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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191805055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19180505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19180505
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-05
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Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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Seite IS. Nr. 227. Sonntanv-Ausgabe Leipziger Lageblatt von den Kleinhändlern In Empfang genommen nnd dann an d'e BezugS- berechtigten abgegeben werden. Für daS 2. Vicrtcljahr siebt die Vcr- teilung von Leinennähfädcn in Aussicht, aber nur an Ver braucher, nicht an Verarbeiter. Voraussichtlich kann auf jeden Haus halt van mehr als 3 Personen ein Wickel abgegeben werde,». Näheres hterüber wird noch bekanntgemacht. * Errichtung einer Taube-Lobe-SNftung für Ziehkinder. Der Stadl gemeinde Leipzig sind zur Unkerstütznng armer unehelicher Ziehkinder bisher als Zuwendungen gemacht worden: a) L o be - Stiftung mit zurzeit MV At Vermögen (einschließlich einer Abteilung der Stiftung zum An denken an die ehemalige AussichtSpklegerln Frau Är. Hathorn mit 328 ^t), k) Stiftung .Geschenk eines Angenannten durch Dr. Tau b e" mit zurzeit 2190 Vermögen. Der Rat hat beschlossen, diese Stiftungen unter dem Ramvn «Sammelstiftung für Ziehkinder — Taube-Lobe- Stifkung —' zu vereinigen und dMNit eine selbständige rechtsfähige Stiftung zu errichten. * Einschränkung des Aosflagsvcrkchrs. Von der Kgt. Eisenbohn- BelriebSdirektion Leipzig I wird uns geschrieben: „Trotz wiederholter Hinweise kann sich das Publikum noch immer nicht an den Gedanken gewöhnen, daß der Ausfl ngsverkehr, soweit er die Eisenbahn in Anspruch nimmt, unter ollen Umständen im vaterländischen Inter esse vermieden werden mutz. So hat am vergangenen Sonntage eine wahre Völkerwanderung nach der Gaschwitzer Gegend, insbeson dere nach der Obstweinschcnk« in Rötha staltgcfmrden. Zu den nach Leipzig verkehrenden letzten Abendzüzen halte sich die Menge der Ausflügler derart gehaust, das; die Bahn kaum ln der Lage war, sie Mit den ihr unter den gegenwärtigen Verhältnissen zur Verfügung stehenden Mitteln zu befördern, zumal da den Bahnbeamten durch den ungestümen Andrang zu den Zügen eine geordnete Unterbringung un möglich war. Ls liegt im eigenen Interesse der Ausflügler, die Heim kehr mit den letzten Sonnkagszügen tunlichst zu vermelden. Die Staats- eisenbahnverwalkung ist jetzt nicht in der Lage, die früher üblichen Sonntagszvge verehren zu lasten und kann daher bei derartigem Massenandrang, wie am letzten Sonntage, keinesfalls eine Gewähr sür Rückbeförderung mit den letzten Zügen gewährleisten.' * Gegen die geplante Lurusstcaer auf Flügel und Pianinos wenden sich der Verein Deutscher Pianoforke-Fabrikanten (Sitz Leipzig) und die Freie Vereinigung Deutscher Pianoforke-Fabrikanten (Sih Berlin) in einer an den Rcicl-skag gerichteten Bittschrift. Sie erklären, daß mit dieser Steuer dem Kunstgewcrbe der Pianofortefabrikanten geradezu der Todesstoß verseht würde. Zudem würde der wirkliche Ertrag der Luxwssteusr, die Flügel und Pianinos im Merle von 1009 und darüber treffen soll, den gehegten Erwartungen nicht entsprechen. Die Petenten schlagen deshalb vor, die LuzuSsleuer auf Flügel und Pianinos fallen zu lassen und dafür die Umsatzsteuer aus 1)4 Prozent zu erhöhen. * Die Kohlenkarten für Hansl-altungen