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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.06.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180612013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918061201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918061201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-12
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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«tt»och, ir. s«,t i»is PmMes AßurdiktnhlUlr (Schluß aut gestriger Abenb-Au-gabe.) Mt»lß«r »«» Zuner» Dr. Drew«: Ach will »nr «f den KernMoßt b« gauzeu Vorschläge mr» der Aatrüg« etn^tze». Da« ist i«d bleüt der S 2. Der in veränderter Fen» a»sge»o»«m«ac Autrag Lohura» hei denalt bereit« »o» der Regieruug die Lrkiäruug an«- qeäß, -aß « dem Gruukgedauke, de» gleichen Wahl recht« widerspräche, an dn» die Aegteruug «ndedi»gl festhal- len «sthle. 3» dem frühere« Antrag Lohmann »ar Wenigsten« theo retisch den ArdeUen» di« Möglichkeit «geben, dnrch 1 vorigen Wohn fitz eia« Zusatzstlunae zu erwerben. Aach de» vorliegende» Anträge kann der gehobene Arbeiter, der Dorarbeiter m»d Rottenführer, dies« Möglichkeit haben. Da nicht jeder Arbeiter Vorarbeiter »tzrde» Kan», der. tlber S Arbeiter die Aussicht führt, so scheidet va» vvrnherei« «lagreher Teil der Arbeiterschaft von der Erlangung der zweite» Stimme, sowie vo» der gleichen Bertellnng de« Wahlrecht« au«. Vagegeu da»» der Unternehmer bereit« »ach einjährigem Wohn sitz di« Hrsatzfiimme bekomme«. Die Regierung muh also auch für diesen Antrag erkläre», baßfieanffeineuBodenuichttreten Kan» and daß ans dem Boden diese« Anträge« «in Zustandekom men der Bor agle sfir die Reglern»- »»«geschlossen. Aba. Luka« (Natl.): Man braucht kein grober Prophet zu sein, um sich zu sagen, daß die Regierung dem Kompromihantrag nicht zusttmmen kann. Ich «kläre für meine Freund«, daß wir den Antrag ab lehnen. (Beifall links.) Diese Anträge sind sedcr für sich sehr be denklich. In ihrer Gesamtheit müssen sie aber draußen im Lande Ent rüstung Hervorrufen. (Beifall links.) Sie sind et»« «rheblich« Verschlechterung d«s Antrag«« Lohmann. Wir beurteilen besonders das Verlangen nach einer Dreiviertelmehrheit, wa« in Zukunft jede Verfassungsänderung ausschlietzt. Wir halten an dem gleiche» Wahlrecht fest. (Beifall links.) Adg. Dr. Lohmann (Natl.): Der Borwurf der Heimlichkeit nimmt mich wunder. Sollten wir hier, wo die Regierung und di« Parteien et» Interesse daran hatten, das Kompromiß zu vereiteln, die Regierung und di« Fraktionen ins Vertrauen ziehen? Es ist nicht böser Will«, wenn die Regierung so spät benachrichtigt worden ist. Unser Ziel war, etneaTeil de« Zentrums für unsere Anträge zu gewinnen. Der Einbruch der mit grobem Pathos vorgetragenen Rede des Dr. Pachnicke war nur gering. Da« Thema ist völlig erschöpft. Die Zustimmung der Sozialdemokraten z» dem ß 3 der Regierungsvorlage sollte doch stutz g machen. Man denke auch nicht, daß sie für ein so radikale« Wahlrecht riue besondere Dankbarkeit bezeugen würden. Selbst Bebel hat ISS» im Reichstag« den Fortschrittlern zugerufen: Mil dem allgemeinen gleichen Wahlrecht arbeiten Sie auf Ihren eigenen