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Seite 2. Nr. 227. Sonntags-Ausgabe Leipziger Tageblatt Sonntag, S. Mai ISIS -er großen Zett, tn der wir letze», »tdersprech« «rd KL« errrfi- Lch ützerhastpt nicht in Betracht. Und um nochmals auf das «Htmtmsde»' z«L0y»k>«»»», i» sei daran erinnert, -atz ein vom Kats« -d-efchtätzeaer gttederrS- vertrag tn jedem Folie vom Reichskanzler gegeuaezckchnZ «erd« muh. Der Reichskanzler übernimmt damit noch RrlÜmt 17 der RelchSversasiung die Verantwortung, and zwar nicht lurr gegen über dem Reichstage, sondern auch gegenüber dem BandeSrate. Diese Verantwortung ist, wie bekannt, zurzeit nur et« politische. Ader sie verpflichtet den Reichskanzler zum mindesten, über den pon ihm gegengezeichneten Staatsakt Red« zu stehen. Da- ge schieht im Reistage entweder bei Besprechung der betreffenden Friedensvorlagc oder auf eine Interpellation hin osw.; wie di« Sache inr verschwiegenen Bnndesratszlmmer vor sich geht, ist uns nicht bekannt. Aber auch von diesem Standpunkte aus gelangen wir zu der Ansicht, dah d»e Ausführungen des Herrn sächsischen Mi nisters zum mindesten zu Mißverständnissen Anlas; geben. Sie be schränken unnötig die versasiungsmähigen Rechte der Organe des Reichs, und zwar, was in dieser Verbindung vielleicht besonders hervorgekoden zu werden verdient, nicht rurr die Rechte des Reichstags, sondern auch die des Bundesrats. Angesichts der Wichtigkeit ministerieller Erklärungen erschien eS immerhin nütz lich, dies hervorzaheden. Ammenmärchen ohne Ende Anter der ttebcrschrist .Ammenmärchen' hat vor kurzem der milnärische Miiarbciler der «Vossischcn Zig", Herr v. Salz mann, an Hand einer Fülle von Sescbichtchen berichtet, was .man' angeblich i:n Reichstage über unsere Verluste erzählt. Diese Geschichtchcn sollten als Beweis dienen, daß der Reichstag von einer neuen Rervenadspannung befallen sei. Auf diese Ammenmärchen antwortet in der .Frankfurter Zeitung' Reichs tagsabgeordneter Dr. Müller-Meiningen unter der Überschrift .Ammenmärchen ohne Ende' u. a.: .Hier liegt ein typischer Fall vor. Es ist eine Schande, wie der Feldzug des systematischen, grundsätzlichen Hernntcrreitzens des deutschen ReichsparlamentS meitergeht. Wenn Herr v- Salzmann in Verbindung mit dem Reichstage der Belt erzählt, das; .die Menschen wieder begannen, die Nerven zu verlieren", so frage ich ihn: wer sagt ihm das, und wie will er die unerhörte Behauptung beweisen? Ich sage aus einer genauen Kenntnis der Dinge: Es ist nicht wahr'. Wer ist der Abgeordnete, der in einer nordoskdcutschen Stadt so Unverant wortliches redet? l.Dcr Kricgsminister hat öffentlich erklärt, un sere Verluste sind so schwer, das; die Offensive ausgegeben werden muh.') Heraus mit der Sprache! Heraus aus der all gemeinen Verdächtigungen zur konkrenken Anklage! Gerade diejenigen Leute, die schlotternd und winselnd vor Jahr und Tag uns bereits vorredeten, das; bis 1. Juli 1917 die Re volution in Deutschland tierische, datz Haase und Lede- bour als Triumphatoren durchs Brandenburger Tor einzögen lein Führer der Vaterlandspartci stellte mir außer diesen Tatsachen noch viel grausigere Dinge in allem Ernste in Aussicht), gerade diese Herrschaften reden nunmehr Sommer und Minter, Tag und Rächt von unserer Rervostlät, «Nervenzerrüttung', .Neu rasthenie' usw. Alles nach der bekannten Praxis: Haltet den Dieb! Es ist Zeit, daß