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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.07.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180712014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918071201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918071201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-12
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Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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Veite Rr» Li». Mvrgcn-Ausgabe Der letzte Penny Haag, 11. Juli. <Eig. D r a h 1 d«ri ch 1.) Der ehemalige Ehef- redaktcur des .Econonüst , Hearst, schreibt über tzt« KriegS- kredile, die jetzt bis aus 7342 Million«, Pfund Sterling gestiegen sink u. a. wie folgt: Seit Donar Laws Warnung man soll« sich die wirtschaftliche und finanzielle Lage vergegenwärtige« «ob bi« KN«pS- ziele andern, el>e ganz Europa und England finanziell zugrmrb, gerichtet sind, sind wieder 6 Monate vergangen. Seitdem Hobe» ßch bi« Staats schulden wöchentlich um 40 Aüllionen Pfund Sterling and di« Ein kommensteuer auf 70 Prozent erhöht. Der britische Bolsche wismus hat bereits veranlaßt, dasz die Reich« d«S Landet über die Hälfte ihres Jahreseinkommens an dcu Staat abgeben müssen, «md diese Steuer wird eher noch hoher als niedriger werd«. Dem» man noch drei Jahre braucht, um Deutschland zu besieg«, wird die britische Staatsschuld 12 Milliarden Pfund Sterling betragen und jedermann Ü0 Prozent Einkommensteuer bezahlen müssen, während unsere Schulden an die Bereinigten Stauten dis ins Ungeheure gestiegen sein werben. Statt Zinsen aus Amerika zu erhallen, werden wir unsere Schulden an Amerika mit der Ausfuhr unserer Fabrikerzeugniffe zu bezahlen haben. Hearst erinnert an Lloyd Georges Parole: » Lis zum letzt« Mann und tüS zum letzten Penny und meint, dasz der Augenblick des letzten Pennys nicht mehr scrn sei. , Haag, 11. Juli. fE i q e n c r D r a h t h c r i ch t.i Aus Lon don wird'gemeldet: .Im britischen Unterbaust wird Oberst Craig einen Antrag stellen, entweder den weiblichen An- gebörigender kritischen Militär-Internierten in Holland zu ge statten, diese dort zu besuchen, oder aber den internierten Kriegs gefangenen die Gelegenheit zu oerichassen, Urlaub nach England zu erhalten. Wiederaufbau des Handelsverkehrs nach dem Kriege Eine Erklärung der englischen Regierung. Haag, tl. Juli. <D r a h t d c r I ch j uni eres Sondcrbe- richtcrstatt e Im Unlerh-.usc teilte die Regierung mit, das; den naturalisierten Dcustchcn in England nach dem Kriege die Bcrtrclung deutscher Firmen nicht unmöglich gemacht w.rdcn könne, doch häng-, die Bedeutung di ser Angelegenheit nicht nnwcsen'i'ch non der Frage ab. ob für deutsche Erzeugnisse später nicht ein besonderer englischer Schutzzoll erhoben »verdc. Den deutschen Banken könne die Wieder eröffnung von Filialen in England höchstens durch ein l>esonderes Ge setz unmöglich gemacht werden. Die WoUpro des britisch?»» Reiches Amsterdam, li. Juli. lDiahtbenckl.) I.i einer Rede in Leeds sagte Sir Thom Mackenzie, ter als Berlieter Neuseelands der ReichS- kriegcckonsc:enz beigcwohnt Kat, da; BriNsck- Reick und Südamerika brächten jetzt einen Uebersckutz an Wvö > vor. Deutschland habe seine Wollindustrie in hohem .'Ratze cn ett, erzeuge jedoch mit Oester le ick zusammen nur 1 vom Hundert d- Bollproduülion der