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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.05.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180510016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918051001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918051001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-10
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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Serie 2. Nr. 235. Morgen-Ausgabe Leipziger Tageblatt «form, vor allem aber muß mit der Mißwirtschaft des Beamten- wesen» gebrochen werden, dem Hauptübel -er politischen Korrup tion. Rumänien muh wirklich selbständige Staatsbeamte erhalten an Stelle der bisherigen Parieibeamten, die abhängig waren von -er jeweils herrschenden politischen Clique und mit ihr kamen und gingen. DaS olles sind Dinge, die sich nicht von heute aus morgen schaffen lassen, aber sie müssen endlich einmal in Angriff genom men werden. Schon die nächsten Monate werden ein Gradmesser fein für die Energie, die die rumänische Regierung zur Durch führung nicht nur dieser grundsätzlichen Reformen, sondern auch zur Bekämpfung -er politischen Korruption auswenden will und kann. Die Bestimmungen des Friedensvertrages und die biS zum allgemeinen Friedcnsschluh fortdauernde Okkupation geben uns immerhin weitgehende Garantien, daß die Worte von Ru mäniens Wiedergeburt nicht bloß leere Zuknnftsversprcchungen bleiben, denn die Wiedergeburt gebt gewissermassen unter unseren Augen vor sich. Dr. Paul Rache. Friedenskundgebung der rumänischen Negierung Bukarest, 8. Mai. (Drabtbericht.) Die rumänische Regierung erlich aus Anlaß des Friedensschlusses an die Be völkerung im besetzten und unbesetzten Gebiet folgende. Kundgebung: «D«r Friede wurde heute t2 Uhr mittags geschloffen and trägt den Nomen .Friede von Bukarest '. Alle Fragen, die zwischen Ru mänien und einem der Staaten, mit denen es sich im Krieg, befand, strltllg waren, sind erledigt. Dir normalen Beziehungen mit diesen Staaten werte, wieder ausgenommen werden, und das Land tritt wieder in die Neutralität ein. Die Hinder nisse, die einer friedlichen Entwicklung des Landes '.mWe^e standen, sind endgültig beseiligt, und Rumänien kann nun im Schutz feiner vom Krieg unan^e.astet gebliebenen verfaffungSmähigen Einrichtungen onS Werk gehen, um di« Spuren des Krieges zu beseitigen und den durch den Frieden geschaffenen Ausland zu befestigen? Rumäniens politische Zukunft Eine rumänlsche Mlnistererklärung. Bukarest, 9. Mal. (D r a h t b c r ich t.) Der rumänische Minister deS Aeußern, Constantin Alton, gewährte kurz nach der Unterzeich nung des FrtedcnSvertrages dem Vertretet der .Lumina" eine Unter redung. Der Minister erklärte, bah der Friede von Bukarest daS Er gebnis des mit soviel Leichtsinn und mangelhafter Vorbe reitung g'. führten Krieges sei. Daher enthalte er auch schmerzhafte Abmachungen, vor allem in den territorialen Zugeständnissen. Aber dennoch ist für unser Land nach mühevollen Ber- Handlungen eine wirtschaftliche Lage geschaffen worden, die ihm ein fruchtbares Arbeiten gestaltet und seine Zukunst sicherstem. Nachdem der Minister nochmal!» seine Freude über die Bereinigung mit Betz- arabten ausgedrückt hatte, erklärte