man sich gegen dies« Art der bchlecht- machung energisch zur Mehr setzt.' Klärung bei den prentzischen Nationalliberalen Veelt», 4. Riat. (Et-ener DrahtderlchL) X-tr Le Situation in der preußischen n a t i o i» allider-i« » L«»d, ta-'-fraktion schreibt die .Berliner BSrsenzetkirnq'r' «Nachdem das Resultat der Abstimmung über das gleiche Wahlrecht oorlag, mutzte sich für dl« Mehrheit der Landtagc>frakrion die NoNvendigkest er geben, stch Ihrerseits über diejenigen Maßregeln za verständigen, dt« getroffen werden mutzten, um, wenn noch irgend möglich, et» Schellern der Bortuge in der dritten Lesung z« »erhtnderu. Da an der Spitze d«r Gegner des gleichen Wahlrechts der derzelüge Vor- fltzende der Desamtfraktion, der 2lbg. Lohmann, sicht, konnte v« eiaeul Zusammenarbeiten der tn ihren Ansichten über die wichtigste mnerpvlitsch« Frage s» weit 'auSelnandergetzenden Fraktion Lrfprießtiches in idtesern Sinne nicht erwartet roechen. Benelli bet dem Antrap Lohmann dürste stch die Unmöglichkeit der Lage biS zu einem gewissen Gnade herarisgeslcllt Koben. Dieser Antrag ist als ein Antnag des Vorsitzenden der nüttonallideraten LvndtaqSfrakl.on in dde Wett «gegangen, obwohl er ans sich nur eine Minderheitder Frak tion «retntgte. An der Feststellung nnd Wirkung dieser Tatsache konnte auch der Umstand nichts ändern, dah, wie uns bcckannt ge- 'wordrn äst, der Ram« -des Herrn Lohmann ohnesein Z n t n n an di« Spitze des Antrages gekommen ist. Entscheidend aber für dl« vor- Iä»fige Klärung in der Fraktion wird die Erwägung gewesen scka, datz zwischen der zweiten und dritten Lesung für das Schicksal der >Wahtr«chrsvortage ausschlaggebende Verhandlungen zwd- sch« ben Parteien und der königlichen StaotSrcglerung wie den Frak tionen antoretmmder stattfinden werden. ES könnten in der Gesantk- srakklo« keine MelnvngSverschlrdcnhctt« darüber obwalten, daß der derzeitige Vorfltzende der Fraktion diese Verhandlungen unmögAch als für di« Mehrheit der Fraktion, aus deren Boden er selbst nicht steht, zu führ« imstande war. Daher ergab sich für die Mehrheit die Notwen- 'djgkett, unter flchzusam men z «treten, um diejenigen Per,fön- äichikckt« za bestimm«, die für sie zu Vcrhandikugen befugst sein sollten. Es tst anzarnehm«, daß sich an diese Besprechung noch wc-X-re an- schstrheu werden.' Die Landräte und das gleiche Wahlrecht Al- dle Konservativen lm August 1899 dem Träger d«r preußi schen Krone den Mittellandkanal verweigert hatten, für dessen Ausführung er die Macht des geeinten, einem Willen gehorchen den Reiches cinzusetzen versprochen hatte, unterblieb die Auslösung des Abgeordnetenhauses, die die einzig richtige Antwort gewesen wäre. Wie es damals hieß, wurde im Staatsministerium gegen die Auslösung aus den Rat von Miguel entschieden. Statt dessen wurden achtzehn konservative Landräte und zwei Regierungs präsidenten, die im Abgeordnetenhaus gegen den Mittellandkanal gestimmt hatten, wegen ihrer Haltung als Volksvertreter gemaß regelt in ihrer Eigenschaft als politische Beamte. Diese Maß regelung widersprach dem Artikel 84 der Verfassung, wonach die Mitglieder des Abgeordnetenhauses .für ihre Hlbstimmungen in der Kammer niemals zur Rechenschaft gezogen werden können'. Hoffentlich verfällt die Regierung nicht wieder aus den unglück seligen Gedanken, das Beispiel von 1899 zu wiederholen. Gegen das gleiche Wahlrecht haben am 2. Mai