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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.06.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180627017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918062701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918062701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-27
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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Leipzig und Umgebung Natsbeschlüfie Begründung einer Luther-Abteilung n» Stadtgeschichtlichen Museum. Auf das Gesuch deS Ausschusses für die Bierhundert jahrfeier der Reformation in Leipzig, den für die Luther-Auä- stelluna nicht verwendeten Teil deS Berechnungsgeldes von 5000 Mark dem Stadtgeschichtlichen Museum zur Bsgrüngung einer Luther-Abteilung zur Verfügung zu stellen, beschloß man, für diesen Zweck 1000 Mark zu bcwillien. Zustimmung der Stadt verordneten ist einzuholen. Beihilfe zu den Kosten der BolkSspeisungen. Aus dem Be rechnungsgeld für BolkSspeisungen wurde dem Vereine für Innere Mission eine außerordentliche Beihilfe von 3000 Mark zu den Kosten der Bolksspeisungen in den drei Herbergen zur Ver tagung gestellt. Beihilfen an den Verein für Madchenl>orte und die evange lische Schulgemeinde. Weiter wurden vorbehaltlich der Zu stimmung der Stadtverordneten bewilligt jährlich 1500 Mark Beihilfe an -en Verein für Mädchenhorte und jährlich 300 Mark Mietsentschädigung an die evangelische Schulgemeinde für den in L.-Schleußig zu errichtenden Mädchenhort. Konto ..Verschiedene Ausgaben". Beruhigung wurde gefaßt bei dem Beschlüsse der Stadtverordneten, Konto 42, Ans. 45, „Ver schiedene Ausgaben ' des HauShaltplaneS für daS Jahr 1918 von 15 000 Mark auf 5000 Mark herabzusetzen, sowie bei den Be schlüssen, die die Stadtverordneten zu Konto 20 .Güter in Eigen bewirtschaftung" gefaßt haben. Äen Stadtverordneten ist Mit teilung zu machen. Dagegen beschloß man, gegen den Beschluß der Stadtverordneten, die Ausgaben für Löhne an Kriegsaushclfer und KriegSauShelferinnen beim Skeueramte auf Kriegsanleihe zu über nehmen, vorstellig zu werden. Die Stadtverordneten sind ander- weit um Beitritt zum Ratsbeschlusse zu ersuchen. Die elektrische Beleuchtung im Klostergut Connewitz. Die Vorlage über die Bewilligung von 3500 Mark Berechnungsgeld zur Einrichtung elektrischer Beleuchtung im Kloskergute L.-Conne- witz hakten die Stadtverordneten abgelehnt. Man beschloß, aus wirtschaftlichen Gründen auch hiergegen vorstellig zu werden und die Stadtverordneten anderweit um Zustimmung zur Ratsvorlage zu ersuchen. * Schweres Gewitter in Leipzig. Gestern nachmittag gegen 2 Uhr zog, vom Westen kommend, ein schweres Gewitter auf, das sich mit un geheurer Wucht über Leipzig entlud. Wolkenbruchartiger Regen, ver mischt mit Hagelschauern» setzte in wenigen Minuten die St'-eßen unter Wasser. Heftig wütende Stürme rissen Laub und Zweige von den Bäumen und Sträuchern und beschädigten sonst noch manchrrlei, wog nicht niet- und nagelfest war. Nach Verlaus einer Knappen halben Stunde glich das Stadtbild einer Winterlandschask, in der auf Sen Wasser fluten die Hagelschloßen schwammen. Soweit bisher zu übersehen, hat das Unwetter glücklicherweise an den Feldfrüchten, namentlich an den hoch im Hatm stehenden Getreidearten, keinen erheblichen Schaden angeri-bke'. Vielmehr dürften die ausgiebigen Regenmengen, besonders wenn noch bald Wärme hinzutritt, das Wachstum günstig beeinflussen. O * Zur Kartoffelversoegoug.. Kartoffeln gehen aus den der Stadt neuerdings zugewiesenen Kreisen im Gegensatz zu den alten, die ihr genommen worden find, sehr langsam ein, wie das bereits von der Stadt befürchtet wurde und auch an maßgebender Stelle eindringendst zum Ausdruck gebracht worden ist. Die das ganze Jahr durchgehaltene Versorgung mit 7 Pfund auf den Kopf und die Woche findet anschei nend daher mit dem 24. Juni ihr Ende. Es werden zum Ersah Nähr- mittel abgegeben. 