Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.08.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180826018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918082601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918082601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-08
- Tag 1918-08-26
-
Monat
1918-08
-
Jahr
1918
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Utt««, aber wir find uns erst im Verlaus des Kriege» bewußt ge worben, was wir an der Messe besitzen. Diese Erkenntnis hat z» einer großzügigen Förderung der Messe geführt, deren Früchte jetzt schon zu beobachten sind, aber erst nach dem Kriege aus reisen werden. Di« Leipziger Mustermesse wird das Ver- kausszentrvm der deutschen, ja der mitteieuro- pätschen Industrie werden. Der Entschluß, sie dazu zu machen, ist nicht freiwillig gefaßt worden: Wer dle Zeichen der Zett zu deuten weiß, für den kann es keinen Zweifel darüber geben, daß die großen Lasten, di« der Krieg allen Kreisen auf erlegt, dazu zwingen, Geld und Kräfte zu sparen. Zahlreiche In -ustriywelge können aber dadurch Geld und Kraft ersparen, daß ste sich die Einrichtungen der Leipziger Messe nutzbar machen, denn die Aussteller ersparen Kosten beim Absatz ihrer Maren, wie fie di« Hinaussendung von Reisenden, Katalogen und Propa gandaschriften, sowie -le Tätigkeit -er Agenten erfordert. Einige regsame Mitglieder der seit langem aus der Messe ver tretenen Industrien verstanden es im Verein mit der Stadt Leip zig, die Reichsleitung und die sächsisch^ Staatsregierung für die Messe zu interessieren, mit dem Ergebnis, daß das «Meßamt für die Mustermessen' ins Leben gerufen wurde. Der juristischen Form nach ist das Meßamt ein Verein, dem von den sächsischen Ministerium des Innern die Rechtsfähigkeit nach 8 22 des BürgcrUct-en Gesetzbuches verliehen worden ist. Dieser Verein hat nur 3 Mitglieder, nämlich den Rat der Stadt Leipzig, die Handelskammer in Leipzig und die Zentralstelle für Interessenten der Leipziger Mustermessen, e. V., in Berlin. Die Mittel aber erhält der Verein in erster Reihe vom Deutschen Reiche und dem Königreich Sachsen. Einschließlich der ihm vom Rat des Stadl Leipzig und den Interessenten zuslicßenden Betrüge hat das Meßamt mehr als 1 Million Mark im Sinne seiner Satzungen zur Verfügung, die als wichtigste Ziele und Auf gaben des Meßamts bezeichnen: «) den Behörden in allen die Mustermessen betreffenden Maßnahmen als sachverständiges Organ zu dienen: b) die Einrichtungen der Mustermesse in jeder Weise, na mentlich durch eine zielbewußte Werbetätigkeit zu fördern und sie im Interesse des deutschen Geschäftslebens weiter auszubaucn: es den Besuch der Mustermessen und den Verkehr auf ihnen zu erleichtern. Im Beginn des Jahres 1917 trat das Meßamt in Wirksam keit, indem es aus dem Grunde weiter baute, den der Mehaus- schuß der Leipziger Handelskammer im Lause vieler Jahre ge schaffen hatte. Der Besuch der Messe hat unter dem Einfluß einer geschickten Propaganda einen Umfang genommen, wie man ihn nie zuvor kannte. Dabei sind gewisse Unterscheidungen zu machen. Was zunächst die Gesamtzahl der am Geschäft beteilig ten Besucher anbetrisft, so ist fcstzustellcn, daß mit jeder der letzten Kriegsmessen ein neuer Rekord erreicht wurde. Die Zahl der