im Aboeordnetenhanse elf Deutschkonservatioe und sechs freikonservativ« Abgeordnete ge stimmt, die in dem letzten Verzeichnis der preußischen Landtags abgeordneten als aktive Landräte bezeichnet werden. Von allen konservativen Landräten im 2lbgeordnet«nhans hat allein der frühere Freikonservative von Kardorff für das gleiche Wahlrecht gestimmt Gras Herlling und Dr. Friedberg bürgen wohl dafür, daß die Landräte wegen ihrer Abstimmung gegen das gleiche Wahlrecht nicht behelligt werden. Dle Maßregelung d« Landräte ven 1899 hat diesen nichts geschadet und sie nur in ihrem Wider stand gegen den Druck von oben bestärkt. Sächsische Kanalpläne Dresden, 4 Mal. (Drakkbertcht unserer Dresdner S ch r »f t l e i t n I> g.) Die .zweite Deputation der Ersten Kammer be antragt zu der Petition de^> Kanalvereins zu Leipzig und der Anschlußpetilion des Rate- der Stadt Leipzig, die Erbauung eines Leipzig — Saale -Kanals betreffend: Die Kammer ivolle in Abweichung des Beschlullcs der Zweiten Kammer beschließen, die Peti tion der Königlichen StaatSre-terung zur Berücksichti ge»«- zu überweis«. Ser Mzcimzlrr über die MMge in der llkrme Die Verhandlungen im Hauptausschutz wib. V«s», 4. Wut. Mrahtbc richt.) Lm Hauptawlsch»- des Nckchötoges gab heute Vizekanzler von Pay«r siegende Le- ktärnng ab: Meine Herren! An Stell« -es Reichskanzlers, der mich beokstravtc ihn hkr zu vertreten, möchte ich Ahnen über de» Staat» der »ckrainfiche» Angelegenheit«, sosgewde Mttteitangen mach«: Bekanntlich sind wir seinerzeit in der Utttaooe «f «ödckickfichev Wunsch der ukrainischen Regierung ein- genücktz am dort diejenige Ordnung M schaffen, die zu schaffen der Regierung selbst nicht goiin-en wollte. Die Ordnungsliebe allein war es nicht, wov uns veranlaßte, damals in der Ithrain« einzurücken, sondern es ^aden i»a auch verschiedene Gründe anderer Art mitgespro- ch«; a!S wir dis^m Wunsche nachgekommen sind. Nickt der letzte unter -eeten Gründen wor bet «rs »rnd noch viel mehr bei unseren SsterreiuMben Brndesvw'.ossen die RüMcht onf di« Ernährmrgsfrag«. Wir hotten Heide -In lebhaftes sinteress« davon, in möglichst grotzem Iknsang« möglichst rasch LebcnSrmttet aus der Ukraine zugcfützrt zu ernste.:. Damals war ia die allgemeine 2bufsassnna, datz dort noch Lebensmittel in großer Menge anfMreib« seien. (K hatte stch dann bei den Verhandlung« die Ukraine damals ausdrücklich in einem nicht veröffentlicht« Protokoll verpflichtet, bis zum 1. 7. mindestens eine Million Tonnen Getreide zu liefern. Di« Evfaln-ung zeigte aber bald, datz die Rad« nicht ln der Lage w>ar, ihre Autorität der Be- völüeruug gegenüber durchzuschen. Namentlich sah sie sich außerstande, ernstlich aus dir Erfüllung der übcruontmenen Verpflichtung, Getreide ad;uli«s«rn, zn wirken. Bei den Interessenten war häufig eine sehr große «Sldvelgang zn finden, dieses Getreide ihr«rsettS berdeizlffchoff«, und bi« Rat'« re»vfKg'.c ikber keine ernstlichen Mittet, um die Bevöl kerung. die Nn Besitze dieser Getreidcvorräte war, zu deren Ablieferung anzuhallen. So blieb uns, sollte nicht ein sehr wichtiger Teil des Ab kommens unerfüllt bleiben, nichts anderes übrig, als uns selbst um die vertragsmäßige Ablieferung der Getreldemengen zu bemühen. ES Ist klar, ttaß daS von der Bevölkeriung vielfach als Härte empfunden wache, mrd daß dann auch die Regierung lhrcrseikS nicht angenehm davon berührten