Welt, sei also darin völlig vom Britischer Reich agig. Darum empfehle cS sich, < Ile fcinclen Wollarten den Brü i : >d den übrigen Ber- büiideken voizudehaltea und Deutschland d ! nichts zu liefern, daS würde diesen Zweig der deutschen Indus sicher zum Absterben br.ngcn. Die spanische Krankheit in England Haag, 11. Juli. (Eigener D r a h t b e r i ch t.) Rieuws Bureau meldet aus Loudon: Laut der Wochenübersicht des medi zinischen Dienstes in London sind in der legten Woche 218 Per sonen an Influenza gestorben gegen 67 Personen in der Vor- denchtswoche. Gleichzeitig wird gemeldet, daß eine Ver mehrung der Todesfälle infolge Krankheiten der Luft wege ein getreten ist, besonders Keuchhusten hat viele Opser gefordert. Mifrhandlrma eines briti chen Aizekonsuls Haag, 11. Juli. (Ltg. Drahtberich t.) RieuwS Bureau meldet aus London: .Times' berichten ans Buenos Aires: Die Strei kenden in Billa Konstitution haben den britischen Bize- Konsul angegriffen und ihn verwundet. Der Vlze-Konsul wurde gewaltsam nach dem Hauptquartier der Streikenden geschleppt und dort mißhandelt. Der britische Gesandte hat gegen dos Verfahren Protest eingelegt. Die Moldau — ein Niesenarab Wien, 11. I»li. (E i q. D r a k 1 b e r i eh 1.) Die «ReichSpoff" meldet aus Bukarest, die unabhängige .AenestareS" schreibt über die Verhandlungen im deutschen Reichstag betreffend die KriegS- gefangencnfrage. Für die angeführten Fälle habe Rumänien keine Entschuldigung. Zur Verteidigung müsse aber gesagt werden, datz die Fälle nicht infolge einer besonderen bösen Absicht, sondern d i e Folge der gesamten Zustände in der Moldau während des kritischen Winters 1916 waren. In diesem furchtbaren Minter litten nicht nur die Soldaten in der Moldau, sondern alle Welt. Truppen wie Bürger, nickt nnr Gefangene. Es gab r n m ä n i s ch e R e g > m e n - ter, die mehr als die Hälfte ihrer Aktiv stärke verloren. Infolge der bedrängten Wohnungen traten Flecktyphus und Rü'ckfall- ficber auf. Bon den Truppen starben mehr als 60 OVO Mann in den Spitälern. Bon Zivil und Militär sind in den Spitälern und Lazarelten insgesamt mehr als 400 000 Menschen gestorben. Die Zahl der über haupt Zugrundegcgangcncn wurde auf 000 000 geschätzt. In Jassy allein starben in einem einzigen "Spital 50 000 Menschen täglich. Die Tol« wurden unter daS Bett geworfen und die Leichen am Morgen wegqeschafft, wo sie autzcrhatb der Sladt tagelang unbeerdigt liegen blieben. Wegen der Leiden der Gefangenen dürfte man also nicht daS rumänische Volk beschuldigen. Leipziger TageLlaik Sitzung Ker Handelskammer Leipzig, den 11. Just ISIS. Di« Sttzrurg eröffnet miö l<N«i H«r Geheimer Kommerzienrat Schmidt. Lr gedenkt des Heimgangs deS Pnästtwuten Kempff vom Heuidalsdag. Aach ewigen Retzlstoanten-Mitteilungen bespricht Heer Gehetmrat Tobias die Rechnung« der Handelskammer sch 1917. Sr fahrt «4, das; dl« Ho« d eisk a m m er selbst «in« Grsamd etnnah-me von SS.' 619,86 .lt gehabt hat, darunter 300 622 ,4t aus Steuer- Zuschlägen, .1000 Beitrag vom Staate, 14 120 .lt verschieden« Etn- nahnren. Dem steht eine Gesamdavsyabc von 390 192,60 .K gegenüber. In ihr spiet« ckamentltch folgende Posten ein« hervorragende Rolle: 128 081 Gebälter und Pensionen, 35525 «tl Mietzins, 15105 °tl Kanzietiatlfwand, 12 511 Drnckhosten. 10 000 ^Beitrag zur HanöeN- hochschale, 20 000 ^l sch KvtegswtrtschclftSmuseum, 35513 Za- schutz Mr OeffentUchen HcurbelÄehvcrnstatt. 