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340 Kupferhammer — Kupferstecherkunst. nvthwendig, weil sich dieselbe sonst zu leicht aus der Gravüre her auswischen würde, wenn die Platte mit einem trocknen etwas fet tigen groben Tuche von der überflüssigen Farbe beim Aufträgen ge säubert, und dann mit dem Ballen der Hand oder einem mit Sciscnsicderlauge augefeuchteten leinenen Ballen abgcwischt wird, um sie zum Abdruck geschickt zu machen. Kupferhammer, eine Fabrik, in welcher vermittelst gro- l ßer durch das Wasser getriebener Hämmer die gegossenen Kuchen und Platten des Kupfers in Tafeln und Bleche von verschiedener Gestalt geschmiedet wkrden. Es ist daher nothwenvig, daß der Kupferhammer an einem fließenden Wasser angebracht wird, um die Räder für den Betrieb der Hämmer in Bewegung zu setzen. Rupferhütte. Kein Metall ist schwerer aus seinem Erze in reiner Beschaffenheit zu scheiden, als daS Kupfer. Wegen sei ner zu innigen Verbindung mit Schwefel müssen wiederholte Rö stungen, Schmelzungen u. dcrgl. angestcllt werden, welches man das Roh schmelzen nennt, und wodurch ein Produkt, das unter dem Namen Rohkupfer bekannt ist, hervorgeht. Durch eine zweite Röstung und Schmelzung erlangt man das Schwarzku- p fcr, und hieraus durch eine dritte Bearbeitung, die das Gar- machen genannt wird, das Garkupfer. Reine Kupfererze bedürfen jedoch der Rostung nicht, sondern sie werden nur geradezu beschickt und auSgeschmolzen. Diese Gewinnung des reinen Kupfers geschieht aber auf den Kupferhütten, wo auf den Schmelzheerden das Kupfererz aus geschmolzen, und die Glut durch große Blasebälge, die von Was ser betrieben werden, unterhalten wird. Lupferstcchcrkuiift (Clialco^rapsiie) , die Kunst, auf eine eben geschliffene und mit dem Stahl polirte Kupferplatte, durch das Eingravcn von Strichen, Linien, Punkten rc. mittelst dazu ge eigneter spitziger und scharfer stählerner Werkzeuge, Zeichnungen hervor zu bringen, die sodann mit öliger Druckerschwärze eingeric- ben werden, um auf angcfeuchtetes Papier durch den Druck einer Presse das ähnliche Bild des Kupferstichs darzustellen. Daß durch diese Manipulation eine große Menge von Abdrücken (Kupfersti chen) einer und derselben Platte erlangt werden kann, fällt in die Augen. Man theilt die Kupferstecherkunst, nach der Art wie sie aus geübt werden kann, in die eigentliche Kupferstecherkunst mit dem Grabstichel und der Nadel — kn die Nadir- oder Aetzkunst auf l»'e^ mit Wachs überzogene Platte — in die schwarze Kunst, Schabmanier (.Vler^o-tinto, iVIaniörv uoi-' re) — in die Aqua tinta oder Tuschmanier, der man auch die Kunst bunte Kupfer zu drucken, beigesellen kann — und in die Crayonmanier, oder die Kunst, Zeichnungen »mt dem