3m übrigen verweisen wir auf die Bekanntmachung in der vorliegenden Ausgabe, . * Anmeldung von Kartoffekland. LS wird nochmals auf die Rats- beckanmtmachung vom 15. 3uni 1618 betr. Anmeldung von Kartoffel land htngewiesen, wonach bei Vermeidung von Geldstvak bis zu 1506 Mark oder Gefängnis bls zu 6 Monaten jede mit Kartoffeln bepflanzte Fläche im Stadtbezirke Leipzig, die über 20V Quadratmeter groß ist, im Neuen RathaoS, Hauptgeschoß, Zimmer 358, bis spätestens 30. 3unt 1918 anzumelden ist. * Landwirtschaftlichen Betrieben des Stadtbezirkes wird empfohlen, sich mit der Bekanntmachung des Rates in der heutigen Ausgabe über die Beschlagnahme der Ernte 1918 genau vertraut zu machen. Die Bekanntmachung enthält einen Auszug der für Landwirte wichtigen Bestimmungen der ReichSgekreideordnung für die Ernte 1918. * lieber das Mituehmen von Anhängewagen mit unelastische, Be reifung machen wir unsere Leser auf die in dieser Nummer befindliche amtliche Bekanntmachung aufmerksam. r Eröffmmg des Privatgüterverkehrs mit dem besetzten ikalieulscheu Gebiet. Der Privatgüterverkehr mit den Stationen des besetzten Ge bietes in Italien ist nunmehr zugelassen. Die Beförderung ist an eine besondere Genehmigung des Kommandos der k. k. Heeresbahn Südwest gebunden. Nähere Auskunft über die Höhe der Tarife und der son- stigen Bedingungen erteilt daS Verkehrsburcau der Kgl. Generaldirek tton der sächsischen Staakseisenbahnen in Dresden. * Me Fälschung von Mililärfahrscheinen hat, wie in Gerichts verhandlungen festgcstellt worden ist, in neuerer Zeit ganz erheblich zu genommen. Zumeist werden mittels solcher gefälschter Fahrscheine Reisen nach Belgien unternommen, um dort Lebensmittel im Schleich handel zu erwerben. 3n jüngster Zeit sind deswegen von dem Straf richter eine Anzahl Personen, darunter frühere Heeresangehörige, wegen Urkundenfälschung usw. mit Gefängnisstrafen bis zu einem Jahre verurteilt worden. * Wiederverwendung des aus der Gefangenschaft zurückgekehrten Sanitätspersonals. Wie aus zahlreichen Anfragen und Beschwerden her- norgeht, ist die Bevölkerung über die Wiederverwendung des aus feind licher Gefangenschaft zurückgekehrten Sanitätspersonals nicht unter- richtet. Diejenigen Hceresangehörigen, die im Sanitätsdienste standen, als sie in feindliche Hand fielen, rechnen nicht zu den Kriegsgefangenen im eigentlichen Sinne und dürfen vom Feinde nicht als Kriegsgefangene be handelt werden. Sie sollen ihre Verrichtungen im Sanitätsdienste unter feindlicher Leitung fortsehen und in den Heimatstaat zurückgeschickt werden, sobald ihre Mitwirkung nicht mehr erforderlich ist. Nach ihrer Rückkehr dürfen sic im Heeresdienste zwar nicht mit der Waffe, wohl ober im Sanitätsdienste an allen Fronten wieder verwendet werden. Anders lautende Auskünfte oder Anweisungen beruhen auf Irrtum. * Das 75 jährige Jubiläum der .Leipziger Illostrirte« Zeitung", Am 29. Juni 1843 von Johann Jakob Weber begründet, hat die .Leip ziger Illustrirte", wie sie meist genannt wird, seitdem Weltverbreikung erlangt und sich internationale Geltung zu verschaffen