auswärtigen Besucher betrug im Herbst 1913 ' 18 000 Herbst 1910 27 000 Herbst 1917 40 000 und beläuft sich zur jetzigen Herbstmesse auf rund 100 000. Die Gesamtzahl der Besucher ist zu teilen in die Zahl der Aus steller und in die Zahl der Einkäufer. Die Zahl der Ein käufer ist gegenüber der Friedcnszeit ganz gewaltig gewachsen. Die Zahl der Aussteller Kat für sich betrachtet, mit jeder Kriegs messe eine Steigerung erfahren, ober das Resultat der letzten Frühjahrsmesse blieb doch noch um einige hundert Aussteller hin ter der in Friedenszciten erreichten Zahl zurück. Es wurden ' nämlich Aussteller gezählt im Frühjahr 1914 4200 im Frühjahr 1915 2092 im Frühjahr 1VU» - im Frühjahr 1917 2392 im Frühjahr 1918. Kgy» ,-r DaS Steigen der Einkäuferzahl hat seinen Grund darin, daß d j e Ware knapper, der Begehr nach Ware größer ge worden ist. Wäre aber eine automatische Rückwirkung der Warenknappheit auf der Messe überhaupt sestzustellen, so hätte gleichzeitig ein Rückgang der Ausstellerzahl ciutreten müssen. Statt dessen ist diesmal eine A u S ste l l e r z a h l erreicht worden, die nicht nur die aller früheren Kriegs-, sondern auch aller früheren Friedensmessen übertrifft, denn diesmal sind es 4500. Mo ist der Schlüssel für das scheint.ic Rätsel zu suchen? Vor allem darin, daß in Deutschland der Wert der Leipziger Mustermesse in weitesten Kreisen eigentlich so recht erst im Kriege erkannt worden ist, und daß infolgedessen immer mehr Industrien, beeinflußt durch die Bestrebungen des Mehamts, den Schwer punkt ihrer Verkanfstäkigkeit ans die Leipziger Mustermesse ver legt haben. Leipzig ist immer mehr ein Zentralpunkt des Ver kaufswesens geworden, wobei man sich zu vergegenwärtigen hat, daß viele Firmen auf der Messe nicht nur in Kriegs-, sondern auch in Friedenszciten so reichliche Aufträge erhalten, daß sie ihre Betriebe damit aus ein halbes, oder auch auf ein ganzes Jahr voll beschäftigen können. Die Vorteile der Leipziger Mustermesse hat man im Aus lande überall erkannt. Infolgedessen sind rings um Deutschland Messen entstanden, oder doch wenigstens Einrichtungen, die diesen Namen in Anspruch genommen haben, ohne viel mehr als In dustrie - A u s st e l l u n g e n zu sein. Die meisten ausländischen Messen tragen euren rein nationalen Charakter, während aus der Leipziger Mustermesse alle Rationen, dre mit Deutschland in Frie den und in Freundschaft leben, ihre Fabrikate zeigen können. Die Leipziger Mustermesse ist nicht blot eine Einrichtung öer Stadt Leipzig, sondern Reichssache, und als solche durch d«n hohen Jahresbeitrag des Reiches anerkannt. Menn die Reichs messe in Leipzig wurzelt und nicht bald hier bald dort »-gehalten wird, so ist dafür nicht die Absicht maßgebend, die Stadl Leipzig vor anderen deutschen Städten zu begünstigen, sondern die Tat sache, daß die Leipziger Mustermesse seit Jahrhunderten bekannt ist, die zentrale Lage Leipzigs, und üer Umstand, daß keine an dere deutsche laber auch keine ausländisches Stadt gleichwertige Meßeinrichtungen besitzt, vor allem die Meßpaläfie, 30 an der Zahl, im Zentrum der Stadt, und einander so nahe, daß der Geschäftsverkehr sich mit der größten Leichtigkeit entwickeln kann. Wenn nun nickt zu erwarten steht, daß andere Messen neben der Leipziger Bedeutung