er. die Bcdtnguigen dieses Friedens haben wir unfern Gesandtschaften im Auslande mit dem Bemerken mitgetcilt, daß Rumänien in Zukunft allen kriegführen den Staaten gegenüber eine strenge, ehrliche Neutralität wahren werde. Man müsse unbedingt mit der Gefühlspolitik, die sich so verhängnisvoll erwiesen habe, brechen, um der Interessen des Landes wegen den Weg der Realpolitik zu betreten, einen Weg, der besonders von der Uebcrliescrung wie von der geographischen Lage des Landes gewiesen werde. Der 2lbsckluß des Friedens ist von der gc- samten Bukarester Presse mit großer Befriedigung ausgenommen worden. Die Wünsche der Dobrudfcha Sofia, 9. Mai. (Draktberickt.) Die Bulgarische Tclcgrapkenagenlur meldet: Staalsscrkclär v. Kühlmann empfing in der kaiserlichen Gesandtschaft drei Vertreter der Dobrudfcha, dis ihm ihr« Huldigung-grüße darbrachten und ihm ihre Unruhe darüber ausdrückten, da» der in Bukarest geschlossene Friede den Bewohnern dir Dobrudfcha nicht die erwartete Vereinigung dec gesamten Dobrudfcha mit Bulgarien gebracht habe. Sic fügten hinzu, daß sie trotzdem noch Hoffnung hegten, daß das mächtige verbündete Deutsche Reich und sein großer Monarch den innigen Wunsch der Bewohner der Dobrudfcha unterstützen werde, der dahin gehe, die gesamte Dobrudfcha mit ihrem Mutterland«: Bulgarien vereinigt zu sehen. Staatssekretär v. Kühl mann erwiderte, der Friede von Bukarest, von dem sic ja wahr scheinlich schon Kenntnis genommen hätten, habe die Verwirklichung eines großen Teiles der bulgarischen Bestrebungen mit sich gebracht. Ls bestehe die berechtigte Hoffnung, daß der noch verbleibende Teil dieser Bestrebungen in kurzer Frist gleichfalls verwirklicht werde. Die kaiserliche Regierung hat bisher stets diesen Wünschen voll kommene Sympathie cntgegcngebracht. " Ischopraschikosf wurde zum bulgarischen Gesandten in Moskau ernannt. Er begab sich gestern abend auf seinen Posten. Daguerrotypien-AussteUnng im Stadtgeschichtliche« Museum Bei seinen Studien über die Entwicklung der Photographie in Leipzig gelangte der umsichtige neue Direktor dieses Museums, Dr. Friedrich Schulze, unterstützt von Herrn Stadtrat Sander, Herrn Prof. Dr. Felix Becker und anderen Sammlern, zu einer sehr interessanten Zusammenstellung mannigfacher Leipziger Daguerro- lypien. Das von Daguerre 1839 erfundene Verfahren bestand darin, ein polterte und versilberte Kupserptakte durch Ioddämpse lichtempfind lich zu machen. Das dann schwach sichtbare Bild wird durch Quecksilber. -Smpfe verstärkt und in einem Bad von schwesligsanrem Natron fixiert. Schon im Oktober 1839 kamen einzelne Proben nach Leipzig: doch erst gegen 1842 konnte das Verfahren der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Heinrich Brockhaus hat in seinen Tagebüchern vom 1b. Ok tober 1842 über die Ausstellung im Kunstvcrein berichtet. Ich übergehe eine Anzahl interessanter Namen, die mit Versuchen dieses Verfahren in Leipzig heimisch zu machen verknüpst sind, darunter Karl Dauthendey, der Vater des LnrikerS Mar Dauthenden. Wer tiefer in dieses Ge biet eindringen will, lese den Vortrag des Direktors Dr. F. Schulze in der .Photographischen Chronik" 1Ü18, gehalten im Verein für die Geschichte Leipzigs am 6. Februar 1918. Die besten Erzeugnisse