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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.09.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180924013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918092401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918092401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-24
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
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veile 2. Nr. 48'. Lkors)l»rr.Ausgaor Leipziger ^Lageotatt Dienstag. 24. Septemver LdL» Bulgariens Aulwort an Burian Sofia, kl. Septrmb«. (Batoarischc Trlegraphen-Ageutur.) Dir Antwo?tnese ö« dMcrische» Aegiermrg a»f bau dßarreichgch-nnga- rsfche» Voefchtog dar feig nch» Derttoal. Heer Mimst«! Die König Mchc R-g^rm», hat »Ul leötzafler Befriedignög Na Not« »am 14. Sa» tamber darch die Tur« Lx»e»Mg alle ttttegsührenden Staat« «ttzgelade» Hal. M einen, „otttteLar«« Gedankenaostansch zu Ichretta» Ab« Ne Mittel. den, Kriege et, Lrrb« zu sehen »ad die Ein tracht Mische» -en in den gegenwärtigen Wettbrand verwickelten Völ- h»r» wiederberMellen. Diese Anregnng «agprlcht vollkommen ebenso lche b« Bestrebung« deS bulgarischen Volkes, wie den Ansichten ßchiar AeMrung. Ich beeile mich daher. Lara, Exzellenz »itzuteilen, bah Bacharien bereit G. Detegtert« M «tsenden behufs Fühln^nahme mit den krtegführen- ben Staaten »nd. «venu sich di« Möglichkeit dielet, behufs regelrechter Nerdandinnge». Bnigarten Ist um so geneigter, an Schritten teilzu- »ehmen, bi« den Zweck verfolgen, di« Völker einem Einvernehmen näher z» dringen. daS den Frieden herbeizufahren geeignet wäre, als eg in diesem Krieg« nur Ansprüche erhebt, deren Grundsätze schließlich allgemein« Zustimmung gefunden haben. Treu dem demokratischen Ideal der Gerechtigkeit und Freiheit, an das uns die Ueberiieferung rmserer Wiedergeburt, der Geist unserer politischen Verfassung und alle Hilfsquellen unseres öffentlichen LcbenS binden, streben wir weder nach Eroberung von fremden Volksstämmen bewohnter Provinzen, noch nach Herstellung der Vorherrschaft über unsere Nachbarn. Unsere Kttegs- zielc fasten sich einzig und ausschließlich zusammen in der Festigung unserer Sicherung und in der Verwirklichung der Einheit unseres Vol kes in den ethnographischen Grenzen, d'e ibm die Geschichte angewiesen bat und die durch die aus der Entscheidung der Großmächte geflossenen Akte in der Vergangenheit wiederholt sanktioniert sind. Diese Formel datiert nicht von heute. Jedesmal, wenn die Balkansrag« zur Sprache gekommen ist, sei eS vor dem groß«, diplomatischen Ge richtshof von Europa, sei es in Verölungen der interessierten Völker selbst, hat sich Bulgarien unveränderlich auf den Boden der Nationali täten gestellt. Heute wie gestern verlangen wir nichts darüber hinaus. waS uns die tatsächliche ÄuSbre'tung unseres Volksstammes verbürgt. Indem wir auf solche Weise die formulierten Ansprüche unseres Volkes verfolgen, haben wir daS Bewußtsein, nicht bloß an der Schaffung einer billigen und dauerhaften Ordnung im europäischen Orient mitzuarbeiten, sondern auch unseren loyalen Beitrag znr Gründung sener Gesellschaft der Nationen zu leisten, nach weicher die Stimmen der zivilisierten Völ ker immer gcbielcr scher rusen. In diesem Gedankengang glauben wir die vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika geäußerte Ansicht über die Notwendigkeit, die Konslckte der Balkanstaaten nach dem Recht der Nationalitäten zu regeln, kervorheben zu müssen. Nach dem die VerbandSmächte wiederholt bff.nllich den Gedanken Wilsons zugestimmk