werden nach der heutigen Bekanntmachung in der Zeit vom 7. bis 25. Mai durch die bekannten KartenanSga bestellen ausgegeben. Die Kohlenkartcn gelten für den VersorgungSzcitraum vom i. Juni 1918 bis 31. Mai 1919 und müssen deshalb sorgfältig aufbcwahrt werden, lieber ihre Anmeldung beim Kohlenhändler ist Näheres in der gestrigen Bekanntmachung mitgeteilt. Vorläufig dürfen, und zwar vom 21. d. M. ab, nur auf d'e Abschnitte 1—10 der Haupkkohlenkarkc Kohlen geliefert und bezogen werden. Bis zum 81. Mai sind die alten Kohlcnkarten, die dann ihre Gültigkeit verlieren, bevorzugt zu beliefern, und zwar von jedem Händler. * Gemüscksnscrvenoerteikmg. Der Stadt Leipzig werden Gemüse- Konserven zugemtcscn, die zur Verkeilung gebracht werden sollen, sobald die nötigen Mengen vollständig cingcgangen sind. Der Verkauf dieser Konserven erfolgt durch die Geschäfte, die bereits im Vorjahre bei der betreffenden Verteilung Gemüsekonserven verkauft I-aben. Diesen Verkaufsstellen wird rin Schild mit der Aufscl-rist .Gemüsekonserven unter städtischer Ansstchr" zugestellt werden, das im Verkaufsraum deut lich anzubringen ist. * Ja den Kriegsküchen sozial tätiger Vereinigungen wurden In ver flossener Woche insgesamt 54 881 Mahlzeiten verausgabt, und pvar entfielen auf .Deutsches HauS' 11471, .Italienischer Garten' 2749, -Exzelsior' 2511. .-Neustädter Galthof' 4789. .Goldene Säge' 14 913, Zschochersche Strotze 3981, Kanztcrstratze 2747, Hofer Straße 3612, «Reichshallen' 2125 und «Kuchengartcn" 5983 Mahlzeiten. Außerdem ward«» in der Miklelskandsküche des .Deuischen Hauses' noch 5008 Mahlzeiten verabfolgt. * Bet der Gold- und Sllberankonfsstelle im Hanbelshof, Laden 26, am Naschmarkk, sind die Briefbeschwerer aus Serpentinstcin, die als Prämie auf jede 50. Goldelnlicferung abgegeben werden, und die eine Zeitlang auSgogangen waren, wieder eingctroffen und können von jetzt ab gegen dir seinerzeit ausgegebenen Gutscheine tn Empfang genommen werden. Alle goldenen und silbernen Schmuck- und Gebrauchsgegen stände werden gern angekauft. zjt- * Der Berel« .Leipziger Presse' hielt am 3. d. Al. im .Künstler haus' seine 82. ordentliche Hauptversammlung ab. Vom Vorsitzenden Hofral Alban v. Hahn wurde der Jahresbericht vorgc- trogen und hierbei besonders das Andenken des verstorbenen lcuigjäh- rigen Vorstandsmitgliedes Richard Poppe geehrt, der sich um die Ent wickelung des Vereins große Verdienste erworben hat. 16 Milglieder des VerÄns standen und stehen unter den Fahnen, von ihnen wurden 4 mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Der vom Schatzmeister Karl Hesse vorgelcate Rechnung-^ lisch tust weist sür daS vergangene Jahr einen Ucberfchufz von 386 <üt auf, und das Slam invermögen erreichte den Betrag von 2090 -ll. Jahres- und Kassenbericht wunden einstimmig genehmigt. 2n gleich glatter Meise wurden dis Berichte über die Al tersversorgung und der Slerbegeldgenosfenschask des Vereins, deren Verwalter ebenfalls Karl Hesse ist, entgcgengenommcn und erledigt. Bel der VorstandSnenivahl wurden die bisherigen Inhaber der Aenrter wiedergewählt. * Leipziger Ausschutz für Leibesübungen. Der seinerzeit zur Grün dung eines .Leipziger Ausschusses für Leibesübungen' cinberufene Siebener-Ausschuß hat in ferner letzten Sitzung beschlossen, die Grün- dun g s v e r s a m m l ung am 12. 