvm), so ist der F ndcrlohn nach billigem Ermessen zu bestimmen. Außer dem Finderlohn muß der Empfangsberechtigte (nur Lieser) dem Finder noch etwa entstandene Kosten ersetzen. Wer einen Fund der Polizei nicht anzeigt, oder auf Nachfrage verheimlicht, hat weder ein Recht auf Finderlohn noch Kosten. Hat sich innerhalb eines wahres nach der Anzeige an die Polizei der Empfangsberechtigte nicht gemeldet, und ist er dem Finder auch nicht anderweit bekanntgeworden, dann wird die Sache Eigentum des Fin ders. Besuchet sich der Fund bei der Polizei in Verwahrung, dann muß der Finder nach Ablauf eines Jahres diesen innerhalb der von der Polizei ihm gefetzten Frist zurücknehmen, sonst wird der Fund Eigentum der Gemeinde deren Polizeibehörde ihn aufbcwahrt. Meldet sich, nach dem der Finder Eigentümer des Fundes geworden ist, der wirkliche Empfangsberechtigte, so kann dieser von dem Finder Herausgabe der Sache oder, falls sie schon versteigert oder verkauft worden sein sollte, deS Erlöses fordern; Finderlohn und Kosten müssen dem Finder aber auä' dann noch ersetzt werden. Dieser Herausoabeanspruch verjährt innerhalb dreier Jahre nach dem Uedergange des Eigentumes auf den Finder; nach Ablauf auch dieier Frist ist er, der Finder, unbeschränkter Eigentümer der Sache für alle .Feiten, auch wenn der wirkliche einstige Eigentümer nachher bekannt werden sollte. Besonders erwähnt sei noch, daß ein« Siche, die nicht mehr als drei Mark Wert ha', wcder der Polizei gemeldet, noch an diese abgeliefert zu werden braucht. Doch muß der Finder auf Befragen die Sache ang:b:n und ausliefern; erst nach «'nem Jahve gehört sie ihm ganz. Mer eine Sache absichtlich verheimlicht, muß diese bei einer Entdeckung herauSgeben und wird wegen Unterschlagung bestraft. Man mache eS sich zur Pflicht, alles, was man findet, sofort an die Polizei abzuliefern, dann ist man alle Pflichten los und hat nur noch Recht«! * Das Eiserne Kreuz 1. Klaffe erhielt Leutnant d. Res. Wilhelm Profk, Sohn des Professors August Proft in Leipzig. * Geschäftsjubiläum. Die Kommisstonsbuchhandlung Eduard Schmidt, Querstraße 31, konnte gestern, am 23. September, auf ein 75 jähriges Bestehen zurückblicken. Wegen des Ernstes der Zeit wurde von einer besonderen Feier abgesehen. Eine Erklärung des Kriegswucheramts. Gegenüber den vom .Berl. Lokalanzeigcr' gemachten Angriffen gegen das KriegSwucheramt (vgl. unsere heutige Morgenausgabe) teilt das Amt folgendes mit: .Es ist unwahr, daß die Ende des Monats erfo'gende Ilebersiedelung des Kriegs, wucheramts von Schöneberg nach der Magazingasse in Berlin mit irgend- welchen .eigenartigen Vorgängen' zusammcnhängt. Bis jetzt hatte das KriegSwucheramt für seinen immer größer werdenden Bc trieb nicht völlig zureichende Bureauräume, für die zum Teil noch Miele gezahlt werden mußte. Das ist der Grund zur Verlegung der Diensträume nach Berlin. Es muß ferner aufs schärfste der ganz allgemein gehalten« Vorwurf, Beamte des Kriegswucheramts hätten hohe Bestechungsgelder von Lehensmittelaufkäufern entgegengenommcn und beschlagnahmte Waren verschoben, zurückgewiesen werden. Wahr ist es, daß auf Ver anlassung des KriegSwucheramts selbst «in Unterbeamter ver haftet worden ist, der sich eines groben VertrauensbrnchS schuldig gemacht hat- Daß mehrere obere Beamte .zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit in ein Sanatorium übergesiedelt waren' und .zur Auf klärung zurückberufen wurden', ist unwahr. * Heber die wirtschaftliche Notlage der Hausbesitzer während der Kriegszeit und die deshalb gebotene Auferlegung eines Teuerungs zuschlages auf die Mieten handelt eine in der vorliegenden Ausgabe befindliche Anzeige, in der sich der Verband der Hausb:sitzrr- vcreine Leipzigs an die Mieterschaft wendet. * PetrolcumauSgabe an selbständige Hausgewerbetrelbende. Auf die in vorliegender Ausgabe ersichtliche B e ka n