konnte, und so ist dos d i e 2 u e ll« v o n V e r st i m m u n - gen gewesen, wie sich ohne welkeres mitfühlen läßt, sich glaube, daß man bei Bcvrk»eilui«i der Ereignisse, die sich dann abfpielten, diese grundlegend« Auffassung nicht aus dem Auge lasten darf. WaS nun dle Vorgänge ln der Ukraine selbst anbedanyh so sind es drei Ereignisse, di« sich in den Vordergrund deS siaieresseS slellen: 1. der FelddestellungSerkaß d«S Gvneralsetdmarschalls van Eichhorn, 2. die Festnahme von RegierungSmiSgliedern in der Rada, S. die Umwandlung der ukrainischen Rogierim- tn «in« neu» auf ««derer »«er Grundlage aechgedovVer Reglervng. Zunächst ist z» be tonen. daß die vollzogeno Umwandlung b«r akrainkschen Regiemtn^ von d«r tüe Heroen jo g-tes« haben, kn keinerlei Zulsiammmhar^ mit bea belden anderen Ereignissen als mit dem FeldbestellungSertatz und der Festnahme der R egi enungSuri-lglioder in der Rada steht. Diese Umwandlung lsk nicht ein« dcubsch-ukrömische, sondern nach unserer Lkiffastung lediglich eine ukrainische Angelegenheit, die unS nicht tan giert. Die Roda verlor in der letzten Zeit immer mehr an Beiden. Sie Hot das «nzrveiseihaste Verdienst, den ukrainisch« Staat geschahen und t-m den Frieden gegehen zu haben, ein Verdienst, da- ihr auch von unserer Seite gern und vollständig anerkannt Mrd. Wie man aber nun bora» gehe« sollte, den neue« Staat etuzurichke», da versagte sie anschei nend. Starres Festhalten an kommvnffLschenLheort««, die del dem ander Scholle hängend« Gros b«r Bauernbevölkerung keinen Anklang ge wannen, scheint hauptsächlich, soweit wir beurteilen können, ihr Ende herbetgeführi zu haben, siod« falls ist diaseS Ende von -en ukrainisch'« Bauern, nicht etwa von unser« Organen herb et geführt worb«, und der Fet^bestetlungrerlab sowie di« Festnahme einiger RegierungSmttglieder purch deutsch«s Militär hab«n nicht« -Ett M tnn. WaS «an Den Feldbestellvngserlatz, der de« Herren ja genügend bekannt Ist, aniangt, ist er erfolgk, wett in folge der drohende.» Landentci-nung die GHohr bestand, daß ein großer Teil deS Bodens unbebaut bliebe, und damit auch di« Ukvain« stch der Möglichkeit berauben würde, die »ms aogentiber etngeyangeneu Ver pflichtungen M erfülle«. GS stand« somit lediglich di« änkereffen unk- res Volker ans dem Spiel. Die Regierung selbst hatte sich als macht los erwiesen, für di« Erfüllung der Verpflichtungen zu sorgen Die gegen den Felddestellungsrrlah erhobenen Vorwürfe scheinen sich, so weit wir übersehen können, «rch weniger gegen fein« sachlichen In halt zu richt«, lcks vielmehr dagogu^ daß -i« Veröffentlich«»- ohne die erforderlich« Rücksicht «tzs di« ukrainische Regierung mch den Bot schafter erfolgt sein soll. Der Botschafter, -er sich aS Vertreter der deutsch« Regierung l« der Ukraine befindet, war über den Erlab vor her persönlich orientiert. Od es möglich war, bei -er ?!hsasiung und Veröffentlichung des Erlasses anders vorzrrgeh«, als «s geschehen ist, !