5 uni abzuhalten. Näheres über Or4 Stunde usw. wird noch bekanntyegeben. Uni die Vcrhältniszahl festzastellen, auf Grund deren die Verbünde iHv« Vertreter wählen und entsenden können, ist eS nötig, daß aste Verbände, Körperschaften und Vereine, die dem Ausschüsse beitreten wollen, bis spätestens 12. Mai ihren Mitgliederbestand vom 1. Januar 1914 an Direktor Fritz Groh, Fichtestr. 31, Mitteilen, zugleich auch cse genaue Anschrift ihres Vor sitzenden. Nach Feststellung der Mtqllederzahlen der einzelnen Verbünde wird dann durch Rundschreiben mitgetcilt, wieviel Vertreter jedem Verband Zufällen. Mitglied des .Leipziger Ausschußes für Leibes übungen' kann werden ' s) jeder Verband u.rd Verein imt dem Sih In Stadt oder AmtSkaupkmannschaft Leipzig, d-r sich mit Loibesübung (Turnen, Spiel und Sport) befaßt, l>) jede sonstige Körperschaft in Scadt oder AmtSl-auplmannschast Leipzig, d'e den Ausgaben des Ver eins ihr« Unterstützung zuwenden will, soweit sie nicht einem der unter «) vertretcneu Verbände anHehört oder sich nicht anschließen Kana, c) Förderer und Ehrenmitglied«. Förderer haben einen ein maligen Jahresbeitrag von mindestens Mi.« für den Verein zu stiften. Als Verbände oder Vereine werden nur rechtsfähige Vereinigungen ungcschen. ' Die Wohltäligkellsaufführuna für die Krivgsnotspend«. die um Montag, den 6. Mai, abends 7 Uhr im Alten Theater stattfindet, ist ausverkauf t. Ausgeführt werden ein Phantasiespiei von Frau Toni Hesse-Meyer: .Die vier Jahreszeiten', Gesang und Tanz. Mit- wirkende sind namhafte hiesige Künstler und Künstlerinnen, der Leip ziger Acännerchor sowie Damen und junge Mädchen der Gesellschaft. « Erlebnisse cu der Westfront. Heute, Sonntag, abends 7)4 Uhr, findet im Verein für VolkSwohl, Gemeinnütziger Gesellschaft für Leipzig und Umgegend, ein Lichtbildervortrag des Universitätsprofessors Hofrat Dr. Weigand über seine .Erlebnisse an der Westfront' statt. Der Voriraa wird von Violinvorträgen des Herrn Erich Gey umrahmt, der. Frl. Rosa Kaufmann auf dem Blüthuerflügel begleiten wird. Der Zutritt ist frei für jedermann. * Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der GeschlechtSkrank- Helten, Ortsgruppe Leipzig, veranstMet am Mittwoch, deu 8. Mai, abends 8 Uhr, lm Saal« deS .Deutschen Hauses', L.-Lindenau« Markt 7, eine öffentliche Verstunmlmrg, in der die bekannte Volkswirtschaftlerin Frau Professor Fritsch aus Königsberg das Thema .Krieg und Be- völkcrungspostLik" behandeln wird. S * Aos der Haft entlasse,! wurden, wie dl« «Leipziger Volkszeitung' mittelst, gestern vormittag die fozialderrwkratischen Stadtverordneten Dletze und Kurze. Sie waren seinerzeit wegen deS Ianuarstreiks in Haft genommen wordcn. * BesitzweHsel. Me Grundstücke Klostergasfe 7/9, dem Iustizcat Emil Mehlhorn tn Kahla und 'Privatmann Eduard Fischer in Leipzig gehörig, gingen durch Kauf in den Besitz der Firma Leip ziger Werkstätten für Wohnungseinrichtungen, e. G. m. b. H. in Leipzig über. Die Firma beabsichtigt, ihre bereits dort befindlichen Geschäftsräume wesentlich zu vergrößern und der Neuzeit entsprechend cinzurichten, Der Kaufabschluß erfolgte durch die Firma Alexander Strauß, Markt 13. * Kirchliche Nachrichten. Haupkkapelle des SüdfriedhofeS, heute 4 Uhr: Andacht Pastor Krug. Kirchenmusik: Frau Kapellmeister Heyde singt: Arie auS dem Oratorium .Die Schöpfung' von Haydn: .Nun baut die Flur das frische Grün', ferner Arie aus Josua von Händel: «O hüll' ich Jubels Hars". -ng M'Hmasldichn? MumealLl«. >>!licy «IN Drifkriäiring lind i«d«n Abend «in« SUN!