verstanden. Immer war ihr Bestreben darauf gerichtet, jede Art des ReproduktionSver- sahrens, sei cs Holzschnitt oder Autotvpie, Vierfarbcnätzung, Tiefdruck oder Offsetdruck, zur Höhe mustergültiger Leistungen zu steigern. So bat sie mit dazu bergctragen, den Ruf Leipzigs als Metropole d«S deut schen Schrifttums und Hauplpslegestätte des QualikätsdruckeS nach außen- hin zu mehren. Die Fortschritte der Wissenschaft, die neuesten Er rungenschaften der Technik und Industrie, die Wandlungen der Volks- wirtschaft, die großen politischen Begebenheiten, die Entwicklung von Handel und Verkehr, wurden darin zum Gemeingut der Gebildeten um gemünzt. Kunstausstellungen des In- und Auslandes, hervorragend« Privatsannnlungen und Schatze der Museen, lernte der Leser kennen. Während des Weltkrieges wurde sie durch Entsendung von Sonder zeichnern zu den verschiedenen Kampffronten Chronistin deS Krieges, wie während der Kriege von 1884, 1886 und 1870/71. Ein Kapitel für sich bilden die Sondernummern, die der Luftwaffe, dem Nachrichtenwesen, den Minenwcrscrn, dem U-Boot, dem Torpedoboot, Flandern, Litauen, Ostpreußen, Elsaß-Lothringen, dem Vierbund usw. gewidmet wurden. Die LandschaftSnummern Haden beigetragen, die Schönheiten der Heimat dem großen Publikum nahezubringen. Daß das Werk tm Geiste seines Gründers weitergeführt wird, dafür bürgen seine Enkel, die jetzigen Inhaber der Firma, Hvfrak Siegfried Weder und Dr. Wolfgang Weber, * Türkisch« Gäste in Leipzig. Die türkischen Juristen, d'e wie be richtet am Dienstag nachmittag in Leipzig eingetroffen sind, besichtigten gep« »ermittag zunächst die Universität und hierauf dos Reichsgericht, wo sie Einblick in die Einrichtungen d«S Reichsgerichts »ahmen mrb meh- reren Sitzungen beiwohnten. Am Nachmittag besichtigten fte die Bücherei und daS Völkerschlachtdenkmal. Am Abend vevejnigte ein ge meinschaftliches Essen in den Räumen des Palmengarlens die türkischen Gäste mit dem Vorstand der Deutsch-türkischen Vereinigung, sowie der Herren, die sich während der Anwesenheit der Gäste um sie bemüht hatten. Die Weiterfahrl der türkischen Juristen nach Dresden findet heule früh statt. »«schäft»,«,t: 9-S Uhr Noch ist es Zeit, Sie SrstanSsanmelüung zu vermeiSen. eöer -er sich bis heute noch nicht an -er Klei-er/lbgabe beteiligt hat un- mehrere Anzüge o-er Stoff -azu besitzt, bringe sofort wenigstens einen -avonzur Stä-t. Sonöersammelstelie für Männer-flnzüs^ Nikolaistraße 27/29' »* Aeppelinhaus * Kaufmännische Angestellte zur Kleiderbeschlagnahm«. In ihrer Sitzung am Dienstag abcnd faßte die Ortsgruppe Leipzig des Deutsch nationalen Handlungkgehufcn-Verbandes nachstehende Entschließung: „Die Ortsgruppe Leipzig des Deutsch-nationalen Handlungsgehilfen- Verbandes richtet an die Reichsbekleidungästcile das dringende Er suchen, bei ihren Maßnahmen zur Erfassung getragener Anzüge auf die besonders ungünstige wirtschaftliche Lage der kaufmännischen An gestellten die erforderliche Rücksicht zu nehmen. Die kaufmännischen Angestellten, die mit knapperer Ernährung und geringerer Bezahlung als die Arbeiterschaft in den für das Heer liefernden Industrien zu frieden sein müssen, würden es als eine Verhöhnung ihrer Notlage empfinden, wenn sie gezwungen sein sollten, von ihrer ohnehin knapp genug bemessenen, sür sie unersetzbaren Bekleidung Abgaben zugunsten einer Erwerbssclficht zu machen, deren Einkommensverhältnisse die eigenen bei weitem übertreffen. Sollte die Erfassung der Männer kleidung wirklich einer zwingenden Notwendigkeit