erlangen, so könnte doch möglicherweise eine Zersplitterung der Kräfte eintreten. Manche Aussteller würden glauben, sie müßten außer in Leipzig auch an den anderen Plätzen ihre Produkte zeigen: das würde ihnen erhöhte Kosten verursachen. Und der ausländische Einkäufer, der etwa die der Grenze am nächsten liegende Messe aussuchcn würde, könnte ein falsches Bild von der Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie gewinnen. Das Meßwesen ist bisher ein Aschenbrödel der Forschung gewesen. Die Finsternisse in der Vergangenheit längst verschol lener Völkerschaften werden emsig durchleuchtet, aber diese Messe mit tausendfältigen Einflüssen und zahlreichen Funktionen hat nur wenige Geschichtschreiber gefunden, die sich ihrem Stu dium gewidmet Haden, darauf ist es zurückzuführen, daß ihre Be deutung noch vielfach verkannt wird, ihre Bedeutung als kraft- und zeitersparender Faktor deS Wirtschaftslebens. * Messesieber. Die «Schlesischen Wirischafts-Nachrichlen' schreiben: «Der Riesenerfolg der Leipziger Messe und die erstaunlich r?icbe Beschickung der ersten Breslauer Messe hat auch die anderen deutschen Großstädte zur Veranstaltung von Messen angeregt. Die Messcplänc schießen neuerdings wie Pilze nach warmem Regen auS der Erde. Roch Skutlzarr, München, Köln, Hnmdiug. Berlin (Modewoch.) wird nun auch Königsberg (wie wir be.eilS meldeten. Echristlkg. d»S .LT") mit einer Ostmesse auf den Plan treten. Diese Messe sott in erster Linie der Gewinnung des baltischen. litauischen und großrussischen Marktes dienen. ES ist zu- mmdesienS fraglich, eb doS Lrperiment, den LinheltSmcssen noch pro- p-nzielle Spezialmessen anzuglicbern. glücken wird, zumal der Waren hunger aus den WirlschaflSmärkten nicht ewig dauern wird.' Politische Nachrichten * Kart Ludwig Funck, der Vorsitzende deS Zen.tralauSjchusseS der Fortschrittlichen Voiksportei, ist oestcrn nach längerer Krankheit im Alter von 06 vahrcn gestorben. Funck hat im Anfänge der 90 er Jahre den Wahlkreis Homburg-Höckst-Usingen im Reichstage vertreten und war einer der beiden Frankfurter Abgeordneten im preußischen Land tage von 1892— 96 sowie vo» 1898—1912. Im Kommunalleben Frank- surtS hat Funck eine große Relle gespi»lt. Er war mehr UlS A) Jahre in der Stadtverordnetenversammlung und gehörte zu den Männern, die Adickes Frankfurter Universitätspläne sehr förderten. Vor kurzem wurde er non der Frankfurter Universität zum Ehrendoktor ernannt. * Badische Ordensauszeichnungcn für Sozialdemokraten. Unter den Ordensverleihungen zum VersassungSjubiläum sind die an zwei sozial demokratische LandlaaSabqcordnete bemerkenswert. Der zweite Vize- Präsident Geiß und der Schriftführer der Zweiten Kammer Steckingcr traben beide den Zähringec Löwen-Orden angenommen. ' Deutsch-polnische Verhandlungen. Wie wir erfahren, haben die > Vsttzandtungek zur Errichtung einer den k s ch-p olnisch e n Va l usd begpunep. Bei dem Mangel an Zahlungsmitteln «sneS ftthstäntzigzu WtenS mtb' der Notwendigkeit, die Parität Zwischen de? deutschen Mw polnischen Mark auch in der zukünftigen Form beizudehalken, ist eine Garantie der deutschen Reichsbank auch für die Zukunft erforderlich. In welcher Form eine solche Garantie übernommen werden kann, ist Gegenstand der Verhandlungen, und zwar soll von deutscher