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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.07.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180709019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918070901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918070901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-09
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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li 1V18 Händler. — >or». A, B, chk« Haapt- e allgemeine >ro,enL _yom Gemeinschaft » hefchlaAe». mistenungkück termchm eine etndrtngltcher -ms die Zag- r, und dessen ; Gesellschaft Person en :öt«i. Bis unbekannte ii dem Schneo starte». Ira»», chiSfk«), L«rt- ) »''L Prvmi-, wal-bahn. dem gr»h«n -«rb'I l <»MÜ .'t 0 Mein), jvr rliaii '?te»iiz«:t Xr Union-K!:>!> iq biingi. di axalacr al« Binder ZIderIm n den Lln^an§ vte Winni and Locuila«. 5»!. Herr O. Tran, Parekes geq«H !>tz, ,>er nrire r ehr qu!« rm >awd« iil»eri>o!t >b nnd dadrr>t> wd«. i>er ntadschürsnnac, zlcich er znletzl idenden Bane Pawk«. Zwei nd dal Ha».'?!- e qenanen Er- , 2. Nanjedai m e r tt Win. weil zurück. -- .1. 2. Dai-,-^- . ?. ?tb:ah->m t, 2. Dsknd:, Sed-, Vone. ann, der zwm : genauen tz, d., L. ?an^e tiiomele'kaui 12M Mei.- . 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Psstgedahk. ai»z«ln»„«r 10 Df. — Sins- and Acsiia^S Pf. »«»»«»»«ch.Anichinh Ar.ioosL >4«« nnd >««»,. — PoftschickkoM» 7»0. Schrift,»«^,,, »nd DefchdstSff«»«: 2,ha»»i«,aff, Re. 8. Verlag: Dr. Reinhold L Co., Leipzig. 1S18 Bezugspreis: L M AL"L..M"L.'Är »t«rt«lsldnich M. IXV: ftr Adh»l«r »»natitch 4N. I.7S; durch ,ns«rc «n«»4r^«» Atll«1e» in« Han« ,«bracht »snatllch M. 2^L, viert«!- sthrUch M.SM: darch dt«P»ft innerhalb »«olschlandl Desamt-AuSgad» »vaatllch M. 2L5, viertelfLhrlich M. 8.75: Morgen-Ansgad« M I/iL Atz«»h-A»4-ah« M. VM, Sonntaal-Ans-ad» M. VM «snatllch tao«IchU«hltch Poftdrstellgidshr). Haupkschriftlelter: Dr. Lrtch Everth, Leipzig. Nr. 344 Heiße Kämpfe in Italien "tt>. Berlin, 8. Juli abends. (Amtlich.) Englische Tellangrisfe beiderseits des La Bassee-Kanals sind onter schweren Verlosten gescheitert. * - . * nlb. Berlin, 8. Juli. Vielfache Palroaillenvorftöße der Verbandstruppe«, die zwischen MerriS and dem La-Baffee-.ftanal sowie südöstlich Hamel von stärkeren grüsten aaSgeführt wardea, sind aasnahmsloS abgewiesen worden. Am Lllgpohbach versuchle der Gegner die Deutschen dadurch za täuschen, dah seine Patrouillen deutsche Stahlhelme anfsehten. Diese völker- rechtSwidrige Handlung wurde rechtzeitig erkannt und brachte seinen Truppen nur Verluste eiu. Lompidgne wurde wiederum beschaffen. Lin Anglist deutscher Flieger auf die Dünkirchener Doch« hatte beobachtete <ang anhaftende Brände zur Folge. Oesterr.-ungar. Heeresbericht W1 en, 8. Ioli. Amtlich wird gemeldet: Das Ringen um die C a f f o n - Stellungen östlich des Monte Pertica dauerte bis in den Nachmittag an. Sieben mal hatte sich das tapfere Otocaner Regiment Nr. 79 im Gegen stoß «rf den Feind geworfen, ehe defsen Angriffskraft völlig ge brochen war und er endgültig in seine Graben zorückflüchten motzte. Der Regimentskommandant der Otocaner, Oberstleutnant Karl Zoller, ist an der Spitze seiner Braven den Heldentod ge storben. Sonst im Südwesten keine größeren Kampfhandlungen. In Albanien ging gestern der Italiener an der mittleren nnd unteren Bojufa mit starkem Westflügel znm Angriff über. Wir nahmen unsere im Flvtztal vorgeschobenen Postiernngen gegen