entsprechen, dann mögen diejenigen zuerst rücksichtslos zur Abgabe gezwungen werden, die ohne ernsthafte Beschäftigung ihre stutzerhafte Eleganz auch fetzt noch ungeschaut tagaus, tagein auf den Straßen Leipzigs und wohl auch anderswo spazicrenführcn dürfen." * * „Klar zum Gefecht", ein Marinespiel. Am Montag, den 1. Juli, findet im Kristallpalast-Theater die Erstaufführung des Marine- spicls „Klar zum Gefecht" von Heinrich Gilardone statt. Das Marine spiel ist das Gegenstück zu dem feldgrauen „Hlas", der ja wohl allen Leipzigern von seinem kürzlichen Gastspiel noch in guter Erinnerung steht. — Wie die Erträgnisse des „Hias", die bereits fast 1500 000 Mark betragen, restlos allen Zweigen des feldgrauen Kriegsliebes- dienstes zufliehen, ist der Gesamtüdcrschuß des Marinespiels haupt sächlich allen Zwecken der Kricgswohlfahrkspflege unserer Marine zugedacht. Neben einer Reihe bunter Bilder in glänzender Aus stattung liegt der Hauptreiz des Stückes darin, daß außer erstklassigen Schauspielern echte „Blaujacken" das im Spiel vorfahren, was sie '»»f-sWols"-ilnd „Möve"-Kreuzerfahrten oft genug in blutigem Ernst erlebt haben. — Cs hat bereits in einer Reihe deutscher Seestädte feknL Feuertaufe erhalten und kommt zurzeit mit größtem Erfolge in Berlin zur Aufführung. * Abendmolelte in St. Johannis. Heute abend 8 Uhr: .Krieger deS Herrn" aus dem 15. Jahrhundert, .Die auf den Herrn harren" von Otto Richter, .Verzag« nicht" von Otto Tauberi und .Die weihe Schar' von Ed. Grieg (Daritonsolo Herr Karl Tränkner). Texte unentgeltlich an den Kirchtüren. ' Nirchevaachrlchte«. Marbstblrche I« L.-Neubvttz: Hept« abesb S Uhr ttrte-ü- betstukde durch Pastor Bsttzt. * Deutscher Schneidertag in Leipzig 2. Der Bund deutscher Schneiderinnungen hält zurzeit in Leipzig «inen außerordentlichen deutschen Schneidertag ab, der gestern vor- mittag im Palmengarten durch seinen Vorsitzenden, Stadtverordneten Obermeister Bollerhof, eröffnet wurde. Die erschienenen Ehren gäste, Negierungsrat Dr. Fischer von der Kgl. Kreishauptmannschast, Stadkamkmann Fingerling vom Rate der Stadt, Kommerzienrat Wrsde von der Reichsbekleidungsstelle und Stadtverordneter, Obermeister Thal heim als Vertreter der Gewerbekamnrer und des InnanASiauSschusseS, wünschten den Verhandlungen besten Erfolg und versicherten, die Be strebungen des Schneidergewerbes nach Möglichkeit fördern zu wollen. Dem vom Bundessekrekär Fleischhairer erstatteten Geschäftsbericht war zu entnehmkn, daß der Bund, insbesondere der Vorstand, mit bestem Er folge bestrebt waren, die Wünsche des Gewerbes bei Behörden und son- stigen Interesseitten zur Anerkennung zu bringen. Verschiedene an das preußische und sächsische Krieysministerium gerichtete Eingaben, die bessere Bezahlung von Heeresarbeiken betreffend, hatten Erfolg. Line Hauptaufgabe des Bundes war die Mitarbeit des Vorstand«» bei Rege lung der Lieferung von Reichsanzügen für die minderbemittelte Be völkerung und heimkehrende Krieger, sowie bei der Verteilung dieser Waren. Dem Bunde gehören zurzeit 384 Innungen mit 22 678 Mit gliedern an. Nach Erstattung des Kassenberichts und der Genehmigung des Haushaltplanes entspann sich eine längere Aussprache üoer die vor liegenden Abänderungsanlräge zu den Bundessahungen. die schließlich einstimmig angenommen wurden, ll. a. sollen demnach Bezirksver- bände errichtet werden, die zusammen den Bund bilden, und die In nungen sollen sich diesen Untervcrbänden «„schließen. Den Vortrag hierzu hielt Direktor Pflugbeil. Ein wichtiger Punkt war