ätzt sich nachträgSch schwer sage«. Rach den vorliegenden Nachrichten scheint die Mißstimmung der »kraluffche« Regierung und dle daraus hcrvorgegangene, den Herr« bekannte Rcsoßrtion der Rada nicht so sehr aus dem Erlab selbst, sondern !x»uptsächllch ans der ungenauen Wiedergabe durch die ukrainische Presse zu beruhen. Diese VerhÄtnisse sind ja auch schon in der Presse ausführlich besprochen worben. Der Erlaß war außerdem — und da- scheint mir et« wesenl- licher Punkt zu sein — nicht an das ukrainisch« Volk, sondern an di« deutschen Kommandodehörde« gerichtet, währen- durch di« ukrainisch« Publikation dann nachträglich der Anschein er weckt worden ist, als ob es sich um eine deutsche Proklamation handelt, was . durchaus nicht der Fall ist. ein Streit hierüber ist, wie mir schein« will, nachdem di« Regierung -«fall«, und, »vorauf ich noch za sprech« Kamme, eine neue mit einem and«« Programm an ihre Stell; getreten ist, materiell hinfällig ge worden. Auf Veranlassung deS Reichskanzlers ist nunmehr Vor- sorge getroffen wordsn, daß der militärische Befehlshaber in allen Angelegenheiten von politischer Bedeu tung nur Hand in Hand mit dem Botschafter vorzu gehen hat. Das Ist der erste Punkt. Der zweite Punkt berkehr sich auf die Verhaftung der Negierunqsmitglicder in der Rada. Darüber -«statt« Ich mir folgendes vsrzutrag«: sin der Nacht zom 28. April wurde der ukrainisch« Bankdirektor Dobyl, der erste Finanzmann in Kiew, Mitglied des FinanzanSschuffes der Ukraine- Delegation, die im Auftrag der ukrainischen Regierung mit uns die Finanzverhandlung führt, von drei bewaffneten Männern ver- haftek, die erklärten, datz sie im Auftrage des .Komitees z»r Rettung der Ukraine' bandelten. Dieses Komitee Hot stch vor einiger Zelt gehildet und verfolgt«, wie wir ersekeu konnten, eine antideutsch« Tendenz. Es gehörten Ihm auch mehrer« Minister an. sim allgemein« seht, es sich anS Persönlichkeiten mit viel Tem- perament und wenig Ueberlegung zusammen. Sie ging« in dieser Be ziehung so weit, daß sie e» stch unter Verkennung der Sachlage u. a. zum Ziel gesetzt hakten, die Deutschen aus dem Lande zu vertreiben. Wie aus d« an uns gelangten Berichten festgestellt werden konnte, hatten sie «tnige Tage vorher im Haas des KrtegSministerS ein« Zusammen kamst, t« der eine Art sizilianische Vesper angeregt wurde, nämllch es wurde angeregt die Ilmbringung aller deutschen Offiziere: mit den Soldaten wollten sie dann schon fertig w:r-en. Die Verhaftung des nät den Deuischen arbeikenden Bankdir?ktorS, die ich erwähnt habe, war eine der voi bereitenden Handlungen. Unter diesen Umständen btieb nichts anderes üdri^ als schnell handeln und die töricht« An stiper dieses Planes, bevor er ins Leb« gesetzt werden konnte, un schädlich zu machen. Unser Botschafter, Freiherr von Mumm, bracht« die Angelegenheit beim Ministerpräsidenten vor und verlangt« sofortige Untersuchung. Der Ministerpräsident erklärte, daß er nichts von der ganzen Angelegenheit miste, sagte aber sofortiges Einschreit« zu. ES geschah aber nichts. So biieb nicbkZ anderes übrig, als zur Selbsthilfe zu schreiten, sei es im Wege der Ausübung der Komm.ndo- gcwalk, sei es im Wege des siustizvecsadrens. Die Herren wollen sich vergegenwärtigen: ES bestand also zweifellos ei«e -riage«-« Gefahr für das Leben unserer Offiziere und un-jeres Heeres, das sich dort be- stadet, i« oll-«meinen. Die Roylorung sagte ihr« Beistand za. erfüllte aber aas m»s mchManaß« Sräad« dies« Aichag« «ich«, s,M«, Wmtztev sich p «fft». Ls blieb als» »ar übrig, eakoeder a» -M «knüatsch« siustiz stch mit Skakoaträge» za wende» — ich gtmrde. «iimenü wtrd dtesen Weg als wucküch sangbar eracht« Köm»«, w«u» «a, stch -de dortige,» Verhältnisse vergegenwärtigt —, oder wir hak« hl« Wacht, entweder zuzugreffen und uns selbst zo