Untergang hin! Ge- rechtdenkendr Arbeiter werden durch die Verweigerung des gleiche» Wahlrechts nicht zu einer starken Verbitterung gebracht werben. (Lachen links.) DaS gleiche Wahlrecht ist nicht die Vertretung aller Stände, sondern nur eine« Standes. (Zustimmung rechts) Da« Kompromiß soll dem Frieden dienen. W>g. Dr. Korfanty (Pole): Wir lehnen dieses geheim vorbereitete Kompromiß ab. Abg. Lelnerl (Soz): Das ist jetzt die vierte Offensiv« der Wahl- rechkSfeinde. Ihr Sieg würde dem Volk zum schlimmsten Unheil ge- reichen. Wir haben es hier mit einer Verschwörung gegen das Volk zu tun, die einen nlederträchigen RcchkSbruch ausgehcckt hoben. Sie sind eS, die das Königtum erschüttern. Die Zustände in Preußen dienen den Feinden Deutschlands als geistige Waffe. Abg. Ströbel (U. Soz.) wendet sich gegen die Politik der Mehr- heitssozialisten. Der Redner ergeht sich in scharfen Ausdrücken und erhält zwei Ordnungsrufe, ebenso der Abg. Hoffmann. Damit schließt die allgemeine Aussprache. Es folgt die Einzel beratung über die Wahlen zum Abgeordnetenhaus. K 1 schreibt für jeden Wahlberechtigten eine einjährige Aufenkhallsfrist in den Ge meinden vor. Rach dem Kompromißankrag soll diese Frist auf zwei Jahre verlängert werden. Abg. Granowsky (Ztr.) beantragt, die Frist auf ein halbes Jahr herabzusetzen. Abg. Hlrfch-Berlin (Soz.) stimmt zu. lieber den Kompromihantrag wird namentlich obgestimmt. Der Kompromißantrag, der den zweijährigen Aufenthalt vvrfieht, wird mit 223 gegen 188 Stimmen angenommen. Dagegen stimmt dt- Linke und di« Mehrheit des Zentrums. Damit ist der Antrag Granowsky (Hier folgt di« Abstimmung. Siehe Seite 1.) Abg. Lohmanu (Natl.) erklärt, -ah man sich vielleicht über den An- Ira- Hagemeister auf Einführung einer Zusatzsttmme der KricgStmb nehm« hätte einigen können, wenn er früher gekommen wäre. (Aho? links.) Um Uhr wir- ein Verkagungsankrag abgelehnt. Die Einzel- berakung wird fortgesetzt. Abg. Braun (Soz.) fordert die Verhältniswahl. Um Xk Uhr wird einVerikagungSontrag Dr. Pachnicke an genommen. Mittwoch 11 Ahr: Weiterberattmg. Schluß XS Uhr. Di« Stenerdebatte im Hauptausschuß (Schluß aus der gestrigen Wend-AuSgabe.) In der fortgesetzten Beratung des Hauptausschufses über das Reichsstempelgesetz begründet« Abg. Walbstelu (Fortschr. Vpt.) ein«n Antrag, die Sparkassen von der Umsatzsteuer zu befreien oder doch wenigstens geringere Sähe zu erheben. Abg. Rleßer (Natt.) will di« Ausnahmevorschrtsten für die Spar kassen nicht gellen lasten für Kasten, dte zum Bekleb« von Bank geschäften mit Scheck- und Giroverkehr zugelasten sind. Abg. Erzberger (Ztr.) tritt für Erleichterung zugunsten -er Kredit genossenschaften und Verbandskasten ein. Abg. Dr. Pfleger (Ztr.) tritt für einen Antrag ein, die Reichsdank und die Staatsbanken für di« Zinsen, die sie für di« ihnen überlassenen Reichs- und Staatsgelder berechnen, zu hefteten. Abg. Kell (Soz.) empfiehlt einen sozialdemokratischen Antrag, die in der Vorlage vorgesehen« Staffelung z» verschärfen unk den Stempel für Sparkassen, wenn sich di« Steuerfreiheit nicht erreichen laste, wenigstens ebenso wie für die Genoste^fchafftn auf 1 Prozent ein heitlich feflzusetzen. UnterstaatSsekretär