32 807 zur Bdrse usw. Der entstandene Fehkbelrag wvvde ach Gewinn- und Verlustkonto übertrag«. Sodann erörtert er das Konto der Verwaltung deS Börsen ge bäud es. ES zeigt ein« Gesamtem nahm« von 145432,43 Sie setzt sich hauptsächlich zusammen aus Metzinfen und HeizungS- und Be leuchtung Sbeiträg«. Die Ausgaben beliefen fick auf insgesamt 143 868,21 ,<l und .zeigen an wesentlich« Post«: Verzinsung« usw. von Anleihen nnd Darlekn sowie deren Tilgung 74 450 „st, Betriebs kosten 30745 „st, St«ern und Abgaben 4298 „st usw. Es lM sich ein Iteberschutz von 1564 -4l ergeben, der auf das Konto Handelskammer übertrag« wurde. Di« Bors« hak nach den Ausführungen deS Herrn Geheimrat Tobias einen namhaft« Zuschutz erfordert: ihre Einnahmen be trugen nur 14 914,40 „st, ihre Ausgaben dagegen 47 721,71 „st. Erstere bestand« aus dem Erlös von Eintrittskarten und Vermietung von Plätzen, die Jahresbeiträge der an k-er Börse vertreten« Finnen er brachten nur 7462 <st. itnLer den Ausgaben stand der Mietzins mit 22 533 <( obenan, cs kommen sodann Gehälter 10 609 <st, Heizung 9125 .st ulw. Den somit entstandenen Fehlbetrag hat die Handels kammer mit 32 807,34 .st gedeckt. Mit der Erteilung der Entlastung sür alle an diesem Rechnungs werk Beteiligten sprach die .Kammer diele Rechnungen richtig, worauf Herr Kommeizieutat Seifert bcrichkete: Die K r a m e r st i s t u n g zieht ihre Haupleinnahm« vornehmlich aus Mietzins« vom Grundstück Löhrstratze 3 5, und zwar satt 30 900. st, ferner auS Zins«, nämlich 21 257 .st, Insgesamt 50 597,30 <<t. Ihre Ausgaben sind höher und zeig« folgende wesentlich« Poften: Spenden, j Stiftungen usw. 4918 ^st, Gehälter und Pensionen 36 761 .st. Insgesamt ! betragen die Ausgaben 52 214,61 -st, so datz sich ein Zuschutz aus den j ANtieln der HandelÄehrcmst.iU dzw. der Handelskammer nölig gemacht hat, er betrug jedoch nnr 1617 -st. Die Handels! eh ran st alt erforderte 20890 „st mehr, als ver anschlagt war. nämlich 205 775,50 -st. Die Hanplcinnahmequcllen sind Schulgelder 146 384 .tl, Beitrag des Staates 15 000 cht, Beitrag der Stadt Leipzig 35 000 -st. Auch die HandelSlehranst-alt erforderte einer» s-ehr beträchtlichen Zuschuß, da ihre Ausgaben sich auf 241 707 -st be liefen, darunter Gehälter 183 724 -st. 27 618 «st Mietzinsen, Druckkostan und Einrückvngsgebikhren 2524 -st, 3876 „st Ergänzungen und Abschrei bung« usw. Die Handelskammer hat den Zuschuß von 35 931 ,4t ge deckt. Auch an dies« beiden Rechnungen hatte die Kammer nichts auS- zufetzen. Es erfolgte demnach Nichligsprechuug. Im Xiamen deS VcrsafsungS-AusschusieS berichtet sodann Herr Ge heimer .Kommerzienrat Tobias über die wichtige Frage der Neuordnung d«S AuslanbdiensteS. Der Herr Berichterstatter gibt den wesentlichsten Inhalt dec bekann ten Denkschrift des Hamburger Ausschusses wieder und teilte gleichzeitig mit, daß die drei Hanseatischen Handelskammern für die Hamburger Vorschläge beim Reichskanzler eingetreten sind nnd ihn zugleich gebeten lraben, Mitglieder dieser drei Kammern als Sachverständig: zu den Be ratungen der Kommission hinzuzuziehen, die In dieser Angelegenheit von der Regierung eingcsehl werden würbe. Der Berfassungsausschuß habe nun die ganze Angelegenheit eingehend beraten und sich im allgemeinen mit den Hamburger Vorschlägen einverstanden erklärt: jedenfalls erachte er sie für geeignet für