sichern, ad« «es«» Sich««- lm Wege eines gerichtlich« Verfahrens zu lach«, das olleMiml Richt im Rahm« der ukrainisch« Ger ichtsaarsassiula stch aksptet« sin der Annah»»«, datz ein solches gerichtliches Versähe« «och W Aw- irrest« der Beteiligten -er bester« Weg sei. hat Generayelh»»wschall um» Eichhorn in vollem Einverständnis »lt tza« Bot schafter den Zuftond erhöhten Schutzes ia -er Ukvotaa »»ifägl, Hel dem alle Vergehen gegen die öffentliche Ruhe »ad Orbmmg t«--«lchi- li h abgeurteilt werLen können. So um»de et» gerichskchot Verfahr« eingeicilct und die Verhaftung der aus der Presse dekaant« PersSoüch- keiicii ungeordnet. Datz die Verhaftung einzelner von »ha« t» -ör Rada während der Sitzung erfolgte, ist ein von ob« »Uchk bexchpchügt" Mltzgriff der aersführenden Organe, der dorchauS M dedaaer» Ul, -«» von unserem Standpunkte aus »st es ganz selbstverfiän-llch, -atz -G» simmunilä? der Rada und ihrer Mitglieder auch von anser« t» -« Ukraine iäligen Organen beachtet wird. Der Generalfeldmarfchall hak auch nicht gezögert, diesen Mitzgriff, nachdem « etnmat vorgekoa«»« war, unverzüglich soweit als es nachher möglich gewesen »vor, wieder guizumachen. Er Kat dem Ministerpräsident« schriftlich sei» Be bauern ausgesprochen, desgleichen hat er dem Präsident« der Rada die erforderlichen Aufklärungen Mgehen lasten und der für die Handlung verantwortliche Ortskommandant ist sofort von seinem Posten entfernt worden, sim übrigen geht nrrn die ge richtliche Untersuchung ihr« Gang weiter. Der Gehilfe des früher« Ministers des Aeutzern, Lubtnski, ist inzwischen srel- gelassen worden, da sich die Gründe für seine Festhaltung nicht als hinreichend erwiesen. Die anderen Beschuldigt« befind« sic!) zurzeit noch in Hast. Nachdem wegen deS beklagenswert« Mißgriffes Remedur eingetrcten ist und diejenigen Beteiligten, die bisher der Regierung angehörken, auS ihr ausgeschieden sind, stehen wir vor einer Angelegenheit, deren Entstehung und Begleitumstände wenig angenehm und erfreulich sind, dle aber ihren Gang geh« mutz, und deshalb leicht gehen kann, weil die neue Regierung sich mit den neuen Feldgericht« ausdrücklich einverstanden erklärt hat. AuS dem Vorgekragen« wer den die Herren aber, glaube ick, entnehmen könn«, dah auch dieses Ereignis sär die vollzogene Erneuerung der Regierung u,»maßgeblich ist. Was nun dle neue Regierung arffongt, so ist sie von den Ukrainern selbst, und zwar vou den ukrai nischen Dauern, ins Leben gerufen worden, sin Kiew find vor kurzem Bauerndeputakionen erschienen, bestehend auS grvndbc fitz enden Baucrnelementen, die mit den kommunistisch« EnkelgnungSgesehen der Rada nicht zufrieden waren, sondern sich auf d« Boden eines Programms stellten, daS zwar d« Grundbesitz auch wesentlich einge schränkt, aber nicht entschädigungslos« Enteignung, di«, wie man gesehen hat, zu Raub und Anarchie geführt hatte, sondern ordnungsmäßige Ablösung durchgeführt wissen will. Diese Bauern, etwa 7090 an der Zahl, vereinigten sich im Kiewer Zirkus und riefen den ukrainischen Genera! Skoropadski zum Diktator und Het man der Ukraine auS. Skoropadski nahm die Würde an und ist gegen wärtig mit der Bildung der neuen Regierung beschäftigt. Diese Bil dung ist noch nicht zum Abschluß gelangt. Was seine Person betrifft, so soll er nach den vorliegenden Berichten ein Nachkomme des letzten Helman der Freien Ukraine sein. Er ist während deS