haben, hat Bulgarien allen Grund, zu schließen, daß die Reg erungcn dieser Mächte gegen seine Ansprüche keinerlei grund sätzliche Einwände erheben können. Indem wir also die Iteberzeugung Eurer Exzellenz, daß zwischen den im Kriege befindlichen Staaken eine Annäherung möglich ist, teilen, hegen wir di« Hoffnung, daß der Schritt der k. u. k. Negierung dazu dienen wird, sie zu beschleunigen und die Organisation dcS internationalen Lebens zu fördern. daS auf edlen Giundsähen beruht, deren Heraufkunft die maßgebendsten Stimmen unter den großen Nationen gefordert haben und di« triumphieren zu sehen Bulgarien ganz besonders glücklich wäre.' Sofia, 23. September. (Eig. D r a htb e rt ch 1.) Die bul garische Antwort auf die Wiener FriedemSnote wird hier als Aus druck der unveränderlichen Richtlinien ter bulgarischen äußeren Politik oufgefaßt, nicht nur im gegenwärtigen Kriege, sondern auch in allen Pbascn der Balkanfragen. Daher bitten diese Richtlinien, nämlich weder fremde Völker zu unterjochen noch die Hegemonie auf beim Balkan anzustreben, den Kern der bulgarischen Entwicklung. Obwohl bereits die feindlichen ablehnenden Antworten oorttegen, meint man in Sofia -och, daß die nochmals zum Ausdruck gebrachte FriedenSbereit- schast der Verbündeten nicht ohne Einfluß auf die später« Entwicklung der Dinge bleiben wird, zumal da die Gegner trotz der gegenwärtigen Lage die Unmöglichkeit der Niedcrringung der Verbündeten weroen einsohen mästen. Die bulgarische Antwort bedeutet die Kräftigung der inneren Stimmung und des sich aufs neue bewährenden Bundesgedankens. Politische Nachrichten * Die ostpreuhischen Konservativen gegen Payers Red«. Line Nr Königsberg abgehaltene Vertretervcrsammlung d«S Ostpreuhischen Kon servativen Vereins nahm einstimmig folgende Entschließung an: Die Vertrekcrversammlung des Ostpreußischen Konservativen Vereins zu Königsberg erbebt auf daS entschiedenste Einspruch gegen die Rede des Vizekanzlers von Payer in Stuttgart, die ge- eignet ist, den StegeLwtllcn des deutschen Volkes zu schwächen und -en VsrnichtungSwillen unserer Feinde aufs neue zu stärken. Dem gegenüber geloben die ostpreuhischen Konservativen, dem Rufe unseres Kaisers in Esten folgend, hart wie Stahl auszuharren bis zum sieg reichen Ende. * Die Liberale Arbeitsgemeinschaft in Bayern, der die beiden liberalen Parteien angehören, hat in ihrer gestrigen Vorstand-flhung Mr politischen Lage Stellung genommen und betont in einer Entschließung: .Die kraftvolle Geschlossenheit zu einem unbesiegbaren Widerstand läßt sich nur dann erhalten, wenn die heutige Regierung zu einer Re ¬ gierung -er wettüderwiegenden Mehrheit -es - ««tschea Volkes ungesäumt unigestoltet wird, die di« ganze Vvr- «icku>oet»ag M übernehmen hat.. Von ihr erwartet das Volk ein klares «ltsckiadene< Programm der äußeren i»nü inneren Politik im Sinne der Anüfghrunge« deS Vizekanzlers v. Payer.' ' Teilweise Freig«k« des Lierverkoufs. Der preußisch« StaatS- kommiss» für Volksernährung hat ein« Verordnung erlassen, worin eS beißt: Vt« im laufend«» Wirtschaftsjahr bei der Sammlung der Ei« in Preußa, bisher erzielten durchschnittlich bcsrie-igcnden Ergebnisse schaffen die Möglichkeit, Erleichterungen -er öffentlichen Eier bet» t elf chaftung «intreten zu lasten, -te -rinnenden Wünsche sowohl der länidlichen als auch weiter Kreise -er städtischen Bevölkerung entgegmckvmmen. Auf Grund des 8 9, Absatz 3, -er Verordnung über Lter vom 12. August 1916 bestimme ich daher: Geflügelhalter, die ihr« BblieferongSschulhigkeit an Eiern für das WirtschattSiahr 1918 er füllt haben, dürfen