dieser Technik für Leipzig sind verknüpst Mit den Namen Wohn ert, eines Mechanikers, wie sich überbaupt ln da- Verfahren Miniaturmaler und Mechaniker oder Optiker teilen, vnd Bertha Beckmann. Das Wchnerl-Beckmannsche Atelier Kat die schönsten Bildchen geliefert, 'ne ihre Ausmachung dec Miniatur- Kunst entleihen. Leider überzieht die Daguerrotypicn leicht ein iri sierender Rand, der, sich allmählich verbreiternd, das Bild zerstört. Spätere Daguerrotypicn werden nicht mehr auf Kupfer, sondern auf dunkel unterlegtes Glas fixiert. Mit dem Eingriff dieses billigeren Verfahrens sinkt allmählich die Technik. Ganz unhaltbar ist die Panno- kyple auf lichtempfindliches Wachstuch, da-; bald Risse wie Krokodil leder erhielt. Mit der Ausbreitung der Daguerrotypie sinkt auch das künstlerische Niveau, daS Unleugbar in Anordnung des Dargcstcllten, im zarten Kolorieren vorhanden war. Aus stereoskopischen Bildern sehen wir neben LandschasiSausnanmen und Plastiken gestellte Szenen, der reine Kicntopp und allmählich auch Obszönitäten. Bald sollte dann die Photographie die allmählich überwundene, zu teuer« Technik ablösen. Aber wie man die Wiegendrucke der schwarzen Kunst mit Achtung hütet, sollten auch diese Wiegendrucke ber Photo graphie mehr geachtet und gehütet werden. Hier öffnet sich der Forschung noch weites Feld. Der Besuch der kleinen Ausstellung dürfte aber für sedermann lohnend und anregend sein. In noch mancher Familie liegt sicher im verlorenen Winkel eine Daguerrotypie, ungeachtet und vielleicht doch beachtenswert. Dr. R. E. ' Van der Universität Leipzig. Professor Dr. med. Mar Verse, Lltraordinarius für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie und Proscktor am Pathologischen Institut der Universität Leipzig, hat «inen Ruf als Prosektor des Krankenhauses Westend und Kelter des städtischen bakteriologischen Intersvchangsamtes in als Nachfolger d«s nach Mirburg dernfenen Durian über den Trieben Bnda»«ff, v. Mat. (Elgener Dratzttzertcht.) Aus der Dttchrets« »o» Bukarest »ach Wie« wurde der Minister de» Aeptzer», Barv« Bartaa, »o« einer Abordnung der -aaptstatst emp fangen'. Burian verwies auf eine Ansprache de» Oberbürgermeisters Bore-, in längerer Red« Karans, dah der Friede mit Rumänien für Ungarn besondere Bedeataag habe. Er sagte Kan«: Die Ostgrenz« des Landes erhält dadurch vollständige und endgültige Sicherheit. Die Zinne« der Karpathen werden sorlan unangreifbar sein und Wache stehen. Hoffentlich würden dem Bukarester Frieden bald die Verhandlungen folgen, die dervfe« wäre«, der seit vier Jahre» leikeu- Ken Menschheit die Roh« wiederzugeben and dem Weltkriege eln End« zo mache«. Unser König hat bisher jede Friedens möglichkeit genützt, vnd auch heut« ist sein enlschicdener Wille, jede Gelegenheit z« nützen, nm mit unser« Gegner« einen anständigen, ehrlichen und dauernden Frieden za schlietzen. Wir stehen sozusagen auf derFrirdenslaner, »hne an» an gewisse Linschränkungs- sormrln binden za wollen. Mir werden auch weiterhin in der einen Hank da» Schwert, in der andern Hand den Oelzweig halte«. Bnrian schloß mit den Worten, dah auch er alles beitragen werde zur Er reichung dieses Zieles. Südafrikanische Urrabhängi-Keitswünsche Smithfield (Orange-Freistaat), 