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Mittwoch. S. Srmi ISIS Leipziger Tageblatt Rr. L81. Morge«-A«Ogabe. Sette 7 Leipzig und Umgebung Dao künftige Straßenbahuaetz jg. Ws i» 2ahr« 18VK die Leipziger Elektrische Straßenbahn ins 8^>e» trat, war ste ein Konkurrenzunternehmen der schon vorhandenen drohen Leipziger Straßenbahn. Dies«, schon seit 1872 bestehend, kalte Sie -rohen Verkehrsadern -er Stadt in- ihrem Besitz. Wollte -ie Leip- ngar Elektrische Straßenbahn gewisse Haupbverkehrspunklc erreichen, so könnt« dos nur aus Umwegen geschehen. Für die Verkehrsenbwicklung in unserer Stadt ist das non -rohem Nutzen gewesen. Manche Neben- strecken dzw. entlegenere Straßen Kaden dadurch eine Straßenbahn- oerbindung bekommen, vor allem abet ist ein Reuanschluß aerschiedener Sororte ersolgt, wie Mochau, Paunsdorf, Stötteritz, Groß- und Klein- zfchocher und das Kasernenviertel (Lindenthal). Ls ist nein Zweifel, daß dies« Vororte mit der steigenden Bcvötkerungszunahm: auch einmal von -er Drohen Leipziger Straßenbahn in ihr Betriebsnetz einbazogen worden ivären, aber ebenso sicher ist, daß es infolge der Gründung der neuen Sesellfä-aft wesentlich zeitiger geschah, wodurch dem Wachstum der ge nannten Orte beträchtlicher Vorschub geleistet wurde. Seit dem »ergairgoilenIakrcfmd beide Gesellschaften vereinigt worden. Nichts lag nun näher, als das Betriebsnetz beider Bahnen zu einein einheitlichen Ganzen zusammenzuschweihen. Das konnte natürlich nicht kurzerhand vor sich gehen, aber jetzt sind die Unterlagen für einen großen Generalplan soweit gediehen, -ah sich einige Mitteilungen darüber machen lassen. .In erster Linie muhte es sich bei Ausstellung der Eiuzrlpläne darum handeln, die entgegengesetzten Pole miteinander .tu vrrkinden, also den Norden mit dem Süden, den Osten mit.dem Westen, Nordoft mit Süd west usw. Dagegen waren Um- megslinien nach Mögiicickeit aus,mschasten, sowie Geleise dann stiilzulegen, wenn sie nur, um uns so auszudrücken, in Idealkonkurrenz nebeneinander liefen. Bon diesen Gesichtspunkten ausgehend, soll die etwa 400 Nieter lange Streck: durch die Post strahe am Neuen Theater vorüber bis zur Einmündung in die Grimmaische Strahe eingezogen werden, weiter die.etwa ÄlU Metsr lange Strecke durch die B r ü d e r st r a h c, und die etwa glnchlange Strecke von der Marschnerftraß: durch die Sebastian-Bach-Straße bis zur Einmündung an der Pleißen- ilutbrücke. Dagegen soll die Kohlgarten st raße in ihrer ganzen Ausdehnung durchfahren werden, also auch auf der gleislosen Strecke von der Ranftschen Gosse bis zur Lauchaer Strahe. Die jetzigen Hauptlinicn bleiben uir berührt von alleir Veränderungen. So wird die lt4-Linie (künftige Linie 10) in alter Werse verkehren, ebenso die O-Linie (künftig 12), die k-Linie (künftig 16), die P-Linic (künftig 1.1), die 8-Linie (künftig 18), die t'-Linic (künftig 13, mit einer geplanten Schleifenverlängerung bis zur Krosigkstraße), die Linie (künftig 2), die V-Linie (künftig 3) und vorläufig auch die L^Linie (künftig 17). Diese soll aber später eine beträchtliche Verlängerung er halten, und zwar soll diese von Leutzsch kommende Linie nicht mehr am Tauchaer Tor, sondern vom Variete Battenberg aus durch die Kohl- garkenstrahc, Dresdner Straße, Breite Straße, Niebcckstraße und Stätte- i ltzer Strahe bis zur Papierinühlstraße geführt werden. So wird eine direkte Verbindung zwischen Leutzsch and Stötteritz geschaffen. Endlich