Seite an der Forderung tatsächlicher Sicherungen, insbesondere der Grenz- brrichitigung im Interesse der schlesischen Industrie festgehalten werden. Wie wir weiter hören, hak sich mit dieser Frage auch der letzte polnische Minister: at eingehend beschäftigt. Ls kann mttgeteilk werden, daß von polnischer Seite der Widerstand gegen eine derartige Lösung im Zu- sammei'.hano mit der Garantieerklärung der deutschen Reichsbank lm Schwinden begriffen ist. * Der türkische Finanzminister Dschavid-Bel traf heute morgen hier zum Besuch Königsbergs und de« Wirderaufbaugebiet«« ein. Von Königsberg begibt sich der Minister nach Verdauen und Allenstein. Am Montag abend kehrt er von Allenstein nach Berlin zurück. Besuch des österreichischen Kaiserpaares in Dresden Dresden, 25. August. (Drahtber. unserer Dresdner Schriftleitung.) Kaiser Karl und Kaiserin Zita werden voraussichtlich am Dienstag in Dresden eintreffen, um dein König einen Gegenbesuch abzustatten. Die Ankunft wird mittags erfolgen. Rach einem Empfang im Königl. Residenzschloß wird sich das Kaiserpaar voraussichtlich nach Moritzburg begeben, wo die Mittagstafel sialtfinden soll, und am Abend die Stadt wieder verlassen. Die künstlerische Erneuerung der deutschen Briefmarken > Ans wird geschrieben: Daß unsere gegenwärtigen ReichSbriefmorkcn ein Denkmal -e« Ungeschmack« sind und einer völligen künstlerischen Erneuerung bedürfen, darüber ist unter den Sachverständigen nur eine Stimm«. Daß ober die Voraussetzungen und Bedingungen einer solchen Erneuerung viel fach noch sehr verkannt werden, das beweist ein ebenso wohlmeinender wie verfehlter Vorschlag, der soeben der Oessentllchkeil vorgclegt wird. Er geht inchin, die künftigen deutschen Briefmarken mit Abbildungen deutscher Nationaldenkmäler zu versehen, wie z. B. mit solchen d«S Straßburger Münsters, der Marienburg, de« Niederwald-, des Hermann- und deS BiSmarckdenkmalS. Von Marken mit solchen Bildern ver spricht man sich nationale Werbekraft. Atteln abgesehen davon, daß von den genannten Denkmälern mehrere, wie z. B. das Niedcrwald- und da« Hermanndenkmol, ihres vaterländischen Wertes unbeschadet, künstlerisch keineswegs als vollendet anznsehen sind, so ist nicht recht abzusehen, welche Werbekraft im vaterländischen Slnne den kaum daumennagetgrotzen Bildchen dieser Bauwerke oder Denkmäler auf den deutschen Reichsmarken innewohnen könnte. Gewiß aber ist. daß Ab bildungen dieser Art auf unseren Marken nicht zu der gewünschten künstlerischen Erneuerung, sondern nur zu neuen künstlerischen En!- gleisunoen, zu neuen GeschmackSwtdrigkeiten führen würden. Eine ge sunde Erneuerung unserer Briefmarken wird ohne alle Nebengedanken und Nebenabsichten von dem auSzugchen haben, wat eine Briefmark« ist und ats wa« sie sich Ihrem Berufe nach zu geben hat. S e muß ihr Herkunftsland und ihren Wert verkünden und in irgendeiner Form ein Hoheitszeichen des bel-ess.'nden Landes ou,w«is«. Wie man av» die sen Elementen echl lcknplerifch« Marken gestalt« kann, dafür hak« wir ja eck »arlraffstchas Beispiel ln d« Kap«rischen Briefmarken, dl« ck kchepluchsch« Httchcht -a»em»är«q invhl überhaupt a's die besten Mak M bezeichnen sind. Sic zeigen den Kopf deS Landesherrn: Wbie-Ietchnimg ist gut, die Fläche verständnisvoll behandelt, die Schrift