7. Mat. (Reukermeldung.) Ge neral Hertzog hat hier am Sonnabend vor seinen Wählern ge sprochen. Gr warnte sie vor gewalttätigem Auftreten und legte Nach druck darauf, daß die Erfüllung der Wünsche des Landes mit ver- fassungsmäßigen Mitteln «»gestrebt werden müßte. Dis jetzige Zeit sei dem großen Werke günstig. Er habe die Absicht, Lloyd George und Wilson, die di, Freiheit versprochen hätten, beim Wort zu nehmen. Südafrika besitze diese Freiheit noch nicht. Er glaube, daß auch viele Tausende englischlprrchrnde Südafrikaner m!' den Nationalisten einig seien. Eine günstige Stim mung für daS Britische Reich könne auf die Dauer den Wert der F.-ci- Helt nichl ersetze, . sagte dann, er empfinde vor d: Haltung der engltschsprcchendcn Südasr'kaner Hohncktung und wünsch:, sic nicht zu verletzen. Aus diesem Grunde m> sse die nationalistische Pa tri y-h feder aktiven republikanischen Propaganda enthalten. Zum Schluß wandt« sich Aerkoa gegen di« Bestrebungen des Ministeriums, das Süd afrika dem britischen Parlament unterednen woll^. und erklärte. Saß der Versuch, Südafrika unter daS ReichSparlamenk oder die Reichs- regiervng zu bringen, die Lage außerordentlich verschlechtern würde. Lord L«r-on über den Verqleichsfrieden «Avgenbllckllch unmöglich". London, 8. Mai. (Drahtbericht.) Ein Rcukerbericht sagt: Heute abend wurde tm Unterhause di« feindliche Propaganda und die Mittel, sie zu bekämpfen, besprochen- Lord Curzon sagte im Laufe der Debatte, daS Herz deS Volkes sei gesund. Der Einfluß der pazi fistischen Faktoren werde meist überschätzt. Seil Beginn deS Krieges hätten die Alliierten stets die Möglichkeit einer ehren vollen, erfolgreichen Beendigung deS Krieges durch Unter- Handlungen im Auge gehabt. Keine Regierung der Alliierten habe derartige Friedensvorschläge, schon ehe sie bekannt waren, zurück gewiesen. ES sei unter den Alliierten üblich, FricdenSouvertüren von verantwortlicher Seit, zu untersuchen und die andern Alliierten ins Vertrauen zu ziehen, sobald dabei etwas herauskomme. Derartige Vor. schlüge seien gemacht worden und hätten nur deshalb zu nichts geführt, weil die, von denen die Aktionen ausgingen, davon wieder Abstand nahmen, oder weil die Vorschläge mit Rücksicht auf ihre Unsicherheit llndiSkulierbar waren. Was die jetzige Lage betreffe, sei ein Ver- gleichSsriedc, wie jeder wisse, augenblicklich unmöglich, da das Land der größten Krise gcgenübcrstebe, die in seiner Geschichte jemals vorgekommcn sei. Die Idee. Laß fetzt ein VergleichSsrtede zu stande kommen könne, sei eins Schimäre. Der Friede von Brest und der in i t Rumänien seien nicht ermutigend. So lange der nultlärischc Geist in Deutschland nicht Nachlasse, könne Eng- land nicht hoffen, einen ehrenvollen, dauernden Frieden durch Ver handlungen zu erreichen. " Wahlresorm in Sachsen. Der Nationalliberale Landes verein für daS Königreich Sachsen hält, wie bereits gemeldet, am Sonntag, den 12. Mal, Im Hotel Reichshof ln Leipzig einen ge schlossenen Vertretertag ad. Auf der Tagesordnung steht di« Re- form des Wahlrechtes der Zweiten Ständekammer. Bericht- erstatkcr ist der erste Vorsitzende der nationalliberalen Landtagsfraktion, Abg. Nihsckkc-Leutzsch. Der von der Neuordnungsdeputation der Zweiten Kammer angenommene Antrag