wettere anS eigener Detlügeiwirtschast gewonnene Eier stteberschußcier) unmittelbar an Verbraucher zum KleinbandelShöchst- preit frei adsetzen. Uederschußeier find bei Ablieferung an die Sammel stellen oder Aufkäufer des Kommunalverbandes mit einem Zuschlag von 10 Pf. je Et zum jeweiligen ErzeuyerchöchltpreiS zu vergüten. Diese Bestimmungen gelten bi< zum 31. Ionuar 1919. Rücktritt Helfferlchs nttd. Berlin, 23. September. (Drahtbertcht.) Wie wir hören, ist Stoatsminister Helfferich, seinem Antrag entsprechend, von dem Auftrag der Wahrnehmung der diplomatischen Vertretung deS Reiches bei der Regierung der russischen föderativen Sowjetrepublik ent bunden worden. Auf Wunsch des Reichskanzlers hat er sich bereit erklärt, seine früh er c Tätigkeit wiederaufzunehmen und die Zusammenfassung der wirtschaftlichen Vorarbeiten für -te Friedens verhandlungen weiterzuführen. Preutzenbund- oder Ententefülfchung? Berlin, 23. September. (Drahtbertcht unserer Berliner Schriftleltung.) Bor einiger Zelt tauchte in Bayern ein Flugblatt auf, das den .Anschein erweckte, als rühre es vom Preußcnbund oder von alldeutscher Seite her und daß den Zweck hatte, in Bayern die Stimmung gegen Preußen zu vergiften. Es ist sestgestelit worden, daß dieses Machwerk weder von alldeutscher Seite noch vom Preußenbund verfaßt, sondern daß man es zweifellos mit einem Werkzeug der Ver- bandsagikatton zu tun hat. Es besteht Grund zu der Annahme, daß in den umliegenden neutralen Ländern noch weitere derartige Flugschriften hergestellt und nach Deutschland hereingeschmuggeit werden. Antiperpens Tchicksal Von unserm Brüsseler Sonderberichterstatter. (r.) Brüssel, 19. September 1918. DaS Schicksal Antwerpens steht zur Zeit in der Presse des besetzten Gebietes wie in den belgischen Flüchtlingsblättern, die sich vorzugsweise mit Schiffahrtsfragen beschäftigen, im Vordergrund des Interesses. Die vielfachen Erörterungen hierüber lassen sich kurz dahin zusammenfassen, -aß man in Antwerpener SchissahrkS- und Handelskreisen ernstlich um die wirtschaftliche Zukunft der Scheldestadt besorgt ist. Dies um so mehr, als von selten der belgischen Regierung bisher noch keine offen« Erklärung darüber abgegeben wurde, ob sie noch immer auf dem Boden der Beschlüsse der Pariser Wirtschaftskonferenz steh«. Dies ist aber für ein Antwerpen in einem wiederhergestellten Belgien die Kernfrage -es Problems. Nichts fürchten die Antwer pen« mehr, als -aß ein künftiger Wirtschaftskrieg gegen die Mittel mächte sie von ihrem natürlichen Hinterlande — Blditteleuropa — ad- schließen und ihnen den, die Hauptquelle ihr« Hafeneinkünft« aus machenden Transitenverkehr entziehen könnte, und das mtt Recht. Denn weder Frankreich, das übrigens schon zu Friedens zeiten zwecks Hebung der eigenen Häfen den Antwerpener Transtt- yandel durch Sonderabgaben erschwerte und jetzt mehr als je darauf bedacht ist, seine eignen atlantischen Häsen zu erweitern und ihnen durch Ausbau der BinnenschisfahrtSwege und deS Eisenbahnnetzes das «forderliche Hinterland, vor allem die Schwerz, zu erschlichen, noch England, für das im eigensten Interesse kein« Veranlassung vor liegt. Antwerpen gegenüber London zu bevorzugen, können für den Verlast des mitteleuropäischen Transitverkehrs -em Haupthafen Belgiens auch nur im entferntesten einen Ersah bieten. Der Wirt- schaftSkrieg würde -en To- Antwerpen- bedeuten. Das franzöfische Gelbbuch Genf, 28. September. (Etg. Drahtbertcht.) Di« französische Presse gehandelt da« Geldboch über -te Allianz mit Ruß land mit auffallend« Zurückhaltung. Einzelne Blätter er klären ausdrücklich, daß