weitere Besprechungen. Er glaubt aber, daß zu diesen Besprechungen nickst nur Mitglieder der drei Hanseatischen Han- dclSk.unmcrn, sondern auch Vertreter der Industrie und deS binnen ländischen Handels hinzugezogen werden müssen, da eine große Reih« industrieller Firm«, sobald sie einmal zu achtunggebietender Stellung sür den Außenhandel gelangt sind, dir Beziehungen zum AuSlande nicht mehr durch Vermittlung des Exporthandels, sondern unmittelbar durch eigene Vertreter und Reisend« pfleg«, außerdem aber der Handel im Auslande auch stark auf den Binnenhandel zurückwirkt. Der Ver- fassungsauSschuß war aber außerdem auch der Meinung, datz die Ver treter von Handel und Industrie nicht nur als Sachverständige zu den KommtsstonSsitzungen zugezogen werden sollten, sonder» vollgültige Mit glieder der Kommissionen selbst worden müssen. Ferner erachtet er cS für notwendig, daß die Wirkungen der vorzunchmenden Neuordnungen deS Auslanddienstes dauernd kontrolliert worden möchten, damit Vie Neueinrichtung« fortlaufend auf der Höh« bleiben. Zu diesem Zwecke mvtzkr bei dem Auswärtig« Amte ein Beirat geschaffen werden, der sich in ähnlicher Mcise wie genannte Kommission selbst zusiunmensctzen könnte. Herr Geheimrat Tobias bittet schließlich um Annahme fol gender Entschließung: .Die Handelskammer Leipzig begrüßt die von dem Hamburger Aus schuß sür Neugeslallung deS AuSlauddiensteS und den drei hanseatischen Handelskammern gemachten Vorschläge zu einer Neuordnung unseres auswärtigen Dienstes für die Kriegszeit sowohl als sür die später« Fr-lebenszeit als auhcrordenli'ch bedeutsame und wertvolle Anregungen, denen im Interesse unseres Auslaudhanbeks in tunlichst weitgehender Meise nachgekommcn werden sollte. Da ein Eingehen aus die Einzel heiten der beiden Kundgebungen erst bei näheren Besprechungen in der i FvrNag. 12. 2«1i ISIS von dun Sta<«setzre«r d«s Auswärtigen Amtes eingesetzten Kam Mission zweckmäßig erscheint, hierbei aber auch die inländische Industrie und der Binnenhandel ganz wesentlich beteiligt sind, spricht we Han- drlskammei den Wunsch aus, daß die genannte Kommission durch Hin- MZtehung von Vertretern auch dieser Mreise verstärkt werden möchte. Außerdem hält die Handelskammer eS für wünschenswert, daß zur dauernd« Beobachtung und Verwertung der mit der vorgeschlagenen Nenordnuug gemocht« Erfahrungen dem Auswärtigen Amte ein stän diger Betrat betgegeb« wird, dessen Zusammensetzung in ähnlicher Mels: wie Sie der vorgenannten Kommission zu erfolgen hätte.' Die Kammer machte diese Entschließung ihres Ausschusses zu ihre« eigenen. ES folgte eine gehetnee Sitzung. Sächsische Nachrichten kl. Löbau, 10. Juli. Von einer nicht genannt sein wollend« Familie sind dem Heimaldankverein Löbau-Land 10060 «3t gestiftet worden. — Der Kriegspatenschaftsstock des Vereins hat sich auf über 30 000 .st erhöht. Der Vorstand beschloß, bis zu 20 000 „st zur Verfüg — g zu steilen, um für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene Wäsche und Bekleidungsgegenstände anzukaufen. kl. Bautzen, 9. Juli. Die zehn Molkereigenossenschaften im Gebiet des Landwirtschaftlichen KreisvereinS für die Oberlauflh ver arbeiteten im vorig« Jahre 10 515 481 Kilo Milch, das sind 1851 204 Kilo weniger als im VorjaH-rc. Hiervon wurden 4M 123 Kilo ia den Städten als Frischmilch verkauft, 503903 Kilo wurden zu Fettkäse ver arbeitet und der Rest wurde