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Fascia — Fassade. 21 hat cs nach Beschaffenheit seiner Länge eine verhältnißmäßige Breite. ES ist mit seiner ganzen Breite, die nach der Landseite zunimmt, in das Ufer 6 bis 10 Fuß tief cingeschnitten, und die kurzen Vvr- legfaschinen bilden die erste horizontale Schicht, dergestalt daß ihre Lange die Breite des Baues erfüllt. Auf diese erste Schicht wird eine Wurst aufgenäthert oder durch Pfahle befestigt, und hierdurch der erste 1 Fuß breite Absatz rund herum gebildet. Der Zwischen raum wird der Höhe der Wurst gleich mit Erde angefüllt und hierdurch der Grund für die zweite Schicht vorbereitet. Mit die ser und allen folgenden Schichten wird gleichmäßig fortgefahren, bis der Bau so hoch geworden ist, daß er bas höchste Wasser über steigt. So hat er auf allen Seiten eine treppenartige Form er halten, die ihn gegen die Gewalt der Fluthcn und Eisgänge schützt, das Begrünen befördert, und seine Stabilität begründet und un terstützt. Ein ähnliches Verfahren findet statt, wenn abgebrochene Ufer- wande zu rcpariren sind, und gegen fernere Unfälle gesichert wer den sollen. Hier ist der Bau nur einseitig und die treppenförmige Struktur erscheint nur auf der Wasserseite. Aber in allem klebri gen bleibt die Construction gleich, und der Bau wird ebenfalls mehrere Fuß weit in das Ufer eingeschnitten. Die Vorlegfaschinen sind aber hier mit ihren Köpfen gegen das Wasser gerichtet, oder sie durchschneiden die Strombahn unter einem gewissen Winkel, während sie bei der Buhne mit dem Strom strich parallel gehen. Daher liegen auch bei der erster» Art der Faschinengebäude die Bundfaschinen parallel mit der Strombahn, bei der letztem durchschneiden sie dieselbe unter einem Winkel, der ein rechter ist, oder ihm, nahe kommt. Uebrigens muß man bei keinem Faschinenbau die natürliche Befestigung verabsäumen, welche durch die Verwandlung des Baues in einen lebendigen Körper hervorgerufen wird. Die Seitenwände muß man durch Weidcnstccklinge, deren Wurzeln sich in dem Kör per des Baues verflechten, und ein unzerstörbares Gewebe bilden, zu armiren suchen, die Oberfläche aber oder die Krone durch Lu- cerner-Klee und dessen Wurzelgeflecht. Hat man aber zu rechter Jahreszeit im Frühjahr oder Herbst gebaut, und das passende Ma terial gebraucht, so ist diese Mühe unnüthig, denn es liegt sodann in dem Körper des Baues schon der Keim für seine künftige Fe stigkeit und Stärke. äascia, Platte, beim Vi truv ein plattes Glied im Haupt gesims einer Säulenordnung, z. B. beim Architrav, wodurch der selbe in mehrere Thcile (Streiffen) getheilt wird. Goldmann heißt es Streiffen; die Franzosen nennen dasselbe la Losse, la 1'aco, la Ilanclo, vlailehancle; die Italiener la kascia. Fassade, s. Außenseite.