die Havpkstellung zurück. Der Lhef des Generalstabes. (W. T. B.) . * Wie», 7. Iull. (Drahtberichl.) Aus dem Kriegspreffequartier wird gemeldet: Während die Räumung der Piave-Iusel ohue Störung durch d« Feiud mit Ruh« und Orduuug durchgeführt werd«« kouut«, setzte bereits um 4 Ahr früh auf der Hochfläche der Siebe» Ge meinde« heftiges Artilleriefe«er gegea uusere Stelluuge« bei Astago ein. Einzelne hierauf folgende feindlich« Vorstöße im Raume bei Sisemol uüd Afiago scheiterten. A« dem Zusammenbrechen des in den Morgeu- ilunden ebeufallS «ach starker Artillerievorbereitung östlich des Monte pertica angefetzte» italienische« Angriffs halten neben de« brave« Kroaten de« Infanterieregiments Rr. 79 auch eigene Batterien rühm lichen Anteil. Ein mittags neuerlich versuchter Angriff wurde eben- falls glatt abgewiesen. Der Feind erlitt schwere Verluste. An der Tiroler West- und Südtront herrschte Arkillerietättakeit. An der Abwehr tilotentfcher Angriffe an der Pravemündung wirb le» auch unser« Luftstreitbräfte erfolgreich mit. Am 4. I«ü griff ein starke« Geschwader um die Mittagszeit d«n im Raume von Lava Zoccherina befindlichen Feind erfolgreich an, wobei aal niedrigster Höh« 1065 Kilo Bomben und über 20 00« Maschinengewehrschüfs« ab gegeben ward««. Hierbei zeichnete« sich besonder« die »nter dem Koa»- mando des Oberleutnant« Haotzmeyer stehenden Jagdflieger aoS. Ei« in den Abendstunden desselben Tage« wiederholter Schlachtflug hatte auf den Feind panikartige Wirkung. Bon beiden Flügen sind sämt lich« Flugzeuge zurückgekehrt. Auch in Albanien war sehr rege Flug tätigkeit. Zurich, 8. Juli. (Eig. Drahtberichl.) Der italienisch-franzö sische Eisenbahnverkehr ist seit Freitag mitt"rnacht wieder auf unbestimmte Zeit gesperrt. Es soll sich den Blättern zufolge um neue Truppentransporte zwischen den beiden Ländern handeln. Haag, 8. Juli. (Eig. Drahtberichl.) Der Korrespondent de« „Daily Lhronicle' bei der italienischen Armee meldet, daß die Oester reicher im Delta der Piave keine Laufgräben an legen konnten. Sie haben sich de«halb in kleine Grupen verteilt und überall kleine Forts angelegt, die sie mit Maschinengewehren versehen haben, wovon dieser Tage etwa 1300 in die Hände der Italiener fielen. Die schwersten Ge fechte hatten die Marinetruppcn zu bestehen. Seeflugzeug gegen A-Doot vtb. B « rlin, 8. Juli. (Drahtbericht.) Meder hat der amtliche Be richt von einer hervorragenden Leistung einer unserer besten Seeslieger, Oberstleutnants der Res. Christiansen, Meldung erstatten können. Der Kampf zwischen U-Boot und Flugzeug, das ist eine der phantastisch amnutenden neuen Gefechtsarten, ein Kampf zwischen zwei technisch aufs höchste entwickelten, selbst todbringenden, aber auch äußerst verletzlichen Waffen. Wir erfahren hierzu noch folgende Einzelheiten: Eine der Seeslugslaffeln des Marinekorp« unter Christiansen« Führung flieg am 8. Juli mittags von der flandrischen Küste au« bei Hellem Wetter zur Fernaufklärung nach der englischen Küste auf. Vor der Themsemündung, in der Nähe des Sandes von Shipwash, sichteten unsere Flugzeug« ein aufgetaucht fahrendes englische« U-Boot, das die Bezeichnung «O 25' groß am Turm aufgcmalt trug. Bevor es Zett fand zu tauchen, streßen unsere Flieger auf ihre Beute herab und griff«» da« Boot ans nächster Nähe mitMaschiaengewehrfeuer an. Binnen kurzem war die an Deck befindliche Besatzung des Fahr zeuges getötet. Rur der Kommandant hielt sich noch eine Zeitlang auf dem Turm und suchte, mit