die Be handlung des Lehrlings- und Fachschulwesens, wozu die Meister Engelmann- Leipzig und Fritz- Bremen Vorträge hielten. Hierzu waren gewisse Richtlinien aufgestellt, die sich auf die Lehrzeit, die Ent schädigungen, Prämiierungen, die Prüfungsstücke, Zusammensetzung der Prüfungsausschüsse und Gestaltung des Fachschulwesens bezogen. An diese Vorträge schloßen sich Erläuterungen über d'.e mit dem Bundestag« verbundene Ausstellung von Erzeugnissen der Leipziger Fachschulen der Herren- und Damenschneiderei. Die Tagung erreichte nachmittag gegen 4 Uhr ihr Ende. Für die heutige Tagung ist als wichtigster Punkt ein Vortrag über die Rohstoffversorgung des SchneidechandwnkS vor- geseh:::. Sächsische Nachrichten Plauen i. V., 26. Juni. Für die AltmöbelverkaufSstelle, die gestern hier eröffnet worden und zur Versorgung von Kriegsgetrauten bestimmt ist, bewilligte der Sladlrat 30 000 «it, für den Fürsorgedienst des Frauendankcs, dessen Möbelausstellung ebenfalls viel Beachtung findet, 6000 -K. — Einbrecher erbeuteten in vergangener Nacht aus den, Slickmaschinensaal eines Fabrikbesitzers an der Havdnstraße Stickgarn im Werte von 2400 «it. — Beim Schaukeln stürzte in Netzschkau der 13jährige Schulknabe Preaß von einem Baume und zog sich schwere Kopfverletzungen zu, an denen er im hiesigen Krankenhause verstarb. * Elsterberg i. V„ 28. Juni. E r t r ä n k t hat sich hier die 29jährige Tochter der Witwe Kühdorf aus Rosenthal. DaS Mädchen hatte vor einigen Wochen den Vater durch den Tod verloren und war schwer mütig geworden. * Riederpfannenstiel, 25. Juni. Bei eiuer Explosion im Blau- sarbenwcrk wurde der verheiratete Kesselheizer Arnold aus Lößnitz getötet. Der Knall der Explosion war weithin hörbar, lieber ihre Ursache ließ sich noch nicht« ermitteln. Der Betrieb des Btaufarben Werkes erleidet keine Störung. r-m» i. LrM. S. Imtt. Bei heftigem Sturm beannt« mu Mm- kug daS neue Wohnhaus des Maurers Max Rudolf nieder. Bei den Allfräumungtarbeiien es» Dienstag wurde der ziemlich verkohlte Leichnam des in demselben Hause wohnhaften taubstummen Arbeiters Schmidt gefunden. Da Schmidt auSziehen sollte, vermutet man, daß er daS HauS in Brand gesteckt hat und dann im Rauch erstickt ist. Der von dem Brande schwer betroffene Besitzer des Hauses befindet sich im Heeresdienste. * Hohusteia (Sächs. Schweiz), 26. Lunt. Das bekannte Meschkesche Gasthaus ist hier niedergebrannt. Es liegt Brandstiftung vor, verübt von einem 14jährigen Dienstmädchen, da« die Tat beging, am wieder aus dem Menst zu kommen. Trotzdem das Feuer schnell um sich griff und das Haus voll von Sommergästen war, ist niemand zu Schade» gekommen. Thüringen und Provinz Sachsen * Jena, 26. Juni. Fünfzig Jahre sind in diesen Tagen verfloss«, seit die Fuchüturm-Gesellschafk, eine Pflcgestätke echt« Jenenser Frohsinns und Gemütlichkeit, auf dem Rücken des HausbergS am Fuße des altersgrauen Fuchs'urms ihr Gesellschaftshaus seiner Be stimmung übergab. Zur Feier dieses Tages wurde neben dem Haus- eingang eine Gedenktafel angebracht und enthüllt. * Vom Brocken, 20. Juni. Von der Sommersonnenwende war hier nichts zu verspüren. Eher konnte man an Minters Anfang denken, hatten wir doch eine regelrechte Schneedecke! In den beiden letzten Nächten ist das Thermomeicr unter Null gesunken und auch am Tage hatte man nur l Grad darüber. Dabei tobte die ganze Zeit ein Westsiurm von 23 Sekundcnmeter Geschwindigkeit und nur zeitweise klarte es auf. Recht und Gericht Reicküoerichl Preiswucher mit Gröhe. Das Landgericht