dm des frei herabschwcbenden Loths einspielen muß, wenn das Richtscheit horizontal liegen soll. Man gebraucht auch wühl nur ein gleichseitiges Dreieck, aus dessen einer Spitze ein Loth hcrabfallt, welches nach den Lehrer, der Geometrie die gegenüber stehende Seite allemal halbirt und hier durch auf dieser Seite als horizontaler Basis'zwei rechte Winkel construirt. Noch eine Anwendung dieser Lehren findet man an dem Gradbogen der Bergleute. Diese hangen an eine ausgespannte Schnur einen metallenen Halbkreis, dergestalt daß der Durchmesser desselben in der Verlängerung oder Richtung der obgedachten Schnur liegt. Der Kreis wird in zwei Quadranten abgetheilt, und ein aus dem Ccntrum des Kreises herabhängcndes Loth muß den Thcil- strich dieser Quadranten berühren oder decken, wenn die Schnur horizontal gespannt seyn soll. Eine andere Art der Nivellirinstrumente beruht auf dem aus der Mechanik abgeleiteten Satze, daß ein freischwebender Wagebal- kcn sich jedesmal in eine horizontale Stellung, begibt, wenn seine Arme gleich'lang und schwer sind und er. iu'seinem Schwerpunkte aufgehängt wird. Ist der. Wagebalken eine hohle Röhre und zu einem Fernrohr mit Dioptern gebildet, so wird dieses unter den angegebenen Voraussetzungen ebenfalls auch statt finden. DaS Fernrohr, durch ein Gewicht in seinem Schwerpunkte gegen störende Qscillationcn geschützt, wird ebenfalls die horizontale Richtung an- nchmcn, wenn es in seinem Schwerpunkte gleich einem Wagcbal- ken aufgchangt wird und' in Ruhe gekommen ist. Zwar wäre die ses Instrument, daS von seinem Erfinder den Namen Hugenia- nisches Niveau führt, am bequemsten und einfachsten; allein die unzertrennlich mit seinem Gebrauch verknüpften Oscillationen des selben sind störend einwirkcnd bei seinem Gebrauch. Trotz des an- gehäklgten Gewichts ist der leiseste Wind im Stande, das Werk zeug aus der ruhigen'Lage in eine oscillirende zu versetzen; kann dieses aber der leiseste Wind nicht, so ist auch das Instrument nicht empfindlich genug, und vermag die Genauigkeit nicht zu lei sten, die man in der Theorie von ihm erwartet. Eine dritte Art der Nivellirinstrumente beruht auf dem hydro statischen Satze, daß die Oberfläche eines stillstchenden Wassers allemal horizontal ist. Es sind dies die sogenannten Kanalwa gen,' aus einer 3 bis 4 Fuß langen hohlen Röhre bestehend, deren Öeffnungen auf beiden Seiten rechtwinklicht umgebogen sind. In diese uMgebogenen offenen Endeln der Röhre werden Glascylinder gesteckt, die das Visirmittel für eine horizdntale Linie abgeben. Wenn nämlich die Rühre i» der Mitte aus ciurn Stab oder ein Stativ gestellt wird, dergestalt daß W vhngefähr eine horizontale Stellung cmnimmt, und cs witd diese Röhre mit Wasser gefüllt,