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ses Vorzüge vor der andern, dafern alles Uebrige sich gleich bleibt. Man kann die zur Unterhaltung des Feuers erforderliche atmosphä rische Luft aus dem Kamin entnehmen, sie aber auch aus dem Zimmer schöpfen, das geheizt wird. Die letztere Methode hat in sofern Vorzüge, weil sic das Zimmer immer mit reiner Lust er füllt, indem ein fortwährender Luftwechsel darin statt findet. Es schleicht sich hierdurch freilich eine subtile Erkältung der Zimmer luft ein, allein diese wird aber auch jn fortwährender Bewegung erhalten» und mit dem Sauerstoffgehalt absorbirt das Ofenfeucr auch viel kohlensaures und anderes mephitisches Gas» welches sich in einer eingcschlossenen Zimmerlust nur zu gern erzeugt. Weil ferner solche Stubenüfen, welche im Zimmer geheizt wer den, keine Kamine, keine versperrenden, das Gebälk unnütz belästi gende Vorrichtungen erfordern, und ein einziger ganz einfacher Schornstein den Rauch vieler Stubenöfen aufnehmen kann, so ist es auch in dieser Hinsicht vortheilhaft, die Einrichtung zu treffen, daß die Oefen aus den Zimmern geheizt werden. Das Material zu einem Stubenofen muß ein guter Wärme leiter seyn (Metall und Thon oder Stein). Je dünner die Ofen wände sind, desto leichter theilen sie der Stubenluft die erhaltene Wärme mit; verlieren sie aber auch eben so schnell wieder. Je dicker die Wände sind, desto länger dauert es, ehe sie von der Wärmematerie durchdrungen werden. Ein Ofen mit dicken Wan den wird langsamer warm, weil die Maste der Wände erst mit Wärmcstoff vollgesogen scyn muß, bevor sie andern Körpern der gleichen wieder niittheilen kann; aber rin solcher Ofen bleibt auch länger warm, weil es längere Zeit dauert, ehe er die einge- sogcne Wärme wieder absetzt. Daher bauen die Russen ihre Stu- bcnöscn aus Backsteinen, und geben ihnen Wände, die gewöhnlich 2 Zoll dick sind. Ein solcher Ofen wird des Tags nur einmal geheizt, bleibt aber auch 24 Stunden warm. Die Nauchkanäle der russischen Oefen gehen vertikal auf und nieder, haben b4 bis 72 Quadratzoll innere Weite, und werden, wenn das Feuer abge brannt ist. zur Zurückhaltung der entbundenen Wärme, verschlos sen. Die Heizung geschieht aus dem Zimmer. Uebrigens kann hier nicht unbemerkt gelassen werden, daß man nicht glauben darf, einen sehr vortheilhasten Holzsparofen hergc- stellt zu haben, wenn man den Rauch durch eine übermäßige Länge der Züge sehr lange im Zimmer zurückhält. Diese Länge der Züge hat ihre Grenzen, und ganz erkaltet darf der Rauch das Zimmer nicht verlassen. Ec wird, seines Wärmestoffs beraubt, nicht allein in der Esse nicht aufsteigen, sondern er wird sich auch vor der Zeit präcipitiren, und diesen Niederschlag im Ofen abscz- zen. Hierdurch bildet sich der sogenannte Holzessig, der durch alle Fugen der Röhren und Züge des Ofens dringt, das Zimmer ver-