Posen hatte am 21. Fe bruar 1918 den Spediteur Roman Jankowsky wegen übermäßiger Preissteigerung zu 14 400 -.ll Geldstrafe verurteilt. Im Mai 1916 hatte der Angeklagte in großem Umfange mit dem Ankauf von Grütze be gonnen, der hauptsächlich sür Lieferungen an den R a t der Stadt Leipzig erfolgte. Bis Juli 1916 bewilligte ihm dieser 85 <ll für den Zentner, später wurde dann der Abnabmcpreis auf 90 -ll festgesetzt. Im Frieden wurde für den Zentner 14 , ll gezahlt, während er jetzt höchstens 69 -.ll pro Zentner fordern durste. An tstn Rat der Stadt Leipzig hat er einmal 504 Zentner geliefert. Ein weiterer Fall betraf einen Verkauf von 326 Zentner sür insgesamt 29 000 -ll. Einen noch bedeutenderen übermäßigen Gewinn ergab dann ein Geschäft mit der Hamburger Firma Sparig. Gegen seine Verurteilung hatte der An geklagte Revision beim Reichsgericht eingelegt, die jedoch als un begründet verworfen wurde. Königliches Landgericht i Der Mordanfall im Marktautomaten. Vor der vierten Straf kammer des Landgerichts hatte sick der siebzehnjährige Hausbursche Otto Oskar Wenzel aus L.-Schleußig wegen versuchten Mordes und Raubes zu verantworten, 1>egangen am Abend des 20. Februar an dem Geschäftsführer Braun des Automatenrestaurants am Marktplatz. Wenzel war in dieser Gastwirtschaft seil November vergangenen Iabces in Stellung und wußte daher, daß dec Geschästssütnec abends nach Schluß des Lokales die Tageskasse in das im ersten Stock befindliche Kontor zu bringen und dort in den GetdscbranK zu legen pflegte. Am ge- nannten Abend versah sich Wenzel mit einem zwei Pfund schweren eisernen Kistenösflrer und versteckte sich oben in einem Vorraumc des Kontors, wo er auf Braun wartete. Als dieser erschien und eben das elektrische Licht angeknipst Halle, sprang Wenzel auz seinem Versteck hervor und versetzte ihm einen wuchtigen Schlag über den Kopf, so daß Braun taumelte. Im Unrdrehrn erhielt Braun von Wenzel einen zweiten Hi^>; er packte den Angreifer, und im Ringen sielen beide die Treppe hinunter. Anken gelang es dem Menzel, sich von Braun, der laut um Hilfe rief, los.zmnachen. Er rannte die Treppe wieder hinaus, stieg durch ein Fenster auf ein Glasdach hinius, li:h sich aus den Hof binod, und eilte als setzt Hausgenossen seine Verfolgung ausnabmen, ins HauS zurück. Hier lief er die Treppe hinauf vis aus den Boden, kroch hinaus auf das Dach und versteckte sich hinter einem Schornstein, wo er von seinen Verfolgern aufgesunden und seslgeironimen wurde. Die durch den ersten Hieb verursachte Wunde aus der Stirn Brauns war acht Zentimeter lang und ging bis auf den Schädelknochen, die zweite befand sich über dem linken Ohr, außerdem wies der Kops noch sechs leichtere Verwundungen auf. Di: Folgen des lleberfalls hat Braun jetzt noch nicht ganz überwunden. Der Angeklagte gab in der Verhandlung die Tat zu, er habe dir Kasse rauben wollen. Daß er den llcberfallcnen hätte töten können, daran habe er nicht gedacht, er habe nur Geld gebraucht, um sich Schuhe Kausen zu können. Menzel erhielt in seiner Stellung bei freier Beköstigung einen Monakslobn von 59 Mark, von denen er nur 10 Mark an seine Eltern abzugebcn hatte. Nack dem Urteil des Sachverständigen ist Wenzel trotz eines früher einmal unternommenen Selbstmordversuchs durchaus zurechnungsfähig. Der Sachverständige er klärt«, daß. wenn die Schläge auch das Schädeldach bei Braun nicht zertrümmert hätten, doch infolge ihrer Wucht eine Lebensgefahr durch Eintritt einer Gehirnerschütterung nicht ausgeschlossen gewesen wäre. Dos Gericht verurteilte den Angeklagten wegen versuchten Raubmordes unter Anrechnung von drei Monaten der Untersuchungshaft zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren. * Unser Bencht vom 21. Juni über die Verurteilung des Schuhmanns Karl Robert Aßmus durch das König!. Schösfenzerich' ist dahin zu berichtigen, daß es sich nicht um einen .Schutzmann", sondern um einen .Mohlfohrtsschutzmailn" handelt. Sport und Spiel Fußballsport ,s.