« fröblicbcr Stimmung. Ernst warllh lüht wieder seinen Witz überreichlich spiühen svwvdl dri seinen Vertrügen, cis ovch ln seiner launigen Lvnserence. Ain» Iriii in V.abl V u l f ein mit bdsltichem Humor nnSqeftalleier s.oiteq« zur Selle, dessen 5carn:nalc.jz-ne dcsonderü «lnürach-voU Ist. ^iosl Klötzel Ist eine vornehm« Sprecherin, der di« launigen Sachen de"er Ile.nen alt dir ernsten. ZlerUche Ftzzur und h«Ihbiablg«4 Lcmperomenl sind bet Szalma iUonka In den Tänzen efsektvost nepaart. Klitsch und V u >n m bilden ein hrilcrrs Herren.Duell: der eine Partner, Hosschausdieier Willy Wahrer «isreul daneben risch in einer balonnurmne: dl« Zuschauer. 2n Iren« Lenz lernen wir eine gut« VortragSkllnstlerln kennen. Zoses Kochontk» Ist der belvannke lreffkchc Veriteike. So dielet ein Äderch la den Plamensälen auch t« dieirm Monat de« lSulen -ar ulet. -ist Gchauftirstercinbrüche. Wiederholt sind in letzter Zelt Schaufenster scheiben eingcschlagen woiden. nur um geringe Mengen von Lebens mitteln. zu erlangen. Inhaber von Lebensmittelgeschäften werden darum guttrm, verlockende AuS7cigon aus der Schaufensterauslage lzeraus- zunehmen, um sich vor großem Schaden zn bewahren. Zächfische Nachrichten * Trebsen, 4. Mai. Ein schwerer GrschirrnnfaN ereignete sich Mittwoch in der Nähe der Wisdcschen Papierfabrik. Belm Um lenken scheute ein Pferd deS dem Gutsbesitzer Schmiehl auS Wednig gehörenden Fuhrwerks und geriet die Böschung hinab in den an dieser Stelle ticfeu Mühlgraben. Leider gelang öS nicht, die beiden Pferde zu retten. i. Hohenstsin-Er., 4. Mal. ImBethlehemstifk Im Hmtcngrunde wurde dieser Tage daS 15 000. Kind aufgeiiomiiren. DaS Srist, das nun 25 Jahre besteht, feierte diese IuüiläumSaarfnahm« durch ein kleines Fest. — Die städtischen Kollegien beschlossen eine Erhöhung der Ar beitslosen Unterstützung ab 1. Mal. Trotz zahlreicher Ab wanderung sind hier noch über 2000 arbeitslose Tcrliiarbciier und -arbeite?innen zu unterstützen. il. Bautzen, 4. Mat. Fran Helene verw. Zische und deren Tochter Anna Marie Zische hier stifteten der Gemeind« Schönbach 24 000 zur Errichtung eines Kinderheims und Anstellung einer Diakonissin daselbst. Thüringen nnd Provinz Sachsen * Stendal, 4. Mal. DaS Schöffengericht Klötze hatte am 15. März 'd. I. den Fensterputzer Wilhelm Krause aus Berlin in Bestätigung eines vorangegangenen Strafbefehls zu 50 Mark Geldstrafe wegen verbotenen Einkaufs -eträchklicher Mengen von Kalb- und Schweinefleisch, sowie Wurst und besästagnohmtem Mehl verurteilt. Kraus« beruhigte sich indes bei diesem Urteil nicht, er legte Berufung beim Landgericht Stendal ein, vor dem am 30. April Termin anstand. Die Verhandlung konnte jedoch nicht s'oattfinden, da sämtlich« Richter der Strafkammer sich für befangen erklärten. * ^lordhassen, 4. Mal. Durch «tn« Aufnahme und Prüfung der hiesigen Wohnnngäverhältniffe ist festgestellt worden, daß in unserer Stadt eine Wohnungsnot vorl-cmden ist und daß bis jetzt für 228 verheiratete und 100 ledige Kriegsteilnehmer bei ihrer Rückkehr Woh- nungen nicht vorhanden sind. Zur Abhilfe will die Stadtverwaltung auf drei erkauften Grundstücken Wohnungen errichten lasten und die Bau tätigkeit durch Gewährung von Unterstützungen an den hiesigen Spar und Bcruverein, an die StälungSgeselkschaft .Sacbsenland' und an hiesige Hausbesitzer anregeu. In Fällen, wo Hausbesitzer sich weigern sollten, kinderreiche Familien aufzuncchmcn, sollen ihnen nötigenfalls Hypotheken -er Stadlfparkasse gekündigt werden. * Schleiz, 4. Mai. Die Familie eines