einem Karabiner feuern-, der gefährlichen Gegner Herr za werd«, bi« auch er fiel. Der Tauchmechanismus war offenbar so beschädigt, daß da« Unterwasser-ringen des Bootes nicht mehr möglich war. Au« nächster Rühe wurde das U-Boot immer wieder mm de« Salve« unserer Maschinengewehre überschüttet, bis ihre gesamte Munition verfeuert war. 35 Miauten lang dauerte -aS Gefecht. Steuer und bewegungslos tri«d das U-Boot im Strom«, als unsere Flugzeuge den Rückmarsch antrakeu. — Auf ihr« Meld«« flog sofort eiu« zweite Staffel noch -em Orte b«S Gefechts hi«; sie traf .0 25' im Schlepptau eine« ander«« U-BooteS, «k 51', and griff sofort beide Boote an, diesmal auch mit Bombe«. Auf ,L 23' wurden zwei Dombenvolltreffer erzielt. Rach einer halben Stunde wurde da« Gefecht abgebrochen, nachdem aber mals der Munilionsvorrat erschöpft war. Die Stoffel Christiansen, die sich inzwischen erneut auf den Weg gemacht hatte, stellte fest, daß .L 25' völlig manövrteruufühig» «ffchekrend « findendem Zustande, vor der Themse trieb, während das ander« U-Boot in offenbar schwer be schädigtem Zustande von htnzugekommeneu englischen Zerstörer« in Schlepp genommen wend«. Stolz orf ihren Erfolg kehrte« unfeve Flugzeuge zurück, ohne selbst irgendwelchen Schaden erlitten zu haben. Mviril M HW Richsolg« 8r«s Mirtichr? «As Berlin, 8. Juli. Drah'tberichk anfrrer Berliner Schriflleikuag.) Wie die .Germania' erfahren Hobe« will, soll zum Nachfolger des ermordete« Grafen Mirbach der bisherige deutsche Gesaadte in Christiania, Admiral vo« Hintze, in Aussicht genommen sein. Herr vo« Hiahe befindet sich zarzeit auf Urlaub in Deutschland. Für Moskau hält man ihn besonder« ge eignet, wÄl er von 1903 bis 1911 Marineatlache und Militärbevoll- mächtigter in Petersburg war und die russische Sprache beherrscht. Rach derselbe« Quelle soll über Herrn vo« HiatzeS Ernennung heute im Großen Hauptquartier entschieden werden- Herrn von KühlmannS Reise dorthin hinge nur mit dieser Frage zusammen, die Lage in Ruß land hätte sein« Reffe notwendig gemacht» nicht, so fügt da« Blatt hinzu, der von alGeuffcher Seite herbeigewünschte Rücktritt'. So weit die «Germania". An hiesige« amkkchea Stelle«, u»d zwar, wie wir htozufügea möchte«, den allerzostSabigst«n, ist einstweilen von einer Bestellung de« Herrn von Hintze zum Gesandten in Moskau nicht« bekannt. . * Haag, 8. Just. (Eig. Drahtberichl.) De< .Nieuve Rotter- öamsche Courant' meldet aus Paris: Ein Mitarbeiter des .Petit pari sie«', der aus Rußland zurückgekehrt ist, glaubt, daß der Mord an dem Grasen Mirbach das Werk von Agenten der äußersten Rechten der monarchistischen Partei ist, die auf diese Weise eine militärische Besetzung von Petersburg durch die Zentralmächte erzwingen wollen. Zwei oder drei Divisionen würden nötig sein, um die öffentliche Ordnung in Petersburg airsrechtzuerhalten. Da» Zentrum für die Iulimehrheit D Berlin, 8. Juli. (Drahtberlcht unserer Ber liner Schrtftleltung.) Wir haben vor ein paar Tagen hier zu einer ruhigen Beurteilung des Scheidemannschen Vor stoßes gegen die Regierung im allgemeinen und Herrn von Payer im besonderen eingeladen. Kurz darauf hat die «Nordd. Allg. Ztg.' gemeint: Es wäre nicht weniger angebracht, als auf einen Beschloß der sozialdemokratischen Rede mit einem Trommelfeuer von Verdammirisurteilen zu antworten. Nun teilt die «Ger mania' mit, datz dies die einheitliche Auffassung der Zentrums fraktion deS Reichstages sei. Diese hätte sich am letzten Sonn- ibend mit der