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in die übergründete Platte schlagt oder hämmert; oder man über streut die warm gemachte und gegründete Platte mit feinem Sand oder gepulvertem Weinstein, und drückt mit einem stumpfen Stifte die Züge der Zeichnung auf die übersandete Platte. Das Schei dewasser löst sodann diese Sandkörner auf, und erlangt so einen Zugang zum Kupfer, indem es kleine Punkte, wo die Körner ge legen, in die Platte grabt, welche flacher und tiefer geätzt wer den können. Man schlagt aber auch mit dem Hammer (Punsen) jene Lö cher des Crayons in die kalte Platte und hilft mit dem Grabsti chel nach. Diese Arbeit geht jedoch langsamer von statten und Möchte nur für kleine Sachen zu empfehlen seyn. In der eigentlichen Crayonmanier hat Demarteaux brave Stücke geliefert. Bartolozzi hat sich in der gehämmerten Ar beit oder der Punktirmanier ausgezeichnet. S. d. Art. Bar- tvlozzi. Wir können hier noch der geographischen Kupferste cherkunst als eines besondern Zweigs der Kunst gedenken, wo jeder Strich oder Punkt seine wissenschaftliche Bedeutung haben muß. Carl'Jack hat hier den Künstlern vorgeleuchtet, aus des sen Schule mehrere brave Meister, wie Bach, Hampe, Pi- quet, Tardicu, Pellicier, Mare, Brose, Schmidt, Jätt- Nig, Edler, Ausfeld u. a, hervorgegangen sind. Die genaue Bezeichnung des Steigens und Fallens im Terrain nach Leh mannscher Theorie des Wassersystems, die gefällige Aufzeich nung der Wälder und Straßen, eine reine, klare, nichts verber gende Schrift, sind in unfern Tagen Forderungen, die man den Erzeugnissen dieses Zweigs der Kunst nicht mehr erlaßt, so wenig man auch noch vor vierzig Jahren davon ahnete. Daß übrigens die Kupferstechcrkunst, hinsichtlich des techni schen Theils, in den Werkstätten der Goldschmiede oder Silberar- beiter ihren Ursprung nahm, ist kaum wohl noch zu bezweifeln, da der Grabstichel ein gewöhnliches Werkzeug war, dessen sie sieb, besonders bei ihren getriebenen Arbeiten bedienten. Die Fertigkeit des Mittelalters in den sogenannten Niello arbeiten, wo ge stochene oder cingegrabcne Verzierungen mit einer dunkeln, schwar zen Masse ausgcsüUl wurden, um sie besser hcrvorzuhebcn, mag wohl die erste Veranlassung gewesen seyn, dergleichen Arbeiten mit telst des Abdrucks auf weißem Papier darzustellen. Die Geschichte nennt uns einen Maso Finiguerra, einen Goldschmied aus Florenz und geschickten Nielloarbeiter um das 2ahr 1460, welcher Schwefelabgüsse von seinen Arbeiten in der Kirche St. Giovanni in Florenz gemacht haben soll; und der Abbe Zani will sogar eine Driginalplatle dieses Künstlers zu