bleibt noch unverändert die jetzige Linie 1 (Groß- zschocker Mockau), die auch in Zukunft diese Nummer führen soll. Die einstigen Linien der Leipziger" Elektrischen Straßenbahn sollen in ihrer Führung manche Veränderungen erfahren. Die bisherige 2 (künftige 10), von Stötteritz kommend, soll vom Bayrischen Bahn hof ab über den Noßplatz, die Wcststrasze usw. nach Leutzsch geleitet werden, und stellt so eine zweite Verbindung zwischen den beiden Orten her. Die frühere S (künftige 9) soll vom Markt in Eutritzsch bis zum Noßplatz in ter bisherigen Weise, dann aber am Obstmarkt vor- über durch die Harkortstraße, Kaiser-Wilhelm-Straße usw. hjs zur Brandstraße in Connewitz betrieben werden. Die 4 geht von Paunsdorf aus durch die Wurzner und -Dresdner Straße, dann in bisheriger Weis« durch die Grimmaische, Zentral-, Elster- und Wald straße (Rosental) noch GohliS und endet in der Bexmmontstratze. Die S fährt von Kleinzschocher aus nicht mehr durch die Könne- ritz-, sondern durch die Weißenfelser und Nonnenstraße, domn auf altem Wege bis zum IohanntSplatz, nun aber (an Stelle der 7), durch -en LSu-chemveg und die Zweinaundorfer Straße (.Albert- Zarten'). Die 8 wird vom jetzigen Endpunkt in Stötteritz durch die Stötterttzer und Aospikalstraße zum Hauptbahnhof und dann weiter nach der Mückernschen Straße in Gohlis geleitet. Die 7 fährt wie jetzt von Connewitz bis zum Iohannisplatz, dann aber auf dem Wege der bisherigen .1 bis zur Diiirpselstraße in Schönefeld. Die 8 nimmt ihren Ausgangspunkt in Neumockau, durchfährt ganz Schönefeld, mündet in die Eisenbahnstraße ein, fährt am Hauptbahnkvf vorüber und wird durch die Promenaden- nnd Plagwitzer Strahe nach Kleinzschocher bis an das Ende der Könneritzstrahe geführt. Endlich ist noch der Kasern en bahn (künftig II) Erwähnung zu tun, die zunächst vom Lindenthalcr Strahenbahnkof bis zur Höllischen Straße, dann durch dfese, hierauf durch die innere Stadt, und nun vom Noßplatz aus weiter auf den Spuren der einstigen O-B>chn nach Connewitz bis zur Klemmstraße geführt wird. Vervollständigt sei unser knapp skizziertes Bis- noch durch die Angaben, daß eine Linie (20) von Anger- Crottendorf nach Gohlis (Pariser Straße) und eine andere Linie (21) von der Papiermühlstraße in Stötteritz zur Goethestrahe, dann durch den Brühl und um die Promenade herum am Rathaus vorüber ihren Ausgangspunkt wieder erreichen soll. Auf Vollständigkeit erheben die vorstehenden Mitteilungen keinen Anspruch. Mehr konnten wir uns aber von den uns zuteil gewordenen Auskünften nickt merken. Wenn der Leser sich einen Plan von Leip- zig nimmt und verfolgt unsere Angaben, so wird er sich ein ungefähres Bild der künftigen Straßenbahnlinien machen können. Uebrigens werden sie nicht sogleich in der vorstellend gedachteil Weise betrieben werde können; Weichen sind zwar da, aber soweit Schienen erforder lich sind, fehlt es an diesen. Das gleiche gilt von der schon lange in der Luft schwebenden Straßenbahn nach Liebertwolkwitz, die 3500 M ter Schienen brauchen wurde. Da Kat es noch einige Zeit. Aber mir können mit dem bisherigen Zustand, als Kriegszustand betrachtet, völlig zufrieden sein. Unsere Straßenbahn erfüllt ihre Aufgabe nach besten Kräften. Kit. Einführung dcs neneu Thomaskanlnrs. Nackd.