Mgeschmackvoll gewählt und gut in den Raum gesetzt, und Aussührung -vnd Farben sind vartresstich. Mehr braucht es nicht, um «ine wirklich künstlerisch« Mark« zustande zu dringen. Marken mit Abbildungen /von B«W«rk«n aber sd«r ähnlichem werden tnrmer mehr oder »entgrr an die bekannten Rekiamcb ldchen erinnern, mit deren Sammlung sich unschuldige Gemüter früher einmal zu vergnügen pflegten. <D Marim Gorki, dcr non seiner Erkrankung wieder völlig her- gestellt i>t, beabsichtigt die Leitung der von ihm herauSgegebenen Zeitung «Nvwaja Schis»" niederzulegcn und Rußland Zu verlassen. Er hat bei dcr maximalistischcn Regierung um Reijeerlanbuis nach dem Auslande nachgcsncht. ES verlautet jedoch, daß ihm die Bolschewisten die Pässe verw.igerten. tzochscholnachrichlen. W'.c wir hö. en, Hal Proiesjvr Dr. Walther Kolbe non der Universität Rostock einen Ruf aus den Lehrstuhl der alten Geschichte in GreisSwaid a!S Nachfolger M. Geizers er halten. — Wie die «Hochschulkorr." erfährt. Ist der Berliner Uni- vcrsitätSprosessor Dr. Carl F. L e h m a r: n - H a u p t aus den Lehr stuhl der allen Geschickte an die Universität Innsbruck berufen. — Geh. Medizinalrat Professor Dr. Gabriel Anton, Direktor der psychiatrischen und Nervenklinik in Halle, begehr am 28. August den 00. Geburtstag. Asiatische Handschriften. Lin neuer Katalog von Karl W. Hierse- mann in Leipzig, der gegen 700 Werke au« und über Asien enthält, ist besonder« reich an seltenen und kostbaren alten asiatischen Hand schriften. Au« Ostturkcstan sind die Gedichte NcwajiS aus dem Jahre 955 vorhanden, geschmückt mif fünf ostlürkischen Miniaturen. Von großer kulturhistorischer Bedeutung sind die b ldlichen Darstellungen der Balkanvklkcr aus dem 18. Jahrhundert, in Hondmalerei auSgesührt, die in zuverlässigster Weise über die Kostüme und Uniformen damat ger Zeit berichten. Das islamische Afrika ist mit äth epischen Manuskripten aus dem 17. Jahrhundert vertr.'ten, eathatt«- di« prophetisch« und «p»- urpph« Huckjwristm kos Alt« Testaments, Ltoker «ch Gebete der Prophet«, das Hohelied Salomoots, das Svangellom Johanni«. Ao« dem >1. 2»tzrtz«idift stammt eine armenische Handschrift, da« Eoange- liam Johannis. Arabische Handschriften aus dem 17. Jahrhundert ent- halten Spuren te« Korans. Von Interesse sind auch die jüdischen Lhe- kentroktc ans Valästino. Ein merkwürdiges Buch ist die Palästina- Handschrift, ein deutsches, gegen 1700 verfaßte« handschriftliche« Werk, dem 225 künsilcr'.sch aoSgcsührte Federzeichnungen beigegeben sind. Auch mehrere persische Handschriften gehören zu dcr Sammlung, darunter die Werke Nizamis, eine« der größten Dichter Persiens. Die Salzburger Verhandlungen B«rUn, 24. August. (Drahtbericht.) 3» de» nächsten Laßen werden dle wirtschaftlichen Verhandlungen zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich-Ungarn, die bisher otnen befriedigenden Verlauf genommen Haven, von einer erweiterten Kommission fortgesetzt werden, ^u der eine Reihe von Fach referenten sowie Vertreter von Bayern und Sachsen in Salzburg eintreffen. Bisher wurden die prinzipiellen Fragen des künftigen Verhältnisses erörtert und die Ergebnisse in Grund sätze zusammengefaßt, über die die Regierungen dann Beschluß fassen werden. Jetzt werden tm Sinne dieser Grundsätze