sie mit« de« gegenwärtigen Verhältnissen dar auf verzichten, Schlußfolgerungen aus d« Geschichte der französisch, russischen Allianz zu ziehen, die sich aus den veröffentlichten Dokumenten «geben. Die Veröffentlichung d« Aktenstücke üb« die Beziehungen zu Rußland wurden vor mehr als einem Iahre von Ribot beschlossen, ab« die Auswahl der Dokumente ist in letzter Linie natürlich von dem gegenwärtigen Minister des Aeußern Pichon bestimmt worden, der be kanntlich eine Kreatur LlemenceauS ohne jede persönliche Selbständig keit ist. Daß Pichon den Bericht Delcassäs ins Gelbbuch aus genommen hat, läßt sich wohl aus der Vermutung erklären, daß Cle- menceau den beiden strebsamen Nebenbuhlern durch die Enthüllungen des Geckbuches die Rückkehr zur Regierung erschweren wollte. Aus der Geschichte de» Briefportos Die neuen Erhöhungen des Briefportos, die für den 1. Ok tober bevorstehen, werden den Briefverkehr gewiß nicht etn- schränken, denn das moderne Leben hat den Bries zu einer so notwendigen und alltäglichen Erscheinung gemacht, daß die Zetten, in denen der Empfang eines Briefes für daS ganze Haus «in Ereignis bedeutete, endgültig verschwunden sind. And doch find diese Zelten noch gar nicht so lange her; sie liegen kaum mehr als ein halbes Jahrhundert zurück. In dem Deutschland vom Anfang -es 1V. Jahrhunderts gab es nicht weniger als 30 selbständige Postvcrwaltungen, di« sich die ein zelnen Staaten und freien Reichsstädte neben der dem Fürsten von Thurn und Taxis als Reichslchen verliehenen ReichSpost auf getan hatten. So zersplittert, wie damals daS Deutsche Reich selbst war, war auch sein Briefverkehr und sein Briefporto, denn die Münzsysteme, die Briefmarken und die Gebühren waren überall verschieden. Das Aufgeben und Freimacl-en eines Briefes war ein schwieriges Geschäft. Die ersten Briefkasten wurden erst 1848 in den Straßen angebracht. Bis dahin mußte feder Brief an den Postschalter gebracht und das Porto dort in bar erlegt wer-en. Der Postbeamte nahm eine höchst verwickelte Be rechnung vor, um das Briefporto hcrau-zudekommen oder wenig stens annähernd zu taxieren, denn daS Porto steigerte sich nach der Meilenzahl in vielen Abstufungen und konnte se nach dem Weg, auf dem der Brief befördert wurde, bald teurer und bald billiger ausfallen. Innerhalb des preußischen Gebietes beites stcb das höchste Porto auf 19 Stlbergroschen, eine Summ«, die nach dem heutigen Geldwert sicherlich nut 8 Mark zu beziffern wäre. Ein Brief vpn Königsberg nach Berlin kostete S Silbergrolchen, etn Brief von Frankfurt a. M. nach Danzig 16 Stlbergroschen. Dazu kam bann noch meistens «in Extrobestellaelb. Noch kost- spieAger gestaltete sich die Frankierung eines Briefes noch dem Ausland. Das Porto für einen Bries von Kopenhagen nach Bersin belief sich 1839 auf 58 Schillinge. Bon der Umständlichkeit und Anstcherhett der Briefdesörde- rung jener Tage, können wir uns, trotz unserer Klagen während der Krieg-zett, keine Borstellung machen. Zwar wurde jeder .Brief, der eine fremde Postanstalt berührte, dort sorgsam gebucht; aber trotzdem kamen sie sehr häufig nicht an, so daß man den Empfang eines Brieses stets al» «ine Art Vlückssall betrachten mußt«. Den dcunavge« Wirrwarr -es Briefportos schildert ein ^genaoN^stvNM V.Kmiöoö»» t» sein«» Kack, von der Mckpost mit den Worten: .Die damaligen Posttaxen in Deutschland bieten das Bunteste dar, was man sich vorstellen kann, so daß man säst glauben möchte, es fei aller Scharfsinn aufgewandt worden, die Verschiedenheit so groß wie möglich zu machen.' Ilm das teure Porto zu sparen, schrieben