Krieges Komman deur einer Kavalleriedlviflon gewes«. Das Ministerium wird, soviel wir feststell« können, gleichfalls ein demokratisches sein. E-, soll sich von der bisherigen Regierung, mit -er es die sidee des ukrai nischen Nationalstaates gemeinsam hat, hauptsächlich durch Nicht anerkennung der kommunistischen, daS Eigentum zu Grund und Boden regierende» Theorie» unterscheiden. Die Beseitigung der bisherig« Rog-errrng ist km «m-zen f r iedti ck verlauf«. Der MinisiervriMdenk Hoku - do wirsch und -er Präsident der Rada Gruschewski verzichteten auf die Re-ierungsgewait für ihre Person, stellten jvdoch d« Mitgliedern der bisherig« Regierung frei, od fie sich an der neuen beteiligen woi!- t« nickt. Was die neue Regierung d« Ukraine bringen und oo Ke fich kräftiger «nd volkstümlicher zeig« wird als die alte, läßt fick heute noch nicht übersehen. Das ist aber eine Angelegenheit, die uns wenigs» berührt: das ist eine rein ukrainische Angelegenheit. Wir kön- »tt» tediolich wünschen, das; es der Ukraine baÄ> gelingen möchte, unter dem Schnitze unserer Waffen nnd mit unseren» diplomatischen Beistand zu noruvalen staatlichen Verhältnissen za -e-angen. sirHenfalls hat dle neu» Regierung unseren Vertretern bereits er klär», -atz sie llck voll und pa»; auf k« Bo-c» .tzt-ö Br»st-Lit»wsker Frie ders »md der sonst mit uns -»»troffen« Abmachungen eänfchsi-szlich der Getträdsiiesernng stellt. Sie Hot »seit«! erklärt, bah -er srcie Handel z»«r.jten DeuischtandS und Oesterreichs Mgelaff« werben soll, und daß «Hse Ihrer arsien und wichligston Aufgaben sein werdet ein langfristig-e: wlrtschaftlickas Abkommen mit den Mikteünächt« abzaschlicßen. Wei tere Verernbarvrg^n, speziell auch über die für «ufere militärische Hilfe zu lös ende Entschädigung, wach« von der Regierung durch Verhand lungen mil missram Botschafter mch Generös Gröner, -em Stabschef b-s Fctdmuirschalls von Eichhorn, festgesetzt weVbou. sich möchte der Hoffnung Ausdruck geben, daß dlese Verhandlung« za einem «wichen befriedigen den AbschllH kommen werb«»!. Abg. Scheidemann bittet zunächst um Mitteilung des Erlasses des Genernlseldmarschalls von Eichhorn. Er spricht seine Ueberraschnng über die Entwicklung auS, die die Dinge in der Uknttne genommen hätten. Seine Befürchtungen über den Gang der Dinye habe er bereits am 26. April dem Vizekanzler brieflich mitgetettt. Den hiesigen Vertretern der Ukraine habe inan die Verkündung mit Kiew unmöglich grmacki. Das ganze Verfahr« sei vollkommen unverständlich. Die neue Regie rung in der Ukraine bestände aus Kadetten und Föderalist«, d. h. aus Leuten, die nach ihrer Parterrichkuug die letzten wär«, mit denen wir arbeiten sollt«. Der Hetman Skoropadski hab« das Volk nicht hinter sich. E- habe zur russisch« Konstituante kandidiert und nur 200 Stimmen ertangk, er habe dann zur ukrainisch« Konstituante Kan- dldiert nnd nur neun Stimmen bekommen. Das wirft ein Lickt auf die ganze Situation. Die Sache könne nicht von Dauer sein. Der Zweck, dem FrtcdrnSverkrag gemäß bas unS zustehende Getreide herauSznholen, könne so nicht erreicht werden. Der Bauernkongretz sei nicht dnrck Wahlen zustande gekommen. Für das deutsch« Volk könne auS dieser Sache kein Heil enlstehen. Der Redner geht sodann auf die gesamten Ostfrog« nnd die allgemeine politische Lage ein und stellt in Aussicht, diese Dinge auch im Plenum zur Sprache zu