-m P -»f. Karl Straube bereits vorher an Natast.stle verpflichtet worden ivar, ver einigten fick am Montag mittag das Lehrerkollegium und dec Alumnen chor der Lhoinasschule zur Begrüßung seines künftigen Kantors. Mit Recht ging die schlichte Feier aus von der Erinnerung an den Mann, der fast ein V'.ertcljahrhundrrt !ang mit seltener Treue und schönstem Erfolge den Thomanerchor geleitet hatte: Prof. Dr. Gustav Schreck. -Die Alumnen boten zwei der schönsten Perlen aus seinem reichen Schaffen: .Der Herr ist mein Hirte" und .Fuhre mich" Des Heim gegangenen gedachte auch Nektar Prof Dr. Tittel, der den neu gewählten Kantor mit herzlichen Worten und wannen Wünschen ein- wies. Möchte die Uelxrnahmc des Kantorats, die manchen schwer wiegenden Verzicht auf liebzewordenc lstinsklcrische Betätigung er- fordere, viel Segen schassen und reiche Befriedigung gewähren! Prof. Straube trat sein Amt mit tiefdringenden Ausführungen an, die das volle Bewußtsein von der Heiligkeit und Größe des übernommenen Erbes bezeugten. Ze weniger er das musikalische Schaffen, als die seiner Natur entsprechende Ausgabe betrachte, desto mehr werde er eä sich angelegen sein lassen, die gewaltige Ueberlteferunq der Vergangenheit zu pflegen, wie sie vor allem durch die Namen Bach, Lalvisius und Schein ausgedrückk werde. Freilich könne er allein fein Ziel nicht erreichen, wenn er nicht durch die eifrige, verständnisvolle Mithilfe der jugendlichen Eängerfchar unterstützt werde. Indem er dazu auftief, wies er darauf hin, welchen cinstgartigen, seine Usbcclegenheit begründenden Vorzug des Thomanerchors cs darstelle, daß sich bei ihm die musikalische und die geisteswissenschaftliche Ausbildung zu schönstem Zusammen klange verbinde. * Verein Heimakdank für die Skabk Leipzig. Dem dritten Jahres bericht, erstattet für Las Jahre 1917, ist folgendes zu entnehmen: Stiftende Mitglieder, das sind solche Mitglieder, die eisen Beitrag von mindestens 1000 M bezahlt haben, besaß der Verein am Ende des Berichtsjahres 1917 mit einem Gesamtbeträge von 798 800 M.: das bedeutet gegen das Jahr 1916 eure Zunahme von 23 Mitgliedern mtt 300 064 M. Beiträgen. Bis zur Drucklegung des Jahresberichts sind noch weitere 8 stiftende Mitglieder mit einem Gesamtbeitrage von 168 817 M. hinzugetreten. Bet der Zahl der ordentlichen Mit glieder stehen 141 Abgängen 283 Neuanmeldungen gegenüber. Der Verein zählte mit Iahrcsschluß 2347 ordentliche Mitglieder, und zwar 15« männlich«, 322 «etbvche und SIS prrtsttsch« Pers«», Veret» ohne Rechtsfähigkeit, Handelsgesellschaften und Etnzelfirmen. Dan Grund des rerkäNnKmäßlg geringen Zuwachs«» ordentlicher Mitglied» »st darin zu suchen, daß eine allgemeine Werbung mit Rücksicht auf de» KrtegSfortgastg und die Verteurrnng der allgemeinen Lebenshaltung m» auch über dos Jahr 1917 hinaus znräckgestellt werden mußte Me Ein- nahnren betrugen 525 624 M., di« Ausgaben 225947 M., so daß sich ein llcbcr schuß von 299 677 M. ergab. Das Höchswermögen ist als» um rund 399 0W M. vermehrt worden, hauptsächlich durch die Beiträge der stiftenden Mitglieder. Die Landessammlung erbrachte -em Veret» rund 38500 M. Das tzaupkvennögen des Vereins bezifferte sich mit Ende des Jak, es auf 821 Ü?8 M., das GesamtvermSgen unter Hinzurechnung der besonderen Stiftungen auf 921 082 M. — Bl« Hauptversammlung des Vereins findet Dienstag, den 11. 3un^ nachm. 