der naiionalliberaien Fraktion auf Wahlreform wird in der Vollversammlung noch vor der Vertagung der Ständekammer zur Beratung gelangen. Wie die „Sächsische Um schau" mittcilt, ist der erste Redner der Fraktion der Abg. Niet hammer. Nach ihm werben die Abgeordneten Dr. Zöphel und Dr. Seysert sprechen. . Professors Dr. Löhlein erhalten. Dr. Versä, geboren am 15. März 1877 in Krefeld, ist Schüler und langsährlger Assistent Marchands in Leipzig, wo er sich 1907 habilitierte, und 1913 zum Ertaordinarlus ernannt wurde. Krebsforschung, Pathologie des Gefäßsystems, Syphilis sind sein besonderes Arbeitsgebiet. — Dr. phil. Erwin von Beckerath, Assistent am Volkswirtschaftlichen Seminar der Universität Leipzig, hat von der Philosophischen Fakultät zu Leipzig die veain lexeoäii für Volkswirtschaftslehre erhalten. Seine Habilitationsschrift behandelt .Die Sechafenpolitik der deutschen Eisenbahnen und die Rohstoffversorgung", — Bewerbungen um die Stipendien der Theologischen Fakultät zu Leipzig sind bis Freitag, den 17. Mat d. I. in der Unlversilätskanzlet einzureichen. n Dos Würzburger Siadkthealer in Salzburg. DaS Würzburger Stadllheatcr, das vom Magistrat der Stadt Salzburg zu einem Opern gastspiel eingeladen wurde, Hal dieses unker der Leitung seines Direktors Willy SluhlscId soeben beendigt. Die Aufführungen, die mit Mozarts «Entführung' cmsctzten, brachten den deutschen Gästen einen vollen künstlerischen Erfolg. Außer der genannten Oper wurden .Tannhäuser", .Carmen", .Siegfried", .Die toten Augen", .Mignon", .Hoffmanns Erzählungen", .Der Troubadour" und eine Reihe anderer Merke gegeben. Di« Uraufführung einer Slmson-Lragödl« in Brüssel. AuS Brüssel wird uns geschrieben: An das Ende einer arbeitsreichen, auch künst lerisch ergiebigen Spielzeit stellte daS Deutsche Theater eine Ur aufführung, die, durch örtliche Beziehungen veranlaßt, das ganze Deutsch-Brüssel wie zu einer Familienfeier in der Muntschouwburg vereinte: Mar Treutlers „Simson", musikalisch illustriert von OSkar von Chellus. Der tiefere Sinn des Stückes, das nur schwer zum teilnehmenden Erleben fortreißt, ist nicht leicht erkennbar. Das Drama, das mit einem Gebet vor DagonS Tempel dichterisch viel versprechend beginnt, ist nicht ohne Empfindung und in einer sauberen Verssprache geschrieben, ohne aber durch eine eigentliche Problem stellung oder psychologische Vertiefung an unser Empfinden zu rühren. Höker zu bewerten, weil einige Grade persönlicher, sind Herrn von Ebelins' musikalische Zutaten. Bei Harfen- und Veigcnklänzen, durch Gebete. Lieder und orientalische Marsckrhythmcn füllte er einige sonst leere Szenen und UedergangSmomente mit einem gewissen Stimmungs zauber und führte unsere weich angeregte Phantasie für Augenblicke in das Land der Philister, zu Simson und Delila. Der von liebevoller Arbeit zeugende szenische Rahmen, in den Dr. S. Schmitt daS Schauspiel, eine unverkennbare Kriegsarbeit, gestellt hatte, konnte sich sehen lasten. Auch Willy Busch in der Titelrolle, Heinrich Römer, Eugen Herbert und das ganze Aufgebot tanzender, singender, spielen der Kräfte, die mit mehr oder minder viel Glück in Treutlers Mario nettentheater zu agieren hatten, verdienen ave» Lob. Den starken Bei fall, der alle Mühe lohnt«, wälzte