Hausbesitzers in Tanna hatte sechs Söhne im Felde stehen. Innerlzalb eines Jahres er litten vier den Tod aut dem Schlachtfelde. In der Schlacht an der Somme fiel jetzt der fünfte Sohn. Die Mutter bereitete man schonend Sonntag, S. Mai 1018 cmt dte eingegangene Trauernachricht vor. Als ihr aber die schrecklich« Wahrheit klar wurde, fiel sie mit einem Schmeczenoschrci tot nieder. Nun richtete der Vater an maßgebende Stelle ein Gesuch, den letzte» und jüngsten Sohn ihm zu lassen. Das Bittgesuch aber kreuzte sich mit der Nachricht, daß auch -er letzte Sohn au der LyS gefallen sei. * Mülsthausem 4. Mat. Zn dem Grundstück -cs Dampf säg e w c r k s H. Elend! brach Feuer aus, wodurch in kurzer Zeil das ganze Dampfsägewerk, sowie ein Seitengebäude, in dem sich Stal lungen und Strohvorräte befanden, in Flammen geriet: auch auf daS mit dem Seitengebäude in Verbindung stehende Wohnhaus sprang das Feuer über. DaS Seitengebäude ist vollständig niedergcbrannt. Von dem Wohnhaus stehen nur noch die Vvrdcrwand und einzelne Tcile da. Das Feuer entstand in einem in dem Sägewerk befindlichen Lager von ungefähr 150 Zentner Kohlengrus. * Zeulenroda, 4. Mai. Die mit großem Erfolge als KriegsnokslandS- maßnahme inS Leben gerufenen städtischen Speiseanstalten haben in den 23 Monaten ihres Bestehens (Eröffnung 19. Juni 1916) über eine Million Mahlzeiten an die Einwohnerschaft abgeben können. Die Speiscnabgabe in diesem Umfang stellt eine bedeutende Leistung -ar un zeigt deutlich, wie wesentlich die Massenfpeisungen für die Ernäyrung der Bevölkerung, namentlich der Industriestädte, sind. Der Kassen umsah während der erwähnten Zeit belief sich auf 505 000 Vermischtes * AbschlaHkunz der Denkmäler. Nach Bläkkermcldungen hat -er preußische Kricgsminifter einer Sachverständigenkonferenz Mitteilen las sen, daß die Einschmelzung eines erheblichen Teiles der Denkmäler Deutschlands notwendig sein werde. Hierzu schreibt der .Vorwärts': «Relativ arn besten fahren wird bei -er Sache die Kunst, die nichts ver- lleren wird, obwohl man beschlossen hat, die künstlerisch wertvollen Denk mäler zu schonen. Um den jetzt schon in den Zeitungen einsehendrn Streit darüber, welche Deickmäler künstlerisch wertvoll sind, von vorn herein einzudämmern, schlagen wir folgende Klassifizierung vor: Künst lerisch wertvoll sind in erster Linie die Denkmäler von Häuptern regie render Häuser, soweit deren Staaten sich nicht gegenwärtig mit uns im Krieg befinden, soviel die dazu gehörigen Pferde. Künstlerisch in Be tracht kommen und daher im Notfall noch zu schonen sind die Denkmäler von Prinzen, Prinzessinnen sowie Adelspersonen. Dagegen sind Kunst- lerisch wertlos die Denkmäler einfacher Zivilpersonen, wie von Gelehrten, Erfindern, Aerzten usw. MarmordenkmÄer sind auf alle Fälle künst lerisch wertvoll, da sie keinen M.'tallwert besitzen. Diese Klauscl scheint uns namentlich für Berlin sehr notwendig.' * Ein Prozeß um den Relsemagen Napoleons I. Vor -cm Bres lauer Landgericht ist dieser Tage ein langjähriger Prozeß entschieden worden, dessen Gegenstand ocr Nriscwagen des französischen Kaisers Napoleon I. bildete. Feldmarschell v. Blücher hatte nämlrch nach der Schlacht von Bclle-Alliance im Jahre 1815 den Reisewagen des fran zösischen Imperators bei IemappeS erobert, und König Friedrich Wilhelm l!l. von Preußen hatte dem allen Marschall Vorwärts diesen historischen Gegenstand als Eigentum zugesprochen. Kürzlich ist nun zwischen dem jetzigen Fürsten