n tma ch u ng weifen wir besonders hm. Nr. 487. Morgen-Ausgave. Sette 7 e..c»er -ugeolatt * Etnrlchhm, «mes städtischem Wohmmgsnachwrises. Wie schon mitgeteilt, hat der Rat die Einrichtung eines städtischen Woh- nungsnachweises beschlossen. Nach den ausgestellten Be- stimmungen sind all« Wohnungen, deren Vermietung zu einem jährlichen Mietzins bis 700 M. beabsichtigt ist, vom Hauseigentümer oder Vermieter oder ihrem Vertreter beim städtischen Wohnungsamt oder der vom Rate bestimmten Stelle unter Angabe der Zahl und Art der Räume anzumelden. Die Anmeldung (für die Vordrucke aus gegeben werden sollen) hat binnen vier Tagen nach Erteilung der be hördlichen Genehmigung zum Beziehen der Wohnung oder nach er folgter Kündigung oder anderwciter Aushebung deS bisherigen Miet oder sonstigen Verlragsverhä'tnisses zu erfolgen. Spätestens an dem der Vermietung folgenden Werktage, ferner alsbald dann, wenn die Absicht, die angemeldcte Wohnung zu vermieten, nachträglich wieder aufgegeben wird, ist die Wohnung von dem Anmeldepflichtigen wieder ab z «melden. Die Abmeldung geschieht mittels einer gleich bei Entnahme der Anmeldekarte aoszuhändigenden Abmeldekarte. Sie kann auch durch die Post erfolgen. Bei der Anmeldung ist von dem Melde pflichtigen für jede Wohnung eine Gebühr zu entrichten. Sie beträgt 10 Pf. für je volle IW M. des angemeldeten IabresmietzivseS. Ilm den Mohnungsangcbolcn eine möglichst große Verbreitung zu sichern, soll in Form eines Wohnungsanzeigers regelmäßig eine Ilebcrsichk über die vermietbaren Wohnungen veröffentlicht werden. Ein derartiges übersichtliches und vollständiges Angebot aller freien Kleinwohnungen wird dazu beitragen, den amtlichen Wohnungsnachweis in den Kreisen der Wohni'ngsuchcndcn schnell einzubürgern. Der Wohnungsanzeiger soll zunächst während des Krieges oller 14 Tage erscheinen. Die Kosten der erstmaligen Herstellung einer Auflage von 5000 Stück werden etwa 1500 M. betragen, so daß d e Herausgabe aller 14 Tage einen jährlichen Aufwand von 1500 X 23-40 000 M. verursachen würde; nimmt man an, daß bei jedesmaligem Druck ein Teil des Satzes stehen bleiben kann, to vermindern sich die jährlichen Kosten aus etwa 30 000 M Die gegenwärtigen Löhne und Papierpreisc sind hierbei berücksichtigt. Descr Kostenaufwand rechtfertigt eS, daß für die Anmeldung der Wohnung von den Vermietern eine mäßige Gebühr erhoben wird. In den rund 128 000 meldepflichkigen Wohnungen in Leipzig finden jährlich etwa 20 000 Umzüge statt. Zur Deckung der Kosten soll das einzelne (Rück des Wohnungsanzcigers mit 10 Pf. verkauft werden- Die Ein nahmen aus alledem sind schätzungsweise mit 5000 M. anzunehmen. Der Wohnungsanzeiger soll aber au k im Mohnungsnachweis sowie in den Polizei- und Mohlfahr'spo'izeinxichen und an anderen geeigneten Stellen in genügender Zah' avsliegen und kostenlos eingesehen werden können. Für die Bewältigung der entstehenden Arbeiten sollen zwei Kanzleibcamtc angestelll werden Die gesamten, der Stadt er wachsenden Kosten sind auf jährlich -10 000 M. veranschlagt. Der Rat ersucht die Stadtverordneten nm ihre Zustimmung. * Die Erhöhung des Wassergeldes von 18 Pf. auf 20 Pf. für einen Kubikmeter war von den Stadtverordneten in letzter Sitzung abge - lehnt worden. Hiergegen ist der Rat vorstellig geworden und bat den Stadtverordneten eine Vorlage zugehen lassen, in der er sie erneut um ihre Zustimmung zur Erhöhung des Wassergeldes er sucht. Die vorgeschiagenc Erhöhung werde etwa 280 000 </tt Mehr einnahme ergeben, die noch nicht einmal die in den letzten 12 Monaten entstanden« Verteuerung der Erzcugungskostem ausglcäche. — Bei der Ablehnung der sog. Kostenklausel hat der Rat Beruhigung gefaßt. * an englischer Kriegsgefangenschaft Unter diesem Titel wird Fabrikbesitzer Heinrich Barutzki aus London am 27. September, abends 8 Uhr, im Großen Saale des Zentraltheaters