der Verloster in beschetdener Zurück- Haltung von sich ab, indem er unsichtbar blieb. L. Klingers Wandgemälde in Ker Berliner Freien Sezefflo«. Durch das Entgegenkommen -es Stifters. Herrn Kommerzienrat Vogel, und de» Oberbürgermeisters der Stadt Ehemnih ist es der Froten Sezession ge. langen, das orotze Wandgemälde von Max Kllnger fik lhre Sommer- aasfirlkmg (IS. Mai big 1v. Argust) M gewtane«. Sreilag, 10. M«i 1»I8 Die Wiedereinführung der Kreise In Böhmen AaS Prag schreibt man »ns: In der letzten Obmännerkonferenz vor der Vertagung des Reichs- rats hat Ministerpräsident Dr. v. Setdler für die allernächste Zett den Erlaß einer Verordnung deS GesamtministerinmS angekündigt, welche für Böhmen die Ernennung von Kreiskauptleuten für national obgc- grenzte Sprengel unter Uederlragung gewißer Kompetenzen der Siatt- halterei vorsieht. Die Tschechen gebärden sich, als wenn cS sich hierbei um einen Staatsstreich handelt, und drohen mit dem Kamps dis zum äußersten. In Wahrheit sind die Kreise eine aite böh mische Institution, deren Entwicklung bis auf die Burghaupl- schasten zurückgcht. Anter Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Ioseph I'.. wurden die Kreisämter in Böhmen landesfürstliche Behörden, und unis: Kaiser Ioseph II. stieg die Zahl der Kreise auf 18. Im Kremsierer Ver- fassungSausschuß entschied sich die Mehrheit für die Einführung von national abgegrenzten Kreisen in den größeren Kronländrrn, und zwar waren für Böhmen neun Kreise geplant. Die oktroyierte Verfassung vom 4. März 1849, die die Kremsierer Verfassung beseitigte, sicliie ebenfalls einen Entwurf über die Kreise in Aussicht. Seit dem Silvester patent vom Iahre 1851 sanken die KreiSbckörden in ihrsr Bedeutung immer mehr herab, und durch eine Minister ialverordnunß vom 23. Ok tober 1862 wurde endlich die Auslösung der Kreisbeho/den als ent scheidender Instanz verfügt. Hierbei waren hauptsächöch Zentra listtsche Gründe und ErsparungSrücNsickten maßgebend. Schon wenige Iahre später sah man sich jedoch genötigt, gewissermaßen einen Kreis ersatz zu schaffen. DaS Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden läßt im 8 9 zur Erleichterung des Geschäftsganges ganz allgemein die Beaustragung von außerhalb des Sitzes der Siatthalterci bleibend bestellten Beamten mit den Be sorgungen von Statthallereigeschüften zu, insbesondere mit der Ucber- wachung unterstehender Organe oder mit der Vertretung der Regie rung gegenüber einer Landcsverlretung oder, wo besondere Verhältnisse eS erheischen, mit der administrativen Entscheidung zweiter Instanz. Tatsächlich gibt eS in Böhmen auch heute noch die Institution, daß ein- zelnen Bezirkshauptleuten, die auch den Titel .Kreishauptleute" führen, die Ueberwachung in einem mehrere Bszlrkshauplmannschoften um fassenden Rayon übertragen ist. Es gibt derartig drei rein tschechische Rayons (Czoslau, Karollnenthal, Tabor), einen rein deutschen (Eger) tschechische (Prag-Stadt, Prag-Land, Cmslau, Könlggräy, Iicin, Pisck, BudwelS, Iungbunzlau, Leitmeritz und Saaz). Bei den Bemühungen, die Sprachenfrage in Böhmen zu regeln, wurde immer wieder auf die Idee einer mit nationaler Mrgrenzung verbundenen Krelseinteilung zurückgegrtffen. Im deutschen P fing st Programm von 1890 wurde