die Kaufleute Mitteilungen an mehrere Personen derselben Gegend auf etn Blatt, das dann der erste Emp fänger zerschnitt und verteilte. Bezeichnend für diese Hinter ziehungen ist die Geschichte, durch die -er große Reformator des englischen Briefverkehrs, der Einführer des Penny-Porkos, Row- land Hill, auf seine Verbilligung des Portos gekommen sein sott. Er sah, wie ein Bauernmädchen einen Brief von ihrem Bruder d«m Briefträger zurückgeben mußte, weil sie den Schilling Porto nicht bezahlen konnte. Voll Mitleid bezahlte Hill die Summe, aber das Mädchen überhäufte ihn nun mit Vorwürfen wegen seiner Verschwendung; in dem Umschlag sei nur ein leeres Stück Papier gewesen und die Nachricht, daß der Bruder gesund sei, stand in vorher verabredeten Zeichen auf der Rückseite des Briefes, konnte also von dem Mädchen gelesen werden, ohne daß es den Vries in Empfang nehmen muhte. DaS Beispiel Englands, das im Jahre 1840 das Porto für einfach« Briefe aus einen Penny sestsetzte, blieb auch auf Deutsch land nicht ohne Einfluß, und so kam im Jahre 1850 der deutsch österreichische Postvereinsvertrag zustande, der alle diesem Verein angehvrenden Staaten zu einem einheitlichen Postgebtet zusammen schloß. Immerhin blieben doch noch viele Teile Deutschlands außer halb, so baß die Zahl der verschiedenen Postgebieke Ende der 50er Iahre erst .auf 17 herabgekommen' war. Das Briefporto war für das PostverelnSgebiet aus 1, 2 und 3 Silbergroschen fest- geseht; zugleich ward« für dl« Ntchtfrankatur ein Strafporto an geordnet, da» Frankieren aber durch di« allgemein« Einführung der Postmarken «leichtert. Nun war der Weg zur Besserung betreten, und er wurde fortgesetzt durch die Herabsetzung des Portos für ganz Deutschland und Oesterreich aus einen Silber groschen, durch di« Einführung der Postkarten und endlich durch den Weltpostverein. K. Ein attflömisches Mirakelfvlel „Marlechen von Rymwegen" wird noch im Laus« de« Oktobers in -« deutschen Nochdichiung von Friedrich Marku» Huebner durch das „Deutsche Theater in Belgien" in -er Brüsseler Münzschaudurg zur Uraufführung ge langen. Während das vor zwei Iahr«n mit großem Beifall in Brüssel , und Antwerpen, «benfolls in der deutschen Ueberlraaung von F. M. I Unebner autaekäbrke altstLmische Volksjttick „Lancetot und San- Arbeiterkonferenz «nd Friedensnote u. Bafel, 28. Sept-M-«. (Ltg. Draht-»,tcht.) Var WM. laut des Berichtes dos Ausschuss«« d« kttepallkarte» Ar-ett«ck»»f«a»z wegen des »storretchtschen Friedensvorfchsages, d«, Reni« 1« genügend« Form gegeben hat, ist folgend«: Die Konferenz bat der Note, die die öst«reichi sch-ungarische Regierung an all« KttaafEtzrach«, geschickt hat, vollste Erwägung geschenkt. Indem Schur «ich «WM d>» letzteren eine geheim« Konferenz z« Lrörienmg -er Möglichkeiten des Frieden» / vorschlügt, wünscht die österreichisch-ungarische Regierung «tfeuibar, -er Sehnsucht -er Völk« nach -em Fried«, -en Anschein der Senugttumg zu geben und auf di« Regierungen d« Entente -te Verantwortung der Fortsetzung des Krieges zu laden. Die Tatsache, daß es dis-« Mlcht bekannt ist, ob die Initiative in dies« Friedensoffensive voa OcharMch- Ungarn oder gemeinsam von beiden Aentralmächten aosgeht, scheint a»> zuzeigen, -aß -er österreichische Vorschlag durch die Svvga Mtlert wurde, den inneren Zusammenhang der Monarchie zu stärk«, ast durch den Wunsch, wirksam bei der Regelung des WekltanstüLrs Mit-, zuwirken. Die Konferenz ist -er Ansicht, daß die alliierten Regierungen eine sehr schwere and gMhastcha Veranlworlung auf sich loden würden, wenn sie ein« rein ntGiIka Politik