Schisser: Dir in der Vorlage vorgesehene Staf- felong für Geldumsätze wurde schon vorgenommen zum Zwecke -er Scho nung von kleinen und mittleren Betrieben. Es sei fraglich, ob es an gebracht sein würde, über die Vorschläge hinauSzugehe». Dem Antrag, die Zinsen für dte der Reichsdank und den Staatsbanken überlassenen Reichs- und Staatsgelder stenerftei zu lasten, ist zugestimmt worden. Auch -em Antrag Erzberger, «tu« Doppelbesteuerung bei d«n Ge nossenschaften zu vermeiden, ist zuzusttm»en. Der Antrag Rteh«r, auch die Anlagen von Banken del anderen Baaken sreizutasta», dürfte aber «ine Ueberspannung -arstellen. Weiterhin bestehen große Be denken vom fiskalischen Standpunkt gegen eine voNfländgi« Fvattastna- d«r Sparkassen. Abg. Dietrich (Kons.) fordert eine Berücksichtigung -er kleinen Sparkassen und der landwirtschaftlichen Genossenschaften. Abg. Dr. Iunck (Natt): Sparkasten und Genossenschaft«» müsse» bevorzugt werden, jedoch nnr dann, wenn sie k«in« auf Gewinn zielend«» Bankgeschäfte machen. Abg. Ri«ß«r (Natl ): Mein Vorschlag fleht ein« Unterscheidung verschiedener Spar Kasten vor. Abg. Gvthei« (Fortschr. Bpt.): Sine völlige Freilassung d«r Ge- nastenschaften aller Art können wir nicht gutheihen, wohl aber ein« Be freiung der öffentlich«« Sp»rkass««»nt«r»«hm»ng«n. Geheimrat Hofsmann: Die völlig« Freilassung der Sparkasse» würde einea beträchtlichen Ausfall bedeuten, während die Belastung für dt« einzelnen Kasten ganz geringfügig ist. Abg. Waldflei» (Forts?', Vpt.) beantragt, daß durch den Bunde«- rat die Befreiung der ösienttichen Sparkassen auch auf nichtöffent lich« Kassen ausgedehnt werden kann. Adg Dietrich (Kons): Uns kommt es vor allem darauf an, die ,,»einnützigen Genossenschaften nicht schlechter M Ke HWHM Nls wie di« öffentlichen Sparkassen. MEftEblatt Nr. LV4. Morgen-Ausgabe. Sette 3 In der Abstimmung wurde «in Antrag Dr. -David ange- n o m m e n, der die in der Vorlage vorgesehene Staffelung für die höchsten Gcldumsahe wie folgt verschärft: Vis 1» Millionen 4 Pro- zrnt, bis 20 Millionen ProzenI. von -en nächsten 30 Millionen 5 Prozent, von den nächsten 80 Millionen 8'.; Prozent und darüber hinaus k Prozent. Gleichfells angenommen wurde der Antrag Erzberger auf Besteuerung der öffentlichen Sparkassen und Genossenschaften mit der Hälfte des SiempelS, wovon jedoch die öparkvjicn ausgeschlossen jein sollen, die zum Betrieb von Bankgeschäften, inbesondcre von Depositcn- und Konrokorrentverkehr, mit oder ohne gleichzeit gem Scheck- und Giro verkehr, zuaelastea sind. Ebenso ein weiterer Ankraa Erzberger auf Beft«u»ü der von den Kreditgeuofsen sch asten und den Verbandskasse» für Einlagen vergüteten Zinsen sowie der Len öffentlichen Sparkassen für Einlagen Hel unter Staatsaufsicht stehenden öffentlichen Verbänden vergüteten Zinsen, und schließlich ein Antrag des Zentrums auf Befreiung der R « ichsbank und Staatsbanken für Habenzinsen, die sie für die «hnrn Überlassenen Reichs- oder Staatsgelder berechnen; ferner ein Antrag Gothetn, Haben zinsen fteizuiassen, dte von einem nach Artikel 23 des Gesetzes an- meldungspflichttgen Unternehmen gegenüber einem andern derartigen Unternehmen berechnet werden. Die