die Eln - «elfragen, für die bereits umfassende Vorarbeiten fertig gestellt sind, insbesondere die Frage der Zolltarife, be handelt werden. Der Rückzug der Tschecho-Slowaken Stockholm, 25. August. (Draklbericht.) Die Stellung der Tschecho-Slowaken in Wirchnij — Ildürsk, östlich von Irkutsk am Baikalsee, wurde ihnen durch die Roten Gar disten nack dreitägigem Kampfe entrissen. Die Tschecho-Slowaken ziehen sich in östlicher Richtung zurü ck. London, 23. Auoust. (Drahtbericht.) Reuter erfährt von maß gebender Stelle, Laß der Rückzug der Tschecho-Slowaken am Ilssuri ihre Verbindungen nicht in Mitleideaschast zieht und als kein ernst zu nehmender Schlag ausgesaßt wird. Anderseits lief heulc eine dis seht noch «ndestaiigke M^ung «in, wonach die Tschechen Wcrfchnc-iidinsk, die erste oroße Slodt im Osten deS Baikalsees, ein nahmen. Fakts es wahr ist, würde Kies von Wlchliglreit sein, da e« bedeute» würde, daß die Eifciibahntunnels in: Süden dcS SeeS in den Händen der Tschechen sind. Amsterdam. 20. August (Drahtbericht.) Wie «Algemeen Handels- blad" aus London erfährt, wird nach Berichten au« Tokio amtlich aus Wl diwoSlok acme del: Feindliche Abteilungen griffen die Truppen des Gcneals Kairnckow an: sie wurden abgeschlagen. 8000 Mann feind liche Truppen befinden sich bei USpouka und Binrakow, gegenüber den vereinigten Trr ppen der Alliierten. Sie haben Maschinengewehre aut Schiffen am Ussaveri (?) ausgestellt. Die Truppen des Feinde« längs des Amur zählen 19 000 Mann, im Baikalgebiet 18 000 Mann. Hamburg, ?4. August. (L i g. D r a h t k e r < ch t.) Einer Genfer Meldung des .Hamburger Fccmde.idlalr'S" zufolge unternimmt «Journal de P.'Uple wegen dcr Intervention der Entente in Rußland heftige Angriffe g " g c n die französische Regierung. Das Blatt schreibt, daß die Entente anaeaiisfen worden und deshalb gezwungen gewesen sei, sich zu verteidigen. Aber, so rüst daS Blatt auS, es besteht doch ein großer Unterschied zw scben Verteidigung und Inangriffnahme eines FcldzugeS in Rußland. Hüten wir uns, daß wir durch den Wunsch, andere zu befreien, unS derart vec.zuloppieren, daß wir unS selbst bloß stellen. Forischritie be: Japaner in Sibirien. Haag, 25. August. (Erg. D r a hl b e r i ch t.) Einem offiziellen japanischen Berich! zufolge sind die japanischen Truppen im Ussnri gebiet bei Nikolajews bi« an die Mündung de« Amur flusse«, 600 Meilen nördich der Front der Alliierten, oorgedrungen. Der Sowjet gegen die Auslieferung der Jarenfamilie? Genf. 24. August. <Lig. Drahtber.) «TempS" meldet aus Stockholm: Nach Petersburger indirekten Meldungen haben die Sowjets in Mosnau und Petersburg sichgegen eine frei« Ausliefe rung der Zarlnwilwe und der Zarenfamilie nach Spanien mit großer Mchrheit erklärt. / Genf, 24. August. (Eig. Drahtber.) «Petit Journal' meldet: In den französischen Departements sind 1006 Russen interniers. Die Auslieferung des in Frankreich stehenden russischen HilfSheere« an die Bolschewiki-Regieiung wurde von der französischen Regierung ab- zelehnt. ' » We Irihtu-rißte» Schwere Unwetter in der Oberlaufitz Bautzen, 25. August. Schwere Unwetter, wie sie seit fangen Jahren hier nicht beobachtet werden konnten, suchten Sonnabend nachmittag die Ob erlauf itz heim. Heftige Gewitter gingen nieder, in deren Gefolge