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ist der Stammvater und zugleich der größte Künstler dieser Schule (seine Nacht und büßende Magdalena in der Dresdner Gal- lerie, s. d. Art. Correggio). Die drei Carracci, Ludwig (Ludovico) und dessen Vettern, Agostino. und Annibale, kön nen als Stifter der zweiten lombardischen — der sogenannten bolognesi scheu — Schule in der letzten Hälfte des sechszehn, ten Jahrhunderts angesehen werden. Sie errichteten zu Bologna eine Akademie der Malerei. S. Carracci. 5) Die französische Schule zeigt große Verschiedenhei ten, weil ihre Meister sich zum Lheil in Rom bildeten, andere der venetianischen, wieder andere der lombardischen oder florentinischen Schule folgten, mehrere sich auch durch eine besondere Manier auszcichnetcn. Diese Schule hat nie bedeutend cmporgeragt; aber ein gewisser Glanz in der Erfindung, eine glückliche und leichte Anordnung, eine gute Zeichnung und ein lachendes, obgleich schwa ches Kolorit scheinen sie im Allgemeinen am richtigsten zu charak- terisiren. Die vorzüglichsten Künstler dieser Schule sind: Rosso (Roux), ein Florentiner, starb 1541. — Poussin (geb. 1594, gest, 1665). — Vouet (gest. 1641). — Le Brun (geb. 1619, gest. 1690). — Le Sueur (geb. 1617, gest. 1655). — Unter den neuesten David (geb. 1750, gest. 1826). 6) Die deutsche Schule folgte der Natur mit Kraft, und bewährte vielen Fleiß in der Ausführung ihrer Entwürfe, näherte sich aber dem gothischen Style, da sie mit der Antike zu wenig bekannt war, und zeigte in ihrer Darstellung immer etwas Stei fes. Nürnberg und Aug s bürg halten die vorzüglichsten Künst ler. Alb recht Dürer, geboren zu Nürnberg 1471, gestorben 1528, schrieb das erste Werk über die Perspective. Er ward von Maximilian I. und Karl V. sehr geachtet. — Lucas Cranach (starb 1558). — Hans Holbein (geb. zu Basel 1498, gest. zu London 1554); sein berühmter Todtentanz zu Basel. — Joh. Heinrich Tischbein (gest. 1789). — Füger (Historienmaler). Grass (Porträtmaler). Schenau (starb 1806 — mythologischer Maler). — Hackert, Klengel, Zingg, Veith u. a. Land schaftsmaler. 7) Die niederländische Schule stellt die Natur vielleicht nur zu treu in ihren Kopien dar, und zeichnet sich durch ihr Ko lorit, nicht aber durch richtige Zeichnung, Erfindung und idealische Komposition aus. — Johann von Eyk (geb. 1370 — Erfin der oder Wiederhelsteller der Oelmalerei) uno sein Bruder Hu bert. —> Lucas von Leyden (geb. 1494, gest. 1533) ist der eigentliche Stifter, und Rubens (geb. 1577, gest. 1640), der grüßte Meister dieser Schule. Sein braver Zögling van Dyk (starb 1641). — Zu ihr gehört auch Rembrandt van Ly» (starb 1614), und der berühmte Blumenmaler van Huysum.