Übrigen Anträge werden abgclehnt; Artikel 8 m der Vorlage (Geldumsätze) wir- angenommen. Rächst« Sitzung Mittwoch. * o Berlin, 11. Juni. (-Drahtbericht.) Der Ausschuß des Reichstage« zur Vorberatung der Getränke steuern begann heute die zweite Lesung de« Weinsteuerentwurfs. Ls wurde ein Kompromiß antrag beraten, die Wetnsteuer, deren Ermäßigung von 20 auf 10 Pro- zent in erster Lesung beschlossen worden war, wiederum auf 20 Prozent festzusetzen, aber den Bundesrat zu ermächtigen und auf Verlangen des Reichstages zu verpflichten, nach Beendigung -eS Kriege« diesen Sah für Weine btS zu 2 »il pro Liter auf 15 Prozent zu ermäßigen. Zur Abstimmung kam nicht. Die Behandlung der deutschen Kriegsgefangenen Klein« Anfragen im Reichstag D Berlin, 11. Juni. (Drahtbericht unserer Berliner Schrifkleitung.) Der Abgeordnete Dr. ötreseman» hat folgende Anfrage eingereichl: .Die in England und Frankreich ^owt« in den von den Feinden besetzten Kolmnen befindlichen gefangenen Deutschen befinden sich in besonders drückender Lage, da sie nach meisten teils jahrelangem Aufenthalt im tropischen Klima jetzt eine Gefangen schaft von drei bis mer Jahren erdulden müssen. Ist der Herr Reichs kanzler bereit, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Rückkehr der gefangenen Kokonialdeutschen in die Heimat zu erreichen?" Ferner ist dem Reichstage folgende Anfrage der Abgeordneten Licht^ßtingen und Dr. Skresemann zugegangen: .Die .Pall Mall Gazette* vom 2S. April -. I. schreibt: .Wenn man nach einigen amt lichen amerikanischen Krieg-photographien urteilen darf, so hat die Regierung der Vereinigten Staaten keineswegs die Absicht, khre KriegS- gefangeuen zu verhätscheln. Unter diesen Photographien befindet sich eine mit de« Aufdruck: .Ein deutscher Marineoffizier in Gedanken': Kapitän König, früher Befehlshaber eines internierten Handelsdampfers und Reserveoffizier in der Kaiserlichen Marine, ist von Onkel Sam an die Arbeit gesetzt worden. Er gehört zu einer Rotte Kriegsgefangener, die .Großes klein machen'. Auf der Photographie sieht man diesen deutschen Offizier and seine Mitgefangenen unter starker Be wachung Steine Klopfen und Kanalisationsröhren legen, um das Lager vor den Wirkungen de« Frühllngstamoetters zu schältzen." Ist dem Aerrn Reichskanzler bekannt, ob diese Mitteilung den Tatsachen entspricht, und welche Maßnahme» gedenkt er im zutreffenden Falle gegen ein berarttges Verhalten zu ergreifen?" Schließlich hat der Abgeordnete Dr. Heck sch er folgende zw.i Anfragen «ingebracht: .Nach zuverlässigen Nachrichten sind auf An stiftung »nd unter dem Druck Englands sowie unter der Beihilfe Frank reichs die in Siam ansässigen deutsche,» Familien nach Konzentrattons- laern in Indien übergcführt worden. Ist der Herr Reichskanzler bereit, Auskunft zu erteilen, welche Dergeltungtmahregeln dl« deuffche RelchSregierung gegen diesen brutalen, völkerechkswtdrigen Vorfall getroffen hat? — .Nach einer Zeitungsnachricht plant China auf Ansttften und unter dem Druck Englands sowie unter Beihilfe Frankreichs -en Abtransport unserer Landsleute in China und ihre lleberführung in englische Konzentrationslager Australiens. Run er ledigt sich aus einer Antwort -es Aerrn Reichskanzlers auch meine klein« Anfrage Nummer 38Ü, daß die britische Regierung Vrrgeltunqs- maßregeln gegen andere Kolonialdeuksche wegen angeblichen Unrecht- deutscherseits gegen Belgier getroffen hat. Ist der Herr Reichskanzler bereit, mitzuteilen, welche Vergeltung-Maßregeln die deutsch« Reichs regierung unke: Berücksichtigung des vorerwähnten von England an- gewandeten Grundsatzes gegen England rnd Frankreich treffen wi d, falls -ieses neu-: brutal« und völkerrechtSwidc'ge Vorgehen Englands in China zur Ausführung gelangt?" Dte Friedenspolitik des Sowjets Lia« Unterredung mit dem Berner russischen Gesandte«. Barn, 11. Lurt. (Eig. Drahtbericht.) Der Berner Vertreter der russischen Sowjetrepublik Bersin antwortete einem Mitarbeiter der .Berner Tagwacht' auf die Frage, was die Sowjetregierung gegen den Gewaltfried«, von Brest-Litowsk zu unternehmen gedenke und ob st« d«n Krieg wieder aufnehmen werde: Ich kann nur sagen, daß wir hie Friedensbedtngungen annehmen wollen, sollte der Frieden auch noch s» schlecht sein. Wir wollen im Rohmen dieses Friedens wirken. Die Alterung der Sowjetrepublik hegt keine aggressiven Kriegsabflchtea. St« ist »«läufig von dem Aufbau im Innern vollständig in Anspruch genommen. Ob es gelingen wird, im Frledenszustand zu verblelben, hängt nicht von uns ab. Ls ist durch aus nicht ausgeschlossen, daß ein« fremde Macht den Versuch unter nimmt, unter irgendeinem Vorwand mit Hilfe fremden Militärs unsere Regierung zu sttlrzen »nd «ine neu: einzusehen, die der imperialisti schen Politik mehr entspricht. Wenn dies geschehen würbe, wenn die äußeren Fatn-e versuchen würden, Rußland ein« bürgerliche R « g i e r » » a «uszuzwingen, so zweifle ich keinen Augenblick daran, daß das russische Volk dann sein sozalistisches Vaterland zu ver- t«ldig « n verstehen wird. * Basel, n. Juni. (Eig. Drahtbericht.) Unter den Personen, di« infolge der Entdeckung de- Komplotts verhaftet wurden, be findet sich d«r bekannt« Moskauer Kadett und Minister im Kabinett Ke renski, Kischkin, sowie der Kade« Mandelsam. Die zugunsten eiue« Generalstreiks geführte Propaganda dauert fort: doch flnd di« Arbeit« aeleUl und unfähig einen Beschluß zu fassen. Am 3. Juni Hot sich hi« erst« Abteilung bävaffneter Arbeit« auf das Land baßabN», um -an Ban«» Getreide abzanehme». Wt MhtMtWN Schwerer Straßerrbahrnmfall irr Dresden Dresda», 11- Jaak (Drahtbericht »nsarer Dres dener Schrlftleltung.) Ein sckwev« Skaßenbahoonsall » eignete sich heute abend auf -em Schloßplatz. Infolge Versagens der Strombrcmse fuhr eln von Neustadt kommender Straßenbahnzug mit großer Schnclltgkelt über dte Weiche hinaus bi» an die große Irrt- Neppe der Katholische» Hofkiiche. Der Anprall war so heftig, daß die großen unteren Skeinstofen in Stücke zersprangen. DaS untere Gestell des Triebwagens wurde vollstäudtg zertrümmert. Der angerichtele Sachschaden ist bedeutend. Von den Fahrgästen wurden 10 Person« in das Friedrtchstädter Krankenhaus gebracht: sie hatten Nervenschocks und leichte Fleischwuntzm erlitten. Der völlig unbrauchbare Triebwagen wurde von der Feuerwehr weggeschasft. Ta^t für eine neue Front in Rußland Haag, 11. Juni. (Eig. Drahtbericht.) Aus