dichter Hagels chl ag auftrat. Die Eisstücke erreichten Taubenetgröße und sielen 10 Minuten lang so dicht, daß der Tag buchstäblich zur Nacht wurde. Besonders heftig trat das Unwetter auf den Bergen südlich und östlich von Bautzen und über der Zittauer Gegend auf. Hier er reichten die Eisklumpen sogar Hühnereigröße und bedeckten den Boden mit einer dichten Körnerschichk. In Pausen von einer halben bzw. einer Stunde, folgten Zwei weitere Unwetter, bei denen Hagelschlag und Wolkenbruch und orkanartiger Sturm ab wechselten. Der angerichleke Schaden, der sich gegenwärtig noch nicht übersehen läßt, istgewaltig. Das Getreide zwar hat weniger gelitten, da es zum guten Teil bereits eingefahren ist, da gegen sind die Obstbäume und Gemüsegärten schwer heimgesucht worden. Die Ausfuhr aus RlederlSudlsch-Indlen Amsterdam, 25. August. (Drahtberichk.) «Telegraas' erfährt aus Washington, daß die amerikanische Regierung bereits Lizenzen für die Ausfuhr von Chinin, Zinn, Zucker und anderen Waren in niederlänül- schen Schiffen aus Niederländisch-Indien nach Wefkamerika erteilt habe. Die Schiffe werden von den Alliierten nicht beschlagnahmt. Sie werden die Erlaubnis erhalten, auf der Rückfahrt Frachten, für deren Ausfuhr die amerikanische Regierung die Bewilligung erteilk hat, mitzunehmen, wahrscheinlich auch Lebensmittel. Seitens der niederländischen Regie rung liegt vorläufig noch immer keine Bestätigung der Reutermeldung für ein Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Holland vor. Die Kundgebungen gegen Malvys Verurteilung dauern fort Genf, 25. August. (Eig. Drahtbericht.) In Frankreich dauern die Kundgebungen gegen Malvy« Verurteilung fort. Die sozialistische Presse verösfenilicht jeden Tag neue Listen von Ge werkschaften auS allen Lanbesteilen, die flch den Kundgebungen an schließen. * Ein großer Munstionsdampfer versenkt. «New Park Herald' berichtet: Laut hier eingegangener Privatnachricht ist der englische Dampfer «Atlantian" torpediert und versenkt worden. Ver luste entstanden, dem Berichte zufolge, nicht, ober Datum und Ilnglücksstelle werden nicht angegeben. Das Schiff war mit Munition beladen. Die .Atlanttan" hatte eine Besatzung von 05 Offizier«» und Mannschaften und ging am 28. Mai von Europa ab. Ob das Schiff auf dieser Reise versenkt wurde, ist nicht bekannt. Die .Atlanlian' gehörte zur Leyland-Linie und war ein Schiss von 9399 Br.-Reg.-To. und im Jahre 1899 gebaut. Hier eingegangene Telegramme, weiche di« Versenkung melden, «tthatten keine Einzelheiten. * Li» ße-retch«« Gefecht der -eulickeu Ksloniailruppen in Ostaftiko. Bet d« Kämpf« putsch« einer deutschen «ch «tuer portugiesischen und eagllschen Abtelkimq im Bezttk O»«m«a» -«rieten, nachdem pch dt« Deutschen In da« Innere de« Landes zurückzog«, «l« dt« Lssfah««« Zeitung .O Eecnlo" vom 3. August berichtet, 20 portugiesische Offizier« in deutsche Gefangenschaft. Die Einbuße an Gefangenen muß nach dieser belrärbiiichen Anzahl gefangener Offizier« für Engländer und Portugiesen sehr bcirächtlich gewesen sein. * Der rulhenisch« Bischof Nicola« Bndka ist in Kanada ver. hafte» worden. Bischof Bubka ist au« Lemberg gebüclig und war als d«r Führer d«r römisch-katholischen Ruth«« in Kanada anerkannt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)