verbuttert. Die Buttvrausbeuke ging um 79 393 Ksto zurück, die gewonnene Quarkmenge betrug 174 971 Kilo. Thüringen und Provinz Sachsen * Eilenburg, 10. Juli. Der Zweite Bürgermeister Abo Fricke ist iin Alter von 61 Iahcen gestorben. Lr amtierte seit 1894 tn Eilen burg, wo er zunächst als Etadtrat wirkte; seit 1914 führte er den Mel Zweiter Bürgermeister. Vor seiner Amtstätigkeit in Etienbwg war der Verstorbene Bürgermeister von Lauchstädt bet Merseburg. ' Camburg, 10. Juli. Während zam vorig« Vieh-marllle bis zu 200 , ll sür in Paar Saugschweine geboten wurden, war gestern der Antrieb so groß und die Nachfrage so gering, daß zuletzt der Preis bis auf 30 -st für ein Paar herabglug, und die Hästfte deS Antriebs un verkauft blieb. * Münchenbernsdorf, 10. Juli. Hicr wurde eine Frau auS Leipzig odgesaßt, die auS einer hiesigen Konditorei fünf Tort« sowie an anderen Stellen eine Henn«, zwei Schock Kohlrabi usw. eingehamstert hatte. Die Verkäufer werden sich noch extra wegen Aeberschrvitung der Höchstpreise zu verantworten hoben. Recht und Gericht Schwurgericht. r Ilnker der Anklage des Meineides hatte stch der 42jährigc Oberkellner Karl August Heinrich Schaper aus Hannover vor den Geschworenen zu veranirovnen. Die Verhandlung, in der es sich um einen Eid deS Angeklagten in einem Ehescheidungsoer fahren handelte, fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt Das Urkeil lautete auf ein Jahr drei Monake Zuchthaus und fünijährigen Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Schöffengericht. t Wegen Beihilfe zur Entziehung der Wehrpflicht waren die Arbeiierssrau Minna Zentsch und die venvurvete Arbeiterin Selma Müller durch Strafbefehl je in eine Strafe von zwei Wochen genommen, wogegen sie gerichtliche Entscheidung be antragt hatten. Die beiden Frauen harten im März vergangenen Jahres einen Mattosen kennengeiernt, der hier auf Urlaub war. Vachdcm er wieder in seine Garnison Wilhelmshafon zurück- gekehrt war, hatte er die Frau Müller durch, einen Brief ver anlaßt, ihm ein Telegramm zu schicken, daß seine Mutter gestorben sei, nnd einige Wochen später die Frau Zentsch, ihm .zu tele graphieren, fein Vater sei gestorben. Das Telegramm der Frau Ientsch hat er dann benutzt, um sich einen neuen Urlaub zu ver schaffen und fahnenflüchtig zu werden, doch ist er bald nachher wieder festgenommen worden. Während das Schöffengericht den Strafbefehl gegen die Angeklagte Müller aushob, wurde die Strafe gegen die Angeklagte Ientfch bestätig 1. t Falsche Entschuldigung wegen Ausbleibens als Zeuge. Der Kaufmann Richard Zuppkeevar war am 14. Dezember v. I. als Zeuge in einer Beleidigungsklage vor dem hiesigen Amlsgerichi geladen. Er war aber zu dem Termine nicht erschienen, sondern hatte sich in einem Briefe entschuldigt, daß er an einem Furunkel operiert sei und nicht gehen könne. Am selben Tage ist er indessen in seinem Geschäfte gewesen und hat dort gearbeitet. Das Schöffen gericht nahm an, daß es ihm dann auch möglich gewesen sei, seiner Zeugnispflicht nachznkommcn, die Entschuldigung^ also falsch ge wesen sei. Der Angeklagte wurde zu zwei Tagen Gefäng nis verurteilt. Wetterbeobachtungen in Leipzig Zull Lxlttemp. euli- skachl. Vro,. L«!»p-rai.-cr^Ir»mr am ll>.7. abds. 8 Uhr Allgemeiner Wetlerverlou! 10. adendSM. 11. früh 7li. 11. mitt. 2ll. -18,0 -15,2 -20,9 90 91 55 Höchste T.-i-23,7 Tiefste T.-s-l5,5 Riederschi. 