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288 Jupiter. zur Gefährtin. Noch ist um sie die Hebe, wegen der ewigen Jugend. Von der Juno hat man wenige Statuen; und diese wenigen sind überdies nichts als Portrate von Kaiserinnen, die sich als Ju- nonen abbilden ließen. Auf Gemmen, Reliefen und Münzen kommt sie sehr häufig vor. In den italienischen Museen findet man einige Statuen der Juno; im Museum Capitolinum, in der Villa Borghese, in der Villa Albani rc. In Hetrurien wurde Juno unter verschiedenen Beinamen ver ehrt. Zu Picenum war ein berühmter Tempel der Juno Cu- pra. Die Juno Argiva wurde von den Peruanern, Faliskern und Vejern verehrt, und die Letztem hatten ihr nicht weit von Ve jos einen Tempel erbaut. Zu Lanuvium sah man einen Tempel der Juno Sospita, der seines Alters wegen berühmt war, und sehr heilig gehalten wurde. Diesen Tempel soll, wie einige be haupten, Diomedes, ein Gefährte des Aeneas, erbaut haben; nach andern sollen ihn die PelaSger angelegt haben, und noch andere sagen, daß ihn entweder die Cureten, die nach Hetrurien kamen, oder die ältesten Einwohner LatienS errichtet hätten. Die Juno Feronia hatte in ganz Hetrurien Tempel und heilige Haine, wovon besonders der Tempel in Campanien, im tarraci- nensischen Gebiete, berühmt war; weil die daselbst befindliche Bild säule der Juno sehr geschätzt wurde, und weil in diesem Tempel die Leibeigenen ihre Freiheit erhielten, indem sie sich auf einen Stein setzen mußten, von dem sie, nach gewissen Ceremonien der Priester, als freie Leute aufstanden. Die Juno Regina hatte zu Vejos einen berühmten und sehr reichen Tempel, aus welchem die Statüe der Göttin von den Römern weggenominen wurde, nachdem FuriuS Camillus die Stadt Vejos eingenommen hatte. Der Juno Curetis war bei den Faliskern ein Tem pel erbaut. Aber auch die Griechen errichteten der Juno Tempel. Bei Mycenä, nicht weit von Argos, wurde ein berühmter Tempel der Juno, der Heräum hieß, vom Eupolemus, einem Argiver, erbaut. Dieser Tempel war nicht nur mit vortrefflicher Bildhauer« arbeit verziert, die theils den Streit der Götter mit den Giganten, IheilS den trojanischen Krieg und die Eroberung von Jlium vor stellte, sondern auch mit vielen Statüen, unter denen sich das Bild- niß der Göttin, vom Polyklet aus Gold und Elfenbein gearbei tet, auszeichnete. Jupiter. Er ist das Symbol der Atmosphäre, und weil in dieser sich Donner und Blitz erzeugen, so führt er den Blitz als Attribut.