Volltext Seite (XML)
Eurer Frau, Papa Stehauf? macht sie Euch noch immer den Kopf warm? Stehauf. Nich so warm, wie Eure, die Euch prügelt. Puff. Weil ich mich prügeln lasse. Wollt' ich mich wehren, drückte ich sic zu Muß. Hähnchen. Ihr seid allerdings — was den Körperbau anbelaugt — ich zum par Excmpel möchte nicht unter Eure Fäuste fallen — obgleich man seine Kuschen auch hat — allein aber Eure Frau — Ihr duht ihr doch nichts — der Pantoffel iS spitz basta! — Wie war denn das, von wegen die Col- lccte? wie hoch kommt's auf den Mann? Stehauf. Ich bihn zumm Einsam- mcln auScrnannt. Zwölf Gruschcn Car raut 's Essen, zwee Thaler die Wohl- thätigkcit. Wahs a Wein anbelangt, doh müß' bihrsch crschte abwarten, wahs bihr zn uns nehmen werden. Hähnchen. Abgemacht! Hier iS Geld! Zwee Rad! Der Berliner iS ewig der jenige, welcher —! und zwölf Groschen — cegentlich fufzehn Silber — cjal! — Papa Stehuffen kann man schon« sein Geld anvertrauen; er iS en ran- girter Mann — möchte »voll seine Knöppe haben. — Die Sparkasse weeß von ihm zn reden. Nanu — wann geht'S los? Fidel wollen wir sein! Die Frauens leute sind doch hoffentlich auch dabei? besonders eure Weiber, Kinderchen? nich? Kluck. Ne, die Frauensleute sind nich derbei — und dadrum kcene Feind schaft nich! Positus, ich setz den Fall, wir wären Junggesellen, allabunöhr, denn müßten Weiber bei sein, allein wir sind Ehemänner, da wollen unsc Weiber auch bei sein, also besser gar keine nicht. Stehauf. 'S ihs a wohlthätiges Zweckessen und dohderbci ihs kecne Amü sement!. Hähnchen. Auch jut! Stumm wie 'n Fisch! Allemal derjenige, welcher! Zehnte Scene. (Vorige. Madam Puff. Madam Kluck. Madam Stehauf.) Madam Puff. Hab' ich et nich gesagt? Da sitzen sie! Das iS ja meine Rede: in't Saufhaus were wir se fin den, aber nich bei de Arbeetl Kluck. Wenn man 'n Wulf nennt, so kömmt er gereimt! Da hat der Deu bel nnse Frauen! Hähnchen (geht ihnen galant entgegen). Meine Damen — äußerst schmeichel haft ! - Madam Stehauf (im Wiener Dialect). Du sollt'st di schäme, großer Dalk! wannst saufen willst, w'rilin säufst nit z'HauS? i werd' dir schon helfe, wann'S dir z'viel wird. Madam Kluck (immer sehr graziös und afsectirt hochdeutsch spreche» wollend, doch stets berlinisirend). Aber, lieber, juter Kluck — en Mann in deine Jahre — (zu Hähn chen.) Bonjour, Herr Hähnchen. Hähnchen. Schöne Madam Kluck — ich lege mir Ihnen zu Füßen! Nie ohne dieses! Puff (sich weit von seiner Frau entfer nend und den Patzigen spielend). Was sind das für neue Fahrten, Karline! was thust du hier? mußt du mir immer auf den Hacken sitzen? Madam Puff. Ach Jott, Hab' Er nich! Er will sich woll vor die Andern zeigen und spielt den Patzigen! Er jam mert mir! Puff. Davon is keine Rede! Du hast hier nichts zu suchen! ich bin hier in Geschäften, also geh nach Hause und sieh zu, ob du mich da findest. Madam Puff (ganz trocken). Komm Er mal her — Ich Hab Ihm was zu sagen. Puff (geht zu ihr). Nil, Was willst du? Madam Puff. Bück' Er sich! Pusf. Wozu? Madam Puff. Bück' Er sich, sagt man Ihm.