die Bildung national abgc- grenzker Kreise gefordert. Auch der Koerbersche Ausgleichsenkwurf vom Mat 1900 sah die KreiSeinteilung vor. Sie wurde dann von den deul- schcn Abgeordneten in ihrem Programm vom 8. November 1908 mit allem Nachdruck neuerdings erhoben. Im Februar 1909 brachte dos Ministerium Bienerth im Relchsrate einen Gesetzentwurf über Kreis- rcgierungen ein. In der vorerwähnten Obmännerkonferenz hat mm Ministerpräsi dent Dr. v. Seiüler die Ernennung von Kreisliaupklevten ln Böhmen mit national abgegrenzten Sprengeln damit begründet, daß eln gänzlich passives Verhallen der Regierung gegenüber der Derfaffungsresorm kaum mchr möglich sei und daß die Regierung daher einen ersten Schritt tun möchte, da ja die Verhältnisse in Böhmen am meisten ge klärt seien. Die Ernennung von Kreishauptleuken könne die Negierung schon heute auf Grund deS Gesetzes vom Iahre 1868 machen. Tat sächlich sind die Vorarbeiten hierfür längst abgeschlossen. Ls war zu nächst beabsichtigt, 13 KrciSbehörden in Böhmen z» errichten, und zwar sieben tschechische, vier deutsche und zwei gemischtsprachige (Pilsen und Budweis). Man hat sich jedoch im letzten Augenblick noch zur TeUung der beiden gemischten Kreise entschlossen, so daß Böhmen 15 national getrennte Kreise crIMen wird, und zwar sechs deutsche (Eger, Leit- mcrih, Neichcnberg, Trautenau, Pilsen und Budweis), und neun tschechische (Prag-Stadt, Prag-Land, Czaslau, Köntggrätz, Iicin, Pisek, Tabor, Pilsen und Budweis). Regierung «nd Reichstag Die Berichte, die der Oeffsntlichkelt über die AuSschuhver- handlungen zugänglich gemacht werden, geben gemeinhin kein zu- treffendes Bild der wirklichen Vorgänge. Sie geben es bei den Verhandlungen über die Ostfragen um so weniger, al» etn erheb licher Teil non vornherein für vertraulich erklärt wurde, der ver bleibende Rest dann für die Zwecke der breiteren Oeffentllchkeit eigens zurecht gemacht wurde. Immerhin gewinnt man auch so den Eindruck, daß von den Herren von Aechenberg, Erzberger, Gothein, von den Sozialdemokraten ganz abgesehen, mit dem Grafen Hert- ling und Herrn von Payer mehrfach Fraktur geredet worden ist. Ihren vorläufigen Abschluß haben diese Angriffe dann, wie gemel det, in einem Antrag erfahren, worin Herr Erzberger der Regie rung für die künftigen Verhandlungen in den Ostfragen gewisse Richtlinien mit auf den Weg geben wollte. Sie lauteten: «Entscheidungen in allen die Ostländer betreffenden politischen und wirtschaftlichen Fragen dürfen nur nach vorheriger aus drückt cher Zustimmung des Reichskanzlers getroffen werden. Die Friedensverträge von Brest-Litowsk sind ln vollem Umsange sowohl dem Wortlaut als auch dem Sinne nach aufrechtzucr- halten. Zur Erreichung einer raschen und genügenden Gekreldelieferung sind die in Art. 7 Ziffer 1 -es zu Brest-Litowsk mit der Ukraine abge schlossenen Frledensvertrags vorgesehenen AuStauscharttkrl -er Ukraine mit tunlichster Beschleunigung zur Verfügung zu stellen. Dte poli tischen und militärischen deutschen Stellen Haden sich jeder Ein- michung in dte inneren Verhältnisse der Ukraine zu enthalten." Der Antrag, der vielleicht ein Mißtrauensvotum gegen -le bis herige Haltung der Relchsregierung einschloß, ist hinterher freilich nicht zur Abstimmung gestellt