annehmen würden. Die alliierten Regierungen sollten tn ihrer Antwort -i« I-eutttäl -er Ansichten -urch enge und forldauern-e Zvsammenarbett hmbekstlhe« und in einer Kollektiverklärung ihre Ziele nn- Ansichten' kkrrmachr». Sie sollten ihre Unterschrift zu -en von Präsident Wilson formulierten 14 Punkten geben un- dermaßen eine Politik -er Klarheit un- Mäßigung gegenüber einer Politik einnehmen, welche ausschließlich durch die Aenderungen auf der Kriegskarte diktiert wird, und schließlich sollte pe ihre Opponenten mit Bezug auf deren allgemeine und besonderen Krtogi- ziele befragen, die niemals definiert worden find. Auf dies« Weis« solllen die alliierten Regierungen den arbeitenden Klass« -ie Ver antwortung für die vorgeschlagene Lösung auferlegen. Di« Regtervng -er Vereinigten Staaten ist bereits imstande gewesen, den Vorschlag der österreichisch-ungarischen Regierung zu verwerfen, indem fle be merkte, daß sie infolge der bereits erfolgten klaren und offenen For- mulierung ihrer KriegSzicle nicht die Nützl'chkelt «tusch«, -ie gleichen Erklärungen tn einer Konferenz zu wiederholen. Durch dt« Definierung ihrer eigenen KriegSz'elr, gemeinsam mit -en Vereinigten Staaten, wer den -ie alliierten Regierungen den Arbeitern -er Welt die Ueber- zeugung beibringen, -ah sie entschlossen sind den Kampf -urchzusetzen, nicht um der Angriffslust der Zentralmächte durch die Durchführung ihres Eroberungskrieges ihrerseits zu begegnen, sondern zu -em ein zigen Zwecke, eine unangreifbare Grundlage für eiueu Friede» zu schassen, -« gerecht und dauerhaft und in lleberetnstimmmrg mit -en Bestrebungen der internationalen Demokratie sein Mrd. Aus dem Verlauf der Debatte ist noch als interessant hervorzu heben, daß Gompcrs im Laufe deS TagcS gegen den häufigen Gebrauch deS Wortes .Sozialisten' als Bezeichnung für die anwesenden Delega ten protestierte. Henderson und die deutschen Mehrhettssozialisten Haag, 23. September. (EtgenerDrahtdericht.) Holl. Nleuws Bureau meldet aus London: Henderson erklärte in einem Interview, daß die Behauptung, er habe in seiner Ant wort an Ebert wesentliche Zugeständnisse gemacht, unberechtigt sei. Er habe lediglich versucht, den Standpunkt der britischen Arbeiter so klar zu machen, daß keine falschen Auffassungen über ihre Hal tung und Zukunftspläne entstehen könnten. Wenn die inter nationale Konferenz zustande käme, dann sei es von aller größter Bedeutung, daß diejenigen Fragen, die die Grundprin zipien berühren, im Vorwege gelöst werden. Würde man dies nicht tun, dann könne keine internationale Zusammenkunft die Ideale von Freiheit und Demokratie fördern. Damit werde dann auch der beabsichtigte Zweck nicht erreicht werden. Durch eine öffentliche Bekanntgabe der FrteüenSbedin- gunaen werde man viel weiter kommen. Obwohl er mit dem Versuch Eberts, die Haltung der deutschen MehrheitSsozia- listen klarzulegen, auch einverstanden sei, müsse er doch erklären, daß der bisherige Erfolg keinen Eindruck auf ihn gemacht habe. Die britischen Arbeiter hätten bereits seit längerer Zeit die bel gische Frage aus ihren Erörterungen ausgeschaltet. Die elsaß - lokhringischeFrage sähen sie als eine Rechtsfrage und nicht als ein neues territoriales Problem an. Auf diesen Standpunkt hätten sie die deutschen Mehrheilssozialisten bereits seit Mitte Januar aufmerksam gemacht. Er könne nur seinem Bedauern Ausdruck geben, daß sie bisher nicht diejenige Unterstützung er halten hätten, die sie hätten erwarten dürfen. * Zum Mitglied der Ersten Kammer -er sächsischen Slän-evcrsiiwm- lang wur-e Oberbürgermeister Nle-ner in Bautzen