Frag« beschäftigt, und ihr« Beratungen hätten daS Ergebnis gehabt, «daß man keinen Gnmd sehe, der zu einer Zer trümmerung der Iulimehrheit maßgebend sein könnte'. Anders stünde es, wenn die Sozialdemokratie nunmehr auch die Kriegs kredite nicht mehr bewilligen wollte. Dies sei aber nicht zu be fürchten. Im Gegenteil sei wohl Grund, anzunehmen, daß die sozial demokratisch« Reichstagsfraktion wie bisher immer der Kriegs- iireditvorlage zustimmen werde. Die .Germania' schließt ihre .Mitteilungen: .Somit können wir nochmals feststellen, daß die Grundlage, auf der sich das Zusammenarbeiten zwischen der Reichsregterung und der Iulimehrheit vollzieht, nicht erschüttert ist.' Der Austakt zur Sitzung -es preußffchen Herrenhauses Ein scharfer Vorstoß gegen Herrn von Kühlmann. — Angriff auf unser Ernährungssystem. Berlin, 8. I«u. (Drahtberichl unserer Berliner Schriftleitu«-.) Im preußischen Herrenhause begiuat mor gen bi« EtalSaussprach«, die sich vielleiclff lebhafter al« svnst gestalten wird. Im Finanzausschuß, der in den letzten Iunitagen den Haushalt vorberatea hat, ist e« bereits zu einem scharfe» Vorstoß gegen de« StaakSsekretür de« Auswärtige» gekommen. Eine« der AuSschutzmitglleder erklärte, e« müsse ovffallen, daß Herr von Kühl- maNn in seiner letzten Rede Rußland al« den Schuldigen am Welt krieg erklärt hätte, während.S. M. der König den Grund des Kriege« auf den Gegensatz zwischen Deutschland und England zurückgeführt hab«'- Der Hcmptberichterstatter d«< Ausschusses Graf Seydlltz- Sandreczki leitete die Erörterungen mit einem Angriff auf uaser bisheriges Versorgungssystem eiu. In den WlrlschaftS- fragen schleppt sich die Angst, e« könne der Zustand einlreten, daß die Arbeiter nicht mehr ihre« Lohnverhältniffea entsprechend leben könn ten, wie «ine Fessel darch alle Maßnahmen (siickurch. Man fürchtet, volle Klarheit könne bei dem Ausland den KriegSwillen stärken. Wenn wir etwa glauben wollte«, da« Ausland wisse nicht besser al« wir und unsere Kriegsämter, wa« wir habe«, dann wären wir schief gewickelt. E« sei Ausgabe der Regierung, zu sagen, soundso viel haben wir, so eng müssen wir unseren Schmachtriemen schnallen. Erst wen« wir Reserven habe«, würde da« deutsche Volk ruhiger und sicherer ertragen, wa« nötig ist. So wie bisher könne e« nicht wettergehen. Di« Finanz kommission solle an die StaalSregierung da« dringende Ersuch«« richten, sobald wie möglich für den Abba« des verfehlten System« Sorge z« trage«. Französisches Geld für die Tfchecho-Slowaken O Berlin, 8. Juli. (Drahtberichl unserer Berliner Schriftleilung.) In der .Nordd. Allgem. Ztg." lesen wir: DaS Zentral»,gan der ischecho-slowaklschen kommunistischen Partei .Prod- kolittk Swobody' veröffentlicht einen Arkkel, in welchem es heSßt: .Die französische Regierung hat zur Inszenierung b:» Gegenrevolution der tschecho-slowakischen weihen Gards mehr als 11 Millionen, die englisch« Regierung 3,6 Millionen zur Verfügung gestellt. Am 7. März hat die Abteilung des lschecho-slowakischen Naltonalrates vom franzö sischen Konsulat in Moskau die erste Hälfte in Höhe von 3 Millionen Rubel erhalten. Diese Summe wurde einem Herrn .Schick, Mit arbeiter der Abteilung de« tschecho-slowakischen Nationalrates, auSgc- zahlt. Am 1V. März wurden an Herrn Schick wettere 2 Millionen, am 25. März 1 Million ausgezahlt, am 26. März erhielt der Vize präsident deS Nationolrates 1 Million und am 3. Ap^il wieder Herr Schick I Million. Im ganzen hatte d»r französische tzonsirl der Ab