6,2 trüb, trocken »rld, treck«» 6enn«nsch«la » Verwiegend t beiter» un» I trecken« 1 MItternng' Ausgaben Gewinn- und Berlust-Nechnunq am 31. Dezember 1917. Einnahmen. Allgemeine Verwal- tunqäkoslcn. . . . 667 754.16 Aufsichtsbcamtc und Baynhofsverwaltung „ 165 558.57 Schaffner 1 748 837.10 Wagenführer .... „ 1 141365.18 Bekleidung und Aus ¬ rüstung - 226 439.6« Skalikosten 47 454.11 Wagenuntcrhalkung . „ 566 097.56 Elektrische Zuqkosten „ 2 122 570.80 Bahnunterhaltung . „ 476 321.28 GcbäudeunterbaUung „ 22 638.41 Steuern und Abgaben „ 935 346^3 Feuerversicherung.. , 27195.41 Haftpflicht- u. Unfall ¬ entschädigung .. . „ 245 086.32 Arbciterversicherung. „ 276 371.75 Krtegsunterstütznng . „ 918 046.36 Hypokhekenztnsen Zinsen auf Sicherheiten der Angestellten Tettscholdverschrei- bongS-Ztnfen Groß« Leipziger Straßen bahn -F «llv«.— Teilschutöverschrei- bungS-Zinsen Leip ziger Elektrische Siraßenbahn . . . 247 000.— Rücklage für Erneuerungen „ „ Tilgungen Abschreibung aul Wertpapiere . . . , „ Inventar » » Pferde Gewinnvortrag auS1916-4? 81090.05 Relngewiun sür 1917 . , 1 114 487D2 9 582 088 22! 1V81V — »M2 95« 652 0«'— 2 500 000 —! 275 000 315 388 — 42 320 28 13 877 52 1 195 577 >07 ' 14000106 jös Gewinnvortrag auS 1916 Betriebseinnahmen . Plakatmtcte Mietzinsen Bekriebsführung Kleine Einnahmen . . § 81090 05 14 365 601 93 7 292 50 20 523 23 22 903 57 7 209 41 95 485 35 14 OMI« P4 Da-Z Bcch.meh batte am Schluffe des Bctricbsjahrcs 1917 eine Ausdehnung von 149.458 tcm Kleis, davon entfallen 16,5->4 km mit die Bahnhöfe. Hierzu sind uns dem Besitze der Leipziger Elektrischen Stratzenbahn N0Z2A km Kleis getreten, von denen 8,080 kni auf Bahnhöfe nnd Hallen entfallen, so datz im Betriebsfahre 1018 eine Kleisläugc von insgesamt 250,744 km in Betracht kommt. Erhebliche Betriebsstörungen sind, abgesehen von den durch die KrieaSverhältniffe bedingt« Erschwernissen und behördlich angcordneten Matznakmen, die eine Einschränkung des Betriebes notwendig machten, während der letzt« 3 Jahre nicht vorgekammen. Der seit 1806 in Geltung gewesene 10 Psg. Einheitstarif bat vom 16. Februar 1918 ab bis auf weiteres wegen der gestiegenen Löhne sowie eingetretenen Berleuerung aller Materialien und der von Reichs wegen neu ein- gefuhnen sioblen und BerkehrSsteuer eine Erhöhung aus 15 Pfa. erfahren. Bis."1 März 1018 betrugen die Betriebs einnahmen M. gegen M. 3029773 37 in derselben Heit deS Vorjahres. Wagen-Kilometer wurden in dem gleichen Zeitabschnitte 5 560067 gegen 6777158 im Vorjahre geleistet Wenn sich auch bis jetzt ein abschlietzendes Urteil über d«, Erfolg der Tarif-Reform noch nicht ak«cben lätzt, so dürfte doch bei nicht zn fernem Eintritt normaler Zeitverhältnijs«, imd falls die günstigen Nerkehrsverhättnisie anhalten, eine entsprechende Verzinsung des nunmehr erhöhten Aktienkapitals und damit eine gedeihliche Weiter- enttvickelnng des Unternehmens zu erhoffen sein. Leipzig, im Juli 101« Große Leipziger Stratzenbahn Goetz. O. Weber. Allgemeine Deutsche Eredit-Anstatt. Drinrb -es vorstehenden Prospekts nom. M. 4 800 000 — neue Aktien der Großen Leipziger Stratzenbahn in Leipzig 4500 Stück über je M. 1000 — Nr. 12001- 16500 ZN» Handel and zar Nottervng an der Leipziger Börse zagelassen worden. Leipzig, im Juli 1918. Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt.
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