ernannt, -cr kürzlich in sein Amt eingewiesen wurde. * Lin neuer Minister in Lostarlca. .Temos' meldet auS St. Irsc de CosLarica: Der RechlSgelehrte un- Franzosenfreund Tobias Man- tufar ist zum Minister des Aeußern von Lostarica ernannt worden. Verein" seinen Stoff dem ritterlichen Milieu des flämischen Früh mittelalters entnahm, greift das vermutlich zwischen 1458 und 1510 in Antwerpen entstandene Mtrakelspiel „Mariechen von Nym- wegen" seine Gestalten mitten auS dem urkräftiaen flämischen Volksleben. Das einzige uns erhalten geblie bene mit Holzschntttabbildungen versehene Exemplar dieser sehr sonderbaren, aber wahrhaftigen Begebenheit besitzt die Münchner Bibliothek. Das Stück darf, wie der Uebersetzer tn einer im September heft deS „Belfried" (Belfrted-Derlag, Brüssel) erschienenen Selbst anzeig« bekanntgibt, als «ine flämische Spielart der Faust dichtung angesehen werden. Ia, «S scheint sogar, daß dieses alt flämische Mirakelspiel als etn« Vorform -er deutschen Fassung -er Faustsage vorausgeht, „weil die vom Teufel versuchte Menschheit noch nicht unter der geschlechterwetse getrennten Doppelfigur von Faust- Gretchen, sondern als eine elnzlae Figur dargestellt wird, in welche deS Weibes und Mannes Verhältnis zur Ewigkeit -es Guten und Bösen zusammenfließt: diese Figur ist das Weib. Als „eine gemül- hasle Leistung" national-flämischer Bahnenkunst, mehr aber noch als ein ltkerar-geschichtltch reizvolles Zeugnis für Volksschauspleldtchtung mittelalterlichen Ntederdeutschtums wird das Werk weder seine Wirkung auf der Bühne, noch in der bald auch im Inselverlage erscheinenden Buchform verfehlen. Der Verein znr Förderung der deittsche» Schanbühu«, Sitz Leipzig, lädt seine Mitglieder und Gäste zu einem Vortragsabend für Donnerstag, den 26. September, abends 8 Uhr nach der Alten Handelsbörse am Naschmarkt ein. Herr Universttätsorofessor Dr. Hugo Dinger aus Jena wird über „Alte und neu« Auffassung der dramatischen Kunst" sprechen. Der Eintritt ist frei. Lin« Neuerscheinung in der acka-e mische» Presse wird vom 1. Ok tober d. I. -te Monatsschrift .Die Schwarzburg' btlden, die vom Deutsch»» Verbände alter Schwarzdurgbündler, «. V., her aus gegeben wird. Neben einer im Kriege eingegangenen Vierteljahrsschrtft .Blätter aus -em Schwarzburgbun-e' ließ -er stu-entische Schwarz- burgdun-, der -ie Grun-sähe christlich« Sittlichkeit un- vaterländischer Gesinnung »«tritt, seit 27 Iahren ein nur -en Mitgliedern zugängliches Vun-es-iott erscheinen. Mit diesem, das mit Ausnahme eines weiter hin vertraulichen Teils, zu einem zeitgemäßen akademischen Blatt« aus- gebaut ist, tritt er mit dem 28. Jahrgänge an die Oeffentlichkeit. Das Blatt wird -ie Probleme un- Aufgaben behandeln, die di« Zeit -em Studenten un- Akademiker stellt, und außerdem eine Hochschulrundschau und v'ne akademische Bücher- und Blättcrschau geben. Kleine Mitteilungen. Eläre Reichenau, ehemaliges Mitglied -es Leipziger Schauspielhauses, wur-e für mehrere Iahre an das Berliner Rcsidenzthcatcr verpflichtet. Die Künstlerin wtr- im Kommenden Winter in Leipzig wieder einen Vortragsabend »«- anstatt«». — Die Kunsthalle zu Karlsruhe hat unlängst das neue graphisch« Werk -es Leipziger Malers Willi Münch - Khe sowie feine sämtlichen Frttbeverke exwoe^ess, Dii Da« »re Schrij -er veri Bahnhof wagen, f stark oc Kerle, z< -er um Maschin -em -er Anpre Das Ge! mächttgt' rufe erb Leipzig, war auf 0-ZugeS aufeinan un Ver< leisten. Ivl Sch< -te Rett len Wa< ihr« für Zugperfi sich auch Er kam, sonders Nedccktll Schilden auS. 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