6 Uhr, in der Alten Bors« (Naschmarkt) statt. Die Tages- ordnmrg weist unter anderem Entgegennahme des Jahresberichtes unb AechnungSlearmg für das Jahr 1917 ans. * Der Leipziger Männerchor veranstaltete am Montag abend st» Zoolog'schsn Gonen zu Ehren seines zum Professor ernannten Ehren- chormeisterS Gosiav W ohlgemut h einen Liederab « nd. Trdtz- dem von den 330 Sängern des Vereins über 250 zu den Fahnen ein berufen sind, war cs dock eine stattliche Schar, die ihrem Dirigenten und dem deutschen Liede zu Liebe aus frischer Kehle sang. Ein zeitgemäßer Prolog, von Albin Miitelback in schwungvollen Versen gedichtet und ausdrucksvoll von Fil. Gertrud Bauer vorgcttagen, fand Lobes- worke genug für dcir Meister und die Sänger dcS Mannerchors, avS deren Mitte dann Ncchtsauwall Dr. Bleckt, herzliche Worte des Dankes und der Freude für die Ehrung ihces Liedermeisiers sand. Eine große Zahl von Glückwunschtelegrammen, die zur Verlesung kam, legte außerdem Zeugnis ab von der Liebe und Wertschätzung, deren sich Gustav Wohlgemuth in aslcn Gauen, wo das brutsche Lied ertönt, erworben bat. In schlichten Worten dankte daraus der Gefeierte seinen Sängern, Freunden und Gönnern. Die Ausführung des umfangreichen Pro gramms zeigte die Sanger auf vollcr Höhe, namentlich in den Kompo sitionen Gustav Wohlgemuths. Von den Sohlen des Abends verdient Frau Dr. M. Burckbardk durch ihre mit kochdramatischcr Ton gebung vorgetcagenen Gesänge volles Lob. Eine weitere Bereicherung erfuhr die Veranstaltung durch den Solocellisten vom GewaadhauS- orchester Mar Kiesling, der, von seiner Tochter Martha am 'Flügel begleitet, sein Instrument mit bekannter Technik handhabte. Ein allgemeiner Gesang des Liedes .Soldaten sind die Herrn der Wett', vertont von Prof. Gustav Wohlgemuik, bildete Leu würdigen Abschluß der Feier. * Für -je Deutschen in Galizien und in der Bukowina. Ein Auf ruf zur Sammlung für die durch den Krieg so schwer betroffenen 'Deutschen Galiziens und der Bukowina wird im Anzeigenteile unseres Bluttes veröffentlicht. Unsere dortigen Stammesbrüder hab:n die schwersten Opfer um ihrer Treue zu ihrem Volkstum willen bringen müssen. Eie verdienen deshalb reichst« Unterstützung. « DaS ArbeilSvermittelungsamt des Allgcm. Studenten-Aussckusses der Universität Leipzig bringt in der heutigen Ausgabe eine Anzeige, die für Eltern, die Kinder zur Schule zu sch'ck:,. haben, von Wichk'.a- keit ist. ik * Unzuverlässiger Handeltreibender! Dem Kaufmann Robert August Roth, Leipzig, Kochftnrße 36 wohnhaft, ist vom Rat der Stadt Leipzig der Handel mit Gegenständen des täglichen und dcS Kriegs bedarfs, insbesondere mit Seife, Schellack und Maschinenöl, auf Grun des Z 1 der BvndesratSverordnung vom 23. Serstember 1915 wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden. Wir verweisen auf die Bekanntmachung in voclicgcndcr Nummer. ' Aooiv-lkcher Garte«. Keule Mittwoch findet da« erst« grvpe- .«inderfest statt. FM dl« Kinderweit find Belästigungen oller 2it vorgesehen, »!« Pomu-rette», «Ketfahre». Kaspertheaker »sw-, und ganz besonder- werden, wie in den Vorjahren, ht« asgemeirle» nnd a>ewtnnspl«> det hen Kindern onspiechen. Um 7 Uhr versammeln sich di« Kinder M einem von der Mngkhapelle gefub'Irn Klndersestzug, 's.z Uhr großer Banonwettflug von nachmittag < dis vd^nd« 8 Udr sinkt» grotzes itonzeri vom Leipziger Toi«LsstI«r- orllrester unter Leitung de« Njil. Mnsi!rd,rekioii. <S. Lodianz (tot». Dvnner-t-g Areiiag nochmüiagS von 1 dir 7 Udr Unterdaituirgvmuph ans der Terrasse. — Sonntag, den 8. .Zunt, grotzeo Mtlltijriionzert vom I. Ersoh-Ootl. ^nf.-Ärgie. I0S nnler Leittneg d«l .Rirfidleiler» Ä. 0>rldou-. 2 W >i M LVI0N0LI I.L UI-V ssi.usnoioirLßi >