einen Vortrag mit Lichtbildern halten. Er wird Schilderung«» seiner persönlichen Erleb nisse während einer langen Gefangenschaft sowie interessante Mit teilungen über England vor dem Kriege und während desselben geben. Wir verweisen auf die Anzeige. ' Gastspiel de« Leipjiaer Moder»«» Theater«. Val tiri Otxran Theater!aal Hel KrtstaUpalafiel aasgesührle Volktstück »it Gesang .B » » Stuf« z» St»fe" «rztelk mit seinem sestelnhen ZnhaU »mH seiner gaten Darstellung, ht« noch durch Hs« gaschu»ach- oollen Bieherm^iernvstLme der Entstehnng«z«it gehoben werben, allabendlich eine» sehr guten Erfolg. Von der Einrichtung der Gutscheine, al« HI« auch di« Anzeigen in unserer Zeitung gellen und sür bi« auf sehen Platz 2S Pf. LrmLtzigung gewährt werden, sel desonhert a»sm«rksam gemach«. Rüherat im Anzeigenteil. LS sixden mm noch wenige Darstellungen statt. Paimrngartea. Heute Dien«tag, nachmittag 4—7 Mr, Militärkonzett ,o» Mus», borp« de« 1. Ersatz-Ball«. 2nf.-Aegt«. 108 (Muststletter A. Ortbau«). Verwundet« und sZronturlauber hab«n freien Eintrttl. stammenden Sonntag, nachmittag 4—7 Uhr »nd abend« Zu8—10 Uhr, stonzerlr bet Lurlh-Fir-Orchester«. Sächsische Rachrichten r. Bautzen, 22. September. Einen ungefähren Begriff davon, in welchem Maße gehamstert wird, gibt die Tatsache, daß bei einem Landwirt im nahen Rachlau au einem einzigen Tage fünfztgLeut« um Butter nachgefragt haben. Das waren natürlich alles «Kunden', die weit über den Höchstpreis bieten, und zwar handelt es sich hierbei um sogenannte kleine Hamster. * LoSwig, 22. September. Auf dem hiesigen Personenbahnhöfe wurde am Freitag abend der Bcchrchilfsavb eiter Kührtch von dem Leipziger D-Zug erfatzk und in Stück« gertfsen. Der Verun glückte scheint das Herannahen des Zuges nicht bemerkt zu haben. ' Oelsnitz, 22. September. Einem hiesigen Gutsbesitzer wurden in letzter Zeit große Mengen Kartoffeln »am Felde gestohlen. Er legte sich deshalb nachts auf die Lauer, traf gegen 12 Uhr fechs Männer auf frischer Tat an und stellte sie Mr Rede, worauf sie mit Knütteln auf den Gutsbesitzer oindringen. Unerschrocken nahm er den Kampf auf und griff in äußerster Notwehr zur Schußwaffe. Fünf der Diebe ergriffen die Flucht und einer blieb kampfunfähig liegen. Die aufgenommenen Erörterungen führten zur Ermittelung der in Neu dörfel wohnhaften Diebe. Bei ihnen wurden größere Mengen Kar toffeln vorgefunden. Recht «nd Gericht König!. Landgericht * Der Geldbrief mit Popierinhalt. Am LÜ.Wnl kam aus dem Postamts tn Werdau ein mlt 1950 Mark deklarierter Geldbriej an, der am Tage vorher tn Leipzig-Leutzsch von -er Einkaufs- gesellschaft für Westsachsen aufgegeben war und an der einen Seite einen Schnitt zeigte. Sofort wurde von den Beamten sestgestellt, daß der Brief beraubt war, es befand sich kein Geld darin, son dern mehrere Blätter Papier. Unter der Anklage, den Inhalt von 1950 Mark unterschlagen zu haben, hatte sich der Kaufmann Willi Schneider, der als Einkäufer bei der genannten Gesell schaft angestellt war, vor der IV. Strafkammer des Landgerichts za verantworten. Das Urteil gegen Schneider lautete auf neuch Monate Gefängnis. » König!. Schöffengericht * Deutsche Leberwurst. Unter dem Namen .Deutsche Leber wurst' halte der Fleischermeisrer Erich H., hier, im November 1917 eine selbstgefertigte Wurst in den Handel gebracht, die in Dosen abgegeben wurde, aber von einer Beschaffenheit war, daß mehrere Käufer sie zur Untersuchung an die Woktsahrtspoiizei einschickten. Professor Dr. Nöhrig, Direktor der Ehemischen Untersuchungs anstalt in Leipzig, erklärte, daß in den untersuchten Dosen eine unangenehm riechende und schmeckende Masse gewesen ist, in der Fle.sct-abfälle den Hauptleil bildeten. Es wurde ein Fettgehalt von 18 Prozent festgestellt, während die Leberwursi damals 30 Pro zent haben fällte. Die Bezeichnung .Deutsche Leberwursi' sei irre führend