teilung des lschecho-slowakischen Nation.,lrnte-i v^m 7. März bis 4. April 8 Millionen aosgezaklk. Vom. 7. Mchz hio znm Tage des Austritt« des Vorsitzenden der Abteilung des Natinnalrates erhielt dt« Abteilung von der französischen und englischen Negierung 15 Mission«».' Der Bürgerkrieg in Moskau Die Moskauer Slrahenkämpfe dauern fort. — Das Kom plott der Sozialrevolutionäre. — Die Aufrührer besehen die Telegrophenanstall»» — Erfolge der Roten Garden. — Teilweise Mobilisierungen. — Um den Kremel. — Die Wirren im übrigen Rußland dauern fort. — Hungersnot in Petersburg. , vvtb. Moskau, 8. Juli. (Drahtberichi.) Di: Kampfs u, Moskau sind bisher zugunsten der Bolschewik! ausgelaufen .Prawda" veröffentlicht über die Ermordung des Grafen Mirbach einen Aufruf, in dem u. a. folgendes gesagt wird: .Gegen 3 Uhr nachmittags sind zwei Agenten des russisch-englisch-französischen Imperia- lismuS zum deutschen Gcsandlen Graf:» Mirbach auf Grund eine, ae- sälschten Unkerschrist des Genossen Dscjinski mit falschen BegkmbigunaS- xapieren vorgedrungen und ermordeten unter dem Schuhe dieser Doku mente den G,afen Mirbach. Einer dieser Halunken, der diese provo katorische Tat begangen hat, ist nach vorhandenen Nachrichten ein linker Sozialrevolutionär, der sich verräterischerweis» von dem Dienst der Sowjetregierung losgesagt und zum Dienst bei Leutrn überging, di« Nußland in eincn Krieg zu verwickeln trachten und damit die Wiedei- Herstellung der Regierung der Guisörsihec und Kapitalisten sichern , wollen. Rußland befindet sich augenblicklich durch die Schuld von Halunken aus den Reihen der linken Sozialrevolutionäre, die sich auf den Weg Sawinkows und seiner Genossrn verleiten ließen, auf Haaresbreite vor einem Kriege. Schon di? ersten Schritte der Eowjckregienmg zur Ergreifung der Mörder und der Helfershelfer wurden von den linken Sozialrevolutionären damit beantwortet, daß sie einen Aufstand gegen die Sowjetregierung begannen. Sie besetzten zeitweilig das Kommissariat, verhafteten den Vorsitzenden Dsejinski und das Mitglied LaM. Die linken Sozialrevolutionäre be mächtigten sich sodann der Telegraphen st akion, be gannen eine Reihe militärischer Handlungen, indem sie mit bewaffneter Kraft einen großen Teil Moskaus besetzten und die Sowjetautomobtle abzufangsn begannen. Di« Sowjet regierung hat als Geiseln alle im Großen Theater befindlichen Dele gierten sestgehalten und alle Maßregeln getroffen, um die Pläne der weißen Gardisten sofort zu unterdrücken. Alle, die den Wahnsinn unb daS Verbrechen einsehen, wodurch Rußland jeht in einen Krieg ver wickelt wird, unterstützen die Sowjetregierung. «Alle auf eure Posten! Alle zu den Waffen! Rieder mit den Dienern der weißen Garde!' nttb. Moskau, 8. Juli. (Pelersb. Tel.-Agentur.) Der Rat der Volkskommissare hat die Mobilmachung der im Jahre 1890 und 1897 Geborenen uftd dauernd oder vorübergehend in Moskau wohnenden Arbeiter aageordnet. Durch eine« Erlaß deS KriegSkommlffarS Trotzki wird die Löhmmg der Soldaten der Roten Armee für Unverheiratete auf 150 Rubel und für Verheiratete auf 250 Rubel erhöht. Diese Maß nahme ist versnlaht durch die Verpflichtungen ond die ernsten Arbeiten, di« bea Soldat«« in der letzten Zeil durch den Kampf auf der inneren und äußere« Frvui verursacht wurden. MoSka», 8. Juli. (P. T.