-L. WaNer-Leipzig dringt em Sonntag ans j«In«m Sporlpork s«Ine erstrn lrl^t- athlettschen Wettkämpfe zum Aottrog. Wassersport peotscher NaniiBerba»d f0ber«!bekreit). Di, für rr. und 78. ZunI ong<hg! gewesen« Nachtlagersahrt muht« u>eg«n de« rauben, stürmischen Welter« auf 77. und 28. Zull ver- schodrn werden. DI« Monatgsltzungen »er Orttgrupp« Leipzig finden, mit Montag, l. 3rtti, beginnend, sodrn ersten Montag im Monat tm .Nlebeckdräii' statt. Di« Zabreihaupl- Versammlung de« Kreise« wird am 8. August Im .Burgkeller' zu Leipzig odgehaitrn Automobilsport Nikolaus dürkopp gestört,««. Der Veneraldirektor und Begründer der Bielefelder Maslbinenfabrik vorm. Dürkopp u. Lo., Nikotau« Dürkopp, ist tm 7S. Lebensjahre in Bad Salzuflen gestorb«n. »s«tn Name ist mit der Geschichte der Zahrrad- und Automobil- industri« eng verknüpft. Wie mrdrer« andere deutsch« Industrie»«, so ging auch Dürkopp von der Nähmafchinrnfobrikatlon au«, di« «r I8S7 aufnohm. 18110 gliederte er dem alten B«lri«d« die jfakrrad- und gl«ichzeittg auch di« Mstor«nsobrikati»n an. «897 kam dann der Automobildau binzu. Alt Leiter de« bald riesenbasl «mporgewachfenen Ilnternedmen« «ar Nikolaus Dürkopp di« >n die letzt«» ^abre unrrmüdlich tätig und stellte sich alsbald mit -lrt«gtdeglnn ganz tn den Dienst drr industriellen Lairdebverteldtgung. Eingesandt <?Ir »ea 2nb«tt »er Stnfenbungen unter blefer Nodrtk übernimm« »I« Nedaktt», «atz«' »er pretzgefetzNchen kein« Beraniwortnng.) Di« Harthwaldong bei Gaschwitz Im südlichen Teil« der Harthwaldung sind — wie wir an einem der letzten Sonnkaoe bemerkten — Ruhebänke angebracht worden. Damit ist unzweifelhaft einem dringenden Bedürfnisse vieler Waldbesucher, die ein Lager auf dem Kühlen Waldboden aus gesundheitlichen Rücksichten meiden müssen, in dankenswerter Weise entgegenaekommen worben. Dabei taucht von neuem ein alter Wunsch vieler Harkhwald-Be- such«r auf: Wie schön wäre es, wenn sich mitten in der Harth ein Wald restaurant befände, von duftenden Nadetbäumen umgeben, wo man Gelegenheit fände, in angenehmer Ruhe einige Stunden staubfreie Lust zu atmen. Jetzt ist die Harth, namentlich für Familien, nur eine Durch- gangsstätte; es ist nicht jedermanns Sache, in urweltlicher Art sein Lager dort aufznschlogen, ganz abgesehen davon, daß dies bei allgemeiner Uedung zum Schaden der Waldung auSschkaqen würde. Um di« Schönheit des Waldes zu erhalten und seinen Nutzen als nervenstär kenden Aufenthalt den Großstädtern erst wahrhaft zu erschließen, ist es notwendig, eine gastliche Familienstätte darin zu errichten. Die Harth Ist die einzige Nadelholzwaldrmg in der näheren Umgebung von Leipzig, Schon deshalb empfiehlt es sich, sie der an physischen Annehmlichkeiten gewöhnten Großstadtmenschheit aosenthaltsfähig zu gestalten. Durch einen guten Pachtvertrag könnte auch ein nicht unerheblicher Vorteil tür den Staat, dem die Waldung gekört, herauszuschlagen sein. Die Sache dürste wert sein, daß sich beteiligte Kreis« näher damit beschäftigen. Einer für viel«, z
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