Newark (Delaware) wird gemeldci: Der Erpräfldent Taft befürwortete in einer Rede, daß die Vereinigten Staaten in Rußland eine neue Front vvrbereiken möchten. Wir sagten bereits, meinte Tast, daß wir die Deutschen geißeln müssen. Wir werden noch mekr Munition und Sol- baten liefern als jedes andere Land, da wir die Well von d m Monstrum Militarismus befreien wollen. Gin enolisches Nachrichtenbureau in Finnland? Stockholm, 11. Juni. (E i g. D r a h t b e r i ch t.) Wie .Afton- bladed", das In finnländiscken Dingen besonders gut unterrichte! ist, m t- teilt, wird seit einiger Zeit in F.nnland eine intensive Propa ganda für dteEntente -.'treiben. Nach schwedischem Muster soll ein neues Telegraphenbureau mit direkter englischer Ver bindung ins Leden gerufen und in Helstngfors cine ententefreund, liche eitung gegründet werden. Auch in Schweden vcrdoppe't d!e Entente ihre Anstrengungen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Koh enarbe terstreik in Snaland Haag, 11. Juni. (E i g. D r a h t b e r i ch t.) »Journal of Lommcrce' vom 28. Mal meldet einen Streik in den Kohlengruben von Monlmouthshire. Am 28. Mai hätten bereits 14 000 Bergarbeiter die Arbeit niedergclegt. Am 30. Mai, so melden die »Daily News", habe die Zahl der Streikenden bereits 40 000 überschritten. Brantiny wird nach London reisen Haag, 11. Juni. (Eig. Drahtbericht.) .Niews Bureau" mel- det aus London: Der Führer der schwedischen Sozialdemokratie Br an- king hak die Einladung für die vom 26. biä 28. Juni in London tagende allgemeine Arbeiterkonferenz angenommen. Aus der spanischen Kammer Bern, 11. Juni. (Eigener Drahtbericht.) In der spanischen Kammer kam es, gestrigen Meldungen zufolge, zu einer grundsätzlichen Erörterung der parlamentarischen Immunität. Die Parteien der äußersten Linken verlangten Abstimmung über einen Antrag, der die Verhaftung des republikanischen Abgeordneten Domingo bei den August unruhen für eine Verletzung der parlamentarischen Immunität er klärt. Minister des Innern Sanchez Guerra bestand darauf, daß dte Immunität nicht so weit gehen könne, diejenigen zu schützen, di« alle Gesetze nlederzureihen suchen. Ministerpräsident Maura be- zeichnete die ganze Erörterung als unangebracht. Wer für den Vorschlag stimme, stimme gegen die Negierung. Nach verschiedenen Zwischenfällen wurde der Antrag schließlich mit 126 gegen 18 Stimmen verworfen. MeM kMizt die HMelsvertriige der Alliierte» Haag, 11. Iqni. (Drahtbericht unseres Sonder, b« richte rstntte rs^ Laut einer Rcutermeldung au« Washington kündigte Mexiko die auf bergbaulichem Gebiet mit Amerika lin den Verbündeten bestehenden Ha.ndelsoerträge. Während bisher 23 Prozent -es Wertes der auSgcführken Gold- und SUdermengen in ausländischer Währung nach Mexiko geschickt werden mußten, verlangt Mexiko ftht die Erhöhung der einzuführcnden Münzgeldmenge aas SV Prozent. * Rückkehr deulscher Kriegsgefangener auS Frankreich. RcickslaciS- abgeordneker Sivkovich halt: an bas Kriegsministerium verschiedene An- fragen über die Rückkehr der länger als 18 Monate in französischer Krdegsycfangenschast befindlichen deutschen HecrcSangeköcigen gerichtet. Darauf hat das Kricgsministerium eine