bring«. Abg. Erzberger: Dle gleiche Macht, di« den russisch« Koloß zer trümmert habe, tue alles, um ihn wieder zusammenzuschweitz«. Es sei notwendig, die ukrainische Angelegenheit im Plegum des Reichstages zu behandeln, da die Zensur wahrheitsgemäße Berichterstattung über sie verweigere. Die Gestaltung der Ostfragcn sei entscheidend für die ge samte zukünftige Gestaltung der Dinge tn Europa. Di« Ukraine lvivderum sei der Angelpunkt des Ostens. Gerade dort aber sei« wir im Begriff, jetzt die grössten Fehler zu machen. Di« Willkür einer nachgeordnet« militärisch« Stelle werfe alles bisher Aufgebarst« über den Haufen. Als Leitsätze für die künftige Politik tn der Ukraine stellt der Redner auf: 1. Die politische ReichSleitung hab« allein di« Lntschetdang zn treffen 2. Der FriedenSverkrag von Brest-Litowsk muß als Grnndlage der Verständigung mit der Ukraine unbeschränkt aafrechkerhalt« bleiben. 3. Die Lieferung deS im Friedcnsvertrag versprochenen Getreides werde nur dann erfolgen, wenn Deutschland die gleichfalls versprach«« Tauschcnstkel liefere. 4. Die verbündeten Deutschen, Oesterreicher und Ungarn müssen einheitlich nnd geschlossen in Kiew vorgeben. Z. Von jeder Einmischung in di« inneren Verhältnisse usttss« sich di- Mittelmächte frraholten, waS in der Vergangenheit nicht immer geschahen sei. 6. Unsere diplomatischen Be»tpetung«n in Kiew und Moskau müßten durch lairdeS- und sprachkundige Persönlichkeiten erweitert werden. Der Redner fragt ferner nach den Vorbereitungen, um aus ö« neuen Ernte die Ueberschüsse für die Mittelmächte zu sics^rn, awd »ach der Organisation für bi« künftige Herbstbestellung. Aach A Vt«N fet Vsuu Di» «tz*ph Pers« WMrfk Ktstzerl, gaotß, L»k aas das Ge «d«m Pan Frelhari hab«, «s j er «1»« 6 »oauo« ha Rach» «« M Leders e schäft« stet ziehimg ist < «1«K«1 « ck»« Vrrti k«at. Ent di« Großgru h<st i» alle: betont, daß mttmacht. De» Feld hat vielleich trifft das ad di» deutsche diesen Bes in die gesehl zirhung ist a: übernvmlnen «tsorecit-nd iw kleine P< geh-! hervor, grundbcsitzer e»ngcs.'tzr w: liste, von d:i Zeitungen s einem Tel-e Die Er?enw dürften auch Oer vorhin reist, wo die Dchderspnich h.i! meines ' Braun wl Kiew war. Untcrsta <> ,d se in L< Händen srnO. zn. So Hab« rvlndcste vorhanlden r ihre Vertrau 7 au sch art ure Schließlich is schließen, wc Pud, also ^lpri! 6 Mll neu Pud, im ist gelroHen hi7!ouS<7ezöge in Kiew scha ovganisrer« zaerhaitea. weil fie ein ( gieruug hat bekomm«, d -ei« schiießK geht, nnd vr gebitdel, ak^c nkvainiscb« Gcnofienscha besonders im sein Vorschla unsere ekgew wische Setret Großgrunbdc sluld« äberh, dürfnis. Rv schen Prinzip vorl-aud«, d wonach -le » den scüon err die Mittelmc selbst zu befi mit Rückficht Oesterreich z, ab soll daS die neue Ern verhant-elt h< Ausführung Die Verbomd cingeleitet w schr i^rschied sucht, daß di Ukraine vorg schätz ohne j» besitz zu ente dieses besieht schon die Ta 120 000 bis sich Halle nun hätten, kaufe: Geld. Dadui und dann wö Geldnot erlös verstand«, at stoße, da eS <! ivar eS dahin in der ärgste» ist eS ungcnv überhaupt au^ abgeschlossen deutsche Wirt StatiSgetrcid« Rach den c gemeldet, abei räke sind, Kar Getreide nist Außerdem sin Dar uki auS Furcht r ihn, zu verka: Händen der u liarden Röbel Wed- und W will er landa baden. Wir Einzelne S«r Etwas liefert Sensen i» A: di« Beschoss« Papierrubel k Vielleicht wir Mchtsch« Kr