-A.) Der Moskauer Sowjet hak b«- schloffea, die den Parteien der Sozialrevolutionär« und Menschewiki angehörige« Mitglieder aus seiner Körperschaft auSzustohe«. Frankfurt, 8. Juli. (Gig. Drahtberichl.) Der Vertreter der .Frankfurter Zeitung' meldet seinem Blatte unter dem 3. Juli, also vor der Ermordung des Grafen Mirbach, u. a.: .Heute soll in Moskau die Gegenrevolution, die von den mit der Eowjetregierung unzufriedenen Kreisen längst angeordnet war, zum Ausbruch kommen. Nach den Plänen sollten di« Aufständischen n, verschiedenen Stadtvierteln gleich zeitig die alte bürgerliche Ordnung wi«derherstellen und die Macht an sich reißen. Die Krönung des Planes war die Eroberung des Kreml, den die führenden Mitglieder der Sowjetrcgierung bewohnen. Der Tag war gut gewählt: denn heute sollte im Kreml -er allrussische Kongreßanter demVorsitz Lenins eröffnet werden. Ins gesamt waren etwa 390 Teilnehmer, darunter 200 Bolschewik! und 166 Sozialrevolutionäre, eingeschrieben. Bis jetzt ober ist der Tag in voll kommener Ruhe verlaufen. Man er,zählt zwar, daß eine Anzahl Per sonen, darunter mehrere Engländer und Serben, verhaftet worden seien, aber Bestimmtes ist nicht zu erfahren. Freilich ist die Lage gespannt.' Genf, 8. Juli. (Gig. Drahtberichl.) Nach einer in Paris em- getroffenen Meldung aus Petersburg entspricht die Lage in Rußland keineswegs den in Frankreich gehegten Erwartungen, da sich die Bolschewikiregienmg den Aufständischen überlegen zeigt. Die letzteren hatten anscheinend auch Fühlung mit den gegen die Kiewer Regierung ausgebotenen Revolutionären, die im Inland« BevölkcrungSzuschuß suchen. Frankfurt a. M., 8. I«li. (Eig. Drahtberichl.) Au< Moskau meldet der Spezialberichterstaiter der „Frkf. Ztg.': Eine b«r schlimmsten Folge« d«S gegenwärtigen Zustande« in Rußland sind die geradezu unglaubliche« LebenSmittelverhällaisf«. Der Preis für ein Pad schwarze« Mehl ist in den letzten Tagen von 200 auf 380 Rubel gestiegen and wirb sicherlich noch weiter steigen. Brot ist nirgend« zu kaufen. Was man gegen teure« Geld und unter großen Schwierigkeiten allenfalls erhält, ist ein fenchte«, mit Stroh vermischte« Brok, daS schlechterdings «agenietzbar ist. In den «nsaoberen einfachen BolkSreflauranlS kostet eine aoS zwei Gerichten bestehend« vegetarisch» Mahlzeit ohne Brot 10 bi« 15 Rubel. In den wenigen vornehmen Restaurants, die noch geösfnet find und die meist von Ausländern be sucht werde«, ist eine Snppe nicht ««ter 10 Rubel, ein Fleischgericht nicht uater 13 ober 20 Rnbel zu habe«. Es herrscht ein märchen hafter Ueberflaß an Papiergeld. Daß bei den jetzt in Rußland herrschenden Zuständen das Ver hältnis der deutschen RegierungSvertretung zu den Kreisen der Sow-el- regierang et» normale« freundschaftliches sei, wird niemand behaupten, dafür ist auf beiden Seilen die Anschauung über Geist ond Inhalt de« Brester Vertrage«, über Recht nnd Ordnung, über Treu und Glanben zn verschiedenartig. Man erhält in Moskau auch nicht den Eindruck, daß au« den Beratungen, die gegenwärtig in Berlin fialt finden, eine baldige Klärung zu erwarten wär«. Einstweilen beschränk» sich die Tätigkeit der rassischen Sowjetr«gt«r»g auf ein« Reihe terro ristischer Mah«ahm«n zur snstematffchen Ruinierung de« Bürgerin«« u«d zum Kampf gegen die Revolution von außen, hinter der die Fäden der Ententemächte jede« Tag deutlicher heryortreten. Die deutsche Mission in Maska« veffvlgl jene Politik d«r scharfen Beobachtung, der Nichteinmischung, der weisen Zurückhaltung, die der Staatssekretär ia seiner Red« vom 24. Iintt al« Richttlnien d«S Ver holten« gegenüber Rußland b«Mich»eke.
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