Antwort erteilt, auS der einige Tatsachen weite Kreise interessieren dürften: Die deutschen Kriegs gefangenen in Frankreich werden auf Grund des Auslansckabkommens ohne besondere Anforderung in die Heimat entlassen. Anträge, es möge ein bereits länger als 18 Monate in Frankreich Kriegsgefangener HeereSangehöriger in die Auslieferung cinbezogen werden, sind also nickt notwendig. Der Abtransport der in Betracht kommenden Gefangenen beginnt voraussichtlich im Juli d. I., wird aber bei der großen Zahl ge raume Zeit in Anspruch nehmen. * Sachsen »nd Litauen. Der Landesausschuß der Fortschritt lichen Volkspartei hält am Ö0. Juni cine Sitzung in Dresden ab. Der Fortschrittliche Verein in Dresden beantragt hierzu eine Ent- schließung, die sich gegen die litauischen Pläne wendet. * Fürst Lichnowsky hat nach einer Meldung des Kopenhagener .Ekstrabladel" durch einen Kopenhagener Anwalt ein gerichtliches Verbot gegen die Verbreitung seiner in einem Kopenhagener Verlage erschienenen dänischen Ucbersetzung seiner Schrift einlcgen lassen. Die Ilebersehung ist auch deswegen ganz ungesetzlich, weil sie eine Ueberfehung der gleichfalls nicht autorisierten englischen Ausgabe ist. Der dänische Verlag soll bereit sein, die hergestellkcn Exemplare freiwillig zur Vernichtung auszuliesern. * Eine Abordnung der Sowjetrepublik ist in Berlin z» Verhau-- Handlungen mit der deutschen Regierung cingetroffen. Sie bestehl aus drei Personen, darunter -em Führer des linken Flügels der Bol schewik-. * Kartensystem für ganz Rumänien. Nachdem man bereits in der Moldau dazu übergegangen ist, die LebenSmittelverteilung nach dem von der Militärverwaltung für das besetzte Gebiet angeordneten Karlen- fystem durchzuführen, sind nunmehr auch für Schuhe und Kleiber Karten in der Moldau angeordnet. * Eiue Lockspeise im wahren Sinne des Wortes gibt eS in Schöne berg. Dort werden, nach dem ,L.-A.", auf die Empsangsbesckeiniz'inqen bet Abgabe von Männerkleidung nach Wahl ein halbes >'fund Aus- landshonig oder ein Pfund Sarotiische Mandelspeise (gebrauchsfertig niit Milch) zum städtischen Selbstkostenpreise abgegeben. Hauptschrtstlelter: Dr. Erich Everth. v<drim*n«r sär v»mu> Vr», v»»»»: ttr »I« W«lkhi OchtuSl«», jßk L»l»z«ß«k, löchkllch« Bnaelrgead«»»«» »d Nerlch» ii>k «iWtN—IchoN D» «l»s>k P«»t.«»««» v*«m»r f«, Spi«, W» V«. N«ch — g«r d,n »nz„«,in«U V*U»«tch »«II««. ««» <v«»«,: L«t,z'««» L«a«»t«N v«. «.»,»««» » «» S«»,I,ch I» «««»,!« B««Mi«r V^M«N»««7 Vr. 4»»«r» »«S«. Unsere gestrig« Adenkunsgade umsaßt « Seiten, die vorlmgend« Ausgabe 8 Sette«, zusammen 1L Seite« Infolge der «»haltenden Steigerung der Robstoffpreise und der Bctriepskosten sah auch dte Maggi - Gesellschaft sich gezwungen, die bisher eingehaltenen Friedenspreis« zu erhöhen. Dte neuen amtlich genehmigten Preise sind: Maggi'» Würz« in Ortgtnalflaschen Nr. 3 (etwa 230 Gramm) - 2^S, Maggi'» Mflrg« in großen Flaschen Rr. 6 (etwa 1400 Gramm) 8^0. Der neu« NachsüllprerS für 100 Gramm Maggi s Würze beträgt Oä H. M»gDt'» M»ifchbrük»Lufai kosten künftig i» Linzelverkauf ö H. Der «»«konnte Ruf -er Maggi-Gesellschaft bürgt für die Qualität ihr« Erze»g-issc
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