Blücher und seinem Bruder, dem Grafen Lothar, ein Streit darüber cntstar.vcn, wem von beiden der historische Wagen gehöre. Das Zuständige Breslauer Landgericht hat zugunsten des älteren BrudecS, -cs Fürsten Blücher, entschieden. Das Schicksal eines Gutes während des Kriege! Ein Gut tm Re gierungsbezirke Breslau, 1600 Morgen groß, wurde 1914 für rund 600 000 Mark verkauft. Der neue Besitzer verkaufte e.' zwei Jahre später für rund 800 000 Mark, und jetzt Kaufte cS die dritte Hand für 950 000 Mark, obwohl eS inzwischen ganz hcrunkcrgewirtschafle! worden ist! Der Käufer von 1914 war ein Landwirt, der von 1916 ein Kauf mann, -er von 1918 ist — ein Kaffee-Greßgeschäft (A -G ). * Zcha Kinder in einem Bett. Große menschliche No! spricht auS einem Aufruf, -en Pastor Sommer an die Einwohnerschaft in Schles wig erläßt. Er bittet um Unterstützung für eine arme Frau, Muller von 23 lebenden Kindern. Die Mutter nnb daS Neugeborene liegen in einer Kate auf Säcken: jede Wäsche, Beitzeug und sonstiges Erforder liche für das Kind fehlt. Von ihre» 23 levenden Kindern hat dir Mutter zehn der jüngsten im Haus«, die allesamt in einem Belt schlafen müssen. Der Geistliche hat den Erfolg gehabt, daß sich dis Einwohnerschaft üver daS Elend erbarmte und für dringend notwendige Helfe sorgte. * Hinrichtung. Nach Bestätigung des Todesurteils durch das bayrische Justizministerium wurde am Donnerstag früh der Schuhagent Okto Gebhardt aus Pirmasens, der den Kaufmann Löwenkho! aus Charlollenburg ermordet und beraubt hatte, in Zweibrücken standrechtlich erschossen. * Ein eigenartiger Unglücksfall traf eine Fcau Posadvwski aus Neukomische!. Sie kam auS dem königlichen Walde vom Neisigsammeln mit einem Holzbündel heim. Unterwegs setzte sie das schwere Bündel auf einen Zaun ab: -ade! fiel es hinten über, und der daran befindliche Strick scknürle der Frau die Kehle zu. Erst nach einiger Zeit wurde sie von Vorübergehenden tot aufgesunden. * Einige hundert Zentner Prima Bocheulaub . . . Wie dte Orts zeitung in Zielenzig mit Humor berichtet, ist eine Zigarren- oder Zigarettcnknappheii nicht zu befürchten, weil unsere neue heimische Tabakproduktion schon einen Stoß aushält. Allein ans der Kömgl. Oberförsterei Lagow sind einige hundert Zentner Prima Buchenlaub den großen Zigarettenfabriken zugeführt wordcn. Dieses Produkt, mit einem kleinen Prozentsatz wirklichen Tabaks vermischt, wird e!wa unter den Marken «Iägerlusl' resp. «Templer - Ausschuß" reißend Absatz finden. * Unsere Küchenfee hat einen ausgesprochenen Schönheitssinn und kann zu besten Befriedigung «alles gebrauchen'. Nun gewinnt meine Frau kürzlich im WohlkätigkeitSvercin einen gestickten Tischläufer, der nicht unseren Beifall sindcl und deshalb von Auguste mit Beschlag be legt wird. Wenige Tage darauf sehen wir ihn als .Verzierung' über ihr Belt gebreitet, und den staunenden Blicken bietet sich die prangende Inschrift: «Lin froher Gast ist nie zur Last!' («Jugend.') * Enttäuschung. «Frau Doktor, c >' Bauer sieht im Vorzimmer!' — «Hat er Butter oder Eier?' — «Nei. :>>r Zahnweh!' * Galgenhumor. Bettler: .Enrfchuldigen Sie, könnten Sie mir nicht ein Paar von Ihren Stiefeln adtreten?' — «Nein, die trete ich jetzt olle selber ab.' («Meggendorfer Blätter.') * Aus dem Gcrichkssaale. Richter (zum Zeugen): «Ist Ihnen non der Prügelei auch ckwas zu Ohren gekommen"/' — Zeuge: «Jawohl, Herr Richter, ein paar Ohrfeigen!'
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