gewesen, denn das Publikum habe annehnmn müssen, daß es hier eine besonders gute Leberwursi erhalte. Der Angcklngls H. wurde aus Grund der KricgSvcrordnnng vom 18. Mai 1910 za 2 0 0 Mark Gcldstrase oder zwanzig Tagen Gefängnis ver urteilt. Thüringen und Provinz Sachsen * Rudolstadt, 22. September. In einem Gartcnhause spielten meh rere Kinder mit einer Laterna maa-.ca. Plötzlich cntsland Feuer und äscherte bas Häuschen in kurzer Zeil ein. Während meh ere Kinder sich retten konnten, verbrannten zwei Kiraoen im Alter von neun und elf Jahren. L Eisenach, 22. September. Aus Anlaß deS 50jährigen Bcstchens der bekannten Dcmmerwerkc überwies die Geschästsleitunz der Staöl Eisenach ein Vermächtnis von 25000 mit der Bedingung, daß die Zinsen sür einen bedürftigen, begabten Schüler einer technische» Hochschule verwendet werden. Aus dem Reiche Elve FamUlentragödie. Zn Groß Rüschen in der Lausitz hak der Arbeiter PH »ritz seine Frau und seinen zehnjährigen Sohn, dann sich selbst erhängt. Die Eltern sollten in nächster Zeit eine Gesängnis- strafe wegen eines Schinkenöicbstahls antreken. Auch war ihnen die Wohnung gekündigt worden und sie hatten keine neue finden können. * Der mißtrauisch« Sclzutzmann. Ein Landwirt F. aus dem Orte Schwitten wollte mit zwei Wagen Stroh nach Iserlohn fahren, um es bei einer Preßsirma abzuliefern. Das Unglück wollte es, daß ihm ein Rad am Wagen brach. Dem vorbeikommenden Schutzmann stet es auf, daß durch das kleine Fuder Stroh ein Rad brechen konnte und er unter suchte daher die Wagen. Auf dem einen wurden 7 Sack Hafer und auf dem anderen mehrere Sack Roggen und 2 Sack schönes gebeuteltes Weizenmehl entdeckt, woraus die beiden Wagen beschlagnahmt wurden. Eingesandt / (AL» do 2«haU d«r Et»l«nd»nge» »vier dieser AodrIK ädernlmmt dl» Aedaktto» »»(,»: der prestgesetzllchen dein« Verantwortung.) Mehr Rücksicht! 3ch habe am 20. September d. I. dem WohltätigkeitSkonzert zum Besten der Hinterbliebenen von Gefallenen des Kgl. Sächs. Ers.-Inf.» Regt. 24 unter Leitung des Musikletters Hilgenberg im Zoologischen Garten b«igewohnt. Die Leistungen der Regimentskapell« waren ganz außerordentlich, und mit Freuden hab: ich mich dem Genuss« hin- gegeben. Der Kapelle gebührt die wärmste Anerkennung. Herr Max Meyer hat unS mtt seinem Klavierkonzert bewiesen, wie groß sein Können ist, uad Herr Hans Lißmann hat, wie immer, mtt seiner Herr üchen Stimm« den Lauscher entzückt. Auch Frau Eäcilie Rüsche-Endorf gebührt herzlicher Dank! Leider haben sich manche Konzeribcsucber derartig benommen, daß ich nicht umhin kann, einige Worte hierüber zu äußern. Nachdem Herr Lißmann bereits auf dem Podium stand, und jedermann sah, daß er beginnen wollte, ging das Publikum ganz' kmgsam auf sein« Plätze zu, sich dabei noch unterhaltend. ES war wirklich empörend. Bei den Transkripttonen über ein deutsches Volks lied mußte ich zu meinem Entsetzen sogar beobachten, daß Damen und Herren von ihren Plätzen aufsbanden und ihre Garderobe holten, dies hielt auch an, als Frau Cäcilie Rüsche-Endorf sang. Es ist doch eine Rücksichtslosigkeit sondergleichen nicht allein dem wirklich andächtigen' Hörer gegenüber, sondern auch gegenüber den Künstlern. Welchen Ein druck muß es machen, wenn er bemüht ist, sein Bestes zu geben, und die Anwesenden lausen ab und zu. Vergegenwärtigt sich denn daä Publikum nicht, welche Taktlosigkeit es begeht? Wenn schon ein Be sucher nicht ganz «es einzudringen vermag, so sollte er doch soviel Rücksicht auf seine Mitbürger nehmen und sich still verhalten. Ein oder zwei Stunden wird wohl jeder einmal stillsitzen können — und wenn nicht, dann soll er zu Hause bleiben. Ich richte an jeden die herzliche Bitte: Hebt Rücksicht gegen eure Nächsten und verhaltet euch während des Theaters und Konzertes still, kommt pünktlich und erhebt euch erst nach Schluß von euren Plätzen! Gertrud Wagner.