worden. Wie et bisher heißt, soll der Vorsitzende der Zentrumsfaktton, Herr Gröber, nicht geneigt gewesen sein, diese Aktion,seiner Parteifreunde zu unterstützen; das Genauere über die Haltung des Zentrums wird man ja doch nicht erfahren. Der «Lokalanzetger" berichtet, Graf Hertltng habe unter der Hand -en Antrag als unannehmbar bezeichnet, Herr von Payer sogar mit seinem Rücktritt gedroht. Darauf hätten die Fortschritt ler den Antrag fallen lassen. Allerdings soll Erzberger sich Vorbe halten haben, in der Vollversammlung auf seine Wünsche zurück zukommen. — Wir geben diese Dinge zunächst rein berichtend wieder. * Der Kaiser machte gestern vormittag dem Reichskanzler einen Besuch. Später hörte Seine Majestät im Schloß Bellevue -en Vortrag deS Kriegsministers und empfing den Gesandten von Lucius zur Meldung. " Der Minister de» Arabern Baron Burian lst gestern nachmittag mit den Mitgliedern der Friedensdelegation aus Bukarest ln Wien eingetroffen. * Der Führer -er öfierreSchisch-angarifchen Delegation ln der Ukraine, Botschafter Graf Foraach erklärte gegenüber dem Mitarbeiter der „Neuen Freien Presse": Wir sind Immer im vollsten Einver nehmen und in vollständiger Harmonie mit der deutschen Delegation vorgegangen. Wir baben mit besonderer Freude mit den hervorragen den Vertretern Deutschlands, dem Botschafter Freiherrn von M-umm, dem Feldmarschall von Eichhorn und dem General Gröner, der einer der besten Kenner des Eisenbahnwesens und -er Verwaltungsfragen ist, gearbeitet. O Vo« den Vertretern Livland» und Estland» soll Herrn Iofs« in den letzten Lagen «ln« Erklärung überreicht worden sein in der der Be schluß heiter Länder ausgesprochen ist, dte Beziehungen zu Großrußland vollend» za lösen. Rorrveaische Staatsanseihe Frankfurt a. M., 8. Mai. (Elg. Drahtbericht.) Von der auf- gelegten S^prozenligen norwegischen Staatsanleihe von 50 Millionen Kronen sind, wie der .Frkf. Zig." aus Lhristania gemeldet wird, erst 10 Millionen gezeichnet. Als Grund für die schwache Beteiligung wird angegeben, daß da» Privatpudliluon stch trotz der hohen Verzinsung mehr Freite Lc e. Das I gesell,chast , ivendung sir Handwerk s Schaufeln v doch kam c< einigen Tag von der mu nein! Viel mäochen. U wollte. Au> Plakat hero Seine üppi^ wachsen«» bloß ist er, > Kästen ruht! Nun, d wellen schoi großer Ma vergessen. Fenster den eifrig, wie s nichts, er r Wünsche de vom Hausfl nicht erübri; ihrem üben ein riescngr dort hinein Mildtäligke sein Halstu, zu seinem Wo di könnte sie r Wagen bali mein weiter der Weg bi ziehen. Si< rinnen und das ein Iub berge stch i Windeln na Tichdecken, daS Lrzäylc Das ist ja ihr Tagcwe werden wo! Feuerwehr! Wie die sic der Eäuglir ruht! * Aus siorbenen 2 hindurch mi! gen tätig w- Hofes Bern gen die letzt ten Kirche des Enlschsi widmeten < Reichsvertx der Leipzig für den V« Dann sank * Iubi! heute, am 1 in der Dra » Der Staats« mänischen ( Uchen Teile « Der 1 in Liebertw Mitglieder, den sehr gui Konststoriab sich eine N witz. Paste ziger Zweit gedachte da und der gr nach dem j schilderte HI Enlwicklunc schen Schul die dortiger gehalten. Lebens in t Vortragend in dieser Z« deutenden herrscht. 2 unruhigten ten auch do« Deutschen ! 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